Physiologie allgemein
Hypothalamus: Releasing-Hormone und inhibitorische Hormone --> Hypophysenvorderlappen --> Stimulation der Produktion von TSH, ACTH, Prolaktin, Wachstumshormon, gonadotropen Hormonen TSH, ACTH, Gonadotropine --> Ausschüttung peripherer Hormone durch endokrine Drüsen --> negatives Feedback --> periphere Hormone hemmen die weitere Ausschüttung von Releasing- und HVL-Hormonen Hypophysenhinterlappen: Speicherung von Oxytocin und Vasopressin (ADH), die in den Nuclei supraotpicus und paraventricularis gebildet werden
Störungen des Wachstums
3 Wachstumsphasen: - initial intensives Wachstum (Max. 5. SS-Monat) - gleichmäßiges Wachstum der Kindheit - pubertärer Wachstumsschub veränderte Wachstumsgeschwindigkeit --> Wachstumsstörung Skelettreifung parallel zum Längenwachstum Best. Knochenalter: bis 1,5 Jahre: Rö Knie >1,5 Jahre: Rö linke Hand
Kleinwuchs- Definition
Größe < 3. Perzentile oder -2SD; Folge von verminderter Wachstumsgeschwindigkeit oder verkürzter Wachstumsdauer
Kleinwuchs- Diagnostik
- Eigenanamnese: SS, Geburtstrauma, Geburtsmaße (SGA?), statomotor. Entwicklung, Ernährung, SHT, chron. Erkrankung - Familienanamnese: Größe Mutter, Alter bei Menarche, Größe Vater, später Wachstumsschub bei Eltern? - Auxiologie: Gewicht, Länge, KU, Aktualisierung Wachstumskurve, Best. Wachstumsgeschwindigkeit. Messung Sitzhöhe und Armspannweite - Untersuchung: propotioniert?,. Dysmorphien?, Pubertätsstadium, pathol. Organbefunde? - Skelettalterbestimmung: Rö linke Hand/ Knie -Labor: BB, GOT, GPT, Harnstoff, Kreatinin, Ca, Phosphat, ALP, TSH, fT4, IGF1, IGF-BP3, Transglutaminase-Aks, 17-OH-Progesteron, Kortisol im Urin, Chromoanalyse (Turner-S. bei kleinwüchsigen Mädchen) - spezif. Us: Wachstumshormon-Nachtprofil, 2 Wachstumshormon-Stimulationstests, LHRH-Test -Verlaufsbeobachtung (Perzentilen) - Endgrößenvoraussage: Knochenalter und aktuelle Länge (im Alter von 8-10J) und Größe ELtern (94% richtig)
Rechnerische Abschätzung der Endgröße
Junge: (V+M+13)/2 Mädchen: (V+M-13)/2
Kleinwuchs- isolierter Wachstumshormonmangel- Epidemiologie
1:4.000 bis 1:20.000
Kleinwuchs- isolierter Wachstumshormonmangel- Physiologie
pulsatile WH-Sekretion (v.a. slow-wave-Schlaf, bei Anstrengung, Hunger) --> fördert Muskel- und Knochenaufbau Vermittlung Längenwachstum langer Röhrenknochen über SOmatomedine, z.B. IGF1=Insulin-like growth factor 1
Kleinwuchs- isolierter Wachstumshormonmangel- Ätiologie
- meist idiopathisch - seltener ar (Typ IA, Typ IB), AD (Typ II) oder X-Chr-dom (Typ III) - Tumor von Hypothalamus oder HVL (Kraniopharyngeom), perinatales Trauma (BEL, Forceps), Schäedelbestrahlung, SHT --> evt. Kombi mit weiteren hormonelle Ausfällen - Endorganresistenz (Rezeptordefekt): Laron-Syndrom
Kleinwuchs- isolierter Wachstumshormonmangel- Klinik
Auff. ab 2.-3. LJ (intrauterines und Wachstum im 1.LJ, WH- unabhängig) --> verminderte Wachstumsgeschwindigkeit (etwa 3cm/Jahr) --> prop. hypophysärer Kleinwuchs mit puppenhaftem Aussehen, kleinen Händen und Füßen relatives Übergwicht, Knochenalter retardiert, verspäteter Zahnwechsel Jungs: häufig Mikropenis NGs mit komplettem WH-Mangel --> Hypoglykämien (WH= Antiinsulin)
Kleinwuchs- isolierter Wachstumshormonmangel- Diagnostik
-Perzentilen (verm. Wachstumsgeschwindigkeit) - Rö (retardierten Knochenalter) - Suchtest: IGF1, IGF-BP3 (Bindungsprotein) im Serum erniedrigt - WH-Best. mittels Stimulationstest (hoch sensitiv, wenig spezif.) --> 2x patholog. - Arginin-Stimulationstest (Arginin-Kurzinfusion --> WH-Best. bei 0,30,45,60,90,120 min; WH >8ng/ml--> kein Mangel) - Clonidin-Test (75mikrogramm Catapresan p.o. --> Best. bei 0,30,60,75,90 min --> s.o.) - Insulinhypoglykämietest (Bolus Altinsulin i.v. --> BZ und WH bei -15,0,15,30,60,90, Kortisol bei 0,30min, WH s.o.; Wh und Kortisol niedrig --> panhypopituitarismus - WH-Nachtprofil halbstündl zw. 20 und 8h --> eig. 3 Spitzen (>8ng/ml, insgesamt 4.000ng/ml) - GRH-Test (1mikrogramm/kg KG GRH --> kein WH-Anstieg--> hypophysärer WH-Mangel; Anstieg auf >8ng/ml: hypothalamischer WH-Mangel (immer nüchtern; !Hypothyreose täuscht WH-Mangel vor!) WH erhöht --> Resistenz WH vemrindert --> Mangel
Kleinwuchs- isolierter Wachstumshormonmangel-Therapie
biosynthestisches WH (hGH) 25-30mikrogramm/kg KG/d s.c. bis zum Erreichen der Endgröße (Wachstumsrate <2cm/Jahr) Optimierung der Endgröße durch eine Verringerung des Wachstumsrückstandes vor Beginn des Pubertätswachstumsschubs (keine zu frühe Pubertätseinleitung! aber 50% kein spontaner Pubertätseintritt)
Großwuchs-Definition
Größe >97. Perzentile oder +2 sd, Fogle von erhöhter Wachstumsgeschwindigkeit oder verlängertet Wachstumsdauer
Großwuchs- Diagnostik
-Familienanamnese: kardiovask. Erkrankungen, Marfan-S. - Labor: nur Chromoanalyse bei V.a. Klinefelter-S.
Großwuchs-Therapie
pot. NW, erwägen bei errechneter Endgröße Mädchen 185cm, Jungen über 205cm Beschleunigung der Knochenreifung durch Sexualhormone --> früherer Epiphysenfugenschluss Jungs: hoch dos. Testosteron als Depot i.m. ab Knochenalter 12-13 Jahre über 1-1,5 Jahre (max. 8cm Einsparung) Mädchen: hoch dos Östrogene p.o. und alle 4 Wochen Gestagen für Abbruchblutung ab Knochenalter 11 Jahre (nicht mehr sinnvoll nach Menarche) bis Epiphysenschluss (Einsparung max. 6-8cm)
Störungen der ADH-Sekretion -Physiologie
Bildung im Ncl. supraopticus und paraventricularis des Hypothalamus --> SPeicherung in Neurohypophyse (Hinterlappen) --> Konezntrierung des Urins (H2O-Rückresorption in distalen Tubuli und Sammelrohren)
Diabetes insipidus neurohormonalis-Definition
Polyurie und Polydipsie durch ADH-Mangel (verminderte Sekretion)
Diabetes insipidus neurohormonalis-Therapie (des idiopathischen)
1-Desamino-8-D-Arginin-Vasopressin (Desmopressin, DDAVP) intranasal (Minirin) oder p.o. Dosis so, das Wirkung 1-2h vor nächster Gabe nachlässt (kurze Polyurie-Phase) --> Ausscheidung von überschüssiger Flüssigkeit
Großwuchs- zerebraler Gigantismus (Sotos-S.)
-schnelles Wachstum und akromegale Züge im 1. Jahr - Makrozephalie, verzögerte geistige Entwicklung - hoher Gaumen, langes Gesicht, gewölbte Stirn - Hypertelorismus, antimongoloide Lidachsen -beschleunigtes Kncohenalter
vermehrte ADH-Sekretion:Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion- Definition
Wasserintoxikation mit Ausscheidung eines hypertonen Urins trotz hypotoner EZ-Flüssigkeit durch überschießende ADH-Sekretion =Schwartz-Bartter-S.
vermehrte ADH-Sekretion:Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion- Ätiologie
begleitend bei Pneumonien, Meinigitis, Enzephalitis, Hirntrauma ausläsende Medis: Carbamazepin, Morphin, Nikotin, Barbiturate, Vincristin, Cyclophosphamid bei Hypophyseninsuff., bei beatmeten NGs mit bronchopulmonaler Dysplasie
vermehrte ADH-Sekretion:Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion- Diagnostik
- Serumnatrium und Serumosmolarität erniedrigt - Natriumausscheidung im Urin trotz Hyponatriämie - Plasmareninaktivität erniedrigt
vermehrte ADH-Sekretion:Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion- Therapie
Therapie der Grunderkrankung symptomatisch: Flrestriktion, NaCl-Infusion zum Ausgleich des Natriumverlusts
Hypothyreose- Definition
angeb. Hypothyreose= anatomisch oder funktionelle bedingte Störung der Schilddrüsenfunktion --> unbehandelt: schwere Retardierung der geistigen udn körperlichen Entwicklung
Hypothyreose- Klinik
erste Lebenswochen: - Icterus prolongatus, Trinkschwäche, Bewegungsarmut, Obstipation, Makroglossie - kleine Fontanelle offen, Knochenalter retardiert - grobe Fazies mit krauser Stirn, teigige Haut (Myxödem) -brav, schläfrig, heiseres Schreien -musk. Hypotonie, häufig Bradykardie -auslad. Abdomen, häufig Nabelhernie - Dysgenesie--> nackte Trachea, Jodmangel --> Struma - Entwicklungsrückstand, Minderwuchs (retard. Skelettalter) - unbehandelt: Kretinismus mit Debilität, Kleinwuchs, Schwerhörigkeit
Hypothyreose- Diagnostik
- TSH im NG-Screening erhöht - T3 und fT4 erniedrigt - Thyreoglobulin und Schilddrüsen-AKs (bei mütterl. Autoimmunthyreoiditis) - Schilddrüsen-Sono - Knochenalterbest. (selten gemacht heute) - bei V.a. Ektopie: 123I-Szinti - TRH-Test (starker TSH-Anstieg) kann meist weggelassen werden
Hypothyreose- Therapie
bereits bei Verdacht --> Substitution (L-Thyroxin 10-15mirkogramm/kg KG/d p.o.) Therapieüberwachung: TSH (Ziel: 0,5-2 mikroU/ml) und fT4 Überdosierung: Unruhe, Schlaflosigkeit, Diarrhö, Tachykardie
Hypothyreose- Screening
- TSH-Best. im NG-Screening (3.LT) - Werte >20mikroE/ml verdächtig - >100 mirkoE/ml beweisend für kongenitale Hypothyreose ! sek. und teritäre Hypothyreosen werden nicht erfasst, da sie mit einer TSH-Erniedrigung einhergehen!
Hypothyreose- Prognose
normal unter rechtzeitiger Substitution
Hyperthyreose- Definition
überschießende, von der hypophysären Steuerung unabhängige Produktion von Schilddrüsenhormonen und ihre Wirkung auf den Organismus