Die Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts (Subject) / Einführung (Lesson)

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  • Definition Wirtschaftsgeschichte „Wirtschaftsgeschichte zielt darauf ab, die historisch wandelbare Organisation der Produktion und Distribution der von Menschen benötigten Dinge und Leistungen zu beschreiben sowie die Ursachen für ihren Wandel zu erklären“ (Jan-Otmar Hesse, 2013, 7) 
  • Historische Analyse als... Schlüssel, um die Gegenwart zu verstehen;  Anregung für vielfältige Interpretationen und Herangehensweisen Anregung zum kritischen Denken  Methode, um Muster, Trends, Zusammenhänge zu erkennen  Ansatz, um Probleme der Gegenwart zu analysieren
  • Konzept der Pfadabhängigkeit und Wirtschaftsgeschichte In manchen historischen Situationen besitzen wirtschaftliche Akteure einen Entscheidungsspielraum.  (Zu Beginn: Ausgang offen.)  Wirtschaftstheorie kann das Verhalten nicht präzise vorhersagen.  „Pfad“ wird eingeschlagen. Dann: Weiterentwicklung gemäß ökonomischer Logik.  Wirtschaftsgeschichte: sollte Handlungsspielräume und Pfade berücksichtigen. 
  • Beispiel QWERT Tastatur Jede zufällige Entscheidung für QWERT zu Beginne rhöht die Wahrscheinlichkeit von QWERT VerstärkungseffektdurchErwartungenderNutzer.  Verriegelungseffekt (lock in) ; Standardisierung.   Sinkende Nutzungs kosten durch steigende Verbreitung  Technische Interdependenz und (vermeintliche) Unumkehrbarkeit Unternehmen investieren in Büroausstattung, wählen bestimmtes System. Schreiber/Schreiberinnen wählen zu erlernendes System. Zufälle am Anfang,dann: wechselseitiger Verstärkungseffekt.     
  • Gründe für eine Beschäftigung mit Wirtschaftsgeschichte Die Gegenwart ist historisch bedingt und ist ein Ergebnis historischen Wandels (vgl. Pfade, Strukturen).  „Lehrfunktion“ der Geschichte.  Geschichte erinnert an Komplexität der Wirklichkeit – (Korrektiv zum vereinfachten ökonomischen Modell).  Die Gegenwart ist historisch bedingt und ist ein Ergebnis historischen Wandels. „Lehrfunktion“ der Geschichte.  Geschichte erinnert an Komplexität der Wirklichkeit – (Korrektiv zum vereinfachten ökonomischen Modell).  Erweiterung des „Möglichkeitsbewusstseins“. 
  • Geschichte und Wirtschaftswissenschaften – Methodenkonflikte?  Frühphase der Wirtschaftswissenschaften: Geschichte und Wirtschaftswissenschaften noch nicht getrennt. Klassiker: Fokus auf zeitunabhängige Aussagen  Historische Schule der Nationalökonomie: z.B. Stufentheorien, Fragen nach Rahmenbedingungen (Rechtsordnung, „Wirtschaftsgesinnung“)  Im Laufe des 20. Jhs.: Aufschwung der theoretisch argumentierenden Wirtschaftswissenschaften 
  • Methodenspannung Modellorientierte Sichtweise  Zeitunabhängige Mechanismen  dauerhafte,durchschnittliche Phänomene  gewinn- und nutzenmaximierendes Individuum  Sichtweise, die Offenheit der Geschichte betont  Kontext  Zeitgebundenheit  Zufälle Individuum ist einzigartig geprägt von Mentalitäten, politischen, reigiösen, moralischen Überzeugungen
  • Aufgabe der Wirtschaftsgeschichte Erklärungsanteile ausloten zwischen beiden Polen. Welche Rollespielen Strukturen? Welche Rolle spielen Personen? (z.B. Hitler, Erhard) Welche Rolle spielen„Pfade“(QWERT)? 
  • Hier wird die Annahme vertreten, daß wirtschaftliches Verhalten von Menschen auch in der historischen Realität „auf Dauer und im Durchschnitt“ mit Hilfe von wirtschaftswissenschaftlichen Theorien erklärt werden kann.  Handlungsspielräume werden durch ökonomische Sachzwänge erheblich eingeschränkt.  Aber: es gibt bestimmte Situationen, in denen der Einzelne oder eine bestimmte Gruppe den Gang der Geschichte bestimmen kann gemäß eigenen – ggf. außerökonomischen – Motiven. 
  • Das „kurze 20. Jahrhundert“: Von 1914-1990 Wachstum bis 1914 (Zwischen 1850-1913 enormes wirtschaftliches Wachstum) 1900-1913 relativ konstantes Wachstum, ca. 1,8% im Jahr/Kopf  Brüche im Trend durch Weltkriege und Wirtschaftskrisen 1914-1945  Seit 1948 wieder Wachstum  Seit 1960er Jahren: Abflachen der Wachstumsraten  1970er Jahre: Rückgang der Wachstumsraten und Krisenerfahrungen  Hypothetischer Trend: seit Beginn des 20.Jahrhunderts wächst der mit dem BIP-Konzept messbare materielle Wohlstand um durchschnittlich 1,8 – 1,9% im Jahr.  Messprobleme bei langen Zeitreihen (Datenrekonstruktion, statistische Probleme) 
  • Erste Globalisierung Außenhandel Deutschlands macht im Jahr 1910 bereits etwa 20% der heimischen Wirtschaftsleistung aus.  In Großbritannien waren es etwa 30% ,(vgl. Robert Feenstra). 
  • Zwischenfazit Am Vorabend des Ersten Weltkrieges gehörte Deutschland zu den führenden Industrienationen der Welt.  Elektrotechnik, Maschinenbau, chemische Industrie, pharmazeutische Industrie als besonders dynamische Branchen 
  • Ausgangslage 1914 Wachstum z.B. 1900-1913 (Pro-Kopf- Einkommen um 1,8% / Jahr)  Beschäftigungsstruktur: Steigendes Gewicht des sekundären Sektors  Expansion des deutschen Außenhandels  Gestiegener Anteil der Industriefertigwaren am Gesamtexport („Industrialisierung der Handelsbilanz“)  „Erste Globalisierung“ Außenhandel Deutschlands macht im Jahr 1910 bereits etwa 20% der heimischen Wirtschaftsleistung aus. In Großbritannien waren es etwa 30% ,(vgl. Robert Feenstra). Verflechtungszusammenhänge. 
  • Bedeutung von Krieg Krieg als „Transformator“ für Wirtschaft, Sozialstruktur, Staatsverfassung, Mentalität, Wertewelt (Wehler, 3.)