Unterschiede Knochenmarksstanze/-aspiration
Wann darf man was nicht?
Was kann man grob womit anfangen?
Aspiration: geht auch bei Thrombopenie Zytologie nach Papenheim-Färbung Zytochemie zum Nachweis bestimmter Zellbestandteile -> PAS (Glykogen), Peroxidas, Berliner Blau (Eisenfärbung) Immunphänotypisierung zum Nachweis von Oberflächenantigenen mit Durchflusszytometrie (CD4 etc.) Zytogenetik zum Nachweis von Chromosomenaberrationen molekularbiologische Untersuchungen (PCR) zur Identifizierung von tumorsperzifischen Markern Vorteil: schnelle Durchführbarkeit, Akutdiagnostik Nachteil: Keine Aussage über Knochenmarksbeschaffenheit Stanze: NICHT bei bei Blutungsgefahr (Anitkoagulation u.ä.) histologische Untersuchung -> Umbauprozesse der Knochenmarksstruktur
Was kann im EDTA-Blut verfälscht sein? Womit kann man es kontrollieren?
Pseudothrombozytopenie -> Kontrolle im Citratblut (CTAD-Röhrchen) Bis zu 15% aller Thrombozytopenien!!!
Wofür bestimmt man die Thrombinzeit?
Überwachung der fibrinolytischen Wirkung einer Lyse Überprüfung der Hepraintherapie Nachweis von Störungen der Fibrinbildung bei ausgeprägtem Fibrinmangel Suchtest für Thrombinhibitoren
Wofür bestimmt man die Fibrinogen?
V.a. erhöhten Fibrinverbrauch -> DIC Thrombophiliediagnostik Zustände mit erhöhter Fibrinogenkonzentration (Akute-Phase-Reaktion)
Wofür bestimmt man die Thromboplastinzeit?
Einstellung & Kontrolle Cumarine Nachweis von angeborenem oder erworbenen Mangel: Faktor II, V, VII, X (auch präoperativ) schwerer Vit-K-Mangel Beurteilung der Lebersyntheseleistung (meist +CHE-Bestimmung) Hinweis auf Intox mit Kumarine u.ä. Thromboplastinzeit in sec, umgerechnet in Quick oder INR
Wofür bestimmt man die Partielle Thromboplastinzeit?
Screening-Test für das intrinsische Gerinnungssystem V.a. ausgeprägten selektiven Mangel der Faktoren II, V, X und Fibrinogen Dosierungseinstellung und Therapieüberwachung der Antikoagulation mit Heparin
Wofür bestimmt man Antithrombin?
Thrombophiliediagnostik Diagnostik eines AT-Mangels
Wofür bestimmt man Protein S?
Diagnostik angeborerner und erworbener Mangelzustände
Wofür bestimmt man die APC-Resistenz?
Diagnostik einer Faktor-V-Leiden-Mutation (90%) bzw. eines Faktor-V-Cambridge Suchtest für das Vorliegen einer Resistenz des Faktors V gegenüber aktiviertem Protein C
Wofür bestimmt man die D-Dimere?
Erhöhungen zeigen eine aktive Fibrinolyse an Ausschluss einer TVT oder LAE Ausschluss einer DIC Stark laborabhängig - immer die hauseigenen Referenzwerte beachten! D-Dimere zeigen an, ob es okay ist, dass man eine orale Anitkoagulation abgesetzt hat -> steigen sie nach Absetzen wieder an (mehrere Wochen), sollte man wieder beginnen!
Wofür bestimmt man den Plasmininhibitor (alpha2-Antiplasmin)?
V.a. Hyperfibrinolyse Kontrolle der Lyse V.a. erworbene Synthesestörung bei Hepatopathie V.a. angeborenen alpha2-Antiplasminmangel erhöht bei DM erniedrigt bei so.o + Leberzirrhose, Promyelozytenleukämie
Welche Komplikationen einer Bluttransfusion gibt es?
immunologische Reaktionen Entwicklung eines Lungenödems -> TRIALI = transfusionsassoziierte Lungeninsuffizienz
Hämolytische Anämien - nenne spezifische Hämolysezeichen und BB-Veränderungen!
Erniedrigtes Haptoglobin -> bindet frei gewordenes Hb bei intravaskulärer Hämolyse ev. erhöhtes Hämopexin -> bindet Hb, wenn kein Haptoglobin mehr frei (sehr starke intravasle Hämolyse) Erhöhtes LDH und LDH-Isoenzym Erhöhtes indirektes Bili Hämoglobinurie (intravaskulär) MCV&MCH normal Ery-Überlebenszeit verkürzt Retis erhöht
Kugelzellanämie
hereditäre hämolytische Anämie Defekte verschiedener Proteine in Erymembran -> Na+ & H2O-Einstrom -> Kugelform -> schlecht verformbar -> werden in Milz gefiltert und zu früh abgebaut Klinik: Anämie mit (Sub-)Ikterus und Splenomegalie, familiär gehäuftes Auftreten von Gallensteinen (Bili-Steine), möglich ist hämolytische Krise mit Fieber und Oberbauchschmerzen Labor: normochrome Anämie mit Hämolysezeichen, Sphärozyten, molkulargenetische Methoden zur Mutationsbestimmung Therapie: Splenektomie, vorher Impfung gegen Pneumokokken, HiB, Suche nach Nebenmilzen, Thromboseprophylaxe
G6PD-Mangel
Wichtig vor allem bei rezidivierenden Hämolysen unter Medis: Metamizol, Chloroquin, Primaquin, Sulfonamide (Saubohnen)
Wie fällt die Thalassaemia major auf?
Bereits im dritten Lebensmonat Hepatosplenomegalie schwere hämolytische Anämie Infektanfälligkeit Minderwuchs Organschädigungen & Knochendeformitäten durch gesteigerte Erythropoese mit Knochenmarkshyperplasie (Bürstenschädel) bei ß-Thalassämie und homozygoten Trägern
Diagnostik bei Thalassämie
Targetzellen, Tüpfelung, hypochrome, mikrozytäre Anämie normale bis erhöhte Ferritinwerte Hämolysezeichen positiv Elektrophorese: kompensatorische Vermehrung anderer Hb-Spezies Röntgen: Bürstenschädel, Knochenumbau durch Myelonhyperplasie
Therapie bei Thalassämie
Ery-Transfusion bei chron. Anämie Chelatbilnder -> gegen Transfusionssiderose (Deferasirox po) schwerer Verlauf: allogene Stemmzelltransplantation bei Kindern humangenetische Beratung
Wärmeantikörper
Autoreaktive IgG 45% idiopathisch, system. Lupus, Medis (Penicillin, Cephalosporine...), Lymphome! verläuft oft inapparent, falls Eryverbrauch nicht mehr kompensiert -> hämolytische Anämie Diagnostik: positive Hämolysezeichen, direkter Coombs-Test positiv, Screening nach Grunderkr., Differenzierung von anderen AK mit Monoseren Therapie: Absetzen auslösender Medis, bei mildem Verlauf Abwarten + Folsäure+B12, bei starker Hämolyse: Prednison u/o Immunsuppressiva, akut: Ig, Grunderkr. behandeln
Kälteantikörper
IgM-AK 50% idiopathisch, Virusinfekt bei passagerer Hämolyse, B-Zell-Lymphom (bei chron. Verlauf) Bei infektgetriggerten Kälte-AK oft passagere Hämolyse, beo Lymphomen persistierende Hämolyse, Akrozyanose (Raynaud), Agglutination des Blutes bei Raumtemperatur Diagnostik: Hämolysezeichen positiv, direkter Coombs-Test positiv, Kälteagglutinin-Titer, typsiche Klinik bei Kälte, Schwierigkeiten bei Blutentnahme durch Agglutination, Suche nach Grunderkr. Therapie: Kälte vermeiden, ausgeprägte Fälle: Cyclophosphamid, Korrektur der Anämie: Infusion erwärmter Erykonzentrate, Behanldung der Grunderkr.
Renale Anämie
Im Endstadium vieler Nierenerkrankungen Pathogenese: Nierentubuli und Interstitum sind am Arsch -> EPO-Produzierende Fibroblasten also auch -> eingeschränkte Erythropoese -> plus Urämiegifte durch Niereninsuffizienz -> Auslösung der Hämolyse Diagnsotik: klassische Anämiesymptome mit Café-au-lait-Haut durch Urämiegifte, normochrome+normozytäe Anämie, Retis tief Therapie: rekombinantes humanes EPO (rHuEPO) oder EPO-Analogon Darbepoetin (längere Wirkdauer), Eisensubstitution
Was unterscheidet die Eisenmangelanämie labortechnisch von allen anderen?
Ferritin ist niedrig!
Was macht Neutrophilie?
physiologisch: Schwangerschaft, Stress, Neugeborene Entzündungen (infektiös und nicht-i.) rheumatische Erkr. metabol. Störungen ( Coma hepaticum, Thyreotoxikose) Medis (Glukokortikoide) myeloproliferative Erkr., Karzinome, Leukämien
Was macht Basophilie?
allerg. Reaktionen (Medis) chronisch-myeloproliferative Erkr.
Lymphozytose
physiologisch bei Kinder Virusinfektionen bakterielle, parasitäre Infektionen (Tbc, Brucellose, Toxoplasmose) nichtinfektiöse: M. Crohn, Vaskulitiden endokrin: M. Basedow CML
Was macht Monozytose?
Infektionen: Tbc, Endocarditis lenta granulomatöse Erkr.: Sarkoidose myeloproliferative Erkr. maligen Ursachen und Metastasen
Was macht Agranulozytose?
immunologisch oder direkt toxisch Thyreostatika (Propylthiouracil, Carbimazol, Thiamazol) Sulfonamide Metamizol Psychopharmaka (Clozapin, Clomipramin) Klinik: bei rasch fallender Granuloanzahl -> Fieber, Krankheitsgefühl, Schüttelfrost, Gliederschmerzen, Mukosa-Entzündungen (Stomatitis aphthosa, Angina agranulocytica, Gastroneteritis), PIlzinfektionen mit ev. Sepsis! Diagnostik: Medianamnese, Diff-BB, KM-Stanze Therapie: Medi absetzen!, Infektionsbehandlung und -prophylaxe: bei ersten Anzeichen Antibiotika und Antimykotika!, ev. G-CSF
Was macht ein Antithrombin III-, Protein S- oder Protein C-Mangel?
Erhöhte Thromboseneigung
Was macht ein Antithrombin III-, Protein S- oder Protein C-Mangel?
Erhöhte Thromboseneigung
Mit welchem Wert kontrolliert man Heparin? Wobei ist dieser Wert sonst verändert?
aPTT Bei Lupus-Antikoagulans, Hirudin als Thrombin-Inhibitoren
Was beeinflusst die Blutungszeit nach Duke?
Verlängert bei Thrombozytopenien, Thrombozytopathien, von-Willebrand-Syndrom Zusätzlich durch lokale Gefäwandfaktoren, Hämatokrit und schwere Koagulopathien beeinflusst -> kein spezifischer Parameter für primäre Hämostase
Wofür nutzt man die Prothrombinzeit?
Auch Quick, Thromboplastinzeit Marcumarkontrolle -> besser INR, da nicht geräteabhängig
Wozu nutzt man die Plasmathrombinzeit?
Kontrolle der Lyse-Therapie
Wozu nutzt man die Reptilasezeit?
Schlangengift Batroxobin führt zur Fibrinbildung -> sollte physiologisch wie die Thrombinzeit ausfallen Ist die Reptilasezeit länger als Thrombinzeit heißt das, die Fibrinbildung ist gestört
Welcher Thrombininhibitor wird bei HITII benutzt?
Argatroban, Hirudine
Welche neuen oralen Antikoagulantien gibt es und was sind ihre Vorteile?
Keine Kontrollen mehr notwendig Dagitraban, Rivaroxaban -> nach Knie- & Hüftgelenksprothesen, VHF Apixaban -> nur die Prothesen
Nenne Fibrinolysehemmer - wann braucht man sie?
Tranexamsäure, Aprotinin, epsilon-Aminocapronsäure Nach Geburten, bei OPs an kinasereichen Orten wie Lunge oder Prostata, bei DIC
Welcher Thrombininhibitor wird bei HITII benutzt?
Argatroban, Hirudine, Danaparoid
Thrombozytopenien
Typisch: Petechien DD Pseudothrombozytopenien -> Citratblut, neue Probe Therapie: toxische Medis absetzen bei HIT umstellen auf Hirudin, Danaparoid oder Argatroban Transfusion wenn Thrombos <10.000 oder bei starker Petechienbildung <20.000 -> deutlich früher, wenn gleichzeitig antikoaguliert wird Ein Thrombokonzentrat = ca. 30.000 Thrombos bei OP: 50.000 Thrombos
Was ist und wie behandelt man M. Werlhof?
Idiopathische thrombozytopenische Purpura -> Auto-AK führen zu verringerter Thrombolebenszeit Akut <6 Monate: v.a. bei Kindern nach respirat. oder GI-Infekten, seltener nach Medis, hohe Spontanremission Chronisch >6 Monate: geht aus akuter hervor, Frauen > Männer Klinik: Thrombos < 30.000 -> plötzl. Petechien, Epistaxis, Menorrhagien, GI-Blutungen manchmal dezente Hepatosplenomegalie Deutliche Splenomegalie -> spricht eher für DDs, also sek. Thrombozytopenien Großflächige Hautblutungen -> eher DD Koagulopathie Diagnostik: Ausschluss aller anderen Thrombozytopeniegründe, KM: gesteigerte Megakaryozytopoese, keine Anämie, keine Leukopenie Therapie: hohe bis mittlere Dosis Kortikosteroide über 14d, dann reduzieren hohes Blutungsrisiko oder präop -> Ig-Gabe Immunsuppressiva: Azathiprin, Vincristin Eltrombopag: steigert Thromboproduktion sehr selten Splenektomie bei anhaltenden Blutungen
Hänophilie
Welche Typen, wie unterscheiden sie sich?
Pathogenese
Klinik
Diagnostik
Therapie
A: Mangel Faktor VIII (fängt beides mit A an) B: Mangel Faktor IX -> verminderte Faktor X-Aktivierung -> zu wenig aktives Thrombin -> verzögert einsetzende Fibrinbildung Faktor VIII ist auch an Kollagenbildung beteiligt -> Typ A hat Wundheilungsstörungen X-chromosomal rezessiv Klinik: großflächige Blutungen, Einblutungen in Gelenke und Mukseln, destruierende Arthropathie, Kontrakturen, Muskelatrophien möglich, Blutungen in M. iliopsoas können Appendizitis vortäuschen, verlängerte & verstärkte Nachblutungen. Erstickungsgefahr bei Mundblutungen Arthropathie: Ernährung des Knorpelgewebes schelcht durch rezidiv. Einblutungen -> Destruktion -> Bindegewebe drüber -> Zysten -> brechen ein -> chon. Deformierung des Gelenks mit schmerzhafter Bewegungseinschränkugn (meist Knie) Diagnostik: positive Familienanamnese, spontane Hämatome, verlängerte aPTT, Quick, Thrombin- und Blutungszeit normal Therapie: leicht: Bedarfssubstitution ausgeprägt: regelmäßige proph. Substitution 3x/Woche Desmopressin: bewirkt Freisetzung von am Endothel gespeichertem Faktor VIII und vWF -> kann bei Typ A ausreichen CAVE Hemmkörperhämophilie!
Was ist die Hemmkörperhämophilie?
IgG-AK gegen Faktor VIII-Konzentrat (selten X) durch die Substitution von Gerinnungsfaktoren sehr selten bei Autoimmunerkrankungen (Rheuma, SLE, postpartal) Therape: aktivierte Prothrombinkomplex-Konzentrate oder bei lebensbdrohlichen Blutungen rekombinant aktivierter Faktor VIII Ev. Plasmapherese und Immunabsorption
Was ist das Von-Willebrand-Jürgens-Syndrom?
M
Was ist das Von-Willebrand-Jürgens-Syndrom?
Mangel des vWF -> plasmatische und thrombozytäre Gerinnungsstörung -> petechiale und hämophile Blutungen (v.a. Schleimhaut) Diagnostik: pos. Familienanamnese (bei leichten Verläufen oft negativ), verlängerte Blutungszeit im Gegensatz zur Hämophilie, aPTT länger wenn Faktor VIII niedrig, Ristocetin-Kofaktor-Aktivität niedirger DD: Hämophilie (Blutungszeit normal, normaler Ristocetin-Kofaktor) erworbener vWF-Mangel (Lymphome) Therapie: Desmopressin -> allerdings bei Typ 2B KI und bei 3 wirkungslos!, vor OPs und bei starken Blutungen -> Faktor VIII-Konzentrant inkl. vWF
Was löst DIC aus?
OPs an kinasereichen Organen wie Lunge, Prostata, Panreas, Plazenta hämolysereiche Erkrankungen Schlangengifte Komplikationen in SS (Fruchtwasserembolie, Abruptio placentae, Inf.) Infektionen mit Bakterien, Viren, Protozoen -> Toxine Sepsis -> Waterhouse-Freidrichsen-Syndrom im Kindesalter durch gramnegative Bakterien körperfremde Oberflächen (Shunt, Hämodialyse, Herz-Lungen-Maschine) Vaskulitiden
Welche Laborveränderungen findet man beim DIC?
Thrombopenie verlängerte aPTT Antithrombin III-Aktivität erniedrigt D-Dimere hoch (durch kompnesatorische Fibrinolyse) Fibrinogen, aktiviertes Thrombin niedrig Nachweis von Fibrinomonomeren -> beweisend für intravasale Gerinnung Achtung: In SS und bei malignen Erkrankungen ist Fibrinogen erhöht -> Absinken auf Normalwert ist bereits pathologisch!
DD DIC
Primäre Hyperfibrinolyse: Thrombozahl und ATIII-Aktivität normal, Fibrinomonomere nicht nachweisbar Leberzirrhose mit beg. Verbrauchskoagulopathie: Faktor VIII hoch
Therapie DIC
je nach Phase Klinisch manifest, Quick <50%: FFP, Antithrombin, CAVE Heparingabe KI wegen erhöhter Blutungsgefahr! Heparin kann post-DIC zur Vermeidung von Thrombembolien eingesetzt werden, allerdings bei niedrigen Werten ATIII substitutieren! CAVE: Gabe von Thrombos, Substitution von Fibrinogen oder Hemmstoffe der Fibrinolyse verschlechtern den Verlauf!