Überblick charakteristischer Symptome (Schizophrenie)
- Wahn - Wahrnehmungsstörung (Halluzination) - Ich-Störungen - Formale Denkstörungen - Störungen des Affekts - Katatone Symptome - Kognitive Symptome - störungen von Antrieb und Sozialverhalten
Wahn (Definition)
Inhaltliche Denkstörung
Formale Denktstörungen bei Schizophrenie
Werden häufig als fremdgemacht wahrgenommen --> Nehmen unter Behandlung schnell ab Minderaktivierung der Sprachareale während des Auftretens von Denkstörungen (Funktionelle Läsion)
Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen bei Schizophrenie
Verschiedene Formen: Akustisch, Optisch, Olfaktorisch, gustatorisch, taktil, leibeshalluzinationen (Zonästhesien) Tatsächlich Aktivierung in Hirnarealen bei akustischen Halluzinationen
Typen der Schizophrenie
Paranoide Schizophrenie - Junges Erwachsenenalter, Wahnideen, Halluzinationen, Störung v. Denken/Affekt, keine Persönlichkeitsveränderung, häufig Erhalt der Intelligenz Hebephrenie - Beginn nach Pubertät (Antriebsarm, zerfahren, affektflach und läppisch) Katatone Schizophrenie - Motorische Erscheinungen, Erregungszustände, Sperrungen, Mutismus, alternierender Befehlsautomatismus & Negativismus Schizophrenia Simplex - Oft organisch bedingt
Schizoaffektive Psychose
Manische/Depressive Symptome gleichzeitig mit schizophrenen Symptomen --> Häufig rezidivierend --> Kein Residualzustand + Sinken des Funktionsniveaus
Diagnostische Kriterien nach ICD-10 (Schizophrenie)
Mindestens eins der folgenden Symptome: - Gedankenlautwerden, -eingebung, - entzug oder Ausbreitung- Kontroll oder Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, Wahnwahrnehmung-Kommentierende oder dialogische Stimmen (o. andere Stimmen aus bestimmten Körperteilen)- Anhaltender kulturell unangemessener, bizarrer Wahn Oder mindestens zwei der folgenden Symptome: - Anhaltende Halluzinationen, begleitet von Wahngedanken/überwertige Ideen- Neologismen, Gedankenabreißen oder Einschiebungen in den Gedankenfluff- Katatone Symptome- Negative Symptome Über einen Zeitraum von mindestens einem Monat
Psychopharmakologische Therapie (Schizophrenie)
Konventionelle sowie atypische Neuroleptika
Tic (Definition)
Nicht-Rhytmische motorische Bewegungen oder Lautäußerungen ohne offensichtlichen Zweck --> Treten unwillkürlich, plötzlich oder rasch laufend auf--> Können einzeln oder seriell stattfinden--> Sind kurzzeitig unterdrückbar
Formen von Tics (Überblick)
Motorisch --> Komplex + Einfach --> Klonisch + Dystonisch Vokal --> Einfach + Komplex
Dystonischer Tix
Relativ langsame Bewegung, die kurzzeitig zu abnormer Haltung führen Beispiel: Augenrollen
Verlauf der Ticsymptomatik
Erstsymptome häufig Gesichts-/augentics --> Dann wandern von rostral nach caudal
Diagnostische Kriterien (Tourette Syndrom)
Krit. A: Mindestens zwei motorische Tics und mehrere vokale Tics über den Lauf der Zeit, üssen nicht zwangsweise ununterbrochen auftreten Krit. B:Tics treten viele Male am Tag auf, fast jeden Tag länger als ein Jahr (Zeit ohne Remission mindestens 2 Monate) Kriterium C: Beginn vor 18. Lebensjahr
Leitsymptome der ADHS
- Mangelnde Aufmerksamkeit (Ablenkbarkeit, Schwierigkeiten bei Dauerkonzentration) - Impulsivität (Kognitiv, Motivational, Emotional) - Hyperaktivität (ggf.)
Diagnostische Kriterien (ADHS)
- Vorliegen der drei Leitsymptome (Aufmerksamkeitsmangel, Impulsitität, Hyperaktivität) - Beginn vor 13. Lebensjahr - Überdauernde/Situationsübergreifend auftretende Symptomatik (> 6 Monate) - Alter, Entwicklungsstand und Intelligenz nach nicht angemessen - Klinisch bedeutsame Beeinträchtigungen in mind. 2 Lebensbereichen
Kombinationsdiagnose ADHS + Störung des Sozialverhaltens
Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
Wichtige zu klärende Fragen bei Diagnostik von ADHS
- Ist das zu hohe Aktivitätsniveau noch altersentsprechend? - Sind Verhaltensauffälligkeiten milieubedingt? - Hat da Kind eine über- oder unterdurchschnittliche Intelligenz? Wird es über- oder unterfordert? - Liegen Entwicklungsstörungen oder Teilleistungsstörungen vor? (Bsp. LRS, Rechenstörung) - Liegen Störungen des Sehens oder Hörens vor?
Erworbene biologische Ursachen (ADHS)
- Komplikationen bei Schwangerschaft/Geburt- Sehr geringes Geburtsgewicht & Frühgeburt- Infektionen (Enzephalitis)- Toxine- Traumatische Hirnschädigungen
Dopamin-Mangel-Hypothese
Ätiologische Hypothese zur Entstehung von ADHS --> Dauerhafte Arousal bei Personen mit ADHS --> Erhöhte Dichte von Dopamin Reuptake Carriern im synaptischen Spalt in Frontalhirn--> Schnellerer Abtransport aus synaptischem Spalt--> Relativer Dopaminmangel in Frontalhirn Aus diesem Grund: Wirksamkeit von Stimulanten
Ergebnisse der Romanian Adoptee Study
Starker Einfluss von frühkindlicher Deprivation auf spätere Unaufmerksamkeit/Überaktivität von Kindern im Alter von 6 Jahren
Verfahren zur klinischen Beurteilung von ADHS
1. DCL-ADHS: Diagnosecheckliste2. Eltern-/Lehrerfragebogen & Conners-Skalen3. Computergestützte neuropsychologische Diagnostik (TAP - Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung)
Indikation medikamentöser Behandlung (ADHS)
- Keine befriedigende Besserung nach mehreren Monaten - Deutliche Beeinträchtigung von Leistung/psychosozialen Bereichen - Hoher Leidensdruck (Kinder/Eltern) - Verhinderung zunehmender Entwicklungsverzögerung, Sekundärstörungen oder Ausgrenzung - Verhinderung von Misshandlung in ungünsigem Umfeld
Pathogenese von Tics (Annahme)
Gestörte Modulation neuronaler Aktivität in subkortikalen neuronalen Regelkreisen
Familienarbeit bei Schizophrenie
- Aufklärung über Natur der Erkrankung- Beratung/Einüben des Umgangs mit kritischen Situationen- Förderung familiärer Strategien zum Umgang mit Belastung --> Wichtig: Abbau von High-Expressed Emotions
Wirkweise der Vulnerabilität bei adoleszenter Schizophrenie
Ist eine bestimmte Schwelle der Belastung überschritten --> Krankheitsentwicklung --> Kein Unterschied zwischen konkretem sehr belastendem SLE oder dauerhaftem, niedrigschwelligem Stress