Psychologie (Subject) / Instruktionspsychologie (Lesson)
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TU Chemnitz Rindermann SS2012
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- Definiere Instruktion! Unterricht/Lehre; intendiert durch Unterweisung und/oder durchHerstellung von Lerngelegenheiten Wissen und Kompetenzen vermittelnsowie Einstellungen und Präferenzen verändern.
- Definiere Instruktionspsychologie! Lehre und Forschung auf dem Gebiet des Unterrichts. (Betonung individueller Merkmale) → zu eng, besser = Bildungs- oder Unterrichtsforschung
- Warum Unterrichtsforschung und nicht Instruktionspsychologie? • Keine disziplinäre Bindung (auch in der Pädagogik und Wirtschaftswissenschaften beschäftigt man sich mit gutem Unterricht)• Zum Lernen tragen auch die Schüler selbst bei
- Warum Bildungsforschung und nicht Instruktionspsychologie? •Lernen an der Schule hängt nicht nur von dem ab, was Lehrerinnen und Lehrer tun•Lernen und Bildung findet auch selbstorganisiert statt
- Definiere Lernen! = zentraler Entwicklungsmechanismus beim Menscher Überdauernde Verhaltensänderung aufgrund von Erfahrungen, Übung und Beobachtung. Umwelt relevanter als bei Reifung aber nicht nur umweltabhängig,sondern auch von Lernfähigkeit (teilweise genetisch bedingt)
- Definiere klassisches Konditionieren! •Ein ursprünglich neutraler Reiz wird an einen relevanten Reiz gekoppelt•Neue Reize werden an ungelernte Reiz-Reaktions-Verbindungen gekoppelt Reiz- oder Stiumulussubstitution für autonome Reaktionen S wird für R gelerntz.B.: Pawlow (für Angstbehandlung relevant)
- Definiere operantes Konditionieren! •An ein Verhalten wird eine positive oder negative Konsequenz gekoppelt•Positive Konsequenzen (Verstärkung) Erhöhung der Häufigkeit des davor aufgetretenen Verhaltens•Negative Konsequenzen (Bestrafung) führt zur Senkung der Häufigkeit des davor aufgetretenen Verhaltens (ungünstige emotionale Reaktion-Verstärung besser) • keine Konsequenz auch Senkung der Häufigkeit (Löschung/Extinktion) R wird für K gelernt auch Lernen durch Versuch/Irrtum oder instrumentelles Lernen z.B. Skinner, Thorndike
- Definiere Lernen am Modell! •Andere Personen erleben bestimmte Konsequenzen ihres Verhaltens oder praktizieren bestimmtes Verhalten•Dies wird beobachtet und auf das eigene Verhalten übertragen•Andere Begriffe: Beobachtungslernen, Imitation, Nachahmung•Wirksam vor allem: bei positiv bewerteten Modellen (Vorbildern), wahgenommener Ähnlichkeit und erfolgreichen Modellen z.B. Bandura
- Definiere Prägung! •Konzept stammt aus der Ethologie (Verhaltensforschung), beim Menschen nur metaphorischer Gebrauch (Bindung)•Beschreibt den einmaligen, irreversiblen Vorgang der Spezialisierung einer Instinkthandlung•Kann nur während einer kurzen Zeitspanne, einer kritischen oder sensiblen Periode, meist nach der Geburt stattfinden, Verhalten ist angeboren und Auslöser wird erlernt•z.B. Lorenz, Eibl-Eibesfeldt
- Definiere kognitive Lerntheorien! •Lernen durch Verstehen•Lernen durch Einsicht•Kognitive Lerntheorien beschäftigen sich nicht nur mit Verhalten, sondern mit kognitiven Prozessen, dh. Informationsverarbeitungsmodelle, aktives, konstruierendes Denken und Verhalten werden betont z.B. Piaget, Bruner
- Definiere Erziehung! = intentionale Beeinflussung von Personen durch andere (jünger durch älter) = bewusstes, absichtliches und zielgerichtetes pädagogisches Handeln von Personen oder gesellschaftlichen Institutionen Erziehung ist:–unidirektional (nur in eine Richtung)–Normativ (normgebend, Normen und Regeln aufstellend)–Meist von den Eltern, oder mit Autorität ausgestatteten Personen zu den jüngeren Personen)
- Definiere Bildung und nenne die Bildungsinhalte! schließt neben Wissens- und Kompetenzvermittlung auch Persönlichkeitsformung und ethische Orientierungen ein •subjektive (persönliche) Aneignung des objektiven (gegenständlichen) Gehalts der Kultur•Prozess (Bilden) und Produkt des Prozesses (Gebildetheit)•Institutionalisierten Umgebungen (Schulen) und nichtinstitutionalisierten Umgebungen (Familie, Freizeit) umfasst: Wissen, Kompetenzen, Präferenzen und Geschmack, Interesse und Handlungsbereitschaft, Moral/Ethik und geistig-seelische Haltung
- Definiere Wissen! Kenntnis relevanter Wissensinhalte. Konkrete Kenntnisse in - Sprache - Rechnen und Mathematik - Naturwissenschaften - Sozial- und Geisteswissenschaften - Kunst und Musik - Witrschaft und Recht - Alltags und Weltwissen (tacit knowledge)
- Definiere Kompetenzen! wissensbezogene Fähigkeit, relevante Wissensinhalte zu erwerben, zu verstehen, in ein sinnvolles Ganzes zu bringen, zu bewerten, anzuwenden und innovativ zu verändern nichtwissensbezogene Fähigkeiten: Denken und Urteilsvermögen Leseverständnis mündlicher und schriftlicher Ausdruck mathemat., statist., und naturwiss. Verständnis Spielen von Musikinstrumenten Lernen emo. und soz. Kompetenzen Selbststeuerung (selbst Ziele setzen, selbst Handlungen initiieren, überwachen, bewerten und korrigieren) Kompetenzen und Fertigkeiten des Alltagslebens ( Schwimmen, Konverstation)
- Definiere Präferenzen und Geschmack! Schönes, Ästhetisches und Wichtiges von Nichtschönem, Unästhetischem und Unwichtigem unterscheiden können. ästhetisch-evaluatives Urteilsvermögen z.B. Lebensgestaltung, Essen, Kleidung, Kunst...
- Definiere Interessen und Handlungsbereitschaften! Interesse für Bildungsinhalte und Kultur. Interesse an Erkenntnis. Bereitschaft, sich für Bildung und Bildungserwerb angemessen zu engagieren.
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- Definiere Moral/Ethik! Ethische Grundhaltung gegenüber anderen, anderem und sich.
- Definiere geistig-seelische Haltung! Nachdenklicher Umgang mit den Prinzipien und Phänomenen der eigenen Kultur, des eigenen Lebens, fremder Kulturen und des Lebens anderer. Reflexion und Selbstreflexion sich im Denken orientieren Probleme zulassen und durch Nachdenken und Argumentation lösen Intellektuelle Befähigung und Selbstständigkeit Vernünftige Selbstbestimmungsfähigkeit emanzipatorische Selbständerungsfähigkeit zu seelisch-geistiger Freiheit
- Definiere Experiment! dient der Prüfung von Kausaltheorien artifizielle Bedingungsvariation unter Kontrolle von Störvariablen Personen werden randomisiert gemessene artifizielle Bedingungsvariation wird mit gemessenen Effektvariablen in Beziehung gesetzt zwischen Bedingungsvariation und anderen Variablen keine Konfundierung (Unterschiede in AV lassen sich auf Veränderung der UV zurückführen, dazu Vormessung und Parallelität der Gruppen) nach Campbell und Stanley vorexperimentelle und quasiexperimentelle Pläne Laborproblem
- Was sind vorexperimentelle Versuchspläne? keine Kontrollgruppen und keine artifizielle Bedingungsvariation (Einpunktmessungen, Vergleich gegebener Gruppen)
- Was sind quasiexperimentelle Versuchspläne? •Randomisierung ist aufgrund der Untersuchungsbedingung nicht möglich, aber artifizielle Bedingungsvariation•Existenz von Teilpopulationen (entstehen nicht im Labor)
- Was ist das Laborproblem? •Experiment leidet unter dem Laborproblem•Die Frage ist: sind Ergebnisse auf die natürliche Umwelt übertragbar•Theorie kann richtig sein – Ereignisse in der Praxis sind jedoch von vielen verschiedenen Faktoren abhängig
- Definiere Beobachtung! Beobachtung von Personen in Natürlichen Umgebungen oder künstlichen Umgebungen direkt: a) teilnehmend: Teilnahme der Forscher an Situation b) distanziert: durch Beobachtung aus der Distanz indirekt: zunächst Aufzeichnung über Video Beobachtungen lassen sich qualitativ oder quantitativ auswerten. Vorbeugung von Urteilsfehlern: konkrete Verhaltenskategorien; später lassen sich diese generalisieren Vorteile: direkter Zugriff auf interessierende Merkmale, unabhängiges extrenes Rating Nachteile: Realisierbarkeit relevanter Situationen, Aufwand, Verstellung, Beeinflussung der Person durch Beobachtung
- Definiere Befragung! Personen werden direkt über ihr Verhalten und Erleben befragt Voraussetzung: Personen muss Auskunft über sich geben können(ab3) Fremdeinschätzungen: über Auskunft anderer Personen offene: über freie Interviews halbstandardisiert: über halbstandardisierte/halbstrukturierte Interviews und offene Fragebögen standardisiert: über geschlossene Interviews und Fragebögen mit geschlossenen Fragen Vorteile(offen): adaptiv, alles erhebbar, angenehm Nachteile (offen): geringe Validität, Standardisierung, Messgenauigkeit, aufwenidg, unklare Auswertung und keine Normen
- Definiere Leistungstest! von Personen wird maximale Leistung erwartet Verfälschbarkeit besteht eigentlich nur nach unten können Fähigkeiten objektiver erheben als individuelle Beobachtung können auch zur Justierung von Urteilsmaßstäben benutzt werden
- Was sind Fragebögen? Verfahren zur Erhebung individueller oder kollektiver Ausprägungen überSelbst- oder Fremdeinschätzungen in Persönlichkeitsmerkmalen,in der Regel nicht zur Erhebung von Leistungs- und Fähigkeitsmerkmalenverwendet, in Persönlichkeitstests eine individuell richtige Antwort Vorteile: Ökonomie; überprüfbare Gütekriterien; leichteAnwendbarkeit; Normierung Nachteile: Vorgegebenheit von Items, Dimensionen undAntwort-skalen; Gefahr der Verfälschbarkeit
- Was sind Quantitative Methoden? =arbeiten mit ZahlenVorteil: Objektivitätsgewinn; Empirische Beobachtungen könnenleichter verglichen werdenWichtig: Übersetzung von Beobachtungen oder Inhalten in Zahlenund wieder zurück muss stimmig sein
- Definiere Korrelation! •geben die Enge und Richtung eines Zusammenhangs an•Korrelationskoeffizienten (r) variieren zwischen -1 und +1•r = 0,1 (schwacher Zusammenhang) , r = 0,3 (mittlerer) und ab r = 0,5 (starker) /nach (Cohen, 1988)•erhalten erst durch inhaltliche Deutung an Relevanz•Korrelationen geben keine Auskunft über Kausaltheorien
- Was sind Regressions- oder Pfadkoeffizienten? - beta stellt ein Regressions- oder Pfadkoeffizient dar, ähnlich wie Korrelationskoeffizient interpretierbar (identisch wenn nur 2 Variablen) bei mehr Variablen in multipler Korrelation sind die Pfadkoeffizienten kleiner als die Korrelationen- Pfadkoeffizienten entstammen dem statistischen Verfahren der Regression- Standardisierte Regressions-/Pfadkoeffizienten variieren zwischen –1, 0 & +1, es gibt direkte und indirekte Effekte- Regressions- oder Pfadkoeffizienten geben somit relative Zusammenhänge einer Variablen mit einer anderen an, relativ zu den Einflüssen anderer Variablen eines Modells.
- Was passiert beim Supressoreffekt? Anstiege von Zusammenhängen
- Was ist eine Regression? Versuch mittels eines oder mehrerer Prädiktoren ein Kriterium vorherzusagen (auf Grundlage von Korrelationen bestmögliche Vorhersagen für Variablen zu treffen) Je stärker der Zusammenhang zwischen zwei Variablen, umso präziser wird sich eine Variable aus der Kenntnis der anderen vorhersagen lassen•Hilfsmittel: Regressionsgerade •Vorhergesagte Variable = Kriterium (Y)•Variable die zur Vorhersage eingesetzt wird = Prädiktor (X) Verwendet man einen Prädiktor, spricht man von bivariater Regression, verwendet man mehrere, von multipler Regression!Grundlage für Pfadanalysen und Strukturgleichungsmodelle • beta steht am Pfeil• r steht in Klammern• Varianzaufklärung: R² = Σ r beta• nicht aufgeklärte Varianz= Rest=1 - R²
- Was sind Mittelwertsunterschiede? - Mittelwertunterschiede werden vergleichbar mit d dargestellt- Nach Cohen gelten Differenzen im Effektstärkemaß d vond=0,2 als kleind= 0,5 als mitteld= 0,8 als großd=1 entspricht einer Standartabweichung- zuvor inhaltliche Fragen und Fragen der Versuchsplanung klären- d-Werte sind streuungsabhängig deswegen Differenzen in absoluten Werten darstellen - Problematisch:Varianten der Vergleichsgruppe, Maße und Größe der Standardabweichung, Art derherangezogenen Formel
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- Was sind Effektstärken und Effektgrößen? Größe eines Effektes, in der Regel die Größe eines Zusammenhangs oderdie Größe eines Mittelwertunterschiedes (selten wird die Varianzaufklärung verwendet)Effektstärken meist auf Standardskalen dargestellt (für Vergleichbarkeit)
- Was bedeutet Signifikanz? Signifikanztests: prüfen die Nullhypothese; verworfen= lassen sich Daten einer Stichprobe nicht mit der Nullhypothese vereinbaren, wird d ungleich 0 oder r ungleich 0 in der Population angenommen gelten in der Forschungspraxis als Prüfung dafür, ob derMittelwertunterschied oder Zusammenhang generalisiert werden kann von Stichprobengröße abhängig, daher kann - die statistische Signifikanznur eingeschränkt als Maß der Bedeutsamkeit einesMittelwertunterschiedes oder Zusammenhangs gewertet werden in großen Stichproben fast jeder Mittelwertunterschied signifikant, in kleinen fast keiner -sollten nicht berechnet werden, wenn eine Gruppe vollständig untersuchtwurde und nicht über diese hinaus generalisiert werden soll
- Was sind qualitative Methoden? •keine Übersetzung der Beobachtung (der Empirie) in Zahlen•Forschung basiert auf verbalen „Daten“, Sprache / Beschreibung / Interpretation•jede Forschung muss qualitativ sein, da selbst in der quantitativen Forschung inhaltliche Konzepte in Zahlen wieder zurück in Interpretationen übersetzt werden
- Erläutere die Kausalitätsfrage! wissenschaftstheoretisch gesehen, hat jedes Geschehen eine UrsacheErklärung: deterministische oder probabilistisch-stochastische Kausaltheorien (Sukzessionstheorien vs. Assoziationstheorien (Koexistenztheorien)die Theorie (wenn-dann) ist erste Bedingung der Erklärung, dann klären ob Antezedenzbedingungen vorlagen= Explanans, daraus folgt ExplanandumAlternativerklärungen möglich; Theorie kann falsch sein, um die Richtigkeit von Theorien zu prüfen, werden neben logischen Prüfungen vor allem empirische Prüfungen vorgenommen. Beides ist in Kombination wichtigPrüfung von Kausaltheorien: Experiment
- Was ist notwendig um Merkmale für guten und erfolgreichen Unterrichts also für Unterrichtsqualität und Unterrichtseffektivität festzulegen und wie kann man tun? Notwendig: Normative Festlegung von Zielgrößen von UnterrichtOft dazu: Normative Festlegung von guten Formen von UnterrichtVorschlag: Festlegung von Zielgrößen, Begründung; Empirische PrüfungHier im Fokus: Förderung (kognitiver) Kompetenz
- Wie wirkt sich der Unterrichtsumfang aus? fördert Entwicklung schulischer Leistungen bzw. kognitive Entwicklung von Wissen und Denken Belege durch Grenzalterskinder
- Was sind Grenzalterskinder? = Kinder die wenig unterschiedlich lebensalt aber ein Jahr unterschiedlich schulalt sind Schulalter korrelierte unabhängig vom Lebensalter mit Fähigkeiten (Je länger die Kinder die Schule besuchten, desto höher war ihre Intelligenz)Cattell Culture Fair Intelligenz Test (CFT): Effekte relativ geringKognitive Fähigkeitstest (KFT 4-13): höhere Effekte
- Beeinflussen die Inhalte von Unterricht die Unterrichtseffekte? Effekte der Unterrichtsinhalte auf allgemeine kognitive Kompetenzenweniger klar, eher spezifische Wissenseffekte aber Unterricht ohne Inhalte kann keine Fähigkeiten fördern
- Welche Aspekte der Qualität von Unterricht sind für die kognitive Entwicklung relevant? Erläutere genauer. • Zeit und Zeitnutzung–Je mehr Zeit als äußerer Umfang vorhanden ist desto besser–Zeit innerhalb des Unterrichts sollte für Instruktion und Lernen genutzt werden, dafür ist Klassenführung wichtige Vorraussetzung •Lern- und leistungsorientierte Strukturierung–Merkmale der Unterrichtsgestaltung (direkte Instruktionen, strukturierter Lehrervortrag, Vorbereitung, Klarheit und Kohärenz)–Merkmale der Verhaltenssteuerung (Klassenführung)–Merkmale der Leistungskontrolle (inhalts- und lernzielangemessene Prüfung)–Merkmale der Leistungswertschätzung (Leistungszunahme und Honorierung dieser)–Merkmale der Schulorganisation (Führung, Lehrerauswahl nach Fähigkeiten)–und des Schulsystems 3) Zusätzliche Faktoren Lehrerpersönlichkeit und Lehrersozialverhalten; Anregung und Einforderung von Denken in Unterricht, Hausaufgaben und Prüfung; Interessantheit; Fähigkeits- und Interessenangemessenheit, didaktische Methoden; Fehler- und Fähigkeitsdiagnose; Elternarbeit; Lehrerweiterbildung; Lehrerauswahl und Lehrerkompetenz; Koordinationund Kohärenz der Lehrer untereinander; Klassenfähigkeit
- Was besagt die bisherige Forschung zu Effekten von Klassenfähigkeit? •Bisher wurde so getan, als ob für den Erfolg des Unterrichts nur Lehrerinnen und Lehrer verantwortlich seien.•Für den Unterrichtserfolg sind auch Schülerinnen und Schüler verantwortlich, auf die die Lehrkraft Einfluss nehmen kann, aber nur bis zu einem gewissen Grad--> Unterricht ist ein multifaktorielles Phänomen! •Determinanten auf Schülerseite: unter anderem Vorwissen, Kompetenzen, Interessen und Lernbereitschaft•Unterricht findet in einer Klasse statt, in der sich Schüler gegenseitig beeinflussen, mittlere Ausprägungen in Fähigkeiten und deren Varianz sind hierbei von Bedeutung
- Definiere Klassenfähigkeit! Mittelwert der Klasse in kognitiven Kompetenzen ( gemessen über Schulleistungs- und Intelligenztests)
- Was besagen Studien zur Wirkung von mittlerer Klassenfähigkeit? Dar & Resh (1986): Israel: deutlich erkennbare Bedeutung für individuelle Fähigkeitsentwicklung (4,9%) Marsh et al. (2000): Hongkong:beta=.10 für individuelle Fähigkeitsentwicklung Hanushek et al.(2003): USA: positive Effekte auf individuelleFähigkeitsentwicklung Bishop (2006): USA: „Quality of one’s peers“ Effekt auf individuelle Fähigkeitsentwicklung Köller (2004): BIJU (D): b=.13 für individuelle Fähigkeitsentwicklung Tiedemann & Billmann-Mahecha (2004):niedersächs.Grundschulen: günstige Wirkung mittlerer Klassenfähigkeit OECD (2004):PISA-2003(internat.):positive Umfeldeffekte, je nachLand bis zu einer halben Standardabweichung
- Was besagen Studien zur Art der Wirkung von Klassenfähigkeit? Münchner Studien an Hauptschulen•Höheres Fähigkeitsniveau („Vorkenntnisse“) führte aus Lehrersicht zu einem klareren Unterricht und einer effizienteren Zeitnutzung sowie zur Verwendung anspruchsvollerer und förderlicherer Aufgaben OECD (2004):Förderlicheres Disziplinklima
- Fasse die Aussagen des DPK (2006) für PISA (2003) zusammen und übe Kritik. Ein hohes Fähigkeitsniveau der Klasse fördert die individuelle Fähigkeitsentwicklung, dies über stimulierenden Unterricht der Lehrer und stimulierendes Handeln der Mitschüler Kritik: es fehlt Kontrolle der Vorfähigkeit auf jetzige Fähigkeit im Modell( direkter Effekt), keine Pfadangabe für Schulart und keine Entwicklung individueller Fähigkeiten
- Definiere Klassenfähigkeit als Homogenität! = Varianz der Klasse in kognitiven Fähigkeiten.
- Was besagen Studien zur Wirkung von Klassenhomogenität
- Fasse die Ergebnisse eines Längsschnitts an baden-württembergischen Schulen zusammen! Im Begabtenfördergymnasium wächst die Kompetenz mehr als im Regelgymnasium Mittlere Klassenfähigkeit hat auch einen positiven Effekt aufindividuelle Verhaltens- und Mitarbeitsnoten Der Effekt des Lateinunterrichts ist spezifisch für die sprachlicheKompetenz: Auf quantitative Kompetenz und figurale Intelligenz desKFT wird kein positiver Effekt ausgeübt, eher ein minimal negativer! Effekte des Fähigkeitsniveaus der Klasse auf Entwicklungschulnaher kognitiver Fähigkeiten in Abhängigkeit vom individuellenNiveau kognitiver Kompetenzen (höher wenn geringer) Effekte der Leistungsstigmatisierung auf Entwicklung schulnaherkognitiver Fähigkeiten in Abhängigkeit vom individuellen Niveaukognitiver Kompetenzen Effekte der Leistungsstigmatisierung auf Entwicklung schulnaherkognitiver Fähigkeiten in Abhängigkeit vom individuellen Niveaukognitiver Kompetenzen (negativer effekt größer wenn höher) Effekte der Über/Anforderung auf die Entwicklung schulnaherkognitiver Fähigkeiten in Abhängigkeit vom individuellen Niveaukognitiver Kompetenzen (negativer Effekt höher wenn niedriger) 1. Bester Prädiktor für zukünftige schulnahe Intelligenz eines Schülers ist dessen vergangene, zwei Jahre vorher gemessene 2.Eltern (ihre schulische Bildung, ihre Bildungswertschätzung, ihr Alter und ihre allgemeine bildungsbürgerliche Orientierung – als Indikator hierfür die Zeitlektüre)Nehmen Einfluss auf Persönlichkeit und Freizeitverhalten eines Schülers und dessen schulische Lernumwelt 3.mittlere Fähigkeit einer Klasse beeinflusst das Schülerverhalten, das Unterrichtsgeschehen und das Unterrichtshandeln des Lehrers.Dies hat wiederum eine Wirkung auf das individuelle Fähigkeitsentwicklung 4. Direkte Instruktion und regelmäßige Prüfungen haben einen gering positiven Einfluss auf die individuelle Fähigkeitsentwicklung 5.Es gibt direkte Effekte: Fähigkeitsniveau der Klasse auf Über/Anforderung6.Es gibt indirekte Effekte: regelmäßige Prüfungen senken leistungsabwehrendes Unterrichtsverhalten der Schüler (konkret: senkt Störungen und fördern damit Fähigkeiten)
- Wie wirken sich Eltern- und Schülermerkmale aus? Elternmerkmale (Alter, Schulbildung, Bildungswertschätzung undbildungsbürgerliche Zeitung) wirken sich fördernd auf günstigeSchülermerkmale und reduzierend auf ungünstige Schülermerkmale aus Schülermerkmale:Freizeitverhalten: günstig: Lernen und Fleiß, denkendes Arbeiten und Lernen, naturwissenschaftliches Interesseungünstig: Lernen mit Musik, UnterhaltungsfernsehenPersönlichkeit: günstig: Leistungsselbstvertrauen
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