BWL (Subject) / Kapitel 2 (Lesson)
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Produktions und Materialwirtschaft
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- Produktion Industrieller Abbau von Material, Be- und Verarbeitung von Gütern ( einschließlich Teilerfertigung, Montage und Konfektion) sowie Erstellung von Dienstleistungen
- Supply Chain Management Zielorientierte Gestaltung der Lieferungs-Empfangs-Beziehung zwischen den Betrieben der Leiferkette eines Unternehmens mit dem Ziel, den Infomrations- und Materialfluss zwischen seinen internen und externen Lieferanten und seinem produzierenden Bereich zu optimieren.
- Beschaffung Versorgung von Unternehmensprozessen mit nicht selbst erstellten Inputfaktoren (Betriebsmittel, Material, Personal); Erlangen der Verfügunsgewalt über diejenigen Güter, die in den Produktionsprozess eingehen sollen.
- Logistik Alle Aktivitäten zur Raum- und Zeitüberbrückung z-B. - Übermittlung, Beobachtung und Kontrolle des Auftrags von Auftragsabgabe bis zum Rechnungseingang beim Kunden - Lagerhaltung zur Versorgung von Fertigung und Vertrieb - Verpackung und Transport der Produkte
- Grundlage- Betriebswirtschaftliche Produktionstheorie: Produktion als Kombination von Produktionsfaktoren dargestellt in Form von Produktionsfunktionen ( y= f(x1, x2, ..., xn)) Die Produktionsfunktion ( auch:Technologie) fibt für eine MEnge von Inputs (x1, ...xn) die maximale Outputmenge y an.
- Grundlagen- Betriebswirtschaftliche Produktionstheorie: Modelle/Klassen Substitutionale und limitationale Produktionsfunktionen
- Substitutiionale Produktionsfunktionen Die Produktionsfaktoren stehen in keiner festen Relation zum mengenmäßigen Ertrag; substitutionale Produktionsfaktoren können daher gegeneinander ausgetauscht werden. Hierbei ist allerdings ggf. eine abnehmende Grenzrate der Substitution zu beachten, das heißt dass mit fortschreitender Substitution eines Produktionsfaktors ein steigender Bedarf an den anderen Produktionsfaktoren besteht, um eine Einheit des substituierenden Faktors zu ersetzen.
- Limitationale Produktionsfunktionen Die Produktionsfaktoren stehen in einer technisch determinierten Relation zur geplanten Produktionsmenge. Zur Erzeugung eines bestimmten Ertrages ist eine technisch genau festgelegte Einsatzmenge jedes limitationalen Produktionsfaktors erforderlich.
- Ziele des Produktionswirtschaft und das Supply Chain Management Ableitung aus den Unternehmenszielen Produktionswirtschaftliche Teilziele Teilziele in den Bereichen Beschaffung und Logistik
- Ableitung aus den Unternehmenszielen Rentabilität- Wirtschaftlichkeits- Qualitäts- Leistungs- Sicherheitsziele
- Produktionswirtschaftliche Teilziele Minimierung der Produktionskosten Verbesserung der Produktivität Verkürzung von Durchlauf- oder Produktionszeiten Steigerung des Qualitätsniveau und der Zuverlässigkeit Verbesserung der Arbeitsbedingungen Verringerung von Umweltbelastungen
- Teilziele in den Bereichen Beschaffung und Logistik Minimierung der Beschaffungs-, Lagerhaltungs- und Transportkosten Minimierung der Kapitalbindung Minimierung der Fehlmengenkosten
- Entscheidungsprobleme der Produktion Planungsgegenstände / Entscheidungs- bzw. Handlungsfelder • Produktionsstrategien: - Standorte, - Kapazität, - Fertigungstiefe • Produktionsverfahren: (Strukturierung der Produktionsprozesse in Abhängigkeit) - Art und Häufigkeit des Leistungswiederholung (Fertigungstypen) - Der Organisation des Produtkionsablaufs (Organisastionstypen der Fertigung) • Produktionsprogramm und -prozess: - Produktionmengen einzelner Produktarten - Fertigungsplanung und Fertigungssteuerung (z.B. Losgrößen-, Auftrags-, Reihenfolge., Transportplanung)
- Charakterisierende Merkmale zur Unterscheidung der Produktionsverfahren - Wiederholung der Fertigungsvorgänge (primär) - Marktbezug (sekundär)
- Fertigungstyp Einzelfertigung Serienfertigung Massenfertigung
- Fertigungstypen in der Produktionswirtschaft Einzelfertigung Der Produtktionsablauf wird auf die Erstellung eines einzlenen Produktes abgestellt. Das Produkt eintspricht den individuellen Kundenwünschen und jeder Produktionsvorgang wird individuell geplant, gesteuert und abgewickelt. Typischer Marktbezug: Auftrag
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- Fertigungstypen in der Produktionswirtschaft Serienfertigung Ein Produkt wird mehrfach nacheinander hergestellt (einmalige Produktion einer bestimmten Stückzahl), wobei sich die Serien oft nur geringfügig unterscheiden. Typischer Marktbezug: Auftrag + Markt/ Lager
- Fertigungstypen in der Produktionswirtschaft Massenfertigung Der Produktionsprozess wird nach einem festgelegten Standardablauf permanent wiederholt. Typischer Marktbezug: Markt/ Lager
- Organisationstypen der Fertigung Merkmal zu UNterscheidung der Produktionsverfahren Organisation des Produktionsablaufs Organisationstypen: - Fließfertigung - Werkstattfertigung - Gruppenfertigung - Baustellenfertigung
- Organisationstypen der Fertigung (1) Fließfertigung Die Fertigung wird nach den einzelnen Arbeitsschritten des Produktionsablaufs organisiert, d.h. die Maschinen und Arbeitsplätze werden gemäß der technologischen Abfolge der Arbeitsgänge angeordnet. Die Produkte durchlaufen die Fertigung möglichst ohne Unterbrechung und mit möglichst wenigen Zwischentransporten. Typische Beispiele: Endmontage von Automobilen, Druckerzeugnisse, Lebensmittelindustrie
- Organisationstypen der Fertigung: (2) Werkstattfertigung Werkstattfertigung beschreibt eine Fertigungsorganisation, bei der die einzelnen Produktionbereiche nach dort durchgeführter Tätigkeit strukturiert sind, unabhängig davon, für welche Produkte oder an welcher Stelle im Produktentstehungsprozess die Tätigkeit benötigt wird. Typische Beispiele für Bereiche einer Werkstattfertigung:"Schweißerei", "Stanzerei", "Dreherei" etc.
- Organisationstypen der Fertigung: (3) Gruppenfertigung Eine Gruppe von Mitarbeitern trägt die Verantwortung für die Produktion einer bestimmten Produkt-, Baugruppen- oder Teilefamilie. Alle Arbeitsplätze und Maschinen, die für die Produktion erforderlich sind, werden zu einer Fertigungsgruppe zusammengefasst. Typische Beispiele: Baugruppenfertigung für Automobile, Haushaltsgeräte etc.
- Organisationstypen der Fertigung: (4) Baustellenfertigung Bei der Baustellenfertigung müssen Arbeitskräfte und Produktionsmittel zum Platz des ortsgebundenen Produktionsgegenstandes, der Baustelle, gebracht werden. Dieser Organisationtyp wird als ortsgebundener Fertigungstyp bezeichnet, bei dem die benötigten Betriebsmittel entsprechend der Arbeitsvorgänge an den Ort der Leistungerstellung befördert werden. Typische Beispiele: Anlagenbau, Brücken, Gebäude etc.
- Spezifika der Dienstleistungsproduktion - Einbeziehung des Leistungsnehmers: Persönlicher Kontakt, Unvorhersehbare Qualität - Uno Actu-Prinzip: Vergänglichkeit, Räumliche/ zeitliche Bindung - Intangibilität: Intransparenz, Vertrauensempfindlichkei (Leistungsgeber-> Faktorkombination (Vorkombination) -> Leinstungsfähigkeit + Externer Faktor -> Leistungserstellung / Faktorkombination (Endkombination) -> Immaterielle Wirkung -> Leistungsnehmer )
- Ansatzpunkte für das Supply Chain Management -Ansatzpunkte zur zielorientierte Konfiguration & Ausgestaltung der Lieferkette - Planungsgrundlage: Bedarfsprognose
- Ansatzpunkte zur zielorientierten Konfiguration & Ausgestaltung der Lieferkette Beschaffungspolitische Ansatzpunkte Logistikpolitische Ansatzpunkte (Bereitstellungsprizipien)
- Ansatzpunkte zur zielorientierten Konfiguration & Ausgestaltung der Lieferkette: Beschaffungspolitische Ansatzpunkte Beschaffungsprogrammpolitik Kommunikationspolitik Bezugspolitik
- Ansatzpunkte zur zielorientierten Konfiguration & Ausgestaltung der Lieferkette: Logistikpolitische Ansatzpunkte (Bereitstellungsprinzipien) Mengen Termine Instrumente Orte und Wege
- Programmgebundene Materialbedarfsvorhersage - Herleitung aus geplantem Produktionsprogramm über Produktionsfunktionen - Klausale Prognose - Darstellung der Erzeugnisstruktur mittels Stücklisten (Systematische Erfassung aller Ferigungs-, Bezugs-, Normteile für einen Produktionvorgang) - Ermittlung des Teilebedarfs duch Verfahren der Stücklistenauflösung (z.B. Gozintograph)
- Verbrauchsgebundene Materialbedarfsvorhersage - Herleitung des Materialbedarfs auf Basis der bisherigen Verbrauchs - Grundidee: Mittels statistischer Zeitreihenanalysen erfolgt der Schluss von der Vergangenheit auf die Zukunft - Mögliche Probleme: Strukturbrüche in der Zeitreihe, saisonale Trends - Verfahren: Statistische Verfahren mit Glättungs- u.a.Korrekturmaßnahmen unter Berücksichtigung von - Konstanz oder trendbestimmten Bedarfsverlauf - Linearen oder nichtlinearen Trends - Saisoneinflüssen
- ABC Analyse -Ziel: Unterscheidung wichtiger und weniger bedeutsamer Güter im Materialmanagement -Erfassung der Bedeutung der einzelnen Materialarten über ihren wertmäßigen Anteil am Gesamtverbauch (z.B. Umsatz, Bestandswert)
- Bereitstellungsprinzipien im Supply Chain Management • Grundproblem: Beziehungen zwischen Kundenauftrag, Beschaffung und Fertigung • Wahl der Bereitstellungsprinzipien hängt von Fertigungstyp und Absatzprogramm ab -Einzelbeschaffung im Bedarfsfall -Vorratshaltung -Einsatzsynchrone Beschaffung
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- Bereitstellungsprinzipien im Supply Chain Management Einzelbeschaffung im Bedarfsfall - Einzelprojekte ausgelöst durch Kundenauftrag, keine Lagerung Kundenauftrag -> Beschaffung -> Fertigung
- Bereitstellungsprinzipien im Supply Chain Management Vorratshaltung - Produktion für anonymen Markt, zeitliche Trennung von Beschaffung und Fertigung, Lagerhaltung Beschaffung-> Fertigung -> Kundenauftrag
- Bereitstellungsprinzipien im Supply Chain Management Einsatzsynchrone Beschaffung - Just-in-time ( Beschaffung fast gleichzeitig mit Fertigung), straffes Supply-Chain Management, keine Lagerung Kundenauftrag -> Beschaffung & Fertigung annähernd synchron
- Lagerhaltungssysteme - Dispositionsregel, die angibt, wann und in welcher Höhe eine Bestellung zu veranlassen ist. - Parameter der Disposotion: - s Bestellpunkt (Bestellauslösebestand) - S Richtbestand - q Bestellmenge - t Bestellrhythmus - Hauptvarianten der Disposition: - Bestellpunktsysteme - Bestellrhythmussysteme
- Lagerhaltungssysteme Bestellpunktsysteme: Bestellauslösung, dann... ...wenn der Lagerbestand den Bestellpunkt unterschreitet (s,q)-System: Bestellmenge= q (s,S)-System: Bestellmenge= Differenz zwischen S und dem Lagerbestand
- Lagerhaltungssysteme Bestellrhythmussysteme: Bestellauslösung, dann... ...wenn t Zeiteinheiten vergangen sind (t,q)-System: Bestellmenge =q (t,S)-System: Bestellmenge= Differenz zwischen S und dem Lagerbestand
- Grundmodell der optimalen Bestellmenge -Ziel: Bereitstellung des Peridodenbedarfs bei minimalen Kosten - Entscheidungsvariable: Bestellmenge q (Aufteilung des Gesamtbedarfs in einzelne Bestellmengen) - Prämissen: eine Materialart, konkret bekannter und kontinuierlicher Bedarf je Periode, keine Fehlmenge, konstante und bekannte Daten, keine Beschränkungen an Lagerraum und Kapital, keine Teillieferungen - Lagerbestand im Zeitablauf bei konstanter Bestellmenge
- Umweltschutzaspekte in der Produktions- und Materialwirtschaft - ISO 14001 als internationale Umweltmanagementnorm - Ökobilanzen zur Dokumentation der Umweltwirkungen der Produktion
- Umweltschutzaspekte in der Produktions- und Materialwirtschaft ISO 14001 als internationale Umweltmanagementnorm Festlegung von Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem Anwendbar sowhohl auf produzierende als auch auf dienstleistende Unternehmen
- Umweltschutzaspekte in der Produktions- und Materialwirtschaft Ökobilanzen zur Dokumentation der Umweltwirkungen der Produktion •Basis: Systematische Analyse der Umweltwirkungen von Produkten während des gesamten Lebensweges von der Produktion über die Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung des Produktes, sowie alle damit verbundenen vor- und nachgeschalteten Prozesse (sog.Life Cycle Assessment). •Umweltwirkung: Sämtliche umweltrelevanten Entnahmen von Rohstoffen (z.B. Erze, Rohöl) sowie sämtliche Emissionen in die Umwelt(z.B. Abfälle, Kohlendioxidemissionen). •Vorgehensweise: -Festlegen der Bilanz- bzw. Systemgrenzen -Datenerhebung, Aufbereitung der Daten und Analyse der Stoff- und Energieströme -Identifikation und Beschreibung der Wirkung auf die Umwelt -Bewertung der Umweltwirkungen -Ableitung von Handlungsempfehlung