Differentielle und Persönlichkeitspsychologie (Subject) / VL Haagemann SS20 (Lesson)

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  • Beiträge zur Diff. Psychologie: Galton Binet Stern Galton:  - Vererbung psychischer Merkmale - Anthropometisches Labor - Normalverteilung & Korrelationskoeffizient Binet: - erster funktionierender Intelligenztest - Intelligenzalter vs. Alter Stern: - Begründer der diff. Psychologie - Erfinder des IQ
  • Aufgaben der diff. Psychologie Binet Stern Binet: - Messung von Art und Ausmaß der Unterschiede in psychischen Prozessen - Wechselbeziehungen psychischer Prozesse Stern: - Ursachen und Einflussfaktoren für Unterschiede - Manifestation und Messung der Unterschiede - Methoden: Variationsforschung (1M, 1I), Korrelationsf. (>1M, >1I), Psychographie (>1M, 1I)                    Komparationsforschung (>1I, >1M)
  • Ideographische vs. Nomothetische Methode Ideographisch: - Individuen sind unvergleichbar --> Erfassung nur durch Biographie des Einzelnen Nomothetische Methode: - Ableitung allgemeiner Regeln und Gesetze --> z.B. Big Five
  • Bestimmung von Traits: Rationale vs. Analytische Variablenreduktion Rationale: - Zusammenfassung nach konzeptueller Ähnlichkeit --> schmale vs. breite Traits --> Hängt von Sprachverständnis ab Analytische: - Zusammenfassung nach statistischer Ähnlichkeit --> Faktorenanalyse --> viele VPN, Sprachverständnis der VPN, Techniken der FA
  • Strukturanalyse: Strukturentdeckende Verfahren Strukturüberprüfende Verfahren Strukturentdeckende Verfahren: - Keine a-priori Hypothese zum Zusammenhang - Zusammenhang wird datengetrieben identifiziert - Faktorenanalyse (FA) Strukturüberprüfende Verfahren: - Theorie und a-priori Hypothese - Zusammenhang wird theoriegetrieben modelliert und mit Daten getestet - Strukturgleichungsmodelle (SEM)
  • Faktorenanalyse - Ablauf Ablauf: 1. Auswahl der Variablen 2. Herstellung Korrelationsmatrix 3. Extraktion von Faktoren 4. Festlegung der gewünschten Anzahl an Faktoren 5. Rotation der Faktoren 6. Interpretation der Faktoren
  • Faktorenanalyse - Ziele Ziele: - Korrelationsmuster zwischen Variablen zusammenfassen  --> Reduktion von Variablen zu Faktoren - Operationale Definition für Prozesse liefern - Überprüfung von Theorien
  • Faktorenanalyse - Probleme Auswahl der Variablen: - "Koffer Argument"  --> Ausgewählte Variablen bestimmen die Faktoren Auswahl der Probanden - Ausreichend Varianz? Anzahl der Faktoren - Statistische Perspektive (Varianzaufklärung) - Substantielle Perspektiv  --> Alle logisch notwendigen, keine überflüssigen Validität - keine internen Kriterien, nur analytisch - muss mit externen Kriterien validiert werden
  • Persönlichkeitsmodell - Guilford Theorie, Methode, Probleme, Würdigung Theorie: - Hierarchisches Persönlichkeitsmodell  1. Spezifische Verhaltensweisen  2. Habits  3. Primäre Traits  4. Typen Methode: - Elektizitische Itemsammlung - Faktorenanalyse der Itemsammlung   --> 11 Faktoren Fragebogen, GZTS Probleme: - Zuordnung von Faktoren zu Hierarchieebene teils willkürlich - keine Aussage zu Zusammenhängen zwischen Faktoren Würdigung: - GZTS als wichtige Quelle für weitere Forschung
  • Persönlichkeitsmodell - Cattell: L-Daten Theorie, Methode, Probleme Theorie: - Zusammensetzung aus Ability, Temperament, Motivation, States Methode, L-Daten: - lexikalischer Ansatz --> Natürlichsprachliche Begriffe auf wenige Faktoren reduziert 1. rationale Variablenreduktion  --> 4500 von Alport & Odbert auf 171 2. analytische Variablenreduktion  --> reduktion auf 35 Variablen, dann 12 Primärfaktoren (L-Daten) Probleme, L-Daten: - rationale Variablenreduktion ist subjektiv und unkontrolliert - analytische Variablenreduktion mit willkürlichen Clustern und geringer Stichprobe - Replizierbarkeit ist gering (häflte)  --> überfaktorisiert
  • Persönlichkeitsmodell, Fragebogen: Methoden, Probleme  Methode, Fragebogen: - Zusätzlich 4 Faktoren (Q-Daten)  --> unbekannter Konstruktionsprozess - 16 Faktoren sind korreliert  --> weiter auf 5/ 2 Faktoren reduzierbar Probleme, Fragebogen: - Konstruktion unklar - Viele Items korrelieren höher mit anderen Faktoren  --> geringe faktorielle Reinheit - geringe interne Konsistenz in den Primärfaktoren
  • Persönlichkeitsmodell - Eysenck Theorie, Methode, Evaluation Theorie - PEN System: - Psychotizismus P, Extraversion E, Neurotizismus N  --> Unkorrelierte Types  --> Darunter viele Traits Methode E & N: - neurotische Soldaten auf 37 Items bewertet  --> Faktorenanalyse - E&N mit 40% Varianz - Extraversion aus Belohnungssensitivität, Soziabilität und Positive Emotionalität - Neurotizismus aus Emotionale Labilität und Negative Emotionalität Methode P:- 50 Schizo, 50 Depri, 100 Norm auf 20 Items bewertet  -->Faktor zur Trennung von Normalen und Psychotikern - Psychotizismus P  --> Kontinuum von Normal bis psychotisch, unsozialisiertes Verhalten Evaluation: - E&N unumstritten - P fragwürdig - mangelhafte Trennung klinischer und normaler Gruppen - Naturwissenschaftlicher Ansatz
  • Fünf-Faktorenmodell - Theorie Tupes & Christal Norman Costa & McCrae Grundannahme: - Persönlichkeitsmerkmale sprachlich repräsentiert  --> je wichtiger desto mehr Wörter (Sedimentationshypothese) Tupes & Christal: - Reanalyse von verschiedenen Korrelationsdaten  --> immer gleiche 5 Faktoren Norman: - 4 besten Variablen (Cattell) pro Faktor  --> bis heute relevant und replizierbar NEO-PI - Costa & McCrae - 6 Facetten pro Faktor
  • Fünf-Faktoren Modell - Probleme & Kritik Methodische Probleme: - Konfirmatorische FA nicht erfolgreich - Kommerzieller Vertrieb verhindert schnelle Entwicklung - 5 Skalen sind korreliert Kritik: - Anzahl der Faktoren unsicher (PEN) - Inhaltliche Interpretation umstritten (Faktor 5) - Faktoren sind atheoretisch konstruiert
  • Fünf-Faktoren Modell - Alternativen & Kulturabhängigkeit Alternativen: - HEXACO-Modell  --> 6 Faktoren - International Personality Item Pool Kulturabhängigkeit: - Ethischer Ansatz  --> Konstruktion in einem Sprachraum - Übersetzung, neue Stichprobe, neue EFA - Emischer Ansatz  --> Unabhängige Konstruktion mit gleicher Methode - Konvergenz der Faktorstruktur? - China  --> 7 Faktoren
  • Intelligenz - Definitionen Lebenspraktische Bedeutung Verbale Definition Operationale Definition Lebenspraktische Bedeutung - Positive Korrelation mit Erfolg in Ausbildung & Beruf, Lebensspanne Verbale Definition - Binet & Simon  --> Art der Bewältigung einer aktuellen Situation  --> Gut urteilen, verstehen, handeln - Stern  --> Vermögen, Bedingungen des Lebens selbst zu gestalten und produktiv zu sein Operationale Definition - Was der Intelligenztest misst  --> Problem: viele Tests  --> Vorteil: Erlaubt Einstieg in das Problemfeld
  • Intelligenzstrukturmodell - Spearman Theorie, Evaluation Theorie: Zwei-Faktoren-Modell - General Intelligence g und spezifische Faktoren s  --> alle Leistungstests korrelieren positiv Evaluaiton: - Positive Korrelation zwischen Tests bestätigt - g erklärt 50% der Varianz vieler Aufgaben - g sagt Schulerfolg etc. voraus - Heute in Standard Progressive Matrices getestet
  • Intelligenzstrukturmodell - Thursone Theorie, Test Theorie: - 7 Primary Mental Abilities  --> Memory, Number, Reasoning, Verbal comprehension, Word fluency, Perceptual speed, Space Test: - IST-2000-R  --> Items zu allen Faktoren (Matrizen, Formen, Würfel, Rechnen etc.)
  • Intelligenzstrukturmodell - Burt, Vernon Theorie, Evaluation, Test Gruppenfaktormodell: - Hierarchische Struktur von Intelligenzfaktoren  --> Unterschiedlich starke, positive Korrelationen in Tests  --> g-Faktor        --> verbal-educational & spatial motor              --> fluency, literarisch, linguistisch, numerisch, inductive, perceptual Evaluation - Statistisch fundierter Kompromiss zwischen Spearman und Thurstone
  • HAWIK HAWIK-III - Verbale Intelligenz & Handlungsintelligenz   HAWIK-IV - Sprachverständnis  --> Gemiensamkeiten finden, Wortschatz, Allgemeines Verständnis - Wahrnehmungsgebundenes Logisches Denken  --> Mosaik-Test, Bildkonzepte, Matrizen - Arbeitsgedächtnis  --> Zahlennachsprechen, Buchstaben-Zahlen-Folgen - Verarbeitungsgeschwindigkeit  --> Zahlen-Symbol-Test
  • Intelligenzstrukturmodell - Cattell Theorie Fluide und Kristallisierte Intelligenz: - gf --> kognitive Fähigkeit neue Probleme zu lösen  --> ohne Lernerfahrung, genetisch  --> Figurale Beziehungen, Gedächtnis, induktives Denken - gc  --> kognitive Fähigkeiten durch Lernerfahrung  --> gf als Voraussetzung - gfh  --> Kombination, mehrere Pimärfaktoren laden auf beide g  --> interkorrelation r=.50 hoch
  • Intelligenzstrukturmodell - Guilford Theorie, Evaluation Structure-of-Intellect Model - nicht hierarchisch, ohne g, orthogonal rotierte FA - Ziel, intelektuelle Prozesse zu beschreiben, klassifizieren, erklären Modell: - Input > Operation > Output  --> Input: figural, symbolisch, semantisch, verhaltensmäßig  --> Operation: kognitiv, Gedächtnis, divergente Produktion, konvergente Produktion  --> Output: Einheiten, Klassen, Beziehungen, Systeme etc. Evaluation - 4*5*6 = 120 Faktoren in Quader Modell - Einfluss auf empirische Forschung - Theoretisches Problem: Kategorisierung fragwürdig - Empirisches Problem: Unabhängige Faktoren korrelieren positiv
  • Intelligenzstrukturmodell - Jäger Theorie, Evaluation Berliner Intelligenzstrukturmodel:  - Synthese aus Spearman, Thurstone, Guilford  --> Theoretisches Modell - 4 operative Faktoren  --> Einfallsreichtum, Verarbeitungskapa., Gedächtnis, Bearbeitungsgeschwindigkeit - 3 inhaltsgebundene Faktoren  --> figural-bildhaft, verbal, numerisch - g-Faktor Evaluation: - theoretisch differenziert, empirisch fundiert - zu hohe Komplexität für Praxis
  • Intelligenzstrukturmodell - Carroll Theorie Three Stratum Theorie: - Metaanalyse ergibt hierarchische Faktorstruktur  --> Stratum I - schmal - induktives Denken, Leseverständnis etc. (60+ Faktoren)  --> Stratum II - breit - Gedächtnis, gf, gc, etc. (8 primary mental abilities)  --> Stratum III - general - g-Faktor (gf lädt am stärksten)
  • Intelligenzstrukturmodelle - Fazit Methoden sind entscheidend: - Nur gemessene Variablen haben Einfluss - Je breiter der Merkmalsbereich desto mehr Faktoren - Rotationsmethode etc. Offene Fragen: - Welche kognitiven Prozesse? - Individuell verschiedene Intelligenzstruktur?