Psychologie (Subject) / Psychologie Allgemein (Lesson)
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allgemein
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- Klinische Psychologie jenes Teilgebiet der Psychologie, das sich mit abweichendem (pathologischem) Verhalten beschaeftigt
- Persoenlichkeitspsychologie empirische Wissenschaft von den ueberdauernden, nicht-pathologischen, verhaltensrelevanten individuellen Besonderheiten von Menschen innerhalb einer bestimmten Population beschaeftigt sich mit Normalvarianten der Persoenlichkeit einschliesslich verhaltensrelevanter genetischer und neuronaler individueller Besonderheiten
- Personlichkeit der am haeufigsten verwendete Begriff zur Beschreibung interindividueller Unterschiede und Verhaltensregelmaessigkeiten bei Individuen
- Persoenlichkeit als Konstrukt nach Catell die Summe aller Determinanten, die es erlauben, das Verhalten in einer bstimmten Situation vorhersagen die Persoenlichkeit eines Individuums ist seine einzigartige Struktur von Wesenszuege
- Auf welche Merkmale wird Persoenlichkeit bezogen Persoenlichkeit wird bezogen auf die Gesamtheit der ueberdauernden stabilen (psychischen) Merkmale von Individuum die Merkmale durchziehen Erleben und Verhalten in verschiedenen Situationen Persoenlichkeit wird selten gleichgesetzt mit konkretem Verhalten und Erleben in gegebenen Situationen, vielmehr wird Persoenlichkeit als Bedingung oder Ordnung (Organisation) des konkreten Erlebens und Verhaltens aufgefasst Persoenlichkeit beschreibt und erklaert interindividuelle Verhaltensunterschiede und - regelmaessigkeiten
- Beispiele fuer Persoenlichkeitsmerkmale Aengstlichkeit Intelligenz Leistungsorientierung Neurotizismus (emotionale Labilitaet) Gewissenhaftigkeit Selbstwertgefuehl Aggresivitaet
- Grundlegende Dimension der Differentiellen Psychologie das Individuum in seiner Ganzheitlichkeit bedeutet eine umfassende, weitsichtige und weit vorausschauende Berücksichtigung möglichst vieler Aspekte und Zusammenhänge das Individuum in seiner Einzigartigkeit
- Untersuchungsmethoden der differentiellen Psychologie Fahigkeits- und Leistungstests > enthalten Aufgaben, deren Beantwortungen Wissen und Faehigkeiten in verschiedenen Bereichen erfordeert. Die Loesungen lasen sich in der Regel als "richtig" oder "falsch", als "gekonnt" oder "nicht gekonnt" bewerten (Entwickluns-, Intelligenz- und spezifische Leistungstests) Persoenlichkeitstests > erfassen Temperamentsmerkmale, Neigungen zu bestimmten Emotionen, Einstellungen, Interessen, Motive. Es gibt kein "richtig" oder "falsch", sondern es geht um typische Merkmale des Erlebens und Handelns
- Beispielitems aus dem NEO-FFI Neurotizismus Ich bin leicht beunruhigt
- Beispielitems aus dem NEO-FFI Extraversion Ich habe gerne viele Menschen um mich herum
- Beispielitems aus dem NEO-FFI Soziale Vertraglichkeit Ich versuche, zu jedem freundlich zu sein
- Beispielitems aus dem NEO-FFI Gewissenhaftitgkeit Ich halte meine Sachen immer ordentlich und sauber
- Neo-Fuenf-Faktoren-Inventar (Big Five) Neurotizismus Extraversion soziale Vertraeglichkeit Gewissenhaftigkeit Offenheit fuer Erfahrungen
- Forschungsstrategien Korrelationsstrategien Untersuchung von Zusammenhaengen zwischen bestimmten Personenmerkmalen und anderen Variablen, ohne das eine Bedingung systematisch variiert wird Experimente planmaessige Variationen von experimentiellen Bedingungen zum Zweck der Beobachtung ihrer Effekte auf ein Phaenomen
- Korrelation Zusammenhaenge zwischen mindestens zwei Variablen (bspw. Aengstlichkeit und Selbstwert) > Mass des linearen Zusammenhangs Masseinheit: Korrelationskoeffizient (r) r = 1.00: perfekter positiver Zusammenhang r = - 1.00: perfekter negativer Zusammenhang r = .00: kein Zusammenhang wichtig: Korrelationen identifizieren keine Kausalitaeten
- Kriterien der Guete Objektivitaet: das Ausmass, in dem eine Untersuchung in Durchfuehrung, Auswertung und Interpretation unabhaengig vom Untersuchungsleiter ist Reliabilitaet: gibt die Zuverlaessigkeit einer Messung an Validitaet beschreibt die Gueltigkeit einer Messung resp. eines Tests
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- Paradigma ein Buendel in sich (einigermassen) kohaerenter theoretischer Leitsaetze und Methoden, die das Vorgehen einer groesseren Zahl von Wissenschaftlern in einer bestimmten Periode der Wissenschaftsentwicklung determinieren
- Psychoanalytisches/ tiefenpsychologisches Paradigma (zentrale Aussage) unbewusste Triebe und deren Befriedigung
- Humanistisches Paradigma (zentrale Aussage) Der Mensch ist von Natur aus gut und strebt nach Selbstverwirklichung
- Kognitivistisches Paradigma (zentrale Aussage) innerpsychische Prozesse wie bspw. Kognitionen, Attributionen, Emotionen
- Dynamisch-transaktionales Paradigma Verhalten ist stets ein Resultat des komplexen Wechselspiels von Personen und (wahrgenommener) Situation
- Def. Sozialpsychologie Wissenschaft von den Interaktionen zwischen Individuen "Ein Hauptziel sozialpsychologischer Forschung besteht darin, empirisch ueberpruefbare Theorien und Modelle zu entwickeln, um zu beschreiben, zu prognostizieren und zu erklaren, wie Menschen sich in sozialen Situationen verhalten > wie sie einander wahrnehmen, wie sie Einfluss aufeinander ausueben und wie sie ihre Beziehungen zueinander gestalten"
- Forschungsmethoden der Sozialpsychologie Erklaerung sozialer Phaenomene ueber: Selbstbeobachtung Fremdbeobachtung Experimente
- Techniken der Datenerhebung Beobachtung Natuerlichkeit des Verhaltens Hawthorne Effekt soziale Erwuenschtheit Freiwilligkeit Rosenthal-Effekt Generalisierbarkeit der Ergebnisse Selbstbeurteilungsmasse Mehrdeutigkeit der Fragen soziale Erwuenschtheit Motivation beim Ausfuellen von Frageboegen
- Hawthorne-Effekt allein die Tatsache, dass sich die Teilnehmer einer Beobachtung bewusst sind, hat einen Effekt auf das Ergebnis
- Rosenthal-Effekt sich selbst erfuellende Prophezeiung: eine Ueberzeugung oder Vorstellung manifestiert sich auch in der Realitaet
- Stanford-Prison-Experiment Zimbardo 1971 Erforschung menschlichen Verhaltens unter den Bedingungen der Gefangenschaft wurde nach nur 6 Tagen abgebrochen, obwohl geplannte Laufzeit zwei Wochen Vollzugsbeamte zunehmend gewaltaetiger nachts, wenn sie glaubte nicht unter Beobachtung zu stehen
- Typologien Zuordnung von Menschen aufgrund bestimmter physiologischer Merkmale zu einen bestimmten Typus
- Eigenschaftstheorien Zuordnung von Menschen aufgrund bestimmter Verhaltensweisen zu zeitstabilen Dispositionen
- Ausdruckspsychologie Lehre vom Ausdruck in seiner Erscheinung und psychologischen Bedeutung Mimik (Bewegungsablaeufe im Gesicht) Gestik (Ausdrucksbewegungen der Haende) Motorik (Bewegungen des uebrigen Koerpers, z.B. der Gang) Physiognomik/Physiognomie (Ausdrucksgehalt von Stimme und Sprechweise, Phrenologie, Schaedellehre) Handschrift (Graphologie)
- Konstitutionspsychologie von Ernst Kretschmer drei Koerperbauarten pyknischer Typ (untersetzt, zeigen Affekt Handlungen) leptosomer Typ (mager, sind reizempfindlich, misstrauisch, paranoid, scheu, gemuetskalt) athletsicher Typ (durchtrainiert, schwanken zw. "Explosivitaet" und "Schwerfaelligkeit" und sind zaeh, schwerfaellig, bestaendig, umstaendlich)
- Sheldons Ansatz seine Typologien: endomorph (pyknisch) mesomorph (athletisch) ektomorph (leptosom) Kritik an diesem Ansatz: methodischer Fehler > Drittvariablen als moegl. Einflussfaktoren wurden nicht beruecksichtigt > Folge: Scheinkorrelationen, bedingt durch das Geschlecht der Versuchspersonen Nicht-beachten koerperlicher Mischtypen Urteilsverzerrungen in der Temperamentsdiagnose Stichprobenverzerrung (Probanden waren alle Psych. erkrankt)
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- Eigenschaftstheorien gehen u.a. davon aus, dass Menschen zeitstabile Dispositionen zu bestimmten Verhaltensweisen aufweisen dass das Verhalten von Personen durch diese Dispositionen erklaert werden kann und dass sich die Persoenlichkeit in Eigenschaftssystemen beschreiben laesst
- Disposition Merkmal einer Person, das eine mittelfristige zeitstabile Stabilitaet aufweist nicht direkt beobachtbar > disponiert die Person dazu, in bestimmten Situationen ein bestimmtes Verhalten zu zeigen Dispositionen nicht gleich Verhalten, denn V = f (P , S)
- Eigenschaftstheorien wollen die Begrenzung der Typologien vermeiden, indem sie sowohl die Vielfaeltigkeit menschlichen Verhaltens als auch individuelle Verhaltungskonsistenzen erklaeren wollen
- idiographische Eigenschaftstheorien Eigenschaften als zentrale Einheit der Persoenlichkeit (Reiz-Reaktions-Theorien) Persoenlichkeit und Eigenschaft weisen eine neurophysiologische Grundlage auf (angeboren) persoenliche Eigenschaften unterscheidet Allport in: Kardinal-Eigenschaften (fast im gesamten Verhalten der Person erkennbar) > Machtstreben, Opferbereitschaft zentrale Eigenschaften (in vielen Verhaltensweisen erkennbar) > Fleiss, Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Bestimmtheit sekundaere Eigenschaften (selten auftretend) > politische Praeferenzen Attitueden (situationsabhaengig, gelernte Gewohnheiten) > Licht ausmachen beim Verlassen des Zimmers
- Grundannahme der Faktoriellen Eigenschaftstheorien Zusammenhaenge im beobachtbaren Verhalten lassen sich zu einer kleineren Zahl von grundlegenden Persoenlichkeitseigenschaften zusammenfassen zentral: allgemeine Persoenlichkeitseigenschaften Bestimmung der grundlegenden allgemeinen Eigenschaften mit Hilfe der Faktorenanalyse
- Faktorenanalyse einander ahnliche Daten werden statistisch zu Faktoren zusammengefast
- Vorgehen bei einer Faktorenanalyse Bestimmung der Faktorenzahl Itemselektion: Welche der Items aus den konstruierten Gesamtskala eignen sich fuer die Messung / Bestimmung der Disposition und ihre Teildimension - Subskala Faktoren sind Konstrukte - es gibt nicht die Ansahl an Faktoren
- Die pychoanalytische Persoenlichkeitstheorie nach Freud Aussagen aus Psychotherapien werden interpretiert und Nicht-Klienten verallgemeinert Es werden globale Beschreibungsbegriffe (bspw. orale oder gehemmte Persoenlichkeit) verwendet Triebe und Motive werden aus dem Verhalten (Traeume, Assoziationen,...) deutend erschlossen Die Fruehkindheit ist entscheidend fuer die Persoenlichkeitsentwicklung (Freund: Die Persoenlichkeitsentwicklung ist mit dem 5. Lebensjahr weitgehend erschlossen)
- Freuds Strukturenmodell der Psychoanalyse drei Instanzen das Ess: unbewusst, enthaelt v.a. die Triebe, gehorcht dem Lustprinzip, kennt keinen Aufschub der Triebbefriedigung, Ziel: Lustmaximierung das Ich: vermittelt zwischen Triebanspruechen des Es, dem Ueber-Ich und der Aussenwelt, stellt Gleichgewicht her, folgt dem Realitaetsprinzip, bewusste und unbewusste Anteile das Ueber-Ich: verinnerlicht soziale Normen und Ideale, Gewissen, folgt dem Moralitaetsprinzip: bewusste und unbewusste Anteile
- die drei Ebenen des Bewusstseins das Bewusste: alles (zB. Gedanken, Gefuehle, Erinnerungen...) das Vorbewusste: alles (zB. Gedanken, Gefuehle, Erinnerungen...) was zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht bewusst erlebt wird, jedoch bewusst werden koennte, da die Informationen leicht abrufbar sind das Unbewusste: alles (zB. Gedanken, Gefuehle, erinnerungen...) was nicht bewusst ist (zB. weil die Inhalte Angst ausloesen) und auch nur unter bestimmten Umstaenden bewusst werden kann, dennoch beeinflussen diese Inhalte unser Verhalten (zB. Fehlleistungen, irrationale Verhaltensweisen
- Kern der psychoanalytischen Sicht des Menschen ist, dass ... der Mensch ein Energiesystem ist. Wird die Energie in einem Kanal, in dem sie zum Ausdruck gebracht werden soll, blockiert, findet sie einen anderen, den sie im Allgemeinen im Sinne des geringsten Widerstandes nutzen kann
- Jedes Verhalten wir durch Triebe bestimmt: Lebenstrieb: Eros, Selbsterhaltungs- und Sexualtrieb vs. Todestrieb: Thanatos, Destrucktionstrieb
- Energie fuer das Erleben und Verhalten stammt aus den Trieben entsprechende Triebhandlung moeglich > Triebentladung, Entspannung entsprechende Triebhandlung nicht moeglich > Triebstau, Spannung, Unlust > Abbau der Energie in Ersatzhandlungen
- Welche Fixierungen gibt es? orale Fixierung: > zB. abhaengig von anderen, uebermaessiges Essen, Trinken, Rauchen anale Fixierung > zB. zwanghaft ordentlicher, pedantischer, geiziger Charakter phallische Phase: zB. uebertriebenes Erfolgsstreben, Rivalitaet, "Macho"
- Angstausloesende Reize "ueberfluten" das Ich Reize aus der Umwelt (Realangst) Triebreize aus dem Es (neurotische Angst) Ansprueche des Ueber-Ich (moralische Angst) Konfliktdynamik
- Abwehrmechanismus das Ich wehrt ab Abwehr der Angst durch das Ich im Zuge der Ich-Entwicklungbilden sich fuer das Individuum typische Tendenzen zu bestimmten Abwehrmechanismen heraus "typische Verdraenger", "typische Verleugner" ...
- Persoenlichkeitsentwicklung Die typische Triebdynamik einer Person, ihr Charakter als gemeinsame Funktion von angeborenen Konstitutionen und Erfahrungen
- Erklaerungen fuer interindividuelle Unterschiede Staerke des Es (Ansprueche) kann konstitutionell bedingt variieren Ich und Ueber-Ich koennen erfahrungsbedingt variieren Individuelle Verarbeitung der fruehkindlichen Phasen: zu starke oder zu schwache Triebbefriedigung fuehrt zur Fixierung der phasentypischen Triebimpulse elterliches Verhalten > Fixierung > Charakter
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