Sozialpsychologie II (Subject) / Gruppen (Lesson)
There are 64 cards in this lesson
Verhalten von Menschen in Gruppen
This lesson was created by Brombeere.
- Was sind die Eigenschaften intimer Gruppen? Eher klein, langlebig, hoch interaktiv, eher undurchlässige Grenzen, d.h. es ist schwierig der Gruppe beizutreten oder diese zu verlassen
- Was sind die Eigenschaften von Arbeitsgruppen? eher klein, weniger langlebig, interaktiv, durchlässiger, d.h. es ist leichter der Gruppe beizutreten oder diese zu verlassen
- Was sind die Eigenschaften sozialer Kategorien? groß, langlebig mit langer Geschichte, wenig interaktiv, undurchlässig, d.h. es ist nahezu unmöglich der Gruppe beizutreten oder diese zu verlassen
- Was sind die Eigenschaften loser Assoziationen? eher klein, sehr kurzlebig, wenig interaktiv, durchlässig, d.h. es ist leicht der Gruppe beizutreten oder diese zu verlassen
- Welche vier Gruppentypen gibt es? Die intime Gruppe, die Arbeitsgruppe, die soziale Kategorie und die lose Assoziation
- Welche Gruppen sind Beispiele intimer Gruppen? Familie, Freunde, Street Gang
- Welche Gruppen sind Beispiele von Arbeitsgruppen? Flight crew, Projektmitarbeiter, Schauspielerensemble, Jury-Mitglieder
- Welche Gruppen sind Beispiele der sozialen Kategorie? Amerikanische Bürger, Frauen, Juden, Doktoren
- Welche Gruppen sind Beispiele der losen Assoziation? Warteschlange vor einem Bankschalter, Studenten bei einer Vorlesung, Teilnehmer an einer Sportveranstaltung
- Wie unterscheiden sich die vier Gruppentypen in den Variablen Entiativität, persönliche Wichtigkeit, Wichtigkeit und Interaktion? Reihenfolge: Intime Gruppe - Arbeitsgruppe - soziale Kategorie - lose Assoziation Abnehmende Entiativität, die allerdings bei der losen Assoziation etwas höher ist, also bei der sozialen Kategorie Durchgehend abnehmende persönliche Wichtigkeit Durchgehend abnehmende Wichtigkeit Durchgehend abnehmen Interaktion
- Was versteht man unter Social Facilitation? Triplett (1898), Zajonc (1965) Soziale Erleichterung besagt, dass Personen bei bloßer Anwesenheit von anderen Personen eine Verhaltensveränderung erleben. Bei einfachen Aufgaben: Bessere Leistungen Bei schwereren Aufgaben: Schlechtere Leistungen
- Was besagt die Drive-Theory? Zajonc (1965) Drive = angeborene Reaktion auf physische Anwesenheit von Personen. Die Anwesendheit von anderen Personen führt bei einer Person zu einer emotionalen Erregung, welche die dominante Reaktion verstärkt. Handelt es sich um eine subjektiv als einfach empfundene Aufgabe, kommt es zur sozialen Erleichterung, d.h. zu einer Leistungssteigerung. Handelt es sich um eine subjektiv als schwer empfundene Aufgabe, kommt es zur sozialen Hemmung, d.h. zu einer Leistungsminderung.
- Was versteht man unter dem Evaluation apprehension model? Cottrell (1972) Soziale Belohnung und Bestrafungen werden sehr früh in der Kindheit erlernt. Die Anwesenheit anderer führt zu einer Aktivierung, da soziale Evaluationen erwartet werden. Laut der Bewertungs-Erwartungs-These macht sich die Person also Gedanken über die Erwartungen der Zuschauer und ist erregt, da sie sich nicht blamieren möchte. Soziale Erleichterung tritt nur dann auf, wenn die Anwesenheit anderer auch zu einer Evaluation führen kann.
- Was besagt die Distraction Conflict Theory? Baron (1986) Die Ablenkungsthese besagt, dass beobachtete Personen in ihrem eigenen Umfeld wiederum selbst beobachten und deshalb von der Aufgabenstellung abgelenkt sind. Die Anwesenheit von anderen Personen führt bei der Aufgabenbearbeitung zu einem Aufmerksamkeitskonflikt. Es besteht die Tendenz, der anderen Person mehr Aufmerksamkeit zu schenken und die Tendenz, der Aufgabe mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Bei schweren Aufgaben: schlechtere Leistung Bei leichten Aufgaben: besser Leistung
- Was besagt die Self-awareness-theory? Wicklung (1975), Carver & Scheier (1981) Bei der Selbstaufmerksamkeitstheorie wird die Aufmerksamkeit auf einen selbst gerichtet. Hierbei kommt er zu einem Vergleich zwischem Aktuellem Selbst (wie man eine Aufgabe bewältigt) Idealem Selbst (wie man eine Aufgabe gerne bewältigen würde) Ziel ist es stets, die Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen und dem gewünschten Verhalten zu reduzieren. Bei einfachen Aufgaben: Die Behebung der Diskrepanz erscheint möglich, was zu einer Leistungssteigerung führt Bei schweren Aufgaben: Die Behebung der Diskrepanz erscheint weniger möglich, was zum Aufgeben führt
- Was versteht man unter der Selbstpräsentation? Bond (1982) Menschen haben die Besterbung, sich gegenüber anderen möglichst gut darzustellen bzw. einen guten Eindruck zu hinterlassen. Be einfachen Aufgaben: Möglich, Leistungssteigerung Bei schweren Aufgaben: Unmöglich, Scham, Leistungsminderung
-
- Was versteht man unter den Grenzen der Aufmerksamkeitskapazität? Baron (1986) Der Mensch hat nur eine begrenzte Aufmerksamkeitskapazität, weshalb die Anwesenheit von Publikum zur Überlastung führen kann. Durch die Eingrenzung des Blickfeldes der Aufmerksamkeit ist nur noch die beschränkte Konzentration auf eine kleine Gruppe von Hinweisen möglich. Einfache Aufgaben: Erfordern nur die Aufmerksamkeit weniger Dinge Schwere Aufgaben: Erfordern die Aufmerksamkeit vieler Dinge
- Woraus setzt sich die Aufgaben-Taxonomie nach Steiner zusammen? Steiner (1972, 1976) 1. Teilbarkeit Teilbare Aufgabe (divisible-task) Unteilbare Aufgabe (unitary-task) 2. Maximierbarkeit Maximierbare Aufgabe (maximising task): So viel wie möglich Optimierbare Aufgabe (optimising task): So gut wie möglich 3. Individueller Beitrag zur Gruppenleistung Additiv: Leistung = Summe der Einzelleistungen Kompensatorisch: Leistung = Mittelwert der Einzelleistungen Disjunktiv: Leistung = Eine ausgewählte Einzelleistung Konjunktiv: Leistung = Durch das schwächte Mitlied bestimmt
- Wie ist die Gruppenleistung bei additiven Aufgaben? Gruppenleistung = Summe der Einzelleistungen Die Gruppenleistung ist höher als die beste Einzelleistung.
- Wie ist die Gruppenleistung bei kompensatorischen Aufgaben? Gruppenleistung = Mittelwert aus allen Einzelleistungen Die Gruppenleistung ist höher als die meisten Einzelleistungen.
- Wie ist die Gruppenleistung bei disjunktiven Aufgaben? Gruppenleistung = Eine ausgewählte Einzelleistung Die Gruppenleistung ist gleich hoch oder niedriger als die beste Einzelleistung.
- Wie ist die Gruppenleistung bei konjunktiven Aufgaben? Gruppenleistung = Durch die schwächste Einzelleistung bestimmt Die Gruppenleistung ist so hoch wie die schlechteste Einzelleistung.
- Woraus setzt sich die Aufgaben-Taxonomie nach Steiner zusammen? Steiner (1972, 1976) 1. Teilbarkeit Teilbare Aufgabe (divisible-task) Unteilbare Aufgabe (unitary-task) 2. Maximierbarkeit Maximierbare Aufgabe (maximising task): So viel wie möglich Optimierbare Aufgabe (optimising task): So gut wie möglich 3. Individueller Beitrag zur Gruppenleistung Additiv: Leistung = Summe der Einzelleistungen Kompensatorisch: Leistung = Mittelwert der Einzelleistungen Disjunktiv: Leistung = Eine ausgewählte Einzelleistung Konjunktiv: Leistung = Schlechteste Einzelleistung
- Was versteht man unter social loafing? Zu sozialen Faulenzen kommt es, sobald Individuen im Kollektiv mit anderen auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten. Werden dabei die Einzelleistungen nicht bekannt, reduziert sich die physiologische Anspannung, was einen Leistungsabfall zur Folge hat.
- Was versteht man unter dem Ringelmann-Effekt? Ringelmann (1913) Beobachtung: Desto mehr Personen an einem Gruppenexperiment teilnehmen, desto weniger trägt der Einzelne dazu bei. Menschen bringen also in der Gruppe eine geringere Leistung, als aufgrund der summierten Einzelleistungen zu erwarten wäre. Beim sozialen Faulenzen ist die Ursache hierfür ein Motivationsverlust, beim Ringelmann-Effekt dieser oder aber auch ein Koordinationsverlust.
- Was sind die Gründe für den Ringelmann-Effekt? Ringelmann (1913) 1. Motivationsverlust Die Teilnehmer verlieren an Motivation, da die Einzelleistungen nicht mehr klar sichtbar sind. Sie geben nicht mehr ihr Bestes. 2. Koordinationsverlust Durch das ständige Gerangel können sich die Teilnehmer nicht mehr voll und ganz auf ihre gesamte Kraft konzentrieren.
- Bei welchen Aufgaben tritt Soziale Faulheit auf? Karau & Williams (1993) Sie tritt auf bei physischen Aufgaben (z.B. Schreien, Klatschen, Schwimmen) kognititven Aufgaben (z.B. Generieren von Ideen) evaluative Aufgaben (z.B. Therapien, Bewerten von Gedichten) Wahrnehmungsaufgaben (z.B Aufmerksamkeitstest)
- Was sind die Hauptgründe für Soziale Faulheit? Geen (1991) 1. Aufteilungsgerechtigkeit (output-equity) Eine Person verhält sich sozial faul, weil sie denkt, dass andere sich ebenso verhalten. 2. Evaluationsdiffusion (evaluation apprehension) Einer Person verhält sich sozial faul, weil ihre Leistung durch höhere Anonymität nicht mehr ausreichend gewürdigt wird. In individuellen Situationen ist man klar identifizierbar, wodurch die Leistungsmotivation stark erhöht ist. 3. Vergleichsstandards (matching to standard) Eine Person verhält sich sozial faul, weil Vergleichsstandards in der Gruppe fehlen.
- Wodurch kann die Soziale Faulheit reduziert werden? Durch: Klare persönliche Identifikation durch Vorgesetze Persönliche Involviertheit in die Aufgabe Anstrengungen der Partner Inter-Gruppen-Vergleiche Wichtige, sinnvolle Aufgaben
- Was sind die fünf Stufen der Gruppengeschichte? Tuckman (1965) 1. Forming 2. Storming 3. Norming 4. Performing 5. Adjourning
- Was versteht man unter Forming? Die Orientierung und Bekanntmachung der Gruppenmitglieder.
- Was versteht man unter Storming? Die Diskussion über Ziele und Umsetzungen. Es entstehen Konflikte, die über Kompromisse zu einem gemeinsamen Gruppenziel führen können.
-
- Was versteht man unter Norming? Konsensus, Kohäsion und eine gemeinsame Gruppenidentität entwickelt sich. Abhängigkeiten zwischen den Gruppenmitgliedern entstehen.
- Was versteht man unter Performing? Die Gruppe geht gleichen Zielen nach und teilt gleiche Normen. Die Mitglieder arbeiten konfliktfrei zusammen.
- Was versteht man unter Adjourning? Die Gruppe löst sich auf, da die Ziele erreicht wurden oder einzelne Mitglieder das Interesse verloren haben.
- Was versteht man unter Storming? Die Gruppe diskutiert über Ziele und Umsetzungen. Konflikte führen über Kompromisse zu einem gemeinsamen Gruppenziel.
- Welche fünf Rollen bestehen laut Gruppensozialisation? Moreland & Levine (1982, 1984) 1. Zukünftiges Mitglied 2. Neues Mitglied 3. Aufrechterhaltung der Mitgliedschaft 4. Resozialisation des Mitgliedes 5. Erinnerung an das Mitglied
- Welcher Soziale Prozess betrifft ein zukünftiges Mitglied? Die Investigation. Zukünftige Mitglieder werden interviewt und getestet. Geringes Ausmaß der Indentifikation mit der Gruppe.
- Welcher Soziale Prozess betrifft ein neues Mitglied? Die Sozialisation. Neue Mitglieder werden belehrt und in die Regeln und Sitten der Gruppe eingeführt. Formell durch Trainee-Programm oder auch informell. Nach Durchlaufen der Programme wird es akzeptiert. Mittleres Ausmaß der Indentifikation mit der Gruppe.
- Welcher Soziale Prozess betrifft die Aufrechterhaltung der Mitgliedschaft? Die Rollenaufteilung wird verhandelt. Das Ende kann aprupt sein, z.B. nach Erreichen eines Diploms oder aber langsam. Hohes Ausmaß der Indentifikation mit der Gruppe.
- Welcher Soziale Prozess betrifft die Resozialisation eines Mitgliedes? Das Mitglied muss sich unterwürfig verhalten, damit es wieder als volles Mitglied akzeptiert wird. Falls dies nicht gelingt, scheidet es aus. Mittleres Ausmaß der Indentifikation mit der Gruppe
- Welcher Soziale Prozess betrifft die Erinnerung an ein Mitglied? Die Gruppe erinnert sich an ehemalige Mitglieder oder aber auch nicht, z.B. in totalitären Organisationen. Geringe Indentifikation mit der Gruppe.
- Welcher Soziale Prozess betrifft die Resozialisation eines Mitgliedes? Das Mitglied muss sich unterwürfig verhalten, damit es wieder als volles Mitglied akzeptiert wird. Falls dies nicht gelingt, scheidet es aus. Mittlere Indentifikation mit der Gruppe
- Welcher Soziale Prozess betrifft ein neues Mitglied? Die Sozialisation. Neue Mitglieder werden belehrt und in die Regeln und Sitten der Gruppe eingeführt. Formell durch Trainee-Programm oder auch informell. Nach Durchlaufen der Programme wird es akzeptiert. Mittlere Indentifikation mit der Gruppe.
- Welcher Soziale Prozess betrifft ein zukünftiges Mitglied? Die Investigation. Zukünftige Mitglieder werden interviewt und getestet. Geringe Indentifikation mit der Gruppe.
- Was versteht man unter Initiation? Die Einführung eines Außenstehenden in eine Gemeinschaft oder seinen Aufstieg in einen anderen Seinszustandes (Bsp. Pubertät).
- Welche Funktion haben Initiationsriten? 1. Symbolische Funktion Die Funktion des neuen Mitgliedes wird öffentlich anerkannt. 2. Einstiegserleichterung Riten helfen dem neuen Mitglied, sich an die Normen und Regeln einer Gruppe zu gewöhnen (Bsp.: Lehrjahre) 3. Loyalitätserleichterung Spezielle Geschenke sollen die Loyalität des neuen Mitgliedes zur Gruppe erhöhen.
- Wie können die Initiationsriten gestaltet sein? Es kann sich um öffentliche Feste mit positiven Symbolen (loyality eliciation) Demütigungen, schmerzhafte Prozeduren (apprenticeship) handeln. Je schmerzhafter der Prozess einer Gruppenaufnahme, desto stärker ist unsere Dissonanz dies durch Positives wieder auszugleichen.
- Was versteht man unter Normen? Normen definieren gewisse Eigenschaften und gemeinsamen Überzeugungen, die eine Gruppe von der anderen unterscheiden. Es handelt sich also um generalisierte Meinungen über das Verhalten in einer Gruppe, die als Referenznahmen dienen sollen. Normen können innerhalb einer Gruppe einen enorm starken Druck auf die Mitglieder ausüben.
- Wie können Normen unterschieden werden? 1. Explizite Normen: Gelehrt, durch Regeln und Sanktionen festgelegt (z.B. "Nimm niemals Süßigkeiten von Fremden an!") 2. Implizite Normen: In den Alltag integriert, durch Interaktion übermittelt (z.B. Angemessenes Verhalten im Aufzug)
-