Antibiotika
chemotherapeutika mit antimikrobieller Wirkung (ABC) unverzichtbare Gruppe von Arzneimitteln viele Wirkstoffe, Unterschiede in Wirkspektrum, Indikation, Anwendungsart, Wartezeit, Zulassung Breitspektrum vs. Schmalspektrum Resistenzen (natürliche & erworbene) Reserve-Antibiotika
Rückstandsproblematik
niedrige Wirkspiegel & Langzeitanwendung fördern Resistenzbildung resistent: keine Bakterienhemmung trotz höchster noch verträglicher therapeutischer Dosis intermediär: Bakterienhemmung nur durch höchste noch verträgliche therapeutische Dosis sensibel: Bakterienhemmung durch normale Dosen erreichbar kreuzresistent: Resistenz auch gegen verwandte AB
MRSA
Resistenz gegen sämtliche ß-Lactam-Antibiotika (i.d.R. multiresistent) HA-MRSA (hospital-associated): Pathogene bei intensivem Aufenthalt in Krankenhaus-Einrichtungen (Nosokomial: nach 48h Aufenthalt) HCA-MRSA (healthcare-associated community): Pathogene aus häufigem Zugang zu Krankenhaus-Einrichtungen in Allgemeinheit übertragen (ambulante Patienten, Krankenhauspersonal,...) CA-MRSA (community-associated MRSA): Übertragungen finden in Gemeinschaften wie Schulen, Sport-Einrichtungen o. Gefängnissen statt LA-MRSA (livestock-associated MRSA): betrifft insb. speziellen MRSA Strang (ST398), der versch. Nutztier-Arten besiedelt & Infektionen beim Menschen verursachen kann
MRSA-Symptome
abhängig vom Ort der Infektion Bakterien zersetzen Gewebe & erzeugen Eiter (Nekrose) Abbauprodukte stark toxisch & wärmeunempfindlich häufig beobachtet: nicht heilende OP-Wunden, Abszesse, Furunkel, Karbunkel, Harn- o. Atemwegsinfekte; extrem starke Schmerzen; Bildung "Mini-Peptide" > durchlöchern Zellmembran der Leukozyten > Auslaufen der Zelle > Absterben > zusätzliche Ausschaltung des Immunsystems, ähnlich Sporenbildung können Dauerstadien entstehen
MRSA Prävention & Therapie
Isolierung des Patienten: Einzelzimmer, keine Transporte Hygienemaßnahmen bei Kontakt: Mundschutz, Kittel, Handschuhe Desinfektion & Reinigung "Reserveantibiotika": Vancomycin, Linezolid, Platensimycin; antiseptische Seifen; Nasal: Mupirocin-Nasensalbe, täglicher Wechsel von Kleidung, Wäsche,...; negative Abstriche 3x hintereinander nach Behandlungs-Abschluss
Vergleich LA-MRSA & HA-, HCA-, CA-MRSA
ST 398 als Hauptstamm, Nutztier Hauptreservoir, 6fach niedrigere Transmissionsrate, geringe Kolonisationsrate, weniger Virulenzfaktoren (Enterotoxine, Leucocidine,...), geringe Infektionsrate bis zu 6000 Stämme, Mensch Hauptreservoir, hohe Kolonisationsrate, Virulenzfaktoren vorhanden, höhere Infektionsrate
LA-MRSA
in landwirtschaftlicher Tierproduktion & LMkette weit verbreitet Übertragung Mensch vorwiegend bei beruflichem Kontakt mit lebenden Tieren weitere Forschung nötig
MRSA (Zusammenfassung)
Verbreitung durch Antibiotikatherapie & schlechte Hygiene gefördert Verbreitung HA-MRSA über Versorgungsnetze, LA-MRSA über Produktionsnetze, CA-MRSA über soziale Netzwerke
ESBL Bakterien
extended spectrum beta lactamasen Enzyme, die breites Spektrum von ß-Laktam Antibiotika verändern & damit unwirksam machen Gene für Enzym "mobil" auf Plasmiden lokalisiert > zwischen Bakterien übertragbar Bakterien, die diese Enzyme produzieren unempfindlich (resistent) gegenüber wichtigen Antibiotika-Wirkstoffen
Präventionsmaßnahmen (ESBL)
rationaler Antibiotikaeinsatz (kritisch hinterfragen) Surveillance: molekularbiologische Diagnostik der Isolate von Menschen mit Tierkontakten konsequente Basishygiene Vermeidung Weiterverbreitung MRSA: Stallkleidung, getrennte Händewaschplätze (Stall/Haushalt), wechseln Reinigung Stallkleidung/Handtuch ESBL: LM gut dargaren, Rohkost waschen/schälen, kein direkter o. indirekter Kontakt von rohem Fleisch mit verzehrfertigen Speisen (die nicht erhitzt werden)
Zoonosen & LMinfektionen
enger Zusammenhang zwischen Epidemiologie der LMinfektionen & LM tierischen Ursprungs Schnittmengen Zoonosen, LMinfektionen & Tierseuchen (anzeigepflichtige) > erfordern interdisziplinäre Zusammenarbeit Human-, Veterinärmediziner, Agrar- & LMwissenschaftler