Psychologie (Subject) / mündliche Staatsprüfung (Lesson)

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  • Worin unterscheidet sich der ICD-10 in seiner systemischen Ausrichtung vom DSM 5? 1) Aufgabe der Multiaxialität: statt Achse I (klinische Störungen), II (PS und geistige Behinderung) und III (körperliche Probleme) --> Abbildung in monoaxialem System              statt Achse IV (psychosoziale Probleme) und V (Funktionsniveau) --> andere Instrumente: Z-Codes der ICD-10, Disability Assessment Schedule der WHO (WHODAS, beruft sich auf ICF: International Classification of Functioning, Disability and Health) GAF (Global Asseessment of Functioning): nicht mehr Bestandteil des DSM-5 2) neue Anordnung der Störungskategorien mit dem Ziel, neurobiologische und genetische Erkenntnisse über Zusammenhänge verschiedener Störungen besser abzubilden z.B. Zwangsstörungen: nicht mehr mit Angsstörungen in einem Kapitel, sondern mit verwandten Störungsbildern, wie z.B. pathologisches Horten jedes Kapitel ist nach Gesichtspunkt der Entwicklung über Lebensspanne organisiert: beginnend mit Störungen, die typischerweise in Kindheit diagnostiziert werden, dann Jugend-, frühes und spätes Erwachsenenalter --> Störungen, die früher in separatem Kapitel zu Störungendes Kindes- und Jugendalters behandelt wurden, finden sich über gesamtes System verteilt 3) Aufnahme von Schweregradcodierungen (leicht-mittel-schwer) für viele Störungskategorien Originialversion:   4) "sex" ersetzt durch "gender", dt. Übersetzung: Wechsel zwischen "Geschlecht" und "Gender" 5) 157 Störungsbilder (15 weniger als im DSM-IV)
  • Welche Achsen umfasst das ICD-10? Achse Ia -  klinisch-psychiatrisches SyndromAchse Ib -  somatische Diagnose nach anderen Kapiteln der ICD-10Achse II -   Ausmaß der psychosozialen Einschränkung gemäß WHOAchse III -  Faktoren der sozialen Umgebung und individuellen Lebensbewältigung gemäß                            Kapiteln XXI der ICD-10 (Z-Diagnosen)
  • Rational-Emotive Verhaltenstherapie Die von Albert Ellis 1955 begründete Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT, vormals RET) führte zur "kognitiven Wende" der Verhaltenstherapie und gilt als Pionieransatz der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT). Zusammen mit der Kognitiven Therapie (KT) von A.T. Beck stellt sie heute eine wichtige Grundlage der KVT dar. Irrational beliefs, Biologische Veranlagung, direktiv/ konfrontativer Therapeut, A (ctivating Event), B (elief - irrational vs. rational), C (Consequence - zielführend vs. dysfunktional), D (Disput), E(ffect) - Analyse plus kognitive, emotive und verhaltensorientierte Methoden Ziele  - Unbedingte Selbst- und Fremd-Akzeptanz- Analyse und Veränderung von Metaproblemen (z.B. Depression über Depression, Angst vor der Angst)- Konzentration auf Demandingness (Muss-turbation) und ihre irrationalen Ableitungen (Verschrecklichen/Katastrophisieren, Frustrationsintoleranz, pauschales Be-, Abwerten)- Konzentration auf Analyse und Modifikation in erster Linie von Hot Cognitions und erst nachgeordnet von Cold Cognitions (= verzerrte Wahrnehmungen und Interpretationen, falsche Attributionen, maladaptive Schemata).
  • Unterschied zw. Beck und Ellis - Dysfunktionale Kognitionen vs. Irrational beliefs- Lerngeschichte vs. Biologische Veranlagung- Gleichberechtigter vs. Direktiv/ konfrontativer Therapeut- Induktives vs. Deduktives Vorgehen (? automatische Gedanken verdichten sich zu     Grundüberzeugungen vs. negative Schemata führen zu irrational beliefs?)
  • Wie viele probatorische Sitzungen sollten bei Erwachsenen bzw. Kindern/Jugendlichen durchgeführt werden? Erwachsene: mind. 2 ,max. 4 á 50 Min.  Kinder: mind. 2, max. 6 á 50 Minuten. 
  • Was besagt die Sorgfaltspflicht der Berufsordnung? 1) PT muss in persönlichem Kontakt stattfinden 2) Diagnostische Abklärung inklusive Klärung des somatischen und psychosozialen Befundes 3) Pat. muss informiert werden, falls erkennbar ist, dass PT zu keinem weiteren Fortschritt mehr führt, und ggf. alternative Angebote gemacht werden sollen
  • Was sind die 4 Prinzipien der Medizinethik und Vom wem stammen sie? Beauchamp & Childress, 1989 1) Nichtschädigung = zentralste der Prinzipien und Teil des hippokratischen Eids: "primum non nocere" = Unterlasse alles, was dem Pat. an Leib, Leben, Eigentum und Psyche schaden könnte Bsp. unvorsichtige Deutungen, überhöhte Rechnungen 2) Fürsorge = Prinzip geht über das der Nichtschädigung weit hinaus: nicht nur nicht schaden, sondern helfen, Schaden zu verhindern, eingetretene Schäden zu lindern und den Zustand des Pat. zu verbessern 3) (Respekt) der Autonomie = betont Achtung vor Selbstbestimmung des Pat. man muss grundsätzlich respektieren, dass Pat. über sein Leben selbst entscheiden kann und soll, auch wenn das manchmal abwegig erscheint --> PT: Förderung der Autonomie ist Ziel! 4) Gleichheit = PT soll allen Menschen unabhängig von Nationalität, kultureller Herkunft, politischer, religiöser, sexueller Orientierung und finanziellen Möglichkeiten zukommen. Verbietet eigtl. Selektion der Pat., z.B. hinsichtlich kognitiver Differenziertheit oder Störungsbelastung+ -   Konflikte zwischen Zielen im therapeutischen Handeln mgl. --> Bsp. Flooding bei Konfrontationstherapie: Prinzip der Nichtschädigung wird verletzt, da große Angst erzeugt wird; aber bewusste Entscheidung, da Pat. eine Bewältigung erlernen kann Prinzip der Fürsorge bei gravierendem selbst/ fremdschädlichem Verhalten Prinzip der Autonomie steht hinter Prinzip der Nichtschädigung   therapeutische Entscheidungen sollten immer hinsichtlich Güterabwägung bzgl. der 4 Prinzipien erfolgen 
  • Maximum der Akutbehandlung? 600 Min.
  • Was besagt die Sorgfaltspflicht der Berufsordnung? 1) PT muss in persönlichem Kontakt stattfinden 2) Diagnostische Abklärung inklusive Klärung des somatischen und psychosozialen Befundes 3) Pat. muss informiert werden, falls erkennbar ist, dass PT zu keinem weiteren Fortschritt mehr führt, und ggf. alternative Angebote gemacht werden sollen
  • gängige trizyklische AD Amitryptilin (Saroten (r)) Clomipramin (Anafranil) Desipramin (Petylyl) Doxepin (Aponal) Nortriptylin (Nortrilen (r)) Protriptylin (Concordin, Vivactil) Trimipramin (Stangyl)
  • Auf welche Rezeptoren wirken Antipsychotika zusätzlich? 1) Acethylcholinrezeptoren 2) Serotoninrezeptoren: sedierende Wirkung, evtl. Verbesserung der Negativsymptomatik, Appetit-und Gewichtszunahme 3) Histamrezeptoren: Sedierung
  • Nenne beispielhafte Wirkstoffe und Handelsnamen von SSNRIs! Venlafaxin (Trevilor)Duloxetin (Cymbalta)
  • Ich-Störungen Gedankenlautwerden, Gedankenausbreitung, Gedankeneingebung, Gedankenentzug, Derealisations- und Depersonalisationserleben, Fremdsteuerung von Körperfunktionen oder des Handelns
  • Diagnostik von leichter, mittelgradiger oder schwerer depressiver Episode Hauptsymptome - Antriebsmangel - Interessenlosigkeit - depressive Verstimmung leicht mind. 2, mittel, mind. 2, schwer alle 3.  ------------------------------------- - mangelnder Selbstwert - Schuldgefühle, Selbstvorwürfe - Suizidalität - Unentschlossenheit - Denk- und  Konzentrationsstörungen - Schlafstörungen - Appetitstörung - Agitiertheit oder Hemmung leicht mind. 1, mittel mind. 4, schwer mind. 5 ------------------------- leicht 2/1 (3), mittel, 2/4 (6), schwer 3/5 (8)
  • Wie lauten die Diagnosekritierien für ein Abhängigkeitssyndrom? mind. 3 der folgenden Kriterien sollten über Dauer von mind. 1 Monat bestanden haben; bei kürzerer Dauer: Kriterien sollten innerhalb von 12 Monaten wiederholt bestanden haben   1) Craving bzw. Zwang, die Substanz zu konsumieren 2) verminderte Kontrolle über Substanzgebrauch 3) körperliches Entzugssyndrom, wenn Substanz reduziert oder abgesetzt wird, oder Versuche mit ähnlicher/ derselben Substanz Entzugssymptome zu mildern/ vermeiden 4) Toleranzentwicklung 5) Einengung auf Substanzmissbrauch, Vernachlässigung oder Aufgabe anderer Interessensbereiche 6) anhaltender Substanzgebrauch trotz eindeutig schädlicher Folgen
  • Was sind diagnostische Kriterien für eine Agoraphobie? Furcht oder Vermeidung von mind. 2 der folgenden Situationen: Menschenmengen, öffentliche Plätze, allein Reisen, Reisen, mit weiter Entfernung von zuhause   - seit Auftreten der Störung mind. 2 Angstsymptome (1 aus vegetativen Symptomen) gemeinsam vorhanden - deutliche emotionale Belastung durch das Vermeidungsverhalten oder die Angstsymptome; Einsicht vorhanden, dass Angstsymptome übertrieben/ unvernünftig sind - Symptome beschränken sich ausschließlich/ vornehmlich auf gefürchteten Situationen oder Gedanken an sie
  • Nach welchen diagnostische Kriterien wird eine soziale Phobie vergeben? Ausschluss? 1)  1 von den 2 untenstehenden Situationen werden gemieden bzw. gefürchtet               1) deutliche Furcht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich peinlich                            oder erniedrigend zu verhalten               2) deutliche Vermeidung, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder von                            Situationen, in denen die Angst besteht, sich peinlich oder erniedrigend zu verhalten 2) mind. 2 Angstsymptome (wie F40.0) und mind. 1 Angstsymptome in den gefürchteten Situationen Erröten oder ZitternMiktions- oder Defäkationsdrang bzw. Angst davorAngst zu erbrechen 3) deutliche emotionale Belastung durch die Angstsymptome oder das Vermeidungsverhalten; 4) Einsicht, dass Symptome oder Vermeidungsverhalten übertrieben/ unvernünftig ist Symptome beschränken sich ausschließlich/ vornehmlich auf gefürchteten Situationen/ Gedanken an diese ------------------------------------------ Ausschluss: Symptome unter 1. und 2. Punkt nicht bedingt durch Wahn, Halluzinationen, organisch psychische Störungen (F0), Schizophrenie (F2), affektive Störungen (F3) oder Zwangsstörung (F42)
  • Kriterien Panikstörung. wann mittel, wann schwer? wiederholte Panikattacken, nicht auf spezifische Situation oder Objekt bezogen, oft spontan auftretend: nicht vorhersehbar, nicht verbunden mit besonderer Anstrengung, gefährlichen oder lebensbedrohlichen  Situationen (paroxysmal: anfallsweise auftretend)  - 4 Charakteristika einer Panikattacke - einzelne Episode intensiver Angst oder Unbehagen - abrupter Beginn - erreicht innerhalb weniger Minuten Maximum, - dauert mind. einige Minuten   - mind. 4 der folgenden Symptome, davon mind. 1 vegetatives Symptom          - vegetative Symptome: Palpilationen, Herzklopfen oder erhöhte Herzfrequenz, Schweißausbrüche, fein- oder grobschlägiger Tremor, Mundtrockenheit (keine Folge von Medikation oder Exsikkose) - Symptome, die Thorax und Abdomen betreffen: (Brustkorb; Bauch), Atembeschwerden, Beklemmungsgefühl, Thoraxschmerzen oder -missempfindungen, Nausea oder abdominelle Missempfindungen (z.B. Unruhegefühl im Magen) - psychische Symptome: Gefühl von Schwindel, Unsicherheit, Schwäche oder Benommenheit Derealisations- oder Depersonalisationserleben, Angst vor Kontrollverlust, "verrückt werden/ auszuflippen", Angst zu sterben - allgemeine Symptome: Hitzewallungen oder Kälteschauer, Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühle --------------------------- mittel: mind. 4 in 4 Wochen (.00) schwer: mind. 4 in 1 Woche (.01)
  • Was sind diagn. Kriterien für eine Anorexie Nervosa (F50)? 1)Gewichtsverlust/ bei Kindern: fehlende Gewichtszunahme; -> Körpergewicht von mind. 15% unter normalen oder für das Alter und Körpergröße erwartete Gewicht (vgl. BMI) 2) Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt durch Vermeidung von "fettmach." Essen                                    3) Gefühl "zu fett zu sein" verbunden mit Furcht, zu dick zu werden-> sehr niedrige Gewichtsschwelle 4) umfassende endokrine Störung der Achse Hypothalamus-Hypophyse-Gonade: Amenorrhoe (Frauen) bzw.  Interessenverlust beim Sex und Potenzverlust (Männer); Kriterien 1 und 2 von Bulimia nervosa werden nicht erfüllt
  • Was sind diagnostische Kriterien für eine somatoforme autonome Funktionsstörung? Allgemein: Symptome (Schwitzen, Herzklopfen, Zittern) werden so geschildert, als beruhten sie auf der Erkrankung eines Organs oder Systems, welches vornehmlich vegetativ innerviert wird Pat. beschäftigen sich wie bei Hypochondrie mit Möglichkeit der Erkrankung dieses Organsystems, ohne jedoch eine genaue Bezeichnung der möglichen Erkrankung vorzunehmen Symptome der autonomen veg. Erregung werden einer körperl. Krankheit in einem/mehreren System oder Organ zugeordnet: - Herz und kardiovaskuläres System- oberer Gastrointestinaltrakt (Ösphagus und Magen)- unterer Gastrointestinaltrakt- respiratorisches System- Urogenitalsystem mind 2. der veg. Symptome: (objektivierbare Symptome) Palpitationen, Schweißausbrüche (warm oder kalt), Mundtrockenheit, Hitzewallungen oder Erröten, Druckgefühl im Epigastrium, Kribbeln oder Unruhe in der Magengegend + mind. 1 folgender Symptome(subjektive Beschwerden, unspezifischer und wechselnder Natur) Brustschmerzen oder Druckgefühl in der Herzgegend, Dyspnoe (Atemnot) oder Hyperventilation, außergewöhnliche Ermüdbarkeit bei leichter Anstrengung, Aerophagie (Luftschlucken), Singultus (Schluckauf) oder brennendes Gefühl im Brustkorb oder Epigastrium, Bericht über häufigen Stuhlgang, erhöhte Miktionsfrequenz oder Dysurie, Gefühl der Überblähung oder VöllegefühlKein Nachweis einer Störung von Struktur oder Funktion der Organe oder Systeme, über welche sich Pat. Sorgen machen
  • Was sind die Kriterien einer Anpassungsstörung? 1) identifzierbare psychosoziale Belastung von einem nicht gewöhnlichem oder katastrophalem Ausmaß; 2) Beginn der Symptome innerhalb eines Monats 3) Symptome und Verhaltensstörungen (außer Wahngedanken und Halluzinationen) wie bei F3 (affektiven Störungen), F4 (neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen) und F91 Störungen des Sozialverhaltens; Kriterien einer einzelnen Störung werden nicht erfüllt; 4) Symptome können in Art und Schwere variieren - .20 kurze depressive Reaktion (vorübergehender leichter depressiver Zustand, Dauer: nicht länger als 1 Monat)- .21 längere depressive Reaktion (leichter depressiver Zustand als Reaktion auf eine länger anhaltende Belastungssituation, der 2 Jahre nicht überschreitet) - .22 Angst und depressive Reaktion, gemischt (Angst und depressive Symptome sind vorhanden, nicht in größerem Ausmaß als bei Angst und depressiver Störung gemischt (F41.2) oder anderen gemischten Angststörungen (F41.3)- .23 mit vorwiegender Störung von anderen Gefühlen (verschiedene affektive Qualitäten (Angst, Depression, Anspannung, Ärger, Besorgnis)- .24 mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens (z.B. Adoleszenz: Trauerreaktion äußert sich in dissozialen oder aggressivem Verhalten)- .25 mit gemischter Störung von Gefühlen und Sozialverhalten - .28 mit sonstigen näher bezeichneten vorherrschenden Symptomen - .29 nicht näher bezeichnete Anpassungsstörung 5) Symptome dauern nicht länger als 6 Monate an nach Ende der Belastung oder ihrer Folgen,
  • Wann werden sonstige somatoforme Störungen diagnostiziert? - alle anderen Störungen der Wahrnehmung, der Körperfunktion und des Verhaltens, die nicht durch das vegetative Nervensystem vermittelt werden (z.B. psychogenes Zähneknirschen, Globus hystericus= "Kloß im Hals") - Störungen sind auf spezifische Teile/Systeme des Körpers begrenzt: vs. Somatisierungsstörung: multiple, sich oft ändernde Klagen über Ursachen und - Symptome stehen in engen Zusammenhang mit belastenden Ereignissen oder Problemen
  • Was sind diagnostische Kriterien einer GAS? 1) Zeitraum von mind. 6 Monaten mit vorherrschender    Anspannung, Besorgnis, Befürchtungen in Bezug auf alltägliche Ereignisse 2) mind. 4 Angstsymptome (aus vegetative, psychisch, Symptome der Anspannung und unspezifische Symptome (übertriebene Reaktionen auf kleine Überraschungen oder Erschrecktwerden, Konzentrationsschwierigkeiten, Leergefühl im Kopf wegen Sorgen oder Angst, anhaltende Reizbarkeit, Einschlafstörungen wegen Besorgnissen
  • Was sind Kriterien einer PTBS? Zeitkriterium (Beginn)? 1) - betroffene Peson war einem kurz- oder langanhaltendem Ereignis/ Geschehen von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß ausgesetzt, das bei jedem nahezu tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde - anhaltende Erinnerungen oder Wiedererleben der Belastung durch aufdringliche Nachhallerinnerungen, lebendige Erinnerungen, sich wiederholende Träume oder durch innere Bedrängnis in Situationen, die der Belastung ähneln oder mit ihr in Zusammenhang stehen (Flashbacks) - Vermeidung von Umständen, die der Belastung ähneln oder mit ihr Zusammenhang stehen, werden tatsächlich oder möglichst vermieden; dieses Verhalten bestand nicht vor dem belastenden Ereignis a oder b a) tws. oder vollständige Unfähigkeit, einige wichtige Aspekte der Belastung zu erinnern   b) anhaltende Symptome einer erhöhten psychischen Sensitivität und Erregung (nicht vorhanden vor der Belastung) mit 2 oder mehr von 5 Merkmalen ----------------- 2) Kriterien treten innerhalb von 6 Monaten oder erst nach 6 Monaten nach dem Belastungsereignis oder nach Ende der Belastungsperiode auf
  • Änderungen in der PS-Diagnostik ICD-11. Wie wird zukünftig diagnostiziert? Abkehr von der bisherigen Diagnostik, da stigmatisierend und nach Studienlage (Collaborative Longitudinal Personality Study (Gunderson et al., 2012) PS nicht stabil sind. Bisher und Änderungen: Die Zustandsbilder sind nicht direkt auf Hirnschädigungen oder Hirnkrankheiten oder auf eine andere psychiatrische Störung zurückzuführen und erfüllen die folgenden Kriterien: 1. Deutliche Unausgeglichenheit in den Einstellungen und im Verhalten in mehreren Funktionsbereichen wie Affektivität, Antrieb, Impulskontrolle, Wahrnehmen und Denken sowie in Beziehungen zu anderen. 2. Das abnorme Verhaltensmuster ist andauernd und (entspricht nicht der Studienlage) nicht auf Episoden psychischer Krankheiten begrenzt. 3. Das abnorme Verhaltensmuster ist tief greifend und in vielen persönlichen und sozialen Situationen eindeutig unpassend. 4. Die Störungen beginnen immer in Kindheit oder Jugend und manifestieren sich auf Dauer im Erwachsenenalter. (fällt raus)5. Die Störung führt zu deutlichem subjektiven Leiden, manchmal erst im späteren Verlauf. 6. Die Störung ist meistens mit deutlichen Einschränkungen der beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit verbunden. zukünftig: ICD-11: zukünftige dimensionale Klassifikation Allgemeine Kriterien einer P.S. (aus den vier DSM-Dimensionen werden zwei): (a) Beeinträchtigungen im Selbstfunktionsniveau Identität, Selbstwert, Selbstbild, Selbstlenkungsfähigkeit (leicht, mittel, schwer - 3 Kategorien) -> DSM5 (keine Beeinträch., schwierige Persönlichkeit, leichte, mittel, schwere PS-Störungen - 5 Kategorien) (Autonomie) (b) Beeinträchtigungen in interpersonellen (Bindung)Beziehungen Empathie, Interesse, Vertrautheit und Wechselseitigkeit in der Nähe-Distanz-Regulation, Konfliktbewältigung genauer: – des Selbst (Bedürfnis: AUTONOMIE) • Identität: Stabilität und Kohärenz des Identitätsgefühls • Selbstwertgefühl: insgesamt positives und stabiles Selbstwertgefühl • Genauigkeit der eigenen Sicht auf die eigenen Stärken und Grenzen • Fähigkeit zur Selbststeuerung und Emotionsregulation – der zwischenmenschlichen Funktion (Bedürfnis: BINDUNG) • Empathie-Fähigkeit und Interesse an Beziehungen • die Perspektiven anderer verstehen und berücksichtigen, Toleranz bezüglich unterschiedlicher Sichtweisen • Entwicklung und Aufrechterhaltung wechselseitig befriedigender Beziehungen • Fähigkeit, Konflikte lösen
  • Was sind Kriterien für eine F50.2 Bulimia nervosa? Zeitkriterium? 1) - Häufige Episoden von Fressattacken/ Esstaumel große Mengen Nahrung werden in sehr kurzer Zeit konsumiert - andauernde Beschäftigung mit Essen, unwiderstehliche Gier oder Zwang zu essen (Craving) - Versuche, der Gewichtszunahme mit mind. 1 Verhaltensweise entgegenzusteuern:  · selbstinduziertes Erbrechen  · Missbrauch von Abführmitteln  · zeitweilige Hungerperioden  · Gebrauch von Appetitzüglern, Schilddrüsenpräparate, Diuretika (Arzneimittel zur vermehrten Ausschwemmung von Urin); bei Diabetiker: Vernachlässigung der Insulinbehandlung - Selbstwahrnehmung als "zu fett", mit sich aufdrängender Furcht, zu dick zu werden (führt meist zu Untergewicht) 2) Zeitraum: innerhalb 3 Monaten mind. 2 x Woche
  • Was sind allgemeine diagnostische Kriterien bei der Vergabe einer Schizophrenie? Dauer? Ausschluss? mind. 1 aus 1) Gedankenlautwerden, Gedankenausbreitung, Gedankeneingebung, Gedankenentzug, Derealisations- und Depersonalisationserleben, Fremdsteuerung von Körperfunktionen oder des Handelns (Ich-Störungen) 2) Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, Wahnwahrnehmung     (inhaltliche Denkstörungen) 3) kommentierende/ dialogische Stimmen (akustische Halluzinationen) 4) anhaltender kulturell unangemessener, bizarrer und völlig unrealistischer Wahn     (Außerirdische, Kontrolle v. Wetter)   oder: mind. 2 aus   1) anhaltende Halluzination jeder Sinnesmodalität 2) Neologismen, Gedankenabreißen oder Einschiebungen in Gedankenfluss (-> Zerfahrenheit, Danebenreden) 3) katatone Symptome, Negativismus, Stupor, Mutismus 4) "negative Symptome": Apathie, Sprachverarmung, verflachter/ inadäquater Affekt (nicht durch Depression oder Neuroleptika verursacht!) ----------------- Dauer für mind. 1 Monat
  • Wie lange müssten bei der Vergabe der Hyperkinetischen Störung (F90) die Symptome in den Bereichen Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität anhalten und vor welchem Alter muss die Störung erstmals aufgetreten sein? Dauer:  6 Monate  Beginn: vor dem 7 LJ.
  • Wann wird eine akute, vorübergehende psychotische Störung vergeben? Zeitkriterien (Beginn, Dauer) ? 1) Störung weist typische Symptome der Schizophrenie auf beginnt akut bei vorliegen einer akuten Belastung 2) Beginn innerhalb von 2 Wochen wenn > 1 Monat mit schizophrenen Symptomen   -> Schizophrenie  wenn  > 3 Monate ohne bzw. nur kurze schizophrene Symptome -> anhaltende wahnhafte Störung
  • Nennen Sie die diagnostischen Kriterien bei der Vergabe einer organischen Persönlichkeitsstörung (F07) a) 3/6 Symptome 1) reduzierte Fähigkeit, zielgerichtete Tätigkeiten durchzuhalten 2) affektive Veränderungen (emotional labil, euphorisch, reizbar, apathisch) 3) ungehemmte Äußerung von Bedürfnissen/ Impulsen 4) kognitive Störung (Misstrauen/exzessive Beschäftigung mit einem Thema) 5) Veränderungen in Sprache/ Redefluss 6) verändertes Sexualverhalten   b) mind. 6 Monate
  • Nennen Sie die diagnostischen Kriterien bei der Vergabe einer organischen Persönlichkeitsstörung (F07) a) 3/6 Symptome 1) reduzierte Fähigkeit, zielgerichtete Tätigkeiten durchzuhalten 2) affektive Veränderungen (emotional labil, euphorisch, reizbar, apathisch) 3) ungehemmte Äußerung von Bedürfnissen/ Impulsen 4) kognitive Störung (Misstrauen/exzessive Beschäftigung mit einem Thema) 5) Veränderungen in Sprache/ Redefluss 6) verändertes Sexualverhalten   b) mind. 6 Monate
  • Welche Diagnose wird auch als sog. "Rentenneurose" oder "Münchhausen-Syndrom" bezeichnet? Wie unterscheidet sich diese Diagnose von einer weiteren Diagnose aus der Kategorie der andere Verhaltens-und Persönlichkeitsstörungen (bei Erwachsenen)? a) F68.0 Entwicklung körperlicher Symptome aus psychischen Gründen b) bei der erstgenannten Diagnose stehen bei personen materiellgebundene Bedürfnisse (meistens Geld) im Vordergrund der Bestrebungen. Bei der artifizielle Störung hingegen versuchen Betroffene meist interne personengebundene Bedürfnisse (z.B. Zuwendung) zu bedfriedigen + F68.0 hier liegt eine körperliche Erkrankung bzw. Symptome vor, die jedoch länger als für         gewöhnlich anhalten    F68.1 hier liegt keine seelische oder körperliche Erkrankung vor
  • Was sind Kriterien für die Diagnose einer vorwiegend Zwangsgedanke oder Grübelzwang (F42.0) sowie vorwiegend Zwangshandlungen (Zwangsrituale) (42.1)? Zeitkriterium (Dauer)? 1) allgmeine diagn. Kriterien entweder Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen  4 Merkmale der Zwangsgedanken (Ideen/ Vorstellungen) und Zwangshandlungen - werden als eigene Gedanken/ Handlungen der Betroffenen angesehen, nicht von                anderen Personen/ Einflüssen eingegeben - sie wiederholen sich dauernd und werden als unangenehm empfunden; mind. 1 bb                Zwangsgedanke/ -handlung wird als übertrieben und unsinnig anerkannt - Betroffene versuchen, Widerstand zu leisten (bei Chronifizierung kann Widerstand gering             sein); gegen mind. 1 Zwangsgedanken/ -handlung wird gegenwärtig erfolglos                         Widerstand geleistet - Ausführung des Zwangsgedanken/ -handlung ist für sich genommen unangenehm - Betroffene leiden unter Zwangsgedanken/ -handlungen und werden in sozialer oder                   individuellen Leistungsfähigkeit behindert, meist durch besonderen Zeitaufwand 2) an den meisten Tagen über Zeitraum von mind. 2 Wochen Merke: Lebenszeitprävalenz: 1-3% Geschlechtsverteilung: 1:1 Beginn: 50% bereits Beginn in Kindesalter (Early Starters)             Beginn im Erwachsenenalter (Late Starter)
  • Was sind Kriterien für eine akute Belastungsreaktion? Zeitkriterien? 1) Erleben einer außergewöhnlichen psychischen oder physischen Belastung - Kriterien aus GAS (F41.1) - mind. 4 Angstsymptome (aus vegetative, psychisch, Symptome der Anspannung und unspezifische Symptome (übertriebene Reaktionen auf kleine Überraschungen oder Erschrecktwerden, Konzentrationsschwierigkeiten, Leergefühl im Kopf wegen Sorgen oder Angst, anhaltende Reizbarkeit, Einschlafstörungen wegen Besorgnissen 2) der außergewöhnlichen Belastung folgt unmittelbar der Beginn Symptome (innerhalb 60min.) Arten: vorübergehende Belastung z.B. Autounfall -> Symptome dauern max. 8 Std. an andauernde Belastung z.B. Naturkatasthrope -> Symptome dauern max. 48 Std. an
  • Was sind diagnostische Kriterien für eine somatoforme autonome Funktionsstörung? Allgemein: Symptome (Schwitzen, Herzklopfen, Zittern) werden so geschildert, als beruhten sie auf der Erkrankung eines Organs oder Systems, welches vornehmlich vegetativ innerviert wird Pat. beschäftigen sich wie bei Hypochondrie mit Möglichkeit der Erkrankung dieses Organsystems, ohne jedoch eine genaue Bezeichnung der möglichen Erkrankung vorzunehmen Symptome der autonomen veg. Erregung werden einer körperl. Krankheit in einem/mehreren System oder Organ zugeordnet: - Herz und kardiovaskuläres System- oberer Gastrointestinaltrakt (Ösphagus und Magen)- unterer Gastrointestinaltrakt- respiratorisches System- Urogenitalsystem mind 2. der veg. Symptome: (objektivierbare Symptome) Palpitationen, Schweißausbrüche (warm oder kalt), Mundtrockenheit, Hitzewallungen oder Erröten, Druckgefühl im Epigastrium, Kribbeln oder Unruhe in der Magengegend + mind. 1 folgender Symptome(subjektive Beschwerden, unspezifischer und wechselnder Natur) Brustschmerzen oder Druckgefühl in der Herzgegend, Dyspnoe (Atemnot) oder Hyperventilation, außergewöhnliche Ermüdbarkeit bei leichter Anstrengung, Aerophagie (Luftschlucken), Singultus (Schluckauf) oder brennendes Gefühl im Brustkorb oder Epigastrium, Bericht über häufigen Stuhlgang, erhöhte Miktionsfrequenz oder Dysurie, Gefühl der Überblähung oder VöllegefühlKein Nachweis einer Störung von Struktur oder Funktion der Organe oder Systeme, über welche sich Pat. Sorgen machen
  • Was sind die Kriterien einer Anpassungsstörung? 1) identifzierbare psychosoziale Belastung von einem nicht gewöhnlichem oder katastrophalem Ausmaß; 2) Beginn der Symptome innerhalb eines Monats 3) Symptome und Verhaltensstörungen (außer Wahngedanken und Halluzinationen) wie bei F3 (affektiven Störungen), F4 (neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen) und F91 Störungen des Sozialverhaltens; Kriterien einer einzelnen Störung werden nicht erfüllt; 4) Symptome können in Art und Schwere variieren - .20 kurze depressive Reaktion (vorübergehender leichter depressiver Zustand, Dauer: nicht länger als 1 Monat)- .21 längere depressive Reaktion (leichter depressiver Zustand als Reaktion auf eine länger anhaltende Belastungssituation, der 2 Jahre nicht überschreitet) - .22 Angst und depressive Reaktion, gemischt (Angst und depressive Symptome sind vorhanden, nicht in größerem Ausmaß als bei Angst und depressiver Störung gemischt (F41.2) oder anderen gemischten Angststörungen (F41.3)- .23 mit vorwiegender Störung von anderen Gefühlen (verschiedene affektive Qualitäten (Angst, Depression, Anspannung, Ärger, Besorgnis)- .24 mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens (z.B. Adoleszenz: Trauerreaktion äußert sich in dissozialen oder aggressivem Verhalten)- .25 mit gemischter Störung von Gefühlen und Sozialverhalten - .28 mit sonstigen näher bezeichneten vorherrschenden Symptomen - .29 nicht näher bezeichnete Anpassungsstörung 5) Symptome dauern nicht länger als 6 Monate an nach Ende der Belastung oder ihrer Folgen,
  • Was sind diagnostische Kriterien einer GAS? Ausschluss? 1) Zeitraum von mind. 6 Monaten mit vorherrschender Anspannung, Besorgnis, Befürchtungen in Bezug auf alltägliche Ereignisse 2) mind. 4 Angstsymptome (aus vegetative, psychisch, Symptome der Anspannung und unspezifische Symptome (übertriebene Reaktionen auf kleine Überraschungen oder Erschrecktwerden, Konzentrationsschwierigkeiten, Leergefühl im Kopf wegen Sorgen oder Angst, anhaltende Reizbarkeit, Einschlafstörungen wegen Besorgnissen ----------------------- Ausschluss: Panikstörung F41.0, phobische Störung (F40), Zwangsstörung (F42) oder hypochondrische Störung (F54.2) Störung nicht zurückzuführen auf organische Krankheit, Hyperthyreose, organische psychische Störung (F0) oder durch psychotrope Substanzen bedingte Störung (F1), z.B. Amphetamin-Missbrauch oder Benzodiazepin-Entzug
  • Nennen Sie 5 Plussymptome der Schizophrenie! - Halluzinationen - Wahnvorstellung - Katatone Symptome - bizarres Verhalten - zerfahrenes Denken und Sprache
  • Was sind Kriterien für eine akute Belastungsreaktion? Zeitkriterien? 1) Erleben einer außergewöhnlichen psychischen oder physischen Belastung - Kriterien aus GAS (F41.1) - mind. 4 Angstsymptome (aus vegetative, psychisch, Symptome der Anspannung und unspezifische Symptome (übertriebene Reaktionen auf kleine Überraschungen oder Erschrecktwerden, Konzentrationsschwierigkeiten, Leergefühl im Kopf wegen Sorgen oder Angst, anhaltende Reizbarkeit, Einschlafstörungen wegen Besorgnissen 2) der außergewöhnlichen Belastung folgt unmittelbar der Beginn Symptome (innerhalb 60min.) Arten: vorübergehende Belastung z.B. Autounfall -> Symptome dauern max. 8 Std. an andauernde Belastung z.B. Naturkatasthrope -> Symptome dauern max. 48 Std. an
  • Psychopharmaka bei Essstörungen trizyklischen AD und SSRI
  • Was ist Fading und in welchen Therapieverfahren findet es besonders Anwendung? 1) schrittweises Ausblenden von verbalen, bildlichen oder verhaltensmäßigen Hilfsstimuli; selbstständige Ansätze werden konsequent verstärkt z.B: Verlängerung der Sitzungsabstände im Rahmen der Generalisierung von Veränderungen in der Therapie dient zusätzlich zur Stabilisierung von Verhalten 2) kognitive Verhaltensmodifikation nach Meichenbaum -> ausblendende offene Instruktion: Pat. spricht Anweisungen nur noch leise (Ausblenden der Hilfestellung, Fading)
  • Panikstörung - Der Teufelskreis der Angst nach Margraf und Schneider, 1990 Erklärt typischen Aufschaukelungsprozess der Panik: 1. Wahrnehmung bestimmter Körperempfindungen (z.B. Herzklopfen) - Zeichen von Gefahr2. Infolge dessen wird Gefühl der Angst ausgelöst (Bewertung)3. Angstempfinden löst physiologische Veränderungen durch sympathische Aktivierung aus (siehe autonomes Nervensystem) die wiederum zu veränderten körperlichen Empfindungen führen (z.B. Zittern, Hitzegefühl)4. Die Wahrnehmung dieser Veränderungen steigert die Angst
  • Therapie von Zwängen 1) Konfrontation mit Reaktionsverhinderung    - Zwangshandlungen: Pat. wird angehalten, sich in Anwesenheit des Th. dem Stimulus auszusetzen (z.B: Geld anfassen) und das sonst folgende zwanghafte Ritual, das zuvor der Neutralisierung diente, zu unterlassen (Reaktionsverhinderung, z.B. Hände waschen) und sich auf Inhalt seiner Emotionen einzulassen (z.B: Ekel, Angst) - Zwangsgedanken: wichtig ist Unterscheidung in aufdringliche Gedanken mit Stimuluscharakter ("Ich könnte mein Kind umbringen") und neutralisierende Gedanken mit Reaktionscharakter (z.B. 5x vorsagen: "Ich habe alle Messer verräumt") zur Reduktion der Angst und Unruhe Tonbandaufnahme der Zwangsgedanken: Pat. hört sich diese so lange an und neutralisiert weder gedanklich noch auf Verhaltensebene, bis Angst gesunken ist (Habituation) wichtig: kognitive Vorbereitung! (Merke: Gedankenstopp ist kontraindiziert -> Versuch, einen aufdringlichen Gedanken zu unterdrücken, verstärkt diesen (Rebound-Effekt))  2) kognitive Umstrukturieung - zur Veränderung der Bedeutung, die den intrusiven Gedanken beigemessen wird bzgl. Themen wie Überschätzung von Gefahr und persönlicher Verantwortlichkeit 3) Abbau von Rückversicherungsverhalten, Risikoübungen (z.B. absichtlich Messer offen liegen lassen) 4) Medikation    trizyklische AD und SSRIs können angezeigt sein; bei rein medikamentöser Behandlung zeigen sich Rückfallquoten von 80-100% nach Absetzen der Medikation -> Kombi mit VT von großer Bedeutung!
  • Potreck-Rose - Bausteine der Therapie! Nenne die vier Säulen des Selbstwerts! 1) Commitment des Patienten (Engagement zentral -> hier gehts um Selbstwert) 2) Selbstwertregulation (Selbstwertteile - funktionale und dysfunktionale Teile) 3) positive Selbstbewertung fördern (Wohlwollende Begleiter -> passendes Objekt) 4) mäßigen des Selbstkritikers (kann ein Tier sein), erkennen was dieser macht und welche Strategien hat --> unfaire Vergleiche, einzelne Schwächen herausstechen, Perfektionismus verlangen (Denkfehler) 5) eigenen Energiereserven kennenlernen (verstehen, dass diese leer läuft und diese auch gefüllt werden muss --> kein mismatch, Aufgabe dies in der Balance halten) Energieräuber -> destruktive Beziehungen, sich selbst überfordern (Arbeit überfordert), SVV, wenig Bewegung, sich zu beobachten was nicht läuft --- Energiequellen finden (befriedigende Arbeit), körperliche Aktivität, Selbstfürsorge 6) Selbstverpflichtung eingehen -> aktiv bekämpfen, die Energieräuber zuzulassen, eigene Verantwortung, wissen reicht nicht 7) Schatzkiste - füllen mit allen pos. Erfahrungen, Ressourcen griffbereit haben und nutzen, immer wieder füllen, konkrete Kiste besitzen --------------------- 2) Selbstakzeptanz - zufrieden mit sich sein, einverstanden, wertgeschätzt, eins sein Selbstvertrauen - etwas können, gut machem, erreichen, durchhalten, unterlassen können Soziale Kompetenz - Umgang mit Menschen, schwierige Sit. meistern, flexibel, Nähe/Distanz Soziales Netz - befriedigende Partnerschaft/Freunde/Familie, sich verlassen können
  • Was sind drei wichtige Prinzipen bei den operanten Verfahren? 1) Verstärker sollen unmittelbar nach Verhalten erfolgen, damit Verbindung Verhalten-Konsequenz gelernt wird 2) Person soll über Zusammenhang von Verhalten und Konsequenz informiert sein (v.a. bei Abbau, z.B. vorher Regeln besprechen) 3) es müssen für die Person relevante Verstärker ausgewählt werden
  • Was sind Kontraindikationen für Expositionstherapien? Angst als Folge anderer Erkrankungen dissoziatives Erleben hoher sekundärer Krankheitsgewinn körperliche Erkrankungen, v.a. Herzinsuffizienz psychotisches Erleben Schwangerschaft unzureichende Motivationslage
  • Basisvariablen Roger Kongruenz bedingungslose, positive Wertschätzung Empathie
  • Was sind die 4 Behandlungsprinzipien des Motivational Interviewing? Empathie Entwicklung von Diskrepanzen geschmeidiger Umgang mit Widerstand Stärkung der Änderungszuversicht
  • Was sind Ziele und Vorgehensweisen beim Stressimpfungstraining nach Meichenbaum? Bewältigung allgemeiner Stress- und Belastungssituationen Impfung= Erwerb von Strategien, um mit Belastungen umzugehen Annahme: Zusammenhang von körperlichen Reaktionen, Verhaltensweisen, problematischen Gefühlen und ungünstigen Selbstverbalisationen -> Stress wird in hohem Maß durch kognitive Aspekte vermittelt Unterrichtsphase: Problemanalyse und Vermittlung eines plausiblen Erklärungsmodells, Rückbezug auf das psychophysiologische Modell von Schachter und Singer (2-Faktoren-Theorie der Emotion), Identifikation negativer Selbstverbalisation Übungsphase: Vermittlung kognitiver Strategien im Umgang mit Stress, z.B. einer positiven Selbstinstruktion (Ich schaffe das!), Entspannung und Rollenspiele Anwendungsphase: Einsatz der gelernten Bewältigungsfertigkeiten in den Alltag (an Prüfung teilnehmen und Erfahrung machen, Angst zu bewältigen)
  • Prompting =  der  Aufbau  erwünschten  Verhaltens  durch  verbale  oder  nonverbale Hilfestellungen, die die Aufmerksamkeit lenken sollen, schrittweise unterstützt. Diese beziehen sich in der Regel auf die Einhaltung vorher vereinbarter Grundregeln (z. B. Blickkontakt halten) und beinhalten konkrete Instruktionen (»Bitte achten Sie auf Ihre Körperhaltung!«), Bekräftigungen (z. B. »Weiter so!«) oder auch das Geben von nonverbalen Hinweisen (z. B. auf etwas zeigen, eine bestimm-te Körperhaltung  demonstrieren  u. Ä.).