Medizin (Subject) / Neurologie (Lesson)

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  • Migräne Patho und allgemeine Symptome Trigger: Stress (beruflich zeitlich psychisch), Klima, Genussmittel, Mens, Pille PATHO: serotoninvermittelte Gefäßkontriktion mit Ausfällen S: Prodromi (Stunden bis 2 Tage vor Attacke) KS langsam zunehmend, hämmernd bohrend (60% einseitig, auch wechselseitig, bes frontal/frontotemporal/Retroorbital) Phono + Photophobie Ü+E Verstärkung durch Anstrengung
  • Migräne mit Aura anfallsweise reversible fokale neurologische Symptome (meist vor KS und weniger als 60 Min.) bei Sehnervbeteiligung: Photopsien (Flimmerskotome), Lichtblitze, grelle Farbwahrnehmung, gezackte Grenzlinie, Fortifikationsspektren (Figuren wie Forts sichtbar) Paresen Sens-Störungen, Parästhesien Schwindel Aphasie
  • Migräne Formen Formen: Migräne ohne Aura (85%) mit Aura = Migraine accompagneé (15%) Sonderformen: Migraine sans Migraine (kein typischer KS aber Aura) Basilarismigräne (okzipitaler KS mit Aura und Ausfällen im Okzipitalgebiet) Ophtalmoplegische MIgräne (meistens Kinder, KS plus Okulomotorikparesen)
  • Migräne Therapie Ruhe, vor äußeren Reizen abschirmen Akut: leichte Attacke NSAR oder Nichtopioide (Paracetemol) schwer: Triptane (Agonist 5HT1Rez) -> nasal rektal oder subkutan immer plus Antiemetikum (Metoclopramid, bei Kinder wg. exptrapyramidaler Störungen eher Domperidon)   Prophylaxe: Lebensstil ändern, Sport, Akupunktur, Neuraltherapie bei MigräneKS wenn >3 Attacken/Monat oder >72H oder lange Aura-Phänomene -> betablocker (Meto/Bisoprolol) oder Tropiramat oder Flunarizin
  • Migräne Triptane Wirkung: Hemmung der aseptischen Duraarterienentzündung plus Vasokontriktion headache recurrence -> wieder auftretender KS nach Therapie, erneute Gabe möglich NW: RR passager hoch, koronare Ischämie KI: KHK, pAVK, Hypertonie, SS/SZ (12h Abstand zu letzten Stillen)  
  • Radialis-Lähmung proximale Schädigung (Axilla/Humerusschaft): Parkbanklähmung oder Humerusschaftfraktur S: Fallhand -> alle Hand und Fingerstrecker ausgefallen, SensStörung radialer Handrücken Distale (Handgelenk/Supinatorloge): Frakturen, Radiuskopfluxation, Armbanduhr S: nur Strecker der Finger ausgefallen (keine richtige Fallhand), keine SensStörungen Sonderform: Cherialgia parasthetica (Nur Ramus superficialis kompr., keine motorischen Ausfälle, nur sensibel Handrücken vestört) D: Ausfall Brachioradialisreflex, EMG  
  • Medianus-Lähmung Proximal: Ellenbogenluxation, Ellenbogenfraktur, Schnitt/Stich S: Schwurhand -> kein Faustschluss möglich, Falexoren von Daumen, Mittel und Zeigefinger ausgefallen, Tenaratrophie, SenstStörung radiale Handinnenfläche, Fingerkuppen 2+3 Distal: KPS S: Interosseus-anterior-Syndrom -> fehlende Beugung der Endglieder 1+2, keine SensStörungen! KPS: keine Schwurhand, SensStörung+Tenaratrophie   D: Flaschenzeichen bei KPS Hoffmann-Tinel und Phalenzeichen bei Interosseus-ant.-Syndr.: Pinch-sign (Pinzettengriff) ENG EMG
  • Ulnaris-Läsion Proximal = im Sucus ulnaris S: Krallenhand (Mm. interossei + M. lumbricales 3+4 ausgefallen), SensStörungen ulnare Hand und Kleinfinger nach 3 Monaten Atrophie Mm. interossei und Hypotenaratrophie keine Spreizung der Finger im Grundgelenk mittlere Nervenläsion = in Gyon-Loge wie proximale Läsion, aber Sens. keine Störung in Hypotenarregion distale Nervenläsion = in Hohlhand keine Sens. Aufälle! sonst wie proximale Schädigung ALLE FORMEN MACHEN KRALLENHAND D: positives Froment-Zeichen, Jeanne-Zeichen  
  • Funikuläre Myelose URS: Demyelinisierung durch Vit-B12-Mangel, erst Hinterstränge, danach Pyramidenseitenstränge und Optikusnerv, später PNS und ZNS S: Sensibel -> distal symmetrische aufsteigende Hypästhesien, Pallhypästhesie, spinale Ataxie, Visusverschlechterung motorisch -> Reflexe erst gesteigert, dann vermindert, spastische Paraparese, pos. Pyramidenbahnzeichen vegetativ -> IMpotenz, Blasenstörung Psych -> Depression, paranoide Symptomatik D: Schillingtest DD: Malignome RM, MS TH: Vit-B12-Subst.
  • MS Epidemiologie, Ursachen Frauen Männer 2:1 v a 20.-40. LJ Nord-Süd-Gefälle weltweit Typischerweise junge Frauen URS: genetische Disp., Virus vermutet
  • MS Patho Herdförmige Demyelinisierungen, graue Skleroseherde durch lokale Gliawucherungen mit Astrozyten, insuffiziente Remyelinierungen Vermutung von B-Zellfunktionsstörung, da CD20-AK helfen Lokalisationen nach Häufigkeit: periventrikulär, Hirnstamm, Kleinhirn, RM
  • MS Symptome FRÜH: Retrobulbärneuritis (Visusminderung, Orbitaschmerzen, Zentralskotom Okulomotorikstörungen (Doppelbilder, Abducensparese) internukleäre Ophtalmoplegie INO > Dissoziierter Nystagmus Gefühlsstörungen Mattigkeit, rasche Ermüdung SPÄT: Charcot Trias 1 -> bei Kleinhirnbeteiligung (Intentionstremor, Nystagmus, skandierende Sprache) Uhthoff-Phänomen -> reversible S-Verstärkung durch Anstrengung Spastik, Ataxie Trigeminusneuralgie Blasen/Darm/Geschlechtsfunktionsstörungen Dement, IQ-Abbau, Grundlose Euphorie/Anosognosie SONDERFORM: Neurolyelitis optica -> bds Optikusneuritis, aszendierende Myelitis mit progrediente, Querschnitt
  • MS Stadien nach EDSS mit Wertung nach Funktionssystemen 0 - 3,5 keine bis mittelgradige Veränderung in bis zu zwei Funktionssyst. ab 4 Beweglichkeit eingeschränkt ab 7 Immobilität, Rollstuhl 10 Tod durch MS
  • MS Diagnostik Klinisch: Lhermittsches Zeichen (Beugen des Nackens macht Stromschläge an WS nach kaudal) erloschene Bauchhautreflexe 70% zentrale Paresen -> Babinski pos, MER gesteigert, Spastik Ataxie, Dysmetrie, SensStörungen HN-Ausfälle -> v a N. facialis und trigeminus Aparrativ: MEP -> Tr. corticospinalis defekt (Pyramidenbahn) cMRT -> black holes, periventrikuläre Plaques Liquor: Lymphozytäre Pleozytose, oligoklonale Banden McDonaldkriterien nach räumlicher und zeitlicher Dissoziation der S oder Ereignisse!
  • MS Therapie Allgemein: Physio, Ergo, Logo, Psychotherapie Medikamentös im Schub: GKK-Hochdosis für 3-5 Tage, plus PPI und Heparin, 2. Wahl ist Plasmapherese Medikamentös Basis/Prophylaxe: Basis -> interferon beta (Glatirameracetat), 2. Wahl Azathioprin oder Ig Eskalation -> Mitoxantron, Natalizumab, 2. Wahl Cyclophosphamid Inteferone: NW -> Grippeähnliche Symptome, Leberfunktion KI -> LI und NI, Leuko und Thrombopenie, Depression, Epilepsie Supportiv: Spastik -> Baclofen, Dantrolen, Tizanidin Tremor, Prästhesien -> Carbamazepin Blasenstörung -> Eigenstimulation, Selbstkatheterismus
  • HN 1 Olfactorius Geruchssinn -> aromatischen Stoff riechen lassen
  • HN 2 Opticus Visus -> Buchstaben in Entfernung Fingerperimetrie Pupillenreaktion Pupillenform
  • HN 3 4 6 Occulomotorius, trochlearis, abducens Augenbewegungen Nahakkommodation Lidhebung
  • HN 5 Trigeminus Sensibilität in 3 Zonen im Gesicht Kaumuskulatur -> Mund öffnen und schliessen 3 Nervenautrittspunkte im Gesicht Kornealreflex
  • HN 7 Facialis Mimische Muskulatur Geschmack (süß, salzig, sauer)  
  • HN 8 vestibulocochlearis Hörfahigkeit
  • HN 9 glossopharyngeus Stellung Uvula und Gaumensegel Würgereflex Geschmack hinteres Zungendrittel -> Bitter
  • HN 10 Vagus Heiserkeit -> Recurrens Schluckbeschwerden Würgereflex
  • HN 11 Accessorius M. trapezius -> Schulterheben gegen Widerstand M. Sternocleidomastoideus -> Kopfdrehen gegen Widerstand
  • HN 12 Hypoglossus Zunge -> Abweichung zur gesunden Seite bei Nervenausfall  
  • Reflexe und Kennmuskeln nach Segment C3-4 Zwerchfell C5-6 BSR und RPR C7-8 TSR und Trömnerreflex C8 Hypothenar TH1 kleine Handmuskeln L3-4 PSR L2-4 Adduktorenreflex L4 M. quadrizeps femoris L5 TPR - M. extensor hallucis longus und gluteus medius S1-2 ASR
  • Fremdreflexe Rez und Eff nicht im selben Organ -> Reflexe habituieren bei Schädigung zentraler motorische Bahn Abschwächung BHR -> TH6-12 Kremasterreflex -> L1-2 Bulbokavernosusreflex -> S3-4 Analreflex -> S3-5
  • Pathologische Reflexe/Primtivreflexe phys. NG/Kleinkindern Pathol. bei diffuser Hirnschädigung Saug-, Greif-, Palmomentalreflex (M. mentalis zuckt bei Bestreichen der ipsilat. Thenar-Musk.)
  • Pyramidenbahnzeichen Babinski, Gordon, Oppenheim positiv wenn Dorsalextension der Großzehen mit Beugung der Kleinzehen (wenn nur Großzehe dann fraglich)
  • Romberg-Stehversuch Verschlechterung = Romberg positiv = spinale Ataxie, die vorher visuell kompensiert wurde Fallneigung/Schwankung gleichleibend -> zerebelläre Ataxie
  • Trendelenburg-Zeichen durch Insuffiziens der Mm. glutei medius und minimus einseitig -> Duchenne-Hinken bds. -> Watschelgang
  • Kraftgradeinteilung 0 = keine Muskelaktivität (Plegie) 1 = tastbare Muskelaktivität ohne Bewegungseffekt 2 = Bewegung ohne Einfluss der Schwerkraft bzw. unter Ausschaltung der Schwerkraft möglich 3 = Bewegung gegen die Schwerkraft möglich 4 = Bewegung gegen Widerstand möglich 5 = normale Kraft
  • periphere Parese = schlaffe Parese 2. Motoneuron geschädigt MER erniedrigt, keine PBZ, Atrophie, Faszikulationen
  • zentrale Parese = spastische Parese 1. Motoneuron betroffen (und Extrapyramidalsystem ebenfalls) MER gesteigert, PBZ positiv
  • Neglect motorischer = Spontanbewegung einer Körperhälfte bleibt aus, bei Konzentration aber möglich sensorischer, visueller, olfaktorischer und auditorischer Neglect genauso
  • Aphasieformen transkortikal motorisch = nachsprechen ok, psrachverständnis ok, keine eigenen Formulierungen transkortikal sensorisch = Nachsprechen ohne Verständnis, kaum Sprachverständnis, wenig Spontansprache Broca = motorisch = Verständnis meist ok, telegrammartige agrammatikalische Sprache Wenicke = sensorisch = fließende zusammenhanglose Rede mit Neologismen Globale = alles reduziert Amnestische = Sprachverständnis ok, Umschreibung mit ähnlichen Begriffen, Wortfindungsstörungen
  • Apraxieformen Apraxie = Unfähigkeit der Ausführung willkürlicher motorischer Bewegungen trotz intakter Motorik. Ideomotorische = unpassende unwillkürliche Bewegungen bei Imitation (kratzen statt zurückzuwinken) Ideatorische = keine komplexen Handlungsabläufe möglich visuo-motorische = Danebengreifen beim Versuch im kontraläsionalen Gesichtsfeld etwas zu nehmen  
  • Alexie = Form der visuellen Agnosie mit Verlust der Lesefähigkeit
  • Agnosie = Verlust der Wiederekennungsfähigkeit bei intakter Sensorik Stereoagnosie (Astereognosie, taktile Agnosie) = Tastblindheit räumliche Agnosie = räumliche Orientierungsfähigkeit Prosopagnosie = Gesichtsblindheit (keine Wiedererkennung) Autotopagnosie = Körperschemastörung, kann eigene Körperteile nicht zeigen
  • Myoklonien = kurze unwillkürliche arrhythmische Zuckungen durch Stimuli oder Bewegungen D: eine Hand fixiert Schienenbein, andere zieht Patella nach unten -> Myoklonien? bds? wie lange?
  • EMG = Messung muskuläre Elektrik IND: Diff. von neurgener und myopathischer Muskelschädigung, Einschätzen von Läsionsalter, Nachweis muskulärer Schädigung, die sich klinisch noch nicht gezeitg hat Diff. ob Nerv, Wurzel oder System erkrankt ist. Myopathie -> keine oder kaum Aktivität, kleine Amplitude Neuropathie -> Spontanaktivität, hohe Amplitude, gelichtetes Aktivitäsmuster
  • ENG Nervenleitgeschwindigkeit -> Hinweis auf Demyelinisierung Amplitude -> höhe der Amplitude gibt Hinweis auf Faseranzahl (niedrige Amplitude = dünnes Axon) F-Wellen-Latenz -> Reiz-Antwort-Zeit (Aff Strecke-> Eff Strecke) Motorische Latenzzeit -> Zeit peripherer Reiz -> mukuläre Antwort
  • EEG = Ableitung kortikale Potentialschwankungen
  • Herpes simplex Enzephalitis 20% alles Enzephalitiden, 50% aller Todesfälle mit Enzephalitis PATHO: HSV 1 oder 2 über N. olfactorius ins Frontalhirn, nekrotisierende Herde frontal/temporal, BG und Inselrinde Stadien: Prodromalstadium mit Fieber, Ü, KS, Abgeschlagenheit -> dann Herdsymptomatik mit fokaler Epilepsie (meist Temporal), Aphasie, Verwirrtheit und Geruchtsstörung -> dann Koma D: frühe D-Stellung! LP: Pleozytose, PCR Erregernachweis MRT: Hyperintense frontotemporobasale Läsionen CT: oft zu Beginnunauffällig, später Inselzone hypodense Zone Patho: eosinoph. Einschlusskörperchen Cowdry-Bodies TH: Aciclovir oder Valaciclovir, Hirnödemth. mit Mannitol KI: GKK!!!    
  • Normaldruck-Hydrozephalus v a >60. LJ URS: Verklebung subarachnoidaler Raum (Resorption niedriger) nach SAB oder Meningitis S: Hakim-Trias -> Gangstörung (kleinschrittig, breitbasig mit Bewegung besser) + Urininkontinenz + Demenz (oft erst Depression) D: CT/MRT-> symmetrische Erweiterung der ILR, ÄLR normal oder eng, periventrikuläre Hypodensität durch Ödem LP -> Druckmessung, Symptomlinderung durch Entlastungspunktion (30-50ml) TH: Vetrikuloperitoneale Shunt-OP oder Ventrikuloatrialer Shunt
  • Atypisches Parkinson-Syndrom Ursache auch degenerative BGs S: Nichtansprechen auf hohe L-Dopa-Dosen, frühe ANS-Betiligung, Starke Dysphagie, Dysarthrie, Blickparese, frühe posturale Instabilität, STürze, Demenz+visuelle Hallus (LeyBodyErkrankung)
  • Multisystematrophie MSA = atypisches Parkinson-Syndrom, autonome Dysregulation MSA-P -> vorrangig parkinsonoid MSA-C vorrangig cerebellär (Ataxie, skandierende Sprache, gestörte Feinmotorik und Okulomotorik D: IBZM-Spect-Analyse -> bei Parkinson höhere postsynaptische Anreicherung des Liganden, bei MSA weniger da auch postsynaptische Degenration 
  • Progressive supranukleäre Blickparese (Steele-Richardson-Olszewski-Syndr.) = atypisches Parkinson-Syndrom Degeneration BGs und Hirnstamm S: erst vertikale Blickparese nach unten, seltener Lidschlag "Erstaunter Blick", später STürze, posurale Instabilität, Demenz, Rigor, Akinese
  • Kotrikobasale Degeneration = atypisches Parkinson-Syndrom initial häufig Hemi-Parkinson-Syndrom S: Hand-dystonie, Extremität wird als fremd wahrgenommen "alien limb"
  • Lewy-Body-Demenz = atypisches Parkinson-Syndrom Neurodegenrative Demenz mit kortikalen und limbischen Lewy-Einschluss-Körperchen (50% der primären idiopathischen Parkinson-Diagnosen) S: niedriges ALter bei Beginn und Progredienz, Demenz, Visuelle Hallus und Paranoia Rigor, Bradykinese TH: L-Dopa, gegen Demenz Ach-Esterase-Hemmer (Galantamin) KI: Neuroleptika, lebensbedrohliche Krisen drohen!