Psychologie (Subject) / Psychotherapie - Prüfungsfragen (Lesson)
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DSM 5 - einzelne Begriffe - Abwehrmechanismen - Merkmale tiefenpsychologisch fundierter Therapie - psychodynamische Tests - Pharmakotherapie - Entwicklungsaufgaben - QM - Prävention - Denkfehler nach Beck
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- DSM 5 - Neuerungen 2013 Nicht mehr multiaxial? - ICD 11 soll sich daran ausrichten? - Burnout nicht drin , da spezifisch deutsch = Variante der Depression - Asperger in Autismus-Spektrum eingeordnet - ADHS differenzierter, waren zuviel diagnostiziert - Binge Eating Disorder aufgenommen - Glücksspiel zu Sucht, Internetsucht noch nicht drin - nur noch 5 Persönlichkeitsstö (Borderline, ängstlich, narzisstisch, zwanghaft und dissozial) - alle anderen können nach Merkmalen beschrieben werden z_B. Negative Emotionalität Entfremdung Antagonismus Enthemmung Zwanghaftigkeit Schizotypie Für jedes dieser zentralen Persönlichkeitsmerkmale gibt es dann noch weitere Einzelmerkmale, die ggf. festgestellt werden können. Die bisherige schizoide Persönlichkeitsstörung wird künftig diagnostiziert als: "Persönlichkeitsstörung Trait Specified" mit dem Schwerpunkt Entfremdung und den Einzelmerkmalen sozialer Rückzug, soziale Abkopplung, Vermeidung von Intimität, eingeschränkter Affekt und Anhedonie (Freudlosigkeit) - Umbenennung (abuse + dependancy zu addiction ) - Schweregrade bei Angststö beschreibbar! - Demenz prodromalphase - 2 Suizidfragebögen für Erw. u Ki. Umstrittenste Punkte waren die geplante Einführung eines - Schizophrenie-Prodromalsyndroms ("attenuated psychosis syndrome") als eigene Diagnose (was dazu führen würde, daß man viel mehr Leute viel früher mit Medikamenten behandeln dürfte... daß diese Diagnose der Pharmaindustrie sehr willkommen ist, ist klar) und die - Einführung einer Diagnose für Kinder "temper dysregulation disorder" oder so (hier: "Disruptive Mood Dysregulation Disorder", also so ungefähr "Emotionskontrollstörung", zusätzlich zu ADHS und bipolarer Störung im Kindesalter. Wie gesagt, dazu sind hunderte Artikel geschrieben worden, und im Prinzip geht es um die alten Fragen, um die es immer ging, wenn man über psychiatrische Diagnosen nachdenkt: Probleme der genauen Abgrenzung, der Definition von normal und krank, und der jeweiligen Macht- und Geldfragen, die immer damit verbunden sind.
- Aaron T. Becks Denkfehler = automatische Gedanken 11 1. Willkürliches Schlussfolgern 2. Selektives Verallgemeinern 3. Übergeneralisieren 4. Maximieren und Minimieren 5. Personalisieren 6. Verabsolutiertes, dichotomes Denken 7. Katastrophisieren: Das Eintreffen oder die Bedeutung von negativen Ereignissen wird stark überbewertet. "Meinen Kindern wird bestimmt etwas Schlimmes passieren!" 8. Emotionale Beweisführung: Das Gefühl wird als Beweis für die Richtigkeit der Gedanken genommen. "Ich fühle, dass ich nichts wert bin, also ist das auch so!" 9. Etikettierung: Aus einer Handlung wird ein umfassender Sachverhalt gemacht, z.B. "Ich habe verloren - ich bin ein absoluter Verlierer!" 10. Gedankenlesen: Man meint ohne nachzufragen, die Gedanken der anderen zu kennen. "Die anderen denken, ich bin ein Versager!" 11. Tunnelblick (selektive Aufmerksamkeit): Jemand sieht nur einen bestimmten Aspekt seines gegenwärtigen Lebens. "Wenn ich Stress auf der Arbeit habe, dann ist mein Leben verpfuscht!" Fehlangepasste Einstellungen haben ihren Ursprung in der Kindheit und stellen unangemessene Schemata dar, sich in Relation zur übrigen Welt zu beurteilen. Sie bilden die kognitiven Grundlagen für bestimmte Formen des Denkens, welche vor allem in Belastungssituationen deutlich werden. Das heißt eine latente Disposition, die in der Kindheit z.B. durch soziales Lernen erworben wurde, wird unter bestimmten Umständen reaktiviert. Die aktivierten Schemata suchen sich im Folgenden immer wieder selbst Bestätigung durch die oben beschriebenen Fehler in der Informationsverarbeitung. Dadurch kommt es zu einer Verengung des Denkens, das heißt zu einer deutlich verzerrten Sicht der Realität im Sinne der negativen Schemata
- Prävention - Arten Primäre Prävention: Zielgruppe: gesunde Personen Ziel: das Neuauftreten einer Krankheit soll verhindert werden (z. B. durch Änderung des Lebensstils), man will die Inzidenzrate senken. Sekundäre Prävention Zielgruppe: Risikopersonen (Personen, bei denen Risikofaktoren bestehen und bei denen ein baldiger Krankheitsausbruch zu erwarten ist) Ziel: die Krankheit soll möglichst früh erkannt und ggf. behandelt werden, man will dadurch die Mortalitätsrate senken. Tertiäre Prävention Zielgruppe: erkrankte Personen Ziel: Schadensbegrenzung, der Krankheitsverlauf und Krankheitsfolgen sollen abgemildert werden (v. a. Rehabilitation), man will dadurch die Rezidivrate senken. Als "Paradox der Prävention" bezeichnet man den Umstand, dass kleine Veränderungen bei vielen Menschen (Allgemeinbevölkerung) stärker ins Gewicht fallen als große Veränderungen bei wenigen Menschen (Hochrisikopersonen). Präventionsprogramme sind daher erst ab einer ausreichenden Teilnehmerzahl erfolgreich, wobei nur ein Bruchteil der Teilnehmer von den Maßnahmen profitiert (geringe absolute Risikoreduktion bei kleiner Inzidenz). Um die Effizienz einer Präventionsmaßnahme zu bewerten, bedient man sich der Kennziffer "Kosten pro gewonnenem Lebensjahr" (= life years saved, LYS). Merke: Primäre Prävention zielt auf Gesunde ab (Inzidenzratensenkung), sekundäre Prävention auf Risikopersonen (Früherkennung, Frühbehandlung), tertiäre Prävention auf Erkrankte (Rezidivratensenkung). Bsp. Gelungene Senkung der Inzidenzraten bei HIV Infizierten durch Aufklärung
- Psychodynamik - wichtige Begriffe http://psydok.sulb.uni-saarland.de/volltexte/2007/976/pdf/Psychodynamische_Interventionen.pdf Übertragung Gegenübertragung Widerstand Kernkonflikte - unbewusst , überdauernd Fokaltherapie Konflikte aufgrund Belastungsereignissen, Traumata: nicht unbewusst, nicht überdauernd Leitemotionen Struktur - Strukturniveau Übertragungsneurose Therapieprozess
- Abwehrmechanismus Unter einem Abwehrmechanismus versteht man in der Psychoanalyse bzw. Psychotherapie eine Methode des "Ichs", den Bedürfnissen bzw. Trieben des "Es" gegenüberzutreten, die entweder generell oder aufgrund der momentanen Situation vom Über-Ich, dem Gewissen, verboten worden sind. Abwehrmechanismen treten nicht bewusst, sondern weitgehend unbewusst auf. Der Begriff des Abwehrmechanismus wurde vom Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, eingeführt.
- Regression Abwehrmechanismus "Rückbildung" bzw. "Rückentwicklung". z.b. auf kindliches Verhalten
- Fixierung Abwehrmechanismus Psychoanalyse In der Psychoanalyse bezeichnet "Fixierung" das Stehenbleiben auf einer frühen Stufe der psychosexuellen Entwicklung. Vom betroffenen Erwachsenen werden unreife bzw. kindliche Formen der Triebbefriedigung gewählt. Psychologie In der Psychologie versteht man unter "Fixierung" das Festhalten an bestimmten Denk- und Verhaltensweisen. Diese Einengung der Persönlichkeit führt zum Verlust der Flexibiliät des Denkens, Fühlens und Handelns.
- Projektion Abwehrmechanismus 1 Definition Projektion hat in der Psychologie unterschiedliche Bedeutungen: Sigmund Freud verstand unter Projektion einen Abwehrmechanismus, der die eigenen, unerträglichen Gefühle, Phantasien und Wünsche einem anderen Menschen oder Objekt zuschreibt und sie dort stellvertretend verfolgt und bekämpft. Carl Gustav Jung beschreibt Projektion als das Zuschreiben von den eigenen, in der Psyche angelegten, Archetypen auf andere Menschen oder Objekte. 2 Formen der Projektion Die Projektion des Archetyps "Mutter" auf die eigene Mutter sowie auf andere Frauen. Diese Projektion kann zu einem Mutterkomplex führen und ist somit die Ursache verschiedener psychischer Störungen. Die Projektion des Archetyps "Schatten", d.h. all jener verdrängten Persönlichkeitsanteile, Eigenschaften, Taten, Phantasien und Wünsche die der Mensch auf andere überträgt - um so eine Distanz zu schaffen und einen "sicheren" Krieg führen zu können. Hier sind besonders jene Eigenschaften gemeint, die nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen und bei deren Wahrnehmung Scham und Schuldgefühle aufkommen. Dieser Abwehrmechanismus kann zu persönlichen zwischenmenschlichen Konflikten führen, kann aber auch als gesellschaftliches Phänomen in Kriegen und bei der Verfolgung Andersdenkender auftreten. Projektion umfasst auch das Hineininterpretieren eigener nicht eingestandener Vorstellungen auf gesellschaftlich mächtige Personen (oder sogar einen "Gott"), um so die eigenen Vorstellungen zu rechtfertigen und ihnen Nachdruck zu verleihen. Eine besondere Form der Projektion ist die Übertragung. Hier werden in bestimmten Kontaktsituationen – wie zum Beispiel während eines therapeutischen Gespräches - unbewusste Wünsche geweckt und auf das Gegenüber übertragen. 3 Projektion in der Gestalttherapie In der Gestalttherapie gilt die Projektion als Kontaktstörung, bei der die projizierende Person das Gegenüber zunächst negiert und ihm dann seine eigenen Interpretationen und Phantasien überstülpt. Im schlimmsten Fall handelt es sich dabei um eigene abgelehnte Eigenschaften. An Stelle der objektiven Wahrnehmung des Gegenübers tritt eine Unterstellung des Projektierenden – der Kontakt ist gestört. Projektion entsteht oft als Folge von Introjektion. Da man selbst nicht wütend sein darf, wird die eigene unterdrückte Wut in das Gegenüber projiziert und dann dessen Aggression bejammert und bekämpft. Die Projektion muss jedoch auch als eine Fähigkeit des Menschen betrachtet werde. Sie wird dort notwendig, wo eine gewisse Kategorisierung notwendig ist, um einen neuen Kontakt einzugehen. So ist die Unterstellung der Vertrauenswürdigkeit des Gegenübers zwar eine Projektion - ohne diese Unterstellung würde sich der Prozess des Kennenlernens jedoch sehr in die Länge ziehen. 4 Therapieziel Es wird versucht, den Projizierenden dabei zu unterstützen, die uneingestandenen Anteile seiner Persönlichkeit zu sehen und nach und nach zu integrieren. Wenn der Klient sich erlaubt, diese Eigenschaften oder Emotionen zurück zu nehmen und ihren inhärenten Wert erkennt, wird sein starres Identitätsgefühl gelockert und er erfährt eine Erweiterung seiner Fähigkeiten.
- Rationalisierung Abwehrmechanismus Definition Unter Rationalisierung versteht man in der Psychologie einen kognitiven Prozess, bei dem Erfahrungen, Erlebnissen oder Beobachtungen nachträglich (ex post) eine rationale Grundlage zugeschrieben wird. Es handelt sich um eine Form von Abwehrmechanismus. 2 Hintergrund Bei der Rationalisierung werden Wünsche und Bedürfnisse sowie unangepasste Verhaltensweisen verstandesmäßig mit "vernünftigen" Gründen gerechtfertigt, um die wahren Gründe, die man nicht wahrhaben kann oder will, zu vertuschen. Beispiel: Fehler in der Erziehung werden mit der Anlage des Kindes begründet, die zudem vom Ehepartner herrührt.
- 6 Phasen der psychosexuellen Entwicklung nach Freud 1. Die Entwicklungsphasen nach Freud sind ein vom Psychologen Sigmund Freud entwickeltes Modell der psychischen Entwicklung eines Menschen von der Geburt bis zur Pubertät. Die Entwicklungsphasen und das sogenannte Instanzenmodell bilden die Grundlage für das Verständnis der von Freud begründeten Psychoanalyse. 2 Phasen Freud teilt die Entwicklung in sechs Phasen ein, die hintereinander ablaufen. 2.1 Orale Phase Die orale Phase prägt das erste halbe Jahr der Entwicklung. Der Mund ist das Bezugsorgan, mit dem der Säugling sich Befriedigung und Spannungsreduktion verschaffen kann. Dies kann durch das Lutschen am Daumen (wobei das Lutschen am Daumen eine Ersatzbefriedigung darstellt, die der Säugling sucht sobald er merkt, dass er seinen Trieb nach Nahrung nicht sofort befriedigen kann), Essen oder Trinken erfolgen. Hierdurch wird eine erste Beziehung zur Umwelt aufgebaut. 2.2 Narzistische Phase Die zweite Hälfte des ersten Lebensjahres ist die narzistische Phase. In dieser Phase entdeckt das Kind seinen eigenen Körper. Es fühlt seinen Körper und empfindet Lust dabei. 2.3 Anale Phase Die anale Phase wird im 2. und 3. Lebensjahr durchlaufen. Das Ausscheiden und Einhalten von Kot (Kontinenz) ist lustbesetzt. Das Kind erlernt die Kontrolle über seine Körperfunktionen und muss sich den Anforderungen der Umwelt bezüglich der Reinlichkeit anpassen. 2.4 Phallische Phase Die phallische Phase (4. bis 5. Lebensjahr) ist durch eine Lustbesetzung der Genitalien gekennzeichnet. Das Kind erkennt die Unterschiede des anderen Geschlechts. In der Beziehung zu den gleichgeschlechtlichen Eltern kommt es zum Konflikt, der Junge steht im Buhlen um seine Mutter in Konkurrenz zu seinem Vater. In diesem Zusammenhang wird auch vom Ödipus-Konflikt gesprochen. In der phallischen Phase werden geschlechtsspezifische Verhaltensweisen adoptiert und das sexuelle Verlangen unterdrückt. 2.5 Latenzphase In der Latenzphase (6. bis 12. Lebensjahr) kommt es zu einem vorübergehenden Stillstand in der sexuellen Entwicklung des Kindes. Sexuelle Gedanken an das andere Geschlecht werden in den Hintergrund gerückt. Der Freundeskreis ist gleichgeschlechtlich betont ("Jungs finden Mädchen doof"). Die Latenzphase ist dadurch vor allem durch eine Anpassung an die Anforderungen der Umwelt gekennzeichnet. 2.6 Genitale Phase Ab dem 13. Lebensjahr läuft die genitale Phase ab. In diesem Zeitraum kommt es zu einem Erwachen der sexuellen Entwicklung und der damit verbundenen Konflikte. Langsame Annäherung an das andere Geschlecht und eine schnelle körperliche und geistige Entwicklung stehen im Vordergrund. 3 Bedeutung Das Modell der Entwicklungsphasen hat über lange Zeit das psychologische und psychiatrische Denken geprägt. Fast alle psychiatrischen Erkrankungen werden in ihrer Entstehung nach Freud gedeutet. Das Freudsche Modell wurde durch andere Psychologen aufgegriffen, modifiziert und weiterentwickelt. Beispielsweise postulierte der Psychologe Erik Erikson nach Freudschem Vorbild die Phasen der psychosozialen Entwicklung, die in der Pädagogik heute noch (2006) eine große Resonanz finden.
- Objektpermanenz Im Verlauf der intellektuellen Entwicklung wird von kleinen Kindern auf der Stufe der sensomotorischen Intelligenz die Überzeugung erworben, dass Objekte auch dann noch weiter existieren, wenn sie aus dem Blickfeld geraten sind. Mit Fragen der Objektpermanenz und ihrer Bedeutung für die kognitive Entwicklung hat sich besonders der Schweizer Psychologe J. Piaget beschäftigt. lernen Kinder etwa mit 8, 9 Monaten
- Premack Prinzip Das Premack-Prinzip besagt, dass ein unwahrscheinlicheres Verhalten durch ein wahrscheinlicheres verstärkt werden kann. Mit unwahrscheinlichem Verhalten ist dabei ein Verhalten gemeint, das die jeweilige Person aus verschiedenen Gründen seltener zeigt (z.B. weil sie die Aktivität nicht gerne tut). Wahrscheinliches Verhalten bedeutet genau das Gegenteil. Beispiel "Wenn du deine Hausaufgaben (unwahrscheinliches Verhalten) machst, darfst du später raus zum Spielen (wahrscheinliches Verhalten)"
- Tiefenpsychologische, PA Interventionstechniken 2.1 Konfrontieren2.2 Deuten und Klarifizieren 2.3 Verstehen 2.4 Zutreffende Deutungen 2.5 Therapeutische Arbeit zwischen Therapeut und Klient aufteilen2.6 Ich-Stützende Interventionen 2.7 Akustisches, nonverbales Intervenieren2.8 Unbeabsichtigte Beeinflussungen 2.9 Das Schweigen des Analytikers 2.10 Explizit und implizit Ratschläge geben2.11 Geschichten erzählen, Metaphern benutzen 2.12 Humor2.13 Fokussierende Interventionen 2.14 Spontanes vs. reflektiertes Therapeutenverhalten 2.15 Taktische und strategische Ziele, enge und weite Zielsetzungen http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&ved=0CEoQFjAD&url=http%3A%2F%2Fchristianeeichenberg.de%2FPsychoanalytische%2520Interventionstechnik.ppt&ei=y7jtUIyVHdHOswbDiYCADQ&usg=AFQjCNFAb7ASjvj2WFedmk4XJZb1sxU4Vg&bvm=bv.1357316858,d.Yms
- Habit Reversal Training - Reaktionsumkehr Bei welcher Störung? Wie gehts? "Habit Reversal Training" Die von Azrin und Nunn (1973) entwickelte und als Reaktionsumkehr (Habit Reversal) bezeichnete Kombinationsbehandlung, ist die wirkungsvollste verhaltenstherapeutische Behandlung von Tic-Störungen. Die Behandlung besteht aus folgenden Komponenten: Selbstwahrnehmungstraining, Entspannungsverfahren, Training inkompatibler Reaktionen, Kontingenzmanagement und Generalisierungstraining. Diese werden individuell auf den Patienten abgestimmt und angewandt. Durch ein Training der Selbstwahrnehmung werden die Sinne des Patienten für seine Tics und deren Beeinflussbarkeit durch innere und äußere Reize geschärft, um daraus in einem Training inkompatibler Reaktionen eine Gegenregulation zu den Tics zu entwickeln. Das Training inkompatibler Reaktionen wird als die zentrale Methode bezeichnet. Eine individuelle Gegenbewegung soll durch beispielsweise Anspannung entgegengesetzter Muskelgruppen die Tic-Reaktion unmöglich machen. Die positive Verstärkung der einzelnen Behandlungsschritte und der Teilerfolge soll die Motivation des Patienten fördern und zur Symptomminderung beitragen.
- Mutismus elektiver Mutismus Mutismus (lat. mutitas „Stummheit“, mutus „stumm“; psychogenes Schweigen) ist eine Kommunikationsstörung, wobei keine Defekte der Sprechorgane und des Gehörs vorliegen. Der Mutismus tritt mehrheitlich in Verbindung mit einer Sozialphobie auf. Im Jugend- und Erwachsenenalter ist das Schweigen häufig eingebettet in Depressionen. Man unterscheidet beim Mutismus zwischen dem (s)elektiven Mutismus, dem totalen Mutismus sowie dem akinetischen Mutismus. Klassifikation nach ICD-10 F80 Umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache F80.0 Artikulationsstörung F80.1 Expressive Sprachstörung F80.2 Rezeptive Sprachstörung F80.3 Erworbene Aphasie mit Epilepsie (Landau-Kleffner-Syndrom) F94.0 Elektiver Mutismus
- Es - welches Denken ? Primärprozesshaftes Denken = direktes Ausleben der Triebe Das ES ist die Instanz der Triebe, der Wünsche und der Bedürfnisse. Das ES dient im primärprozesshaften Denken dem Lustprinzip, das heißt es kümmert sich nicht um reale Hindernisse. Diese Instanz ist die einzige Instanz, die Energie besitzt. Nach Freud gibt es zwei Triebe: Libido (Liebestrieb) und Destrudo (Todestrieb). Das ES hat jeder Mensch von Geburt an.
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- Libido - Destrudo Eros - Thanatos Freud bennannte zwei konkrete Triebe, die von Entsprechenden Energien angetrieben werden: Der Todestrieb (Thanatos), angetrieben von Destrudo Der Lebenstrieb (Eros), angetrieben von der Libido Thanatos → Destrudo = Selbstverachtung, Fremdverachtung, Hass, Vernichtungswillen, Auflösung des Lebens Eros → Libido = Antriebskraft Sucht nach Lustgewinn in Betätigungsfeldern z.B. Freunde, Sex, Sport.... (Libido will den Menschen zu einem lustvollen Wesen entwickeln, das viele Betätigungsfelder der Libido benutzt.)
- Sekundärprozesshaftes Denken Das ICH leistet die Auseinandersetzung mit der Realität und versucht einen Kompromiss (in Form einer rationalen Lösung) zwischen den ungehemmten Ansprüchen des ES und den Ge- und Verboten des ÜBER-ICH herbeizuführen. Dafür verfügt das ICH über selbstkritisches Denken. Das ICH dient im sekundärprozesshaften Denken dem Realitätsprinzip. Sekundärprozesshaftes Denken = Ausleben der Triebe über Umwege (Kompensation)
- Über Ich - Bewertung, Moral - Schuldgefühle - Introjektion Das ÜBER-ICH ist die Instanz, welche die Wert- und Normvorstellungen umfasst. Es vertritt das Moralitätsprinzip. Das ÜBER-ICH bewertet die Triebwünsche des ES und die Gedanken und Handlungen des ICH, ob sie zugelassen werden können oder nicht. Das ÜBER-ICH entwickelt sich bei jedem Menschen nach Auflösung des Ödipus-Komplexes (etwa im 5. Lebensjahr)
- Hilfs Ich Das Hilfs-Ich ist ein Begriff, der aus einer Abwandlung der Psychoanalyse in Anlehnung an den Begriff "Über-Ich" vornehmlich von Heigl und Heigl-Evers geprägt wurde. Hilfs-Ich Funktionen verlangen vom Gegenüber Interventionen, die in der psychodynamisch ausgerichteten Psychotherapie nach dem Prinzip "Antwort" gegeben werden, um so den oft früh gestörten Patienten (strukuturell gestörten Patienten) in ihrer nachtragenden Affektlage etwas entgegenzusetzen. Der Begriff Hilfs-Ich beschreibt in der Psychoanalyse eine Behandlungstechnik für Patienten mit einer Ich-Struktur-Labilität. Dabei stellt sich der Therapeut dem Patienten als Hilfs-Ich zur Verfügung. Hierbei unterstützt der Therapeut den Patienten, in dem er ihn auf eine fehlende Ich-Funktion hinweist. Ziel ist es, dem Patienten durch Identifikation mit dem Behandler zu ermöglichen, Situationen zu erkennen und auf Dauer ähnlich darauf reagieren zu können. Beispiel und Vergleich Ein Hilfs-Ich funktioniert ähnlich wie ein gedanklicher und gefühlsmäßiger „Vorkoster“: Gedanken und Emotionen in Bezug auf eine bestimmte Situation werden „vorgekostet“. Der Vorkoster (also der Therapeut) bildet sich eine Meinung über Geschmack, Genießbarkeit oder auch Ungenießbarkeit der Situationsbedingungen und teilt das Ergebnis mit einer Empfehlung dem Patienten mit. Auf diese Weise stellt der Therapeut dem Patienten seine eigenen regulierenden Signale zur Verfügung: „Da würde ich jetzt hellwach werden und erleben: Hallo, aufgepasst!“ Der Patient kann jetzt versuchen, sich mit dem Therapeuten zu identifizieren und so auf Dauer die Fähigkeit zu erlernen, ähnliche Situationen selbst einzuschätzen und darauf angemessen zu reagieren.
- Hilfs Ich Funktionen Aufgaben des Hilfs-Ichs Realitätsprüfung Wenn beim Patienten unsichere Grenzen zwischen dem inneren und äußeren Erleben zugrunde liegen, entstehen verzerrte Vorstellungen davon, was in einer von ihm erlebten Situation abläuft. Diese Situation oder menschliche Interaktion soll in Bezug auf die Realität beleuchtet, und die Verzerrung auf diese Weise aufgelöst werden. Antizipation Das Hilfs-Ich soll die Fähigkeit des Patienten fördern, Handlungsabsichten eines anderen Menschen vorauszusehen und zu erkennen. Integration Das Bild, das ein Patient von sich selbst oder von einem anderen Menschen hat, beinhaltet möglicherweise unvereinbare Widersprüche in sich. Beispielsweise erlebt er den anderen Menschen aufgespalten in mal „nur gut“ und mal „nur böse“. Oder, der Andere wird im einen Moment idealisiert und im nächsten entwertet und ihm Schuld zugewiesen. Oder, eigene Anteile beziehungsweise die eines anderen Menschen werden ganz verleugnet. Hier hat das Hilfs-Ich die Aufgabe, diese widersprüchlichen Vorstellungsbilder miteinander zu verbinden, zu einem Gesamtbild in dem die Gegensätze miteinander vereinbart werden können. Fachlich ausgedrückt werden hier also widersprüchliche Selbst- und Objektrepräsentanzen integriert.
- Strukturniveau Strukturniveau ist ein in der Psychoanalyse verwendeter Begriff, der von Heinz Kohut im Rahmen der von ihm entwickelten Selbstpsychologie geprägt wurde,[1] und die in den 1960er und 70er Jahren als Weiterentwicklung der klassischen Psychoanalyse entstand. Auch die psychoanalytischen Objektbeziehungstheorien verwenden den Begriff. Die Erfassung des Strukturniveaus einer Persönlichkeit lässt eine erweiterte Beschreibung psychischer Störungen zu, über die Konfliktpathologie - also die Unfähigkeit, unbewusste Konflikte adäquat lösen zu können - hinausgehend. Auf Kernberg geht die Unterscheidung in hohes, mittleres und niedriges Strukturniveau zurück, womit jeweils ein unterschiedlicher Entwicklungsstand bzw. Reifegrad der psychischen Funktionen und der Persönlichkeitsstruktur eines Menschen beschrieben wird. Als Strukturelle Störungen werden psychische Störungen bezeichnet, in denen die Verfügbarkeit über psychische Funktionen eingeschränkt ist, die für die Organisation des Selbst und seine Beziehungen zu inneren und äußeren Objekten erforderlich sind, meistens als Folge frühkindlicher Beziehungsstörungen. Die Beschreibung des Strukturniveaus einer Persönlichkeit und die Diagnose von Strukturpathologien, wie sie beispielsweise in der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik entwickelt wurde, stellt eine wichtige Grundlage der aktuellen psychodynamischen Diagnostik dar.
- 6 Strukturdimensionen des OPD 4 Strukturniveaus Für die Diagnose von strukturellen Störungen sind nach OPD-1 die folgenden sechs Strukturdimensionen von Bedeutung: Selbstwahrnehmung als die Fähigkeit sich als ein eigenes Selbst wahrzunehmen und kritisch betrachten zu können, in sein Inneres schauen und unterschiedliche Gefühle erkennen zu können.(Selbstreflexion, Selbstbild, Identität, Affektdifferenzierung) Selbststeuerung als Fähigkeit, auf die eigenen Bedürfnisse, Gefühle, Selbstwertgefühl selbst steuernd Einfluss nehmen zu können.(Affekttoleranz, Selbstwertregulierung, Impulssteuerung, Antizipation) Abwehr (Siehe auch Abwehrmechanismus) als Fähigkeit, das seelische Gleichgewicht in Konflikten durch eigene Schutz- und Abwehrmechanismen aufrechtzuerhalten.(Internale versus interpersonale Abwehr, Flexibilität der Abwehr) Objektwahrnehmung als Fähigkeit zwischen innerer und äußerer Realität sicher unterscheiden zu können, Einfühlungsvermögen, den anderen Menschen ganzheitlich und als mit eigenen Rechten ausgestattet wahrzunehmen.(Selbst-Objekt-Differenzierung, Empathie, ganzheitliche Objektwahrnehmung, objektbezogene Affekte) Kommunikation als Fähigkeit auf den anderen zuzugehen, ihn zu verstehen, sich ihm mitzuteilen und gefühlsbezogene Signale zu verstehen.(Kontaktaufnahme, Verstehen von Affekten, Mitteilung von Affekten, Reziprozität) Bindung als Fähigkeit, innere Repräsentanzen des anderen zu errichten und längerfristig mit Empfindungen zu besetzen, Bindungen zu lösen und die Fähigkeit sich auf Bindungen einzustellen, die nicht gleichmäßig verlaufen.(Internalisierung, Loslösung, Variabilität der Bindung) Differenzierung des Strukturniveaus Bei der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) werden vier Niveaus der strukturellen Integration unterschieden: DesintegrationDie Desintegration wird der „Struktur-Pathologie“ zugeschrieben, die als schwere Störung gilt. Es ist das Ergebnis einer Störung der bedeutenden Interaktion in der frühen sensorischen und Individuation.Ich-Funktionen mit differenzierenden und integrativen Fähigkeiten sind nur mangelhaft ausgebildet und die grundlegenden Fähigkeiten der Selbst- und Beziehungsregulation weisen Defizite auf.Nicht integrierte Selbst- und Objektanteile sind vorhanden und führen zu wechselnden Selbst-Zuständen und der Bezug zur Realität ist labil. Die Belastbarkeit durch Affekte, Impulse, zwischenmenschliche Spannungen und Probleme ist gering.Der bevorzugte Abwehrmechanismus ist die Spaltungsabwehr.(klinisch häufig als Borderline-Persönlichkeitsstörung) Geringes Strukturniveau (auch niederes Strukturniveau)Dieser Zwischenbereich bezieht sich auf Störungen, die in der Schwellenphase der Autonomieentwicklung auftreten und sich überwiegend als eine „Konflikt-Pathologie“ darstellen.Die Ich-Funktionen sind einigermaßen intakt, jedoch Selbst-Objekt-Repräsentanzen sind mäßig integriert.Bevorzugter Abwehrmechanismus ist Idealisierung bzw. Entwertung, welche zwischen Spaltung und Verdrängung steht.(depressive und Selbstwert-Pathologie oder depressive Persönlichkeit) Mäßiges Strukturniveau (auch mittleres Strukturniveau)Das mäßige Strukturniveau wird mit dem Abschluss der Individuationsentwicklung überwunden. Treten Entwicklungsstörungen in der folgenden Phase auf, sind es nicht mehr die schweren Struktur-, sondern die leichteren „Konflikt-Pathologien“.Das Ich hat eine relative Reife und stabile Funktionsfähigkeit entwickelt mit gut integrierten Selbst-Objekt-Repräsentanzen.Der bevorzugte Abwehrmechanismus ist die Verdrängungsabwehr.(reifere, „klassische“ Neurosen) Gutes Strukturniveau (auch reifes bzw. hohes Strukturniveau)Ein gutes Strukturniveau können Menschen erreichen, wenn keine nachhaltigen Entwicklungsstörungen auftraten.Bei späten Traumatisierungen oder Belastungen können solche Menschen ebenfalls Störungen entwickeln.(reaktive oder posttraumatische Störungen)
- Noxen Eine Noxe ist eine Substanz oder ein Ereignis, das einem biologischen Organismus Schäden zufügt. Im weiteren Sinn versteht man unter einer "Noxe" jede Art von Krankheitsursache. 2 Einteilung 2.1 ...nach Typ der Noxe Chemische Noxen Gifte Toxine Drogen Umweltgifte Medikamente Physikalische Noxen Energiereiche Strahlung (UV-Strahlung, Röntgenstrahlung) Mechanische Traumen Biologische Noxen Bakterien Viren Pilze Prionen Protozoen Psychosoziale Noxen Stress Einsamkeit 2.2 ...nach Art des Kontakts Inhalationsnoxe (Lunge) Kontaktnoxe (Haut)
- Paraphrase mit eigenen Worten wiederholen Es gibt viele feststehende Ausdrücke, mit denen sich eine Paraphrase einleiten und erkennen lässt. Einer der bekanntesten Ausdrücke ist das heißt (d. h.). Beispiel für eine Paraphrase: Die Ampel ist rot, das heißt, kein Fußgänger darf die Straße überqueren. Bei einer Paraphrasierung wird die Aussage nicht verfälscht. Gegenüber der weniger direktiven Form des aktiven Zuhörens wird allerdings auch nicht auf eine emotionale Botschaft verkürzt. Die Paraphrasierung filtert also die emotionalen Anteile heraus und reduziert die Aussage auf den sachlichen Anteil, also die kognitive Botschaft. Das Ziel dabei ist, die Kommunikation auf eine sachorientierte Ebene zu lenken.
- Selbstregulationsmodell Kanfer Die Hauptkomponenten des Selbstregulationsmodells nach Kanfer sind Selbstbeobachtung (Informationen über die eigenen Handlungen werden eingeholt) Selbstbewertung (Vergleich dieser Informationen mit allgemeinen Standards) Selbstverstärkung (Kontingenz, positive oder negative Konsequenzen) Ein Spezialfall der Selbstregulation ist die Selbstkontrolle. Diese wird nach Kanfer angewandt, wenn es sich um Verhaltensalternativen handelt, die für die Person konflikthaft sind, und sie - ohne äußeren Druck - die Verhaltensalternative mit der geringeren Auftretenswahrscheinlichkeit wählt (z.B. Ablehnen einer Zigarette trotz Verlangen danach). Hierbei wird nicht ein Persönlichkeitsmerkmal ("Willenskraft") beschrieben, sondern ein spezifisches Verhalten in einer bestimmten Situation. Das Modell der Selbstregulation bildet eine wichtige theoretische Basis der von Kanfer entwickelten Selbstmanagement-Therapie
- Reizgeneralisierung Reizgeneralisierung (Stimulusgeneralisierung) Der Lernprozess, durch den ein Individuum auf ähnliche Reize in der gleichen Weise reagiert. Das Individuum verhält sich bei ähnlichen Reizen so, als ob es sich um die gleichen Reize handelt. Es verallgemeinert (generalisiert) die Bedeutung eines Reizes und überträgt sie auf andere Reize. Angstpatienten ... erst Angst vor Kaufhaus, dann Menschenmengen, Fahrstuhl...
- Strukturqualität Strukturqualität definiert sich ganz wesentlich über die Kompetenz und fachliche Qualifikation des Arztes und der Praxismitarbeiter. Sie umfasst darüber hinaus Anforderungen an die apparative und räumliche Ausstattung der Praxis sowie gegebenenfalls auch Vorgaben an die Organisation und Hygiene. Eine gute Struktur garantiert nicht automatisch gute Ergebnisse, ist aber die Basis dafür. Die Anforderungen sind in bundesweit geltenden Richtlinien und Vereinbarungen, sowie in Verträgen, welche die KVen mit den Krankenkassen abgeschlossen haben, festgelegt. Sie bestimmen beispielsweise, welche Ausbildung und Erfahrung ein Arzt und sein Praxisteam besitzen müssen, um ambulant operieren zu dürfen.
- Ergebnisqualität Am schwierigsten ist die Beurteilung der Ergebnisqualität, also der Güte der Behandlung. Sie umfasst die Ergebnisse eines Behandlungsprozesses und kann an den unterschiedlichsten Indikatoren wie an der Verbesserung des Gesundheitszustandes, der Heilung von Erkrankungen, der Patientenzufriedenheit oder der Beeinflussung der Morbidität beurteilt werden. Die Prozessqualität und gewisse Aspekte der Ergebnisqualität sind jeweils im Einzelfall zu überprüfen. Dies geschieht in der Regel im Rahmen von Stichproben, deren Verfahren und Beurteilungskriterien leistungsspezifisch ebenfalls in Richtlinien geregelt sind. Zur umfassenden Bewertung der Ergebnisqualität helfen Auswertungs- und Evaluationsverfahren anhand von Daten der Qualitätssicherungsmaßnahmen.
- Prozessqualität Die Qualität der Abläufe in der Praxis wird als Prozessqualität bezeichnet. Hierbei geht es um die Art und Weise der Diagnostik und Therapie. Dazu zählen unter anderem die Medikamentenverordnung, die Anamneseerhebung, die ärztliche Dokumentation sowie die Beachtung von empfohlenen Behandlungspfaden und Vorgaben zur Indikationsstellung. Ein Urteil über das Wie der Behandlung ist oft schwieriger als die Bewertung der Struktur, wo Zeugnisse, Qualifikationsnachweise und Gewährleistungserklärungen zur apparativen Ausstattung ein klares Urteil erlauben.
- willkürliches Schlußfolgern Die Person zieht negative Schlüsse aus nicht ausreichendem oder widerlegtem Material. Darunter werden Schlussfolgerungen verstanden, die willkürlich, ohne jeden Beweis und oft sogar trotz gegenteiliger Erfahrungen aus alltäglichen Ereignissen gezogen werden. Beispiel: Ein Misserfolg im Leistungsbereich führt zu der Schlussfolgerung „Ich bin ein Versager“, ohne dass überprüft wird, ob die Aufgabe überhaupt lösbar war bzw. ob früher und in Zukunft immer Misserfolge eingetreten sind bzw. eintreten werden.
- Selektives Verallgemeinern Damit wird die Tendenz bezeichnet, Einzelfakten aus dem Kontext zu nehmen und überzubewerten, wobei andere, bedeutsamere Merkmale der Situation ignoriert werden. Beispiel: Ein Klient interpretiert die Tatsache, dass die Kollegen ihn an einem Tag nicht mit in die Kantine nehmen, dahingehend, dass er denkt „Meine Kollegen mögen mich nicht“, obwohl ihn alle regelmäßig grüßen, zu Geburtstagen einladen und an anderen Aktivitäten beteiligen.
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- Übergeneralisieren Dabei wird eine allgemeine Regel oder Schlussfolgerung auf der Grundlage eines oder mehrerer isoliert betrachteter Ereignisse gezogen und dann unterschiedslos auf ähnliche oder unähnliche Situationen übertragen. Beispiel: Der Tod eines Familienangehörigen durch einen Unfall führt zu der Befürchtung, dass alle geliebten Personen bald durch Unfälle sterben könnten.
- Minimieren/Maximieren Dabei wird die Bedeutung oder Größe eines Ereignisses deutlich unter- oder überschätzt. Beispiel: Das Ausbleiben eines erwarteten Briefes wird als höchst bedeutsam interpretiert, ein beträchtlicher beruflicher Erfolg als bedeutungslos.
- Personalisieren Personalisieren liegt vor, wenn äußere Ereignisse extrem auf die eigene Person bezogen werden, ohne dass es dafür Belege gibt. Beispiel: Die Tatsache, dass der Partner einen Autounfall hatte, wird als Bestrafung für eine unmoralische Tat interpretiert.
- Schwarz Weiß Denken - Dichotomes Denken Verabsolutiertes, dichotomes Denken auch Schwarz-Weiß-Malerei oder Entweder-Oder-Denken genannt. Diese Art des Denkens liegt vor, wenn alle Erfahrungen in zwei sich gegenseitig ausschließende Kategorien eingeordnet werden. Dazwischen liegende Abstufungen werden nicht mehr wahrgenommen. Wenn der depressive Klient sich selbst beschreibt, wählt er die negativen Klassifizierungen. Beispiele für Kategorien: makellos vs. makelhaft, heilig oder sündhaft.
- Aphasie Eine Aphasie (griechisch ἀφασία aphasía ‚Sprachlosigkeit‘) ist eine erworbene Störung der Sprache aufgrund einer Läsion (Schädigung) in der dominanten, meist der linken, Hemisphäre des Gehirns. Aphasien treten nach verschiedenen Erkrankungen (Schlaganfall, Schädelhirntrauma, Gehirnblutung nach Venenthrombose, Tumoren, entzündlichen Erkrankungen, Intoxikation) nach abgeschlossenem Spracherwerb auf. Sie verursachen Beeinträchtigungen in den einzelnen sprachlichen Modalitäten (Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen), aber auch in nichtsprachlichen Bereichen in unterschiedlichen Schweregraden. Sprachliche und nichtsprachliche Symptome sind in charakteristischer Weise kombiniert, weshalb Aphasie oder aphasische Störungen auch als multimodale Störungen bezeichnet werden.[1] Die Union Europäischer Phoniater (UEP) definierte eine Aphasie basierend auf Konzepten von O. Schindler als einen Teil- oder Vollverlust einer oder mehrerer linguistischer oder nonlinguistischer, bereits ausgebildeter kommunikativer Fähigkeiten infolge einer Läsion der Gehirnstrukturen für die Kodierung und/oder Dekodierung von jeglichen Botschaften beliebigen Schwierigkeitsgrades, expressiv oder impressiv, auf jedem Kommunikationskanal. Wichtig ist die Abgrenzung der Aphasie als Sprachstörung von Sprechstörungen wie zum Beispiel der Dysarthrie, allerdings können Sprach- und Sprechstörung auch gemeinsam auftreten.
- Akinesie Bewegungslosigkeit, Bewegungsarmut
- Locked In Syndrom Film Das Locked-in-Syndrom (LiS) ist ein seltenes neurologisches Krankheitsbild, welches bei einer beidseitigen Teilläsion des Hirnstammquerschnitts auftritt. Dies hat eine Tetraplegie mit Einbezug der kaudalen Hirnnerven zur Folge. Für das Krankheitsbild typisch ist eine völlige Bewegungsunfähigkeit bei erhaltenem Bewusstsein. Der Betroffene ist nur zu vertikalen Augen - sowie Lidbewegungen fähig. (Daher der Name locked-in: eingeschlossen)
- Apallisches Syndrom Das apallische Syndrom ist ein Krankheitsbild in der Neurologie, das durch schwerste Schädigung des Gehirns hervorgerufen wird. Dabei kommt es zu einem funktionellen Ausfall der gesamten Großhirnfunktion oder größerer Teile, während Funktionen von Zwischenhirn, Hirnstamm und Rückenmark erhalten bleiben. Dadurch wirken die Betroffenen wach, haben aber aller Wahrscheinlichkeit nach kein Bewusstsein und nur sehr begrenzte Möglichkeiten der Kommunikation (z. B. durch Konzepte wie die Basale Stimulation) mit ihrer Umwelt. In Deutschland wird von wenigstens 10.000 Betroffenen ausgegangen. Weitgehende Synonyme sind Wachkoma (lat. Coma vigile) und Lucid Stupor.
- Kognitive Entwicklungsstufen Piaget Kognitive Entwicklung Die Stadien der kognitiven Entwicklung werden nach Piagets Entwicklungsmodell wie folgt eingeteilt: (vgl. auch Klann-Delius (1999)) Stadium der Sensomotorischen Intelligenz (0–2 Jahre): Erwerb von sensomotorischer Koordination, praktischer Intelligenz und Objektpermanenz; Objektpermanenz aber noch ohne interne Repräsentation Stadium der Präoperationalen Intelligenz (2–7 Jahre): Erwerb des Vorstellungs- und Sprechvermögens; gekennzeichnet durch Realismus, Animismus und Artifizialismus (zusammenfassend: Egozentrismus); kann nun zwischen belebt und unbelebt unterscheiden Stadium der Konkret-operationalen Intelligenz (7–12 Jahre): Erwerb von Dezentrierung, Reversibilität, Invarianz, Seriation, Klasseninklusion und Transitivität Stadium der Formal-operationalen Intelligenz (ab 12 Jahre): Erwerb der Fähigkeit zum logischen Denken und der Fähigkeit, Operationen auf Operationen anzuwenden Diese vier Stadien haben folgende Charakteristika: die einzelnen Stadien folgen aufeinander; ein Stadium muss durchlaufen sein, bevor das nächste folgen kann die Stadien sind universell, d.h. sie kommen in allen Kulturen vor die Stadien sind durch qualitative, nicht nur durch quantitative Unterschiede voneinander abgegrenzt in den Stadien wird durch die Prozesse Assimilation und Akkommodation eine bessere Anpassung der Person an die durch die Umwelt bedingten Gegebenheiten (Adaptation) angestrebt. Insbesondere Akkommodation geschieht, wenn durch neue Erfahrungen ein Ungleichgewicht zwischen den bereits aufgebauten kognitiven Strukturen und realen Situationen festgestellt wird. Diese beiden Prozesse werden durch Reifung, durch Erfahrung und durch Erziehung angeregt und dies führt zum Durchlaufen der einzelnen kognitiven Stadien.
- Medikamentenmißbrauch (nicht süchtigmachende Stoffe) wie paracetamol Kodierung icd 10 F 55
- Spätdyskinesien verspätet einsetzende motorische Störungen, oft Jahre später, oft irreversibel Akathisie Grimassieren Kau Schmatz Mümmel- Rabbit Syndrom unwillkürliche Bewegungen der Extremitäten
- verdeckte Konditionierung Verdeckte Konditionierung (engl. „covered conditioning“) ist ein Verfahren aus der Verhaltenstherapie. Hierbei handelt es sich um Lernprozesse der operanten Konditionierung, der klassischen Konditionierung und des Modelllernens, die ausschließlich auf der Vorstellungsebene stattfinden. Formen der verdeckten Konditionierung sind: verdeckte Sensibilisierung verdeckte positive Verstärkung verdeckte negative Verstärkung verdeckte Löschung / verdeckter Verstärkerentzug (Response-Cost) Im weiteren Sinne können auch folgende Verfahren zur verdeckten Konditionierung gezählt werden: Gedankenstopp verdeckte Kontrolle verdecktes Modelllernen systematische Desensibilisierung mentales Training
- covert sensitisation = verdeckte Sensibilisierung Bei der verdeckten Sensibilisierung erfolgt vor Beginn eine Entspannungsinstruktion. In dem Moment, in dem in der Vorstellung das Problemverhalten (z. B. Alkoholkomsum, Essattacke, sexuelle Vorstellung) beginnt, erfolgt eine abrupte Unterbrechung und der Betroffene stellt sich vor, wie stattdessen etwas furchtbar Unangenehmes und/oder Peinliches passiert (z. B. Erbrechen in der Öffentlichkeit, Würmer im Essen, Wespenschwarm). D.h. es handelt sich um eine Bestrafung des Annäherungsverhaltens i.S. der operanten Konditionierung. Auch dies soll sich der Betroffene detailliert vorstellen und z. T. auch übertreiben. Zum Schluss wird eine plötzliche Flucht aus der unangenehmen Situation imaginiert, durch die der Betroffene in eine herrlich angenehme Situation gelangt (negative Verstärkung des Abstinenzverhaltens). Die verdeckte Sensibilisierung wurde als Alternative zur Aversionstherapie v.a. bei Alkoholismus, Rauchen, Übergewicht und sexuellen Abweichungen eingesetzt. In empirischen Studien zeigten sich die größten und anhaltende Erfolge bei der Behandlung sexueller Abweichungen (z. B. Pädophilie, sadistische Phantasien, Exhibitionismus) und bei Homosexualität (ichdystone Sexualorientierung). Bei Problemen mit Alkohol und Rauchen scheint die Methode dagegen wenig erfolgreich zu sein, bei Übergewicht sind die Ergebnisse widersprüchlich. Kaum überprüft ist die Anwendung bei Drogenabhängigkeit und Zwangsstörungen.[2] Zur Anwendung kommen kann die Behandlung z. B. auch bei Trichotillomanie, bei der die Patientin versteckt bestraft wird, wenn sie versucht, sich die Haare auszureißen. Bei Unterlassen der Handlung kann dagegen eine verdeckte positive Verstärkung erfolgen (z. B. Vorstellung eines attraktiven Mannes, der durch ihr volles Haar streicht).
- Verdeckte positive und verdeckte negative Verstärkung, verdeckte Löschung verdecktes Modelllernen jeweils Beispiel und Wirksamkeit Verdeckte positive Verstärkung - positive Wirkung Bei der verdeckten positiven Verstärkung ist eine vorherige Entspannung nicht nötig. Der Betroffene stellt sich zunächst vor, wie er eine Problemsituation bewältigt (z. B. sich einer Angstsituation aussetzt, einer Versuchungssituation widersteht). Dieser Szene folgt unmittelbar eine für den Betroffenen angenehme Vorstellung (z. B. Lob einer wichtigen Person, am Strand liegen). Diese Methode wird häufig angewandt, jedoch selten als Einzelverfahren. Die Bewertung ist daher schwierig, die Ergebnisse scheinen jedoch tendenziell positiv zu sein[2]. Verdeckte negative Verstärkung - nicht effektiv Diese umfasst die Vorstellung, dass ein unangenehmer Zustand beendet wird (Beispiel siehe verdeckte Sensibilisierung) oder eine befürchtete unangenehme Konsequenz nicht eintritt (z. B. keine Angst auftritt in üblicherweise ängstigenden Situationen). Dieses Verfahren ist (als alleiniges Verfahren) so gut wie nicht überprüft, es haben sich eher negative Resultate gezeigt[2]. Verdeckte Löschung - wenig effektiv Hier soll man sich bei der Imagination des Problemverhaltens vorstellen, dass die erhofften positiven Konsequenzen ausbleiben (z. B. Pralinen schmecken nach nichts, lösen sich beim Runterschlucken auf). Das Verfahren ist kaum überprüft und hat sich bisher als wenig effektiv erwiesen. Daher sollte es höchstens in Kombination mit anderen Verfahren angewandt werden[2]. Verdecktes Modellernen - sehr effektiv Hier stellt sich der Betroffene detailliert vor, wie eine andere Person ein Verhalten erfolgreich bewältigt, das dem Betroffenen schwer fällt bzw. Angst bereitet. Diese Methode wird mit einem Entspannungsverfahren eingeleitet und es wird hierarchisch vorgegangen (zunächst die leichteste Situation, dann allmähliche Steigerung des Schwierigkeitsgrades). Diese Methode hat sich als sehr effektiv erwiesen, und kann als Alternative zur Systematischen Desensiblisierung und zum Selbstsicherheitstraining eingesetzt werden. Nach einer Studie von Cautela u. a. (1974) führt die bloße Vorstellung eines Modells zu denselben Ergebnissen wie die tatsächliche Darbietung eines Modells. Die Mechanismen sind jedoch noch unklar[2].
- Grawe 4 Grundbedürfnisse Bindungsbedürfnis Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung und Selbstwertschutz Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung
- weitere Grundbedürfnisse Beispiele für weitere psychische Grundbedürfnisse Geliebt werden und Lieben. Sicherheit: Sicherheit der politischen Verhältnisse und der wirtschaftlichen Lage. Verbundenheit: Zugehörigkeit zu einer Gruppe; Geborgenheit Veränderung: Eine gewisse Spannung ist notwendig, sonst versinkt man in Lethargie. Anerkennung und Erfolg: Bestätigung durch andere, Arbeitsklima, aussprechen/annehmen von Lob, Umgang mit Kritik, Gefühl des Gebrauchtwerdens Freiheit, Selbstbestimmung und Kreativität Selbstwertgefühl: Selbstachtung, Selbstvertrauen, Stabilität, kein Selbstmitleid, Kenntnis seiner selbst, Fähigkeit zur Selbstkritik. Zerstreuung: die Notwendigkeit des Entspannungsprozesses als Gegenpol zu alltäglichen Abläufen zum Erhalt psychischer Belastbarkeit (Energie). Erlebnisse mit Erinnerungswert, menschliche Begegnungen dauerhafter und verlässlicher Art, Erfolge in der Arbeit, bestandene Schwierigkeiten. Nach Schulz von Thun lassen sich diese Grundbedürfnisse in vier zusammenfassen: wertvoll sein, geliebt sein, frei sein, verbunden sein.
- 5 Wirkprinzipien nach Grawe Therapeutische Beziehung: Die Qualität der Beziehung zwischen dem Psychotherapeuten und dem Patienten / Klienten trägt signifikant zu einem besseren oder schlechteren Therapieergebnis bei. Ressourcenaktivierung: Die Eigenarten, die die Patienten in die Therapie mitbringen, werden als positive Ressource für das therapeutische Vorgehen genutzt. Das betrifft vorhandene motivationale Bereitschaften, Fähigkeiten und Interessen der Patienten. Problemaktualisierung: Die Probleme, die in der Therapie verändert werden sollen, werden unmittelbar erfahrbar. Das kann z.B. dadurch geschehen, dass Therapeut und Klient reale Situationen aufsuchen, in denen die Probleme auftreten, oder dass sie durch besondere therapeutische Techniken wie intensives Erzählen, Imaginationsübungen, Rollenspiele o.ä. die Probleme erlebnismäßig aktualisieren. Motivationale Klärung: Die Therapie fördert mit geeigneten Maßnahmen, dass der Patient ein klareres Bewusstsein der Determinanten (Ursprünge, Hintergründe, aufrechterhaltende Faktoren) seines problematischen Erlebens und Verhaltens gewinnt. Problembewältigung: Die Behandlung unterstützt den Patienten mit bewährten problemspezifischen Maßnahmen (direkt oder indirekt) darin, positive Bewältigungserfahrungen im Umgang mit seinen Problemen zu machen.
- Therapeutische Klärung = Intentionsveränderung Unter der Klärungsperspektive geht es darum, daß der Therapeut dem Patienten dabei hilft, sich über die Bedeutungen seines Erlebens und Verhaltens im Hinblick auf seine bewußten und unbewußten Ziele und Werte klarer zu werden. Der Zustand und die Lebenssituation des Patienten werden hierbei nicht unter der Perspektive des Könnens oder Nichtkönnens, sondern hauptsächlich unter dem motivationalen Aspekt betrachtet. Warum empfindet, warum verhält sich der Patient so und nicht anders? VT, Problemanalyse, kognitive Umstrukturierung Erklärungsmodelle, Klärung, Kontrolle Ein prototypisches Beispiel dafür ist die nicht-direktive Gesprächspsychotherapie im Sinne von Rogers. Selbst diese Art von traditioneller Gesprächspsychotherapie, die von den meisten Gesprächspsychotherapeuten heute selbst als zu eingeschränkt angesehen wird, bewirkt nachweislich bedeutsame Symptomveränderungen, Befindlichkeitsverbesserungen, Persönlichkeitsveränderungen und positive Veränderungen im zwischenmenschlichen Bereich bei Patienten mit ganz unterschiedlichen Störungen (auch Gestalttherapie, psychodynamische und psychoanalytische Therapie,)
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