Psychologie (Subject) / Diagnostik (Lesson)

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Einführung in die psychologische Diagnostik.

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  • Welche Arten der psychologischen Diagnostik gibt es? Statusdiagnostik - Veränderungsdiagnostik Normorientierte Diagnostik - Kriteriumsorientierte Diagnostik Dimensionale Diagnostik - Klassifikatorische bzw. kategoriale Diagnostik
  • Was ist Statusdiagnostik? Erfassung des aktuellen Ist-Zustands. Beispiel: aktueller Leistungsgrad Eingangsdiagnostik. Beispiel: vor psychologischen Diagnostik
  • Was ist Veränderungsdiagnostik? Vergleich zweier Zustände im Zeitverlauf. Beispiel: Rückgang von depressiven Symptomen während einer Therapie.
  • Was ist normorientierte Diagnostik? Vergleich individueller Merkmalswerte mit Bezugsgruppe (Normgruppe).
  • Was ist kriteriumsorientierte Diagnostik? Vergleich mit einem Kriterium. Beispiel: Schulnoten, Gehalt, Anzahl der Bücher im Haushalt.
  • Was ist dimensionale Diagnostik? Abbildung von Merkmalsausprägungen. Beispiel: psychische Leistungstest.
  • Was ist klassifikatorische/kategoriale Diagnostik? Einteilung von Sachverhalten aufgrund gemeinsamer charakterischer Merkmale in diskrete Gruppen. Klassifikatorische Diagnostik erfolgt mithilfe von Klassifikationssystemen wie ICD, DSM usw. Personen werden verschiedenen Klassen zugeordnet.
  • Selbstberichtsverfahren? Befragungen und Ratings. Ermöglichen einen Zugang zu nicht direkt beobachtbaren oder nur schwer zugänglichen innerpsychischen Prozessen.
  • Was ist eine Befragung? Welche Kriterien gibt es? Befragung ist eine allgemeine Form der Datenerhebung. Rating ist eine spezielle Form der Befragung (Antworten auf numerischer Skala). Kriterien von Befragungsverfahren:  schriftlich vs. mündlich standardisiert vs. nichtstandardisiert strukturiert vs. unstrukturiert Einzel- vs. Gruppenbefragung Schriftliche Befragung sollte möglichst standardiesiert und kontrolliert ablaufen.
  • Nenne die Anwendungsbereiche der psychologischen Diagnostik. Pädagogische Psychologie: Schullaufbahnberatung -> höhere Lebenszufriedenheit Klinische Psychologie: Bestimmung von psychischen Störungen -> passende Therapie Forensische Psychologie: Straftäter mit Rückfallrisiko erkennen -> Gesellschaft schützen Personalpsychologie: Potenzialanalyse von Mitarbeitern -> Förderung von Mitarbeitern Verkehrspsychologie: Überprüfung Verkehrseignung von Personen -> Gesellschaft schützen
  • Beschreibe den diagnostischen Prozess. Diagnostische Prozess: personale, zeitliche, strategische und organisatorische Entwicklung Zunächst allgemeine und später spezifische Fragestellungen. Hypothesengeleitetes Vorgehen: unspezifische Fragen werden konkretisiert -> Diagnostiker orientiert sich an aktuellen, wissenschaftlichen Erkenntnissen und Vorinformationen (bestehendes Gutachten) Nacherhebungen oder Wiederholungen sind möglich.
  • Was sagte Reinhold Jäger in Zusammenhang mit dem diagnostischen Prozess? Der diagnostische Prozess ist eine personale, zeitliche, strategische und organisatorische Erstreckung zwischen vorgegebenen Fragestellungen sowie ihrer Beantwortung. Diese sind zuerst allgemein und später spezifisch. Die Beantwortung findet in Form einer Prognose oder Diagnose statt.
  • Was ist das Ziel von Tests? Die präzise Erfassung von Merkmalsausprägungen von Individuen.
  • HAWIE? Hamburger-Wechsler-Intelligenztest nach David Wechsler (veraltet).
  • D2-Test? Aufmerksamkeits-Belastungs-Test nach Brickenkamp, Schmidt-Atzert, Liepmann Aufmerksamkeitsleistung und Konzentrationsfähigkeit. Ablauf: Nur "d" mit zwei Strichen durchstreichen. Pro Zeile 20 Sekunden. Distraktoren: p und d mit einem Strich.
  • Was ist der NEO Fünf-Faktoren-Inventar (NEO-FFI)? Persönlichkeitstest nach Borkenau und Ostendorf. Erfassung der "Big-Five"-Persönlichkeitseigenschaften: Extraversion, Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus, Verträglichkeit. Erfassung von 5 Eigenschaftsdimensionen anhand von jeweils 12 Items.
  • Was ist das Freiburger Persönlichkeitsinventar (FPI-R)? Ein Persönlichkeitstest zur Selbstbeurteilung für Psychotherapie, Soziale Orientierung, Körperliche Beschwerden, Lebenszufriedenheit etc.
  • Testtheorien? Schaffen Grundlage für eine möglichst präzise Messung von Merkmalsausprägung.
  • Klassische Testtheorie (KTT). Seit Beginn des 20. Jahrhunderts.  Besteht aus einer Reihe von Axiomen.
  • Axiome der Klassischen Testtheorie? 1. Axiom: Testwert setzt sich aus wahrem Wert (T) und Fehler (E) zusammen. 2. Axiom: Jede Messung setzt sich aus wahrem Wert (T) und zufälligen Messfehler (E) zusammen. 3. Axiom: Korrelation zwischen Messfehler (E) und wahren Werten (T) bei beliebigen Personen und Items ist null.
  • Weitere Zusammenhänge der KTT? 4. Axiom: Unabhängigkeit des Fehlers (E) einer Messung vom wahrem Wert (T) einer anderen Messung. 5. Axiom: Unabhängigkeit von Fehlern (E) aus zwei Messungen.
  • Was sind Axiome? Aussagen, die als richtig anerkannt werden und keinen Beweis benötigen.
  • Was ist der Standardmessfehler? Zu erwartende Streuung der beobachteten Testwerte um den wahren Wert.
  • Grenzen der KTT? Reine Messfehlertheorie. Testungen von KTT ähneln rein physikalischen Messungen. Testwert setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: "wahren" Wert und Messfehler. Messfehler wird als unsystematisch gesehn, allerdings sind nicht alle Fehlereinflüsse unsystematisch. Zudem: Axiome sind nicht überprüfbar bzw. schwer haltbar.
  • Wozu benötigt man Testtheorien? Der Konstruktion von Testverfahren liegen Regeln zugrunde, die in Testtheorien formalisiert sind. Sie befassen sich mit der Frage, auf welcher Grundlage psychologische Test konzipiert werden sollen.
  • Item-Response-Theorien (IRT) Ergänzung zu KTT. Gehen nicht davon aus, dass Messfehler unsystematisch sind (z. B. Übungs- und Transfereffekte). Unterscheidung zwischen manifesten und latenten Variablen.
  • Manifeste Variable? Beobachtbares Antwortverhalten auf Testitems.
  • Latente Variable. Merkmalsausprägung in nicht beobachtbaren Fähigkeits- oder Persönlichkeitsmerkmalen.
  • Womit beschäftigt sich die Item-Response-Theorie (IRT)? Unterscheidung zwischen manifesten und latenten Variablen. Begründung des Rückschlusses von manifesten Verhalten auf latente Variablen, die nicht direkt messbar sind.
  • Personenparameter? Eigenschaften einer Person. Wahrscheinlichkeit mit der eine Person Item in einem Testverfahren lösen kann.
  • Itemparameter? Eigenschaft eines Items, z. B. Schwierigkeit. Wahrscheinlichkeit mit der ein Item von einer Person gelöst werden kann
  • Item-Response-Funktion? Wahrscheinlichkeit, dass Person x ein Item y richtig löst hängt davon ab wie schwer das Item (Itemparameter) und wie fähig die Person (Personparameter) ist. Item-Response-Funktion bildet das Verhältnis zur latenten Variable ab.
  • Konvergenz. Zusammenlaufen; sich annähern.
  • Maximum-Likelihood-Schätzung (MLS)? Parameterschätzung. (Ergänzen)
  • Rasch-Modell? Nur bei Items mit dichotomen Antwortmöglichkeiten (stimmt/stimmt nicht - trifft zu/trifft nicht zu) anwendbar.  Alle Items einer Skala oder eines Test erfassen dieselbe Dimension (Fähigkeit, Einstellung, Persönlichkeitseigenschaft) mit unerschiedlicher Schwierigkeit, aber gleicher Trennschärfe.
  • Dichotome Antwortmöglichkeit? Möglichkeit zwischen zwei Optionen auszuwählen: Zustimmung oder Ablehnung. Oft in Persönlichkeitsfragebögen. Sehr ökonomisch in Instruktion, Bearbeitung und Auswertung. Kürzere Bearbeitungsdauer.
  • Birnbaum-Modell (2PL-Modell)? Dichotomes Modell. Anwendung von logistischer IC-Funktion.
  • Was ist der Grundgedanke der IRT? Die IRT beschäftigt sich im Wesentlichen mit der Begründung des Rückschlusses von manifestem Verhalten (beobachtbaren Testwerten und Indikatoren) auf latente Variablen (psychologische Konstrukte), die nicht direkt messbar sind. Das bedeutet, die untersuchten Merkmale, z. B. Persönlichkeitseigenschaften oder Leistungsparameter, werden als latente Variablen angesehen und die beobachtbaren Testwerde als Indikatoren dieser dahinterliegenden latenten Variablen.
  • Kombination aus KTT und IRT. Zuerst Itemanalyse getrennt nach KTT und IRT durchführen. Anschließend jeweils nach KTT/IRT die besten Items auswählen und vergleichen.
  • Trierer Integrierten Persönlichkeitsinventar (TIPI). Erfassung von Dimensionen und Facetten der normalen und gestörten Persönlichkeit Erwachsener. Grundlage bildet ein Modell der Persönlichkeit aus: Neurotizismus, Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit. Wird nach Rasch-Modell ausgewertet, liefert standardisierte Personenparameter oder Skalenscores. Skalierung erfolgt nach IRT-Modell. Methodisch sehr aufwendig konstruiertes Verfahren.
  • NEO-FFI unfertig
  • FPI-R unfertig
  • Trierer Integrierter Persönlichkeitsinventar (TIPI)? Fragebogen zur Erfassung von Dimensionen und Facetten der normalen und gestörten Persönlichkeit Erwachsener nach IRT.
  • Bei welcher Theorie handelt es sich um eine reine Messfehlertheorie, die sich an der physikalischen Messung orientiert? Klassische Testtheorie - KTT  Der Messwert wird mit der Merkmalsausprägung gleichgesetzt. Ein wichtiges Axion der KTT besagt, dass der Messwert sich aus dem wahren Wert (T) und dem Fehler (E) zusammensetzt.
  • Welche Theorie unterscheidet latente (psychologische Konstrukte) und manifeste (beobachtbare Testwerte und Indikatoren) Variablen? Item-Respons-Theorie.
  • Was ist ein Test? Ein wissenschaftliches Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer empirisch unterscheidbarern Merkmale.
  • Interview. Meistverwendetes diagnostische Datenerhebungsmethode im qualitativen Ansatz. Der Forschende stellt Fragen an Teilnehmer zur Informationsermittlung. Leitfadeninterview Nonstandardisierte Interview.
  • Leitfadeninterview? Auf Basis eines vorher erstellen Leitfadens. Vereint Systematik und Flexibilität, da im Interviewverlauf auch spontane Ad-hoc-Fragen zulässig sind.
  • Non-Standardisiertes Interview? Interviewer hat großen Spielraum, lediglich grobe Themenkomplexe werden vorher festgelegt. Besondere Form stellt das narrative Interview dar.
  • Non-Standardisiertes Interview? Interviewer hat großen Spielraum, lediglich grobe Themenkomplexe werden vorher festgelegt. Besondere Form stellt das narrative Interview dar.