Psychologie (Subject) / Gruppen, Einstellungen, Einfluss (Lesson)

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  • Definition einer Gruppe Gruppenprozesse Definition Gruppe: - Menschen in der Mehrzahl (zwei oder mehr Personen) ° viele Gruppenphänomene sind bereits in der Diadem beobachtbar ° andere wie z.B. die Koalitionsbildung benötigen min. 3  - wie auch immer geartete Interaktion - um eine Gruppe zu bilden müssen noch andere Kriterien erfüllt sein: 1.) Interaktion ° Mitglieder der Gruppe interagieren miteinander: sie nehmen sich    bewusst war und kommunizieren untereinander (deshalb nicht zu    große Gruppen, da eine wechselseitige Interaktion von Angesicht zu    Angesicht aller unrealistisch wird > max. 20) 2.) gemeinsame Ziele und Interessen  ° gemeinsame Ziele und Innereien wie z.B gemeinsam Spaß zu haben   oder eine wichtige Entscheidung zu treffen 3.) Wir-Gefühl ° Mitglieder nehmen sich selbst als Gruppe wahr und grenzen sich damit    gegenüber anderen Personen ab („wir“ und „die anderen“), im Sinne    diese Abgrenzung wird die Gruppe von Außenstehenden auch als eine    Einheit wahrgenommen 4.) Zeitliche Stabilität  ° gruppentypische Strukturen und gruppenspezifische Phänomene bilden    sich erst nach einiger Zeit und unter Umstanden auch erst nach einer    gewissen Bestehensdauer
  • Gruppendynamik Gruppendynamik: Die spontane Bildung der Gruppenstruktur durch direkte Interaktion: ° spontane Dominanzstruktur  ° Aktivitäten der einzelnen Gruppenmitglieder und ihre Reaktionen   aufeinander führen zu einem „hineinwachsen“ in ihre Position Jedes Mitglied interagiert unausgesetzt mit jedem anderen: - jedes minimale Verhaltenselement ist für jedes Mitglied sichtbar, hörbar, spürbar und wird (meist unbewusst) registriert und auf seine gruppendynamischen Konsequenzen hin ausgewertet - Einer muss anfangen: ° Zum erreichen des Gruppenziels muss gehandelt werden (einer muss    anfangen)  ° machnahe Dinge können nur von einem getan werden > der der es    macht gibt ein Signal für die anderen   - Jede Handlung hat Bedeutung für die Gruppenbeziehung: ° es wird deutlich, dass jede Handlung, jede Bewegung und jedes still   Halten eine Bedeutung in der hat in Bezug auf die Verteilung der   Dominanzpositionen  - Zustimmung und Ablehnung: ° ergreift ein Mitglied der Gruppe die Initiative, so ist jede Reaktion   Zustimmung oder Ablehnung - Nonverbale Signale: ° neben sachbezogenen Handlungen werden ununterbrochen Signale   ausgetauscht (meist unbewusst)     > z.B. Haltungsecho kann als Zustimmung zu seiner Aktion verstanden   werden    > gegenteilige Wirkung kann plötzliche Veränderung der Körperhaltung   erzeugen  - Koalitionen und Machtkämpfe: ° während Vorgang der Ausbildung der Gruppenstruktur kommt es zu   unbemerkten und unbewussten Koalitionen aber auch Machtkämpfen   von Gruppenmitgliedern (oft vorübergehend) ° Koalitionen: ein Mitglied beginnt, das andere häufiger anzusehen und   anzusprechen, was erwidert wird > in Anfangsphase wachsen   Koalitionen schnell und bleiben im Folgenden stabil und werden zu   Bestandteil der Gruppenstruktur ° Machtkämpfe: ein Mitglied wird initiativ, ein anderes wird seinerseits   aktiv, was zu aufschaukeln führen kann, wenn ersteres mit stärkeren   Aktionen antwortet - die Bedeutung der weniger dominanten Mitglieder: ° für die Verteilung der Positionen ist die Reaktion jedes Mitglieds von   Bedeutung: nicht widersprechen kann Zustimmung bedeuten, Stillhalten   bestätigt den Akteur in der Berechtigung seiner Initiative > jedes Mitglied   nimmt durch jedes (auch ausbleibendes) Verhalten Stellung
  • Strukturelemente Strukturelemente  Allgemein:  - der Zusammenschluss in einer Gruppe mit gemeinsamem Ziel übt auf die Mitglieder einen vielfältigen Einfluss aus: ° sie werden Erfahrungen machen, mit bestimmten Rollen und   diesbezüglichen Erwartungen konfrontiert ° es etablieren sich gruppenspezifische Normvorstellungen ° jeder erhält erhält bei den anderen einen gewissen Status  ° es entwickelt sich Teamgeist (Kohäsion)  - diese vier Merkmale bestimmen internen Struktur von Gruppen und haben großen Einfluss auf Funktionalität und Produktivität einer Gruppe 
  • Normen Normen - Strukturmerkmal einer Gruppe sind die eigenen ungeschrieben Gesetze die als soziale Norm bezeichnet werden > Regeln bzw. Standards die in einer Gruppe zusätzlich zu den fest verankerten Regeln der Umgebung herausgebildet werden - allgemein teilte Erwartungen darüber wie man sich zu verhalte hat und welche Einstellungen erwünscht sind  - diese Regeln dienen dazu eine gewisse Einheitlichkeit des Denkens und Handelns herzustellen und damit die Aufgabenbewältigung zu erleichtern  - Normen können soziale Beziehungen erleichtern indem sie die Vorhersagbarkeit des Verhaltens der anderen erhöhen und zwischenmenschliche Schwierigkeiten vermeiden  - außerdem Ressourcen sparen, da bei wiederkehrenden Situationen nicht immer wieder aufs neue Konsens gefunden werden muss - Einschränkung des Handlungsspielraums die negative Folgen haben kann  - Normen haben starken Einfluss auf die Gruppenmitglieder: ° diejenigen die sich nicht an Normen halten, werden sanktioniert und   unter Druck gesetzt, ihr verhalten zu ändern oder die Gruppe zu   verlassen  ° je größer und somit anonymer die Gruppe ist desto mehr nehmen   Wahrnehmung und Reflexion des eigenen Verhaltens ab, während die   Anpassung an Gruppennorm zunimmt  ° diese gruppeninternen, informellen Normen können im Widerspruch zu   formellen Normen stehen: z.B. Opfer wenn du einen Helm trägst
  • Rollen Rollen   - Struktur einer Gruppe wird durch Erwartungen bestimmt, die nicht für alle gleich sind ° Erwartungen unterscheiden sich in Abhängigkeit von der Rolle, die ein Individuum annimmt  - Rollen sind allgemein geteilte Erwartungen darüber, wie sich eine bestimmte Person in einer Situation zu verhalten hat - Verhalten, welches bezüglich der jeweiligen Rolle erwartungskonform ist, wird von der Gruppe positiv bewertet und belohnt, Abweichungen werden sanktioniert - der Einzelne muss meist verschiedenen, teils auch widersprüchlichen Rollen und damit Erwartungen gerecht werden > kann zu schwer lösbarem Rollenkonflikt führen  - positive Effekte: Arbeitsteilung (keine Überlastung des Einzelnen), erreichen von Gruppenzielen erreichbarer, Selbstdefinition, gewisse Ordnung indem sie Verhalten der anderen vorhersehbar machen, bieten jedem Mitglied einen Verhaltensspielraum in dem es sich sicher und ohne Angst vor Sanktionen bewegen kann
  • Kohäsion Kohäsion (Gruppenzusammenhalt) - Gruppen unterschieden sich hinsichtlich ihrer Geschlossenheit und ihres Zugehörigkeitsgefühls, d.h. bezüglich der Stärke ihrer Kohäsion  - Zusammenhalt einer Gruppe der aus allen Kräften resultiert, die die Mitglieder motivieren, in der Gruppe zu bleiben  ° deshalb gilt als Maß der Kohäsion, wie wichtig es dem Mitgliedern ist in   der Gruppe zu bleiben > sie spiegelt somit die Stärke der Bindung an die   Gruppe wieder  - die Kohäsion ist hoch, wenn… ° die Gruppe für Mitglieder attraktiv erscheint und die Mitgliedschaft stolz   erweckt > je schwieriger der Eintritt scheint, desto attraktiver scheint   Eintritt > auch Erfolge in der Vergangenheit wirken sich positiv auf   Attraktivität der Gruppe aus ° die Gruppe von außen angegriffen wird (ein gemeinsamer Feind   besteht)   ° die gemeinsame Aufgabe als wichtig empfunden wird und daraus eine   hohe Aufgabenmotivation entsteht - je kohäsiver eine Gruppe ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Mitglieder in der Gruppe bleiben, an den Gruppenaktivitäten teilnehmen und neue, gleich gesinnte Mitglieder werben 
  • Satus (die interne Struktur von Gruppen) Status (die interne Struktur von Gruppen) - im Verlauf der Gruppenentwicklung wird jedem Gruppenmitglied ein bestimmter Status zuteil  - abhängig vom Einfluss den ein Mitglied ausüben kann, besitzt es einen hohen oder niedrigen Status (= Rangordnung) - während „Position“ neutral die Stellung bezeichnet, beinhaltet „Status“ die sozial bewertete Stellung aus Sicht der Gruppenmitglieder (interne Machtverteilung) - ein hohen Status haben die, die sich besonders engagieren, die Gruppe mehr als andere Mitglieder fördern und weiterbringen oder aber die sich und ihr Aktivitäten besonders gut verkaufen können - Grund dieses Status können Faktoren wie persönliche Leistung, Länge der Zugehörigkeit, Erfahrung, Alter oder besondere Fähigkeiten sein - Durch diese soziale Bewertung können sich Abweichungen von der formellen Organisation erbeben ° so kann der formellen Führungskraft wenig Status zugeschrieben   werden, während einer ihrer Mitarbeiter   ° durch solche informellen Machtverschiebungen können   Gruppenmitglieder gleicher Positionen einen unterschiedlichen Status   besitzen - mit dem jeweiligen Status gehen Privilegien und Verpflichtungen einher die sich in der Gruppenentwicklung herauskristallisieren  - so legt der Status fest, welchen Handlungsspielraum der Einzelne zur Verfügung hat und ist damit eine wichtige Determinante des Verhaltens von Gruppenmitgliedern  - Personen mit hohem Status können sich viel eher erlauben, sich sowohl dem Gruppendruck als auch dem Einhalten von Gruppennormen zu entziehen
  • Systemtheorie Systemtheorie - eine wissenschaftliche Beschreibung von Gruppenprozessen - BATESON und später WATZLAWICK konnten zeigen, dass sich die Systemtheorie (auch Kybernetik oder Theorie der Wirkungsgefüge)  auch im Bereich des menschlichen Verhaltens sehr gut eignet, komplexe Zusammenhänge, insbesondere im Bereich des Informationsaustauschs (Kommunikation) und der Entstehung und Veränderung von sozialen Strukturen zu beschrieben - Grundbegriffe der Systemtheorie: Offene soziale Systeme: - ist ein „Aggregat“ von Objekten und Beziehungen zwischen Objekten - die Objekte eines sozialen Systems stehen miteinander in ununterbrochenem Informationsaustausch - die Beziehungen in sozialen Systemen werden definiert durch die Regeln für den Informationsaustausch   ° Beispiel für Beziehungen: A hält sich zurück, wenn andere sprechen,    B übernimmt häufig die Initiative, C widerspricht jedem, der Initiative    übernimmt, D sorgt für emotionalen Ausgleich - ein soziales System heißt offen, weil es stets auch mit anderen Systemen seiner Umgebung Informationen austauscht - Beispiel für Beziehungen: A hält sich zurück, wenn andere sprechen, B übernimmt häufig die Initiative, C widerspricht jedem, der Initiative übernimmt, D sorgt für emotionalen Ausgleich Interdependenz  - jeder Teil eines Systems ist mit anderem Teil so verbunden, dass eine Änderung in einem Teil eine Änderung in allen Teilen und damit im gesamten System verursacht (Interdependenz) Emergenz  - durch Interaktion in Systemen entstehen vollständig neue Eigenschaften, die einzelnen Mitgliedern nicht zukommen  - die Eigenschaften des Systems sind nicht aus den Eigenschaften seiner Objekte zu erschließen Beispiel: eine Gruppe von „Führungspersönlichkeiten“ hat auch inaktive, stille Mitglieder Homöostase (Fließgleichgewicht) - jedes System regiert auf Störungen mit ausgleichenden „Gegenmaßnahmen“, die die Selbsterhaltung des Systems bewirken (Autopoiese) - Gleichgewichtszustände sind aber nie statisch, sondern immer fließend dynamisch, d.h. der optimale Zustand selber wird nie erreicht, sondern immer nur angenähert Beispiel: Störung > Kellnerin kommt mit Kaffe, unterbricht; Gegenmaßnahme > C verteilt, A schiebt weg Kreisprozesse und Rückkopplung  - im Rahmen solcher Gegenmaßnahmen zur Aufrechterhaltung der Homöostase kann es zu Aufschaukelungsprozessen kommen: Lehrer merkt Schüler werden passiv > Lehrer wird aktiver > Schüler werden noch passiver > Lehrer legt nocheinmal zu - jede Information die ein Objekt an ein anderes gibt, wirkt auf diese Objekt zurück - Rückkopplungen können für das System in zwei Richtungen wirken: ° können Abweichung von einem Normzustand verkleinern, also    korrigieren (negative Rückkopplung), dann stellen sie im System einen    Gleichgewichtszustand wieder her ° können die Abweichung von Normzustand immer mehr vergrößern    (positive Rückkopplung), dann führen sie das System (zunächst) in    einen (Ungleichgewichtszustand)  Beispiel: X verhält sich abwartend, wodurch für Y Raum entsteht, die Initiative zu ergreifen, woran Z sich beteiligt, umso passiver X (positive Rückkopplung) > Kommunikation in der Gruppe verläuft niemals nur in eine Richtung, jede Information wirkt auf den Sender zurück   
  • Gruppenkohäsion (Gruppendenken) Gruppenkohäsion: - wenn sich eine Gruppe primär aus sozialen Gründen gebildet hat, dann ist es umso besser, je stärker die Kohäsion ist  - wenn die Funktion der Gruppenarbeit nur darin besteht, zusammenzuarbeiten und Probleme zu lösen ist es anders: ° wenn man bei einer Aufgabe gut abscheidet, steigt die Kohäsion einer    Gruppe - bewirkt Kohäsion dass eine Gruppe hohe Leistungen erbringt? ° trifft zu wenn die Aufgabe hohes Maß an Kohäsion erfordert    (Fußballspiel, Militär)  ° manchmal kann Kohäsion einer optimalen Leistung auch im Weg    stehen, wenn die Aufrechterhaltung der Beziehungen zwischen den    Mitgliedern wichtiger ist als die Erarbeitung guter Lösungen  - Anwesenheit anderer Mitglieder kann das Verhalten eines Individuums stark beeinflussen  Gruppenentscheidungen: Sind zwei (oder mehr) Köpfe besser als einer? - ein auf sich gestellter einzelner kann allen möglichen Launen und Urteilsverzerrungen unterliegen, während mehrere zusammen ihre Gedanken austauschen, die Fehler der anderen auffangen und zu besseren Entscheidungen kommen - im Allgemeinen arbeiten Gruppen erfolgreicher als Individuen, wenn sie sich auf die Person mit dem meisten Fachwissen verlassen können - machmal sind Gruppen aber nicht besser als zwei selbstständig arbeitende Köpfe 
  • Prozessverluste: Interaktion in Gruppen als Beeinträchtigung guten Problemlösungsverhaltens Prozessverluste: Interaktion in Gruppen als Beeinträchtigung guten Problemlösungsverhaltens: - Gruppe funktioniert nur dann gut, wenn das kompetenteste Mitglied die anderen von seiner Ansicht überzeugen kann - Prozessverlust: jemand will Gruppe von wahrscheinlich richtiger Meinung überzeugen doch die Gruppe trifft trotzdem die falsche Entscheidung - Prozessverlust kann durch verschiedene Gründe auftreten: ° nicht genug Sorgfalt darauf gelegt, wer das kompetenteste Mitglied ist ° das kompetenteste Mitglied könnte sich damit schwer tun eine andere    Meinung zu vertreten als alle übrigen Mitglieder ° durch Kommunikations-schwierigkeiten > keiner hört dem anderen zu >    es wird hingenommen, dass einer die Diskussion dominiert, während    die anderen abschalten  Wenn wichtige Informationen nicht geteilt werden: - weiteres wichtiges Beispiel für Prozessverluste ist die Tendenz von Gruppen, sich auf das zu konzentrieren, was Mitglieder schon wissen, und somit die Diskussion von Informationen zu versäumen, über die nur wenige Mitglieder verfügen - in jeder Gruppe verfügen Mitglieder über Grundstock gemeinsamen wissen aber auch Besonderheiten die anderen Mitgliedern nicht zur Verfügung stehen - Gruppen neigen dazu, sich auf alle bekannten Umstände zu konzentrieren und Umstände zu ignorieren, die nur einzelnen bekannt sind - Wie kann das vermieden werden? ° Diskussion lange genug dauern zu lassen, damit klar wird, was jeder    einzelne weiß ° verschiedene Mitglieder für bestimmte Wissensgebiete zu Experten zu    erklären, damit ihnen bewusst ist, dass sie allein für das Beitragen    bestimmter Informationen verantwortlich sind - das kombinierte Gedächtnis zweier Personen, das effizienter ist als das Gedächtnis des Einzelnen, nennt man transitives Gedächtnis 
  • Gruppendenken: Viele Köpfe eine Gesinnung Gruppendenken: Viele Köpfe eine Gesinnung Definition: eine Form des Denkens bei welcher der Erhalt der Gruppenkohäsion und der Solidarität wichtiger ist als die realistische Betrachtung der Tatsachen Bedingungen für Gruppendenken: - Die Gruppe ist hoch kohäsiv: ° Gruppe genießt hohe Wertschätzung und Attraktivität und andere Menschen möchten Mitglied sein - Gruppenisolation:  ° die Gruppe ist isoliert, alternative Standpunkte dringen nicht zu ihr vor - Direktive Leiter: ° Leiter beherrscht die Diskussion und äußert klar seine wünsche - Hoher Stress: ° Mitglieder haben Eindruck, die Gruppe würde bedroht - schlechter Entscheidungsfindungsprozess: ° fehlende Standardmethodik, wie alternative Standpunkte in Betracht gezogen werden können  Symptome des Gruppendenkens: - Illusion der Unverwundbarkeit:  ° die Gruppe fühlt sich unbesiegbar und kann nichts verkehrt machen - Glaube an moralische Richtigkeit der Gruppe:  ° „Gott ist auf unserer Seite“ - Stereotypische Sicht auf Fremdguppen: ° gegnerische Seiten werden auf eine vereinfachte stereotypische Art und    Weise gesehen - Selbstzensur:    ° einzelne äußern ihre gegenteiligen Standpunkte nicht  ° weil sie nicht die gute Stimmung kaputt machen wollen ° befürchten Kritik der anderen  - Direkter Anpassungsdruck auf Abweicher:  ° andere setzen den mit anderer Meinung unter Druck, damit er sich der    Mehrheitsmeinung anschließt - Illusion der Einmütigkeit: ° Schaffen des Eindrucks von Einstimmigkeit, etwa indem Mitglieder, die für ihre abweichende Meinung bekannt sind nicht befragt werden  - „Mindguards“: ° Gruppenmitglieder schützen den Leiter vor gegensätzlichen Meinungen  - befindet sich Gruppe in einer gefährlichen Situation des Gruppendenkens, so läuft der Entscheidungsprozess unter umständen Fehlerhaft ab - fehlerhafte Entscheidungsprozesse: ° Gruppe sichtet nicht alle Alternativen ° entwickelt keine Kriesenpläne    ° mangelhafte Risikoanalyse der favorisierten Alternative ° mangelnde Informationssuche Vermeidung von Gruppendenken: - unparteiisch bleiben: ° der Führer sollte keine Direktive Rolle einnehmen, sondern unparteiisch bleiben - Fremdmeinungen einholen:  ° der Führer sollte von außerhalb Meinungen von Personen einholen, die keine Mitglieder sind und es weniger darauf abgesehen haben die Kohäsion aufrecht zu erhalten - Untergruppen bilden:  ° der Führer sollte die Gruppen einteilen, die zunächst separat und später gemeinsam zusammentreffen um Vorschläge zu diskutieren - namenlos abstimmen: ° Führer solle geheime Abstimmung vornehmen oder anonym niederschreiben lassen; damit wäre gesichert, dass jeder seine wirkliche Meinung äußert und sich nicht aus Furcht vor Schuldzuweisungen aus der Gruppe selbst zensiert 
  • Gruppenpolarisierung und Gründe dafür Gruppenpolarisierung: Extreme Entscheidungungen Annahme: einer allein trifft risikoreichere Entscheidungen, doch wenn andere mitentscheiden, werden sie auf Vernunft und Mäßigung pochen - in Wirklichkeit ergaben Studien, dass Gruppen risikoreichere Entscheidungen treffen als Individuen > Risikoschub - Gruppen neigen dazu risikoreicher Entscheidungen zu treffen, die aber in dieselbe Richtung gehen wie die ursprüngliche Neigung der Individuen > wenn Individuum eher konservative Position, neigen Gruppenentscheidungen zu noch konservativeren Entscheidungen (Gruppenpolarisierung) Gründe für Gruppenpolarisierung: - nach dem Modell der überzeugenden (persuasive) Argumente: ° alle Individuen der Gruppe liefern eine Reihe von Argumenten, von denen die anderen Individuen einige noch nicht bedacht hatten, obwohl sie ihre ursprüngliche Empfehlung unterstützen —> informativer Einfluss   - nach dem Modell der sozialen Vergleichsprozesse: ° zunächst erforschen die Teilnehmer einer Gruppendiskussion die Meinung der anderen  ° Was favorisiert die Gruppe? um von den anderen gemocht zu werden, nehmen viele Probanden dann eine Position ein, die der allgemeinen Meinung ähnelt, aber etwas extremer ausfällt —> normativer Einfluss  ° auf diese Weise unterstützt das Individuum die Einschätzung der Gruppe und stellt zugleich sich selbst in einem positiven Licht dar (als imponierender Vordenker)
  • Experiment von Milgram Versuchsaufbau Das Experiment von Milgram Versuchsaufbau:  - Fragestellung: Kan ein Versuchsleiter normale Menschen dazu bringen, etwas Unmoralisches zu tun, wie z.B. einem unschuldigen Zuschauer große Schmerzen zufügen? 1.) er sucht per Anzeige in der Zeitung Teilnehmer für eine Untersuchung über Gedächtnis und Lernen 2.) im Labor angekommen lernt der Proband einen anderen Teilnehmer kennen, einen 47-jährgen, leicht übergewichtig, nett aussehender Kerl 3.) der Versuchsleiter, der einen weißen Kittel trägt, erklärt, dass einer von ihnen die Rolle des Lehrers, der andere die des Schülers spielen wird > der Proband zieht einen Zettel und erfährt, dass er der Lehrer sein wird 4.) der Proband soll dem Schüler eine Liste mit Wortpaaren beibringen und ihn anschließend abfragen 5.) der VL gibt dem Probanden die Anweisung, dem Schüler bei jedem Fehler einen Elektroschock zu verabreichen, da der Zweck der Studie darin bestehe, den Einfluss von Strafen auf das Lernen zu untersuchen 6.) der PB beobachtet, wie man den anderen Teilnehmer in einem Nebenzimmer auf einem Stuhl festschnallt und Elektroden auf seinem Arm befestigt  7.) der PB nimmt dann vor einem Schock-Generator mit 30 Schaltern Platz mit denen verschieden starke Elektroschocks in 15-Volt-stufen verabreicht werden können, von 15 bis 450 Volt 8.) die verschiedenen Stufen sind gekennzeichnet mit „leichter Schock“ bis zu „Gefahr: schwerer Schock“ und einem ominösen „XXX“ neben den höchsten Stufen 9.) der VL erklärt, dass der Proband dem Schüler beim ersten Fehler einen 15 Volt Schock verpassen soll und die Stärke bei jedem weiteren Fehler um 15 Volt erhöhen soll 10.) damit der Proband weiß wie sich ein solcher Schock anfühlt, verabreicht der VL dem Probanden einen Probeschock von 45 Volt, was ziemlich schmerzhaft ist 11.) er liest dem Schüler nun die Wortpaare vor und testet dann, ob er die Antworten richtig behalten hat; er nennt dem Schüler das erste Wort des Paares und bieten vier Antwortmöglichkeiten an; der Schüler antwortet, indem er auf einen der vier Schalter drückt , so dass auf der Antwortbox vor dem Probanden ein Licht aufleuchtet > Unachtsamkeit gibt der Schüler die richtigen Antworten 12.) dann macht der Schüler die ersten Fehler und er verabreicht ihm, wie man ihn angewiesen hat, die Elektroschocks  13.) wahrscheinlich macht sich der Proband jetzt Gedanken über die Anzahl und Stärke von Schocks die er verteilen muss  14.) bei 75 Volt angekommen stößt der Schüler, den er über die Sprechanlage hört, ein schmerzhaftes ,,Au!“ aus  15.) wenn der Proband den VL fragt was er tun soll sagt dieser „Fahren sie bitte fort“ 16.) der Schüler macht weitere Fehler und er gibt ihm weiterhin Schocks > der Schüler protestiert und schreit „Au!Versuchleiter holen sie mich hier raus!“  17.) zutiefst besorgt schaut der Proband den Versuchsleiter an der sagt „sie müssen unbedingt fortfahren“ 
  • Sechs Faktoren, die Gehorsam bewirken Sechs Faktoren, die Gehorsam bewirken Faktor 1: Hilles-, Kooperationsbereitschaft und Höflichkeit  - „Bindungsfaktoren“ die die Probanden an die Situation ketten: ° Höflichkeit  ° ihr Bestreben, das ursprüngliche Versprechen, dem Versuchsleiter zu helfen wahrzumachen  ° Peinlichkeit des Ausscheidens  - in den Denkprozessen der Versuchsperson eine Reihe von Anpassungen statt, die ihre Entschlossenheit zum Bruch mit der Autorität schwächen  - diese Anpassungsmechanismen helfen, die Beziehung zum Versuchsleiter aufrechtzuerhalten, während sie gleichzeitig den Druck verringern, der sich aus dem experimentellen Konflikt ergibt  - Anpassungsmechanismen sind typisch für für Denkprozesse, die bei gehorsamen Personen auftreten, wenn ihnen eine Autoritätsperson Handlungen gegen Dritte befiehlt  Faktor 2: Übertragung der Verantwortung auf Andere  - die weitverbreitete gedankliche Anpassung bei einer gehorsamen Versuchsperson besteht darin, dass sie sich als nichtverantwortlich für eigene Handlungen betrachtet - sie streift Verantwortung ab, indem sie jegliche Initiative dem Versuchsleiter, also dem der legitimen Autorität zuschreibt  - sie sieht sich nicht als  Person, die für ihre Handlungen moralisch haftbar ist, sondern als Werkzeug einer Autorität außerhalb ihrer - das Verschwinden von Verantwortungsgefühl ist die am weitesten reichende Konsequenz der Unterordnung unter eine Autorität  - es wäre unrichtig zu sagen das man dadurch sein Moralgefühl verliere >kein Bezug zu moralischen Empfindungen > moralische Sorge eher auf Überlegung, wie gut er den Erwartungen entspreche, die die Autoritätsperson in ihn setzt Faktor 3: Es „für die Sache tun“ - der „Gegen-Anthropomorphismus“  - seit Jahrzehnten diskutieren Psychologen über die primitive Tendenz im Menschen, unbesetzten Gegenständen und Kräften Eigenschaften der menschlichen Spezies zuzuschreiben  - andererseits besteht eine ausgleichen de Tendenz, Kräften, die ihrem Ursprung und ihrer Aufrechterhaltung nach wesentlich menschlich sind, unpersönliche Eigenschaften beizumessen  - wenn der Verschneiter also sagt „Das Experiment verlangt, dass sie weitermachen“, bekommt die Versuchsperson das Gefühl, es handle sich um einen Befehl, der größeres Gewicht habe als eine bloß menschliche Anordnung ° sie stellt die doch so naheliegenden Fragen nicht „Wessen Experiment? Wieso dem Versuchsleiter gehorchen, wenn Opfer leidet?“  - das Experiment hat eine eigene, unpersönliche Macht gewonnen  Faktor 4: Herabwürdigung des Opfers - systematische Herabwürdigung des Opfers ist eine Maßnahme der psychologischen Rechtfertigung einer brutalen Behandlung des Opfers und lässt sich stets als Begleiterscheinung bei Massenmord, Pogromen und Kriegen feststellen  - aller Wahrscheinlichkeit nach wäre es den Versuchspersonen sehr viel Leiter gefallen, dem Opfer die Schocks zuzufügen, wenn dieses Opfer überzeugend als Krimineller oder Perverser dargestellt worden wäre - jedoch ist Tatsache, dass viele VP das Opfer als Ergebnis ihrer Handlung dagegen abwerten > sobald sie Handlungen gegen das Opfer begangen hatten, fanden sie es nötig, in ihm ein unwürdiges Individuum zu sehen, dessen intellektuelle und charakterliche Mängel die Bestrafung unvermeidlich machten  Faktor 5: Die Unfähigkeit, moralische Überzeugungen in Taten umzusetzen - mache Personen waren vollkommen von der Unrechtmäßigkeit ihres Tuns überzeugt, konnten sich jedoch nicht zu einem klaren Bruch mit der Autoritätsperson entschließen andere gaben sich mit ihren gedanklichen Einwänden zufrieden, in der Überzeugung, dass sie zumindest bei sich selbst auf der Seite das guten standen  ° dabei wurde ihnen nicht klar, dass für das vorliegende moralische Problem subjektive Gefühle weitgehend irrelevant sind, solange sie nicht in Aktionen umgesetzt werden - im Experiment missbilligten die Versuchspersonen immer und immer wieder ihre Verhaltensweisen, brachten jedoch nicht die Kraft auf , ihre Wertbegriffe in Aktionen umzusetzen Faktor 6: „Das Rädchen im Getriebe“ - Aufsplitterung der Gesamtaktion  - der Versuchsperson wurde nicht befohlen den Schalter für die Schocks zu betätigen, sondern sie haben nur die Aufgabe Hilfeleistung zu erledigen bevor eine weitere Versuchsperson dann die Schocks zufügte ° unter diesen Bedingungen gingen 37 von 40 bis zum höchsten Schockgrad  - sie entschuldigen Verhalten damit, die Verantwortung habe bei dem Mann gelegen, der den Schalter betätigte ° psychologisch leicht, Verantwortung nicht wahrzunehmen, wenn man nur ein Zwischenglied ist, sich aber von ihren letzten Konsequenzen weit entfernt befindet 
  • Die Theorie der kognitiven Dissonanz Die Theorie der Kognitiven Dissonanz nach Leon Festinger - meisten von uns haben Bedürfnis sich selbst als vernünftig, moralisch und gescheit zu betrachten - Gefühl des Unbehagens, hervorgerufen durch eine begangene Handlung, die dem üblichen Selbstkonzept zuwiderläuft, wird als kognitive Dissonanz bezeichnet ° ein Trieb oder Gefühl des Unbehagens, ursprünglich definiert als durch zwei oder mehrere widersprüchliche Kognitionen verursacht, in der Folge definiert als durch diese verursacht, eine Handlung zu begehen, die dem üblichen, typischerweise positiven Selbstbild zuwiderläuft - kognitive Dissonanz stellt einen Hauptverursacher menschlichen Denkens und Verhaltens dar  - zu Beginn nahmen Sozialpsychologen an, dass kognitive Dissonanz durch zwei beliebige diskrepante Kognitionen verursacht werden könnte  - nachfolgende Forschungen stellten klar, dass nicht alle kognitiven Widersprüche gleichermaßen verstörend sind ° vielmehr wurde entdeckt, dass Dissonanz am stärksten und verstörendsten ist, wenn Menschen sie auf eine Weise verhalten, die ihr Selbstbild bedroht ° dieses ist so verstörend, weil es uns zwingt, der Diskrepanz zu begegnen zwischen dem, was wir denken, wer wir sind, und unserem Verhalten - kognitive Dissonanz stellt immer Unbehagen her und veranlasst darum den Menschen zu dem versuch, dieses Unbehagen zu reduzieren, in sehr ähnlicher Weise, wie Hunger und Durst Unbehagen produzieren und den Menschen dazu bringen, zu essen und zu trinken  ° doch Mittel Dissonanz zu reduzieren sind nicht einfach; viel mehr führen sie oft zu faszinierenden Veränderungen in dem, was wir über die Welt denken und die Art, wie wir uns verhalten.
  • 3 Grundlegende Weisen um Dissonanz zu reduzieren 3 Grundlegende Weisen um Dissonanz zu reduzieren: - durch Veränderung unseres Verhaltens, um es mit der dissonanten Kognition zu vereinbaren  - durch den Versuch, unser Verhalten zu rechtfertigen, indem wir eine der dissonanten Kognitionen verändern - durch den Versuch, unser Verhalten zu rechtfertigen, indem man neue Kognitionen hinzufügt Die Entscheidung sich unmoralisch zu verhalten  - oft umfasst unsere Entscheidung moralische und ethische Probleme  - das lösen von moralischen Dilemmata ist ein besonders interessantes Feld, indem man wegen der bedeutenden Verflechtung mit dem eigenen Selbstwertgefühl Dissonanz studieren kann  - die Reduktion von Dissonanz kann Menschen dazu veranlassen, sich in der Zukunft entweder stärker oder weniger stark auf eine ethische Weise zu verhalten  - Beispiel Schummeln bei der Klausur: ° egal ob man sich dafür entscheidet zu schummeln oder nicht, ist man dazu verdammt, jene Bedrohung des Selbstwertgefühls zu erleben, die Dissonanz erregt ° wenn man schummelt, ist die Kognition „Ich bin eine anständige moralische Person“ dissonant mit der Kognition „Ich habe gerade eine unmoralische Handlung begangen“  ° wenn man sich dazu entscheidet nicht zu Schummeln, ist die Kognition „Ich möchte Chirurg werden“ dissonant mit der Kognition „ich hätte auf eine Weise handeln sollen, die eine gute Note sichergestellt hätte“ - wenn man die Entscheidung getroffen hat zu schummeln, ist es gemäß der Dissonanztheorie wahrscheinlich, dass man versucht, ° die Dissonanz zu verringern, indem man sich stärker ethisch korrekt verhält (Verhalten verändern) ° eine der beiden dissonanten Kognitionen zu verändern um sein Verhalten zu rechtfertigen ° neue Kognitionen hinzuzufügen um Verhalten zu rechtfertigen - wenn man sich dazu Entschieden hat nicht zu schummeln würde man versuchen die Dissonanz zu reduzieren, indem man: ° sich in nächster Zeit weniger moralisch verhält (Verhalten verändern) ° eine der beiden dissonanten Kognitionen zu verändern um sein Verhalten zu rechtfertigen ° neue Kognitionen hinzuzufügen um Verhalten zu rechtfertigen
  • Wie Dissonanz persönliche Werte beeinflusst Wie Dissonanz persönliche Werte beeinflusst  - was geschehen ist, ist also nicht nur eine Rationalisierung des eigenen Verhaltens, sondern eine wirkliche Veränderung im eigenen Wertesystem;  °Individuen, die dieser Art von Entscheidung begegnen, werden hinsichtlich ihrer Einstellungen zum Schummeln in Examen eine Aufweichung oder Verhärtung derselben durchmachen, abhängig davon, ob sie sich entscheiden zu schummeln oder nicht - wichtig zu merken ist es, dass zwei Menschen, die auf verschiedene Weise handeln, mit fast identischer Einstellung zum Schummeln begannen  ° Entscheidungen waren nur um Haaresbreite voneinander entfernt ° nachdem sie jedoch einmal ihre Entscheidung getroffen haben, werden sich ihre Einstellungen gegenüber Schummeln als Konsequenz ihrer Handlungen sehr stark voneinander unterscheiden - Experiment von Judson Mills: ° Kinder, die geschummelt haben, wurden nachsichtiger gegenüber Schummeln ° Kinder die nicht geschummelt haben, nahmen eine härtere Haltung gegenüber dem Schummeln ein
  • der Ben-Franklin-Effekt Der Ben-Franklin-Effekt - die Dissonanztheorie sagt, Vorraussetzungen, dass wir einen Menschen, nachdem wir ihm einen Gefallen erwiesen haben, lieber mögen werden - um sicherzustellen wurde von Jon Jecker und David Landy ein Experiment durchgeführt: 1.) ein Drittel der Probanden wurden vom Versuchsleiter gebeten, das Geld welches zu gewinnen  war, wegen mangelnder Mittel zurückzugeben, da dieser selbst bezahlen würde 2.) ein anderes Drittel wurde von der Sekretärin gebeten das Geld zugunsten des (unpersönlichen) Forschungsfonds zurückzugeben  3.) das letze Drittel Versuchspersonen wurde nicht gebeten, ihren Gewinn zurückzugeben  4.) zum Schluss wurden Fragebögen ausgeteilt um den Versuchsleiter zu bewerten  —> Probanden die beschwatzt worden waren dem Versuchsleiter einen besonderen Gefallen zu tun, fanden ihn am attraktivsten - die anderen hielten ihn für einen netten Kerl, waren aber nicht ansatzweise so begeistert wie die, die um einen Gefallen gebeten wurden    Wieso tut man jemanden also den Gefallen, auch wenn man es garnicht tun müsste? - Kognitive Dissonanz: Warum helfe ich? Muss ich doch gar nicht! Also tue ich das, weil mir der andere sympathisch sein muss —> es besteht ein Widerspruch und genau diese Spannung (Dissonanz) wollen wir beseitigen; wir versuchen also, unser Verhalten unbewusst vor uns selbst zu rechtfertigen —> wir passen also gewissermaßen unsere Einstellung unserem Verhalten an 
  • Wie kommt es das wir unsere Opfer hassen Wie kommt es, dass wir unsere Opfer hassen? - Keith Davis und Edward Jones haben Experiment an Studenten durchgeführt um zu überprüfen wie sich die Einstellung zu einer bestimmten Person verändert nachdem man ihm Dissonanz erregendes Verhalten zugeführt hat: 1.) Studenten sollten eine Mann bei einem Interview beobachten und ihm dann eine Analyse seiner Mängel als menschliches Wesen vorlegen 2.) die Teilnehmer sollten dem Mann (Verbündeter des Versuchsleiters) insbesondere sagen, dass sie ihn für einen hohlen, nicht vertrauenswürdigen langweiligen Menschen hielten  3.) den Teilnehmern gelang es sich selbst davon u überzeugen, dass sie das Opfer ihrer Grausamkeit nicht mochten —> nach der Tat 4.) nachdem sie Dinge gesagt hatten, die dem Mann verletzen würden, überzeugten sie sich selbst, dass er es verdient hatte verletzt zu werden  5.) sie fanden ihn weniger attraktiv, als sie es vor der Äußerung der verletzenden Dinge getan hatten - Beispiel Soldat der bewaffnete tötet oder Nichtkämpfer; ° obwohl das Verletzen oder Töten eines Menschen sicherlich nie leit genommen wird, ist es nicht annähernd so eine schwere Last, als wenn das Opfer ein unbewaffneter Zivilist ist - diese Spekulationen werden von den Ergebnissen eines Experimentes von Ellen Berscheid gestützt; 1.) Studenten nehmen freiwillig an einem Experiment teil 2.) jeder Student verabreicht einem Mitstudent einen (vermeintlichen) Elektroschock 3.) man erwartete, dass die Studenten ihr Opfer herabsetzen würden, als Ergebnis ihnen einen Schock versetzt zu haben 4.) man erzählte jedoch der Hälfte der Studenten, dass der andere Student später die Möglichkeit haben würde sich zu rächen 5.) wenn die Versuchsperson mit Rache rechnen musste, setzte sie ihr Opfer nicht herab —> weil das Opfer sich später Rächen konnte, gab es wenig Dissonanz und somit nicht das verlangen nach Verachtung des Opfers oder sich selbst einzureden, dass er es verdiene —> wenn Menschen in Krieg verwickelt sind, werten sie die Opfer ab, um ihre Mittäterschaft zu rechtfertigen  —> wenn das Opfer entmenschlicht wird, ist eine Fortsetzung und sogar eine Eskalation der Grausamkeit garantiert  —> es ist einfacher Untermenschen zu verletzen als ebenbürtige menschliche Wesen —> die Dissonanz auf diese Weise zu reduzieren hat folgende Konsequenzen für die Zukunft; es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Grausamkeiten, die Menschen bereit sind zu begehen, immer größer werden durch eine endlose Kette von Gewalt in der Folge von Selbstrechtfertigung (in der Form dem Opfer die menschliche Würde zu entziehen), gefolgt von hoc größerer Gewalt und noch stärkerer Entwürdigung
  • Soziale Einstellung Soziale Einstellung  - Menschen sind keine neutralen Beobachter ihrer Umwelt; sie bewerten, was ihnen begegnet  - Einstellungen sind einfach gesagt Bewertungen von Menschen, Gegenständen und Ideen - Einstellungen bestehen aus 3 Komponenten, die unsere Bewertung des „Einstellungsobjektes“ bilden: 1.) einer affektiven Komponente, die aus der emotionalen Reaktion auf das Einstellungsobjekt besteht, 2.) einer kognitiven Komponente, die aus den Gedanken und Überzeugungen über das Einstellungsobjekt besteht  3.) einer Verhaltenskomponente, die aus den Handlungen oder dem beobachtbaren Verhalten im Hinblick auf das Einstellungsobjekt besteht
  • Soziale Einstellung Soziale Einstellung  - Menschen sind keine neutralen Beobachter ihrer Umwelt; sie bewerten, was ihnen begegnet  - Einstellungen sind einfach gesagt Bewertungen von Menschen, Gegenständen und Ideen - Einstellungen bestehen aus 3 Komponenten, die unsere Bewertung des „Einstellungsobjektes“ bilden: 1.) einer affektiven Komponente, die aus der emotionalen Reaktion auf das Einstellungsobjekt besteht, 2.) einer kognitiven Komponente, die aus den Gedanken und Überzeugungen über das Einstellungsobjekt besteht  3.) einer Verhaltenskomponente, die aus den Handlungen oder dem beobachtbaren Verhalten im Hinblick auf das Einstellungsobjekt besteht
  • woher kommen Einstellungen? Woher kommen Einstellungen? - eine provokative Antwort: genetische Komponente —> eineiige Zwillinge teilen mehr Einstellungen als zweieiige, auch wenn diese sich nie kennengelernt haben —> man kann nicht das „Jazz-Fan-Gen“ erben, aber ein Temperament, dass ehr zu Jazz tendiert als zu Rock ’n’ Roll  - soziale Erfahrungen spielen jedoch eine große Rolle - 3 Komponenten-Modell - wichtiges Resultat: nicht alle Einstellungen werden auf identische Art gebildet  - obwohl eine Einstellung aus allen 3 Komponenten besteht, kann jede Einstellung stärker auf einer Erfahrungsart als andere beruhen  1.) Kognitiv basierte Einstellungen - manchmal basieren Einstellungen hauptsächlich auf den relevanten Fakten wie z.B. objektive Vorteile eines Automodells  - kognitiv basierte Einstellung: ° in dem Ausmaß, wie eine Bewertung primär auf den Annahmen der Menschen über das Einstellungsobjekt beruht  - Zweck: Vor- und Nachteile eines Objekts zu klassifizieren, so dass man schnell entscheiden kann ob man sich damit beschäftigen will 2.) Affektiv basierte Einstellungen - basiert mehr auf Emotionen und Wertvorstellungen als auf objektiver Bewertung der Vor- und Nachteile - Themenbereiche: Politik, Sex, Religion —> sind vermutlich affektiv begründet - worauf beruht die Einstellung? ° Wertesysteme der Menschen ° sensorische Reaktion (z.B. Geschmack von Schokolade) ° ästhetische Reaktion (z.B. Form und Farbe eines Autos) - Einstellungen können sowohl durch klassische als auch durch operandi Konditionierung einen positiven oder negativen Affekt annehmen - obwohl affektiv basierte Einstellungen aus unterschiedlichen Quellen kommen, können wir sie zu einer Gruppe zusammenfassen , da ° sie nicht aus der rationalen Betrachtung des Einstellungsobjektes herrühren  ° sie nicht durch Logik bestimmt sind ° oft mit Wertesystemen eines Menschen verbunden sind, so dass ein Beeinflussungsversuch dieses Wertesystem angreift 3.) Verhaltensbasierte Einstellung  - entspringt der Beobachtung, wie man sich einem bestimmten Objekt gegenüber verhält  - laut Daryl Bems Selbstwahrnehmungstheorie wissen Menschen unter bestimmten Umständen tatsächlich nicht, was sie empfinden, bevor sie sehen, wie sie sich verhalten  —> z.B. magst du Sport? Ja ich denke schon ich bin ja immer auf dem Weg dort hin ° ihre Einstellung ist also ehr durch ihr Verhalten begründet als durch affektive oder kognitive Einstellungen - jedoch schließt man nur unter bestimmten Bedingungen aus seinem eigenen Verhalten auf die eigene Einstellung ° anfängliche Einstellung muss schwach oder mehrdeutig gewesen sein  ° wenn es keine anderen plausiblen Erklärungen für das eigene Verhalten gibt  
  • Rechtfertigung von Anstrengung Rechtfertigung von Anstrengung - die meisten Menschen sind willens, eine Menge Anstrengung aufzuwenden, um etwas zu bekommen, was sie wirklich wollen  - ein vernünftiger Mensch arbeitet nicht hart dafür, etwas wertloses zu erlangen —> sonst würde der Umstand ein bedeutsames Stück Dissonanz erzeugen - wie würde man diese Dissonanz reduzieren? ° Rechtfertigung von Anstrengung: die Tendenz der Menschen, ihre Zuneigung für etwas zu vergrößern, für dessen Erlangung sie hart gearbeitet haben  - Experiment von Elliot Arsonson und Judson Mills: Untersuchung von Verbindung zwischen Anstrengung und Reduktion von Dissonanz 1.) dort nahmen Studenten Teil die sich regelmäßig treffen sollten , um verschiedene Aspekte der Psychologie der Sexualität zu diskutieren  2.) um aufgenommen zu werden gingen sie freiwillig durch ein Auswahlverfahren  3.) für ein Drittel war das Verfahren extrem Anstrengend und unangenehm; für ein Drittel wurde es nur mäßig unangenehm und ein Drittel wurde zugelassen ohne ein Auswahlverfahren  4.) jedem Teilnehmer wurde es dann erlaubt, in eine Diskussion reinzuhören, die von den Mitgliedern der Gruppe, der sie beitreten wollten, geführt wurde 5.) die Diskussion war so arrangiert, dass die Diskussion so nichts sagend und hochtrabend wie irgend möglich erschien 6.) jeder Teilnehmer sollte danach sagen wie er die Diskussion fand  7.) Teilnehmer die nur wenig oder gar kein Aufwand hatten, um in die Gruppe zu kommen, fanden wenig Gefallen an der Diskussion; sie waren in der Lage die Diskussion so zu sehen wie sie war 8.) den Teilnehmer, die es schwer hatten aufgenommen zu werden, gelang es, sich selbst zu überzeugen, dass die Diskussion zwar nicht so sprühend wie erhofft aber dennoch interessant, eine lohnende Erfahrung war —> sie rechtfertigen ihren Mühevollen Einführungsprozess, dass alle mehrdeutigen Aspekte der Gruppendiskussion in der positivsten Weise die möglich war, interpretiert wurde - Menschen genießen nicht anstrengende Erfahrungen oder solche die ausschließlich mit unangenehmen Erfahrungen assoziiert sind sondern: ° wenn ein Mensch zustimmt, durch eine schwierige Erfahrung zu gehen, um ein Ziel zu erreichen, diese Ziel attraktiver wird
  • Die Reaktanztheorie Die Reaktanztheorie - erklärt die Reaktionen von Personen, deren Handlungs- bzw. Entscheidungsfreiheit bedroht ist - R. ist eine motivationale Erregung mit dem Ziel, die bedrohte Freiheit wiederherzustellen - Freiheit impliziert, zw. Alternativen wählen oder eine Handlung ausführen zu können (Erfahrung, Gewohnheit, Regeln oder Beobachtung) - Eine Freiheit ist bedroht, wenn die Ausübung der Handlung schwieriger bis unmöglich geworden ist - Die Stärke der R. steigt mit der Wichtigkeit der eingeengten Freiheit, dem Umfang des Freiheitsverlustes und der Stärke der Einengung - Die motivationale Erregung wird abgebaut durch  ° (1) direkte Wiederherstellung der Freiheit (zu tun, was verboten, oder zu lassen, was geboten wurde, ist die effektivste Art der Wiederherstellung einer Freiheit) ° (2) indirekte Wiederherstellung der Freiheit (z. B. ein anderes, aber vergleichbares Verhalten ausüben oder aber in einer anderen Situation das bedrohte Verhalten zeigen) ° (3) Aggression (die einengende Instanz kann körperlich oder psych. attackiert werden, damit die Freiheitseinengung aufgehoben wird)  ° (4) Attraktivitätsveränderungen (die verbotene Alternative wird attraktiver, die gebotene weniger attraktiv) - In typischen Laborexp. zur Prüfung der R.-Theorie wird für die Vpn die Freiheit der Wahl zw. drei Handlungsalternativen etabliert; anschl. wird die zweitattraktivste Alternative durch Ge- oder Verbot bedroht - Als abhängige Variable wird die Attraktivität der bedrohten Alternative erhoben - Bei Geboten zeigt sich der R.-Effekt als niedrige Attraktivität und bei Verboten als hohe Attraktivität der kritischen Alternative - Neben den situativen Determinanten von R. wird psychol. R. auch als Disposition diskutiert. Die R.-Theorie kann Reaktionen auf Ge- und Verbote in unterschiedlichen Alltagssituationen erklären bzw. vorhersagen: z. B. in der Erziehung, in der Massenkommunikation, der Werbung oder im Gesundheitsbereich. 
  • Informativer sozialer Einfluss Informativer sozialer Einfluss - oft sind uns unsicher sind, was wir über eine bestimmte Situation denken sollen oder wie wir uns verhalten sollen und nicht genug wissen, um eine gute oder exakte Wahl treffen zu können - dazu bedienen wir uns einer sehr nützlichen Wissensquelle - das Verhalten unserer Mitmenschen - andere nach ihrer Meinung zu fragen oder ihr Handeln zu beobachten hilft uns, eine Situation zu erklären - wenn wir anschließend handeln wie alle anderen, verhalten wir uns konform, aber nicht weil wir schwache, unselbstständige Individuen ohne Rückgrat sind, sondern weil wir die anderen als Informationsquelle dafür betrachten, wie wir uns verhalten sollten - wir passen uns an, weil wir glauben, dass ihre Interpretation einer mehrdeutigen Situation zutreffender ist als unsere und uns helfen wir, angemessen zu handeln
  • Autokinetischer Effekt: Experiment von Sherif Autokinetischer Effekt: Experiment von Sherif - gucken auf Lichtpunkt und sagen wie weit er sich jedes mal bewegt - optische Täuschung Punkt bewegt sich garnicht - trotzdem fällt jeder darauf rein - Sheriff wähle den autokinetischen Effekt, so dass die korrekte Definition der Situation seinen Probanden nicht klar sein würde - ein paar Tage später wiederholte jeder Proband die Aufgabe mit zwei anderen Teilnehmern erneut  - nach mehreren Versuchsdurchgängen gelangte die Gruppe zu einer gemeinsamen Einschätzung, mit der sich alle konform verhielten - diese Ergebnisse verdeutlichen, dass die Teilnehmer einander als Informationsquelle nutzten und schließlich glaubten, die Einschätzungen der Gruppe sei die korrekte - ein wichtiges Merkmal informationellen sozialen Einflusses ist, dass er zu privater Akzeptanz führen kann, wenn Menschen sich nämlich dem Verhalten anderer deshalb anpassen, weil sie fest davon überzeugt sind, dass diese Recht haben - ebenso gut wäre es möglich, dass einige Teilnehmer öffentlich mit der Gruppe konform antworteten, insgeheim jedoch glaubten, der Lichtpunkt bewege sich nur minimal - vielleicht war einer von ihnen der Meinung, das Licht bewege sich m 20 Zentimeter, sagte jedoch, es habe sich um 9 Zentimeter bewegt, um nicht albern oder dumm zu wirken - hier hätten wir es mit dem Fall der öffentlicher Compilance zu tun, der öffentlichen Anpassung an das Verhalten anderer, ohne von dem was die Gruppe sagt oder tut, tatsächlich überzeugt zu sein - Sheriff zog diese Interpretation jedoch in Zweifel und bat die Teilnehmer nach der Gruppenphase, die Lichtbewegung noch einmal alleine einzuschätzen - obwohl sie jetzt nicht mehr befürchten mussten, sich vor den anderen in der Gruppe zu blamieren, gaben die Probanden weiterhin die Antwort, die zuvor die Gruppe gegeben hatte  . in einer Studie stellte man sogar fest, dass die Teilnehmer noch ein Jahr später, wenn sie auf sich gestellt waren, mit der Gruppenschätzung konform antworteten - diese Ergebnisse legen nahe, dass die Teilnehmer sich bei ihrer Definition der Realität aufeinander verließen und schließlich die Gruppenschätzung akzeptierten
  • Normativ sozialer Einfluss Normativer sozialer Einfluss  öffentliche Compilance siehe Experiment von Sherif  Experiment von Asch - er führe eine Serie klassischer Studien durch, die die Parameter von normativem Einfluss untersuchten - er begann dieses Forschungsprogramm, weil er glaubte, dass es Grenzen dafür gibt, wie weit sich Menschen konform verhalten - er glaubte, dass sich Menschen konform verhalten, jedoch nicht wenn die Situation mehr als eindeutig war - Szenario:  ° der Veruchsleiter zeigt jedem zwei Karten, eine mit einer Linie drauf und die andere mit 3 Linien die als 1,2,3 bezeichnet waren - er bittet jeden von ihnen, zu beurteilen und dann laut anzukündigen, welche der drei Linien auf der Karte am ehesten in der Länge der Linie auf der ersten Karte entspricht - die Antwort war sonnenklar  - ein paar mal sagt jeder die richtige Antwort und man selbst ist immer recht am Ende dran - danach gibt einer der anderen Versuchsteilnehmer (Eingeweihter) die falsche Antwort und daraufhin alle anderen  - das Ergebnis zeigte einen erstaunlichen Grad an Konformität: 76% gaben min einmal eine falsche Antwort - warum?  °eine Möglichkeit ist, dass die Leute echte Schwierigkeiten mit der Aufgabe hatten und somit annahmen, dass andere bessere Beurteilen waren als sie selber (informativer Einfluss) jedoch machte diese Interpretation keinen Sinn, weil die Situation nicht mehrdeutig war ° stattdessen kam normativer Druck ins Spiel  —> obwohl die anderen dem Teilnehmer fremd waren, war die Angst davor, der einsame Abweichler zu sein, so stark, dass die Menschen veranlasst waren, wenigstens gelegentlich konform zu gehen - eine wichtige Tatsache über normativen Druck: im Gegensatz zum informativen Einfluss führt normativer Einfluss gewöhnlich zur öffentlichen Compliance ohne private Akzeptanz - die Menschen passen sich der Gruppe an, sogar dann, wenn sie nicht an das glauben, was sie tun, oder es für falsch halten
  • Gedankenlose Konformität Gedankenlose Konformität: nach automatischer Steuerung funktionieren - wenige von uns halten inne und denken sorgfältig über jeden sozialen Kontakt nach, den wir haben  - wenn man solchen Normen automatisch folgt, sagt man, dass wir uns in gedankenlose Konformität begeben, definiert als Befolgung internalisierter sozialer Normen, ohne das Handeln zu überdenken - großer Vorteil: wenn wir jedes mal innehalten und überlegen müssten, wie wir in jeder einzelnen sozialen Situation regieren sollten, wären es schwierig durch den Tag zu kommen —> führt meistens zu angemessenem Verhalten - automatisches Verhalten und Denken hat aber auch seinen Preis: idem wir uns einer automatischen Steuerung unterwerfen, ohne sorgfältig zu prüfen, was wir tun, geraten wir manchmal dahin, flaschensozialen Normen zu folgen und verhalten uns unangemessen  -Langer, Blank & Chanowitz untersuchten die Bedingungen, unter denen Menschen in gedankenlose Konformität verfallen: ° sie schicken ein Memo mit einer albernen Bitte, das Memo wieder zurückzusenden ° wie sie es erwartet hatten schickten 90% der Sekretärinnen das Memo gedankenlos Konform zurück  - Langer und Kollegen folgerten, dass alles, was Menschen dazu bringen würde, innezuhalten und nachzudenken, sie weniger gedankenlos handeln lassen würde - einer weise dies zu erreichen, wäre die, das Memo anders aussehen zu lassen als die Hunderte von Memos, die sie normalerweise erhielten  - sie schickten erneut ein Memo, welches unterschrieben war, was sonst nicht üblich ist - hier schicken nur 60% das Memo zurück  - sollte man also wollen, das Menschen das tun was sie sagen, besteht die Nutzanwendung dieser Erkenntnis darin, eine Situation zu finden, in der sie normalerweise auf Bitten eingehen und ihnen nicht viel Zeit zum Nachdenken zu geben 
  • Die-Tür-ins-Gesicht Technik Die Tür-ins-Gesicht-Technik - wenn man Menschen dazu bringen will etwas zu tun sollte man sie nach etwas fragen, in der vollen Erwartung, dass sie sich dem widersetzten —> wenn sie sich dem widersetzen, gegen sie sofort zu einer vernünftigen Forderung - etliche Studien zeigten, dass es funktioniert, die Menschen dazu zu bringen, der zweiten, vernünftigen Bitte zu entsprechen - warum funktionier die Technik? die Antwort liegt in der Norm der Reziprozität d.h. eine soziale Norm, die besagt, dass, wenn Menschen sich nett zu uns verhalten, wir uns reziprok verhalten, indem wir ebenfalls nett zu ihnen sind  - die Reziprozitätsnorm wirkt dann, wenn die Person eine extrem große Bitte zu Gunsten einer kleineren zurücknimmt - dies übt druck auf uns aus, reziprok zu handeln, indem wir unsere Reaktion beschiedener gesattelten, von einem totalen „Nein“ zu einem „Nun okay, ich denke schon“  - wir haben das Gefühl, dass der Bittsteller uns einen Gefallen tut, indem er seine oder ihre Position verändert und versucht, uns auf dem halben Wege entgegenzukommen - wegen der Norm der Reziprozität fühlen wir uns dann bemüßigt, den Gefallen zu erwidern, um auch einsichtig zu erscheinen - Nachteil: wahrscheinlicher kurzlebig —> wenn Menschen einmal einer kleineren Bitte zugestimmt haben, haben sie ihre Verpflichtung dadurch erfüllt, dass sie dem Bittsteller auf halbem Wege entgegenkamen; daher werden sie wahrscheinlich nachfolgenden Bitten nicht mehr nachkommen
  • Die-Fuß-in-die-Tür-Technick Die Fuß-in-die-Tür-Technik - für eine Langzeitcompliance sollte sie eine andere Technik benutzen, nämlich die Technik, die Menschen dazu bringt, einer Bitte zuzustimmen, wobei man innen zunächst mit einer kleineren Bitte gegenübertritt, von der man erwartet, dass sie sie erfüllen, gefolgt von einer größeren Bitte, von der man hofft, dass sie ihr ebenfalls zusammen - der Ausdruck Fuß-in-der-Tür stammt aus früheren Zeiten der Haustürgeschäfte, als man entdeckt hatte, dass Händler eher verkauften, wenn sie den Kunden dazu brachten, sie ins Haus zu lassen, um ihrer Produkte auszustellen oder vorzuführen —> Gegenteil zur Tür-ins-Gesicht-Methode - Funktioniert diese Technik? ° Freedman und Fraser untersuchten ob Hausbesitzer zustimmen würden ein großes Schild in ihren Vorgarten zu stellen —> nur 17% stimmten zu ° bei kleinerer Bitte (Petition für sicheres Fahren) —> jeder stimmte zu ° zwei Wochen danach wurden die Hausbesitzer gebeten, das Schild aufzustellen —> Menschen waren dreimal so häufig bereit wie beim ersten Mal - die Technik funktioniert aus einem ganz anderen Grund als die Tür-ins-Gesicht-Technik - statt eine Reziprozitätsnorm anzuregen, erzeugen sie eine Art informativen sozialen Einfluss, bei dem Menschen dadurch Informationen gewinnen, indem sie der ersten Bitte beipflichten —> in diesem Fall gewinnen die Leute Informationen über sich selbst: indem sie einer kleinen Bitte zustimmen, erlangen sie über sich selbst das Gefühl, eine solche Person zu sein, die bei wichtigen Themen der Gemeinde hilfreich ist - ist dieses Selbstbild erst einmal etabliert, werden die Menschen der zweiten größeren Bitte entsprechen, selbst wenn diese später kommt - wenn man daher eine lang anhaltende Compliance erzeugen möchte, ist es ratsam, mit dieser Technik das relevante Selbstbild zu etablieren 
  • Prosoziales Verhalten Prosoziales Verhalten  - allgemein: internationales und willentliches Verhalten, das potenziell oder tatsächlich zum Wohlergehen einer Empfängerperson beiträgt  - die Bedeutung von Prosozialem Verhalten schließt bezahlte Aktivitäten und Dienstleistungen aus - letztendliches ziel: anderen Person Wohltat zu erweisen oder sich selbst etwas Gutes zu tun, oder in beidem  ° streben nach Selbstwertsteigerung (z.B. Hedonismus) und Streben nach Selbstüberwindung (z.B. Nächstenliebe) können gleichermaßen Prosoziales Verhalten auslösen  - zur Selbstwertsteigerung gehören Kooperationen, Austauschprozesse und soziale Unterstützung in einem sozialen Netzwerk der Gegenseitigkeit  - Haltung ist dazu intendiert, die Situation des Hifeempfängers zu verbessern, ohne das der Helfer durch die Erfüllung von Dienstobliegenheiten motiviert wird - richtet sich auf Einzelpersonen und nicht auf Organisationen 
  • Altruismus Altruismus (Daniel Batson) - dem Altruismus liegt im Gegensatz zum prosozialen verhalten Selbstüberwindung zugrunde  - Altruismus bezieht sich aus Prosoziales Verhalten mit der zusätzlichen Einschränkung, dass die Motivation der helfenden Person durch Perspektivenübernahme und Empathie gekennzeichnet ist
  • Empathie und Altruismus: das reine Motiv zu helfen Empathie und Altruismus: das reine Motiv, zu helfen - Daniel Batson stärkster Vertreter der Idee, dass Menschen oft einfach aus der Güte ihres Herzens helfen - Menschen helfen anderen Menschen manchmal auch aus eigennützigen Gründen wie z.B. ihre eigene Gefühlsbewegungen zu mildern, die entsteht, wenn sie jemanden leiden sehen  - er argumentiert aber auch, dass die dahinter liegenden Motive manchmal rein altruistischer Art seien, auch wenn dies mit Kosten bzw. Nachteilen verbunden ist - dies kommt vor allem zustande, wenn wir Empathie für den in Not geratenen verspüren —> also die Fähigkeit sich in die Lage eines anderen menschen zu versetzen und die Ereignisse und Emotionen so zu verspüren, wie sie ein anderer erlebt - was ist, wenn in einem Menschen keine emphatische Reaktion entsteht? ° wenn man an der Not eines Menschen nicht gefühlsmäßig teilhaben kann, dann kommen Aspekte des sozialen Austausches ins Spiel  ° die Frage nach dem Gewinn kommt auf —> Anerkennung des Betroffenen oder der anderen, dann wird man helfen, doch solle es keinen möglichen gewinn geben, wird man einfach weitergehen ohne zu helfen - wie kann ma feststellen ob jemand aus emphatischer Sorge heraus handelt oder wegen einer sozialen Belohnung? ° auch eine Handlung die altruistisch scheint, kann vollkommen eigennützig sein ° Experiment Toi und Batson —> stellten zwei Motive gegenüber —> Eigeninteresse und Empathie  ° Studie belegte, dass echter Altruismus dann entstehen würde, wenn der Mensch dem Leiden eines anderen Menschen Empathie entgegenbringt ° diese Ergebnisse lösten große Debatte aus, da sich die Frage stellte, ob Menschen die Empathiegefühle erleben, nur aus Sorge um den anderen helfen, oder ob sie helfen, weil sie ihre eigene Verzweiflung mildern wollen, die sie bei dem Anblick eines leidenden Menschen erleben - Ergebnisse Studie: Hohe Empathie = viele Helfer mit und ohne hohe Kosten niedrige Empathie = mehr Helfer mit niedrigen Kosten
  • Hilfreiches Verhalten Hilfreiches Verhalten - ist ein besonders weiter Begriff, der sowohl Prosoziales Verhalten, als auch jede Form der Hilfeleistung einschließt, die als Dienstleistungen angeboten wird  - hilfreiches Verhalten stellt den am weitesten gefassten Begriff dar, die alle Formen interpersoneller Unterstützung umfasst 
  • Experiment von Rodin&Latane: Lady in Distress Experiment von Rodin & Latane: Lady in Distress - Versuchspersonen erhielten zwei Dollar für die Teilnahme an einer Befragung über Vorlieben in Spiel und Puzzle —> vom Verbraucher-Test-Büro (CTB) in der Columbia-University durchgeführt wurde  - junge attraktive Frau (die Angestellte des Marktforschungsinstituts) erwartete die Testpersonen und führte sie in einen Testraum - au dem Weg dorthin konnten sie das CTB Büro sehen, wo Aktenschränke, ein Schreibtisch und mit Papierstapeln gefüllte Bücherschränke zu sehen waren  - sie betraten den Testraum, wo ein Tisch, Stühle und viele Spiele zu sehen waren, wo ihnen eine einleitende Hintergrundinfo und ein Fragebogen über Interessen an Spielen zum Ausfüllen gegeben wurde  - die Vertreterin teilte mit sie würde nebenan zehn Minuten arbeiten —> inzwischen Fragebögen ausfüllen - sie verließ Raum und öffnete Vorhang der di beiden Räume voneinander trennte - sie vergewisserte sich, dass die Versuchspersonen wussten, dass der Vorhang leicht geöffnet und ihr Büro zugänglich war —> machte genug Lärm um die Versuchspersonen an ihre Anwesenheit zu erinnern  - vier Minuten danach stelle sie ein Tonbandgerät ein - man hörte die Vertreterin auf einen Stuhl steigen, einen lauten Krach und einen Schrei als der Stuhl zusammenbrach und die Frau auf den Boden fiel  - sie könnte ihren Fuß nicht bewegen und einen Gegenstand nicht von ihr herunterbekommen - sie schrie noch eine Minute, dann wurden die Schrei leiser und kontrollierter —> Drama dauerte ca 2 Minuten - die Versuchsperson war entweder mit einem sich passiv verhaltenden Zuschauer (eingeweihter Helfer des Versuchsleiters), oder zusammen mit einer weiteren fremden, echten Versuchsperson, oder allein im Raum ° war die Person allein, intervenierte sie fast immer ° war die Versuchsperson mit einem passiven Zuschauer zusammen intervenierte sie fast nie ° waren zwei Fremde zusammen intervenierte sie in der hälfte der Fälle
  • Bystander-Effekt Bystander-Effekt Hintergrund: inwiefern ähneln sich Menschen in einer gegeben Situation und welche Einflussfaktoren der Gruppe auf die einzelne Person wirken Hypothese: - je mehr Zeugen bei einer Notfallsituation Zeugen sind, desto unwahrscheinlicher oder langsamer erfolgt das Eingreifen Einzelner  - diese Hypothese wurde wurde von diversen Experimenten bestätigt —> die Anzahl der angenommenen weiteren Zeugen hat definitiv Auswirkungen auf die Reaktionszeit, oder darauf, ob einer Person überhaupt eingreift  - je weniger weitere Zeugen anwesend sind, desto schneller übernimmt die Person die helfende Verantwortung für eine Notfallsituation  - Zeugen einer Notfallsituatuin erleben Konflikt - einerseits drängen Normen der Mitmenschlichkeit und Verantwortung bzw. das individuelle Gewissen sie zum Eingreifen - andererseits lähmen rationale und irrationale Befürchtungen jegliche Aktivität (z.B. Sorge um Sicherheit oder Leben, Scham, Ratlosigkeit) - andere Theorien gingen davon aus, dass Apathie und Glleichgültigkeit zu mangelnder Hilfsbereitschaft in prekären Situationen beitragen —> doch diese Erklärung reicht nicht aus - Theorie, dass die Gegenwart weiterer zeugen die einzelnen Personen davon abhalten, selbst einzuschreiten ° wenn niemand einschreitet, führt dies dazu, dass die Situation nicht mehr als Notfall eingeschätzt wird und jedes Intervenieren als überflüssig erscheint  ° wenn man nicht sicher ist ob bereits andere einschreiten, kann man zu dem Schluss kommen, dass bereits andere eingegriffen haben - so wäre das eigene Handeln überflüssig (darley und Latane pluralististic ignorance) ° wenn die Verantwortung zu helfen sich auf eine Vielzahl einzelner Personen verteilt, kann es auch dazu kommen, dass sich niemand aufgefordert fühlt, sondern die Verantwortung den anderen zuschreibt (Diffusion der Verantwortung) - Harley und Latane konnten zeigen, dass in Notfallsituationen weniger die Persönlichkeitsmerkmale der Individuen, sondern viel mehr die Umgebungsgrößen der sozialen Situation innerhalb einer Gruppe von Zeugen ausschlaggebend für die Reaktion Einzelner ist
  • Das Piliavin-Modell (Kosten und Nutzen der Hilfeleistung) Das Piliavin-Modell (Kosten-Nutzen-Modell der Hilfeleistung) - Piliavin und Piliavin gehen davon aus, dass Notsituation eine Erregung bei Beobachtern erzeugt - dabei wird Erregung, die durch Notsituation entsteht, umso unangenehmer, je mehr sie ansteigt  - daher wird Beobachter die Reaktion aus Situation wählen, die Erregung möglichst schnell und vollständig reduziert und die so wenig Nettokosten (Kosten minus Belohnungen) wie möglich hervorruft  - die beiden Wissenschaftler schlagen in ihrer Analyse eine systematische Gegenüberstellung von Kosten der Hilfe und Kosten der Nichthilfe vor  ° die Kosten der Hilfe beziehen sich auf zeitlichen Aufwand, die Anstrengung, die Gefahr, den finanziellen Verlust usw. die für den Helfer bedeutsam sind ° die Kosten der Nichthilfe, wie Bedrohung einer Person, Ausmaß ihres Leids, Größe ihrer Abhängigkeit, Bedürftigkeit, aber auch die negativen Konsequenzen, die für den Fall antizipiert werden, ass eine Intervention unterlassen wird —> Gewissensbisse, Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften, die Eingreifen in bestimmte Fällen vorschreibt und Selbstkonzept-Bedrängnis (weil Selbstbild eines verantwortungsbewussten Bürgers in Frage gestellt wird) - niedrige Kosten der Hilfe —> direkte Intervention - niedrige Kosten der Nichthilfe  —> Orientierung an sozialen Normen 8der Privatheit, der Höflichkeit, der sozialen Verantwortung) - hohe Kosten der Hilfe —> direkte Intervention wenig wahrscheinlich (es sei denn, sie wird spontan und aktiv gegeben, ohne das die Kosten berücksichtigt werden) - bei hohen Kosten der Nichthilfe ist zu erwarten, dass ehr indirekt und verzögert geholfen wird oder direkte Abwertung des Opfers  - Kosten der Hilfe hoch und Kosten der Nichthilfe niedrig —> Beobachter verhält sich passiv, ohne einen inneren Konflikt zu verspüren 
  • Fünf-Schritte zur Hilfeleistung Fünf Schritte zur Hilfeleistung - Latane und Darley entwickelten einen Fünf-Stufen-Prozess, den jeder Zeuge durchlaufen muss, bevor er tatsächlich Hilfe leistet  - Auf jeder einzelnen Stufe stellte sich die Anwesenheit anderer Menschen als Hindernisfaktor heraus 1.) Den Notfall bemerken - in Menschenmenge: Reizüberflutung und Zeitmangel —> Notfall wird nicht wahrgenommen  2.) Das Ereignis als Notfall interpretieren  - auf Unsicherheit eines Menschen erfolgt automatisch der soziale Vergleich (pluralistische Ignoranz) —> wenn sich andere keine Sorgen machen muss ich das auch nicht 3.) Verantwortung übernehmen - viele Menschen: Verantwortungsdiffusion —> wieso ich, wenn alle anderen es auch tuen könnten? Wenn Notsituation in Menschenmenge fühlt sich keiner Verantwortlich, obwohl viele bereit wären zu helfen, wenn sie mit dem Betroffenen alleine wären 4.) Entscheiden, wie man hilft - alleine am Unfallort wird man sich die größte Mühe geben zu helfen - in Menschenmenge kommt sofort der Gedanke auf, dass jemand besser weiß was zu tun ist (z.B Kenntnis über stabile Seitenlage) 5.) Helfen - große Angst etwas falsch zu machen  - die Anwesenheit anderer Menschen macht die Entscheidung zu helfen schwerer, denn keiner will der unfähige Idiot sein Fazit: - ist man sich dieser sozialen Prozesse bewusst, kann man daraus Konsequenzen für sein Handeln ziehen: ° sich die Umstehenden direkt an ° signalisiere ihnen, dass du Hilfe brauchst (Vermeidung von pluralistischer Ignoranz) ° auch als Zeuge kann Kommunikation mit anderen Passanten die eigene Unsicherheit reduzieren —> zu zweit und zu ritt hilft es sich besser
  • Das Stanford-Prison-Experiment Das Stanford-Rrison-Experiment  - Polizeiwagen hält mit Sirenen vor dem Haus von einem Student  - er wurde eines Verbrechens angeklagt; über seine Rechte aufgeklärt und mit Handschellen gefesselt  - er wurde in Stanford-Country-Gefängnis überführt, wo er sich ausziehen musste, desinfiziert wurde und in einen Sträflingskittel gesteckt wurde der vorne und hinten Nummern hatte > Sträfling 647 - neun andere College-Student wurden ebenfalls auf diese Weise festgenommen und mit Nummern versehen - Tommy und seine Zellengenossen waren Freiwillige, de sich auf eine Anzeige gemeldet hatten und zugestimmt hatten, als Teilnehmer bei einem zweiwöchigen Experiment zum Leben im Gefängnis mitzumachen - per Los wurde entschieden wer von den Freiwilligen die Rolle des Gefangenen und wer die Rolle des Wärters übernahm  - alle waren aufgrund von ausführlichen psychologischen Tests und Interviews allesamt als gesetzestreu, emotional stabil, körperlich gesund und psychisch normal/ durchschnittlich eingeschätzt worden - die Gefangen waren rund um die Uhr im Gefängnis und die Wärter bei ihrer 8 Stunden Schicht Was passierte nun nachdem die Studenten ihre zufällig zugewiesene Rolle angenommen hatten  - in der Rolle der Wärter verhielten sich die Studenten aggressiv und manchmal sogar sadistisch, die eigentlich „nette Jungs“ waren - sie bestanden darauf, dass sich die Gefangenen bedingungslos ohne Zögern unterwarfen - Abweichungen und Vergehen führten sofort zum Entzug bestimmter Privilegien - zunächst Privilegien wie Gelegenheiten zu Lesen, zum Schreiben, oder zu Gesprächen mit anderen  - später aber führte der kleinste Widerspruch zum Verlust von „Privilegien“ wie Essen, Schlafen, oder sich zu waschen - Regelverstöße führten auch zu stumpfer Arbeit wie Toiletten putzen mit bloßen Händen  - ander Stufen waren Liegestütz, wobei der Wärter dem Gefangenen den Fuß in den Rücken drückte, oder stundenlanger Isolationshaft - Wärter entwickelten ständig neue Strategien um in den Gefangenen das Gefühl von Wertlosigkeit zu erzeugen  - psychologisch stabile und ausgeglichene Studenten verhielten sich schon bald pathologisch, indem sie sich passiv und resignierend in ihr unerwartetes Schicksal ergaben  - bereits 36 Stunden nach der Inhaftierung brach ein Gefangener zusammen und fing an unkontrolliert zu weinen ( einer der Anführer der niedergeschlagenen Rebellion an diesem Morgen), er hatte Wutausbrüche, desorganisierte Gedanken und schwere depressive Symptome  - an den folgenden Tagen entwickelten 3 weitere solche Stresssymptome  - ein fünfer bekam am ganzen Körper einen psychosomatischen Ausschlag, als sie Bewährungskommission seinen Antrag auf Entlassung abwies  - aufgrund der dramatischen und unerwartet schweren Auswirkungen der Inhaftierung auf das Erleben und Verhalten wurden die Gefangenen mit extremen Stressreaktionen früher als vereinbart aus diesem ungewöhnlichen Gefängnis entlassen  - die Psychologen wurden aufgefordert, die auf 2 Wochen angelegte Studie bereits nach 6 tagen zu beenden  - die Studenten waren stabil genug um sich schnell zu erholen und normales Verhalten zu zeigen - auch in mehrjährigen Nachuntersuchungen ergaben sich keine überdauernden negativen Auswirkungen
  • Ethische Fragen der Sozialpsychologie Ethische Fragen in der Sozialpsychologie - Studien machen deutlich, dass sich Sozialpsychologen bei ihrem Bestreben, realistische, packende Situationen zu schaffen oft einem ethischen Dilemma gegenüberstehen  - aus wissenschaftlichen Gründen ist daran gelegen, dass Experiment so realitätsnah, so fehlerfrei und kontrolliert wie möglich sind - es soll aber auch vermieden werden die Teilnehmer unnötigem und übertriebenem Stress oder Unbehagen auszusetzen  —> die beiden Zielvorstellungen stehen sich oft im Widerstreit, wenn es um die Entwicklung und Durchführung von Experimenten geht - Forschern liegt die Gesundheit und das Wohlergehen der Individuen am Herzen, doch es geht auch darum Informationen über das menschliche Sozialverhalten zu gewinnen  ° über das Eingreifen von Zeugen, Vorurteile, Konformität, Aggression und Gehorsam gegenüber Autoritäten  - von vielen dieser Experimente profitiert die Gesellschaft  - Thesen müssen durch Experimente belegt werden um sie zu beweisen  - um ethisches Problem zu lösen könnten Versuchsteilnehmer eine Einwilligung unterschreiben bei der vorher der Experimentablauf geklärt worden ist  ° machmal ist dies nicht möglich, da die Situation nicht mehr so inszeniert werden könnte als wäre sie real und folglich auch die Reaktionen (Erleben und Verhalten) 
  • Ausgewählte ethische Richtlinien für die psychologische Forschung Ausgewählte ethische Richtlinien für die psychologische Forschung 1.) Psychologen streben danach, die Exaktheit und Aufrichtigkeit in der psychologischen Wissenschaft, Lehre und Praxis zu fördern  2.) Psychologen respektieren die Würde und den Wert aller Menschen sowie das Recht des Individuums auf Privatsphäre, Vertraulichkeit und Selbstbestimmung  3.) bevor Psychologen Forschung betreiben, ob persönlich oder mittels elektronischer Übertragung oder anderer Formen der Kommunikation, holen sie die informierte Einwilligung des Individuums ein 4.) wenn sie die informierte Einwilligung einholen informieren Psychologen die Teilnehmer über den Zweck der Forschung, die zu erwartende Dauer, die Verfahrensweise sowie deren Recht, die Teilnahme an der Studie zu verweigern und jederzeit beenden zu können 5.) Psychologen sind dazu verpflichtet, alle vertraulichen Informationen zu schützen, die sie auf welche Weise auch immer erhalten oder gespeichert haben, und treffen hierzu angemessene Vorkehrungen 6.) Psychologen führen keine Studie durch, die Täuschung erforderlich macht, es sei denn, sie sind zu dem Schluss gekommen, dass der mögliche signifikante wissenschaftliche, erzieherische oder praktische Wert die Verwendung der Techniken rechtfertigt und dass effektive nichttäuschende alternative Verfahren nicht möglich sind 7.) Psychologen erklären den Teilnehmern jede Täuschung, die unerlässlicher Bestandteil ihres Experiments ist, sobald die Situation dies erlaubt  8.) Psychologen sorgen dafür, dass die Teilnehmer angemessen über Gegenstand, Ergebnisse und Schlussfolgerungen der Forschung informiert werden, und unternehmen angemessene Schritte, um mögliche irrtümliche Annahmen der Teilnehmer zu korrigieren  —> Vorschriften zum Schutz der Teilnehmer an psychologischen Studien. (Nach American Psychological  Association, 2003) 
  • Die Sozialpsychologie Die Sozialpsychologie  - die Sozialpsychologie beschäftig sich (wie die Psychologie generell) mit der Erklärung und Beschreibung von Verhalten und Erleben - sie unterscheidet sich von den anderen Disziplinen der Psychologie aber dahingehend von anderen Disziplinen der Psychologie, dass sie den Ausschnitt von Verhalten und Erleben untersucht, der sich auf zwischenmenschliche Interaktionen bezieht - in der klassischen Definition: Verhalten und Erleben wird durch die „vorgestellte oder tatsächliche Anwesenheit einer Person beeinflusst“  - beschäftig sich also nicht nur mit Gruppen sondern auch mit dem Verhalten und Erleben Einzelpersonen („kognitive Wende“ in 60ern in der den individuellen Denk- und Wahrnehmungsprozessen eine zentrale Rolle zugeschrieben wurde)
  • Attributionstheorie nach Fritz Heider Die Sozialpsychologie  - die Sozialpsychologie beschäftig sich (wie die Psychologie generell) mit der Erklärung und Beschreibung von Verhalten und Erleben - sie unterscheidet sich von den anderen Disziplinen der Psychologie aber dahingehend von anderen Disziplinen der Psychologie, dass sie den Ausschnitt von Verhalten und Erleben untersucht, der sich auf zwischenmenschliche Interaktionen bezieht - in der klassischen Definition: Verhalten und Erleben wird durch die „vorgestellte oder tatsächliche Anwesenheit einer Person beeinflusst“  - beschäftig sich also nicht nur mit Gruppen sondern auch mit dem Verhalten und Erleben Einzelpersonen („kognitive Wende“ in 60ern in der den individuellen Denk- und Wahrnehmungsprozessen eine zentrale Rolle zugeschrieben wurde)
  • Kausalattribution Kausalattribution - beschreibt den Schlussfolgerungsprozess durch den Beobachter einen Effekt auf eine oder mehrere Ursachen zurückführen  - Kausalität als Beziehung ist im eigentlichen Sinne nicht beobachtbar, sondern wird von dem Beobachtenden Menschen erschlossen (attribuiert), also zugeschrieben  - Sozialpsychologie unterscheidet Attribution und Kausalattribution (spezieller Fall der Attribution)  - Wahrnehmung schließt schließt immer auch eine attributive Komponente ein, denn Mensch sieht nie die Realität, wie sie ist, und nicht vollständig, sondern er rekonstruiert sie aktiv, selektiv bzw. hypothesengeleitet  ° Attributionen sind Meinungen und Überzeugungen über die Ursache von Ereignissen und Sachverhalten - der Begriff „Kausalattribution“ wird definiert als kognitiver Vorgang, durch den Menschen sich die Ursache für ihr eigenes Handeln und Handeln anderer erklären - Handeln als elementarer Begriff in der Psychologie unterscheidet sich    vom Verhalten in dem Punkt, dass es eine bewusste und zielgerichtete Aktivität ist —> „Sie hat Ziele und Motive und erfüllt Aufgaben“  - Für die Zuschreibung von Ursachen auf Handlungsergebnisse und –folgen ist entscheidend, welche Ursachen man für den eigenen Erfolg oder Misserfolg verantwortlich macht.  - die Kausalattribution erfolgt nach 3 Dimensionen: 1.) Lokation:     - ist die Person selbst für das Ergebnis verantwortlich oder die Umwelt     - die Person schreibt sich die Ursache selbst zu —> internale Attribution      - die Ursache wird außerhalb gesehen —> externale  Attribution  2.) Stabilität      - entsteht ein Ereignis wegen einer zeitlich stabilen Ursache d.h. tritt die Handlung auch zukünftig auf und ist nicht zufällig entstanden —> stabil     - entsteht ein Ereignis wegen einer zeitlich begrenzten Ursache, d.h. die Handlung tritt nur einmal aus —> labil 3.) global vs. spezifisch     - entsteht ein Ereignis auch in einem anderen Umfeld —> global     - entsteht ein Ereignis nur bei bestimmten Bedingungen —> spezifisch  - dispositionale Attribution —> Mensch ist verantwortlich - situative Attribution —> Umwelt ist verantwortlich - Menschen haben selten ausreichende Informationen, um sicher zu wissen, was jemand veranlasst hat, sich in einer bestimmten Weise zu verhalten  - Menschen verwenden am häufigsten Kausalattributionen unter Bedingungen der Unsicherheit
  • Kovariationsprinzip Kovariationsprinzip - besagt, dass man ein Verhalten auf einen Kausalfaktor attribuieren sollte, wenn dieser Faktor immer dann gegeben war, wenn das Verhalten auftrat, aber nicht gegeben war, wenn das Verhalten nicht aufgetreten ist - Menschen fällen diese Urteile unter Einbeziehung von drei Dimensionen: 1.) Distinktheit     - bezieht sich darauf, ob das Verhalten spezifisch für eine bestimmte Situation ist (z.B. schreit der Freund immer, wenn er ein Pferd sieht) 2.) Konsistenz      - bezieht sich darauf, ob das Verhalten wiederholt als Reaktion auf die Situation auftritt (z.B. hat der Freund in der Vergangenheit beim Anblick dieses Pferdes geschrien?) 3.) Konsens     - bezieht sich darauf, ob andere Menschen in der gleichen Situation das gleiche verhalten zeigen (z.B. schreien alle) - jede der drei Dimensionen spielt eine Rolle für ihre Schlussfolgerungen
  • der fundamentale Attributionsfehler Der fundamentale Attributionsfehler - bezeichnet die Tendenz des Menschen im Durchschnitt mit hoher Wahrscheinlichkeit die dispositionale Erklärung zu wählen (z.B. der Freund kommt nicht zu spät, weil etwas wichtiges passiert ist, sondern weil er ein Depp ist und sich nicht ausreichend angestrengt hat) - dispositionale Faktoren werden überbewertet und situative Faktoren unterbewertet
  • der 2 Schritte Attributionsprozess Der 2 Schritte Attributionsprozess - Das verhalten: z.B. Student gibt falsche Antwort - Schritt 1: automatische internale Attribution  —> Attribution: beschäftigt, abgelenkt, unmotiviert über Verhalten nachzudenken - Schritt 2: (erfolgt wenn Person Zeit/Energie hat) situationsbedingte Erklärung —> Attribution: internale Attributionen werden angepasst, externale Attributionen werden in Betracht gezogen 
  • Akteur-Beobachter-Divergenz Akteur-Beobachter-Divergenz - während wir sehr wahrscheinlich internale Ursache für das Verhalten anderer Leute finden, neigen wir dazu, unser eigenes Verhalten mit äußeren Ursachen zu erklären, also mit der Situation —> daraus entsteht ein Attributionsdilemma: dasselbe Verhalten kann internale Attributionen bei Menschen auslösen, die es beobachten, und externale Attributionen bei Menschen, die es ausführen  - ein Grund für diese Divergenz ist die perzentuelle Salienz  —> wir schauen nach außen; was uns perzentuell wichtig ist, sind andere Menschen, Gegenstände und sogar Ereignisse, die sich abspielen —> auf uns selbst richten wir weniger Aufmerksamkeit  —> folglich sind der Akteur und der Beobachter, wenn sie darüber nachdenken, was ein bestimmtes Verhalten verursacht hat, davon beeinflusst, welche Informationen für sie die auffälligste ist: der Akteur für den Beobachter und die Situation für den Akteur
  • Attribution von Erfolg und Misserfolg Attribution von erfolg uns Misserfolg - Kontrollüberzeugung: internal oder external? —> ist jedoch nicht die einzige Dimension, auf der Attributionen variieren können - man kann auch bezüglich der Ursachen von Verhaltensresultaten die beiden folgenden Fragen stellen: ° in welchem Ausmaß ist ein Ursachenfaktor über die Zeit hinweg stabil oder instabil (variabel)? ° in welchem Ausmaß ist ein Ursachenfaktor ganz spezifisch, auf eine bestimmte Aufgabe oder Situation beschränkt, oder global, auf eine Vielzahl von Situationen anwendbar? Auswirkungen/Überzeugungen des Erfolgs oder Misserfolgs: 1.) unterschiedliche Interpretationen früheren Leistungen und des allgemeinen Selbstwertes, 2.) unterschiedliche Emotionen, Ziele und Anstrengungen in der gegenwärtigen Situation, 3.) unterschiedliche Motivationen in der Zukunft - die dann Erfolge wiederum mehr oder weniger wahrscheinlich werden lassen - der pessimistische Attributionsstil: ° Ursachen des Misserfolgs beziehen sich auf interne Ursachen, werden als global und stabil angesehen - optimistische Attributionsstil:  ° Ursachen des Misserfolgs beziehen sich auf externe Ursachen, werden als instabil und spezifisch angesehen
  • die klassische Konditionierung der Persönlichkeit Die klassische Konditionierung der Persönlichkeit  - eine der philosophischen Grundlagen für den Ansatz zur Persönlichkeitsforschung wurde durch den englischen Philosophen John Locke gelegt - er betrachtete den Säugling als ein unbeschriebenes Blatt, auf das die Erfahrungen des Lebens ihre Geschichte schreiben würden - diese Annahme schließt bestimmte andere Ansätze gegenüber der Persönlichkeit nicht aus, sie betont allerdings den großen Einfluss der Situation - Pawlow war schließlich der, der schließlich die Grundlagen für die modernen lerntheoretischen Ansätze legte