Klinische Interventionen (Subject) / Familientherapie (Lesson)

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Buchheim

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  • Schulen der Familientherapie !  Die strukturelle-strategische Familientherapie  !  Die psychoanalytisch orientierte Familientherapie  !  Die wachstums- u. erlebnisorientierte Familientherapie
  • Strukturelle - strategische Familientherapie !  Deren Hauptprotagonisten sind S. Minuchin und J. Haley.  !  Symptome werden als Nebenprodukte von strukturellen Problemen  innerhalb der Kernfamilie (Guerin u. Chabot 1997) verstanden und !  Konzentration auf die aktuellen Familieninteraktionen, aus denen Informationen über die Struktur der Familie abgeleitet werden. !  Besonderen Wert legt Minuchin auf die Grenzen familiärer Subsysteme und deren Herstellung und Erhaltung sowie auf eine klare Regelung der Hierarchie, bei der die elterliche Verantwortung und Entscheidungskompetenz das System sichert. !  Die "family map" oder "Beziehungslandkarte" als diagnostisches Instrument zur Hypothesenbildung
  • Triangulation - Jay Haley !  Entwickelte einen verwandten Ansatz, den er strategische  oder problemlösende FT nannte.  !  Wies auf die Familienfehlentwicklungen hin, das perverse Dreieck oder die Triangulierung !  Triangulation bedeutet in der Familientherapie Umleitung oder Verschiebung eines Konfliktes  !  Damit wird die Einbeziehung eines Dritten in eine Zweierbeziehung bezeichnet, um diese zu entschärfen oder zu stabilisieren – bei der Eltern- Kind-Triade kann das Kind dazu instrumentalisiert werden, um die Elternbeziehung zu stabilisieren.
  • Psychoanalytisch orientierte Familientherapie !  Ab 1960 fand die Familienperspektive in die Behandlung von neurotischen Störungen und Beziehungsstrukturen, aber auch von Psychosen, Delinquenz, Sucht und sozialen Randgruppen Eingang. !  Ihr Wegbereiter waren Horst-Eberhard Richter in Gießen, Hans Strotzka in Wien und Jürg Willi in Zürich.
  • Psychoanalytisch orientierte Psychoanalyse zentrale Punkte !  Dieser Ansatz ist ein historisch-biographischer !  Im Mittelpunkt steht die Aufarbeitung der Familiengeschichte und der Beziehungen über Generationen im Mittelpunkt hinweg. !  Man spricht von Mehrgenerationenperspektive !  Das Aufdecken und Durcharbeiten langfristiger Familien-Konflikte führt zu einer kontinuierlichen und schrittweise Veränderung der Beziehungen innerhalb der Familie !  Geht davon aus, dass Kinder als schwächstes Glied im System eingesetzt werden, um narzisstische Selbst-Anteile anderer Mitglieder des  Systems zu stabilisieren, strukturelle Defizite zu substituieren, daran scheitern und schließlich Symptome entwickeln können.   !  Unterscheidung zwischen symptom-neurotischen und charakterneurotischen Paaren und Familien
  • Verdienst vonn Loyalität, Verdienst und Vermächtnis !  Menschliche Systeme als Netzwerk von Loyalitätsbeziehungen !  Loyalität als motivierende Kraft !  unbewusste Buchführung über !  „Geben“ und „Nehmen“, bzw. „Verdienste“ und „Schulden“ in Beziehungen !  in sich wandelnden historischen Bezügen !  bei Verletzungen der Balance und Missbrauch der Loyalität Berechtigung zu !  destruktivem/ narzisstischem Handeln  !  Ressentiment !  „Korruption der Beziehungen“
  • Symptomneurotische Dynamiken !  Eltern, Kind und Neurose ! Das Kind als schwächstes Glied wird zum Symptomträger  der Familie (symptomneurotische Familien) !  Delegation ! Unbewusste Aufträge der Eltern an ihre Kinder, oft über mehrere Generationen (Mehrgenerationen-Perspektive) !  Kollusion ! Unbewusstes Zusammenspiel von Partnern, um Ängste und Schuldgefühle zu bewältigen
  • Charakterneurotische Dynamiken !  Patient Familie !  Typen der charakterneurotischen Familien: ! Typ Sanatorium: Angstneurotische Familien in denen Differenzen verleugnet werden ! Typ Festung: Paranoide Familien, in denen Aggression nach außen projiziert wird ! Typ Theater: Hysterische Familien, in denen Leere durch Dramatik gefüllt wird.
  • Wachstums-erlebnisorientierte FT !  gilt als die dritte große historische Schule. Die Hauptvertreterin dieses Ansatzes ist Virginia Satir.  !  Die Entwicklung und Steigerung von individuellem und familiärem Selbstwert, die Kommunikationsmodelle in der Familie und die gegenseitige Wertschätzung und Kongruenz waren dabei wichtige Faktoren. Technik: !  Die Familienskulptur   !   systemisches Verständnis über sich selbst, die Beziehungen zu anderen Menschen und über ihre Familienkonstellation.  !  Beziehungen und Verhalten von Familienmitgliedern zueinander werden symbolisch dargestellt.  !  Die „Familienskulpturen Indem man seine Herkunftsfamilie stellt, werden unsichtbare Bindungen und "festgefahrene" Kommunikationsabläufe sichtbar. Beziehungskonflikte und krankmachende Bindungen können erkannt und gelöst werden.
  • Grenzen in der Familie Diagnostik – standardisierte Erfassung der Familiendaten Fragebogentest Projektive Test (Familientiere) Metaphorisch-visuelle Verfahren (Familiensystemtest) Figurentechnik
  • Quellen der Familiendiagnostik Direkte Beobachtung der Interaktionen zwischen den Familienmitgliedern Aussagen der Betroffenen zu ihrem aktuellen Beziehungserleben Beobachtung und Analyse der Interaktionen zwischen den Familienmitgliedern und dem Therapeuten (Übertragung und Gegenübertragung) Rekonstruktion erlebter und gemeinsam geschaffener Familiengeschichte Informationen über die objektive materielle und soziale Lebenslage der Familie
  • Visuell-metaphorische Techniken Genogramm Familienskulptur Dienen dazu wichtige Familiendaten bildlich darzustellen und sind sowohl Diagnostische Hilfsmittel Interventionen
  • Genogramm Zu einem vollständigen Genogramm gehören die folgenden Daten zu allen Familienangehörigen über mind. 3 Generationen  1. Namen, Alter/Geburtsdatum, Berufe, kultureller und religiöser Hintergrund 2. Beginn von Partnerschaften, Eheschließungen, Trennungen/Scheidungen. 3. schwere Krankheiten, Pflegeabhängigkeit, Todesdaten und –ursachen 4. Wohnorte, Umzüge und weiter bedeutsame Lebensereignisse/Veränderungen
  • Beispiel – Mehrpersonensetting anhand des Mailänder u. Heidelberger Ansatzes Erstgespräch: 3 Aufgaben des Therapeuten: Informationen über das Familiensystem und die beteiligten Individuen zu gewinnen. Neue Informationen in das System einzuführen und Die Herstellung einer tragfähigen Beziehung mit dem/den Beteiligten
  • Einteilung in Gruppen Besucher (visitor) ohne explizite Beschwerde und manifeste Veränderungsauftrag, die oft unfreiwillig kommen. Klagende (complainer) mit Beschwerden, die jedoch die Veränderung von anderen erwarten. Kunden (customer) mit Beschwerden und aktiver Veränderungsmotivation, mit denen einVeränderungskontrakt geschlossen werden kann.
  • Systemische Fragen Hypothetische Fragen ( was tun wenn fee kommt?) Triadische oder zirkuläre Fragen (Der Therapeut fragt eine 3. Person über die Interaktion in einer zweier Beziehung)  
  • Parts-Party Anteile in der Persönlichkeit Man gibt eine "Party" für seine Persönlichkeiten und schaut wer sich wie mit wem gut unterhält
  • Refraiming Ein Reframing zu Beginn einer Beratung ist, wenn der Symptomträger beschrieben wird als jemand der anzeigt, dass die Familie sich in einem Veränderungsprozess befindet. Er ist ein Wahrheitsträger Dem Refraiming liegen einige systemische Prämissen zugrunde:  Jedes Verhalten macht Sinn, wenn man den Kontext kennt. Es gibt keine vom Kontext losgelösten Eigenschaften einer Person. Jedes Verhalten hat eine sinnvolle Bedeutung für die Kohärenz des Gesamtsystems Es gibt nur Fähigkeiten. Probleme ergeben sich manchmal daraus, dass Kontext und Fähigkeiten nicht optimal zueinander passen. Jeder scheinbare Nachteil in einem Teil des Systems zeigt sich an anderer Stelle als möglicher Vorteil. 
  • Typen von schlussinterventionen Direkte Interventionen (Hausaufgaben) Positive Konnotationen (compliments) – (das Glas isthalb voll nicht halb leer) Refraiming Paradoxe Intervention (das Symptom wird nicht nur positiv gewertet, sondern der Familie sogar „verschrieben“ OffeneSymptomverschreibung (der Klient erhält die Aufforderung bewusst eine unterlegene Position einzunehmen, um so aus dem Machtkampf auszusteigen Verschreibung eines Rituals (Ritual der Mailänder Schule gerade und ungerade Tage)