Klinisch-psychologische Interventionsmethoden und ihre Evidenz (Subject) / V 11 (Lesson)
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Kognitive Therapie
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- Wo tauchen Ähnlichkeiten in der Geschichte mit der kognitiven Therapie auf? Kognitives Grundmodell was schon bei den alten Griechen/Philosophen ein Thema Sokrates: Bemühen Dingen auf den Grund zu gehen. Epiklet: Nicht die Dinge, sondern deren Vorstellung beunruhigen uns, z.B. Tod
- Was sind Kognitionen? Was umfasst der Begriff? Wahrnehmung, Interpretation und Bewertung von konkreten auslösenden Situationen/Ereignissen Bewältigungssätze/innere Selbstgespräche/Selbstinstruktionen Situationsübergreifende Grundannahmen, Bewertungsmuster, Schemata, Lebensphiliosophien innere Bilder sechnell auftretende, subjektive und unfreiwillige Kognitionen, die zwischen Ereignis und Konsequenz auftreten
- Grundannahmen der kognitiven Therapie Situation ------------------> Kognition -----------------> Reaktion Situation Störung -------> dysfunktionale Kog ----> psychische Reaktion A =Activating event -----> B = Belief-----------------> C = Consequence Gefühle werden hier in die Reaktion mit eingeordnet und in diesem Modell können Emotionen den Kog nicht vorgeschaltet sein
- Dysfunktionale vs. funktionale Kognitionen? Dysfunktionale Kog : nicht realitätsgerecht, unlogish, nicht empirisch belegbat, selbstschädigend, nicht hilfreich, nicht zielführend Funktionale Kog: realitätsnah, hilfreich, zielführen
- Die rational emotiv Therapie nach Ellis (Beginn ca. 1957) Nicht die reale umgebung ist das Problem, sondern was wir innerlich daraus machen Erleben durch innere Leitsätze/Einstellungen geprägt Neurotisches/gestörtes Verhalten als Folge von irrationalen Annahmen Hintergrund: Ellis war unzufrieden mit traditionellen PA Ansätzen
- Typische irrationale Annahmen (irrational Beliefs nach Ellis) Ich muss von allen geliebt werden Ich darf mich nicht blamieren Ich muss perfekt sein Wer einmal einen Fehler macht ist inkompetent Wenn mich jemand lobt, meint er es nicht so Wer Lob annimmt ist arrogant Wer mich kritisiert, lehnt mich ab Wenn ich meinen Meinung sage, wenden sich andere von mir ab Wenn was nicht nach meinen Vorstellungen läuft, ist das eine Katastrophe
- Kategorien irrrationaler Annahmen (irrational beliefs nach Ellis) Absolute Forderung (must urbations) ich muss perfekt sein, andere müssen rücksichtvoll sein Globale netaive Selbst und Fremdbewertungen: Ich bin ein Versager, der andere ist nichts wert Katastrophendenken wenn etwas nicht so läuft/ich einen Fehler mache ist es eine katastrophe Niedrige Frusrationstoleranz ( I cant standitis) ich könnte es nicht aushalten, wenn andere mich kritisieren
- Sekundäres ABC Symptomstress A (Acting event, externes Ereignis) -> B (Belief) -> C (Konsequenz auf emotionaler Verhaltensebene) -> A -> B (Sekundäres ABC SYmptomsstress) -> C was sich wieder auf erstes C beziehen kann In der zweiten C könte es sein, das man sich ärgert, weil man sich schon wieder darüber geärgert hat und so wird ein sekundärer Symptomstress vorangetrieben
- ABCDE Modell in der Therapie A (Activation event) -> B (Belief) -> C (Konsequenz auf emo. Verhaltensebene) -> D (Disputation irrationaler Annahmen) -> E (Effekte nach Veränderung der kognitiven Sichtweise)
- Rolle von Psychotherapeut in der Rational emotiv (Verhaltens) Therapie aktiv-direktiv rationales Modell z.T. pädagogisch-dozierend Empathie für Person, Skepsis bei spezifischen Einstellungen Pragmatisch
- Der therapeutische Prozess bei der RET (Ellis) Grundlagenvermittlung der RET Assessment des Blief-Systems (emotionsprovozierende Methoden) Disputation irrationaler Annahmen ( Sokratischer Dialog: Dingen ergründen) Durcharbeiten zentraler Themen Vermittlung von Strategien zur Selbsthilfe, Beendigung
- Arten des Disputs in der RET Logischer Disput (Konfrontation mit logischen Widersprüchen) Empirischer Disput (Konfrontation mit erfahrbaren Welt) Hedonistischer Disput (Konfrontation mit negativer Konsequenz aus Bewertungen)
- Techniken der RET (Ellis) sokratischer Dialog Vorstellungstechniken (was würden sie tun, wenn es ihnen gut ginge) Humor Selbst-Öffnung, Beispiele aus Therapeutenleben Sprichwörter, Lieder, Gedichte zur Entkrampfung Risikoübungen (shame attacking exercise) Hausaufgaben und Belohnung für Veränderungen Übernahmen fixer neuer Rollen (fixed role therapy)
- Wirksamkeit der RET (Ellis) (Grawe et. al. 1994; Engels et. al. 1993) potenziell sehr wirksames Verfahren Wissenschaftlich gut abgesichter (Angststörungen, Sozialer Unsicherheit, Dep.) Aber: Studien aus Grawes Metaanalyse inkludieren Patienten mit subschwellier Symptomatik, sehr heterogenen Studien und Befundlage Und: wenige Mataanalysen zur Wirksamkeit, relative alt
- Unterschied zwischen Ellis und Beck Ellis arbeitet auf der höheren Ebene und nicht mit Gedanken die in Sitaution aufkommen Ellis betont Symptomstress Ellis Fokus liegt auf kognitive Umstrukturierung
- Kognitive Therapie nach Aaron T. Beck Betonung auf nicht nur allgemeine Einstellungen/Zielsetzungen, sondern auch einzelne Gedanken Betonung von Denkfehlern (wie Ellis) und Notwendigket ihrere Änderung
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- Das kognitive Modell nach Beck Es gibt eine Situatione, automatische Gedanken und eine Reaktion Den automatischen Gedanken stehen Regeln/Erwartungen übergeordnet und darüber stehen die Grundannamen
- Liste der Denkverzerrungen nach Beck Willkürliches Schlussfolgern Selektive Verallgemeinerung Übergeneralisieren Maximieren und Minimieren Personalisieren Verabsolutieren, dichotomes Denken Man muss nicht streng nach diesen Kategorien arbeiten, eher generellen Blick dafür haben
- Denkverzerrung nach Beck: Willkürliches Schlussfolgern Schlussfolgerungen werden willkürlich, ohne Beweis und trotz gegenteiliger Erfahrung gezogen (Aufgabe nicht gelöst -> ich bin Versager ohne Überprüfung, war Aufgabe lösbar)
- Denkverzerrung nach Beck: Selektives Verallgemeinern Einzelfakten aus Kontext nehmen und zu überbewerten, wobei andere Fakten ignoriert werden (nicht eingeladen -> die mögen mich nicht, obwohl sonst immer einladen)
- Denkverzerrung nach Beck: Übergeneralisieren Allgemeine Regel wird auf Grundlage mehrer isolierter Ereignisse gezogen und einfach auf andere Situationen übertragen (Eine Person tod, werden alle sterben)
- Denkverzerrung nach Beck: Maximieren und Minimieren Die Bedeutung eins Ereignisses wird deutlich überschätzt oder unterschätzt(ausbleiben von Anruf höchst bedeutsam)
- Denkverzerrung nach Beck: Personalisieren äußerer Ereignisse werden extrem auf eigene Person bezogen, ohne Belege (Autounfall von Partner, als Bestrafung für unmoralische Tat)
- Denkverzerrung nach Beck: Verabsolutieren, dichotomes Denken Schwarz-weiß-Denken, bei Selbstbeschreibungen werden die negativen Kategorien gewählt
- Dysfunktionale Denkmuster und mögliche Funktionen Katastrophendenken: Rechtfertigung von Passivität und Opferrolle Versicherungsdenken: Minimierung von Erwartungsangst vor Enttäuschung Absolutes Fordern und Muss-Denken: vermeintliche Sicherheit das Richtige zu tun Gerechtigkeitsdenken: Verhinderung von Aktivitäten und führt zu abwartende Haltung Menschenwertbestimmung: Einteilung von Menschen in gut und schlecht, Einzelbetrachtung ersparen Null-Verzicht-Denken: Vermeiden von Bestrafung und Ablehnung durch Fehlentscheidungen Untertanendenken: Ablehnen von Verantwortung-> keine Fehler/Ablehnung riskieren Schwarz-Weiß-Denken: scheinbare Entscheidungssicherheit, leichtere Orientierung
- Kognitive Therapie nach Beck Ziele und Methoden Ziel: Patient rationales und wissenschaftliches Denken beibringen, um emotionale und Verhaltenssymptome zu minimieren Methoden: Vermittlung von kognitivem Modell Identifikation dysfunktionaler Gedanken, Regeln udn Grundannahmen Überprüfung der Richtigkeit von Gedanken an der Realität Bewertung der Funktionalität von Gedanken Umsetzten ins Handeln
- Therapeutenrolle der kognitiven Therapie nach Beck aktiv Partner (weniger Lehrer wie bei Ellis) Problem ist gemeinsame Aufgabe Aktive Beteiligung von Patient wird erwartet Eigenes Wertesystem zurückhalten Durch geschicktes Fragen den Patienten selbst die Schlussfolgerungen überlassen (Guided Diskovery) (Überleitung in Pfeil abwärts Technik)
- Konkrete Techniken Vorbereitung: 1. Gedanken erfragen Ziel: Aus der Problemschilderung des Patienten die wichtigsten Gedanken identifizieren. Hilfreiche Fragen: Was dachten sie in dem Moment? Beamen sie sich noch mal in die Situation, was dachten Sie? Wenn sie die Gedanken aufgenommen hätten, was wie wären die gewesen?
- Konkrete Techniken Vorbereitung: 2. Vermittlung des kognitiven Modells Ziel: Patienten die Grundannahmen der kognitiven Therapie vermitteln. Verdeutlichen, dass Gedanken Gefühle erzeugen. Intervention: Erklären was Gedanken/Gefühle sind: Ich denke, deshalb fühle ich Hausaufgaben: Gefühle beobachten udn gucken, mit welchen Gedanken in Beziehung stehen (Spaltentechnik ABC)
- Techniken Vorbereitung: 3. Pfeil-Abwärts Technik Ziel: übergeordnete Gedanken identifizieren. Hilfreich um gemeinsamen Nenner vieler dysfunktionaler Gedanken zu identifizieren. Intervention: Wenn der Gedanke zuträfe, was würde Ihnene dann zu schaffen machen? Was würde geschehen? Was wäre schlimm daran? Hausaufgabe: Notieren mit Arbeitsblatt des vertikalen Pfeils die Implikationen seiner Gedanken
- Techniken Intervention: 4. Einschätzung von Wahrscheinlichkeit Ziel: Einschätzung bekommen, wie Wahrscheinlich Patient die negativen Ereignisse tatsächlich erwartet. Drauaf aufbauend kognitive Umstrukturierung Intervention: Wie Wahrscheinlich ist es, dass X passiert?
- Techniken Intervention 5: Begriffe Definieren Ziel: Begriffe des Patienten in überprüfbare Hypothesen übersetzten, damit Gültigkeit überprüft werden kann Intervention: Wie würden sie Begriff Versager definieren? Woran könnte man einen Versager erkennen? Würden andere das auch so definieren?
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- Techniken Intervention: 6. Kosten Nutzen Analyse Ziel: Anleitung zur Untersuchung der positiven/negativen Konsequenzen, die mit bestimmter Überzeugung verbunden sind. Sidn Konsequenzen gelärt, kann Patient entscheiden, ob er daran festhalten möchte Intervention: Vor und Nachteile von Gedanken? Kosten und Nutzen? Was würde sich ändern, wenn sie weniger daran glauben? Vergelcih mit alternativen Gedanken.
- Techniken Intervention: 7 Untersuchen der Beweise Ziel: Nachdem Begriffe des Patienten in testbare Hypothesen umformuliert, können Beweise die für oder gegen Hypothese sprechen untersucht werden. Intervention: Auf ein Blatt Hypothese schreiben. In der zweiten Spalte anhaltspunkte dafür oder dagegen. Dann soll Patient Beweise gewichten und abwägen. Hausaufgabe: Auf Arbeitsblatt Beweise für Überzeugung die er während der Woche hat.
- Techniken Intervention: 8 Skalentechnik Ziel: Auflösen von dichotomen Denken oder Katastrophisieren Intervention: Eigener Problem auf Skala mit schlimmen Problemen setzten, wie Holokaust
- Techniken Intervention 9: Tortengraphik Ziel: Negative sichtweise relativieren, hilfreich bei übermäßigen Schuldzuschreibungen Intervention: Wer hat was mit Kind zu tun, weswegen also Schulleistungen schlecht sein könnten.
- Techniken Intervention: Spalten Technik In Spalten Situation, Gedanken, Gefühle, Verhalten, Körper, Alternative Sichtwesen, Alternative Reaktionen eintragen
- Was habe ich mitgenommen? Wann sind Kognitionen dysfunktional? Was sind die wesentlichen Komponenten des kognitiven Modells? Welche Kategorien irrationaler Annahmen gibt es? Was ist kennzeichnend für die ERVT und wie wirksam ist sie? Welche Denkverzerrungen gibt es nach der Theorie von Beck? Welche Techniken der kognitiven Arbeit haben Sie kennengelernt? Wie sieht die Rolle des Therapeuten bei der kognitiven Therapie nach Beck aus?
