Zwangsstörung Diagnosekriterien
mindestens 2. Wochen Charakter der Zwangsgedanken und -handlungen:-Die Zwangsgedanken werden als eigene Gedanken erkannt und als unangenehm empfunden-Die Betroffenen versuchen, sich gegen die Zwangssymptome zu wehren, was aber selten zum Erfolg führt → Hoher subjektiver Leidensdruck-Stereotypie: Die Zwangsgedanken und -handlungen wiederholen sich bei einem Betroffenen auf die gleiche Weise Beeinträchtigung des sozialen Lebens und der Leistungsfähigkeit die Symptome sind nicht auf andere psychische Symptome zurückzuführen
Akute Belastungsreaktion
Symptome klingen nach Stunden, Tagen ab Gesteigerte Affekte: Trauer, Wut, Aggression, Verzweiflung Dissoziative Symptome: Bspw. Abwesenheit, die bis zu einem dissoziativen Stupor reichen kann Vegetative Symptome: Herzrasen, Schwitzen, Übelkeit Therapie: Gespräche, Benzodiazepine wie Lorazepam kurzfristig, Zopiclon bei Schlafstörungen
Posttraumatische Belastungssituation Definition
Reaktion, die innerhalb von 6 Monaten nach einem traumatischen, emotional belastenden Ereignis eintritt. Dabei muss das Ereignis nicht selbst erlebt worden sein, sondern kann auch durch die Beobachtung eines traumatischen Erlebnisses eines Dritten ausgelöst werden. Sie tritt in der Regel nicht zum Zeitpunkt des Ereignisses auf. Eine Chronifizierung ist möglich.
Posttraumatische Belastungsreaktion Therapie
Psychotherapie Frühintervention: Ärztliche und psychotherapeutische Versorgung akut traumatisierter Menschen Nach Manifestation einer posttraumatischen Belastungsstörung: Kognitive Verhaltenstherapien, EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), Konfrontationstherapien (z.B. das Zeigen von Kriegsbildern bei Kriegsveteranen) sind in ihrem Nutzen umstritten Medikamentös Zur Anxiolyse: Ggf. kurzfristige Gabe von Benzodiazepinen (z.B. Lorazepam) Zur Behandlung depressiver Episoden, emotionaler Abstumpfung, etc.: SSRI (z.B. Citalopram, Fluoxetin, etc.)
Anpassungsstörung
Die Anpassungsstörung ist eine nicht länger als 6 Monate andauernde depressive Reaktion auf ein spezifisches Ereignis (Trennung, Tod)!
Induzierte wahnhafte Störung=Folie a deux
Bei der induzierten wahnhaften Störung handelt sich um eine wahnhafte Störung, die zwei Personen betrifft, die in einem engen emotionalen Verhältnis zueinander stehen. Eine der beiden Personen leidet dabei unter einer psychotischen Störung meist mit Wahnvorstellung. Bei der anderen Person kommt es zum symbiontischen Wahn, d.h. sie entwickelt den gleichen Wahn, wie der erkrankte Partner. Bei Trennung des Paares ist auch mit einem Rückgang des symbiontischen Wahns zu rechnen.
Schizotype Störung
Persönlichkeitsstörung, bei der die Betroffenen ein exzentrisches Verhalten mit paranoid bizarren Ideen und Anomalien des Denkens zeigen, die auf Dritte schizophren wirken. Typisch sind ein verminderter Affekt, ein im Vergleich zur Gesellschaftsnorm seltsames Verhalten und sozialer Rückzug. Es kommt in regelmäßigen Abständen zu psychose-ähnlichen Episoden mit Wahnideen und akustischen Halluzinationen, die sich von selbst limitieren und nicht die Konsequenzen einer paranoiden Schizophrenie haben.
Alkoholabhängigkeit Therapien
Alkoholentwöhnung: Acamprosat, Disulfiram Therapie eines Alkoholentzugsdelirs: Clomethiazol , (Carbamazepin> Prophylaxe Krampfanfall, Clonidin> Blutdrucksenkung, Haloperidol> Erregungszustände) Rückfallprophylaxe bei Alkoholabhängigkeit: Naltrexon Pathologischer Rausch: Haloperidol, Bezodiazepine Bei Erregungszuständen:-Bevorzugt Haloperidol i.m. oder i.v. -Nur in Ausnahmefällen und unter großer Vorsicht: Diazepam p.o.
Marchiafava-Bignami-Syndrom
Definition: Degeneration und Nekrose des Corpus callosum, die fast ausschließlich in Folge von Mangelernährung bei chronischem Alkoholabusus auftreten Klinik: Wesensveränderung, Intelligenzminderung und Demenz, Epileptische Anfälle
Zieve-Syndrom
Symptomtrias nach langjährigem AlkoholexzessAlkoholtoxischer LeberschadenAkute hämolytische Anämie Hyperlipidämie
Alkoholentzugsdelir Symptome
Bewusstseinsstörungen Desorientierung Optische Halluzonationen Nesteln Suggestibiltät vegetativ:Tremor, Schwitzen, Tachykardie, Hypertonie generlalisierte Krampfanfälle gesteigerte Eigen und Fremdreflexe
Pathologischer Rausch Symptome
Optische Halluzinationen, Angst, Wut, AggressivitätDämmerzustand und TerminalschlafHäufig komplette Amnesie nach Ereignis
Rückrechnung des Blutalkohols (BAK) zur Beurteilung der Schuldfähigkeit während einer Straftat
Rückrechnung des Blutalkohols (BAK) zur Beurteilung der Schuldfähigkeit während einer Straftat: BAK zum Tatzeitpunkt = BAK aus Blutprobe (Promille, ‰) + Eliminationsrate × Anzahl der Stunden (h) zwischen Tat und Blutentnahme Maximal-BAK: Eliminationsrate pro Stunde = 0,2‰ + einmaliger Sicherheitszuschlag von 0,2‰ Mindest-BAK: Eliminationsrate pro Stunde = 0,1‰ Beispiel: Eine BAK von 1,65‰ wird in der Blutprobe 4 Stunden nach einer Straftat nachgewiesen. Seitdem hat der vermeintliche Straftäter keinen weiteren Alkohol konsumiertMaximal-BAK zur Tatzeit: 1,65‰ + 0,2‰ × 4h + 0,2‰ = 2,65 ‰Mindest-BAK zur Tatzeit: 1,65‰ + 0,1‰ × 4h = 2,05 ‰
Wernicke-Enzephalopathie
Vitamin B1= Thiaminmangel Symptomtrias: Störung der Okulomotorik, der Vigilanz, Ataxie Mangelernährung bei Alkoholabhängigkeit Akut: Einblutung in die Corpora mamillaria,Thalamus chron: Athropie, Demyelinisierung, Gliavernarbung Petechiale Läsionen/Einblutungen im Mesenzephalon und Atrophie der Corpora mamillaria Mikroskopische Spongiose, Kapillarproliferation und Siderose (rezidivierende Blutungen) KP: Korsakow-Syndrom> Psychose+ ante/retrograde Amnesie Therapie: Thiaminsubstitution
Korsakow-Syndrom
Orientierungsstörung Antero- und retrograde Amnesie: Merkfähigkeitsstörung, Zeitgitterstörungen Störung der Frontalhirnfunktion Konfabulationen Beinbetonte Polyneuropathie: Störungen der Motorik und der Sensibilität
Konfabulationen
Konfabulationen sind erfundene, objektiv falsche Aussagen, die von Patienten mit zerebralen Schädigungen unbewusst genutzt werden, um Gedächtnislücken zu füllen. Dabei halten die Betroffenen die Aussagen für wahr, auch wenn die gleiche Lücke jedes Mal mit einem anderen Inhalt gefüllt wird.
Ganser-Syndrom
psychogenes vorbeireden/ handeln patient neigt zu grotesken Fehlhandlungen/antworten
Artifizielle Störung
Das absichtliche Erzeugen bzw. Vortäuschen von körperlichen wie psychischen Symptomen ist das gemeinsame Charakteristikum von artifiziellen Störungen. Die Betroffenen fügen sich dabei - im Gegensatz zur Borderline-Störung - heimlich Verletzungen zu und streiten dies zugleich ab.