Verarbeitung pflanzlicher Produkte (Subject) / Verderb (Lesson)

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Neugart Mikroorganismen, Prozesse

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  • Definition Verderb bei pflanzlichen LM Minderung der Qualität insbesondere Geschmack, Textur, Aussehen (Verfärbungen) bis hin zur Verzehrsunfähigkeit Zersetzungsprozesse: pflanzeneigene, aber häufig bakterielle Enzyme Physische Faktoren wie Licht oder Kälte fördern den Verderb à oder natürlich Verletzungen durch Fall bei z.B. Kartoffeln Chemische Reaktionen wie Oxidationen können zu Farbverlust oder Ranzigkeit führen (Bei Fetten)
  • Schadstoff Nachweislich oder mit hoher Wahrscheinlichkeit das Potenzial einer gesundheitsschädlichen Wirkung
  • Rückstände Reste von Stoffen, die gezielt zugesetzt wurden à Eintrag durch unvollständige Entfernung von zugesetzten Stoffen (Lösungsmittel, Pestizide)
  • Kontamination Zufällige Einsetzung oder Schadstoffe die nicht bewusst eingesetzt wurden = Eintrag durch unsachgemäßere Lagerung oder Verarbeitung o   Primärkontamination: Kontamination auf Feld (Mykotoxine: Schimmelpilzbelastung, Dioxine: Über Futtermitteln) o   Sekundärkontamination: Kontamination bei der Verarbeitung oder Zubereitung (Acylamid bei der Stärkeproduktion: Bei starker Temperatureinwirkung, reagiert bei reduzierten Zuckern und einer Aminosäure, Verpackungsrückstände)
  • EHEC ·       Mai bis Juli 2011: Gehäuftes Auftreten von hämolytisch-urämischen Syndrom ·       Symptome: Entzündungen in der Blase, Harnwegsinfektion, Nierenversagen à Nervenversagen durch Bakterienbelastungen in Lebensmittel ·       Ursache: Bockshornklee aus Ägypten ·       Erreger: Entero-hämorrhagische Escheria Coli (EHEC) des Serotypes O104-H4
  • Lebensmittelbedingte Infektionen und Intoxikation ·       Lebensmittelbedingte Infektionen oft nach Verzehr tierischer Lebensmittel (Salmonellen bei Geflügelfleisch) ·       Lebensmittelbedingte Intoxikationen oft durch Toxine ausgelöst, die von den Bakterien oder Pilzen im Lebensmittel ausgelöst werden ·       Kontomainationen auf allen Stufen der LM Kette: Von der Erzeugung bis hin zum Verzehr (Primär- oder Sekundärinfektion oder Carry- over) ·       Vielfältiges Erregerspektrum: Yersinien, Shigellen, EHEC, Bacillus aureus, Salmonellen, Campylobacter, (Botox: Botulinum Toxin: Muskellähmung), Rotaviren (kleine Kinder, Übertragung über Mäuse) ·       Überprüfung erfolgt durch EFSA ·       Lebensmittelbedingte Infektionen und Intoxikation (Geflügel: Hohe Salmonellengefahr, Buffet: hohe Anzahl an Salmonellenerreger und Toxin bildende Bakterien à Alle 4h muss das Buffet abgeräumt werden)
  • Schimmelpilze ·       Starke Säuretoleranz ·       Temperaturoptimum von 20 – 30°C ·       Sauerstoff erforderlich ·       Wachstum gehemmt bei niedrigeren Temperaturen ·       Sauerstoffsenkung als Hemmungsmöglichkeit
  • Penicillium Fruchtfäule ·       Lagerfäule häufig als Sekundärerreger auf Wunden ·       Weiche, wässrige braune Flecken, später vom Zentrum ausgehend weiße, dann grünlich-blaue Pilzsporen ·       Erreger: Verschiedene Penincillum Arten, hauptsächlich P.expansum ·       Temperaturstabiles Toxin: Patulin ·       Symptome: Übelkeit, Reizung der Magenschleimhaut, hepatoxisch ·       TDI < 0,4 ug/ kg Körpergewicht
  • Aflatoxin in Nüssen und Gewürzen ·       Bildung von Aspergillus flavus ·       20 natürlich vorkommende Aflatoxine werden gebildet ·       Aflatoxin B1 à Leberschädigend ·       Termostabil à Hitze zwar Schimmelpilz Entfernung ·       Herkunft: Gewürze und Nüsse besonders stark betroffen aufgrund tropischer Ursprung
  • Höchstmengen Aflatoxin o   2 ug/ kg Körpergewicht für Aflatoxin B1 o   4 ug/ kg Körpergewicht für die Summe der Aflatoxine B1, B2, G1, G2 in diversen LM
  • Zulassungen Strahlen nach Strahlengesetz o   Die Behandlung von getrockneten oder aromatischen Kräutern und Gewürzen ist Elektronen-, Gamma-, oder Röntgenstrahlung zugelassen o   Behandlung durch indirekte Einwirkung mit UV Strahlen ist zugelassen zur Entkeimung von 1.  Trinkwasser 2.  Oberfläche von Obst und Gemüse o   Bestrahlung muss gekennzeichnet werden: Hindernis für Verbraucher! o   Im Ökobereich verboten
  • Verbote Bestrahlungsgesetze nach LFGB Es ist verboten, bei LM eine nicht zugelassene Bestrahlung mit UV- oder ionisierenden Strahlungen anzuwenden
  • Strahlung nach LMBestrV ·       UV: 440 nm ·       Strahlung und DNA Schäden (Indirekte Strahlenwirkung: Bei Röntgenstrahlung: Direkte Strahlenwirkung: Bei Korpuskularstrahlung) ·       Bestrahlungsdosen Gemma Strahlung (Mensch: 0,005 – 0,01 kGy: tödlich, Viren: 10  -20 kGy: tödlich)
  • Versuche mit Strahlungen Erdbeeren mit Gammastrahlung o   Vitamin C  Gehalt + Ascorbinsäure abnehmend mit zunehmender Bestrahlung Erdbeeren mit UV C Behandlung o   Signifikante Unterschiede zwischen Behandlung und Kontrolle o   Höherer Ascorbinsäuregahlt bei UV-C o   Verhinderung Ausbildung von B.cinerea Graufäule Mandarinen mit Gamma Strahlung o   0,2 kG o   Carotinoide à photosensitiv o   Verminderung der Qualität o   Verminderung Gehalt der Ascorbinsäure
  • UV Strahlung ·       Biosynthese kann getriggert werden bei sek. Pflanzenstoffen ·       UV B Lampen werden hauptsächlich bei versuchen verwendet ·       Sichtbares Licht bei PS à essentiell, braucht UV licht nicht unbedingt ·      Unterteilung in A, B, C
  • Unterschiede UV A, B, C ·       UV C: Sehr kurzwellig und energiereich; Schädigung DNA (Doppelstrangbrüche), trotzdem keine tiefe Eindringung in die Haut/ Epidermis, Dekontamination von Oberflächen, Desinfektion in Krankenhäusern, Max. 253,7: Absorptionsmaximum der DNA ·       UV B: Kurze Wellen, energiereich, stark erythemen Effekt (Sonnenbrand), verzögerte Bildung von Melanin, Geeignet für Behandlung von Obst und Gemüse ·       UV A: Lange UV-Wellen, größere Eindringungstiefe bis zur Lederhaut, kurzfristige Bräune, Melanombildung durch Bildung freier Radikale
  • Bestrahlung von Lebensmitteln ·       Reifeverzögerung von Zwiebeln oder exotischen Früchten ·       Verhinderung von Verderb durch MO ·       Abtöten pathogener MO
  • Vorteile Strahlen Bewertung o   Kritische LM, die nicht hitzebehandelt werden können, können durch Strahlung sterilisiert werden, z.B. getrocknete Kräuter und Gewürze o   Konservierung (reifeverzögernd, keimhemmend) o   Bestrahlung als Alternative zu chemischen Insektenbekämpfung zur Sterilisation o   Wertgebende Inhaltsstoffe bleiben weitgehend erhalten (Vitamine, SPS, VOC) o   Lebensmittel können direkt in der Verpackung behandelt werden (keine Rekontamination) o   Bestrahlung hinterlässt keine Rückstände und Produkt gibt keine Strahlung ab
  • Nachteile Strahlen Bewertung o   Teures Verfahren o   Logistische Bottlenecks à Zeitandauernd, Einarbeitung in Prozess (Wasser besser als feste Produkte) o   LM mit hohem Fettanteil bilden auch bei geringen Strahlungsdosen „off- Flavours“ o   Eindringungstiefe ist beschränkt (Anpassung von Produktgröße, Verpackungsform) o   Geringe Akzeptanz bei Verbrauchern o   à Forschungsbedarf weiterhin notwendig!! o   à Verbraucheraufklärung
  • Alternativen für Gewürze ·       Konventionelle Herstellung durch Lufttrocknung ·       Herstellung von Pasten à Alternative zu Gewürzen ·       Insbesondere in feucht-warmen subtropischen und tropischen Regionen hohe Gefahr der Mykotoxinbildung