4. Sorge um Image und Koalition
→ Verbündung mit einzelnen Personen → keine win-win-Situation gewollt → Es geht nicht mehr um die eigentlichen Ursachen
Konfliktbearbeitung: Drohstrategie
→ innerbetrieblicher Konfliktlotse → Coaching als Begleitmaßnahme
Konfliktbearbeitung: Begrenzte Vernichtungsschläge
→ innerbetrieblicher Konfliktlotse → Coaching als Begleitmaßnahme
Konfliktbearbeitung: Zersplitterung
→ innerbetrieblicher Konfliktlotse → Machteingriffe durch Führungsebene
Konfliktbearbeitung: Gemeinsam in den Abgrund
→ Machteingriff durch Führungsebene → juristische Möglichkeiten
Allgemeines über Konflikte
→ lat. confligere = kämpfen/ aneinander geraten → gegensätzliche/ unvereinbare Interessen → Bestandteil des menschlichen Lebens
Konfliktformen
→ innerhalb einer Person (intrapersonal) → zwei oder mehrere Personen (interpersonal) → innerhalb einer Gruppe → zwischen mehreren Gruppen/ Unternehmen → innerhalb einer Gesellschaft/ eines Staates → innerhalb zwei oder mehr Gesellschaften/ Staaten
Innerer Konflikt
→ Widerstreit zwischen mindestens zwei inneren, unvereinbar scheinenden Strebungen → Appetenz-Appetenz-Konflikt → Appetenz-Aversions-Konflikt → Aversions-Aversions-Konflikt
Appetenz-Appetenz-Konflikt
→ Annäherungs-Annäherungs-Konflikt → gleichstarke positive Handlungsziele → beide können nicht erreicht werden
Aversions-Aversions-Konflikt
→ Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt → zwei gleichermaßen unangenehme Handlungsziele → beide können nicht erreicht werden
Aversions-Appetenz-Konflikt
→ Ambivalenz-Konflikt (Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt) → gleichzeitige und gleichstarke positive und negative Aspekte → multipler Ambivalenz-Konflikt
Wahrnehmung innerer Konflikte
→ ungutes Gefühl → schlechtes Gewissen → innere Anspannung → Druckgefühl äußert sich durch Inkongruenzen
Ursachen innerer Konflikte
→ Prägungserfahrungen → Lebensübergänge → Veränderungen → Konflikte in der Hierachie persönlicher Werte → Übernahme von Einstellungen und Werten bedeutsamer Bezugspersonen
Bewältigung innerer Konflikte
→ Identifizieren der Inkongruenzen → Bewusst wahrnehmen was empfunden wird → Polaritäten erfragen und erkennen → gemeinsamen Wert finden → Polaritäten der beiden Werte miteinander kombinieren → Zukunftsvorstellungen entwickeln und überprüfen ob Einwände dagegen sprechen
Soziale Konflikte
→ Ziel- oder Interessenkonflikt → zwei oder mehrere Parteien verfolgen unterschiedliche Ziele/ Interessen → Bewertungskonflikt → beteiligte Personen haben das gleiche Ziel wollen dies jedoch auf unterschiedliche Weise erreichen → Verteilungskonflikt → Uneinigkeiten bei der Ressourcenverteilung → Beziehungskonflikt → unterschwellige oder offene Störungen in einer Beziehung → Rollenkonflikt → Menschen die widersprüchliche Rollenerwartungen an sich selbst haben oder diesen von außen ausgesetzt sind
Soziale Rolle
→ soziale Rolle: Rolle im Leben z.B.: Mutter, Pfleger, etc. → soziale Position: Aufgabe innerhalb einer Gesellschaft, mehrere Rollen möglich → Rollenambiquität: keine klare Definition von Rollenerwartungen, keine Abgrenzung gegenüber ähnlicher Rolle → Interrollenkonflikt: Berufsrolle - Privatrolle → Intrarollenkonflikt: Rollensender hat widersprüchliche Ansprüche an Rollenträger → Rollen-Selbst-Konflikt: Rolle - persönliche Wertevorstellung
Auswirkungen von sozialen Konflikten
→ positive und negative Auswirkungen → Stabilisierung von Bestehendem → Erzeugung von Komplexität → erzeugen Gemeinsamkeiten im Zusammenleben → Veränderungen
Konfliktausgang nach Friedrich Glasl
→ Ebene 1: "win-win" → Ebene 2: "win-lose" → Ebene 3: "lose-lose"
Konfliktanalyse
→ offensichtlicher Streitgegenstand selten Ursache, Aufdecken der eigentlichen Konfliktursache daher schwierig → Konfliktsymptome → offene und versteckte Symptome (z.B.: offensichtlicher Streitgegenstand vs. unterschwellige Anzeichen) → aktive und passive Symptome (Konfrontation oder Rückzug) → verbale oder nonverbale Symptome → bewusste oder unbewusste Symptome
Konfliktbewältigung
→ erfolgt in Phasen → kann längeren Zeitraum andauern → Alle Beteiligten sollen an Klärung und Lösung mitarbeiten → bei komplexen und starken emotionalen Konflikten, neutrale Person mit einbeziehen → Bewältigungsprozess → Identifizieren der am Konflikt beteiligten Personen → Störungen und Unvereinbarkeiten klären → Konfliktursachen erforschen → Klärung der Hintergrundbedürfnisse und Anliegen der Konfliktpartner → gemeinsame übergeordnete Ziele finden → Lösungen suchen, finden und verlässlich vereinbaren
Allgemeines über Mobbing
→ lat. mobile vulgus = Pöbel, aufgewiegelte Volksmenge → ursprünglich: Angriff einer Gruppe von Tieren auf Eindringling → modern: systematische Schickanierung, Benachteiligung und Ausgrenzung am Arbeitsplatz über einen längeren Zeitraum → Leymann: mindestens eine von 45 klassifizierten Handlungen, mindestens einmal die Woche über sechs Monate
Mobbingphase 1: ungelöster Konflikt
→ ohne effektive Gegenwehr: → soziale Desorientierung → hilflose Kommunikation → scheinbare Kompromisse → mit effektiver Hilfe und Gegenwehr → Macht durch Erkenntnis: Es ist Mobbing. → Schutz durch Unterstützung, Solidariät, Klarheit
Mobbingphase 2: Psychterror
→ ohne effektive Gegenwehr: → erfolglose Hilfesuche → zunehmende Isolation und Angst → mit effektiver Hilfe und Gegenwehr → Verletzungsschutz, Schutzschirm → Aggressionen können mich nicht zerstören → stabile, wachsende Solidarität, Stressausgleich, Ressourcen
Mobbingphase 3: Arbeitsrechtliche Sanktionen
→ ohne effektive Gegenwehr → Eskalation der Gewalt → zunehmende Verzweifelung → Resignation → mit effektiver Hilfe und Gegenwehr → Handlungsmacht: Mobbing kann angehalten werden → Konfliktkomponente, Organisation, Mut, Unterstützer, Rechtsbeistand
Mobbingophase 4: Ausschluss/ Lösung
→ ohne effektive Gegenwehr → Verlust des Arbeitsplatzes → gesundheitliche, psychische Beeinträchtigungen → finanzielles Desaster → mit effektiver Hilfe und Gegenwehr → Neubeginn → Stabilisierung/ Lösung → über Belastungen hinauswachsen
Risikofaktoren für Mobbing
→ Risikogruppen: → Frauen → Auszubildene → alte Beschäftige → Soziale Berufe: Verkaufspersonal, Bank, Bausparkasse, Techniker, Gesundheitsberufe
Mobbing in Pflegeberufen
→ Institution: → ausgeprägte Hierachie → hoher Konkurrenzdruck → schwierige wirtschaftliche Situation → berufsgruppenbedingte Abschottung → Vorgesetzte: → Erfolgsdruck → begrenzte Entscheidungsspielräume → Abhängigkeit von der Leistung nachgeordneter Mitarbeiter → Mitarbeiter: → hohe Arbeitsbelastung wegen Personalmangel → hoher Konkurrenzdruck → persönliche/materielle Abhängigkeit → fehlende berufliche Alternativen → weitere begünstigende Faktoren: → schlechte Arbeitsorganisation (Überforderung, Leistungsdruck, Stress) → mangelhafte Arbeitsgestaltung (Frust, Langeweile) → Autoritärer Führungsstil → fehlende Kommunikation → Arbeitgeber kann durch passende Maßnahmen begünstigende Faktoren stark minimieren
Auswirkungen von Mobbing
→ beruflich: → Unsicherheit, Angst, Nervösität, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit → Leistungs- und Denkblockaden, häufige Fehler, Stress, Druck, kein Überblick → körperlich/ seelisch: → Schuldgefühle → Zweifel an eigenen Fähigkeiten → Schlafstörungen, Kopfschmerz, Depression, Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen → wirtschaftlich: → Krankheitsausfälle (Kosten) und Therapiekosten → gesetzlich: → Verboten nach §1, §2 und §75 → Arbeitgeber muss Maßnahmen ergreifen
Bewältigungsverhalten von Betroffenen von Mobbing
→ spontane Reaktion: Überraschung, Schreck, Sprachlosigkeit, Wut, Depression → Bewältigungsverhalten: aktive Gegenwehr, Klärungsversuche, Ausgleichsversuche, Unterordnung, Ignoranz, Vermeidung, Beschwerde bei Vorgesetzten, Suche nach Rückhalt und Bestätigung → Überforderung: zwanghaftes Durchspielen der Situation, Abbau von Ressourcen, hoffen auf externe Lösungen, Schwanken zwischen Selbstbehauptungswillen - Selbstzweifel - Angst → Psychosomatik und Erkrankungen: Unwohlsein, Dauerstress, Depression und Obsession, Missbrauch (Alkohol, Medikamente), PTSD, Arbeitsunfähigkeit
Was tun bei Mobbing?
→ Betriebe (präventiv): → Aufklärung/ Schulung zum Thema Mobbing und Konfliktlösungen → Mobbingbeauftragten erwählen und Beschwerdesystem einführen → Dienstvereinbarung zum Thema Schutz vor Mobbing in Auftrag geben → transparente Entscheidungen → Förderung einer starken Persönlichkeit → Betroffene: → früh Gespräch zum Mobber suchen → kompromissbereit sein → Stressabbau in der Freizeit → Beratungs- und Hilfsangebote nutzen → Kolleginnen: → Situation analysieren und Handlungsalternativen suchen → keine Schritte ohne Einverständnis des Opfers → Hilfsangebote empfehlen → Mitläufer ansprechen und sensibilisieren → Führungskräfte: → Mobbing thematiseren und eigenen Standpunkt dagegen deutlich machen → Gerüchte und Klatsch kritisch bewerten und mögliche Betroffene ansprechen