Eignungsdiagnostik und Personalentwicklung (Subject) / Psychologische Tests (Lesson)
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Heft 4
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- Ueberblick Intelligenztests: - 3 wichtige Intelligenzmodelle (g-factor, 7 Primaerfaktoren, Cattell, Investment Theorie) - Wichtige Intelligenztests/Intelligenztestslinien: Wechsler, Matritzentests, Grundintelligenztest, Adaptives Intelligenzdiagnostikum, Wortschaftstests und Mehrfach-Wortschatz-Intelligenztest, Kaufmann Aenderungen an Wechsler (2), "G-FACTOR" - Francis Galton, Binet, William Stern, David Wechsler Auffassung: "g-factor" (general Intelligence) = eine einzige Eigenschaft - bis heute relevant, findet sich im IQ- ist insoweit gerechtfertigt als das alle Skalen interkorrelieren 7 primaerfaktoren der Intelligenz Thurstone 30er Jahre:- hohe Anteile der Intelligenztestaufgaben nicht durch g-faktor aufgeklaert- neue faktorenanalytische Technik: Varianzanteile beruhen auf mehreren Faktoren- hierauf berugen viele Intelligenztests = faktorielle, differenzielle, mehrdimensionale Intelligenztests oder Intelligenzstrukturtests breite Verfahren- individuelles Leistungsprofil differenzielle Betrachtung von Staerken und Schwaechen- bedeutsame Tests: Leistungspruefsystem (LPS) Intelligenzstrukturtest (I-S-T 70) Nachfolger einzeln beschrieben Wilde Intelligenztest (WIT-2) einzeln beschrieben 1. Wahrnehmungsgeschwindigkeit (perceptual speed) 2. Sprachverstaendnis (verbal comprehension) 3. Wortfluessigkeit (verbal fluency) 4. schlussfolgerndes Denken (reasoning) 5. rechnerisch-mathematische Faehigkeiten (number) 6. Raumvorstellung (space) 7. Gedaechtnis (Memory) Modell der fluiden und kristallisierten/kristallinen Intelligenz:- Cattell 60er Jahre- Intelligenz ist teilweise bildungsabhaengig- Investment Theorie: Kristalline Intelligenz ist die investierte fluide Intelligenz- fast alle modernen Intelligenztests nehmen hierauf Bezug- rein fluider Intelligenztest: CFT 20-R Grundintelligenztests (siehe Matritzentests) 1. fluide Intelligenz = hauptsaechlich genetisch 2. kristalline/kristallisierte Intelligenz = Fertigkeiten und Wissen Wechsler-Intelligenztest-Familie (g-factor)- berugt auf dem Konzept- weltweit am weitesten verbreiteste Intelligenztestfamilie- duetschsprachige Ausgaben - erster: Hamburg Wechsler Intelligenztest fuer Erwachsene (HAWIE) - neuster: Wechsler Intelligenztest fuer Erwachsene (WIE - Kinder: Hamburg Wechsler Intelligenztest fuer Kinder (HAWIK) 6,0 bis 16,11 Jahre WPPI: Kindergartenkinder - Wechsler Nonverbal Scale of Ability: 4 bis 21 Jahre Bildergeschichten gegeben Instruktionen- alle sind individualtests besonders fuer klinischen und paedagogischen Bereich geeignet- als Testbatterien konzipiert: mehrere Untertests a) verbale Untertests b) nonverbale Untertests damit Menschen die die Sprache nicht beherrschen nicht benachteiligt werden- IQ = Mittelung aller Untertests John Raven (1938): Matritzentests (g-factor)- bestimmung general Intelligence durch speziellen Aufgabentyp besonders repraesentativ fuer allgemeine Intelligenz- 3x3-Felder-Matrix mit geometrischen Figuren soll logisch fortgefuehrt werden- besonders beliebt weil: - repraesentieren den g-faktor gut - keine sprachlichen und gegenstaendlichen Elemente - kaum Instruktionen noetig- reine Powertests, manchmal nehmen sich Probanden sehr viel Zeit nicht sehr oekonomisch- noch heute viel genutzt a) als Bestandteil einer Testbatterie b) als Einzeltests (Adaptiver Matritzentest = AMT)- Grundintelligenztest CFT 20-R besteht nur aus solchen Aufgaben Adaptives Intelligenzdiagnostikum von Kubinger- (AID 2): 6,0 bis 15,11 Jahre- knuepft an Wechslers Aufgaben an, uebernimmt aber nicht das Intelligenzkonzept- einziges Papier-und-Bleistift verfahren das adaptiv ist Wortschatztest (WST) und Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenztest (MWT): - 37 Items, 5 Minuten- 5 Worter, 4 Nicht-Woerter, 1 Wort, Wort soll identifiziert werden zB Baul, Maum, Bahm, Buum, Baum- basiert auf Investment Theorie (Cattell) Intelligente Personen verfuegen ueber mehr Wissen - wird durchgefuehrt wenn es schnell gehen soll Vorsicht breite des Verfahrens nicht gegeben Kaufmann Assesment Battery for Children (K-ABC)= Skalen zum einzelnen und ganzheitlichen Denken- Kaufmann & Frau 80er Jahre, Schueler David Wechslers- leitete Ende der 60er und 70er die Normierung: Revision Wechsler Intelligenztest fuer Kinder Staerken und Schwaechen?- nur bedingt geeignet fuer lernbehinderte und psychisch auffaellige Kinder Massnahme abzuleiten- Entwickelte Testbatterien basieren auf kognitiven und neuropsychologischen Modellen - linke Hirnhaelfte: analytische, sequenzielle, lineare Problemloeseprozesse - rechte Hirnhaelfte: ganzheitliche (holistische), simultane Prozesse- ausserdem: unfaire Abfrage schulischen Wissens (unfair fuer Migranten und Kinder mit Problemem) + Fertigkeitsskala um separat zu analysieren (siehe Cattell)- zahlreiche weitere Tests dieser Linie, wenige ins deutsche Uebersetzt Kaufman-Neuropsychologischer Kurztest (K-NEK) Kaufman-Test zur Intelligenzmessung fuer Jugendliche und Erwachsene (K-TIM)
- Kaufmann-Test zur Intelligenzmesseung fuer Jugendliche und Erwachsene (K-TIM) - Altersbereich, Durchfuehrungszeit, Testart - Kosten, Testkoffer - Konstruktionsgrundlage (3 Modelle) - Entwicklung/ Struktur: Schaubild malen (10 Untertests), 3 Ergebnisse - Durchfuehrung, Auswertung, Interpretation, Normen - Guetekriterien (3) - Vorteile (3) - Nachteile (5) K-TIM = deutschsprachige adaption (Kaufman-Adolescent and Adult Intelligence Test (KAIT)) Autoren: - Melchors- Schuermann- Scholten Erscheinungsjahr:2006 Altersbereich:11 bis + 85 Jahre Diagnostische Zielsetztung:- mehrdimensionale intelligenzmessung + Messung der allgemeinen Intelligenz- Anwendungsfelder: Schulpsychologie (Lernschwaeche?) Berufsberatung (zB zusammen mit Interessenstest) klinische Diagnostik (va neurologisch, kognitive Beeintraechtigungen?) Bearbeitungsbedingungen:- Individualtest- Untertests zT Zeitbegrenzt Durchschnittliche Dauer:ca 90 Min Testmaterial: Testkoffer- Handbuch- 2 Testordner- Audiokassette/CD (Untertest 4)- Schachtel mit 6 identischen Kunststoffwuerfeln (Untertest 9)- Aufgabenheft (Untertest 5)- Testbogen Konstruktionsgrundlage/Theorie: 3 Modelle: Ziele: fuer Jugendlichje und Erwachsene Entwicklungsverlauf abbilden neuropsycholigsche Infos1. Theorie der fluiden und kristallinen Intelligenz (Cattell):=> Bestimmte die Skalen, also die Struktur2. Entwicklungsmodell kognitiver Funktionen (Piaget):- beschreibt Entwicklung vom Saeugling bis Jugendalter- ab 11 Jahren sind bestimmte abstrakte Denkoperationen erst moeglich=> Gestaltung einzelner Aufgaben3. Modell der (Handlungs- und) Planungsfaehigkeit (Golden):- bestimmte frontale Hirnareale entwickeln sich erst mit etwa 12 Jahren komplexe Planungen, Bewertungen, Entscheiden=> Gestaltung einzelner Aufgaben Durchfuehrung: - regelhaft: alle 10 Untertests Dauer 90 min- je Skala kann ein Untertest ausgelassen werden (zB bei Analphabeten)- Detaillierte Angaben zur Herstellung und Aufrechterhaltung einer positiven Beziehung Unterbrechnungsregeln zur Vermeidung von Frustration bei Leistungsschwachen an bestimmter Stelle keine Items mehr dafuer andere => Quasiadaptiv Auswertung: ca 20 min fuer Handauswertung (es steht auch PC Auswertung zur Verfuegung):=> direkt im Protokollbogen- Bildung Rohwertsummen der 10 Untertests (8 + 2 zusaetzliche Untertests)- Ermittlung Skalenwerte und Prozentraenge fuer Untertests- Bildung Skalenwertsummes der 3 Intelligenzskalen a) fluide Intelligenz b) kristalline Intelligenz c) Gesamtintelligenz- Ermittlung Standardwerte und Konfidenzintervalle fuer die Intelligenzskalen- Vergleich Skala fluide und Skala kristalline Intelligenz- Staerken-Schwaechen-Analyse- Erstellung Testprofil Graphische Darstellung: fluide Intelligenz, kristalline Intelligenz, Gesamtintelligenz Interpretation: - nur derjenige der das Testverfahren durchgefuehrt hat soll auswerten- Vergleich mit Referenzpopulation (normierte Testwerte)- Staerken und Schwaechen werden anhand Untertests analysiert Fallbeispiele erleichtern Ergebnisinterpretation Normen: - Normierungsprobe: 2320 Probanden (deutschsprachiger Raum)- Normwerte fuer 11 bis 17 Jahre: Halbjahresstufen fuer 17 bis 24 Jahre in Jahresstufen fuer 24 bis 79 Jahre in Fuenfjahresstufen 80 und aelter keine Differenzierung Entwicklung/Struktur:- 16 Untertests durch statistische Analysen auf 11 reduziert- 10 erfassten fluide oder kristalline Intelligenz und wurden aufgenommen- Messung fluide Intelligenz weitgehend sprachfrei- kristalline Intelligenz hoher Ueberarbeitungsaufwand zur deutschen Ausgabe (sprachlich oder kulturell bedeutsame Inhalte)- Evaluationsstudien: 2320 Probanden- Faktorenanalysen bestaetigen 2-Faktoren-Loesung Skala GesamtintelligenzVorsicht: Auswertung nur wenn sich Skala a und b nicht sehr signifikant (p < .01) unterscheiden a) Skala fluider Intelligenz: hier = Faehigkeit neuartige Probleme zu loesen- hypothetischp-deduktives Denken- raeumlich-kosntruktive Faehigkeiten- nicht-sprachliche Konzeptbildung- assoziatives Lernen- Sprachverstaendnis- Wahrnehmungsfunktionen 2. Symbole lernenProband lernt Bedeutung von Sybolen und soll Saetze lesen (Das Flugzeug und der Bus)3. logische Denkschrittelogische Praemissen (auditiv und visuell) zur Beantwortung von Fragen(Auf welcher Stufe steht Anna)5. Zeichen entschluesselnSmileys sind codes zugeordnet, was ist der code fuer ein neues Smiley?9. Figurales GedaechtnisProband sieht sich 5 sek ein Muster an, das er danach mit Wuerfeln nachlegen soll b) Skala kristalliner Intelligenz= Faktenwissen, Problemloesefaehigkeitaus Schulbildung, kulturabhaengigen Erfahrugnen, sprachlicher KonzeptbildungVorausgesetzt: Lesefaehigkeit Grundschule- erfahrungsabhaengige Problemloesefaehigkeit- Denken in erworbenen Konzepten- erlernte Integration von Denkkonzepten und sensorischen Reizen 1. Wortraetselsprachliche Hinweise zu vollstaendigen Woertern ergaenzeneine dunkle Farbe: BR_U_4. Auditives VerstaendnisKurze Nachrichten vorgespielt, Fragen zum InhaltBundespraesident hat das neue Gesetz unterschieben6. Doppelte BedeutungenWortpaare suchen, 2 Wortpaare vorgegebenBank = sitzen, Park & Geld, Gebaeude10. Persoenlichkeitenberuehmte Persoenlichkeiten aus Gegenwart und Vergangenheit erkennenzB wie heisst diese Koenigin? (Koenigin Elisabeth) Untertests zur Messung der verzoegerten Erinnerung 7. Sybole - Abruf nach Intervall (35 min zuvor)8. Auditives Verstaendnis - Abruf nach Intervall (25 min zuvor) Guetekriterien: 1. Objektivitaet:- detaillierte Angaben im Manual zur Durchfuehrung, Auswertung und Interpretation- weitgehende Standardisierung=> hohe Objektivitaet (keine empirischen Belege angegeben) 2. Reliabilitaet:- Split-half-Reliabilitaet der einzelnen Untertests: .71 - .98 akzeptabel bis hoch- Retest-Reliabilitaet: nach einem Jahr .63 - .95 3. Validitaet:- Konstruktvaliditaet: Faktorenanalysen bestaetigen Struktur- Unterschiedlicher Verlauf fuer fluide und kristalline Intelligenz: fluide Intelligenz ist erst ueberdurchschnittlich und faellt dann rapide ab kristalline Intelligenz steigt leicht an und bleibt ab 55-59 Jahre konstant anschliessend moderater Rueckgang- Uebereinstimmungsvaliditaet: Korrelationsanalysen mit HAWIE-R (Wechsler) Test und anderem Test Interkorrelationen zwischen .65 und .90 spricht dafuer dass der Test Intelligenz misst Vorteile 1. erweitert diagnostische Moeglichkeiten bisheriger Tests- Altersbereich- differenzierte Profilinterpretation=> Diagnose eingrenzen und konkrete Aussagen zu Ausmass von Stoerungen machen 2. Manual bietet hilfreiche Infos 3. Schnelle+umfassende Verfuegbarkeit von Vertrauensintervallen und kritischen Differenzen kritische Differenz: muss erreicht werden um von einem wahren Unterschied auszugehen Nachteile 1. Testkoffer ist relativ teuer (934 Euro) 2. Normstichprobe ist nur "weitgehend" repraesentativ ueber 80 nur noch 30 Personen 3. Individualtest, nicht fuer Gruppen geeignet koennte also in Personaldiagnostik fuer Coaching und Personalentwicklung eingesetzt 4. berufsbezogenen Validitaetsstudien liegen nicht vor 5. Akzeptanz der Aufgaben von gesunden Erwachsenen duerfte gering sein
- Intelligenz-Struktur-Test 2000 R (I-S-T 2000 R) - Altersbereich, Bearbeitungsbedingungen, Dauer - Diagnostisches Ziel - Theorie (3) und Aufbau (Schaubild malen) - Struktur (Aufgaben?) Module? - Durchfuehrung - Auswertungsbesonderheit - Interpretation (Vorsicht) - Normen - Guetekriterien? - Vorteile (4) - Nachteile (2) Vorlaeufer:- I-S-T 70- zaehlte 30 Jahre lang zu den verbreitesten Intelligenztests Autoren: - Liepmann- Beauducel- Brocke- Amthauer Erscheinungsjahr:2001, 2007 Altersbereich:ab 15 jahren Bearbeitungsbedingungen:- Individualtest und Gruppentest- Zeitbegranzung fuer alle Aufgabengruppen Durchschnittliche Dauer:ca 160 min (alle Module) = 120 min Grundmodul = 40 min Erweiterungsmodul Testmaterial: Mappe- Manual- je 1 Grundmodul Form A, B+C- je 1 Grundmodul Merkaufgaben Form A+B- je 1 Erweiterungsmodul Wissenstest Form A+B- 15 Antwortbogen Grundmodul A, B und C- 15 Antwortbogen Wissenstest A+B- 15 Ergebnisprotokolle Erweiterungsmodul- 15 Ergebnisprofile- je 1 Schablone Wissenstest Form A+B- je 2 Schablonen Grundmodul Form A, B+C Diagnostische Zielsetztung:- breite (mehrdimensionale) Erfassung der Intelligenzstruktur- Anwendung v.a. eignungsdiagnostischer Kontext=> kognitives Faehigkeitsprofil eines Schuelers, Bewerbers, Mitarbeiters um dies mit Anforderungsprofil zu vergleichen Konstruktionsgrundlage/Theorie: 3 Modelle: Urspruengliche Testentwicklung an 7 Primaerfaktoren nach Thurstone orientiertaber verbale Skala mit 50% ueberrepraesentiert (wurde beseitigt) 1. 7 Primaerfaktoren nach Thurstone 2. Hierarchische Struktur der Intelligenzkomponenten 3. fluide und kristalline Intelligenz Oberste Ebene der Intelligenz: a) gf: fluide Intelligenz b) gc: kristalline Intelligenz Mittlere Ebene: a) schlussfolgerndes Denken b) Wissen- figurale - figurales- numerische - numerisches- verbale - verbales Extra (mittlere Ebene): Faktor "Merkfaehigkeit":- verbal- figural Entwicklung/Struktur: - Subtests sind einzeln nicht reliabel und valide, nicht auswerten "Aufgabengruppen" != Tests- jede Aufgabengruppe hat 20 Items, Merkaufgaben 10 bzw 13 Items- jetzt jede Aufgabengruppe an einem Beispiel dargestellt a) Grundmodul: Erste 9 Aufgabenguppen und Merkaufgaben Schlussfolgerndes Denken, verbal:- Satzergaenzungen Ein Kaninchen hat am meisten Aehnlichkeit mit einer (Katze, Eichhoernchen, Hase, Fuchs..)- Analogien Wald: Baeume, Wiese: ? (Graeser, Heu, Futter, Gruen, Weide)- Gemeinsamkeiten 2 Woerter mit gemeinsamen Oberbegriff (Messer, Butter, Zeitung, Brot, Zigarre)Schlussfolgerndes Denken, numerisch:- Rechenaufgaben 60-10 = A, A = ?- Zahlenreihen 9 7 10 8 11 9 12 ? - Rechenzeichen 7 ? 2 ? 4 = 10 Schlussfolgerndes Denken, figural:- Figurenauswahl welche Figuren koenne zusammengefuegt werden (im Kopf drehen)- Wuerfelaufgaben Welche Wuerfel sind abgebildet (Wuerfel im Kopf drehen)- Matritzen Vier Figuren logisch ergaenzen Merkaufgaben:- verbal in einer Minute 10 Woerter auswendig lernen, jeweils 2 sind einem Oberbegriff zugeordnet- figural 13 Figurenpaare in 1 Min einpraegen, dann wird jeweils eins vorgelegt und das Paar ergaenzt b) Erweiterungsmodul: Wissensaufgaben (voellig neu dazu gekommen) Wissenstest:- aus verschiedenen Gebieten (Geschichte, Wirschaftm, Kust etc)- Je Gebiet 14 Fragen ingesamt 84 Fragen- jeweils 5 Antwortmoeglichkeiten- 40 Min Zeit- zB zu welcher Voelkergruppe gehoerten die Wotumanen? a) Wikinger, b) Germanen, c) Ostgoten, d) Asiaten, e) Markomannen Durchfuehrung: - fuer Gruppen konzipuiert, kann aber auch als Individualtest - Gefahr des Abschreibens: 2 Pseudoparallelformen (veranderte Reihenfolge) neu: Echte Parallelform C des Grundmoduls- die selben Normdaten fuer alle Formen, da Aequivalent- durch neue Parallelform C auch Wiederholungstestungen moeglich- Vor bearbeitung lernen alle das Aufgabenprinzip und Eintragen kennen Beginn wenn keine Fragen mehr- Checkliste im Handbuch zur Durchfuehrung- Alternativ Computergestuetzt Auswertung:- Auswertungsschablonen: Rohwertsummen pro Aufgabengruppe- Grundmodul: summieren der Aufgabengruppen- Erweiterungsmodul: Summe fuer verbales, figurales und numerisches Wissen- Summenwerte werden mit Normtabellen in z-Werte, IQ-Werte, Prozentraenge umgerechnet auch fuer uebergeordnete Skalen schlussfolgerndes Denken und WissenBesonderheit: Skalenwerte koennen gewichtet werden- Faktorenanalysen geben an wie sehr einzelne Aufgabengruppen auf Faktoren laden- daraus wird eine Gewichtung berechnet- Kann mittels Tabellen fuer Werte abgelesen werden- negative Ladungen: Teile werden verunreinigt zB braucht man fuer fluide Intelligenz auch Wissen (zB Wissen ueber Rechenaufgaben) negative Ladungen werden herausgerechnet (Auspartialisieren) Interpretation: - nicht auf Ebene der Untertests (Aufgabengruppen)- erst ab Ebene der verbalen, figuralen und numerischen Summenwerte- Fallbeispiele helfen zur Interpretation- aber wenige Infos zur Interpretation Normen: - 3484 Testpersonen mehrer Bundeslaender Deutschlands- Gymnasiasten mit Abitur: 57% sehr hoch.. Bildungsbezogene Differenzen nur Gymnasiaten und nicht-Gymnasiasten- Altersgruppen bis 20 in 2 Jahre, dann 5 und 10 Jahresabstaende letzte Altersgruppe alle 51 Jaehrigen ++ (Stichprobenumfang nimmt mit Alter stark ab)- Erweiterungsmodul nur 1107 Personenen, davon 72% Fach- oder Hochschulreife Guetekriterien: 1. Objektivitaet: Okaz - Durchfuehrungsobjektivitaet gewaehrleistet (Testmanual und standardisiertes Material)- Testleiterunabhaengigkeit, Auswertungsobjektivitaet, Interpretationsobjektivitaet empirsch nicht nachgewiesen 2. Reliabilitaet: gut bis sehr gut- Interne Konsistenz Grundmodul: α = .96- Interne Konsistenz Erweiterungsmodul: α = .93- Interne Konsistenz Einzelskalen: alle ueber .82- Retest-Reliabilitaet liegt bisher nicht vor 3. Validitaet: okay/gut Konstruktvaliditaet: - Faktorenanalysen die drei Bereiche verbale, figurale und numerische Intelligenz gut abgrenzbar- Korrelationsstudien mit Matritzentest und Wortschatztest valide Erfassung fluider und kristalliner Intelligenz- auch Korrelationen mit Schulnoten validieren 2 Faktoren Mathematik: Fluide Intelligenz Geschichte, Erdkunde: kristalline IntelligenzKriteriumsvaliditaet: - Mit Ausbildugnsniveau korreliert r = .59 - in diesem Kontext hohe Kriteriumsvaliditaet Vorteile 1. wesentliche Faktoren der akademischen Intelligenz oekonomisch und reliabel erfasst 2. gut etablierte Konstrukte vielversprechend neu integriert 3. Vorhersage von Schul- und Ausbildungserfolg 4. kostenguenstig 210 Euro Nachteile 1. asymmetrische Alters- und Bildungsverteilung evt fuer Zielgruppe keine robusten Normwerte va niedrigere Bildung oder aeltere Personen 2. Berechnung von Vertrauensintervallen & kritischen Differenzen nicht im Manual unterstuetzt
- Wilde-Intelligenz-Test 2 (WIT-2): - Altersbereich, Bearbeitungsbedingungen, Dauer - Diagnostische Zielsetzung & Anwendung - Theorie: 1 Modell - Struktur: - Durchfuehrung - Auswertung (Besonderheit) - Interpretation (a, b) - Normen - Guetekriterien (3 + 2 Extra) - Vorteile (4), Nachteile (3) Vorlaeufer:Wilde-Intelligenz-Tests (Jäger, 1963; Jäger & Althoff, 1983, 1994) Autoren: - M. Kersting- K. Althoff - A. O. Jäger Erscheinungsjahr:2008 Altersbereich:14 bis 24 Jahre Bearbeitungsbedingungen:- Individual und Gruppentest- Zeitbegrenzung fuer alle Aufgaben Durchschnittliche Dauer:145 min alle Module Testmaterial: Testbox- Manual - Instruktion - Informationsbroschüre - Testheft Form A Heft 1 - Testheft Form A Heft 2 - Testheft Form B Heft 1 - Testheft Form B Heft 2 - 10 Antwortbogen 1 - 10 Antwortbogen 2 - 10 Notizbogen - 10 Profilbogen - Schablonensatz A - Schablonensatz B Diagnostische Zielsetztung: - mehrdimensionale Erfassung der Intelligenzstruktur- Anwendungsbereich (Schwerpunkt): Berufliche Eignungsdiagnostik Konstruktionsgrundlage/Theorie: Modell: Weiterentwicklung des Primär- faktorenmodells von Thurstone:modifiziertes Modell der Primary Mental Abilities, MMPMA 8 Dimensionen: - Sprachliches Denken- schlussfolgerndes Denknen- räumliches Denken- rechnerisches Denken- Merkfähigkeit- Arbeitseffizienz- Wissen Wirtschaft- Wissen Informationstechnologie. Entwicklung/Struktur: - Neukonstruktion von 4 Untertests - Entfernung einiger Untertests aus der Ursprungsversion - Für beibehaltene Untertests aus den zwei früheren Parallelformen die psychometrisch besten Aufgaben ausgewählt und teilweise überarbeitet Insgesamt 11 Subtests mit 243 Items - sind den 8 Dimensionen zugeordnet- eingie Subtests sind auch mehreren Dimensionen zugerechnet Itembeispiele:(3 Untertests: Analogien (sprachliches und schlussfolgerndes Denken), Zahlenreihen (schlussfolgerndes Denken) sowie Grundrechnen (rechnerisches Denken) schon im I-S-T 2000 R 1. Abwicklungen: Räumliches & schlussfolgerndes Denken.Bsp.: Welchen von 5 Körpern (Würfel) kann man aus der Faltvorlage herstellen? 2. Merkfähigkeit:Geschichte + Skizze, Logo, Tabelle mit Uhrzeiten, Lageplan (figurale, numerische, verbale Infos) => alles in vier Min merken => Infos werden nach Subtest "Eingekleidete Rechenaufgaben" schriftlich abgefragt. Bsp.: Um wie viel Uhr fand das Abendessen statt?A) 17:00 Uhr B) 17:30 Uhr C) 18:00 Uhr D) 18:30 Uhr E) 19:00 Uhr F) 19:30 Uhr 3. Eingekleidete Rechenaufgaben: Rechnerisches Denken.Bsp.: Zinseinkünfte monatlich € 30. Wie viel Euro bekommt sie dann in sieben Monaten?=> alle Ziffern (0-9), die in dem Ergebnis (hier 2, 1 und 0) enthalten anstreichen 4. Spiegelbilder: Räumliches Denken.Aus fünf Figuren identifizieren welche sich durch Verschieben nicht mit anderen zur Deckung bringen lässt => Diese Figur ist das Spiegelbild der jeweils anderen vier Figuren 5. E-Mails bearbeiten: Arbeitseffizienz.= Arbeitsprobe (Besonderheit innerhalb der Intelligenztests)zwischen 6 Möglichkeiten der Bearbeitung einer E-Mail wählen - z.B. „Beantworten der E-Mail“- „Weiterleiten der E-Mail“- „Speichern der E-Mail“Bedingungen:- wie Dringlichkeit- Datum- Absender 6. Wissen Informationstechnologie:richtige Lösung aus vier Alternativen 7. Wissen Wirtschaft:richtige Lösung aus vier Alternativen Durchfuehrung: - Gruppentest, geht aber auch als Individualtest - zwei pseudoparallele Testformen (Gefahr des Abschreibens)- zu Beginn eines Subtests: Prinzip & Eintragen der Lösungen in Antwortbogen anhand von Übungsaufgaben eräutert Beginn erst wenn keine Fragen mehr - separate Instruktionsheft (Besonderheit): Hilfe bei der Durchführung + alle relevanten Informationen- Alternativ Bearbeitung am PC Auswertung: Ca. 30 Minuten Zeitaufwand (Handauswertung):- Anzahl korrekt gelöster Items pro Untertest (Substest)- Umwandlung Rohwerte in Standardwerte (Z-Skala) anhand von Normtabellen - Ermittlung Dimensionswerte durch Mittelung entsprechender Untertest-Standardwerte- Ggf. Eintrag der Werte in Profilbogen zur grafischen Ergebnisdarstellung Manual raet von Profilinterpetation aber ab- Interessant: gewichtete Summe der Dimensionswerte als Gesamtwert Gewichte = konkreten Anforderungsprofil des Zielberufs Testauswertungsprogramm kann ueber Testverlag bezogen werden :) Interpretation: a) Testinterpretation im engeren Sinne => Stärken und Schwächen der Testperson, Ziel: Ableitung von geeigneten Maßnahmen b) testbasierte Entscheidung => Prognosen von Leistung: Auswahlentscheidung (Arbeitsplatz, Beruf ) Interpretation im engeren Sinne nicht notwendig! Handbuch beitet fuer a) und b) ausführliche Tabellen und Beschreibungen Normen: - Normtabellen für 6 Altersgruppen und 3 Bildungsgruppen- Normierung auf Jüngere ausgerichtet älteste Gruppe: Alle Personen über 28 Jahren => für mittleres und höheres Erwachsenenalter keine aussagekräftigen Daten- speziell für eignungsdiagnostische Anwendungen: meist Jugendliche und junge Erwachsene- Stichprobenumfang 2234 bis 10024 Probanden (je nach Subtest) außerordentlich groß Guetekriterien: 1. Objektivitaet: - Durchführungsobjektivität = hoch (extra vorliegende Instruktionsheft)- Auswertungsobjektivität = hoch (alle Antworten eindeutig richtig/falsch + Schablonen)- Interpretationsobjektivität = gegeben (Normdaten, Beurteilungshinweise => Empirische Belege für keinen der drei Bereiche 2. Reliabilitaet: - Interne Konsistenz = ausreichend bis sehr gut Ebene Subtests: Cronbachs α = .77 (Grundrechnen) bis .95 (E-mails) Ebene Dimensionen: Ausnahme Merkfähigkeit (.78) Werte zwischen .87 und .94 also besser so beschreiben als auf Subtest Ebene- Retest-Reliabilität: nach 9 Monaten: .59 (E-Mails-Bearbeiten) und .86 (Dimension Schlussfolgerndes Denken). 3. Validitaet: Konstruktvalidität: (sehr umfangreiche Studien)- erfolgreiche Erfassung der Konstrukte faktorenanalytisch gestützt- höhere Korrelationen zu konstruktnahen Tests (konvergente Validität) WIT-2-Merkfähigkeitsdimension & einem anderen Merkfähigkeitstest r = .65 - niefrige Korrelationen zu konstruktfernen Verfahren (diskriminante Validität) WIT-Sub- test Abwicklungen und NEO-PI-R r = .15 Kriteriumsvalidität = gegeben - WIT-2 und Schulnoten: Mathematiknote & Dimension Rechnerisches Denken r = .24) Methenote & Schlussfolgerndes Denken r = .23 Mathematiknote & Wissen Wirtschaft r = .01 Deutschnote höchste Korrelation Dimension Sprachliches Denken r = .23 Deutschnote geringster Zusammenhang mit der Dimension Räumliches Denken r = .05- WIT-2 und Ausbildungserfolg Rechnerisches Denken & Fachinformatiker/informationstechnischen Studiums r = .46 => erwartungsgemäßen Kontraste Störanfälligkeit und Unverfälschbarkeit: - Besonderheit: Manual greift Nebengütekriterien explizit auf: Störanfälligkeit und Unverfälschbarkeit explizit - Maßnahmen der Testentwicklung um Störungen/Verfälschungsmöglichkeiten einzuschränken - farblich markierte Seiten bei der Merkfähigkeitsaufgabe (unerlaubtes Vor-/Zurückblättern) Empirische Untersuchungen: Wirksamkeit dieser Maßnahmen fehlen jedoch Vorteile 1. sehr sorgfältige Konstruktion & gewissenhafte Überprüfung der Testgüteeigenschaften Insbesonderehohe Objektivität & geringe Störanfälligkeit/Verfälschbarkeit 2. Im angegebenen Altersbereich sehr umfangreiche Normdaten 3. Vielzahl von Reliabilitäts- und Validitätsuntersuchungen 4. strukturell eine solide theoretische Basis Nachteile 1. fehlenden Normdaten für ältere Personen (zB Berufsberatung)2. eher geringe Zuverlässigkeit des Subtests Merkfähigkeit 3. Empfehlung gewichtete Summe der Dimensionswerte als Gesamtwert große Unsicherheit, sofern überhaupt eine Möglichkeit, sie empirisch zu ermitteln
- Ueberblick Tests fuer spezielle Leistungsbereiche: - Leistungstests vs. Persönlichkeitstets - Leistungstests (6) - spezielle Leistungsbereiche: welche behandelt? Leistungstests = Tests zum maximalen Verhalten Persoenlichkeitstests = Tests zum typischen Verhalten Leistungstests: a) Intelligenztests: - sollten auf einer breiten theoretischen Basis basieren - Untertests = Bestandteil des jeweiligen Intelligenzkonstrukts Untertests = Leistungen => Zusammenstellung von Leistungstests b) Aufmerksamkeit c) Psychomotorik komplexe Auge-Hand-Koordination d) Kenntnisse z.B. in den Domänen Physik, Geschichte, Sprachen e) Fertigkeiten z.B. Autofahren, Stricken, Stenografie f) Sinnesfunktionen z.B. Sehen, Hören, Tonhöhendiskriminierung Aufmerksamkeit und Psychomotorik = Kerndomänen psycholigischer Diagnostik
- Psychomotorik - Def, was faellt datunter? - Berufsbeispiel - Motorische Leistungsserie nach Schoppe (6) - computergestützte Test 2HAND Psychomotorik = Fähigkeit zur intendierten motorischen Handlung die aus den Erfordernissen der Aufgabe kognitiv abgeleitet wird - alle willkürlichen Bewegungsabläufe Geschwindigkeit, Genauigkeit, Zielgerichtetheit - Wahrnehmungs-, Kognitions- und motorische Prozesse.- v.A. klinische Diagnostik z.B. Pakinson.. z.B. die Thurstone-Faktoren: Wahrnehmungsgeschwindigkeit & Raumvorstellung= Wahrnehmungs- und Kognitionsaspekte psychomotorischer Leistung (Voraussetzung) Pilotenberuf:- viele Infos wahrnehmen, synthetisieren, Handlungen ableiten- mit Händen (Hubschrauberpiloten + Füßen) => ausgezeichnete Psychomotorik Sicherheit im Luftverkehr 1. Motorische Leistungsserie nach Schoppe - sogar extra Normen für Morbus-Parkinson-PatientenStatische- dynamische Aufgaben für Finger-, Hand- und Armbewegung - Arbeitsplatte mit Bohrungen, Fräsungen und Kontaktflächen rechts und links jeweils ein Stift angeschlossen => sechs Faktoren der Feinmotorik: 1. Zielgerichtetheit der Bewegung2. Handunruhe3. Tremor (Zittern)4. Präzision von Arm-Hand-Bewegungen5. Handgeschicklichkeit und Fingerfertigkeit6. Geschwindigkeit: Arm- und Handbewegungen, Handgelenk-Finger-Geschwindigkeit. 2. computergestützte Test 2HAND - erfasst: Auge-Hand und Hand-Hand-Koordination auch: Fähigkeit zur Antizipation der folgenden Bewegung- relevant für: Verkehrspsychologie, klinischen Psychologie, Berufsauswahl - wie Dr Bibber mit zwei Drehreglern/Joysticks einen Punkt durch eine aufgetragene Bahn zu fahren - Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeit - Durchführungszeit 8 bis 15 Min - Ergebnis korreliert signifikant mit Beurteilung der Fahrleistung r = .50
- Aufmerksamkeit - Definition Aufmerksamkeit und Konzentration (3) - Aufmerksamkeit und Intelligenz - 5 Formen von Aufmerksamkeit - 3 Aufmerksamkeitstests (Basics, Dauer, Jahre, Ziel, Theorie, Konstruktion, Bewertung) - Test Nr. 3 Vorteile = 5, Nachteile = 2 Aufmerksamkeit & Konzentration keine wirklich gute Definition.. - häufig synonym verwendet- theoretisch nicht gleichgesetzt! Aufmerksamkeit: nur Wahrnehmung (selektives Beachten relevanter Reize)Konzentration: alle Stufen der Informationsverarbeitung Wahrnehmung, Speicherung, Handlungsplanung => Aufmerksamkeit ist also theoretisch ein Teil der Konzentration Aufmerksamkeit und Intelligenz - "Konzentration: Fähigkeit unter erschwerenden Bedingungen schnell und genau zu arbeiten" - jede Testsituation Aufmerksamkeit & Konzentration = Voraussetzung - Kommen daher auch in Intelligenztests vor zB Thurstone: Wahrnehmungsgeschwindigkeit - Intelligenz != Konzentration: - Intelligenzstrukturtest (I-S-T 70) und Aufmerksamkeit (d2) nur r = .14 - Aber Vorsicht, abhängig von Operationalisierung der Konstrukte.. Aufmerksamkeit steuert was unserem Bewusstsein zugeführt wird: 5 Formen von Aufmerksamkeit: (1) Alertness = basale Wachheit - Voraussetzung für alle anderen Formen von Aufmerksamkeit- Gemessen mit einfachen Reaktionsgeschwindigkeitstests zB Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP): Bei Kreuz auf Bildschirm so schnell wie möglich reagieren. (2) Fokussierte/selektive Aufmerksamkeit:- Beachtung eines/weniger Reize innerhalb einer Reizklasse- Unter Zeitdruck angemessen auf Zielreiz reagieren, inadäquaten Verhaltensimpuls kontrollieren - Go/Nogo-Test: randomisiert Kreuze und Additionszeichen, nur auf Kreuze reagieren (3) geteilte Aufmerksamkeit- mehr als eine Reizklasse (Aufmerksamkeit z.B. auf mehrere Informationskanäle aufgeteilt) = dual oder Multiple Task - TAP enthält ein Modul: visuelle und auditive Aufgabe zeitgleich zu bearbeiten (4) Daueraufmerksamkeit = selektive oder geteilte Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum- Tests: hoher Anteil relevanter Stimuli, auf die reagiert werden muss (5) Vigilanz = selektive oder geteilte Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum- Tests: langandauernde monotonen Signalentdeckungs-Aufgaben, niedrigen Anteil relevanter Stimuli Daueraufmerksamkeitstest = Typ 4 - ab 15 Jahren- 20 bis 35 Minuten (inkl. Instruktions- und Übungsphase)- Neuropsychologie, Klinische- und Gesundheitspsychologie, Personalpsychologie - drei Testformen unterschiedlicher Anzahl an Dreiecken und Regelmäßigkeit der Zeilensprünge Zwei Formen nur bei beeinträchtigten Probanden sinnvoll- Bestandteil des Wiener Testsystems von Schuhfried (WTS) = modular aufgebauten System zur computergestützten Vorgabe von Tests weltweiter Marktführer in der computergestützten psychologischen Diagnostik Auswertung/Interpretation- Anzahl richtig bearbeiteter Zeilen- mittlere Zeit für die richtig bearbeiteten Zeilen- Anzahl falsch bearbeiteter Zeilen- mittlere Zeit falsch bearbeiteter Zeilen. Aufgabenkonstruktion:- Dreiecke in Reihe auf Bildschirm „Normalform“ = 7 pro Zeile Spitze Dreiecke zeigt nach oben/unten- wenn bestimmte Anzahl nach unten zeigt: reagieren!- Reihe wechselt je nach Testform in regelmäßigen/unregelmäßigen Sprüngen in unterschiedlichen Zeilen des Bildschirms Gütekriterien - Objektivität: Durchführungsobjektivität: durch Standardinstruktion und -vorgabe gegeben Auswertungsobjektivität: durch Automatisierung vollständig gewährleistet - Reliabilität: Koeffizienten für Cronbachs α bzw. Split-half-Reliabilität zwischen r = .64 und r = .99 -Validität: im Sinne der Konstruktvalidität gegeben: Daueraufmerksamkeit: von der Intelligenz relativ unabhängig, über längere Zeit ausgeschlossen, dass „höhere kognitive Funktionen“ gefordert Schlüsse auf Stabilität längerfristiger Aufmerksamkeitsleistungen = Basisvoraussetzung für kognitive Fähigkeiten unter Speed-Vorgabe zu. Normen- Normen von „Normalpersonen“ (N = 297 bis N = 568) zum Teil auch alters- und bildungsgradspezifisch - Form S1 noch eine Normstichprobe von N = 369 neurologischen Patienten. => effiziente Möglichkeit, Daueraufmerksamkeit zu bestimmen. 2.2.2 Vigilanztest (VIGIL, G. Schuhfried) = Erfassung der Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit in einer monotonen Reizsituation- Hauptanwendungsbereiche: Neuropsychologie, Flugpsychologie, Klinische- und Gesundheitspsychologie, Personalpsychologie, Sportpsychologie, Pädagogische Psychologie- 6 Jahren - Testdauer zwischen 30 und 70 Min Testkonstruktion:- ununterbrochene Wachsamkeit bei längerer Versuchsdauer- geringer Intensität der Reizdarbietung - niedriger Frequenz der kritischen Ereignisse- unregelmäßig maximal 60 kritische Reize pro Stunde Theorie:Leistungsabfall durch Abnahme des Aktivierungsniveaus & Zunahme der Reaktionslatenz Subtests, Skalen und Itembeispiele: - hell aufleuchtender Punkt bewegt sich entlang einer Kreisbahn in kleinen Sprüngen weiter - Manchmal Doppelsprung, dann reagieren!! verschiedene Testformen- S1: einzelnen Punkte als kleine Kreise angezeigt differenziert nur im deutlich unterdurchschnittlichen Leistungsbereich deutlich häufigere Reize - S2: keine Kreisbahn angezeigt. Proband muss schätzen- S4: Entspricht S2 mit Testdauer von 66 Min Auswertung/Interpretation:- Anzahl Richtige (Drücken bei Doppelsprung)- Anzahl Falsche (Drücken bei Einfachsprung)- Mittelwert der Reaktionszeit Richtige (sec.)- Anstieg Richtige- Anstieg der Reaktionszeiten Richtige Gütekriterien Objektivität: - Durchführungsobjektivität gegeben (Standardinstruktion und -vorgabe)- Auswertungsobjektivität vollständig gewährleistet (Automatisierung) Reliabilität: - Split-half-Reliabilität (je Testversion) Anzahl Richtige: r = 0.65 bis r = 0.95 Anzahl Falsche: r = 0.69 bis r = 0.93 Mittelwert der Reaktionszeit Richtige: r = 0.87 bis r = 0.99. Validität: - Alle von wesentlichsten Theorien geforderten Kriterien erfüllt- Untersuchungen Extremgruppenvalidität: rechtshemisphärisch geschädigten Patienten signifikant schlechtere Ergebnisse Fülle von Normen, hier nur einige exemplarisch: - S1: Stichprobe Erwachsene N = 292 Stichprobe Kinder/Jugendliche (6 bis 17) N = 619 verkehrspsychologisches Klientel N = 143 neurologische Patienten N = 51. - S2: Österreichische Normstichprobe N = 271 Stichprobe Psychiatrische Patienten N = 111- S4: u.a. Vergleichswerte von Patienten mit Schlafapnoe N = 114 vor. => effiziente Möglichkeit, Vigilanz (klinischen und nicht klinisch) zu bestimmen Test d2-Aufmerksamkeits-Belastungs-Test - am häufigsten verwendet Leistungstest hohe Ökonomie!! - Paper-Pencil-Test- 15 Minuten Test: exakt 4 min 40 sec. - Gruppentestung geeignet - in viele Sprachen übersetzt Diagnostische Zielsetzung- standardisierte Weiterentwicklung der "Durchstreichtests" kontinuierliche Reizselektionsleistung- misst Geschwindigkeit, Sorgfalt => Beurteilung individueller Aufmerksamkeitsleistung- Pädagogischen Psychologie (Erziehungsberatung) Schulpsychologie Arbeits- und Betriebspsychologie (Berufsberatung, Eignungsdiagnostik) Verkehrspsychologie Klinische Psychologie Konstruktionsgrundlagen/Theorie/Testentwicklung - seit erster Version inhaltlich nicht verändert- Entwickelt zur Feststellung der Kraftfahreignung ursprünglichen Durchstreichtests nicht geeignet (schien zu einfach) Test- und Itemmaterial- 658 visuellen Reizen (14 Zeilen á 47 Reize)- Randomisiert wechseln die Buchstaben d und p jeder Buchstabe mit kurzen Strichen, beide oben, beide unten oder aufgeteilt - Zielreize: alle ds mit zwei Strichen- möglichst schnell identifiziert und durchgestrichen Durchfuehrung:- Instruktion: Vorlesen Standardtextes- eine Übungszeile ohne Zeitdruck- 20 sec Zeit zur Bearbeitung einer Zeile Kommando „Halt! Nächste Zeile“: mit der nächsten Zeile beginnen Auswertung/Interpretation- Summe aller bearbeiteten Zeichen (GZ) - Gesamtzahl der markierten Zielreize (KL = Konzentrationsleistung) - absolute Fehlerzahl (F)- fehlerkorrigierte Tempoleistung (GZ-F): GZ - F - Fehlerprozente (F%) ermittelt (F/GZ)- Standardwerte und Prozentränge - zweidimensionaler Graph (Geschwindigkeit (GZ) und Sorgfalt (F%)) => Verhältnis von Geschwindigkeit und Sorgfalt: zB.: schnell und sorgfältig oder schnell und ungenau? Gütekriterien Objektivität: - Durchführungsobjektivität = gegeben (Vorlesen Standardtextes) - Auswertungsobjektivitaet = okay(Schablone, Summation, aber vorsicht Fehler)Reliabilität: - Cronbachs Alpha, Split-Half (Eichstichprobe, N = 3.236) = .95 bis.98. - Retest-Koeffizienten Gesamtmenge (GZ) je nach Intervall = .71 und .94.Validität: - inhaltliche & Augenscheinvalidität gegeben (Aufgabenformates & Vorgabebedingungen) = Konzentrationsleistungen unter Geschwindigkeits- und Qualitätsaspekt- Konstruktvalidität gegeben a) Korrelationen mit anderen Konzentrationstests .40 bis .60. mit Intelligenztests etwa .20 b) empirischen Validität d2 korreliert .54 mit der Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen diskriminiert gut zwischen Gesunden und psychiatrisch auffälligen Gruppen Normen - relativ neue deutsche Normen (Jahr 2000)- Altersgruppen 9–10 Jahre bis 40–60 Jahre (N = 3.236) Vorteile: 1. einfach durchzuführen und weit verbreitet2. gewisse Unabhängigkeit von verbalen oder numerischen Fertigkeiten 3. In kurzer Zeit (ca. 5 min. konzentrierte Arbeit und insgesamt 15 min 4. reliable und valide Information 5. für ganz viele Lern- oder Arbeitssituationen von Bedeutung Nachteile: 1. hohe Fehlerprozentwerte (F%) - mangelnde Aufmerksamkeit oder - instruktionswidriges Bearbeiten => unterschiedliche Bearbeitung wird nur in Extremfällen deutlich sichtbar 2. einige Testpersonen empfinden es als langweilig und anstrengend
- Ueberblick Persoenlichkeitstests: 3 Tests benennen - Persoenlichkeit galt lange als ungeeignet zur Vorhersage beruflicher Leistung- wurde in den letzten Jahren umgekehrt Persoenlichkeitskalen => valide Vorhersage verschiedener Kriterien beruflicher Leistng 1. NEO-PI-R- bekanntestes Inventar zur Erfassung der Big 5 & Subfacetten 2. Bochumer Persoenlichkeitsinventar (BIP)- berufsbezogene Persoenlichkeitsbeschreibung- speziell auf berufskontext zugeschnitten - sehr oft eingesetzt 3. Leistungsmotivationsinventar- spezifisches Verfahren (!= 1 & 2)- Leistungsmotivation
- NEO-PI-R - Name, Dauer, Basics, Ziel, Testmaterial - lexikalischer Ansatz, Testentwicklung - Struktur (Items, Dimensionen und Facetten alle aufschreiben) - Auswertung - Interpretation - Gütekriterien - Normen - 4 Vorteile, 4 Nachteile - Antworttendenzen, Profilmethode NEO = Neurotizismus, Extraversion, Offenheit + Gewissenhaftigkeit, VerträglichkeitPI = PersönlichkeitsinventarR = Revidiert Basics: - Autoren: F. Ostendorf & A. Angleitner - Erscheinungsjahr: 2004- Dauer: 30-40 Min- Einzel- und Gruppentest - keine Zeitbeschränkung - ab 16 Jahren Diagnostische Zielsetzung: - Reliable und differenzierte Erfassung der Big Five- Vergleichbarkeit Faktorenstruktur mit englischen Originalverfahren von Costa und McCrae => verschiedene Kulturen auf ihre Persönlichkeit hin vergleichen :) Testmaterial: - Manual & Je 5 Lang- und Kurzfassungen des Persönlichkeitsbildes gute Infos- Je ein Testheft mit integriertem Antwortmodus (Selbst-/Fremdbeurteilung) weniger ökonomisch aber wengier Fehleranfällig- Je 5 Antworthefte (Selbst-/ Fremdbeurteilung) ohne integrierte Antwortskala - 10 Antwortbogen - Je 5 Profilbögen für jede der 19 Normgruppen- Extreme Antworten durch Kreise gekennzeichnet Konstruktionsgrundlage/Theorie: - lexikalischer Forschungsansatz- Faktorenanalytische Vorgehensweise - Hierarchisches Modell: Big Five, 6 Facetten pro Dimension lexikalischer Ansatz: - wichtige Forschungslinie des Big 5 Ansatz- personenbeschreibende Wörter aus Lexika gesammelt und faktorenanalytisch untersucht Testentwicklung: - über 15 Jahre entwickelt und aufwendig uebersetzt (Übersetzung, Rückübersetzung, Abgleich durch Autoren der Originalversion) singemäße statt wörtliche Übersetzung- Übersetzte Version faktorenanalytisch bestätigt Struktur = Hierarchisches Modell: Big Five, 6 Facetten pro Dimension (jeweils durch Items) - 240 Items: 8 Items je Dimension * 6 = 48 je Dimension * 5 = 240- 5-stufige Likertskala- 3 Kontrollitems (1) Sind alle Fragen ehrlich und zutreffend beantwortet? (2) Sind alle Fragen beantwortet? (3) Sind die Antworten an der richtigen Stelle angekreuzt? => wenn eine nein: nicht auswerten! Facetten bilden spezifische Unterschiede zwischen Personen ab 1. Neurotizismus N1: Ängstlichkeit N2: Reizbarkeit N3: Depression N4: Soziale Befangenheit N5: Impulsivität N6: Verletzlichkeit Itembeispiel:N4: Im Umgang mit anderen befürchte ich häufig, dass ich unangenehm auffallen könnte. 2. Extraversion E1: Herzlichkeit E2: Geselligkeit E3: Durchsetzungsfaehigkeit E4: Aktivität E5: Erlebnishunger E6: Frohsinn Itembeispiel:E3: Manchmal kann ich mich nicht angemessen behaupten. (-) Offenheit O1: Offenheit für Fantasie O2: Offenheit für Ästhetik O3: Offenheit für Gefühle O4: Offenheit für Handlungen O5: Offenheit für Ideen O6: Offenheit für das Normen- und Wertesystem Itembeispiel:O5: Ich habe oft Spaß daran, mit Theorien oder abstrakten Ideen zu spielen. Verträglichkeit V1: Vertrauen V2: Freimütigkeit V3: Altruismus V4: Entgegenkommen V5: Bescheidenheit V6: Gutherzigkeit Itembeispiel:V3: Ich unterbreche meine Tätigkeiten, um anderen so weit wie möglich zu helfen. Gewissenhaftigkeit G1: Kompetenz G2: Ordnungsliebe G3: Pflichtbewusstsein G4: Leistungsstreben G5: Selbstdisziplin G6: Besonnenheit Itembeispiel:G2: Ich verbringe viel Zeit damit, nach Dingen zu suchen, die ich verlegt habe. Auswertung: - genaue Angaben wann nicht ausgewertet werden kann (zB wenn etwas nicht beantwortet)- Antworttendenzen werden geprüft- für jede Aussagen Wert zwischen 0 und 4 (ggf umpolen)- Pro Facette: Ermittlung der Skalenrohwerte Aufsummierung- Pro Dimension: Summe der 6 Facettenwerte = Dimensionsrohwert - Eintragung der Rohwerte in einen Profilbogen Abhängig von Alter und Geschlecht am Rand stehen: T-, Stanine- und Prozentrangwerte - Automatisierte Auswertung & SPSS Auswertungshilfe Interpretation: - Manual enthält umfangreiche Infos je Persönlichkeit zB Vertrauen (Verträglichkeit) "Personen mit hohen Punktwerten haben die Grundüberzeugung, dass andere ehrlich sind und gute Absichten haben. Personen mit niedrigen Punktwerten neigen dazu, eher zynisch oder skeptisch zu sein. Sie glau- ben, dass andere eher unehrlich oder feindselig eingestellt sind.“- Standardmessfehler, Vertrauensgrenzen der T-Werte => Vertrauensintervalle und unterscheiden sich Testwerte signifikant (Profilvergleich) Gütekriterien Objektivität:- Durchführungsobjektivität gegeben (standardisierte Instruktionen)- Auswertungsobjektivität gut: genaue Angaben im Manual, SPSS-Programm, separater Bogen- Interpretationsobjektivität gut: Viele Hinweise, insbesondere Persönlichkeitsbilder Reliabilität:- Interne Konsistenz (Cronbachs Alpha): a) Selbstbeurteilung: Dimensionseben ca. (.90) (schon wegen mehr Items höher) Facettenebene ca. (.73) b) Fremdbeurteilung: etwas zuverlässiger- Retest-Reliabilität: a) 2 Monaten erneut (N = 119): Dimensionen .82 bis .90 Facetten .63 bis .87 b) nach 5 Jahren (N = 754) Dimensionen .74 bis .78 Facetten .53 bis .78- Profilreliabilität: Dimensionen: Selbst = .90, Fremd = .91 Facetten: Selbst = .71 Fremd = .72 => Fremdbeurteilung ist geringfügig reliabler Validität - Gruppenunterschiede: - Die Faktorenstrukturen der 30 Skalen stimmen sehr gut überein: Selbst- und Fremdbeurteilung, Männern und Frauen, verschiedene Altersgruppen - Faktorenanalysen bestätigen Zuordnung der Facetten zu den Persönlichkeitsdimensionen - Dimensionen (Selbst- und Fremdbeurteilung) korrelieren .54. - Facetten (Selbst- und Fremdbeurteilung) korrelieren .47 - zwei Bekanntenbeurteilungen korrelieren .46 (Dimensionen) und .39 (Facetten) - Die größte Übereinstimmung: Extraversion, insbesondere bei Durchsetzungsstärke- Konstruktvalidität: - sehr viele Befunde mit anderen Verfahren z.B. zu Persönlichkeit, Interessen, Intelligenz, Kompetenz- und Kontrollüberzeugung Ergebnisse entsprechen den Erwartungen- Kriteriumsvalidität: - Manual gibt keine Hinweise zu konkurrenter und prognostischer Kriteriumsvalidität Autoren nehmen an, dass die Ergebnisse aus dem englischen Verfahren übertragbar sind - neuere Studie zeigt: Faktoren sagen subjektive (Arbeitszufriedenheit, Wahrnehmung des Berufserfolgs) und objektive Berufserfolgskriterien (Bruttoeinkommen, Berufsstatus) vorher! - Dimension Neurotizismus:(hoch-)signifikante Zusammenhänge zu Bruttoeinkommen, Berufsstatus und Arbeitszufriedenheit (Je höher, desto geringer sind Einkommen, Status und Zufriedenheit im Job) - Dimension Extraversion Menschen schätzen sich als erfolgreicher ein - offene und gewissenhafte Personen durchschnittlich höheres Einkommen - Offene Personen geringeren Berufsstatus. Normen:- Gesamtstichprobe (N = 11724) nichtklinischer Kontext- daraus sekundäre Stichprobe (N = 871) gezogen hinsichtlich Alter, Bildungsstand und Geschlecht repräsentativ fuer Deutschland- separate Norm für Fremdbeurteilungen, alters und geschlechtsspezifische Normen- Normwerte in T-, Stanine und Prozentrangwerte Vorteile: 1. erfasst Big 5 gut und liefert umfassendes Persönlichkeitsbild 2. sehr robust in vielen Stichproben, Beurteilergruppen, Kulturen, Fragebögen, Selbst- und Fremdbeurteilungen 3. Vorhersagekraft (= prädiktive Validität) der Big Five für verschiedene Lebensbereiche bestätigt (z.B. Lebenszufriedenheit, Delinquenz, berufliche Leistung, Trainingserfolg) 4. Items größtenteils verständlich formuliert Gefahr von Missverständnissen durch Hervorhebungen (fett, kursiv) minimiert Nachteile: 1. Länge und Zeitaufwand. 2. mangelnder Berufsbezug in personalpsychologischen Anwendungsfeldern verglichen mit den Forderungen nach DIN 33430 3. einige Probleme, die Items adäquat zu übersetzen einige Items sehr extrem formuliert => differenzieren daher kaum 4. Fremdbeurteilungen: Gleichzeitige Ansprechen (Er/Sie...) => unschöne Sätze. Kurzdefinitionen a) Antworttendenzen: Tendenz zur Ablehnung, Zustimmung, Mitte, Zufallb) Irrtumswahrscheinlichkeit: Liegt Wert außerhalb Vertrauensintervalls?c) Profilmethode (-vergleich/reliabilität): Statistisches Verfahren: Unterschiede zufallskritisch absichern (Konfidenzgrenzen, abhängig von Standardfehler und Stichprobenumfang) Methode veranschaulicht Ergebnisse grafisch
- Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP): - Basics (Dauer, für wen, etc) - Diagnostische Zielsetzung - Testmaterial - Konstruktionsgrundlage/Theorie: 12 Dimensionen auf 4 Inhaltsbereichen - Test- und Itemmaterial - Auswertung - Interpretation - Gütekriterien - Normen - Vorteile (7), Nachteile (5) Basics: - Autoren: R. Hossiep & M. Paschen - 1. Auflage 1998, 2. Auflage 2003- Dauer ca. 45 Min- Einzel- und Gruppentest - keine Zeitbeschränkung - ab 21 Jahren klinisch unauffällige Personen beruflicher Kontext bevorzugte Zielgruppe: Fach- und Führungskräfte mit höherer Qualifikation Diagnostische Zielsetzung: - mehrdimensionale standardisierte Erfassung des Selbst- und Fremdbildes hinsichtlich relevanter Dimensionen aus dem Berufsleben- Bearbeitung praktischer diagnostischer Fragestellungen (Auswahl-, Platzierung)- Vergleich Selbst- und Fremdbild Testmaterial: - Manual - 15 Fragebogen - 15 Summenblätter - 15 Profilblätter - 5 Fremdbeschreibungen - 5 Auswertungsbogen Fremdbeschreibung - 5 Broschüren Hinweise für Testteilnehmer - 5 Broschüren „Selbstbild, Fremdbild, und Persönlichkeit“ - Schablonensatz Konstruktionsgrundlage/Theorie: Grundlage = pragmatischer Ansatz:- Wissenschaftler und Praktiver an Entwicklungs beteiligt Praktiker: Befragung, welche erfolgsrelevanten Eigenschaften? Wissenschaftler: welche Persönlichkeitsdimensionen sagen berufserfolg vorher? => Kombiniert (5 der 14 Dimensionen haben keine theoretische Fundierung)- Items wurden deduktiv aus theretischen Konstrukten abgeleitet 12 Dimensionen sind 4 Inhaltsbereichen zugeordnet:Nicht hierarchischm sondern nur zur Kommunikation Persönliche Eignunsvoraussetzungen: A) Berufliche Orientierung1. Leistungsmotivation- hoher Gütemaßstab- hohe Anforderungen an eigene Leistung- strengen sich sehr an- möchten eigene Leistungen immer weiter steigernItembeispiel: Ich bin mit mir erst dann zufrieden, wenn ich außergewöhnliche Leistungen vollbringe. 2. Gestaltungsmotivation- erlebte Missstände verändern - Prozesse und Strukturen nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten- motiviert, Einfluss zu nehmen und eigene Auffassungen zu verfolgenItembeispiel:Für einige bin ich ein unbequemer Querdenker. 3. Führungsmotivation- möchten sozial einflussreich s- präferieren Führungs- und Steuerungsaufgaben- schätzen sich selbst als Autorität ein Itembeispiel:Eine Spezialistentätigkeit ist mir lieber als eine Führungsaufgabe. (–) B) Arbeitsverhalten 4. Gewissenhaftigkeit- arbeiten sorgfältig und detailgenau- sind zuverlässig- schätzen konzeptionelles Arbeiten - Hang zum PerfektionismusItembeispiel:Ich nehme die Dinge ganz genau. 5. Flexibilität- auf neue oder unvorhergesehene Situationen einstellen- tolerieren Ungewissheit- offen für neue Perspektiven und Methoden - hohe VeränderungsbereitschaftItembeispiel:Wenn ich vor völlig unerwarteten Situationen stehe, fühle ich mich richtig in meinem Element. 6. Handlungsorientierung- können und wollen Entscheidungen rasch zielgerichtet umsetzen - gewählte Alternative gegenüber weiteren Entwürfen abschirmenItembeispiel:Wenn ich viele Aufgaben zu erledigen habe, weiß ich manchmal gar nicht, womit ich anfangen soll. (–) C) Soziale Kompetenzen 7. Sensivität- gutes Gespür auch für schwache Signale in sozialen Situationen- großes Einfühlungsvermögen, interpretieren Verhaltensweisen anderer sicherItembeispiel:Ich kann mich auf die unterschiedlichsten Menschen sehr gut einstellen 8. Kontaktfähigkeit- gut auf bekannte und unbekannte Menschen zugehen- gut berufliche wie private Beziehungen aufbauen und pflegen. Itembeispiel:Ich brauche eine Weile, bis ich Bekanntschaften schließe. (–) 9. Soziabilität- präferieren Freundlichkeit und Rücksichtnahme - großzügig in Bezug auf die Schwächen anderer - wünschen sich harmonische Beziehungen.Itembeispiel:Ich komme mit jedem gut klar. 10. Teamorientierung- schätzen Teamarbeit und Kooperation- bereit Teamprozesse aktiv zu unterstützen - nehmen sich zu Gunsten der Arbeitsgruppe zurück. Itembeispiel:Ich ziehe es vor, allein zu arbeiten. (–) 11. Durchsetzungsstärke- tendieren zu Dominanz in sozialen Situationen- streben nach eigenen Zielen, auch gegen Widerstände - hohe KonfliktbereitschaftItembeispiel:Bei Auseinandersetzungen gewinne ich andere leicht für meine Position. D) Psychische Konstruktion 12. Emotionale Stabilität- ausgeglichen, zeigen wenig sprunghafte emotionale Reaktionen- überwinden Rückschläge und Misserfolge schnell - können eigene emotionale Reaktionen gut kontrollieren. Itembeispiel:Mich wirft so leicht nichts aus der Bahn. 13. Belastbarkeit- schätzen sich als (physisch) hoch widerstandsfähig und robust ein- bereit, sich auch außergewöhnlichen Belastungen auszusetzen. Itembeispiel:Bei gleichzeitigen Anforderungen von mehreren Seiten werde ich nervös. (–) 14. Selbstbewusstsein- emotional unabhängig von den Urteilen anderer- großes Selbstvertrauen in ihre Fähigkeiten und Handlungen. Itembeispiel:Vor Begegnungen mit wichtigen Personen werde ich nervös. (–) Test- und Itemmaterial: - Selbstbeschreibungsform: 210 Items, 14 inhaltliche Dimensionen, 4 Zusatzindizes (Kontrollerleben, Wettbewerbs- und Freizeitorientierung, Mobilität } keine Normen) jede Dimension 12 bis 16 Items- Ratingskala (6), ohne Mitte: Antwort wird erzwungen (u.U. selbstdienlich)- Fremdbeurteilung: 42 Items, gleiche 14 Dimensionen, 3 Items pro Skala nicht hinreichend validiert (nur sehr vorsichtig anwenden) 9 Stufige Ratingskala da dann direkt Staninewerte Auswertung: - Ratingskala 6-stufige Selbsteinschätzung 9-stufige Fremdeinschätzung- manuelle (Schablonen) Addition der Items zu Rohwerten - PC gestützte Auswertung - Darstellung der Normwerte auf einem Profilblatt - schriftliche Rückmeldung durch zwei Infobroschüren - Dauer: 15–30 Minuten Interpretation: - ausführliche Hinweise im Manual- Immer auf jeweiligen beruflichen Kontext bezogen- Bedeutung hoher und niedriger Werte auf den Skalen ist umfassend beschrieben- zwei Beispielprofile komplett interpretiert- Empfehlungen zur Vermittlung der Ergebnisse- Fallbeispiele - Hinweise Fremdbeurteilung (Assessment Centern, Teammaßnahmen, Vorgesetztenfeedback)- zur exploration des Selbstbild mit Proband gibt es Leitfragen < zB Kontaktfreudigkeit: „In welchem Umfang verhalte ich mich sozial offensiv?“ Gütekriterien: Objektivität - Durchführungs- und Auswertungsobjektivität gegeben (ausführliche und standardisierte Instruktion, Schablonen, PC-Auswertung)- Interpretationsobjektivität nicht eindeutig gegeben: Autoren: zur Interpretation Einzelitems Zusatzindizes ergänzend heranziehen. Allerdings: Einzelitems auf keinen Fall interpretiert (Zuverlässigkeit nicht gegeben) i Für Zusatzindizes bislang keine empirischen Belege Reliabilität - Interne Konsistenz: 14 Skalen zwischen .80 und .90 intern konsistent (N>9000) Drei-Item-Fremdbeurteilungsskalen: ebenfalls gut- Die Split-half-Reliabilität gut - Retest-Reliabilität: nach 8 bis 10 Wochen (N=108): Koeffizienten von .77 bis .89 5 bis 36 Monate (N=146): Koeffizienten von .69 bis .80 Werte sinken auch nach einem größeren zeitlichen Abstand nicht weiter ab- Korrelation von Selbst- und Fremdbeschreibungsform zwei größeren Stichproben: zwischen .33 und .40 = nicht zufriedenstellend!!! Validität Konstruktvalidität = Erwartungskonform- Skalen korrelieren ca. .40. - Faktorenanalyse: 4-faktorielle Struktur => „Motivation“, „Stabilität/Belastbarkeit“, „Soziabilität“ und „Gewissenhaftigkeit“ nicht wie die vier Bereiche!! - Die BIP-Skalen korreierten substanziell mit ähnlichen Skalen (einige Ausnahmen) Eysenck Personality Inventory (EPI) NEO-Fünf Faktoren Inventars (NEO-FFI) 16PF (Cattell, 1949) Kriteriumsvalidität: - Zusammenhänge BIP-Skalen & Berufserfolgskriterien (N=5000) (Entgelt, hierarchische Position, selbst eingeschätzter Berufserfolg und Arbeitszufriedenheit) - Substichpribe N= 400: Zusammenhänge zu Schul- und Studiennoten => Korrelationen meist gering- Nur einige Koeffizienten erreichten Werte von deutlich über .30 z.B. Entgelt und Führungsmotivation (r = .33), hierarchische Position und Führungsmotivation (r = .37) Führungsmotivation und Belastbarkeit (beide r = .39) emotionale Stabilität und Arbeitszufriedenheit (r = .36)- im Manual keine Fremdbeurteilungen durch Vorgesetzte berichtet bei der Interpretation der hohen Zusammenhänge berücksichtigen - meist Nullkorrelationen mit Schul- und Studiennoten- neueren Studie (N=90) Dimensionen Leistungsmotivation, Führungsmotivation, Durchsetzungsstärke, emotionale Stabilität, Belastbarkeit und Selbstbewusstsein korrelieren substanziell mit Berufserfolgskriterien (Arbeitszufriedenheit, Selbsteinschätzung des Berufserfolgs, Bruttoeinkommen, Berufsstatus). - Zur Vorhersage der Arbeitszufriedenheit: Skala Soziabilität und Durchsetzungsstärke - Skala Handlungsorientierung konnte den Berufsstatus am besten vorhersagen. Normen - unfangreich (N = 9303)- Stanine, Sten (zehnstufige Skala), Summenscores und Skalenmittelwerte angeboten- geschlechts-, positions- und berufsbezogene Normen- keine anwendungsbezogenen Normen wären aber nötig, da unterschiedliche Anwendungen = unterschiedliche Mittelwerte (zB: Personalauswahl vs. Personalberatung)- keine Norm für Fremdbeurteilung Vorteile 1. weit verbreitetes personaldiagnostisches psychometrisch abgesichertes Verfahren2. Grundlage: breite Datenbasis aus dem Berufskontext 3. Besonders positiv: Zusammenarbeit Wissenschaftler & Praktiker Berücksichtigung der Teilnehmerperspektive4. nützliche Hinweise zur Durchführung und Rückmeldung der Ergebnisse5. intern konsistente und über die Zeit hinweg stabile Skalen 6. am Markt sehr gut akzeptiert7. Befunde zur Kriteriumsvalidität sehr positiv (In anderen Persönlichkeitstests keine vergleichbaren Kriterien berichtet) Nachteile 1. Fünf Dimensionen keine theoretische Fundierung überlappen stark mit anderen Skalen, leisten somit keinen eigenständigen Beitrag 2. Die Interpretation der Befunde und der Fallbeispiele ist schlecht Interpretationshilfen sollten mit Vorsicht genossen werden 3. Validierungen an Leistungsbeurteilungen, diskriminante Validitäten und anwendungsspezifische Normen fehlen4. Autoren raten von einem Einsatz ab, wenn die Ergebnisse verfälscht werden könnten Ist aber für beruflichen Kontext gemacht... 5. Das Manual liefert für den Praktiker sehr viel überflüssige Information.
- Leistungsmotivationsinventar (LMI): - Basics (Dauer, für wen, Versionen) - Diagnostische Zielsetzung - Testmaterial - Konstruktionsgrundlage/Theorie: Ergebnis (4): 17 - Auswertung - Interpretation - Gütekriterien - Normen - 4 Vorteile, 7 Nachteile Basics: - Autoren: H. Schuler & M. Prochaska - 2001- Dauer: Langform: 30–40 Kurzform: 10 - Einzel- und Gruppentest- keine Zeitbeschränkung - ab 16 Jahren, deutsche Sprachkenntnisse, mindestens mittlerer Bildungsabschluss primär beruflicher Bereich Diagnostische Zielsetzung: - Erfassung breites Spektrums von Persönlichkeitsmerkmalen die Komponenten von Leistungsmotivation (LM) sind (oder eng in Beziehung stehen) - Beantwortung personal-diagnostischer Fragestellungen: - interindividuelle Unterschiede = Anspruchsniveau, persönliche Voraussetzungen zur Selbstverwirklichung im Beruf (z.B. Antriebsstärke, persönliches Potenzial) - Fokus: Selbst gesetzte Ziele Leistungsmotivation umso bedeutsamer, je freiwilliger die Handlung Testmaterial: - Manual - Je 20 Frage- und Auswertungsbogen für Lang- und Kurzform - 5 Schablonensätze - 20 Profilblätter zur Ergebnisdokumentation Konstruktionsgrundlage/Theorie: - rational und induktiv untersucht - Analyse vorliegender Verfahren und Literatur zur LM - Ziel: a) alle Dimensionen und Merkmale (Leistungsmotivation&Perönlichkeitspsychologie) erfassen b) Gültigkeit für alle Lebensbereiche (nicht nur beruflich)- Keine theoretische Basis für alle LMI-Dimensionen Ergebnis: Zwiebelmodell innen: Kernfacettenz.B. Beharrlichkeit und Erfolgshoffnung dann: Randfacettenz.B. Selbstständigkeit und Statusorientierung dann: theoretisch verbundene Merkmalez.B. Selbstvertrauen und Kontrollüberzeugung dann HintergrundmerkmaleBig 5 - Facetten aus verschiedenen Bereichen gleichbedeutend eingeschlossen Breite: zunächst 728 Items, 38 Dimensionen - Expertenbeurteilung der Items: Eindeutigkeit, Verständlichkeit, Klarheit, Zugehörigkeit z einer Dimension, dem Aufforderungscharakter für sozial erwünschte Antworten und durch Itemkennwerte => Itempool 17 Dimensionen mit je zehn Items - Struktur durch explorative Faktorenanalysen geprüft- Kurzversion (LMI-K): Items hohe Korrelationen zum Gesamtwert & möglichst viele Einzeldimensionen abdecken Itemaufbau: - ursprünglich Papier-und-Bleistift Verfahren - 7-stufigen Skala - 170 Items - Kurzversion: Ein Frage- und ein Auswertungsbogen (30 Items) => sehr schwammiges und breites Begriffsverständnis von Leistungsmotivation 17 finale Dimensionen + repräsentatives Item: 1. Beharrlichkeit: - Ausdauer, Kräfteeinsatz zur Aufgabenbewältigung (selbst- & fremd gestellt)- „Wenn ich bei meiner Arbeit sitze, gibt es kaum etwas, das mich stören könnte.“ 2. Dominanz: - Tendenz, Macht und Einfluss auf andere auszuüben- „Wenn ich mit anderen zusammenarbeite, übernehme ich gewöhnlich die Initiative.“ 3. Engagement: - Anstrengungsbereitschaft, -höhe und Arbeitsmenge- „Ich arbeite mehr als die meisten anderen Leute, die ich kenne.“ 4. Erfolgszuversicht: - Erwartung, dass die Bewältigung der Aufgaben gelingen wird. - „Ich bin überzeugt davon, dass ich es beruflich zu etwas bringen werde.“ 5. Flexibilität: - wie wir auf neuartigen Aufgaben und Situationen reagiert- „Ich bin allem Neuen gegenüber aufgeschlossen.“ 6. Flow: - intensives, konzentriertes widmen beruflicher Aufgaben/Probleme (Ablenkung Ausblendung)- „Es bereitet mir Freude, mich ganz in eine Aufgabe zu vertiefen.“ 7. Furchtlosigkeit: - möglichen Misserfolgen/Scheitern in das Handeln einbeziehen- „Wenn ich vor anderen etwas vorführen soll, habe ich Angst, mich zu blamieren.“ (–) 8. Internalität: - Handlungsergebnisse eigenen Handlungen zuzuschreiben (!= externe Faktoren)- „Mein Erfolg hängt vor allem von meinem eigenen Verhalten ab.“ 9. Kompensatorische Anstrengung: - Anstrengung und Kraftaufwand aus Angst vor Misserfolg und Versagen - „Wenn ich fürchte, Fehler zu machen, strenge ich mich besonders an.“ 10. Leistungsstolz: - das Beste zu geben wollen, Leistung steigern wollen, positive Gefühle durch Erfolg wiederholen - „Ich denke gern daran, was ich schon alles geschafft habe.“ 11. Lernbereitschaft: - Bemühen, neue Kenntnisse zu erwerben und eigenes Wissen zu erweitern- „Einen großen Teil meiner Zeit verbringe ich damit, Neues zu lernen.“ 12. Schwierigkeitspräferenz: - Wahl des Anspruchsniveaus und Risikos bei Aufgaben- „Schwierige Probleme reizen mich mehr als einfache.“ 13. Selbstständigkeit: - Neigung zu eigenständigem Handeln- „Ich bin gern allein verantwortlich für das, was ich tue.“ 14. Selbstkontrolle: - Art der Organisation und Durchführung von Aufgaben- „Bevor ich mit einer neuen Arbeit beginne, mache ich mir immer zuerst einen Arbeitsplan.“ 15. Statusorientierung: - Bestreben um wichtige Rolle, vorderen Platz in der sozialen Hierarchie - „Ich habe mir vorgenommen, es beruflich weit zu bringen.“ 16. Wettbewerbsorientierung: - Konkurrenz als Ansporn und Motivation für eigene Leistung - „Es ärgert mich, wenn andere Besseres leisten als ich.“ 17. Zielsetzung: - Zukunftsbezug – Pläne, Ziele, Ansprüche, Vorstellungen über die eigene Entwicklung- „Es ist mir wichtig, meine Tüchtigkeit zu steigern.“ Auswertung: - 7-stufige Ratingsskala - skalenweise Addition (Schablonen), Berücksichtigung der Invertierung - Gesamtwert = Addition der Skalenrohwerte wird anschließend in Normwerte transformiert - computergestütztes Auswertungsprogramm Skalenwerte, Gesamtrohwerte + graphisches Netzdiagramm schneller, einfacher und weniger fehleranfällig- fehlen mehr als zwei Werte eine Skala, nicht mehr auswerten und kein Gesamtwert- Dauer: 10–30 Minuten Langform 3–10 Minuten Kurzform Interpretation: - ausführliche Skalenbeschreibungen der Leistungsmotivationsdimensionen & Normtabellen - Zwei Fallbeispiele aus Personalauswahl, ein Fallbeispiel aus der Personalentwicklung Gütekriterien: Objektivität: - Durchführungsobjektivität gegeben (Standardinstruktion und klare Durchführungsrichtlinien) - Auswertungsobjektivität prinzipiell gegeben (Schablonen, Auswertungsprogramm) aber manuelle Auswertung fehleranfällig, da 170 Zahlen addiert und einige invertiert werden- Interpretationsobjektivität okay (ausführliche verbale Dimensionsbeschreibungen Formulierungsvorschläge Rückmeldung Zwei Fallbeispiele) Reliabilität: - Interne Konsistenz: - Skalen zwischen .68 (Internalität) und .86 (Schwierigkeitspräferenz) - Gesamtstichprobe: Gesamtwert = .89 allerdings Konsistenzkoeffizienten in nur sieben Skalen über .80 - Kurzform = .94. nicht verwunderlich, da der Höhe ihrer Korrelation mit dem Gesamtwert ausgewählt - Retest-Reliabilität: - nach 3 Monaten: zwischen .66 (Flow) und .82 (Statusorientierung) N=205: Berufsschülern&Wirtschaftsgymnasiasten Gesamttest: Restwert = .86. - LMI-Kurzform: .78 Validität Inhaltsvalidität: - Itemformulierung in Anlehnung an Theorien der Leistungsmotivation => "inhaltsvalide"- Beleg: vier Experten haben Items beurteilt (Repräsentativität, inhaltliche Stimmigkeit) Konstruktvalidität: - Skalen sind nicht unabhängig voneinander durchschnittliche Korrelation .34 bis .63. - Faktorenanalysen: drei übergeordnete Faktoren - Ehrgeiz - Unabhängigkeit - aufgabenbezogene Motivation- Auf die Faktoren wird im Testmanual nicht weiter Bezug genommen Anwender sollen mit dem Gesamtwert rechnen- LMI-Gesamtwert korelliert: - Skala Gewissenhaftigkeit des NEO-FFI .57 - Skala Neurotizismus des NEO-FFI –.40 - Skala Extraversion .23.- ininsgesamt gut in die Persönlichkeitsstruktur der Big Five einbindbar aber Big 5 nur unvollständig repräsentiert. Kriteriumsvalidität: - höhere Werte auf Dimensionen: - Männer: Dominanz, Erfolgszuversicht Furchtlosigkeit - Frauen: Selbstkontrolle und kompensatorische Anstrengung - Ältere: Leistungsbereitschaft - höheree Bildungsabschluss: höhere LMI-Werte - Korrelationskoeffizienten: - LMI-Wert & objektive Leistungskriterien gering (Erfolgen in Schule/Studium, Teilnahme an Wettbewerben, Zahl der Hobbys und der Übernahme öffentlicher Funktionen) - LMI-Skala Engagement & faktische Wochenarbeitszeit (Überstunden) = .35, - LMI-Skala Engagement & vertraglich vereinbarten Arbeitszeit = .38 - Skala Dominanz & höheren Hierarchiestufen (.43) - Skala Schwierigkeitspräferenz & Interesse für Kundenberatung .53 - LMI-Wert & Ausbildungserfolg nur drei der 17 Zusammenhangskoeffizienten signifikant aber auch unter .30. Normen: - N=1671 (Berufsschüler: 1008) geschlechtsspezifisch verschiedene Ausbildungs- und Berufsgruppen- separate Normen für: Wirtschaftsstudenten, Berufsschüler in kaufmännischen Ausbildungsberufen Wirtschaftsgymnasiasten Berufstätige in Finanzdienstleistungsunternehmen Spitzensportler- Berufsschülern: N = 1008 Personen => übrige Gruppen mit Faktor 4 gewichter = artifizieller Stichprobenumfang N = 3660- Teilweise innerhalb von Berufsgruppen geschlechtsspezifische Aufteilung- gesonderte Normen für Kurzversion (Geschlecht und Gruppen). Teilstichprobe N=360 Wirtschaftsstudenten übrigen Normgruppen: Rohwerte der Kurzform aus den Items des Gesamttests berechnet- Anhang: 31 Normtabellen: Prozentränge (PR), Stanine-Werte (STN) und Standardwerte (SW) für die Einzeldimensionen und für den Gesamtscore Vorteile: 1. internationales Novum 2. berücksichtigt sehr viele Aspekte der Leistungsmotivation => Leistungsmotivation wird umfassend gemessen 3. Hinsichtlich Objektivität und Reliabilität vergleichbar mit anderen Persönlichkeitsverfahren Vergleichsweise geringe Kriteriumsvalidität ist typisch für Persönlichkeitstests 4. Berufsbezug Nachteile: 1. Vorteil (2: Breite) gleichzeitig Nachteil: Leistungsmotivationskonstrukt zu viele Dimensionen eingeschlossen!= Kern des Konstrukts 2. Für viele Skalen gibt es keine empirischen Nachweise 3. dreifaktorielle Struktur erlaubt streng genommen keine Bildung eines LMI-Gesamtwertes 4. inhaltlich schwierig einen Gesamtwert zu interpretieren (sehr viele unterschiedliche Aspekte) 5. teilweise nur unklare Richtlinien zum Vorgehen: - Möglichkeit offengelassen, nach eigenem Belieben Skalen auszuwählen und interpretieren 5. es fehlen relevante Nachweise der Kriteriumsvalidität der Personalauswahl, -entwicklung soziale Erwünschtheit?? (Gerade in der Personalauswahl: verfälschte Ergebnisse) 6. Interpretationshilfen sind teilweise eher verwirrend Fallbeispiele können nicht auf andere Fälle übertragen (keine generalisierbare Hilfe) 7. Normangebot Fokus: Kaufmännischer und wirtschaftswissenschaftlicher Bereich
- Überblick 1. Intelligenztests - Überblick/Intelligenztheorien- Kaufman-Test zur Intelligenzmessung für Jugendliche und Erwachsene (K-TIM)- Intelligenz-Struktur-Test 2000-R (I-S-T 2000-R)- Wilde-Intelligenz-Test 2 (WIT-2) 2. Tests für spezielle Leistungsbereiche - Psychomotorik - Motorischen Leistungsserie nach Schoppe (MLS ) - Test 2HAND- Aufmerksamkeit - Daueraufmerksamkeitstest (DAUF) - Vigilanztest (VIGIL) - d2-Aufmerksamkeits-Belastungs-Test (d2) 3. Persönlichkeitsverfahren - NEO-PI-R- Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP)- Leistungsmotivationsinventar (LMI)