Psychologie (Subject) / LESD Klausurvorbereitung (Lesson)
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Vorlesung Souvignier/Dutke/Jucks WiSe 14/15
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- Was ist Empirische Wissenschaft? Eine Erfahrungswissenschaft, bearbeiten von Fragestellungen zum Verhalten und Erleben von Menschen durch Experimente, Beobachtungen und Befragungen
- Beschreiben Sie die wesentlichen Merkmale eines Experiments Unabhängige Variable: Was manipuliere ich? --> wird vom Versuchsleiter isoliert hergestellt Abhängige Variable: Was messe ich? --> Messwerte/ Beobachtung, die auf die Unabhängige Variable zurückgeht Kontrollgruppe: darf sich nur im Hinblick auf die Unabhängige Variable von der Experimentalgruppe unterscheiden
- wofür steht LESD und welche vier Perspektiven gibt es? Lernen Entwicklung Soziale Interation Diagnostik 1. Aktuelle Prozesse, innere Zustände (Was denkt und fühlt jemand?) 2. Entwicklungsbedingungen (Welche Erfahrungen bringt jemand mit?) 3. Merkmale der Situation (Welche Rolle spielen andere Personen?) 4: Personenmerkmale (Wie unterscheiden Personen sich?)
- Was sind die zwei Säulen der wissenschaftlichen Arbeit? - Inhaltliche Fragestellungen - Forschungsmethoden
- Skizzieren Sie die Studie von Rost, Wirthwein, Frey & Becker zu den Effekten von Kaugummikauen Studie 1: Sind bei Kindern der 5. und 6. Jahrgangsstufe (zumindest) kurzzeitige Effekte des Kaugummikauens auf kognitive Leistungsmaße, durch Subtests verschiedener Intelligenztests operationalisiert, zu belegen? --> 548 Kinder aus 5. und 6. Gymn.- und Ges.klassen; Alter M= 11,0 Jahre -randomasierter Zwei-Gruppenplan ohne Vortest mit Behandlung und Nachtest -5 Tests zur Erfassung unterschiedlicher Facetten der Intelligenz --> keine Unterschiede zwischen den Gruppen, Annahme einer Leistungssteigerung wird zurückgewiesen Studie 2: Ist bei den Kindern der 5. und 6. Jahrgangsstufe ein kurzzeitiger Effekt des Kaugummikauens auf Aufmerksamkeits- bzw. Konzentrations- sowie kurzfristige Gedächtnisleistungen (numerisch, verbal, figural) nachweisbar? --> 504 Kinder, 5. und 6. Klasse Ges. und Grundschule mit Förderbedarf, Alter M= 11.4 Jahre -3 Tests zur Erfassung von Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen - 4 Tests zur Erfassung von Gedächtnisleistungen --> Unterschiede zw. den Gruppen bei 3 Einzeltests mit Vorteilen für Nichtkauer --> Kaugummikauen hat keine positiven Auswirkungen
- Was ist die Definition von Lernen nach Lefrancois? Lernen umfasst alle Verhaltensänderungen, die aufgrund von Erfahrungen zustande kommen. Solche Änderungen schließen nicht nur die Aneignung neuer Informationen ein, sondern auch die Veränderungen des Verhaltens, deren Ursachen unbekannt sind.
- Welche Bedingungen führen nach Thorndike dazu, dass bestimmte Verhaltensweisen häufiger gezeigt werden? - Gesetz der Bereitschaft (Motivation) - Gesetz der Übung - Gesetz des Effekts (angenehme Konsequenzen führen zu einer Stärkung der ausgebildeten Assoziation) --> Grundlage der operanten Konditionierung
- Wie funktioniert die operante Konditionierung nach Skinner? Kontingenz: Verknüpfung von Reaktionen mit verstärkenden Reizen operantes (dh spontanes) Verhalten ----------------- Reizsituation, die als Verstärker wirkt R ------------------------------------------------------------------------------ S^R
- Was sind die vier Verhaltenskonsequenzen nach Skinner? - positive Verstärkung: Lob/ Geschenke etc. - Bestrafung I: unangenehme Konsequenz (z.B. mehr Hausaufgaben) -Bestrafung II: angenehme Konsequenz entfällt (z.B. Fernsehverbot) - negative Verstärkung: etwas unangenemes fällt weg (z.B. ihr müsst heute keine Hausaufgaben machen) --> Verstärkung ist immer etwas positives!! --> Bestrafung I ist nur unter bestimmten Voraussetzungen effektiv!
- Skizzieren Sie die Studie von Glaser, Palm und Brunstein zum Schreibtraining bei Viertklässlern Unabhängige Variablen:a) Strategietraining b) Strategietraining + Selbstüberwachung c) Operante Verstärkung durch Smileys - Diskussion von Verhaltenszielen 1. Impulskontrolle (erst denken, dann schreiben) 2. Aufmerksamkeitssteuerung (gut konzentrieren) 3. Anstrengungsregulation (Aufgabe zu Ende erledigen) - Festlegen von drei Verhaltensabsichten Rückmeldung und Verstärkung --> 6 Schulklassen (4. Klasse), je zwei Klassen pro Untersuchungsbedingung, Ermittlung schülerbezogenen Problemverhaltens Abhängige Variablen: Schreibleistung, Arbeitsverhalten --> operante Verstärkund erweist sich insbesondere für Schüler mit Problemverhalten als eine effektive Methode zur Verbesserung des Arbeitsverhaltens und dadurch vermittelt auch zur Verbesserung von Lernleistungen
- Was sind die zwei verschiedenen Möglichkeiten bei Verstärkungsplänen? Kontinuierliche Verstärkung - jede erwünschte Reaktion wird verstärkt - neues Verhalten wird schnell aufgebaut - geringe Löschungsresistenz bei Ausbleiben der Verstärkung intermittierende Verstärkung (partielle V.) - es wird nur gelegentlich, aber systematisch-planvoll verstärkt - neues Verhalten wird langsamer aufgebaut - Löschungswiderstand sehr viel höher als bei Ausbleiben der Verstärkung
- wie entsteht erlernte Hilflosigkeit und welche Konsequenzen hat dies auf die schulische Praxis? Durch unangenehme Konsequenzen auf ein gezeigtes Verhalten und den EIndruck, diese Konsequenzen nicht beeinflussen zu können. Rückmeldung (nicht nur Bestrafung) darf nicht zu einem Gefühl der Hilflosigkeit führen
- Was ist die Grundidee des Lernens durch Außensteuerung? - operante Konditionierung - Grundidee lehrergesteuerter Unterricht - SuS werden durch optimale Lernvorgaben gelenkt (was muss der Lehrer machen, damit...?)
- Skizzieren Sie das Rahmenmodell der mehrstufigen Informationsverarbeitung nach Meyer Information gelangt in das Sensorische Register, durch selegieren gelangt nur ein Teil in das Kurzzeitgedächtnis dort kann es direkt in Output umgewandelt werden, oder durch Organisieren in das Langzeitgedächtnis gelangen (durch Integration mit bereits vorhandenem Wissen gelangt die Information besser in das Langzeitgedächtnis).
- Was sind die 4 Phasen der Informationsverarbeitung? - Selektion - Konstruktion - Integration - Erwerb
- Durch welche Strategien können die kognitiven Prozesse der Informationsverarbeitung gefördert werden? - Reduzieren - Verdichten von Informationen (Organisieren) - Elaborative Techniken des bildhaften Vorstellens und Verknüpfens (Integrieren) - Wiederholen und Über (Speichern)
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- Ordnen Sie bitte unterschiedliche Lernstrategien nach ihren Funktionen und überlegen Sie jeweils Beispiele für die einzelnen Kategorien. -> Kognitive Lernstrategien:…memorieren---wiederholen (oberflächlich)…organisieren---Inhalte komprimieren…elaborieren---Verknüpfung von Inhalten und Bildern, Dinge bedeutend machen -> Metakognitive lernstratgegien:…planen (wieviel Zeit brauche ich)…Selbstüberwachung (erst die Arbeit dann das Vergnügen)…regulieren ->Ressourcenbezogene lernstrategien:Interne: Anstrengung, Aufmerksamkeit, ZeitmanagementExterne: Lernumgebung, Lernen mit anderen, Literatur
- Was für ein Wissen gibt es über Lernstrategien? - Deklarativ: Beschreibung --> Was ist das für eine Strategie? - Prozedural: Handlungsrelevanz --> Wie muss ich vorgehen um die Strategie anzuwenden? - konditional: Begründung --> Wozu ist die Strategie gut und wann soll ich sie anwenden?
- Skizzieren Sie die Studie von Hasselhorn zur Nutzung von Lernstrategien in der Grundschule Frage: Führt der Einsatz von Lern- und Gedächtnisstrategien in der Grundschule zu besseren Leistungen und kann die Nutzung von Strategien gefördert werden? vorherige Befunde: sehr wenige direkte Strategieinstruktionen --> Unterteilung der Klassen in solche mit höherem und niedrigerem Maß an Strategienutzung, Training der Kinder, Prüfung mit Transferaufgabe, --> deutlich stärkerer Strategieeinsatz und höherer Nutzen vom Einsatz der Strategie
- Skizzieren Sie den Versuch von Coffman zur Strategievermittlung im ersten Schuljahr Beobachtung in 14 Klassen, Gedächtnistests mit 107 Kindern - Erinnern steht bei 53% des Unterrichts im Mittelpunkt - in 4% des Unterrichts explizite Anweisungen oder Anleitungen zum Erinnern -> Überprüfung von Gedächtnisleistung und Strategienutzung in Abhängigkeit vom Unterricht Ergebnisse: - mehr Strategieinstruktion führt zu besseren Gedächtnisleistungen und Kinder profitieren in höherem Maße von neuen Strategiehinweisen - Befunde sind trotz wechselnden Lehrern stabil --> - Lernstrategienutzung entwickelt sich in Abhängigkeit vom Alter und Art des Unterrichts - Kinder im Grundschulalter profitieren durch die Anwendung von Lernstrategien. Sie können die Nutzung lernen, den Strategieeinsatz bewusst planen und überwachen und behalten gelernte Strategien bei - Hinweise auf effektives Lernverhalten sind im Unterricht selten. Von der ersten Klasse an profitieren Kinder von der expliziten Instruktion von Lernstrategien
- Was ist Lernen aus der Perspektive der Informationsverarbeitung - Lernen ist ein aktiver Prozess - Lernen kann durch den bewussten Einsatz von Strategien gesteuert werden
- Skizzieren Sie die Studie zum Lernstrategieeinsatz von Hellmich & Höntges - Fragebogenforschung zum Lernstrategieeinsatz von Viertklässlern - Viertklässler haben bereits eine Vorstellung davon, dass der Einsatz von Lernstrategien sinnvoll sein könnte - In Fragebögen geben sie ein hohes Maß der Nutzung von Lernstrategien an - in konkreten Lernsituationen zeigen sie kaum entsprechende Verhaltensweisen --> Notwendigkeit zur Anleitung zum selbstständigen und selbstreguliertem Einsatz von Lernstrategien
- Was sind die Elemente selbstgesteuerten Lernens? - Strategiewissen - Meta-strategisches Wissen - Motivation
- Stellen Sie die Modelle des selbstregulierten Lernens nach Boekaerts und Zimmermann dar Modell, das inhaltszentriert angelegt ist (Boekaerts): Regulation des Selbsts Regulation des Lernprozesses Regulation der Informationsverarbeitungsprozesse Kognitive Strategien Metakognitives Wissen und metakognitive Strategien Ziele und Ressourcen Modell, das den Prozess beschreibt (Zimmermann): -------> Beobachtung und Bewertung eigenen Lernverhaltens ---------- l l Bewertung der Effektivität v des Strategieeinsatzes Zielsetzung und Strategieplanung ^ l l l ------------------------- Strategieeinsatz und Überwachung <------------------
- Nennen Sie Beispiele, wie die Elemente aus Theorien zum Selbstregulierten Lernen im Unterricht umgesetzt werden können - Selbstreguliertes Schreiben mit Checklisten - Selbstreguliertes Lesen: Lesedetektive
- Wie funktioniert die Anleitung zum selbstregulierten Lernen? Lehrergeleitet -Methodik, Nutzen und Anwendungsbedingungen einer Strategie werden explizit vermittelt -Modellieren - Lehrer als Lesemeister - Gemeinsames Üben, Reflexion - Ausblenden der Unterstützung - Eigenständiges Üben schülerzentriert --> inbesondere leistungsschwache Lerner benötigen ein hohes Maß an Sicherheit und Übung um neue Herangehesweisen zu lernen
- Beschreiben Sie das Experiment von Bandura zum Lernen am Modell - Raum mit Spielzeug, ein Erwachsener schlägt und beschimpft eine lebensgroße Puppe, Kinder beobachten dies drei Variationen: a) Ein Erwachsener lobt und verstärkt den Puppenquäler b) Ein Erwachsener tadelt und bestraft den Quäler c) das aggressive Verhalten bleibt folgenlos
- Wann wird versucht, das Verhalten eines Modells nachzumachen? - Identifikation des Beobachters mit dem Modell - Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen - motorische Voraussetzungen müssen gegeben sein (- Verstärkung) Modellverhalten -> Aufmerksamkeitsprozess -> Gedächtnisprozess -> Motorischer Reproduktionsprozess -> Verstärkungs- und Motivationsprozess -> Nachahmungsleistung
- Nennen Sie drei Lerntheorien und die dazugehörigen Anwendungsmöglichkeiten - Reiz und Reaktion -> Explizites Erklären - Lernen am Modell -> Zeigen konkreten Verhaltens - Informationsverarbeitung -> Lernstrategien
- Wie eng ist der Zusammenhang zwischen den Einstellungen von Lehrkräften zum Lernen und dem Lernzuwachs von Schülerinnen und Schülern? - bei Hauptschülern sorgt die Befürwortung eine kognitiv-konstruktivistischen Lernstils für eine negative Auswirkung auf das Leseverständnis, während die Befürwortung eines explizit instruierenden Lernstils zu positiven Auswirkungen führt - bei Gymnasialschülern hingegen führt eine Befürwortung eines kognitiv-konstruktivistischen Lernstils zu einem hohen Wissen über Lesestrategien --> Notwendigkeit individueller Förderung --> Leistungsschwächere Lerner brauchen ein hohes Maß an Sicherheit und Übung, während leistungsstärkere Lerner schneller zu selbstregulierten Lernformen übergehen können.
- Welche Ziele werden mit kooperativem Lernen verbunden? - Lernfreude - Lernfortschritte - Soziale Fertigkeiten
- Nennen Sie vier theoretische Perspektiven, warum Kooperatives Lernen zu höheren Lernerfolgen führen sollte als traditioneller Unterricht 1. Entwicklungsperspektive (Austausch unter Gleichaltrigen, Ko-Konstruktion) 2. Perspektive der kognitiven Elaboration (Lernen als Veränderung von Wissensstrukturen durch Integration neuer Informationen in vorhandenes Wissen) 3. Motivationale Perspektive (Motivation wir extrinsisch über Gruppenbelohnungen auf der Basis individueller Leistungen aufgebaut) 4. Perspektive der sozialen Kohäsion (Zusammenarbeit aufgrund intrinsischer Motivation - Zusammengehörigkeitsgefühl der Gruppenmitglieder)
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- Was zeigen die Beobachtungen des Kooperativen Lernens und wie kann man es unterstützen? - insgesamt niedriges Niveau der Fragequaliät - eher Fragen nach Fakten bzw. Bestätigung - es werden Erklärungen gegeben, diese sind allerdings nur in seltenen Fällen inhaltlich vollständig Drei Ansatzpunkte zur Verbesserung: 1. Zeit (strukturiert über einen gewissen Zeitraum) 2. Anleitung z.B. in Form von Fragestämmen (Verständnisfrage, Verknüpfungsfragen) oder wenn Nicht-Experten bei Gruppenpuzzles aktiv über das neue Wissen kommunizieren müssen 3. Anreize/ Belohnungen(am effektivsten sind Gruppenbelohnungen für ind. Leistung bei Aufgabenspezialisierung, dann Gruppenbelohnung für ind. Leistung bei Gruppenarbeit und dann Gruppenbelohnung für Gruppenleistung bei Aufgabenspezialisierung)
- Welche Konsequenzen für den Unterricht hat die Vielfalt von Lerntheorien und Instruktionsmethoden? Lernziele: - Effizienter Wissenserwerb: direkte Instruktion (operante Konditionierung) - Elaboration von Inhalten: Kooperative Lehrformen (Lernen als Informationsverarbeitung) - Perspektive lebenslangen Lernens: Selbstreguliertes Lernen (Lernen als Informationsverarbeitung) individuelle Lernvoraussetzungen: - leistungsschwächere Kinder benötigen deutlich mehr explizite Anleitung - insbesondere Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten benötigen externe Anreize
- Was sind die Bedingungen individuellen Lernens? 1. Neues Wissen baut unmittelbar auf vorhandenem Wissen auf 2. Das Vorwissen der Kinder in einer Klasse ist verschieden 3. jedes Kind hat ein Recht auf individuelle Förderung
- Was ist pädagogische Diagnostik? "Das Insgesamt von Erkenntnisbemühungen im Dienste aktueller pädagogischer Entscheidungen." (Klauer, 1978) "Pädagogisch-psychologische Diagnostik soll sowohl individuelles Lernen optimieren als auch im gesellschaftlichen Interesse Lernergebnisse feststellen und den Übergang in verschiedene Lerngruppen, Kurse oder Bildungswege nach vorgegebenen Kriterien verbessern." (Ingenkamp, 1988)
- Welche Ziele werden mit pädagogischer Diagnostik verbunden? Die Seite des Lernens: - SuS zu bestmöglichen Leistungen bringen - das vorhandene Potenzial zur Entfaltung bringen - Die Motivation hoch halten/ neue Anreize setzen - den Teamgeist sichern etc. Die Seite der Qualifikation: - gesellschaftlicher Auftrag - Bewertung gezeigter Leistungen vornehmen - Prognosen über weiteren Schulerfolg abgeben - Empfehlungen für Bildungslaufbahn geben
- Was ist ein Ausweg aus dem Dilemma, dass bei der Leistungsmessung in der Schule auch immer die Leistung des Lehrers mit gemessen wird? 1. Eingangsdiagnostik (Ist-Zustand wird gemessen) 2. Förderplanung (Ziel = Bildungsstandards) 3. Förderung 4. Diagnose von Veränderungen (jedes Kind bekommt ein optimales individuelles Förderergebnis --> Ausweg aus eigenem Anteil an Noten --> nur Leistung des Kindes zählt) -> aus der Diagnose der Veränderungen geht eine erneute Förderplanung hervor --> Diagnostik im Dienste von optimalen Förderentscheidungen
- Was ist diagnostische Kompetenz? Diagnostischen Kompetenz "ist die Fähigkeit eines Urteilers, Personen zutreffend zu beurteilen. Sie ist damit die Grundlage für die Genauigkeit diagnostischer Urteile oder Diagnosen." (Schrader 2001)
- Auf welchen Ebenen haben Lehrkräfte diagnostische Aufgaben? - individuelle Ebene: Beurteilung individueller Lernvoraussetzungen um angemessen fördern zu können - Klassenebene: Erkennen interindividueller Unschiede, um funktionale Gruppen zusammenzustellen und Lehrmethoden an das Niveau der Klasse anzupassen - Institutionelle Ebene: Es müssen faire und objektive Zeugnisse erstellt und fehlerfreie Bildungsempfehlungen erteilt werden
- Was ist das Maß für diagnostische Kompetenz? Diagnostische Sensitivität
- Wofür sind diagnostische Kompetenzen gut? - ein hohes Maß an diagnostischer Kompetenz (bzw. diagnostischer Information) führt in Verbindung mit gutem, adaptiven Unterricht zu hervorragenden Lernleistungen - Wenn Lehrer diagnostische Informationen zum Lernverlauf bekommen, führt das zu einer Erhöhung der Lernleistung seitens der Schüler
- Was sind die besonderen Herausforderungen der diagnostischen Kompetenz? - absolute Einschätzung des Leistungsniveaus - Einschätzung der Leistungsstreuung - Identifikation leistungsschwacher Schüler
- Nennen Sie die typischen Beurteilungsfehler - Mildeeffekt (aufgrund Sympathie oder erwarteten Potenzial bei einzelnen Schülern) - Großzügigkeitsfehler (Großzügigkeit der ganzen Klasse gegenüber) - Halo- oder Hofeffekt (aufgrund einer Eigenschaft auf die gesamte Persönlichkeit der Person schließen) - Logischer Fehler (falsche Zusammenhänge zwischen Eigenschaften ziehen) - Tendenz zur Mitte (zuwenig Dokumentation, Streuung wird missachtet) - Tendenz zu extremen Urteilen
- Welche Bezugsnormen können beim Bewerten von Leistungen herangezogen werden? - sozial: Im Vergleich zum Mittelwert und der Variabilität der Leistungen in der Lerngruppe - individuell: Im Vergleich zur voherigen persönlichen Leistung - sachlich: im Vergleich zu inhaltlich verankerten Leistungsstandards (Bildungsstandards)
- Was sind die Herausforderungen bei der Messung psychologischer Merkmale? - um ein psychologisches Merkmal messen zu können, muss man genau festlegen, wie man es beobachten kann - psychologische Merkmale sind theoretische Konstrukte, sie werden aufgrund bestimmter beobachtbarer repräsentativer Verhaltensweisen zugeschrieben
- Definieren Sie Intelligenz Intelligenz ist die Fähigkeit einer Person, ihr Denken bewusst auf neue Forderungen einzustellen und sich den Anforderungen neuer Situationen flexibel anpassen zu können (Stern 1911)
- Wie erfolgt die Messung eines theoretischen Konstrukts? Über Operationalisierung Bedingungen: - Messungen beruhen auf Verhaltensstichproben, sind also niemals ein vollständiges Abbild eines theoretischen Konstrukts - Die Aussagekraft einer Messung hängt davon ab, wie repräsentativ die Beobachtungen (Aufgaben) für das zu messende Konstrukt sind
- Was sind die besonderen Herausforderungen bei der Messung theoretischer Konstrukte? - Konstrukte sind nicht direkt, sondern nur vermittelt über Indikatoren zu messen - diese Indikatoren müssen repräsentativ für das zu messende Konstrukt sein - die Auswahl von Aufgaben oder Fragen, die ein Konstrukt repräsentieren, erfolgt mit Bezug auf die Theorien dieses Konstrukts - Aufgaben oder Fragen stellen immer nur eine Verhaltensstichprobe dar
- Definieren Sie Test Systematisches und routinemäßig einsetzbares Verfahren zur Messung definierter Abschnitte des Verhaltens, um den Grad der Ausprägung einer Eigenschaft, Fähigkeit oder Fertigkeit festzustellen und/ oder zukünftiges Verhalten vorherzusagen
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