Kriterien psychischer Störungen
Symptome im Denken, Erleben und Verhalten, die: Von der Norm Abweichen Zu beruflichen und sozialen Beeinträchtigungen führen Ein ausgeprägtes Leiden hervorrufen Ein Änderungsbedürfnis erzeugen
Zwei wichtigsten Diagnosesysteme
International Classification of Diseases (ICD) Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM)
Vor- und Nachteile der kategorialen Diagnostik
Vorteile• Verbesserung der Kommunikation• Sinnvolle Informationsreduktion• Handlungsanleitung für Therapie Nachteile:• Stigmatisierung• Informationsverlust• Entdeckung künstlicher Einheiten
Ätiologiemodell
Vulnerabilitäten (BPS-Faktoren) stärken oder schwächen den Auslöser einer psychischen Störung Auslöser sind akute oder kummulative Belastungen Modifizierende Variablen beeinflussen ebenfalls den Störungsbeginn Akute und Langzeitfolgen können zur Aufrechterhaltung der Störung beitragen
Psychische Belastung
Ale Einflüsse, die von außen auf den Menschen psychisch einwirken
Folgen der psychischen Belastungen durch die Arbeitswelt
• Stress• psychosomatische Beschwerden• Burnout• Unfälle• Unzufriedenheit
Hauptsymptome einer depressiven Episode
• Täglich über mindesten 14 Tage o Depressive Verstimmung o Verlust von Interesse/Freude o Antriebslosigkeit
DSM-Kriterien einer Manie
• Gehobene oder gereizte Stimmung• Gesteigerte Aktivität und Gesprächigkeit• Größenwahn• Gedankenrasen
Systemcluster einer Manie
• Behavioral-Motorisch: Ruhelos und laut• Emotional: Lebhaft und gereizt• Kognitiv: Größenwahn• Physiologisch: Energiegeladen
Erkennen von psychischen Erkrankungen im Arbeitsumfeld
• Verringerte Leistungsfähigkeit • Veränderungen im Sozialverhalten• Geringe Konfliktfähigkeit• Niedriges Selbstvertrauen
Kernbeschwerden von Burnout
• Emotionale Erschöpfung: Gefühl der Überforderung• Depersonalisation: Frustration und Distanzierung• Verringerte Arbeitsleistung: Minderung der Arbeitsleistung
Gebrauch des Burnout-Begriffs
• Syndrom für verschiedene Symptome• Endzustand des Burnout-Prozesses• Prozess an sich
Definition Mobbing
• Jemand wird am Arbeitsplatz systematisch und über einen längeren Zeitraum schikaniert, drangsaliert, benachteiligt und ausgegrenzt.
Generalisierte Angststörung
• Anhaltende unkontrollierte Besorgnis, häufig über belanglose Dinge
Phobien
Angst vor und Vermeiden von Gegenständen, Situationen oder Plätzen, die keine Gefahr darstellen
Panikstörung
Panikattacken mit plötzlichem Auftreten physiologischer Symptome
Zwangsstörung
• Angstbesetzte unkontrollierbare Gedanken, Impulse oder Bilder
Posttraumatische Belastungsstörung
• Angstzustände nach extrem belasten Ereignissen
Persönlichkeitsstörung-Anzeichen:
• Einstellung und Verhalten sind nicht kongruent• Das Verhaltensmuster ist schwerwiegend und zeigt sich permanent • Die Störung beginnt in der Jugend• Der Betroffene ist in allen Lebensbereichen eingeschränkt
Probleme der kategorialen Diagnostik bei Persönlichkeitsstörungen
Schhwere Fälle erfüllen die Kriterien für mehrerer PS Patienten mit derselben PS können sich durch das Diagnosesystem deutlich unterscheiden Durch wechselnde Symptome bzw. deren Intensität ist die Diagnose instabil
Wann wird die Diagnose Persönlichkeitsstörung vergeben?
• Wenn Personen unter ihrer Persönlichkeit leiden• Beim Risiko der Verschlechterung • Wenn existentielle Verpflichtungen nicht mehr erfüllt werden können
Selbsttest CAGE
• Cut down drinking - Überlegung weniger zu trinken• Annoyance - Ärger über Kritik am Trinkverhalten • Guilty – Schuldgefühle wegen dem Trinken• Eye Opener – Trinken wegen Suchtdruck
Probleme der Diagnostik bei Abhängigkeit und Konsum
• Sucht ist Scham- und Schuldbesetzt • Sucht gilt als Charakterschwach• Sucht kann rechtliche Konsequenzen haben• Sucht ist ein Psychotherapie-Ausschlusskriterium
Therapeutische Haltung bei Abhängigkeitserkrankungen
• Partnerschaftich• Nicht autoritär• Keine Ratschläge
Entstehung der Depression - Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell
• Menschen reagieren unterschiedlich auf Belastungen • Jeder Mensch hat berufliche, private und soziale Belastungen• Überschreiten die Belastungen eine bestimmte Schwelle kommt es zur Symptombildung• Die Schwelle ist abhängig von den individuellen Ressourcen
Gesprächsführung im betrieblichen Kontext bei Alkohol
Vermeiden: • Etikettierungen und sprachliche Angriffe Herstellen:• Konkrete Beobachtungen benennen und persönlichen Eindruck ansprechen
Ein erhöhtes Risiko für den Mobbingprozess haben:
• Die Auffälligen• Die Einzigen• Die Neuen• Die Erfolgreichen
ICD
Herausgeber: WHO Einachsige Klassifikation zur Systematisierung von medizinischen Diagnosen Jeder Diagnose wird ein bis zu fünf stelliger Code zuordnet
DSM
Herausgeber: APA Sytematisiert psychatrische Diagnosen auf fünf Achsen Zu einer vollständigen Diagnose gehört die Angabe des Zustandes auf jeder der fünf Achsen
Häufige Belastungen am Arbeitsplatz
Verschiedene Arbeiten gleichzeitig ausführen Termin- und Leistungsdruck Störungen und Unterbrechungen
Psychische Beanspruchung
Individuelle Reaktionen auf psychische Belastungen.
Belastungs- Beanspruchungs-Konzept
Tätigkeit, Organisation und besondere Bedingungen führen zu arbeitsbedingten Belastugen Diese führen unter Berücksichtigung individueller Leistungsvoraussetzungen und Ressourcen zur Beanspruchung Dies führt zu negativen und positiven Beanspruchungsfolgen
Definition Burnout
Zustand physischer, emotionaler und mentaler Erschöpfung aufgrund langanhaltender Einbindung in emotional belastende Situationen
Burnout Kernbeschwerden
Gefühl der Überforderung und Ausgelaugtseins Frustration mit anschließender Distanzierung von der Arbeit Eindruck einer nachhaltigen Minderung der Arbeitsleistung
Burnout - Alternative Diagnosen
Anpassungsstörung Depression Somatoforme Störung Körperliche Schwäche
Boreout
Qualitative Unterforderung der Arbeitsaufgabe
Boreout - Ursachen und Folgen
Der Mensch braucht Anerkennung, möchte gebraucht werden, will nicht überflüssig sein, sondern dazugehören und möchte etwas Sinnhaftes tun
Mobbinghandlungen und Mobbingarten
Gerüchte Falsche Bewertung der Arbeitsleistung Hänselein Ausgrenzung
Mobbing: Täter
Vorgesetzte Kollegen oder Gruppe von Kollegen Personen mittleren Alters
Mobbing: Einfluss des Geschlechts
Frauen: Werden auf sozialer Ebene angegriffen Männer: Werden auf fachlicher Ebene angegriffen
Mobbing: Berufsgruppen
Soziale Berufe Verkaufspersonal Banken und Versicherungen
Mobbing: Personen mit erhöhtem Risiko
Die Aufälligen Die Einzigen Die Neuen Die Erfolgreichen
Mobbing: Phasenmodell
Ungelöster Konflikt führt zu persönlichen Angriffen Der Konflikt gerät in den Hintergrund und die Person wird systematisch schikaniert Die Person wird dadurch zunehmend unsicher und macht Fehler Dies führt zu arbeitsrechtlichen Sanktionen und letztendlich zur Kündigung
Angststörungen im Kontext der Arbeit
Häufige Überforderung und Verunsicherung Zögerlich bei Entscheidungen Häufige Konzentrationsprobleme Teilweise kürzere Fehlzeiten
Richtwerte: Riskanter Alkoholkonsum
Frauen: Mehr als 20g pro Tag Männer: Mehr als 40g pro Tag Mehr als 5 Trinktage die Woche
Kriterien: Schädlicher Gebrauch
Nachweis körperlicher und psychischer Probleme durch den Substanzgebrauch Das Gebrauchsmuster besteht seit über einem Monat Auf die Störung treffen keine Kriterien anderer Störungen bedingt durch diese Substanz zu
Therapeutische Gesprächsführung bei Abhängigkeitserkrankungen
Nicht besserwisserisch sein Motivation des Patienten verstehen Empathisch zuhören Patienten handlungsfähig machen
Gesprächsführung im betrieblichen Kontext
Etiketierungen vermeiden (Alkoholiker) Sprachliche Angriffe vermeiden (Sie sind...) Beobachtungen benennen Eigenen Eindruck ansprechen