BWL (Subject) / Organisationsentwicklung Kapitel 7 (Lesson)

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Change Management

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  • Was ist unter den geplanten organisatorischen Wandel zu verstehen? Der geplante organisatorische Wandel umfasst alle absichtlichen, gesteuerten, organisierten und kontrollierten Anstrengungen zur antizipativen und zielgerichteten Organisationsgestaltung mit dem Ziel der Effektivität- und Effizienzsteigerung.
  • Erläutern sie die Unterschiede zwischen einem Wandel erster Ordnung und einem Wandel zweiter Ordnung. Wandel 1. Ordnung (gradual change, evolutionärer /adaptiver Wandel) à keine Umgestaltung der Unternehmenswerte, der strategischen Ausrichtung, der Verhaltensnormen, der Prozesse und Strukturen, sondern eine quantitative und evolutionär-kontinuierliche Anpassungen im Rahmen des Unternehmenswachstums, die sich auf einzelne Organisationseinheiten oder -bereiche beschränkt à Intensität und Komplexität überschaubar. Somit Angst der betroffenen Personen vor Veränderung gering.   Wandel 2. Ordnung: (radical change, revolutionärer/transformativer Wandel) : umfasst die gesamte Organisation mit allen ihren Ebenen und erfolgt diskontinuierlich, revolutionär und gewissermaßen von „heute“ auf „morgen“. Vieles erscheint irrational und oder ist nicht unmittelbar begreifbar. à Angst ist groß bei den betroffenen Personen.
  • Was ist unter Change-Management zu verstehen? zielgerichtete Analyse, Planung, Realisierung und Evaluierung und laufende Weiterentwicklung von ganzheitlichen Veränderungsmaßnahmen.
  • Welche grundlegenden Change-Management Ansätze kennen sie? Lean-, die Reengineering-, die Qualitätsmanagement- und die strategischen Ansätze.  
  • Worin sehen Sie mögliche unternehmensinterne und -externe Ursachen für organisatorische Veränderungen? Welche Rolle spielt dabei die Problematik der „Zeitschere“? -          Externe Ursachen: von außen auf die Organisation gerichteten Problemdruck durch den Wandel der Unternehmensumwelt -          Interne Ursachen: von innen auf die Organisation gerichteten Problemdruck durch den Wandel der Unternehmensinwelt  Interne Ursachen: -          Fehlentscheidung der Vergangenheit (falsche Absatzpolitik, Fehlinvestitionen oder verspätete Entwicklung von neuen Produkten)à können zu Krise führen -          Neuformulierung der Unternehmensstrategie (Übergang von einer Einprodukt- zu einer Diversifikationsstrategie)à innovative Strategien fördern flexible Strukturen, denn selten kann eine neue Strategie mit alten Strukturen funktionieren. -          Neue Managementkonzepte wie z.B. Lean Management oder Business-process-engineering führen zu radikalen Veränderungà Erfolgsquote gering -          Organisationsmitglieder (Machtkämpfen, Führungsfehlern, Motivationsmängeln, unzureichende Identifizierung mit den Zielen) aber auch lässt sich daraus fehlende Führungsqualität schließen Zeitschere: -          Verfügbare Reaktionszeit auf die dynamische Umweltveränderungen nimmt eher ab, dafür steigt der Zeitbedarf für eine angemessene Problembewältigung aufgrund der zunehmenden internen und externen Komplexität.
  • Von welchen Grundannahmen gehen die verschiedenen Prozessmodelle zur Erklärung der Organisationdynamik aus? Die Prozessmodelle gehen alle von 2 Unternehmen aus: erstens von einem Wechsel von stabilen, evolutionären und instabilen, revolutionären Phasen und zweitens davon, dass jede Evolutionsphase durch ihr eigenes Führungskonzept, ihre spezifische Philosophie und unterschiedliche Verhaltensweisen der Organisationsmitglieder gekennzeichnet ist. 
  • Bleicher unterscheidet in seinem Phasenmodell eine innere und eine äußere Unternehmensentwicklung. Stellen sie das Modell in seinen Grundzügen dar, und unterziehen sie es einer kritischen Würdigung. Bleicher geht in seinem Modell der Unternehmensentwicklung von 6 idealtypischer Phasen aus, wobei die Entwicklung immer wieder durch Krisen gestört oder auch abrupt beendet werden kann. Kritisch ist vor allem anzumerken, dass die Entwicklung von unternehmen in der Realität keineswegs so linear verläuft, wie sieht das Modell darstellt. Viel mehr können die einzelnen Phasen auch in anderer Reihenfolge eintreten oder Unternehmen können über einen langen Zeitraum hinweg in einer bestimmten Entwicklungsphase verharren. Trotzdem bietet es viele Anhaltspunkte, um die Entwicklung von Unternehmen zu beurteilen und mögliche Chancen und Risiken zu erkennen.
  • Nennen sie die 4 Handlungsfelder des Change-Managements.  Die 4 Handlungsfelder des Change-Managements sind: Strategie, Kultur, Technologie und Organisation.
  • Warum können die 4 Handlungsfelder nicht isoliert betrachtet werden? Die 4 Handlungsfelder können nicht isoliert betrachtet werden, weil die Veränderung eines Handlungsfeldes immer auch Auswirkungen auf die anderen Handlungsfelder hat. So führt beispielsweise die Neuausrichtung der Unternehmensstrategie im Rahmen einer Reorientierung regelmäßig zu organisatorischen und Systemseitigen Anpassungsprozessen. Gegebenenfalls sind auch Elemente der Unternehmenskultur betroffen. Eine isolierte Betrachtung hätte zur Folge, dass das Unternehmen nicht mehr rund läuft, weil beispielsweise die Strukturen nicht zu der neuen Strategie passen und dadurch mindestens Ineffizienzen und der „optimale Fit“ fehlt.
  • Wodurch werden Widerstände gegen organisatorische Veränderungen hervorgerufen? Widerstände sind mentale Barriere gegen Veränderungen, die verschiedenen Ursachen haben können: Werte- und Zielkonflikte, unterschiedliches Problemverständnis, unzureichender Informationenstand, mangelndes Vertrauen, fehlende Partizipationsmöglichkeiten usw.
  • Wie reagieren einzelne Personen oder Personengruppen typischerweise auch geplante Veränderungen? Typischerweise gilt die Erkenntnis, dass etwa ein Drittel der betroffenen gegen die Veränderung ist, ein Drittel unterstützt den Veränderungsprozess und ein Drittel verhält sich gegenüber den Wandel abwartend-neutral.
  • Welche Arten von Widerständen kennen sie? 3 Widerstandsarten lassen sich unterscheiden: rationaler, politischer und emotionaler Widerstand.
  • Welche Möglichkeiten gibt es, mit Widerständen im Rahmen von Veränderungsprozessen umzugehen? Grundlegende Möglichkeiten sind die enge Verzahnung von sachlicher und psychologischer Ebene des Veränderungsprozesses und die Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung der persönlichen Handlungskompetenzen der betroffenen Organisationsmitglieder. Vor allem ist die weiche Seite des Wandels ausreichend zu berücksichtigen.
  • Wie verlaufen Veränderungsprozesse häufig aus der Sicht der betroffenen Personen? Veränderungsprozessen verlaufen aus Sicht der betroffenen Personen häufig wie folgt: Shock-Verneinung-Einsicht- Akzeptanz- ausprobieren- Erkenntnis- Integration.
  • Erläutern sie den Grundgedanken der Organisationsgestaltung. Das Konzept der Organisationgestaltung umfasst die systematische Planung, Einführung und Kontrolle von expliziten organisatorischen Regeln. Dabei stehen die Funktionalität und die Effizienz der Strukturen und Prozesse im Mittelpunkt. Organisatorische Probleme sollen möglichst effizient gelöst werden.
  • Worin unterscheiden sich strategische und operative Organisationsprobleme? Strategische Organisationsprobleme betreffen die gesamte Organisation. Sie sind von grundlegender Bedeutung und langfristig orientiert. Operative Organisationsprobleme sind dagegen auf überschaubare Bereiche der Organisation beschränkt. 
  • Auf welchem Gedanken beruht der Ansatz des System-Engineering? Die Grundgedanken des System-Engineerings Ansatzes sind: Vorgehensweise vom Groben zum Detail, Prinzip der stufenweise Alternativbildung und Auswahl stufenweise Gliederung der Systemgestaltung, Gliederung des Planungsprozesses in Phasen.
  • Nennen sie die einzelnen Phasen der Organisationsgestaltung und gehen sie insbesondere auch die Planungsphase ein. Die einzelnen Phasen der Organisationgestaltung sind: Anstoß-Planung-Realisation- Implementation-Kontrolle und Weiterentwicklung, wobei die Planungsphase aus einem sechsstufigen Organisationszyklus besteht, der im Rahmen von Vorstudie, Hauptstudien und Teilstudie mehrfach durchlaufen wird.
  • Wodurch sind die Planungsstufen der Vorstudie, der Hauptstudie und der Teilstudie insbesondere Kennzeichen? Durch ein schrittweises Vorgehen nach dem Grundsatz von Groben zum Detail.
  • Nennen sie die einzelnen Phasen des Organisationszyklusses. Die 6 Phasen sind: Situationsanalyse, Organisationsanalyse, Organisationsdiagnose, Zielformulierung, Lösungssuche, Bewertung.
  • Skizzieren Sie die Grundgedanken der Organisationsentwicklung. Die Organisationsentwicklung richtet sich in erster Linie auf die Einstellungen und Verhaltensweisen der Organisationmitglieder sowie auch ihre sozialen Beziehungen. Im Mittelpunkt stehen die vom Wandel betroffenen Individuen oder Gruppen und die Organisationskultur. Im Rahmen des Organisationsentwicklung-Ansatzes sollen Betroffene zu Beteiligten gemacht werden.
  • Welche Rollen und Aufgaben haben Change-Agents und worauf müssen sie bei ihrer Tätigkeit besonders achten? Sie haben die Aufgabe der fachlichen Beratung und der Prozessbegleitung. Sie sollen sicherstellen, dass die Organisationsmitglieder in der Lage sind, den OE-Prozess eigenständig durchzuführen. Damit nehmen sie die Rolle des Fachpromoters und Vermittlers im Veränderungsprozess ein.
  • Erläutern Sie die Grundsätze des Business-Reengineering-Ansatzes. Grundsätze des Business-Reengineering sind das Tabula Rasa Prinzip und die schnelle und radikale Neugestaltung des Unternehmens in „Quantensprünge. 
  • Welche vor und Nachteile sind mit einem revolutionären Wandel verbunden? Vorteile sind unter anderem die zeitliche Begrenzung der radikalen Umbruchsphasen und die Geschlossenheit der Wandelmaßnahmen. Nachteilig sind die begrenzte Planbarkeit, die hohe Intensität und der starke Handlungsdruck.
  • Woran scheitern viele Revolutionäre Veränderungsvorhaben in der Praxis? Widerstand des mittleren Managements, die unzureichende Kommunikation und Partizipation sowie Führungsfehler im Veränderungsprozess.
  • Welche besonderen Merkmale kennzeichnen das evolutionäre Vorgehen bei organisatorischen Veränderungen, und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?  Das besondere Merkmal des evolutionären Wandels ist die Veränderung in inkrementale Schritte unter intensiver Beteiligung der Organisationsmitglieder über einen längeren Zeitraum hinweg. Die zentrale Voraussetzung für ein derartiges Vorgehen ist es, dass genügend Zeit für die Durchführung des Wandelprozesses zur Verfügung steht und das Management langfristige Ziele verfolgt.
  • Welche vor und Nachteile sind mit einem evolutionären Wandel verbunden? Vorteilhaft sind insbesondere die Anpassung der Veränderungsgeschwindigkeit an die Entwicklungsfähigkeit der Organisation und die fortschreitende Verbesserung der Problemlösungskapazität der Organisationsmitglieder. Als Nachteil gelten die ständige Unruhe und die mit der Zeit nachlassende Veränderungsbereitschaft.