Psychologie (Subject) / Mündlich (Lesson)
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Mündliche Prüfung
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- Schizophrenie-Spektrum: Nennen Sie die Kriterien einer Schizophrenie siehe DSM-5
- Welche Diagnosen kommen in Frage, wenn jemand Halluzinationen oder andere psychotische Symptome hat? - Schizophrenie - Akute Intoxikation mit - Cannabis - Stimulanzien - Halluzinogenen - Entzugssyndrom von - Alkohol - Sedativa- oder Hypnotika - Psychotische Störung nach dem Konsum psychotroper Substanzen - affektive Störung mit psychotischen Symptomen - schizoaffektive Störung - schizotype Störung: vorübergehende quasi-psychotische Episoden mit Illusionen, Halluzinationen und wahnähnlichen Inhalten - wahnhafte Störung: vorübergehende akustische Halluzinationen, die nicht in der dritten Person reden - (Borderline Persönlichkeitsstörung - Pseudohalluzinationen)
- Wie sieht die medikamentöse Behandlung bei Schizophrenie aus? Antipsychotika - wirken dämpfend auf die psychotische Symptomatik - wirken dämpfend auf psychomotorische Symptome wie Erregtheit, katatone Symptome - bewirken eine emotionale Ausgeglichenheit & affektive IndifferenzWirkmechanismus: nach der Dopaminhypothese der Schizophrenie ist ein relatives Überangebot an Dopamin für die Entstehung der Schizophrenie verantwortlich Antipsychotika gleichen dieses Überangebot durch eine Blockade der Dopaminrezeptoren in der Synapse aus
- Was sind Unterschiede zwischen typischen und atypischen Neuroleptika? siehe Repetitorium
- Welche Unterformen der Schizophrenie gibt es? Wodurch zeichnen sie sich aus? siehe DSM-5
- Was sind Besonderheiten bei der katatonen Form der Schizophrenie? siehe DSM-5
- Welche Zustände sind bei Schizophrenie gefährlich? Wie geht man damit um? - bei der katatonen Schizophrenie stehen die Patienten unter starker psychischer Erregung. Es kann daher zu Selbst- oder Fremdschädigungen kommen- Eine seltene, lebensbedrohliche Form der Katatonie ist die febrile (= fiebrige), perniziöse (= schädliche) Katatonie: neben der katatonen Symptomatik mit Erregung oder öfter Stupor treten hier hohes Fieber, Kreislaufstörungen und Exsikkose (Austrockung des Körpers) auf - bei erfolgloser Behandlung mit Neuroleptikainfusion besteht eine Indikation für Elektrokrampftherapie. Außerdem ist Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig - die Differentialdiagnose zum malignen neuroleptischen Syndrom kann schwierig sein, was wiederum gefährlich ist: hier sollten nämlich keine Neuroleptika mehr gegeben werden (lebensgefährlich). Symptome: - Rigor - Bewusstseinsstörungen bis zum Koma - hohes Fieber - vegetative Störungen (Herzrasen, Schwitzen)
- Gibt man Neuroleptika auch bei der Wahnstörung? Es gibt Ärzte, die das tun - es wirkt aber nicht besonders.
- Was tust du, wenn ein Patient dir eindeutige Avancen macht? - Ich thematisiere, dass ich ihn sehr schätze, ich ihn aber nur rein therapeutisch unterstützen möchte und seine Annäherungsversuche dem im Weg stehen - „Wie geht es Ihnen damit?“ Ich bespreche, ob für ihn ein rein therapeutisches Arbeiten so noch für ihn möglich ist (ist er verliebt?)
- In welchem Spannungsbereich setzen welche DBT-Regulationsstrategien an Hochspannung (70 - 100 %): Skills zur Stresstoleranz, z.B. : - „sich beruhigen mithilfe der 5 Sinne“ - „sich mit Körperempfindungen ablenken“ - Skillsketten Mittlere Anspannung (30 - 70 %): - Zwischenmenschliche Fertigkeiten - Umgang mit Gefühlen, z.B. „Emotionssurfing“ - Selbstwert, z.B. „Fairer Blick“ Niedrige Anspannung (0-30 %): - Zwischenmenschliche Fertigkeiten - Umgang mit Gefühlen - Achtsamkeit & Selbstwert In allen Bereichen gleichzeitig Achtsamkeit.
- Typische Vermeidungssymptome bei PTBS - Vermeidung von Gedanken und Gefühlen, die mit dem erlebten Trauma in Zshg. stehen - Vermeidung von Situationen und Aktivitäten, die mit dem erlebten Trauma in Zshg. stehen - emotionaler Erstarrungs- oder Taubheitszustand - Vermeidung jeder Form von Arousal - eingeschränkter Affektspielraum
- Bei welchen Störungen kommt es noch zu Intrusionen? Zwangsstörungen
- Therapie der PTBS Frühinterventionen - Debriefing (unspezifische, frühe Gespräche, die häufig von nicht ausgebildeten Psychotherapeuten durchgeführt wurden) haben einen negativen Effekt - psychische erste Hilfe (supportive Psychotherapie) ist sinnvoll - emotionale Präsenz - Zulassen von Gefühlen - Vermittlung von Sicherheit - Sagen, dass man da ist und dass etwas geschicht - von Zuschauern abschirmen - vorsichtig Körperkontakt halten - das Gespräch aufrecht erhalten - kognitiv-verhaltenstherapeutische Frühinterventionen sind sinnvoll1) Psychoedukation zum Traumagedächtnis und daraus resultierend zur Notwendigkeit einer Exposition2) Stabilisierung3) Konfrontationsverfahren - langdauernde Konfrontation (Foa) in vivo oder in sensu - gut geeignet für Typ-I-Traumen, z.B. Unfälle, Vergewaltigungen - Zeitform: Gegenwart - erlebte Szene so real wie möglich beschreiben mit Details über z.B. Gedanken & Körperreaktionen - Therapeut versucht das Angsterleben noch zu steigern (z.B.: „Die Häuser hier wirken alle unbelebt. Hier könnte Ihnen so schnell wahrscheinlich niemand helfen, wenn Sie schreien würden.“) - nach Durchleben des Traumas soll die Angst bis zum Ende der Therapiestunde abklingen (90 min) - Tonband der Beschreibung soll zuhause angehört werden - Imagery Rescripting (Smucker) - gut geeignet für Typ-II-Traumen, z.B. sexuellen Missbrauch über längere Zeit hinweg oder Folterhaft - Narrative Expositionstherapie (Neuner)4) Kognitive Verfahren typische dysfunktionale Kognitionen bei PTBS: - Abwertung der eigenen Reaktionen während der Traumatisierung, „Ich verdiene es, dass mir das passiert ist“ -> Psychoedukation: „freezing“ z.B. normale Reaktion bei extremer Angst- Man kann anderen Menschen nicht vertrauen / ich bin nirgends sicher -> korrigierende Erfahrung in der Therapie + kognitive Umstrukturierung, z.B. Diskriminationstechniken: „Damals als Kind waren Sie hilflos und ausgeliefert, heute sind Sie eine erwachsene Frau. Was können Sie heute tun, was damals nicht möglich war?“ - Schuldgefühle -> kognitive Umstrukturierung, Hinterfragung von Denkfehlern; typische kognitive Verzerrungen bei Schuldgefühlen resultieren aus folgenden Denkfehlern: - Interpretation der Situation im Nachhinein - übertriebene Wahrnehmung der eigenen Verantwortlichkeit - übertriebenes Verantwortungsgefühl für Handlungen anderer - Doppelstandards („Ich hätte als Kind keine kurzen Röcke tragen dürfen und habe daher den Missbrauch zu verantworten. Für meine kleine Nichte gilt das aber nicht.“) - emotionales Schlussfolgern („Ich fühle mich schuldig, also bin ich es“) - Ekelgefühle / Gefühl der Beschmutztheit, Intervention von Steil et al.: Die Patienten werden aufgefordert zu recherchieren, wie lang es dauert, bis die Haut sich einmal komplett erneuert hat und errechnen, wie oft dieser Prozess seit ihrer traumatischen Erfahrung bei ihnen stattgefunden hat
- Gehört die Manie zu den unipolaren Störungen? eine einzelne manische Episode schon. Patienten, die ausschließlich an wiederholten hypomanischen oder manischen Episoden leiden, sind aber als bipolar zu klassifizieren.
- Was ist der Unterschied zwischen Manie und Hypomanie? Bei der Hypomanie muss die Stimmung an mind. vier aufeinanderfolgenden Tagen gehoben oder gereizt sein, bei der Manie an mind. sieben. Es müssen jeweils drei Merkmale vorliegen, bei der Manie vier, wenn die Stimmung gereizt ist. Zur Auswahl stehen bei der Hypomanie 7 Kriterien, bei der Manie 9. Bei der Manie kommt zusätzlich überhöhte Selbsteinschätzung oder Größenwahn dazu und Verlust normaler sozialer Hemmungen, was zu einem den Umständen unangemessenem Verhalten führt. Die restlichen Kriterien decken sich, sind nur bei der Manie etwas zugespitzter formuliert.
- Abgrenzung Dysthymia, Bipolar I & II - Bei der Dysthymia handelt es sich um eine konstante oder konstant wiederkehrende Depression über zwei Jahre hinweg - (dazwischenliegende Episoden normaler Stimmung dauern selten länger als einige Wochen,) hypomanische Episoden kommen nicht vor - bei der Bipolar-I-Störung gibt es mind. zwei Episoden, bei denen Stimmung & Aktivitätsniveau deutlich gestört waren (manisch & depressiv) - bei der Bipolar-II Störung gibt es mind. zwei Episoden, bei denen Stimmung & Aktivitätsniveau deutlich gestört waren (hypoman & depressiv) - Patienten, die auschließlich an hypomanischen oder manischen Episoden leiden, sind auch als bipolar zu klassifiziere
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- Kriterien Major Depression siehe DSM-5
- Wie oft kommen Depressionen vor? Depressive Störungen sind die häufigsten psychischen Störungen. In Deutschland liegt die Wahrscheinlichkeit, innerhalb eines Jahres an einer depressiven Störung zu erkranken, bei ca. 8%, die Lebenszeitprävalenz bei ca. 15% (Wittchen u. Jacobi 2006). Depressionen treten in allen Altersgruppen auf. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 18. bis 25. Lebensjahr. Das Störungsrisiko für Kinder bis zum 14. Lebensjahr ist mit 2–3% recht niedrig, bei Jugendlichen (Alter 15–17) jedoch ähnlich hoch wie bei Erwachsenen (Wittchen et al. 1998). Frauen und Männer unterscheiden sich in der Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken. Für Frauen liegt die Lebenszeitprävalenz bei 10–25%, für Männer zwischen 5– 12% (Saß et al. 2001). Betrachtet man die Ein-Jahres-Prävalenz depressiver Störungen in Deutschland (Wittchen u. Jacobi 2006), so zeigt sich, dass Frauen in allen Altersgruppen ungefähr doppelt so häufig betroffen sind wie Männer (14,2% vs. 7,6%). Besonders häufig werden Frauen in der Altersgruppe von 40 bis 65 Jahren depressiv (16,6% bzw. 15,6%). Neuere Untersuchungen, insbesondere an jüngeren Stichproben, weisen darauf hin, dass Frauen eine höhere Rückfallneigung zeigen. Die Geschlechtsunterschiede werden im mittleren und höheren Lebensalter zwar geringer, bleiben insgesamt jedoch erhalten (vgl. Hautzinger 2010). Neben Geschlecht und Alter haben auch Familienstand und sozioökonomischer Status einen Einfluss auf das Depressionsrisiko. Hinsichtlich des Familienstandes gibt es Befunde, dass verheiratete Männer das niedrigste und verheiratete Frauen mit Kindern sowie ohne Berufstätigkeit das höchste Störungsrisiko haben. Zudem steht ein niedriger sozioökonomischer Status (z. B. niedriges Einkommen, geringer Ausbildungsstand) in Zusammenhang mit einer erhöhten Rate depressiver Störungen (Wittchen u. Jacobi 2006).
- Woran könnte das Geschlechterverhältnis von 2 : 1 (Frauen : Männer) liegen - Frauen suchen sich eher Hilfe, bei ihnen ist es auch gesellschaftlich schon akzeptierter, psychische Probleme zu haben und sich Unterstützung zu suchen - Männer flüchten sich eher ins Trinken, überdeckt dann u.U. die Depression - Männer begehen häufiger Suizide als Frauen -> paradox, evtl. sind Depressionen bei ihnen gar nicht seltener - bei Männern werden Depressionen evtl. auch schlechter erkannt, wenn sie sich dann Hilfe suchen. Werden dann häufiger auch eher aggressiv als dass sie Traurigkeit zeigen
- Welche Modelle gibt es zur Erklärung von Depressionen siehe Zusammenfassung
- Welche Formen von Schlafstörungen gibt es bei der Depression? Insomnien: Ein- und Durchschlafstörungen, morgendliches Früherwachen (ein Kriterium für ein somatisches Syndrom), aber auch Hypersomnien können auftreten.
- Wonach muss ich Patienten fragen, wenn ich Schlafstörungen diagnostizieren will? Nach der Baseline. (und dann natürlich noch wie oft, wie stark ausgeprägt)
- Wie erklärt man sich die Aufrechterhaltung einer Depression? Abwärtsspirale: Patienten haben weniger Antrieb oder weniger Interesse an früher angenehmen Aktivitäten, haben ein geringeres Aktivitätsniveau -> weniger positive Verstärker (Verstärker-Verlust-Theorie, Lewinsohn)+Haben häufig auch weniger Mimik, reagieren weniger in sozialen Interaktionen -> bekommen auch weniger zurück. Anfangs Mitleid, mit der Zeit kann das aber für die sozialen Kontakte auch belastend sein.
- Welche drei Bereiche spielen bei Depressionen eine Rolle? Emotionen, Kognitionen und Verhalten, beeinflussen sich jeweils gegenseitig und sind damit auch in der Therapie jeweils Ansatzpunkte.kognitive Triade Depressiver (Beck) 1. negative Sicht des Selbst 2. negative Sicht der Umwelt (als Quelle von Enttäuschung) 3. negative Sicht der Zukunft
- Worauf würdest du dich einstellen, wenn ein Gespräch mit einem chronisch-depressiven Patienten anstünde (hinsichtlich Beziehungsgestaltung / motivationaler Lage)?Nehmen Umwelt teils gar nicht richtig war. Kann thematisiert werden. Häufig Misstrauen („Welt ist schlecht“). Persönlichkeitsakzentuierung wahrscheinlich, wenn sich eine chronische Depression ergibt, komplementäre Beziehungsgestaltung sehr wichtig. Nehmen Umwelt teils gar nicht richtig war. Kann thematisiert werden. Häufig Misstrauen („Welt ist schlecht“). Persönlichkeitsakzentuierung wahrscheinlich, wenn sich eine chronische Depression ergibt, komplementäre Beziehungsgestaltung sehr wichtig.
- Wie würdest du entscheiden, ob du direktiv oder non-direktiv vorgehst? Bei schwerer Depression ist erstmal Aktivitätenaufbau nötig (eher direktiv), damit kognitives Arbeiten möglich wird. Wenn ich den Eindruck habe, dass es einen sekundären Krankheitsgewinn gibt, würde ich eher die Kosten aufzeigen (z.B. „Ihnen geht es nicht gut damit“), bei freier Entscheidung, ob der Klient mit meiner Unterstützung daran arbeiten möchte
- Was ist komplementäre Beziehungsgestaltung? Warum macht man das? - Nicht nur allgemeine Beziehungsgestaltung (empathisch, akzeptierend / wertschätzend, kongruent). Komplementäre BG geht auch auf spezifische Motive / Bedürfnisse eines Patienten ein und versucht diese zu befriedigen. - Komplementäre Beziehungsgestaltung stellt eine gute Beziehung zum Klienten her, in der der Klient vertrauen kann. - wir haben alle bestimmte Grundmotive, je nach biographischen Erfahrungen stehen manche in der Hierarchie aber höher als andere - komplementäre Beziehungsgestaltung insbesondere die Motive, die höher in der Hierarchie stehen - das sind die Motive, nach deren Befriedigung wir uns sehnen (und vor deren erneuter Verletzung wir gleichzeitig auch am meisten Angst haben) - Klienten müssen dann nicht mehr darum kämpfen durch Images & Apelle. - Eine gute Beziehung ermöglicht erst ein inhaltliches Arbeiten. - Besonders wichtig ist komplementäre Beziehungsgestaltung bei Klienten mit Persönlichkeitsstörungen. - Sie vereinfacht aber auch die Arbeit mit Klienten mit Achse-I Störungen - normalerweise sind bei denen auch bestimmte Motive stärker ausgeprägt als andere.
- Wie diagnostiziere ich die Bedürfnisse / interaktionellen Pläne eines Patienten für die komplementäre BG? Geht mit der Plananalyse nach Caspar. Zwei Arten, Pläne zu erschließen: 1. Bottom-up: Analyse von Verhalten, Schluss auf Unterpläne, Pläne und Oberpläne durch die Frage: wozu? - Verhaltensbeobachtung durch den Therapeuten (speziell auch nonverbales Vh.) - Schilderungen des Patienten (auch die Art und Weise seines Berichts) - die Wirkung des Patienten auf den Therapeuten 2. Top-down: „womit / wodurch wird dieser Plan umgesetzt?“ - Exploration der Lebensgeschichte des Patienten (Muster? Wiederholungen?) - konkrete Befragung des Patienten nach Lebensregeln und PlänenBeispiel: Oberplan: Vermeide es, abgelehnt zu werden (/ Ziel des Plans)Plan (Mittel): Vermeide Konflikte (/ Ziel des Unterplans)Unterplan (Mittel): bewirke Schonung & Verständnis, halte die Depression aufrecht (/ Ziel des Verhaltens)Verhalten (Mittel): wertet sich selbst ab, Schwarz-weiß Denken, Widerstand gegen Veränderung in der Therapie KOP: - Analyse von Images & Appellen - Analyse der Erzählungen - welche Bedürfnisse werden besonders hervorgehoben?, - verstehende und analytische Interventionen
- Wonach entscheide ich, welchen Bedürfnissen ggü. ich mich komplementär verhalte? Komplementär sein auf Motivebene, nicht auf Spielebene. Images und Appelle sehen, aber nicht bestätigen. Dann z.B.: „Sie fühlen sich hilflos / als Opfer“Alle Motive, die deutlich werden, befriedigen. Falls unterschiedliche Modi, immer den Modus befriedigen, der gerade aktiv ist.
- Wann würdest du einem depressiven Patienten empfehlen, zusätzlich zur Therapie einen Psychiater aufzusuchen? auf jeden Fall wenn die Kriterien für eine schwere depressive Episode erfüllt sind / wenn deutliche Suizidgedanken da sind als zusätzliche Unterstützung.
- Was sind typische Schwierigkeiten beim Aktivitätenaufbau? Wie würdest du damit umgehen? Patienten sagen, sie haben aber einfach keine Energie und keine Freude mehr an Aktivitätenhier würde ich bei einer schweren Depression relativ direktiv vorgehen - die Kognitionen können erst bearbeitet werden, wenn Aktivitäten aufgebaut wurden und wieder mehr Antrieb da istErarbeitung eines individuellen Störungsmodells, daraus leitet sich ab, dass Aktivitäten wichtig wären, damit es besser geht (Verstärkerverlust, sozialer Rückzug): Depressionsabwärtsspirale erklären - wird so nicht besser werden „Das ist normal und typisch für eine Depression“ „Der Appetit kommt beim Essen“Außerdem mit Protokollen Stimmung in Abhängigkeit von Aktivitäten beobachten -> meist zeigt sich ein Zusammenhang, die Patienten machen so selbst die Erfahrung+ Aktivitäten sollten möglichst konkret geplant werden, auch mit Uhrzeiten, Verbindlichkeit erhöht die Wl., dass sie umgesetzt werden
- Welches Vorgehen wählst du bei der kognitiven UmstrukturierungTechniken kognitiver Umstrukturierung - Realitätstesten (Rollenspiele, Verhaltensexperimente, Beobachtungen, Befragungen usw., um Annahmen an der Realität zu überprüfen) - Alternative Erklärungen (z.B. mit Brainstorming zusammentragen) - Entkatastrophisieren (zum zu Ende denken anregen - was wäre dann, wenn wirklich der schlimmste Fall einträge, wie sähe das aus?) - Zeitprojektionsfragen (wie würde es Ihnen in fünf Jahren mit der Entscheidung gehen, das Kind abzutreiben, die Prüfung abzusagen, sich zu trennen?) - Distanzieren (wie würde ein Unbeteiligter das bewerten?) - Hinterfragen absoluter Prämissen und „mussturbatorischer Forderungen“ (wo steht geschrieben, dass man seine Küche einmal in der Woche putzen muss?) - Aufmerksam machen auf doppelten Maßstab, Reattribuieren (S. 240 Rep) - Man kann auch Gedankenprotokolle führen lassen und Denkfehler entdecken - wie würde es Ihnen besser gehen? - ABC-Technik Techniken kognitiver Umstrukturierung - Realitätstesten (Rollenspiele, Verhaltensexperimente, Beobachtungen, Befragungen usw., um Annahmen an der Realität zu überprüfen) - Alternative Erklärungen (z.B. mit Brainstorming zusammentragen) - Entkatastrophisieren (zum zu Ende denken anregen - was wäre dann, wenn wirklich der schlimmste Fall einträge, wie sähe das aus?) - Zeitprojektionsfragen (wie würde es Ihnen in fünf Jahren mit der Entscheidung gehen, das Kind abzutreiben, die Prüfung abzusagen, sich zu trennen?) - Distanzieren (wie würde ein Unbeteiligter das bewerten?) - Hinterfragen absoluter Prämissen und „mussturbatorischer Forderungen“ (wo steht geschrieben, dass man seine Küche einmal in der Woche putzen muss?) - Aufmerksam machen auf doppelten Maßstab, Reattribuieren(S. 240 Rep) - Man kann auch Gedankenprotokolle führen lassen und Denkfehler entdecken - wie würde es Ihnen besser gehen? - ABC-Technik
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- Welche Überkategorien kennst du bei der kognitiven Umstrukturierung? empirische Disputation: Suche nach Widersprüchen zwischen Kognition & Realität - Was haben Sie für Anhaltspunkte? - Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?hedonistische Disputation: Prüfung der Konsequenzen der Kognitionen. - Was bringt es Ihnen, so zu argumentieren? - Geht es Ihnen gut damit?logische Disputation: Suche nach Widersprüchen im kognitiven System
- Wie verhindert man, dass sich Patienten nicht abgewertet / bevormundet fühlen? - geleitetes Entdecken: durch geeignete Fragen wird der Patient angeleitet, neue, zielführende Informationen selbst zu entdecken - Erlaubnis zum Weiterfragen einholen - Sokratischer Dialog: - offene Fragen, keine Bewertungen - der Therapeut stellt sich naiv und unwissend („Columbo-Technik“) - drei Arten der sokratischen Gesprächsführung nach Stavemann: 1. explikative sokratische Gesprächsführung z.B. : „Was ist das, ein sicheres Leben?“ / „Was ist das, Gerechtigkeit?“ Ziel: zeigen, dass der Begriff nicht klar definierbar ist -> das Ziel vielleicht weniger streng verfolgt werden muss 2. normative sokratische Gesprächsführung zur Beantwortung der Frage „Darf ich das?, z.B. „Mein Leben anders führen, als es meine Eltern von mir erwarten, obwohl ich ihnen mein Leben verdanke.“ - z.B. Erstellung einer Werthierarchie mit den Werten Dankbarkeit & Selbstverwirklichung 3. funktionale sokratische Gesprächsführung Überprüfung der Funktionalität von Handlungen im Hinblick auf Ziele - bei konflikthaften Zielen können z.B. Zielhierarchien erstellt werden - es kann z.B. geprüft werden, ob Vh-weisen kurz- oder langfristig zielführend sin
- Bei welchen Störungsbildern setzt man die Reizkonfrontation ein und womit konfrontiert man jeweils? Was ist der Stimulus bei Krankheitsängsten? allgemein indiziert bei Angst- und Vermeidungsreaktionen: - Angststörungen - Panikstörung - Konfrontation mit internalen Reizen - absichtliche Symptomprovokation durch Verhaltensexperimente, z.B. Drehstuhlübung oder körperliche Betätigung, um Herzklopfen hervorzurufen - Phobien: - Agoraphobie - Exposition in vivo, im Idealfall massiert - Konfrontation mit den gefürchteten Situationen - soziale Phobie - Expositionsübungen in Rollenspielen und Verhaltensexperimenten, später auch in der Realität mit Anleitung, auf die tatsächlichen Reaktionen zu achten & Sicherheitsverhalten zu unterlassen - (u.U. müssen auch tatsächliche Kompetenzdefizite abgebaut werden) - spezifische Phobien - Konfrontation mit den spezifischen Reizen - bei der Blut-Spritzen-Verletzungsphobie in Kombination mit applied tension - generalisierte Angststörung - Konfrontation mit Sorgen - Krankheitsängste - je nachdem, welche Stimuli vermieden werden, kann z.B. mit Krankenhäusern, Arztbesuchen, Berichten über Krankheiten konfrontiert werden - auch: Konfrontation mit dem worst-case Szenario + bildliche Vorstellung entwickeln, ähnlich der Sorgenkonfrontation bei der GAS - kognitive Interventionen sind bei Krankheitsängsten aber auch sehr wichtig - „Aufmerksamkeit als Scheinwerfer“ (somatosensorische Verstärkung) - Möglichkeiten entwickeln, die Aufmerksamkeit von körperlichen Empfindungen wegzulenken - Kranheitsängste hinterfragen - u.U. Entspannungsverfahren - Sicherheitsverhalten abbauen - PTBS - Konfrontation mit der traumatischen Erfahrung (in vivo / in sensu)- chronische Trauerreaktionen - Konfrontation mit vermiedenen Stimuli im Zshg. mit dem Verlust - Abhängigkeiten: - cue-exposure: in-vivo Konfrontation mit den Auslösebedingungen (Anblick und Geruch von Alkohol und individuell bedeutsame Versuchungssituationen, z.B. traurige Stimmungen / negative Gedanken über die eigene Person) mit dem Ziel, Craving auszuhalten und zu üben, Situationen abstinent zu bewältigen - Essstörungen - normale Mahlzeiten, dann Erbrechen / zur Gewichtsabnahme aktiv sein verhindern, Konfrontation mit den Gedanken & Gefühlen, die dabei aufkommen - u.U. Konfrontationsübungen vor dem Spiegel (Stimulus: eigener Körper) - Zwangsstörungen - Zwangshandlungen: mit dem Stimulus, z.B. Schmutz, konfrontieren, das Ritual, das der Neutralisierung dient, unterlassen (Reaktionsverhinderung) - Konfrontation mit Zwangsgedanken, z.B. Konfrontation mit den aufdringlichen Gedanken per Tonbandaufnahme, weder gedanklich noch auf der Verhaltensebene darf eine Neutralisierung erfolgen, bis die Angst wieder gesunken ist
- Wann sollte man besser Angstbewältigungstrainings machen? bei Herzkranken / Kindern / während Benzodiazepinentzug (häufig geringe Kompetenzerwartung und geringes Bewältigungsrepertoire & Angst durch Entzug gesteigert)- mitunter macht aber auch beides Sinn (Konfrontation & Angstbewältigungsstrategien), kann die Motivation stärken z.B.: Entspannungstraining, systematische Desensibilisierung, hilfreiche Selbstinstruktionen erarbeiten, Ablenkungsmöglichkeiten erarbeiten (Vermeidungsgefahr)
- Beschreiben Sie das Vorgehen beim Angstbewältigungstraining. 1. Der Patient wird in seiner Wahrnehmung für aufkommende Unruhe oder Erregung sensibilisiert (Angstreaktionen werden als Hinweisreize genutzt, dass Entspannungsverfahren eingesetzt werden sollen) 2. PMR wird erlernt 3. Wahrnehmungssensibilisierung und Einsatz von Entspannung graduiert und in sensu, der Patient gibt jeweils ein Zeichen wenn Erregung aufkommt, soll sich dann die Situation zusätzlich mit Entspannung vorstellen, gibt ein Zeichen, wenn er gegensteuern konnte, soll sich die Situation dann wieder vorstellen bis wieder neue Erregung aufkommt, … 4. graduiertes Üben im Alltag
- Unterscheidet sich die Habituationszeit von unterschiedlichen Störungsbildern? Wird bei Agoraphobie oder Zwangsstörung schneller habituiert? Wieso fällt die Angst bei einer Höhenkonfrontation schneller als bei einer Spinnenkonfrontation Bei der Agoraphobie wird evtl. schneller habituiert als bei der Zwangsstörung.Vielleicht weil die Reaktion bei Phobien vom Umwelt-Typus, z.B. Höhenängsten, v.a. durch Vermeidungsverhalten dominiert ist (+ Schwindel), bei Spinnenphobien v.a. sympathisch (evolutionär gebahnt). Wenn das Vermeidungsverhalten abgebaut wird durch Konfrontation und anschließend häufige Alltagserfahrungen mit Höhe, die die Überzeugung, dass Höhen nicht gefährlich sind, stabilisieren, ist die Angst schnell beseitigt. - Spinnen begegnet man im Alltag dagegen nicht so oft wie Höhen, veränderte Überzeugungen können sich schlechter stabilisieren. - die Frage war aber eigentlich, warum die Angst schneller zurückgeht während einer Konfrontation
- Bei welchen Störungsbildern setzt man Verhaltensexperimente ein? - Panikstörung: Überprüfung von Fehlinterpretationen, z.B. „Der Schwindel führt zu Ohnmacht“ (gleichzeitig dienen die Verhaltensexperimente der Konfrontation mit Ziel der Habituation) - Agoraphobie: z.B. Besuch im Kaufhaus, wenn ein Patient befürchtet, dort in Ohnmacht zu fallen (wiederum gleichzeitig Konfrontation) - soziale Phobie: die Konfrontation dient hier noch mehr als bei Panikstörung & Agoraphobie der Widerlegung der übersteigerten negativen Annahmen über das eigene Verhalten und weniger der Habituation, dysfunktionale Grundannahmen können im Rollenspiel oder in vivo überprüft werden - in vivo ist es wichtig, zuvor festzulegen, was befürchtet wird und woran der Patient eine Bestätigung der Befürchtung festmachen würde und dann die Aufmerksamkeit nach außen, auf die Interaktion, zu richten, genau zu beobachten - Zwangsstörung: - Wenn ein Patient z.B. intrusive Bilder davon hat, dass er seine Freundin mit einem Messer attackiert und interpretiert, dass das Auftreten des Gedankens bedeutet, dass er es tun würde, wird getestet: Patient soll sich in der Therapie eine Stunde einem Messer gemeinsam mit dem Therapeuten aussetzen - alternative Interpretation: Gedanke drängt sich auf, weil er ihn so abstoßend findet und unterdrückt - Testung der Interpretationen zuhause+ Experimente zur Gedankenunterdrückung - GAS: Gedankenunterdrückungsexperiment -> dass die Gedanken umso stärker kommen, ist kein Zeichen, dass der Patient verrückt wird, sondern ein normaler Prozess beim Gedankenunterdrücken / paradoxe Anweisung, dass der Patient sich so stark sorgen soll, dass er die Kontrolle darüber verliert - Hypochondrie: z.B. Wahrnehmung eines Taubheitsgefühls, das als Anzeichen für einen Hirntumor interpretiert wird. Z.B. ein Bild im Therapieraum laut beschreiben lassen - wurde das Taubheitsgefühl noch genauso intensiv wahrgenommen? -> Nachdenken über Hirntumor und Symptombeobachtung verstärkt die Symptome - es ist aber unwahrscheinlich, dass das Nachdenken und Beobachten einen Hirntumor stärker macht
- Welches sind die notwendigen Schritte, wenn ein Verhaltensexperiment geplant und durchgeführt wird? Was wird Ihrer Annahme nach passieren? Mit welchem Experiment können Sie Ihre Annahme testen? Woran können Sie festmachen, dass Ihre Annahme stimmt / nicht stimmt? Experiment, genau auf die Reaktionen achten Was haben Sie erlebt? Inwieweit war Ihre ursprüngliche Annahme richtig?
- Wo liegt der Unterschied zwischen Verhaltensexperiment und Exposition? Im Gegensatz zur Exposition liegt der Schwerpunkt bei Verhaltensexperimenten nicht auf der Habituation als Ziel, sondern Annahmen sollen überprüft und verändert werden (Schwerpunkt also auf der kognitiven Komponente)
- Suizidalität, Krisenintervention An welchen Kriterien kann man Suizidalität festmachen? Exploration von Art und Ausmaß suizidaler Fantasien, Gedanken, Impulse & Handlungen: - Häufigkeit, Dauer und Intensität von Suizidfantasien, -gedanken und -impulsen - Konkretheit der Planung und Letalität der geplanten Methode - Verfügbarkeit der zur Umsetzung notwendigen Mittel - Ausmaß bereits getroffener Vorbereitungen - Grad der EntschlossenheitRisikofaktoren sollten berücksichtigt werden: - Hoffnungslosigkeit - schwere Schuldgefühle - soziale Isolation - Furchtlosigkeit ggü. Schmerz und Tod - Agitiertheit - Suizidversuche in der Anamnese - Suizide in der Familienanamnese - männliches Geschlecht und Alter über 45 Jahre - Psychose (10 % begehen Suizidversuche), insbesondere bei imperativen Stimmen - Depression / Alkoholabhängigkeit (15 % begehen Suizidversuche) - mehr als zwei Klinikaufenthalte -> Bilanzierung
- Welche medizinischen Erkrankungen erhöhen Suizidalität? - allgemein Erkrankungen mit starken Schmerzen - Erkrankungen die die Bewegungsfähigkeit einschränken - terminale Erkrankungen im Endstadium mit starker Pflegebedürftigkeit - traumatische Hirnverletzungen - Schlafstörungen
- Woran erkennt man Suizidalität nach Ringel? Nach Ringel gehen drei symptomatische Phänomene in der Regel einem Suizid voraus:Einengung: Verringerung der inneren und äußeren Wahlmöglichkeiten so weit, dass Suizid als einziger Ausweg erscheint. Suizidphantasien: Flucht in eine Innenwelt, in der Gedanken an den Tod eine beherrschende Rolle spielen.Aggressionsumkehr: Eine verstärkte und gleichzeitig gehemmte Aggression, die sich früher oder später gegen den Betroffenen selbst richtet.
- Was würdest du tun, wenn du es nicht sicher einschätzen könntest? Fragen, ob er mir zusichern kann, dass er bis zum nächsten Termin keinen Suizidversuch unternimmt wenn nicht: bis wann kann er das? -> vorübergehend mehr Termine anbieten ausdrücken, wie wichtig mir die Verbindlichkeit ist, ich mir Sorgen mache und ich mich auf das Versprechen verlassen können musswenn er es nicht versprechen kann, Klinikeinweisungwenn er es versprechen kann, gut dokumentieren. Notfallplan, für wenn Suizidgedanken stärker werden. (Dem Klienten zur Entlastung sagen, dass Suizidgedanken normalerweise nur vorübergehend intensiv vorhanden sind - abwarten lohnt sich, es zeigt sich auch, dass die Mehrzahl der Geretteten, die es eigentlich wirklich vor hatten, dankbar ist, gerettet worden zu sein).Medikamente zur Unterstützung (Antidepressiva in Kombination mit Benzodiazepinen oder sedierenden Neuroleptika). Das soz. Umfeld kann mit Einverständnis des Patienten mit einbezogen werden. Mit der Restunsicherheit (ob er sich an sein Versprechen hält) muss ich leben.
- Wie läuft eine Einweisung ab? zunächst versuchen, den Klienten freiwillig zu motivieren („Unterstützung“). Kontaktierung einer Klinik, Patient kann von Angehörigen / mir in die Klinik begleitet werdenBei nicht vorhandener Behandlungsbereitschaft kann die Unterbringung nach dem PsychischKranken-Gesetz (PsychKG) auch gegen den Willen erfolgen, Ordnungsamt / Polizei können zu Hilfe geholt werden, um den Patienten in eine Klinik zu bringen Der Patient wird dann von einem Arzt begutachtet. Spätestens nach Ablauf des auf die Einweisung folgenden Tages muss ein Richter dazugekommen sein
- Was wäre die Indikation für einen Anti-Suizidvertrag und wie würdest du ihn gestalten? Das persönliche Versprechen, sich nichts anzutun, mit Handschlag, ist mindestens genauso verbindlich wie ein „Vertrag“. Anti-Suizidvertrag kann als Mittel zur Selbstkontrolle für den Patienten eingesetzt werden. Klient kann laut vorlesen: „Ich verspreche, dass ich bis zur nächsten Therapiesitzung am … nichts tun werde, um mein Leben zu beenden“.
- Welche Bedenken hättest du in Bezug auf Psychopharmaka bei Suizidalität? Die antriebssteigernde Wirkung von SSRIs kann vor der stimmungsaufhellenden einsetzen und so das Suizidrisiko erhöhen. Für Paroxetin (SSRI) besteht eine Warnung. Bei suizidalen Patienten sollte deshalb ein sedierendes Antidepressivum eingesetzt werden (TZA, z.B. Amitriptilyn).Oder: Kombi eines SSRIs mit einem Benzodiazepin in der Initialphase. TZA können überdosiert tödlich wirken, SSRIs eher nicht. Lithium kann schnell tödlich sein, wobei es so gut wirkt, dass es dann sehr selten dafür eingesetzt wird.
- Wann macht die Behandlung mit Benzodiazepinen Sinn? - als Notfallmedikation - bei muskulären Spannungszuständen (Spasmen) - bei Krampfanfällen - bei psychotischen Erregungszuständen - bei agitierter Depression / Manie - initial bei antidepressiver Medikation um die Suizidgefahr bis zum Wirkungseintritt der Antidepressiva zu mindern
- Bei welchen Patientengruppen sollte man Suizidalität im Hinterkopf haben? - Schizophrenie (10 % begehen Suizidversuche) - Patientengruppe, die vorher weniger offen über Suizidgedanken spricht - höchste Rate von Mehrfachversuchen - Depression (15 % begehen Suizidversuche) - Borderline-PS - Süchte
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