Diätetik (Subject) / Lebensmittelunverträglichkeiten (Lesson)

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  • Welche Arten von Lebensmittelunverträglichkeiten gibt es? Immunologisch vermittelt -> Allergie (inkl. Kreuzallergie) Nicht immunologisch vermittelt -> Pseudoallergie, Intoleranz, ungeklärte Symptome
  • Auslöser einer Lebensmittelallergie? Lebensmittelallergene: Proteine oder Verbindungen aus Proteinen und KH, enthalten in Milch, Ei, Fisch, Getreide, Obst und Gemüse. Nicht als Allergene bekannt sind Zucker und Fett. Bei Säuglingen: Kuhmilch, Ei, Soja Bei Kindern: Kuhmilch, Ei, Soja, Nüsse, Getreide, Fisch Bei Erwachsenen: Gemüse, Obst, Gewürze, Ei, Nüsse, Milch, Fisch
  • Was ist eine Kreuzallergie? Dabei lösen Lebensmittel, die zufällig eine ähnliche Eiweißstruktur haben, die typischen Symptome aus. 
  • Kreuzallergien Gruppen? Baumpollen (Birke, Hasel, Erle)Nüsse, Stein- und Kernobst, Kiwi, (roher) Sellerie, rohe Karotte, rohe Kartoffel (bereits bei Berührung) Gräser- und GetreidepollenMehle, wenig verarbeitete Getreideprodukte (Müsli, Frischkornbrei), Hülsenfrüchte (v. a. Soja und Erdnuss)  KräuterpollenKräuter (Beifuß), Sellerie (auch gekocht), Kamille, Gewürze (Kümmel, Paprika, Anis)  LatexBanane, Avocado, Feige, Esskastanie, Kiwi, Mango, Melone, Ananas, Orange, Pfirsich  HausstaubmilbeKrebstiere (Shrimps, Hummer, Krabben) und Weichtiere (Muscheln, Austern, Tintenfisch, Schnecken)
  • Was sind Pseudoallergien Unverträglichkeiten auf LM, mit allergieähnlichen Symptomen, jedoch ohne AK-Bildung Häufige Pseudoallergene: Salicylate und Benzoate natürlicher Herkunft Zusatzstoffe: Konservierungsmittel Sorbinsäure, Benzoesäure (E 210-E 219)Schwefeldioxid und Sulfite (E 220-E 228) Aromastoff Glutamat (E 620-E 625) Azofarbstoffe müssen seit Juli 2010 den Warnhinweis„Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen.“ auf der Packung tragen.-Gelborange S (E 110) -Chinolingelb (E 104) -Azorubin (E 122) -Allurarot AC (E 129) -Tartrazin (E 102) -Cochenillerot A (E 124)
  • Nahrungsmittelintoleranzen Keyfacts? keine AK-Bildung keine Sensibilisierung Ursache ist zumeist einen angeborener oder erworbener Enzymdefekt Laktoseintoleranz, Fructoseintoleranz, Histaminintoleranz...? Irritable Bowl-Syndrome? (Reizdarmsydrom, Kurzkettige KH zieht wasser, welches zu einer Hypersensibilisierung der Darm nerven führt -> Durchfall oder Verstopfung)
  • Biogene Amine? Lebensmittel mit hohem Gehalt an biogenen Aminen: Histamin: Fischkonserven (insbesondere Thunfisch), Rohwurst, Käse, Sauerkraut, Rotwein Tyramin: Käse, Schokolade, Fischkonserven, Sauerkraut, Tee, Kaffee Putrescin: Getreidekeimlinge, Sauerkraut Serotonin: Walnüsse, Bananen, Ananas Auf der einen Seite werden biogene Amine in unserem Körper produziert und üben wichtige Funktionen aus. Der wichtigste Vertreter ist das Histamin, das insbesondere eine Bedeutung als Mediator (Mittlersubstanz) des Immunsystems hat. Es spielt außerdem eine wichtige Rolle im Magen-Darm-Trakt, zum Beispiel bei der Regulation der Magensäureproduktion, und im zentralen Nervensystem, unter anderem bei der Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus. Histamin wird vom Körper hergestellt und in den Mastzellen gespeichert. Mastzellen sind Zellen des körpereigenen Immunsystems. Unter bestimmten Bedingungen erfolgt eine Freisetzung des Histamins aus den Mastzellen zum Beispiel bei Entzündungen. Daraufhin kann es je nach Ausprägung der Reaktion zu Rötungen der Haut, Fliessschnupfen, Juckreiz, Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen, Kopfschmerzen, Migräne, Steigerung der Herzfrequenz, Blutdrucksenkung und Kreislaufproblemen bis hin zum Kollaps kommen.
  • Mögliche Symptome von Lebensmittelunverträglichkeiten beim Menschlichen Körper Mund und Rachen -> Schwellung der Lippen, Kratzen am Gaumen oder Hals, Schluckbeschwerden Nase -> Allergische Rhinitis, Anschwellen der Schleimhäute Atemwege -> Husten, Asthma bronchiale, Atem- Beschwerden, Heiserkeit Magen Darm-Trakt -> Koliken, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung, etc. Haut -> Juckreiz, Rötung, Quaddeln, Nesselausschlag, Ekzem, Neurodermitis Augen -> Tränende und geschwollene Augen Herzkreislauf- System -> Müdigkeit, Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Herzrasen, Schock ZNS: Migräne, Epilepsie, Schlaf- und Verhaltensstörungen
  • Symptome bei Lebensmittelunverträglichkeiten „Worst case“: Anaphylaktischer Schock rapider Blultdruckabfall, stark erhöhte Herzfrequenz, Verlust des Bewußtseins → Tod ohne sofortige Behandlung häufigsten Auslöser:unter den Lebensmitteln: Nüsse, Erdnüsse, Pflanzensamen wie Sesam, Schalentiere, Käse, Sellerie und Gewürze
  • Diagnoseerstellung bei Lebensmittelunverträglichkeiten Ernährungs- und Symptomtagebuch Hauttests: Reibe (Die zu testende Substanz wird auf der Haut des Unterarmes mehrfach hin- und her gerieben. Zum Vergleich wird auf der anderen Unterarmseite eine physiologische Kochsalzlösung (0,9% Natriumchlorid) als sogenannte Leerkontrolle, mit der ein Wattetupfer getränkt ist, ebenfalls in die Haut eingerieben. Nach ca. 20 Minuten untersucht der Allergologe die Hautreaktion an den entsprechenden Hautstellen eingehend und bewertet das Testergebnis.)-, Prick (Beim Prick-Test werden in Tropfenform standardisierte Allergenlösungen auf die Haut aufgebracht - meist auf die Innenseite des Unterarms. Eine Beschriftung identifiziert den Ort des Allergenauftrags. Die Lösungen werden durch einen oberflächlichen Stich mit einer Lanzette durch die Epidermis in die Cutis eingebracht. Dabei wird die Lanzette bei jedem Allergen gewechselt, um eine Durchmischung der Allergenlösungen und damit falsche Ergebnisse zu verhindern.)-, Intrakutantest (Beim Intrakutantest wird ein definiertes Testallergen in steriler Lösung mittels einer dünnen Hohlnadelintrakutan gespritzt, sodass eine über dem normalen Hautniveau erhabene Quaddel entsteht. Neben der Injektion des Allergens erfolgen für einen validen Test in einem benachbarten Areal immer Positiv- (Histamin) und Negativkontrollen (Kochsalzlösung).) Bluttests: RAST-Test zum Nachweis spezifischer AK (IgE) im Blut (Der Radio-Allergo-Sorbent-Test (RAST) ist ein diagnostisches Verfahren, das beispielsweise bei der Abklärung einer Allergie, zum Nachweis spezifischer Antikörper der Klasse E dient, die gegen das dabei getestete Allergen (zum Beispiel bestimmte Pollen, Hausstaubmilben-Kot, Tierallergen etc.) gerichtet sind. Hierzu werden beim klassischen RAST-Verfahren die Antigene als feste Phase an eine Papierscheibe gebunden oder beim weiterentwickelten CAP-RAST (CAP steht für Carrier-Polymer-System) an ein Zelluloseschwämmchen. Danach wird Blutserum des Patienten aufgebracht. Falls sich im Serum passende Antikörper befinden, binden sich diese mit dem zugehörigen Antigen zu einem Antikörper-Antigen-Komplex. Im nachfolgenden Schritt wird ein radioaktiv markierter Tracer aufgebracht, der sich wiederum mit diesen AG-AK-Komplexen verbindet und dann nachgewiesen werden kann.) !!! Haut- und Bluttests weisen lediglich auf eine Sensibilisierung hin! Auslassdiäten Provokationstests verdächtige Lebensmittel werden im Anschluss an eine allergenfreie- bzw. arme Basisdiät einzeln ausgetestet
  • Allergenkennzeichnungsverordnung? Lebensmittelunternehmer sind verpflichtet, Informationen über verpackte und unverpackte Lebensmittel, die Stoffe oder Erzeugnisse enthalten, die Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen können, die bei der Herstellung oder Zubereitung eines Lebensmittels verwendet werden, an Endverbraucher weiterzugeben. 14 kennzeichnugspflichtige Gruppen von potenziellen Allergenen in LM laut EU-Richtlinie 2003/89/EG Glutenhaltiges Getreide und glutenhaltige GetreideerzeugnisseKrebstiere und KrebstiererzeugnisseEier und EierzeugnisseFisch und FischerzeugnisseErdnüsse und ErdnusserzeugnisseSoja und SojaerzeugnisseMilch und Milcherzeugnisse (einschließl. Laktose)Schalenfrüchte und NebenerzeugnisseSellerie und Sellerieerzeugnisse10. Senf- und Senferzeugnisse11. Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse 12. Schwefeldioxid und Sulfite13. /14. Lupinen und Weichtiere (seit 2008)
  • Kuhmilch Wichtige Allergene der Kuhmilch: CaseinMolkeneiweiße: ß-Lactoglobulin, α-Lactalbumin Rinderserumalbumin Immunoglobuline Vorbeugend: Um die Entwicklung einer Kuhmilchallergie zu vermeiden, sollten Mütter mind. bis zum 6. Lebensmonat stillen! Ernährungsempfehlungen für Säuglinge mit bestehender Kuhmilchallergie: Produkte auf Eiweißhydrolysat-Basis -> Mittels speziellen Herstellungsverfahren werden Eiweißedieser Ersatznahrungen in kleine Bruchstücke aufgespalten. Nachteil: bitterer Geschmack!!! Nicht verwechseln mit H. A.-Nahrung (=hypoallergene Nahrung), für Säuglingen mit einem erhöhten Allergierisiko, beinhaltet größere Eiweißbruchstücke Spezialnahrung auf Sojabasis:wohlschmeckende und ernährungsphysiologisch Alternative zur Hydrolysatnahrung. Möglichkeit der Entwicklung einer Allergie gegen Soja Beikost: bei Gläschenkost darauf achten, dass es sich um kuhmilchfreies Produkt handelt Calciumquellen ohne Milcheiweiß: Calciumreiches Mineralwasser (>150 mg Ca/l) Calciumangereicherte Fruchtsäfte Calciumpräparate Häufig verträglich :  ButterCréme fraiche Sahne Dosenmilch Eventuell verträglich: Sehr fette Käsesorten (Doppelrahmfrischkäse)H-Milch, abgekochte TrinkmilchJoghurt, Topfen
  • Hühnereiweiß Bekannten Allergene im Ei: Ovomucoid, Ovoalbumin, Ovotransferrin und Lysozym Ovomucoid die immunologisch dominante Komponente, hitzestabil Auslöser ist meist das Eiklar Für das Auftreten der Symptome spielt die verzehrte Menge eine Rolle und ob eine Allergie gegen hitzelabile oder stabile Allergene vorliegt.
  • Fisch Fischallergene sind ausgesprochen hitzestabil! Salzwasserfische führen häufiger zu Allergie als Süßwasserfische Vorsicht bei Hühnerfleisch und Eiern, dass kein Fischmehl zugefüttert wird!
  • Schalentiere? Garnelen, Hummer, Krebse und Muscheln lösen sehr heftige Allergien aus, die sich als Schwellungen im Mund- und Rachenraum äußern, oder auch zum anaphylaktischen Schock führen können. Die Symptome treten unmittelbar nach dem Verzehr auf.
  • Gemüse häufig besteht eine Kreuzallergie zu PollenBeschwerden äußern sich meist nur im Mund- und RachenraumAllergene vieler Gemüsearten verlieren durch Kochen oder Dünsten ihre allergene Wirkung Aber: Viele Birkenpollenallergiker vertragen gekochten Sellerie, Beifußallergiker reagieren dagegen auch auf hitzestabile Sellerieallergene.
  • Soja Die Sojabohne enthält verschiedeneEiweiße mit unterschiedlicher allergener Potenz. Empfehlungen für Sojaallergiker:Zutatenverzeichnis verpackter LM lesen (E 322 = Lecithin, wird aus Soja gewonnen)Verzicht auf Fertigprodukte, wenn Sojazusatz nicht auszuschließenselber BrotbackenKauf von Wurstwaren nur bei spezifischen HerstellenSojaöl ist in der Regel nicht allergen
  • Erdnüsse, Haselnüsse & Co Erdnussallergie kann gefährlich sein, bereits geringe Mengen im Milligramm-Bereich reichen aus, um allergische Reaktionen auszulösen: Kratzen im Hals, Juckreiz am ganzen Körper, bis hin zu Atemnot Das Einatmen von Erdnussallergenen kann sogar tödlich enden. Hauptproblem für Allergiker sind Nussbei- mischungen.
  • Obst Beschwerden betreffen v. a. Mund-Rachenraum Das Apfelallergen beispielsweise ist besonders instabil, schälen und Kleinschneiden der Äpfel kann bei leichter Allergie helfen. Immer häufiger gibt es Allergien gegen Mango, Kiwi, Maracuja und Litchi (Kreuzreaktion mit Birkenpollen
  • Gewürze Häufig verträglich:Sellerie, Curry, schwarzer/grünner Pfeffer, scharfes Paprikapulver,Beifuß, Basilikum, Petersilie Eher verträglich: Geriebene Muskatnuss, weißer Pfeffer, Meerrettich, Nelken, Rosmarin, Thymian, Majoran, Kresse
  • Getreide Mögliche Symptome:Beschwerden im Magen-Darmtrakt AtembeschwerdenNesselsucht und atopisches Ekzem Häufig führen 1 oder 2 Getreidearten wie Weizen und Roggen zu Beschwerden (nicht alle Getreidearten), am häufigsten Weizen
  • Laktose Intoleranzen Fehlen bzw. Abnahme des Enzyms Laktase im Erwachsenenalter (extrem selten: angeboren)Häufigkeit (Erwachsene): 10% Nordeuropa, 50% Südeuropa, 99% Afrikaaufgenommener Milchzucker kann nicht abgebaut werden, Milchzucker gelangt unverdaut in den DickdarmProduktion von Darmgasen, Milchsäure und Essigsäure durch MilchsäurebakterienBlähungen, Durchfälle, krampfartige SchmerzenErnährung: lactosefrei: <1g Milchzucker/d lactosearm: 8-10 g Milchzucker/d
  • Fructose Intoleranz Hereditäre oder erworbene FructosestoffwechselstörungFehlen des Enzym Aldolase B (hereditär), GLUT-5 Transporter (Fructosemalapsorbtion)Anhäufung Fructose-1P in Leber, Darmwand und NiereSymptome: (hereditär)Erbrechen DystrophieHepatomegaliespäter: Zirrhose, Proteinurie Erworbene FI: Blähungen, Durchfall, Verstopfung, abdominelleSchmerzen, Depressionen .... Saccharoseintoleranz: Geringe Saccharaseaktivität → abdominelle Schmerzen, Durchfälle
  • Galaktoseintoleranz Hereditäre GalactosestoffwechselstörungAnsteigen des Galactosespiegels im Blut Ausscheiden von Galactose mit dem UrinAnhäufung von Gala-1P hemmt den Hexose- Monophosphatweg, die Gluconeogenese und die Glucoseutilisation aus Glycogen.  Folgen: Leberschäden Katharaktegeistige Retardierung
  • Glucose/Trehalose Intoleranz Verringerte Aktivität der Trehalase in der Bürstensaummucosa Trehalose gelangt in tiefere Darmabschnitte und wird bakteriell abgebaut Trehaloseintoleranz ist leicht zu verwechseln mit Pilzallergie oder Vergiftung
  • Zöliakie/Sprue Zöliakie: Manifestation d. Glutenunverträglichkeit im Säuglings-und Kindesalter Sprue: Glutenunverträglichkeit beim ErwachsenenChronische Dünndarmerkrankung durch GlutenGluten (Klebereiweiß): Gliadin + GluteinSchädigung der Dünndarmzotten  starke Einschränkung der Verdauungsleistung Symptome bei Kindern: Blähbauch, Kleinwuchs, abnorme Stühle,... Symptome bei Erwachsenen: Blässe, Bauchschmerzen, chronische Durchfälle, Gewichtsverlust
  • Pathomechanismus Zöliakie 1. Einsickern der Glutenpeptide2. Desaminidierung der Fragmente und Präsentation durch Antigen- präsentierende Zellen3. Gliadin-Ausschüttung von Cytokinen und Antikörper gegen Gliadin/Gewebstransglutaminase 4. Rückbildung der Darmzotten und Lymphozytose
  • Bei Zöliakie Striktes meiden von? Bei Zöliakie Striktes meiden von:Gerste, Hafer, Weizen, Roggen, Dinkel, Grünkorn, Einkorn, Emmer, Urkorn, Bulgur, Couscous, Triticale, Wildreis, Kamut Erlaubt sind:Mais, Reis, Hirse, Amaranth, Quinoa, Buchweizen  an der durchgestrichenen Ähre können glutenfreie Lebensmittel erkannt werden
  • Tryptophanintoleranz Tryptophanintoleranz: Hartnup Krankheit Tryptophanabsorption aus dem Dünndarm ist gestört, die renale Reabsorption vermindert  Pellagrasymptome nicht absorbiertes Tryptophan im Darm zu Indolderivaten abgebaut→ geistige Retardiertheit
  • Phenylketonurie hoher Phenylalaningehalt: Fleisch, Geflügel, Fisch, Milch und Milchprodukten, Brot und Backwaren, Hülsenfrüchten einschließlich Soja Niedriger Phe-Gehalt: Obst, Gemüse, EW-arme Spezialprodukte und Fruchtsäfte Frei von Phe: Öle, milchfreie Margarinen, Zucker und einige Süßwaren. Vorsicht ist bei Produkten geboten, die Aspartam enthalten → Phe-Quelle Phenylalanin kann nicht von Phenylalaninhydroxylase zu Tyrosin umgesetzt werden und wird zu Phenylbrenztraubensre -> lagert sich im Körper an -> geistige Retardierung
  • Enterale und parenterale Ernährung? Unter enteraler und parenteraler Ernährung wird die Nahrungsaufnahme von Menschen verstanden,die krankheitsbedingt nicht ausreichend Nahrung aufnehmen können, dürfen oder wollen. Zur Vermeidung von Mangelernährung werden medizinische Hilfsmittel eingesetzt.
  • Indikationen für künstliche Ernährung Bewusstseinsstörungen: Schädeltrauma,Intoxikationen, Apoplexie,... Neurogene Schluckstörungen: Myasthenia gravis Muskeldystrophien, Bulbärparalyse,... Mechanische Behinderungen der Nahrungs-Passagen: Operation, Trauma oder Tumore Gastroenterologische Erkrankungen: chronisch-entzündliche Darmerkrankungen Respiratorische Insuffizienz: Pulmonale Infekte,Chronische Bronchitis,...Psychiatrische Krankheiten: Anorexia nervosa, senile Demenz
  • Erfassung des Ernährungszustandes? Anthropometrische Messungen: Calipermessung an Bizeps, Trizeps, suprailiacal und subscapular Bioelektrische Impedanzanalyse Beurteilung der Proteinbedarfsdeckung: •Funktionelle Plasmaproteine mit kurzer HWZ:Präalbumin, RBP, Transferrin, etc. •Kreatininindex •3-Methylhistidinausscheidung •Harnstoffproduktionsrate
  • Energiebedarf Schwerkranker, wenn KEIN Trauma, Fieber oder Hypermetabolismus vorliegt? Frauen: 20 kcal/kg KG/dMänner: 25 kcal/kg KG/d Bei Traumen, Verbrennungen, nach Operationen, bei Sepsis u. a. klinischen Zuständen, die zum Postaggressionsstoffwechsel führen können: Frauen: 30 kcal/kg KG/d Männer: 35 kcal/kg KG/d Wenn bei Fieber die Körpertemperatur um 1°C ansteigt, erhöht sich der Energiebedarf um 14%!!!
  • Anteile der Hauptnährstoffe an der Zufuhr der Gesamtenergie bei künstlicher Ernährung? Protein : Fett : KH = 20 : 30 : 50 Insbesondere gilt es bei der künstlichen Ernährung eine hyperenergetische Ernährung durch Kohlenhydrate zu vermeiden, da die CO2 Produktion steigt (besonders problematisch bei künstlicher Beatmung -> Fettleber und Hyperglycämie)
  • Respiratorischer Quotient (RQ) ? beschreibt Verhältnis von produziertem CO2 zu verbrauchtem O2 (C6H12O6 + 6O2 -> 6Co2 + 6 H2O + Energie) RQ = 1 (KH); = 0,8 (EW); 0,7 (Fett); 0,85 (Mischkost)
  • Enterale Ernährung? Flüssige Nahrung wird mittels Sonde in den Gastrointestinaltrakt appliziert. Je nach Funktionsfähigkeit des Gastrointestinaltrakt ist der Ort der Applikation Magen, Duodenum oder Jejunum. Man unterscheidet bei der enteralen Ernährung: Nährstoffdefinierte bzw. vollständig bilanzierte Formuladiäten: setzen intakte Verdauung und Absorption voraus Chemisch definierte Formuladiäten: bei gestörter Verdauung, aber intakter Absorption Verabreichung der enteralen Nahrung: Kontinuierlich mit Ernährungspumpe:In der Aufbauphase: 20-25 ml/h am 1 Tag Langsam steigernd auf100-125 ml/h Bolusernährung: 3x/d 300-500ml, 1 Bolus sollte 15 ml/min nicht überschreiten
  • Verabreichung der enteralen Nahrung? Sonden nasogastrale Ernährung: Über Nase in Magen Nasojejunale Sonde: Über Nase in Jejenum PEG: Perkutane endoskopische Gastrostomie, Über Bauch in Magen und Jejenum FNKJ: Feinnadelkatheterjejunostomie, Über Bauch in Jejenum  Ernährungssonden sind dünnlumig und bestehen aus Polyurethan und Silkonkautschuk mit einem Außendurchmesser von 2,5-3mm
  • Nährstoffdefinierte bzw. vollständig bilanzierte Formuladiäten Bestandteile? Maltodextrine oder Stärke Milch-, Soja- oder Eiereiweiß Fett mit langkettigen Fettsäuren Eventuell Ballaststoffe Proteine, Fette und KH liegen in der von der DGE (Deutsche Gesellschafft für Ernährung) geforderten Relation vor und sie decken den Nährstoffbedarf an essentiellen und nicht essentiellen Nährstoffen. Beispiele: Diabetiker: höherer Anteil an einfach ungesättigten FS und speziellen, die postprandiale Glycämie weniger beeinflussende KH Bei eingeschränkter Fettverdauung oder Resorption: Austausch langkettiger gegen mittelkettige Fettsäuren Respiratorische Insuffizienz: Präparate mit einerzu Gunsten des Fettes verschobenen KH-Fett-Relation
  • Immunonutrition ist indiziert bei Gesamtkörperinflammation und zur Immunstimulation. Darin enthalten sind Arginin, ω-3 FS, Selen, z. T. Purine, Pyrimidine, bzw. Glutamin
  • Arginin in der Immunonutrition Ausgangssubstanz für Bildung von NO  wirkt immunregulatorisch und steigert die unspezifische Immunantwort. Arginin begünstigt die Kollagensynthese und fördert die Wundheilung.
  • Glutamin in der Immunonutrition Einfluss auf die Barrierefunktion des Darms und die Translokation. Während Stressphasen steigt Glutaminbedarf. Glutamin ist wesentliches Energiesubstrat der Dünndarmmukosa. Bei Mangel ->Beeiträchtigung der Mukosaintegrität-> Gefahr des Durchtritts von Endotoxinen und Keimen in die Gefäß- und Lymphbahn mit nachfolgender Sepsis
  • Nukleotide in der Immunonutrition Immunstimulierend, regen Proliferation der Lymphozyten an. Wegen hohem Cell Turn over der Darmmukosa ist der Nukleotidbedarf dieses Organs besonders hoch
  • ω-3 FS in der Immunonutrition Die Synthese der proinflammatorischen und immunsupressiven Eicosanoide der 2er und 4er Reihe werden durch sie reduziert.
  • Chemisch definierte Diäten bzw. Nieder-molekulare Formeldiäten Bestandteile MaltodextrineL-AminosäurenOligopeptideEssentiellen Fettsäuren, MCT-Fette Mineralstoffe und Spurenelemente CDD wird angewendet, bei eingeschränkter Verdauungsleistung des Patienten, d.h. wenn eine aus hochmolekularen Nährstoffen bestehende Kost nicht ausreichend genutzt werden kann, die Resorptionsfähigkeit jedoch nicht beeinträchtigt ist.
  • Flüssigkeitsbedarf bei Enteraler Ernährung Normal 30-40 ml/kg KGFlüssigkeitsgehalt bilanzierter Diäten: 80-90% Flüssigkeitssubstitution = Flüssigkeitsbedarf –Wassergehalt der Sondennahrung Erhöhter Bedarf: z.B. Diarrhoe, Fieber, Erbrechen Verringerter Bedarf: Niereninsuffizienz und Herz-Kreislaufinsuffizienz.
  • Flüssigkeitsbedarf bei Enteraler Ernährung Normal 30-40 ml/kg KGFlüssigkeitsgehalt bilanzierter Diäten: 80-90% Flüssigkeitssubstitution = Flüssigkeitsbedarf –Wassergehalt der Sondennahrung Erhöhter Bedarf: z.B. Diarrhoe, Fieber, Erbrechen Verringerter Bedarf: Niereninsuffizienz und Herz-Kreislaufinsuffizienz.
  • Mögliche Komplikationen der Enteralen Ernährung DIARRHOE: häufigste Komplikation der künstlichen enteralen Ernährung. TUBE FEEDING SYNDROM: selten u. v. a. bei alten Menschen und zu geringer Wasserzufuhr.Gekennzeichnet durch: Dehydratation, Anstieg von Harnstoff, Kreatinin und Elektrolyten. Bleibt dies unbemerkt  Bewusstlosigkeit, Koma DUMPINGSYNDROM: bei zu hoher Osmolarität der Nahrung bzw. bei Lage der Sondenspitze im Duodenum → abdominellen Beschwerden und Störungen der Vasomotorik. Frühdumping: kurz nach Nahrungsaufnahme Abnahme des Blutdrucks durch starke Dehnung des oberen Dünndarms und durch Wassereinstrom aus Blutbahn ins Darminnere. Spätdumping: Rascher Eintritt des Speisebreis in Dünndarm führt zu gesteigerter Resorption von Kohlenhydraten (v.a. von Zucker) →rapider Blutzuckeranstieg bewirkt erhöhte Insulinsekretion. Ca. 1-2 Std. nach Nahrungsaufnahme Unterzuckerung (Schwächegefühl, Schweißausbruch und Konzentrationsschwierigkeiten).
  • Parenterale Ernährung = NEBEN dem Darm-Venöse Zufuhr von Nährstofflösungen; d.h. der Gastrointestinaltrakt wird umgangen. Die Nährstoffe müssen an die physiologischen Eigenschaften des Blutes angepasst werden.
  • Indikationen für parenterale Ernährung • Resorptionsstörung des Magen-Darm-Traktes• Stenosen (Einengungen) des Magen-Darm-Traktes• Ileus (Darmverschluß)• akute Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse)• Frühgeburten