Projektmanagement (Subject) / Zusammenfassungen ICB 3.0 Kurzfassung (Lesson)

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  • 1.00a Projekte, Projektmanagement und PM-Prozesse Unter einem Projektversteht man ein Vorhaben, das durch Einmaligkeit der Bedingungen und der Durchführung gekennzeichnet ist. Ein Projekt grenzt sich dadurch von Routinetätigkeiten ab. Das Projektmanagement umfasst alle Führungs- und Steuerungsaufgaben, -organisation, -techniken und -mittel für die Abwicklung eines Projekts. Ein Ergebnis lässt sich effizienter erreichen, wenn Tätigkeiten und Ressourcen als Prozess gelenkt werden. Das Prozessmodell nach DIN 69901 umfasst: Start -> Initialisierung -> Definition -> Planung -> Steuerung -> Abschluss
  • 1.00b Projektarten Bzgl. Projektinhalt unterscheidet man 4 Projektarten: Entwicklungsprojekt, IT-Projekt, Investitionsprojekt und Organisationsprojekt. Außerdem lassen sich bzgl. Projektauftraggeber Projekte in interne und externe Projekte unterscheiden. Weitere Dimensionen der Gruppierung sind Businessvalue, Komplexität, Projektorganisation, Projektgröße
  • 1.01 Projektmanagementerfolg (Project management success) PM-Erfolg ist der effektive und effiziente Einsatz von Methoden und Instrumenten des PM zur Steigerung des wirtschaftlichen Erfolgs und der Zufriedenheit der Stakeholder. Ein Erfolgskriterium ist ein Unterscheidungsmerkmal einer Sache oder Person. Ein Erfolgsfaktor ist ein Einflussmittel über den Zustand einer Sache oder Person. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren im PM sind: Unterstützung durch das Topmanagement, Zieldefinition, passende Zusammensetzung des Projektteams, gute Planung / Steuerung und Kommunikation sowie der Einsatz von PM-Methoden und Instrumenten, Projektleiterbefugnisse
  • 1.02 Interessengruppen / Interessierte Parteien (Interested parties) Die Stakeholder sind Personen oder Gruppen die am Projekt entweder beteiligt sind, ein Interesse am Projekt haben oder von den Auswirkungen des Projekt betroffen sind. Die Stakeholder bilden den sozialen Teil des Projektumfelds. Inzwischen gilt die Zufriedenheit der Stakeholder neben dem magischen Dreieck als wichtigstes Beurteilungskriterium für den Projekterfolg.
  • 1.03 Projektanforderungen und Projektziele (Project requirements & objectives) Ein Ziel ist ein erwünschter Zustand im Projekt. Ziele erfüllen folgende Funktionen: Kontrolle, Orientierung, Schaffung eines Wir-Gefühls, Koordination und Selektion bei Entscheidungen. Es gibt 4 Zielgrößen: Das Magische Dreieck mit Leistung, Termin und Kosten sowie der Zufriedenheit der Stakeholder. Ziele können konkurieren oder sich ergänzen (komplementär), dürfen sich aber nicht widersprechen. Der Zielfindungsprozess kann top-down oder bottom-up erfolgen. Oft wird eine Zielheuristik angewendet, bei der beide Verfahren kombiniert werden.
  • 1.04 Risiken und Chancen (Risk & opportunity) Risiken sind Situationen mit negativen Auswirkungen (Schäden). Sie werden bestimmt durch die Wahrscheinlichkeit des Risikoeintritts und der Höhe des möglichen Schadens. Das Projektrisikomanagement umfasst die Risikoanalyse (Identifikation, Klassifizierung und Bewertung) sowie die Entwicklung und Durchführung von Maßnahmen zur Risikobewältigung.
  • 1.05 Qualität (Quality) Qualität ist die Übereinstimmung von Kundenanforderung und erbrachter Leistung. Deming Circle im KVP: Plan -> Do -> Check -> Act -> …Ursachen- und Wirkungsanalyse mit dem Ishikawa Diagramm: "6 M"Maschine         Methode         Material                                                                                        Problem / WirkungMessung          Mensch            Mitwelt 4 Grundsätze des TQM: Menschen einbeziehen, Produkte am Markt orientieren, Organisation flexibilisieren und Verfahren ständig optimieren
  • 1.06 Projektorganisation (Project organisation) Projektorganisation umfasst die Zusammenstellung der Rollen, Verantworlichkeiten, Befugnisse, Schnittstellen und Infrastruktur eines Projekts. Es gibt 3 Grundformen der Projektorganisation: Stabsprojektorganisation: PL hat Stabsfunktion, d.h. keine Weisungsbefugnis. Besonders für Organisationsprojekte geeignet Reine Projektorganisation: PL steht an der Spitze der Organisationseinheit Matrixorganisation: PL bestimmt das Was und Wann, Linie bestimmt das Wie und Wer.
  • 1.07 Teamarbeit (Teamwork) Ein Team ist eine Gruppe von Personen, die gemeinsam für das Erreichen spezifischer Ziele im Projekt verantwortlich sind. Dabei ist die zu lösende Aufgabe das organisierende Prinzip im Team. Zusammen mit einer starken Leistungsethik, Selbstverantwortlichkeit und Disziplin sind das die 4 Erfolgsfaktoren der Teamarbeit. Negative Teameffekte sind: Groupthink, Social Loafing, Risk Shifting. Zur Teamfähigkeit gehören Fähigkeiten zur: Kommunikation, Interaktion, Integration, Kooperation, Konfliktlösung und Konsensfindung
  • 1.08 Problemlösung (Problem resolution) Ein Problem ist eine schwierige Aufgabe mit unklarem Lösungsweg, die die Zielerreichung behindert. Abgrenzung:  Beim Risiko ist unsicher, ob das Problem eintreten wird. Krise: Ein komplexes Problem mit hoher Emotionaler Betroffenheit. Ein Konflikt ist die Unvereinbarkeit von Meinungen, Fakten und Gefühlen zwischen 2 oder mehreren Personen. Der systematische Problemlösungsprozess beinhaltet: Problem erkennen -> Klärungsphase (Ziel definieren, Situations- und Ursachenanalyse)  -> Lösungsphase (Lösungen erarbeiten, bewerten, entscheiden) -> Umsetzungsphase (Aktionsplan, Umsetzung, Kontrolle) und Lessons Learned
  • 1.09 Projektstrukturen (Project structures) Der PSP ist eine mehrdimensionale Projektstruktur. Er gliedert das Projekt nach seinen Arbeitsinhalten und Aufgaben. Er beschreibt was in dem Projekt zu tun ist. Der PSP kannn gegliedert werden nach: Objekten, Phasen, Funktionen, Aktivitäten und Organisationselementen. Das AP ist dabei die kleinste Einheit. Die AP Beschreibung enthält mindestens Name und Nr. des AP, kurze Beschreibung, geforderte Ergebnisses (Deliverables oder Output), Voraussetzungen (Input), geplanter Aufwand, Dauer und Termine, sowie den AP-Verantwortlichen  
  • 1.10 Leistungsumfang und Lieferobjekte (Scope & deliverables) Der Leistungsumfang beschreibt zum Einen den Produktinhalt (Eigenschaften und Funktionen des Produkts) und Anderen den Projektinhalt (durchzuführende Arbeiten um das Produkt liefern zu können). Der Leistungsumfang des Produkts wird im Lastenheft (vom Auftraggeber festgelegte Forderungen an die Lieferungen und Leistungen eines Auftragnehmers) und im Pflichtenheft (von Auftragnehmer erarbeitete Realisierungsvorgaben auf Basis des Lastenhefts) festgelegt. Der Projektsteckbrief fasst die wichtigsten Eckdaten eines Projekts zusammen um einen Überblick über das Projekt zu ermöglichen.
  • 1.11a Projektphasen (Project phases) PM- und Projektphasen beinhalten: Initialisierungs- -> Definitions- -> Planungs- -> Steuerungs-/Umsetzungs- -> Abschlussphase. Elemente von Prozessmodellen sind dabei: Projektphasen, Aktivitäten, Meilensteine und Gates, Qualifikation und Rollen und Detailvorgaben. Phasenübergänge im Stage-Gate Modell: Alle Aktivitäten einer Phase müssen abgeschlossen sein um ein Gate zu durchlaufen. Mittlerweile sind Überlappungen der Phase erlaubt. Bei den Prozessmodellen gibt es 3 Modellfamilien: Sequentielle (Wasserfall- und V-Modell), wiederholende (Agiles, Evolutionäres oder Inkrementelles Modell) und wiederverwendende Modelle
  • 1.11b Ablauf und Termine (Time) Die Prozessschritte bei der Ablauf- und Terminplanung: Phasenplan -> PSP -> Ablaufplan -> Terminplan -> Ressourcenabgleich -> Optimierung des Ablaufs- und Terminplans -> Verabschiedung des Ausführungsplans -> Controlling Ein Netzplan ist die graphische Darstellung von Abläufen und deren Abhängigkeiten (Anordnungsbeziehungen). Elemente des Netzplans sind: Vorgang, Ereignis / Meilenstein, Anordnugnsbeziehung, Knoten (Kästchen) und Pfeile. Im Vorgangsknoten-Netzplan werden Vorgänge und Meilensteine als Kästchen und Anordnungsbeziehungen als Pfeile dargestellt. Ein Balkenplan stellt KEINE Anordnungsbeziehungen dar! Anordungsbeziehungen: Normalfolge (Ende-Anfang), Anfangsfolge (Anfang-Anfang), Endfolge (Ende-Ende), Sprungfolge (Anfang-Ende) Gesamtpuffer: Differenz zwischen frühestem und spätestem Anfangs- oder Endzeitpunkt, bzw. der Abstand zum kritischen Pfad Freier Puffer: Zeitspanne um die Ein Vorgang verschoben werden kann, ohne den frühesten Start des Nachfolgers zu beinflussen.
  • 1.12 Ressourcen (Resources) Einsatzmittel sind personelle Ressourcen, Sachmittel, verbrauchende oder finanzielle Ressourcen. Ressourcen haben 3 Hauptdimensionen: Was, Wer, Wann. Mechanik der Ressourcenplanung: 1. Aufwand schätzen -> 2. Kapazitätsprofil analysieren / Ressourcen auswählen -> 3. Aufwand einlasten -> 4. Resultierendes Belastungsprofil. 3 Planungsstrategien bei Überlastungssituationen: Termin- und kapazitätstreue Planung durch Ausnutzung von Puffern Kapazitätstreue Planung durch Verschiebung des Endtermins Termintreue Planung durch Erhöhung der Kapazitäten.
  • 1.13 Kosten und Finanzmittel (Cost & finance) Projektkosten sind gegliedert in Kostenarten Kostenstellen Kostenträgern. Kosten sind Geldwerte der eingesetzten Ressourcen. Ausgaben betreffen nur entgeltlich erworbene Ressourcen Auszahlungen sind immer an Zahlungsvorgänge geknüpft Aufwendungen sind einer Periode zugeordnete Kosten Kostenschätzverfahren: Expertenbefragung (Delphi, Schätzklausur mit Kennziffersystemen (Metriken, Kostenkennziffern) parametrische Verfahren (Kostenschätzung anhand von Kostengleichungen, z.B. Function Point Methode). ERGÄNZEN: Plan- und Soll/Ist Vergleiche mit Abweichungsursachen und Maßnahmen
  • 1.14a Beschaffungsprozess (Procurement) Der Beschaffungsprozess beschreibt den Ablauf der einzelnen Phasen zur Versorgung des Unternehmens mit den benötigten Einsatzstoffen. Er umfasst die Schritte: Bedarfsermittlung Lieferantensuche Anfragen Angebotsvergleich Verhandlung und Abschluss Bestellung Lieferung Bestellüberwachung Abrechnung und Lieferantenbewertung.
  • 1.14b Die rechtlichen Grundlagen der Beschaffung: Verträge (Contract) Grundlage der Beschaffung sind Verträge mit dem Mindestinhalt: Bezeichnung der Vertragsparteien und Beschreibung der Leistung und Gegenleistung. Vertragstypen: Kauf-, Dienst und Werkvertrag. Ein Angebot ist eine Willenserklärung zu einem Vertragsabschluss mit einer Zusammenfassung der zukünftigen Vertragsbedingungen, so dass der andere durch ein bloßes Ja (Annahmeerklärung) den Vertrag zustande kommen lassen kann. Phasen des Vertragsabschlusses im Projekt: Verhandlungsphase / Angebot Vertragsabschluss Abwicklungsphase Abnahme.
  • 1.14c Vertragsrecht in der Projektarbeit Pflichtverletzung durch Leistungsstörung Unmöglichkeit / Unvermögen teilweise Nichtleistung Verzug Schlechleistung) führt zu Schadensersatzansprüchen auf der Gegenseite. Claim Management hat zum Ziel zusätzliche Vergütungsansprüche oder vertragslaufzeitverlängerungen durchzusetzen und beginnt mit Vertragsabschluss.
  • 1.15 Konfiguration und Änderungen (Changes) Abgrenzung Projektkonfigurationsmanagement (P-KM) vs. Konfigurationsmanagement (KM): KM kommt aus dem Bereich Engineering. P-KM ist ein Denk- und Handlungsinstrument für das PM und eine Querschnittsdisziplin für das Engineering, die Produkterstellung und das PM. Projektprozesse bestehen aus PM-Prozessen und Produktentstehungsprozessen. KM für PM-Prozesse betrachtet Änderungen an Terminplänen, PSP, Verträgen... Die wichtigsten Teilgebiete des KM sind: Konfigurationsidentifizierung (Bestimmung der Bezugskonfiguration Konfigurationsüberwachung Konfigurationsbuchführung. Änderungsmanagement ist die Überwachung und Steuerung von Änderungen, die identifiziert, beschrieben, klassifiziert, bewertet, genehmigt und verifiziert werden.
  • 1.16a Projektcontrolling: Überwachung, Steuerung und Berichtswesen (Control & reports) Projektcontrolling besteht aus Überwachung und Steuerung. Fortschrittsgrad FGR ist die Maßangabe in % für die Zielerreichung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Der Fertigstellungsgrad ist der Ist-Fortschrittsgrad. Fertigstellungsgrad(Ist) FGR(Ist) = D(Stichtag) / D(gesamt) *100% = K(Ist) / K(gesamt) *100% Fertigstellungswert FW = geplante Gesamtkosten PGK * FGR(Ist) Erwartete Gesamtkosten EGK = PGK * K(Ist)/FW  bei der linearen Prognose Erwartete Gesamtkosten EGK = PGK + (K(Ist)-FW)  bei der additiven Prognose Kostenabweichung KA = FW-K(Ist) Ist / Plan / Soll: Ist-Werte sind immer aus der Vergangenheit, Planwerte werden eingefroren bis sich die Rahmenbedingungen ändern, Sollwerte sind die bei Planungsaktualisierung neu ermittelten Werte = Forecasts. 5 Steuerungsmaßnahmen: Veränderung der Ressourcen Reduzierungs des Aufwands Erhöhung der Produktivität Veränderung des Leistungsumfangs Verbesserung der Prozessqulität
  • 1.16b Projektcontrolling: Überwachung, Steuerung und Berichtswesen (Control & reports) Projektcontrolling umfasst die Leistungsplanung (Aufgabenplanung die Leistungsgliederung (Zuordnung aller Leistungspositionen bzw. Anforderungen zu den APs oder Teilprojekten) die Leistungsbewertung (Geldwert der erbrachten Leistung unter Berücksichtung er entstandenen Kosten). Fortschrittsgrad-Messtechniken: Statusschritt-Technik (50-50 oder 0-100 Verfahren Mengenproportionalität Zeitproportionalität. Effizienzfaktor EF = FW/K(Ist)
  • 1.17 Information und Dokumentation (Information & documentation) Eine Information ist die Kenntnis, die die Ungewissheit über das Eintreten eines bestimmten Ereignisses veringert. Projektdokumente sind: Projektauftrag, Präsentationsunterlagen, Statusberichte, Dokumentation des Projektgegenstands (StüLi, Zeichnungen) und Änderungen des Projektgegenstands. Prozesse an Projektdokumentatio: Informationserzeugung -> Entscheidungen in Projekten -> Verifikation / Freigabe -> Publikation -> Archivierung
  • 1.18 Kommunikation (Communication) Sender - Empfänger Modell von Shannon und Weaver: Informationsquelle -> Botschaft -> Übertrager -> Gesendetes Signal -> Störquelle -> Empfangenes Signal -> Empfänger -> Botschaft Sach- und Beziehungsebene der Kommunikation nach Watzlawick (Eisbergmodell) 4-Ohrenmodell (Nachrichtenquadrat) von Schulz von Thun: 1. Sache, 2. Beziehung, 3. Selbstoffenbahrung, 4. Apell Die innere Landkarte ist eine Metapher für die innere psychische Wirklichkeit und meint damit das Weltbild, die Einstellung und die Glaubenssätze. Erfolgreiche Kommunikation erfordert zumindest die teilweise Übereinstimmung der inneren Landkarten von Sender und Empfänger.
  • 1.19 Projektstart (Start-up) Modell des Projektstartprozess: Projektidee -> Projektanstoß -> Vorbereitung -> Vorstudie -> Lastenheft -> Pflichtenheft -> Projektplanung 2 Phasen: Projektvorbereitung = Projektstart im engeren Sinn und Konzeptionelle Phase = Projektstart im weiteren Sinn. Kick-off dient dazu, die Stakeholder über das Projekt zu informieren. Im Projektstartworkshop erarbeiten die Beteiligten die Grundlagen für die spätere Zusammenarbeit. Vorschlag Agenda für den Projektstartworkshop: Vorstellungsrunde, Tagesordnung, Erwartungen abfragen, Informationssammlung, Überblick über das vorgegeben PM, Identifizierung der Stakeholder, Grobe Ziele festlegen, Entwurf PSP / Kostenschätzung und Projektphase, Planung nächste Projektphase, weiteres Vorgehen, Feedback
  • 1.20 Projektabschluss (Close-out) 3 Punkte zum Projektabschluss: Übergabe des Projektgegenstands (Übergabe, Abnahmeprüfung, Abnahmeprotokoll = Freigabeprotokoll) Abschluss des Controllings Projektevaluierung. Prozessschritte bei Projektabschluss: Produktabnahme -> Abschlussanalyse -> Erfahrungssicherung -> Projektauflösung Prozessschritt Produktabnahme: Übergabe -> Übergabeprotokoll -> Abnahmeprüfung (Prüfung auf Auftragserfüllung) -> Übernahmeprotokoll -> Abnahmebericht
  • 2.01 Führung (Leadership) Führungstechniken: Management by Objectives, by Exception, by Delegation Führungsstile: Autoritär, Patriachalisch (Mitarbeiter haben keinen Entscheidungseinfluss, erhalten aber eine Begründung), Partizipativ, Delegativ, Demokratisch
  • 2.02 Motivation und Engagement (Engagement & motivation) Motivation ist die Antriebskraft und Bereitschaft in einer bestimmten Weise zu handeln. Motive sind die Beweggründe des Handelns, die meist von Zielen geprägt sind. Demotivation ist die Einschränkung oder der Verlust der Antriebskraft. Bedürfnispyramide nach Maslow: 1. Physiologische Bedürfnisse 2. Sicherheit 3. Zugehörigkeit 4. Achtung 5. Selbstverwirklichung (Wachstumsbedürfnis) 2-Faktoren Theorie nach Herzberg: Positive Motivatoren (Zufriedenheit) und positive Hygienefaktoren (keine Unzufriedenheit) <-> Negative Motivatoren (keine Zufriedenheit) und negative Hygienefaktoren (Unzufriedenheit) Motivation in der Projektarbeit durch Förderung der Selbstmotivation (Förderung von Selbstverwirklichung und Achtung) und Verhinderung von Demotivation (Bedürfnisse nach Zugehörigkeit, Sicherheit und physiologische Bedürfnisse befriedigen)
  • 2.03 Selbststeuerung (Self-control) Stressfaktoren im Projekt: Unklare Ziele unrealistische Pläne Termin- und Leistungsdruck hoher Besprechungsaufwand Konflikte Ressourcenknappheit Führungs- und Kulturprobleme Stressprävention durch Zeitmanagement Selbstmanagement Umgang mit Gefühlen und Stimmungen
  • 2.04 Durchsetzungsvermögen (Assertiveness) Durchsetzungsvermögen impliziert das Erreichen von Zielen durch Einsatz von Autorität (fachliche, persönliche oder institutionelle Autorität) Überzeugungsvermögen ist die Fähigkeit sich gegenüber anderen argumentativ behaupten zu können
  • 2.05 Stressbewältigung und Entspannung (Relaxation) Einem Stressreisz folgt immer: Anspannung -> Aktion -> Entspannung. Folgen zu viele Stressreize hintereinander kann in der Entspannungphase nicht mehr regeneriert werden. Entgrenzung in Projekten: zeitlich (Überstunden räumlich (Arbeit wird nach Hause mitgenommen sozial (Vernachlässigung sozialer Kontakte) emotional (schlechtes Gewissen)
  • 2.06 Offenheit (Openness) 5 Faktoren Modell der Persönlichkeitsstruktur: Extraversion (extro-, introvertriert Verträglichkeit (kooperativ, vertrauenvoll, misstrauisch) Gewissenhaftigkeit Emotionale Stabilität (ruhig, gelassen, neurotisch Offenheit
  • 2.07 Kreativität (Creativity) 3 Voraussetzungen von Kreativität: Wollen, Können, Dürfen. 3 Kreativitätsblockaden: Wahrnehmungsblockaden, Blockaden der Ausdrucksfähigkeit und umweltbedingte Blockaden. 4 Phasen des kreativen Prozesses: Vorbereitung, loslösen vom Problem, spontane Lösungsideen, Konkretisierung. Kreativitätstechniken: Assoziations-Techniken (z.B. Brainstorming, 6-3-5 Analogietechniken (z.B. Bionik Konfrontationstechniken (z.B. Reizwortanalyse Analystische Techniken (z.B. Morphologischer Kasten Mapping Techniken (z.B. Mind Mapping)
  • 2.08 Ergebnisorientierung (Results orientation) Ergebnisse können in Projekt-, Kunden-, Mitarbeiterergebnisse unterteilt werden. Es gibt 2 Betrachtungsebenen: Objektebene (Entwicklung eines Produkts, Optimierung eines Prozesses) und eine Handlungsebene (methodische und soziale Ebene). Pragmatischer Ansatz: Schwerpunkte so dosieren, dass mit minimalem Einsatz das optimale Ergebnis erreicht wird. Auf Teamebene bedeutet Ergebnisorientierung, die Aufmerksamkeit des Teams auf Schlüsselziele zu lenken um ein optimales Ergebnis zu erzielen. 
  • 2.09 Effizienz (Efficiency) Effizienz ist die positive Art und Weise des Hervorbringens von Wirksamkeit. Effizienz=Output/Input Effektivität bedeutet den Grad der Zielerreichung einer Handlung. Effektivität = Ist-Output/Soll-Output
  • 2.10 Rücksprache und Beratung (Consultation) Rücksprache ist die Fähigkeit Gründe und schlüssige Argumente vorzulegen, anderen Ansichten zuzuhören und zu verhandeln und Lösungen zu finden. Rücksprache führt zu Konsensentscheidungen und bringt Meinungs- verschiedenheiten ans Tageslicht. Ein Tool für Rücksprache sind Jour Fixe Termine. Ein Modell für Rücksprache ist das Johari-Fenster: Blinder Fleck Geheim Öffentlich Unbekannt  
  • 2.11 Verhandlungen (Negotiation) Das Harvard Konzept als Methode mit 5 Prinzipien: Alternativen abwägen Zwischen Menschen und Problemen unterschieden Ermitteln der Interessen und Bedürfnisse Entwickeln von Optionen zum beiderseitigen Vorteil Fairness als Prüfstein für die Einigung Optimale Grundhaltung für professionelle Verhandlungen: Interesse am Verhandlungspartner als Mensch Respekt für seine Bedürfnisse und Fairness statt Druck. Aktives Zuhören: Zuhören Beobachten Verstehen Rückmelden. Klare Aussagen durch Ich-Botschaften
  • 2.12a Konflikte (Conflict) Ein Konflikt besteht wenn sich mind. 1 Person durch das Handlen einer Anderen in ihren Bedürfnissen verletzt fühlt oder die Verletzung der Bedürfnisse befürchtet. Aufgabe des Konfliktmanagements ist es Konflikte im Projekt durch Vorsorgemaßnahmen zu vermeiden, Symptome und Warnzeichen frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren, sowie Konflikte kreativ und kooperativ zu lösen. Eisbergmodell mit Sacheben und Beziehungsebene. konflikteskalation: Je stärker sich ein Konflikt festhakt um so emotionaler wird er. Jede Seite erhöht den Druck so lange bis die eigenen Interessen geopfert werden nur um der Gegenseite zu schaden. Konfliktsympome sind: gestörte Kommunikation "problematische" Arbeitshaltung Fehlzeiten Fluktuation Cliquenbildung. Typische Handlungsstrategien: Vermeiden (Verlust/Verlust Nachgeben (Verlust/Sieg Durchsetzen (Sieg/Verlust) Integrieren ((Sieg/Sieg)
  • 2.12b Krisen – Projektkrisen (Crises) Eine Projektkrise ist eine extreme Situation, die eine gravierende Abweichung vom Plan bewirkt und als existensbedrohend angesehen wird. Entwicklung einer Krise: Zuspitzung Höhe / Wendepunkt Bedrohung und Gefahr Dringlichkeit Entscheidung Häufige Krisenursachen: Anhäufung ungelöster Probleme hoher Ressourcenverbracuh aufgrund ungelöster Konflikte plötzlich eintretende Probleme und Ereignisse. Maßnahmen zur Krisenbewältigung: Analyse + Sofortmaßnahmen Entscheidung vorbereiten und treffen Übernahme der Projektsteuerung und Kommunikation
  • 2.13 Verlässlichkeit (Reliability) Verlässlichkeit ist ein Maß dafür, wie zuverlässig und sicher, etwas die daran gestellten Anforderungen erfüllt. Verlässlichkeit bei Produkten beinhaltet:RAMS Reliability (Zuverlässigkeit Availability (Verfügbarkeit Maintainability (Instandhaltbarkeit) Safety (Sicherheit). Verlässlichkeit bei Personen außert sich in Ehrlichkeit Verbindlichkeit Konsistenz Offenheit und Loyalität. Dauerhafte Verlässlichkeit führt zu Vertrauensbildung
  • 2.14 Wertschätzung (Values appreciation) Wertschätzung von Personen ist die Fähigkeit Gefühle, Werte und Meinungen anderer zu respektieren, sich dafür zu interessieren, sie zu verstehen und sich damit auseinander setzen zu wollen. Kongruente Führung beinhaltet die Übereinstimmung von gelebten, deklarierten und inneren Werten (3 Wertebenen)
  • 2.15 Ethik (Ethics) Die Ethik ist eine philosophische Disziplin, und erstellt Kriterien für gutes und schlechtes Handeln und bewertet seine Motive und Folgen.  Damit ist Ethik die Lehre über die Moral. Moral bezeichnet Handlungsmuster und -regeln bestimmter Individuen oder Kulturen. Deskriptive Ethik beschreibt und begründet Verhalten und Werte von Kulturen. Normative Ethik prüft und bewertet die geltende Moral und gibt Handlungsanweisungen. Ethik in der Projektführung:Führungsverantwortung beinhaltet sowohl instrumentelle Rationalität (besteht aus einer technischen und einer pragmatischen Dimension) und einer ethischen Rationailtät / Dimension.