Psychologie (Subject) / Mündlich (Lesson)

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Mündliche Prüfung

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  • Was heißt genau Affektregulation? Wenn Affekte reguliert werden, werden sie nach einer Auslenkung wieder zurückgefahren aufs Ausgangsniveau. Borderline Patienten haben eine Störung der Affektregulation: sie haben eine erhöhte Grundspannung und reagieren mit einer stärkeren Auslenkung auf emotionale Reize.Bei einem Kompetenzdefizit: - Skills-Training aus der DBT - imaginative Interventionen zur Distanzierung bei traumatischen Erfahrungen z.B. Bildschirmtechnik) - auch im EPR / bei der Traumakonfrontation wird Affektregulation erlernt
  • Es kommt eine Patientin zu dir in Therapie und trägt ein langärmliges Oberteil und Schal, obwohl es warm ist. Wie reagierst du? Sie sagt, dass sie sich selbst verletzt hat, es aber nicht zeigen möchte. Was macht du? Ich habe im Kopf, dass es sein könnte, dass sie sich selbst verletzt. Ich frage im Rahmen diagnostischer Fragen (um mir ein umfassendes Bild zu machen), die ich auch so benenne, nach ihrem Umgang mit Gefühlen und ob es vorkommt, dass sie sich selbstverletzt.Ich sage, dass ich verstehe, dass sie dafür erstmal Vertrauen braucht und dass sie genau hinschauen soll, ob sie mir genug vertraut und sich Zeit lassen soll. Gleichzeitig sage ich, dass ich denke, dass ihr die Therapie dann am Meisten bringt, wenn ich gut informiert bin über alles, was eine Rolle bei ihr spielt
  • Wenn sie sich immer noch weigert, mir die Verletzungen zu zeigen, woran könnte das liegen? Beziehung noch nicht gut genug, noch nicht genug Vertrauen / Scham / oder daran dass sie glaubt, sie könnte es mir nicht zumuten. Auch das sollte ich deutlich machen
  • Was ist der Unterschied zwischen Scham- und Schuldgefühlen Schuld entsteht durch eine Verletzung von Normen, mit der Annahme, dass das inakzeptable, negative Konsequenzen (häufig:) für Andere hat.Schamgefühle entstehen durch eine Verletzung von Erwartungen, mit der Annahme, dass das zu einer sozialen Ablehnung, Blamage führen wird
  • Eine Patientin weigert sich, EPR zu machen, weil sie sich schämt. Wie gehst du damit um? Wozu solltest du dich stark komplementär verhalten Ich sage ihr, dass sie nichts falsch machen könnte, ich keine Erwartungen habe, die sie enttäuschen könnte, sie es einfach mal ausprobieren könnte. Es ist aber okay, wenn sie das nicht machen will. Ich übe keinen Druck aus. Im weiteren Verlauf der Therapie kann ich nochmal thematisieren, dass sie sich damit eine effektive Möglichkeit nimmt, damit es ihr besser geht. Ich sollte mich stark komplementär zum Anerkennungsmotiv verhalten, viel normalisieren, mich akzeptierend und wertschätzend zeigen (alles was sie tut ist „gut und okay“) + ich validiere ihre Gefühle.
  • Wie bearbeitet man Scham in der Therapie? Bearbeitung von Scham: - neben einer klassischen kognitiven Hinterfragung des Schamgefühls kann man Scham auch durch körperorientierte Interventionen bearbeiten: die Klienten das Schamgefühl aktivieren lassen und gleichzeitig eine der Emotion entgegengesetzte Körperhaltung einnehmen (aufrecht stehen, geradeaus blicken) -> kann im Alltag geübt werden - möglich ist auch eine imaginative Aussöhnung mit sich selbst: - man kann eine schamauslösende Situation imaginieren lassen, z.B. eine traumatische Erfahrung, und die Erinnerung in der Vorstellung umschreiben (Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy von Smucker): - „Was sehen Sie, wenn Sie jetzt in Ihrem Kinderzimmer sind? Was würden Sie dem Kind gerne sagen? Was würden Sie gerne tun? Was brauchen Sie, um das Kind retten zu können?“ - auch danach (im Alltag) das Kind-Ich durch das Erwachsenen-Ich liebevoll unterstützen -> Mitgefühl für das Kind, regt an, dass das Erwachsene-Ich es nicht ablehnt, wie es die Befürchtung bei Scham ist(eignet sich auch für Schuldgefühle, Scham- und Schuldgefühle sind nämlich im Ggs. zu Angst weniger ansprechbar auf die klassische Konfrontation)
  • Erzähl mir was über Selbstverletzungen. Bei welchen Störungen und mit welchen Zielen jeweils? Wie genau funktioniert die Spannungsreduktion dadurch? Wie wirken Selbstverletzungen anti-dissoziativ? Gründe: - zur Spannungsregulation (Borderline) - sich selbst spüren wollen / zum Beenden von Dissoziationen (Borderline) - Selbstbestrafung (Borderline) - appellativ, aufmerksamkeitssuchend (z.B. histrionische PS / artifizielle Störung / kann auch ein Grund bei der Borderline-PS sein) - Störungen der Impulskontrolle, wie Trichotillomanie / auch Substanzmissbrauch ist selbstschädigend - manche Borderline-Patienten erzählen auch von einem Kick-/Rauscherleben, also von einem Lustgewinn dadurch - mit Suizid als Ziel, z.B. bei Depression / psychotischen Patienten - (noch mehr?)Selbstverletzungen dämpfen emotionale Anspannungszustände. Das selbstschädigende Verhalten wird damit negativ verstärkt. Schwierig daran auch: Das Erlernen alternativer Regulationsstrategien bleibt aus.antidissoziativ: wollte darauf hinaus, dass das Sehen des Blutes und die Wärme erleichternd wirken (Zitat Prüfungsprotokolle)
  • Erzähl mir was zu Dissoziationen. Was machst du, wenn ein Klient plötzlich dissoziiert? Was, wenn er bzgl. der Hörmodalität dissoziiert und Ansprechen nichts bringt? Ist Dissoziation gut oder schlecht? Es kann unterschieden werden zwischen psychologischen dissoziativen Phänomenen, wie Derealisation und Depersonalisation und somatoformen Phänomenen, wie Analgesie (Aussprache Analgesie: An-algesie, Betonung leicht auf erster Silbe), Verlust der Kontrolle über die Willkürmotorik oder Veränderung der kinästhetischen Wahrnehmung (Bewegungswahrnehmung), der Optik oder Akustik.mögliche Anzeichen für Dissoziationen: - nach unten gerichteter Blick - wenig Körperbewegung, Patient wirkt wie erstarrt - in sich gekehrt, selbstversunken - schläfrig, benommen, verlangsamt - desorientiert, erinnert sich nicht an Fragen - keine oder langsame Reaktion auf AnspracheIch spreche ihn mit seinem Namen an, sage ihm den Tag, wo er ist und dass er in Sicherheit ist Ich habe idealerweise davor mit ihm abgesprochen, ob ich ihn in so einem Fall berühren darf, berühre ihn ganz kurz am Arm (Berührungen können auch problematisch sein, wenn er in einer traumatischen Erinnerung ist) wenn das Problem schon bekannt ist, vorher auch absprechen: gibt es typische Situationen, in denen Sie dissoziieren? Wie kündigt sich das an? Gibt es etwas, dass ich dann tun kann / auf gar keinen Fall tun sollte?Auch stechende Gerüche können helfen (Ammoniak).Wenn schon bekannt ist, dass er häufiger dissoziiert - … können auch Gleichgewichtsübungen während der Konfrontation durchgeführt werden, z.B. auf einem Kippbrett - geht wohl mit Gehirnprozessen einher, die mit Dissoziationen wenig kompatibel sind, macht es unwahrscheinlicher. - Konfrontation mit offenen Augen - nicht in Gegenwart - während Konfrontation Gegenstände halten, die positiv besetzt sind / das gegenwärtige Leben symbolisieren („grounding objects“)In der traumatischen Situation sind Dissoziationen ganz kurzfristig betrachtet auf eine Art gut - im Sinne einer Erleichterung: das Erleben ist zu belastend, deshalb kommt es zur Dissoziation. Daraus kann sich dann aber ergeben, dass die traumatischen Erinnerungen fragmentiert, nicht integriert abgespeichert sind und sehr häufig ins Erleben dringen.Wenn Erinnerungen kommen und dann dissoziiert wird, ist es auch kurzfristig leichter so - so kann dann aber nicht die Erfahrung gemacht werden, dass bestimmte Reize in der heutigen Situation gar nicht mehr gefährlich sind. Dissoziationen breiten sich dann auch noch aus, es kommt zu einer Reizgeneralisierung.
  • Erzähl wir was zur PTBS. Wie ist das mit dem Traumagedächtnis? Ist ein rationales / alexithymes Erleben des Traumas gut oder schlecht? Bei traumatischen Erfahrungen ist die Amygdala überaktiviert. Sie macht den Körper bereit bei Gefahr-> Überschuss an Gluccocorticoiden („Stresshormonen“)-> Lähmung des Hippocampus (bei Gluccocorticoiden wird er zunächst einmal aktiver, wenn eine gewisse Schwelle überschritten wird aber gelähmt)-> der Hippocampus bildet „kalte“ Erinnerungen. Er speichert normalerweise Inhalte zusammen mit raum-zeitlichen Informationen und im autobiographischen Kontext ab. Das ist nun nicht möglich.-> bei einer PTBS sind die traumatischen Gedächtnisinhalte fragmentierteine einzelne traumatische Erinnerung (z.B. Bild, Geräusch, Geruch, Körperwahrnehmung) aktiviert andere Erinnerungsteile (z.B. kognitiv, emotional, physiologisch) -> es kommt zu häufigem Wiedererleben - ohne das vollständige Bewusstsein, dass es sich dabei um eine Erinnerung handelt (Erinnerung nicht im raum-zeitlichen Kontext) und fragmentiert-> trotz häufigem Wiedererleben ist es vielen Patienten nicht möglich, von dem Ereignis detailliert, gut zusammenhängend und chronologisch zu berichten, insbesondere bei den emotionalsten Teilen des traumat. EreignissesDie Aktivierung des Trauma-Gedächtnisnetzwerkes ist mit Angst verbunden -> Vermeidungauch physiolog. Erregung kann das Netzwerk triggern mitunter wird jedes affektive Arousal vermieden, auch positive Emotionen -> emotionale TaubheitSchlecht, deutet auf eine peritraumatische Dissoziation hin. Dissoziation ist ein Prädiktor für das spätere Ausmaß der PTBS.
  • Was machst du, wenn ein Borderliner DBT doof findet? Wie würdest du zu DBT motivieren? Was, wenn er über seine Traumata einfach mal sprechen will („einfach mal alles loswerden / rauslassen, auch wenn ich mich dann halt mal verletzen muss“?) Gründe erfragen, schlechte Erfahrung damit gemacht? gucken, ob das beziehungsmotiviert ist, z.B. will individueller behandelt werden -> entsprechend komplementär Beziehung gestalten. Einzelne Bausteine nehmen.zu DBT motivieren: Störungsmodell besprechen - DBT liefert AnsatzpunkteWollte auf unrealistische Katharsis-Vorstellung vieler Klienten hinaus (Zitat Prüfungsprotokolle). -> Es einfach loszuwerden bringt nichts, gibt da keine Katharsis. Es ist wichtig, zuerst emotionsregulierende Fertigkeiten aufzubauen, sodass dann bei einer Konfrontation mit vertieftem Erleben nicht mehr Selbstverletzungen eingesetzt werden, sondern ein Umlernen geschehen kann. -> „Es wird Ihnen nur besser gehen, wenn sie aktiv emotionsregulierende Fertigkeiten üben.“
  • Kennen Sie außer KOP noch Ansätze, die auf die Beziehungsgestaltung achten? (wollte auf DBT hinaus) Wie sieht die Beziehungsgestaltung in der DBT aus? Wie geht man in der DBT mit dem Problem um, dass kleinere Beziehungskrisen auftreten können? der Therapeut sollte sehr authentisch und als Gegenüber, nicht rein neutral, auftreten, weil Borderline-Patientinnen ein sehr gutes Gespür für Unauthentizität haben und weil sie eine normale Beziehungserfahrung machen sollen - eine totale Zurückhaltung des Therapeuten, technische Neutralität, widerspricht jeder normalen menschlichen Interaktion - private Informationen zu Rahmenfakten (Ehestand, Kinder) dürfen mitgeteilt werden - jeder Therapeut muss dabei seine persönlichen Grenzen ausloten, die Patienten sollen die Erfahrung machen, dass er diese dann wie ein normaler Mensch kommuniziert - der Therapeut sollte in Krisensituation telefonisch erreichbar sein - Zuwendung wird eingesetzt: mehr Zuwendung (verbal und nonverbal) wenn Patienten etwas Aversives in Angriff nehmen bzw. umgekehrt bei therapieschädigendem Vh. (z.B. eine Sitzung ausfallen lassen), Kommunikation, dass Entzug von Zuwendung aufgrund des Verhaltens: Sie sind mir so wichtig, deshalb darf ich da nicht nachlässig sein: wenn sie sich das nächste Mal selbst verletzen, ohne mich anzurufen, sollten wir eine Stunde ausfallen lassen) - Therapeut als „Cheerleader“, feuert an, unterstützt aktiv - die DBT geht davon aus, dass von der inhaltlichen Ebene auf die Beziehungsebene gewechselt werden muss, wenn sich dort ein Problem ergibt - Persönlichkeitsstörungen sind Beziehungsstörungen -> es ist vorhersehbar, dass diese sich auch in der therapeutischen Beziehung zeigen - Als Therapeut bietet man eine verlässliche, validierende Beziehung an, die Patienten können eine korrigierende Erfahrung machen - + es wird zu Beginn der Therapie auch analysiert, wie es zum, wenn vorhanden, letzten Therapieabbruch kam + besprochen, wie in der jetzigen Therapiesituation mit schwierigen Situationen umgegangen werden soll
  • Was ist dialektische Beziehungsgestaltung? Linehan meint mit Dialektik einerseits die geistige Grundhaltung, die aus dem ZEN erwächst und die Kraft für Veränderungen aus dem inneren Prinzip von Widersprüchen zieht, aus der Spannung zwischen Dualismus und Einheitpraktisch bedeutet das: Wann immer der Therapeut ein Beziehungsangebot spürt, sollte er es einerseits aufgreifen und andererseits relativieren, Bsp.:P: Endlich fühle ich mich wahrgenommen und verstanden.Th: Ja, wir kommen sehr gut zurecht. Deshalb sollten sie vorsichtig sein, nicht von mir abhängig zu werden. Wie können Sie dafür sorgen, im Alltag jemanden zu finden, bei dem sie das erleben können?+Wenn ein Therapeut aversive Emotionen spürt, sollte er sie wahrnehmen und als individuelle Reaktionen auf gegenwärtiges Verhalten seiner Patientin beschreiben - nicht die Gegenübertragung deuten! - z.B. „Ich fühle mich hilflos, wenn Sie mir von Suizidgedanken berichten und dann schweigen. Dann ist es bei mir so, dass ich ärgerlich werde. Wenn ich mich ärgere, übersehe ich ihre bedürftigen Seiten, die eigentlich Unterstützung brauchen. Wollen Sie das?“Neben der Beziehungsgestaltung zeigt sich die Dialektik der DBT auch in den Techniken (Kombination von Akzeptanz, Achtsamkeitsmethoden, mit Strategien zur Veränderung)
  • Welche anderen Formen der Beziehungsgestaltung außer der komplementären kennen Sie? - dialektisch - Psychoanalyse: Therapeut ist neutral und abstinent, konfrontiert; Therapeut & Patient schließen ein Arbeitsbündnis - bei ich-strukturellen Störungen auch stützend, Therapeut als Beziehungspartner zur Nachreifung
  • Was bedeutet validieren? Bohus: Validieren ist eine Methode der Kommunikation, die im Rahmen der DialektischBehavioralen Therapie von Borderlinepatienten eingesetzt wird. Das Ziel dieser Gesprächstechnik ist, einerseits das subjektive Empfinden der Patienten anzuerkennen, andererseits zu verdeutlichen, dass noch andere Verhaltens- und Erlebensweisen möglich wären, die gegebenenfalls hilfreicher (funktionaler) wären. Es werden sechs „Stufen“ unterschieden:V1 Aufmerksames Zuhören: der Therapeut ist wach, zugewandt, fragt nach und hütet sich vor Bewertungen+vermittelt Wertschätzung - ansonsten wenig therapeutische WirkungV2 Modalitätskonforme Validierung: Der Therapeut vermittelt, was er verstanden hat (KOP: Paraphrase)Beispiel: P.: „Ich war stocksauer.“ T.: „Sie waren total wütend.“ P.: „Genau, ich war rasend.“ Kognition → Kognition: „Meine Freundin hat mich angeschrien.“ → „Sie hatten also einen Konflikt mit ihrer Freundin.“ Emotion → Emotion: „Ich war stocksauer.“ → „Sie waren enorm wütend.“ +vermittelt Verständnis, ist beziehungsfördernd - ist aber nicht auf Veränderung ausgerichtetV3 Kreuzmodale Validierung (Aussprechen von nicht Verbalisiertem):Der Therapeut spricht Emotionen, Gedanken oder Handlungsentwürfe aus, die der Patient nicht selbst ausgesprochen hat (KOP: Verbalisierung) Kognition → Emotion: „Meine Freundin hat mich Arsch genannt.“ → „Sie sind jetzt wütend.“ Emotion → Kognition: „Ich bin wütend.“ → „Sie denken wahrscheinlich: 'Der würde ich am liebsten den Kopf einhauen’.“V4 Validierung in Bezug auf biographische Erfahrungen:Der Therapeut bezieht die gegenwärtigen Reaktionsmuster auf frühere Lernerfahrungen: „Bei Ihrer Vorgeschichte ist es verständlich, dass es Ihnen heute schwerfällt, sich heute von Männern abzugrenzen.“+einsichtsfördernd - schemakonsolidierend V5 Validierung der jeweils aktivierten Schemata:Der Therapeut betont, dass die Sichtweise der Patientin subjektiv stimmig ist, Beispiel: „Wenn Sie davon ausgehen, dass jede Form der Abgrenzung die Sache nur noch schlimmer macht, weil der Mann sich das nicht bieten lässt und dann völlig unkontrollierbar wird, kann ich verstehen, dass Sie sozusagen Schadensbegrenzung betreiben und lieber gar nichts äußern.“+einsichtsfördernd +veränderungsorientiertV6 Normative Validierung:„Das ist normal, das wäre mir genauso gegangen.“+zum Abbau von Scham und Selbstzweifeln +starker Beziehungsaufbau - u.U. Stabilisierung von Verhaltensmustern
  • Wie würden Sie Validierung bei psychotischen Erkrankungen anwenden? mögliche normative Validierung: Sehr viele Menschen hören Stimmen in Stresssituationen (rund 10 % der Menschen), 1 % chronisch - Stimmen hören allein ist zwar außergewöhnlich, aber noch nicht pathologisch(möglicherweise sind die Stimmen teilweise lautwerdende Gedanken. Durch die Konzentration auf den eigenen inneren Dialog kann er außer Kontrolle geraten)-> Normalisierung der Symptomatik, damit diese weniger Stress erzeugt und damit auch das Risiko für Rückfälle sinktValidierung des Erlebens ohne den Wahn zu bestärken: - nicht: „Das ist ja schlimm, dass Sie verfolgt werden“ - sondern: „Es muss sehr ängstigend sein, wenn Sie glauben, dass Sie verfolgt werden“ - / „Ich kann mir vorstellen, dass es sich wunderbar anfühlt, zu glauben, dass Sie von Gott gesandt sind. Gleichzeitig habe ich daran Zweifel.“
  • Hat ein Patient eine drogendinduzierte Psychose, wenn er kifft und dann psychotisch wird? Das kommt darauf an, ob die anderen Kriterien erfüllt sind. Nach ICD-10:A. Beginn der psychotischen Symptome während des Substanzgebrauchs oder innerhalb von zwei Wochen nach Substanzgebrauch. B. Dauer der psychotischen Symptome länger als 48 h. (Sonst könnte es auch noch die Cannabiswirkung sein). C. Dauer der Störung nicht länger als sechs Monate. (Wenn doch, dann wird die Diagnose umgewandelt in z.B. Schizophrenie / wahnhafte Störung / …)
  • Welche verhaltenstherapeutischen Verfahren kennen Sie zur Behandlung akut psychotischer Patienten? Psychoedukation zu Medikation, Sinn und möglichen Nebenwirkungen, um die Compliance zu steigern - Vulnerabilitäts-Stress-Modell erklären - Vulnerabilitätsfaktoren: - genetische Disposition (steigend mit dem Grad biologischer Verwandtschaft) - Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen - postnatale Hirnentwicklungsstörungen, z.B. Cannabiskonsum in jungen Jahren - Folge: gestörter Hirnstoffwechsel - „So wie ein Diabetiker Insulin benötigt, um stabil zu bleiben, brauchen Sie ein Medikament zur Stabilisierung Ihres Hirnstoffwechsels. Gleichzeitig können Sie mit Vhweisen dazu beitragen, Ihren Gesundheitszustand zu stabilisieren. So wie ein Diabetiker Zucker meiden sollte, ist es bei Ihnen Stress, der nicht guttut.“ - psychotische Symptome entstigmatisieren - reduziert schonmal Stress: - „Menschen reagieren unterschiedlich auf Stress. Manche bekommen Magengeschwüre, andere Hautausschläge, manche werden depressiv und Andere entwickeln psychotische Symptome. Aber Sie sind dem nicht hilflos ausgeliefert. Sie können Stressfaktoren reduzieren und lernen, mit Stress umzugehen.“ - Coping Techniken: Erarbeitung von Strategien im Umgang mit Stimmenhören -> Erlangen von Kontrolle und Selbstwirksamkeit, z.B.: - sich mit anderen Geräuschen ablenken - Entspannungsübungen - mit Freunden darüber reden - sie protokollieren, um herauszufinden, was sie auslöst - beruhigende Kommentare erarbeiten - Achtsamkeit bei medikamentös eingestellten Patienten mit persistierendem, chronischem Stimmenhören (nicht bei akut psychotischen Patienten) - Focusing Techniken: - sich eine gewisse Zeit am Tag mit den Stimmen auseinandersetzen, mit den Stimmen reden, sie fragen, warum sie solche Sachen sagen, mit Ihnen diskutieren und üben Ihnen zu widersprechen. Sich danach wieder den üblichen Dingen zuwenden - versuchen, die Stimmen bewusst hervorzurufen und sie dann zu verändern (Ton, Inhalt, Geschlecht, Lautstärke), ist eine Möglichkeit -> Reduktion der Angst - auch Analyse der individuellen Bedeutung der Stimmen mit Bezug zur Biografie oder grundlegenden Lebensthemen ist möglich - bei paranoiden Gedanken Einübung des Infragestellens - was wären die Konsequenzen, wenn ich so denke? Was wären alternative Erklärungen? Was habe ich für Anhaltspunkte / Was spricht dagegen? - Realitätstests, z.B. - welche Anzeichen in den Gesichtern Anderer gibt es dafür, dass sie über den Patienten reden und ihn feindselig mustern? - Patienten, die glauben, Gedanken lesen zu können, sollten die entsprechenden Personen befragen, an was sie tatsächlich gedacht haben - im sokratischen Dialog vorsichtig logische Fehler aufdecken - richtiger Zeitpunkt zur Umstrukturierung eines Wahns: wenn Zweifel zumindest minimal zugelassen werden - ansonsten kann der Wahn durch kritische Fragen noch ausdifferenzierter werden - Angehörigengespräche, damit diese gut unterstützen können: - Informationsvermittlung zur Krankheit, Behandlung und Rückfallprophylaxe - emotionale Entlastung der Angehörigen - Erklärung des High-Expressed-Emotions-Konzepts - Feindseligkeit & emotionales Überengagement (auch positives) machen Rückfälle wahrscheinlicher (es gibt auch ein Familientrainingsprogramm um High expressed emotions abzubauen)- Sensibilität für Belastendes erhöhen, Stressbewältigungsstrategien erarbeiten - Metakognitives Training - kognitive Fehler (z.B. voreiliges Schlussfolgern) und einseitige Problemlösestile, werden spielerisch vor Augen geführt, es wird versucht, andere Denkstile einzuüben - Erarbeitung von Frühwarnzeichen & Erarbeitung eines Krisenplans - Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung z.B. beim Thema Selbstwert, Beziehungen gestalten, veränderte berufliche Perspektiven, traumatische Erlebnisse während der Positivsymptomatik - zur Behandlung der Negativsymptomatik Aktivierung wie bei depressiven Patienten - ausgeglichenes Verhältnis von angenehmen Aktivitäten und Pflichten - Aufbau positiver Aktivitäten - Entwicklung realistischer Lebensziele - Integriertes psychologisches Therapieprogramm für schizophrene Patienten (IPT) - Gruppenprogramm, soll die Denkfähigkeit und soziale Fertigkeiten verbessern - Training sozialer Kompetenz - Problemlösetraining
  • Welche klassisch verhaltenstherapeutischen Techniken gibt es? 1) Operante Verfahren a) zum Aufbau von Verhalten: positive und negative Verstärkung: - shaping: schrittweise Ausformung des Zielverhaltens, indem zunächst erste Ansätze positiv verstärkt werden - chaining: Aufbau einer komplexen Vh-weise: das letzte Glied der Kette wird als Erstes verstärkt, die Verhaltenskette wird von hinten ausgeformt - Beispiel: ein Kind soll lernen, sich selbstständig anzuziehen. Es wird zuerst der letzte Schritt, das Anziehen der Schuhe, ausgeformt (shaping). Schrittweise werden die anderen Vh-weisen ausgeformt, verstärkt wird immer erst nach dem Schuhe anziehen. - prompting: verbale oder verhaltensmäßige Hilfestellung, die die Aufmerksamkeit der Person auf das gewünschte Vh. lenkt - fading: schrittweises Ausblenden von verbalen, bildlichen oder verhaltensmäßigen Hilfsstimuli. Selbstständige Ansätze werden konsequent verstärkt. - Token Economies: Einsatz von Verstärkern, die man gegen etwas eintauschen kann b) zum Abbau von Verhalten: Bestrafungen Typ I und II: - Bestrafung / Typ I: Anwendung eines aversiven Reizes auf unerwünschtes Vh. (C-) - Löschung / Bestrafung Typ II: Entfernen des positiven Verstärkers, der das Problemvh. aufrecht erhält. Löschung benötigt Zeit, ist deshalb nicht sinnvoll wenn das Problemvh. sofort unterbunden werden soll - Checking: Spezialfall der Löschung, erfolgt graduiert, z.B. Einschlaftraining bei Säuglingen (frühestens ab 10 Monaten) - Response cost: Spezialfall der Löschung, bereits erhaltene Verstärker werden wieder entzogen, z.B. Tokens - Timeout: Alle potenziellen Verstärker des Verhaltens werden unerreichbar gemacht - ist v.a. indiziert, wenn es schwierig ist, alle relevanten Verstärker zu identifizieren - Sättigung: tritt ein, wenn immer wieder der gleiche Verstärker verabreicht wurde (Bsp.: einem geistig Behinderten, der Papier hortet, wird beliebig viel Papier zur Verfügung gestellt) - Beschränkung: physikalische Behinderung eines Verhaltens, dadurch kann es kurzfristig reduziert werden (z.B. Alkohol unzugänglich machen) - Verstärkung inkompatibler Vh.-weisen: ein mit dem unerwünschten Vh. unvereinbares Verhalten wird verstärkt (z.B. beim Habit-reversal-Training - systematische Unterbrechung eines automatischen Verhaltens durch ein inkompatibles, z.B. statt Nägelkauen die Hände zu Fäusten ballen c) Methoden zur Stabilisierung von Verhalten, z.B.: - Therapeutische Hausaufgaben- Verhaltensverträge - Mediatorentrainings 2) Expositionsverfahren - Techniken der Stimuluskontrolle (basierend auf Klassischer Konditionierung)
  • Was sind Token Economies und bei welchen Störungsbildern werden sie eingesetzt? Verstärker, die man gegen etwas tauschen kann (z.B. Punkte, Murmeln, Smileys, Geld)ermöglichen eine zeitlich kontingente Verstärkung des Zielverhaltens und eine weniger schnell eintretende Sättigunghäufig bei ADHS, auch bei Autismus, Essstörungen, aber auch zur Selbstkontrolle, z.B. bei RaucherentwöhnungBei unerwünschtem Vh. können Tokens auch entzogen (Response-Cost)
  • Wird Bestrafung in der Therapie eingesetzt? Bestrafung und allgemein Methoden zum Abbau unerwünschten Verhaltens sollten immer kombiniert werden mit der Förderung des Aufbaus erwünschter VerhaltensweisenBestrafung hat meistens keine langfristigen Effekte, Verhalten wird nur unterlassen solange Kontrolle und Bestrafung da sinddurch Bestrafung wird auch der Therapiekontext negativ besetztBestrafung Typ I: Antabus-Therapie bei Alkohol, erfordert natürlich die Zustimmung des Patienten, kann gerechtfertigt werden dadurch, dass ein Verzicht auf Bestrafung noch negativere Folgen hat (wie auch bei selbstverletzenden Verhaltensweisen) - Antabustherapie wird praktisch nicht mehr praktiziertBestrafung Typ II (/ indirekte Bestrafung / negative Bestrafung): Entzug von Aufmerksamkeit, wenn Aufmerksamkeit ein Verstärker ist, z.B. bei Kindern bei unerwünschten Verhaltensweisen / In der DBT: Bei therapieschädigendem Verhalten wird z.B. eine Sitzung gestrichen - sollte immer damit verbunden werden, dass Aufmerksamkeit / Verstärkung für erwünschte Vhweisen da ist
  • Ein Patient muss immer drei Gläser Sekt trinken, bevor er zu einer Feier geht. Von welcher Verstärkung sprechen wir hier? Warum? Negative Verstärkung. Durch das Sekt trinken werden z.B. unangenehme Gedanken / Angst gehemmt, fallen weg („negativ“). Dass etwas Unangenehmes wegfällt, verstärkt das Verhalten, Sekt zu trinken (die Auftretenswahrscheinlichkeit wird erhöht).
  • Was wird bei einer systematischen Desensibilisierung nach Wolpe gemacht? 1. Einübung eines Entspannungsverfahrens (Progressive Muskelrelaxation) 2. Erstellen einer individuellen Angsthierarchie mit ca. 10 Items 3. Stufenweise Darbietung der Situation in der Vorstellung (in sensu) unter Entspannung. Jedes Item wird mehrfach durchgearbeitet, bis die Situation angstfrei erlebt werden kann.Wirkmechanismus: Die Grundannahme besteht in der Hemmung von Angst durch eine antagonistische Reaktion (von Wolpe als „reziproke Hemmung“ bezeichnet).Als weitere Wirkmechanismen wurden diskutiert: Habituation, Löschung, soziale Verstärkung der neuen, aktiven Bewältigungsstrategie, Aufbau veränderter Erwartungen.Heute geht man davon aus, dass für eine erfolgreiche Behandlung weder Entspannung noch Hierarchisierung nötig sind.allgemeine Wirkmechanismen bei Konfrontationsverfahren: - Habituation - Neurowissenschaften: nicht Löschung der Angstnetzwerke, sondern Stärkung von Netzwerken, die einen hemmenden Einfluss auf die Amygdala haben - steht im Einklang mit kognitiven Erklärungsansätze: korrektive Lernerfahrungen -> die angstauslösende Situation wird als weniger gefährlich und handhabbar bewertet + Training von Kompetenzen, die für die Bewältigung wichtig sind, z.B. die Angst einfach wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten, und wahrzunehmen, wie sie auch wieder abnimmt
  • Welche kognitiven Verfahren gibt es? Kognitive Therapie nach Beck - Rational-Emotive Therapie nach Ellis - Kognitive Verhaltensmodifikation nach Meichenbaum - Selbstinstruktionstraining - Stressimpfungstraining - verdeckte Verfahren - Problemlösetraining
  • Was sind die zwei wichtigsten Namen der kognitiven Therapie und was haben sie gemacht? Kognitive Therapie nach Beck - dysfunktionales Denken als ätiologisch für Depressionen, die anderen Depressionssymptome (sozialer Rückzug, Inaktivität etc.) als Folge - kognitive Triade Depressiver 1. negative Sicht des Selbst 2. negative Sicht der Umwelt (Quelle von Enttäuschung) 3. negative Sicht der Zukunft - kognitive Triade ist Folge negativer Grundüberzeugungen / dysfunktionaler Schemata (durch frühe Lernerfahrungen bedingt) Das Denken depressiver ist außerdem durch logische Fehler geprägt. Sie bestätigen die Grundannahmen und halten sie aufrecht. Diese Denkfehler (und im günstigsten Fall auch Grundüberzeugungen) sollten in der Therapie korrigiert werden:
- Willkürliches Schlussfolgern - „Ich habe in der Klausur versagt. Ich kriege einfach nichts auf die Reihe.“ - Personalisierung - „Dass meine Frau eine Affäre mit diesem Koch hat, hängt damit zusammen, dass ich nicht kochen kann.“ - Maximieren und Minimieren - „Dass ich die Klausur bestanden habe ist selbstverständlich. Aber dass der Gutachter gesagt hat, dass ich den Bericht ergänzen muss, zeigt mal wieder, wie wenig ich kann.“ - Übergeneralisieren - „Dass mein Mann ausgezogen ist, zeigt, wie Männer so sind.“ - selektives Verallgemeinern - „Dass mein Mann mir nur einen Kuss auf die Stirn gegeben hat, zeigt, dass er mich nicht liebt.“ Wobei der gleiche Mann an dem Abend einen Korb Wäsche faltete und den Nacken massierte. - dichotomes Denken - „Ich habe dicke Arme. Ich bin nur ein Stück Fett.“ dabei: tolle Fesseln, definierte Beine, hübscher Po, tolle innere Werte. - Katastrophisieren - „Mein Mann hat keine Lust auf Urlaub. Er will mich verlassen.“ - emotionale Beweisführung - „Ich fühle mich ungeliebt, also liebst du mich nicht.“ - Etikettierung - „Ich habe die Prüfung nicht bestanden. Ich bin ein Versager.“ - Gedankenlesen - „Die halten mich für langweilig.“ - Tunnelblick (selektive Aufmerksamkeit): - Meine Frau hat diese Affäre. Mein Leben ist verpfuscht.“Therapie 1. Es werden die Zusammenhänge zwischen Denken, Fühlen & Handeln erklärt. 2. die verzerrten Wahrnehmungen, fehlerhaften Denkweisen und dysfunktionalen Einstellungen werden herausgearbeitet: - Spaltentechnik - Hausaufgaben - Erarbeitung alternativer Kognitionen mit sokratischer Gesprächsführung - durch kognitive Proben werden konkrete Bewältigungsstrategien und ihre Konsequenzen imaginiert, um die charakteristischen Denkmuster zu ändern (Rettenbach) Rational-Emotive Therapie nach Ellis- psych. Störungen als Resultat einer verzerrten, irrationalen Denkweise - irrationale Denkmuster sind biologisch prädisponiert und werden durch Erziehung und Fremdindoktrination erlernt -> es bildet sich ein dogmatisches Gedanken- und Bewertungssystem (belief system). - In Belastungssituationen werden die irrationalen Gedanken vermehr aktiviert und es kommt zur Ausbildung einer psychischen Störung, die durch fortgesetzte Selbstindoktrination in Form innerer Selbstgespräche aufrecht erhalten wird - Die RET beruht auf der ABC-Theorie: - A: Activating Event: Auslösendes, internes oder externes Ereignis - B: Belief: Bewertung des Ereignisses - C: Consequences: Emotionale Reaktionen und Verhaltensweisen - zentrale Annahme: nicht das Ereignis A löst die emotionalen Konsequenzen C aus, sondern die Bewertung B - Ellis identifizierte bei seinen Patienten zwölf typische irrationale Glaubenssätze („das schmutzige Dutzend“) wie z.B. „Ich muss immer gemocht werden“, denen drei irrationale Ideologien („mussturbatorische Forderungen“) zugrunde liegen: 1. Ich muss erfolgreich sein! 2. Du musst mich gut behandeln! 3. Meine Lebensbedingungen müssen gut sein! Ziel der RET ist eine Änderung der „philosphischen Einstellungen zum Leben“ / diese Forderungen in nicht zwingende Präferenzen zu verwandeln.Therapie: a) Kognitiv orientierte Techniken - Vermittlung des ABC-Modells - Erfassung der irrationalen Bewertungen (des belief-systems), indem ABC-Modelle zu Situationen erstellt werden, die mit einem problematischen Verhalten oder Erleben verbunden waren - rationale Disputation: ABCDE- Technik (D = Disputation, E = neuer Effekt), wichtigste Methode: sokratischer DialogDer Therapeut geht aktiv und stark direktiv vor (Rolle eines „Erziehers“)b) behaviorale Techniken wie z.B. Verhaltensexperimente / Befragung anderer Personenc) emotiv-evokative Techniken wie Übungen zum Gefühlserleben und Gefühlsausdruck, Humor und auch Provokation, gezielte Selbstöffnung des Therapeuten, Sprichwörter, Lieder, Gedichte, Bibliotherapie
  • Was sind Verfahren zur Exploration dysfunktionaler Gedanken? störungsspezifische Fragebögen, die bestimmte typische dysfunktionale Gedanken abfragen („Bestätigungsmethoden“), z.B. Fragebogen zu sozialphobischen Einstellungen (Stangier) / Skala dysfunktionaler Einstellungen (Beck) - Gedankenprotokolle (Situation, Emotion, automatischer Gedanke) - Methode des lauten Denkens (Situation vorstellen oder in der Situation laut denken) - worst-case Szenario beschreiben lassen - Exploration eines aktuellen Ereignisses, das mit dem zu bearbeitenden Problem zu tun hat, Exploration der Gedanken - wenn der Klient in der Sitzung Affekte erlebt, die mit dem Problem zu tun haben, kann er direkt nach damit zusammenhängenden Gedanken gefragt werden - Exploration von Gedanken in Rollenspielen - Symptominduktion durch Verhaltensexperimente, Exploration der Gedanken
  • Was gibt es für Möglichkeiten, grundlegende Annahmen zu identifizieren? in der kognitiven Therapie: - indem automatische Gedanken protokolliert werden (Drei-Spalten-Technik, ausgehend von einem unangenehmen Gefühl) - z.B. „Oh Gott, das schaffe ich nie“ - mehrmalige Analyse der Bedeutung der automatischen Gedanken - Z.B.: „Warum ist es wichtig Mathe zu können?“-> bedingte Kognitionen, z.B. „Wenn ich nicht alles kann, bin ich ein Versager.“ -> Grundüberzeugungen, situationsübergreifen, starr, übergeneralisiert (z.B.: „Ich bin unfähig“)In der KOP über Klärung in der Sitzung: wiederholte Analysen emotionaler Situationen - Was hat das für Sie bedeutet / Was sagt Ihnen das? / …
  • In welchen theoretischen Konzepten spielt Hoffnungslosigkeit eine Rolle? Theorie der erlernten Hilflosigkeit (?) (Frage stand unter Überschrift („Fragen zu Depression“))
  • Was unterscheidet Hoffnungslosigkeit und Hilflosigkeit? Hoffnungslosigkeit ist zwar auch kognitiv bedingt, aber eher ein GefühlHilflosigkeit beruht auf den Erfahrungen - bei geringer Selbstwirksamkeitserwartung z.B. eher Hilflosigkeit
  • Was sind die Wirkfaktoren nach Grawe? Welche Bedeutung hat die therapeutische Beziehung? Ist sie auch ein Wirkfaktor? 1) Problemaktualisierung: die therapeutisch zu bearbeitenden Probleme müssen im Hier und Jetzt erlebt werden (z.B. Situation, in der Problem auftritt durch intensives erzählen & imaginieren erlebnismäßig aktualisieren)2) Ressourcenaktivierung3) Problembewältigung (z.B. Begleitung in Exposition / korrigierende emotionale Erfahrung)4) Motivationale Klärung (Klärung von Erleben & Verhalten in Hinblick auf bewusste und unbewusste Ziele, Bedürfnisse und Ängste)Auch die therapeutische Beziehung beeinflusst den Therapieerfolg. Es handelt sich dabei um eine Moderatorvariable, die die Qualität der inhaltlichen Arbeit beeinflusst ( - oder sogar um eine Mediatorvariable: ohne gute therapeutische Beziehung ist keine wirkliche inhaltliche Arbeit möglich)
  • Was kann alles unter die dritte Welle der VT gefasst werden? Schematherapie: - Young beobachtete, dass nicht alle Patienten problemlos mit strukturierten Kurzzeitprogrammen behandelt werden können und integrierte - interpersonelle und psychodynamische Behandlungselemente - und das Konzept der Akzeptanz: fürsorgliches, akzeptierendes „Nachbeeltern“ von Kindmodi.DBT: - Linehan beobachtete, dass Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung auf klassische kognitiv-behaviorale Therapie nur unzureichend ansprachen integrierte Achtsamkeit und Akzeptanz in ihre Behandlung.Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT): - Hayes betont die Bedeutung von Akzeptanz und Werten.CBASP: - integrierte Übertragung.Emotionsfokussierte Therapie (Greenberg): - Bewussteres Wahrnehmen von Emotionen und Annehmen, Sinngebung, Umwandlung, Regulation von Emotionen- Weitere Entwicklungen legten den Schwerpunkt statt auf inhaltliche Merkmale kognitiver Abläufe auf die Haltung, die Patienten zu ihren Kognitionen und anderen inneren Erfahrungen haben (neben ACT z. B. noch die Metakognitive Therapie nach Wells).
  • Was ist Achtsamkeit? Achtsamkeit ist die beabsichtigte Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Gegenwart / den aktuellen Moment. Achtsamkeit heißt, alles was im gegenwärtigen Moment geschieht, bewusst wahrzunehmen, ohne zu urteilen / zu bewerten (nach Kabat-Zinn).
  • Was wird bei einer systematischen Desensibilisierung nach Wolpe gemacht? 1. Einübung eines Entspannungsverfahrens (Progressive Muskelrelaxation) 2. Erstellen einer individuellen Angsthierarchie mit ca. 10 Items 3. Stufenweise Darbietung der Situation in der Vorstellung (in sensu) unter Entspannung. Jedes Item wird mehrfach durchgearbeitet, bis die Situation angstfrei erlebt werden kann.Wirkmechanismus: Die Grundannahme besteht in der Hemmung von Angst durch eine antagonistische Reaktion (von Wolpe als „reziproke Hemmung“ bezeichnet).Als weitere Wirkmechanismen wurden diskutiert: Habituation, Löschung, soziale Verstärkung der neuen, aktiven Bewältigungsstrategie, Aufbau veränderter Erwartungen.Heute geht man davon aus, dass für eine erfolgreiche Behandlung weder Entspannung noch Hierarchisierung nötig sind.allgemeine Wirkmechanismen bei Konfrontationsverfahren: - Habituation - Neurowissenschaften: nicht Löschung der Angstnetzwerke, sondern Stärkung von Netzwerken, die einen hemmenden Einfluss auf die Amygdala haben - steht im Einklang mit kognitiven Erklärungsansätze: korrektive Lernerfahrungen -> die angstauslösende Situation wird als weniger gefährlich und handhabbar bewertet + Training von Kompetenzen, die für die Bewältigung wichtig sind, z.B. die Angst einfach wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten, und wahrzunehmen, wie sie auch wieder abnimmt.
  • Was ist ein Selbstinstruktionstraining? Beschreiben Sie, wie genau das funktioniert. Bei welchen Patienten ist es sinnvoll? Ziel: Vermittlung zielführender Selbstinstruktionen (Handlungsanweisungen an sich selbst)Indikation: ursprünglich für Kinder entwickelt, die für sprachliche Instruktionen nur wenig erreichbar waren, z.B. bei Impulsivität, Hyperaktivität, Aggressivität. Kann aber auch bei Erwachsenen zur Veränderung problematischer Selbstinstruktionen, z.B. bei Prüfungs- und Versagensängsten eingesetzt werden.Durchführung:1.) Modelllernen: Der Therapeut führt unter lautem Sprechen eine Aufgabe durch. 2.) Offene externale Instruktion: Der Therapeut spricht dem Patienten die Anweisung laut vor, dieser versucht sie zu bewältigen. 3.) Offene internale Instruktion: Der Patient spricht sich selbst laut die Anweisung vor und führt die Aufgabe durch 4.) Ausblendende offene Instruktion: Der Patient spricht die Anweisung nur noch leise 5.) Verdeckte Selbstinstruktion: Der Patient gibt sich die Anweisung nur noch gedanklich.
  • Was genau bedeutet „der Therapeut muss ein Modell für den Patienten sein?“ Modelllernen Bandura: Wenn ein Verhalten bei einer anderen Personen beobachtet wird, kann der Beobachter neues Verhalten lernen / ein bereits zuvor erlerntes Verhalten kann ausgelöst werden / ein Verhalten kann enthemmt / gehemmt werdenBezogen auf die Therapie können Patienten Zielverhalten am Therapeuten beobachten (je nachdem, wo ihre Problematik liegt), z.B. können Patienten vom Therapeuten am Modell lernen, wie er auf seine Grenzen achtet oder wie der Therapeut Gefühle validiert/ Therapeut kann auch im Rollenspiel Modell für eine Zielverhaltensweise seinein Coping-Modell, das auch Schwierigkeiten hat, diese aber bewältigt, ist hilfreicher als ein Mastery-Modell
  • Warum kam es zur Zweiten Welle der VT? Die Verhaltenstherapie machte mit klassischer und operanter Konditionierung große Fortschritte in der Behandlung psychischer Störungen. Sie wurde von der Psychoanalyse als „reduktionistisch“ kritisiert.Es wurde zunehmend deutlich, dass neben der Veränderung offen beobachtbaren Verhaltens auch Interpretations- und Bewertungsprozesse wichtig sind. Bandura verhalf den kognitiven Verfahren dann zum Durchbruch mit seinem „Bobo-doll-Experiment“, dessen Ergebnisse nicht mehr nur mit behavioristischen Prinzipien erklärt werden konnten, sondern kognitive Prozesse verlangten.Modelllernen: 1. Aneignungsphase mit Aufmerksamkeitsprozessen und Behaltensprozessen 2. Ausführungsphase mit motorischen Reproduktionsprozessen, Verstärkungs- und MotivationsprozessenEs zeigte sich, dass kognitiven Prozessen gerade in der Aufrechterhaltung psychischer Störungen eine große Rolle zukommt. Gedanken und Überzeugungen wurden demnach besonders betont. Im Laufe der 1970er und 1980er Jahre entwickelte sich die kognitiv-behaviorale Betrachtung rasant weiter. Besonders etablierte sich zunehmend eine störungsspezifische Betrachtungsweise, die vor allem Modelle zu spezifischen Prozessen der Aufrechterhaltung von einzelnen Störungen und darauf aufbauende, auf die Störung zugeschnittene Behandlungsansätze hervorbrachte. Die Kognitive Verhaltenstherapie darf dabei nicht als eine Abkehr von den ursprünglichen behavioralen Traditionen verstanden werden, es handelt sich eher um die Ergänzung von auf Verhaltensänderung bezogenen Interventionen durch Interventionen, die auf eine Modifikation interner Abläufe wie Bewertungen abzielen (z. B. die »kognitive Umstrukturierung«).
  • Was sind Verfahren zur Exploration dysfunktionaler Gedanken? - störungsspezifische Fragebögen, die bestimmte typische dysfunktionale Gedanken abfragen („Bestätigungsmethoden“), z.B. Fragebogen zu sozialphobischen Einstellungen (Stangier) / Skala dysfunktionaler Einstellungen (Beck) - Gedankenprotokolle (Situation, Emotion, automatischer Gedanke) - Methode des lauten Denkens (Situation vorstellen oder in der Situation laut denken) - worst-case Szenario beschreiben lassen - Exploration eines aktuellen Ereignisses, das mit dem zu bearbeitenden Problem zu tun hat, Exploration der Gedanken - wenn der Klient in der Sitzung Affekte erlebt, die mit dem Problem zu tun haben, kann er direkt nach damit zusammenhängenden Gedanken gefragt werden - Exploration von Gedanken in Rollenspielen - Symptominduktion durch Verhaltensexperimente, Exploration der Gedanken
  • Was gibt es für Möglichkeiten, grundlegende Annahmen zu identifizieren? in der kognitiven Therapie: - indem automatische Gedanken protokolliert werden (Drei-Spalten-Technik, ausgehend von einem unangenehmen Gefühl) - z.B. „Oh Gott, das schaffe ich nie“ - mehrmalige Analyse der Bedeutung der automatischen Gedanken - Z.B.: „Warum ist es wichtig Mathe zu können?“-> bedingte Kognitionen, z.B. „Wenn ich nicht alles kann, bin ich ein Versager.“ -> Grundüberzeugungen, situationsübergreifen, starr, übergeneralisiert (z.B.: „Ich bin unfähig“)In der KOP über Klärung in der Sitzung: wiederholte Analysen emotionaler Situationen - Was hat das für Sie bedeutet / Was sagt Ihnen das? / …
  • Gibt es diagnostische Instrumente zur Erfassung von Überzeugungen? Die "Skala dysfunktionaler Einstellungen" (Beck) ist ein objektiver Fragebogentest zur Erfassung depressionstypischer verzerrter, negativer Einstellungen und Grundüberzeugungen.
  • Was sind die Wirkfaktoren nach Grawe? Welche Bedeutung hat die therapeutische Beziehung? Ist sie auch ein Wirkfaktor? 1) Problemaktualisierung: die therapeutisch zu bearbeitenden Probleme müssen im Hier und Jetzt erlebt werden (z.B. Situation, in der Problem auftritt durch intensives erzählen & imaginieren erlebnismäßig aktualisieren)2) Ressourcenaktivierung3) Problembewältigung (z.B. Begleitung in Exposition / korrigierende emotionale Erfahrung)4) Motivationale Klärung (Klärung von Erleben & Verhalten in Hinblick auf bewusste und unbewusste Ziele, Bedürfnisse und Ängste)Auch die therapeutische Beziehung beeinflusst den Therapieerfolg. Es handelt sich dabei um eine Moderatorvariable, die die Qualität der inhaltlichen Arbeit beeinflusst ( - oder sogar um eine Mediatorvariable: ohne gute therapeutische Beziehung ist keine wirkliche inhaltliche Arbeit möglich).
  • Was kann alles unter die dritte Welle der VT gefasst werden? Schematherapie: - Young beobachtete, dass nicht alle Patienten problemlos mit strukturierten Kurzzeitprogrammen behandelt werden können und integrierte - interpersonelle und psychodynamische Behandlungselemente - und das Konzept der Akzeptanz: fürsorgliches, akzeptierendes „Nachbeeltern“ von Kindmodi.DBT: - Linehan beobachtete, dass Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung auf klassische kognitiv-behaviorale Therapie nur unzureichend ansprachen integrierte Achtsamkeit und Akzeptanz in ihre Behandlung.Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT): - Hayes betont die Bedeutung von Akzeptanz und Werten.CBASP: - integrierte Übertragung.Emotionsfokussierte Therapie (Greenberg): - Bewussteres Wahrnehmen von Emotionen und Annehmen, Sinngebung, Umwandlung, Regulation von Emotionen- Weitere Entwicklungen legten den Schwerpunkt statt auf inhaltliche Merkmale kognitiver Abläufe auf die Haltung, die Patienten zu ihren Kognitionen und anderen inneren Erfahrungen haben (neben ACT z. B. noch die Metakognitive Therapie nach Wells).
  • Ist Achtsamkeit ein Entspannungsverfahren? Entspannung ist kein Ziel. Achtsamkeit hat kein Ziel außer der bewussten Wahrnehmung der Gegenwart. Entspannung kann sich dabei als Nebeneffekt ergeben.
  • Wie kann Achtsamkeit bei Stimmen hören genutzt werden? Selbst wenn man Medikamente mit klassischer KVT kombiniert, hören einige Patienten trotzdem noch Stimmen -> da geht es darum, ihre Lebensqualität zu steigern, das geht mit Akzeptanz für diese Restymptomatik+ Der Aspekt von Achtsamkeit, wahrzunehmen, ohne zu werten und ohne direkt zu reagieren, kann beim Stimmenhören genutzt werden: - Es kann durch Achtsamkeitsübungen trainiert werden, Stimmen wahrzunehmen, ohne dass das beunruhigen muss. - Imperative Stimmen können wahrgenommen werden, ohne dass reagiert werden muss (z.B. kein sozialer Rückzug aus Angst vor Beobachtung, die die Stimmen weismachen / kein Folgeleisten bei Aufforderungen zu Selbstschädigungen) - den Stimmen ist auch kein Glauben zu schenken, wenn sie z.B. beleidigend sind+ das achtsame Zuwenden soll Intrusionen verringern(+ Achtsamkeit als Rückfallprophylaxe: achtsames Wahrnehmen von frühen Symptomen, um rechtzeitig intervenieren zu können).
  • Man kann Achtsamkeit auch bei chronischem Wahn einsetzen. Warum hilft das? wahnhafte Gedanken wahrnehmen ohne direkt handeln zu müssen. Macht dann ein kritisches Überdenken einfacher.
  • Welche Arten der Achtsamkeit gibt es und wann sind welche (kontra)-indiziert? Man kann unterscheiden zwischen Aufmerksamkeitslenkung nach innen und nach außen. Bei Borderlinepatientinnen, PTBS-Patienten und psychotischen Patienten kann die Aufmerksamkeitslenkung nach innen kontraindiziert sein, mit verstärktem intrusivem Erleben bzw. psychotischer Symptomatik verbunden sein. -> bei diesen Patienten sind Achtsamkeitsübungen, die die Aufmerksamkeit nach außen lenken, indiziert - achtsames Wahrnehmen von Geräuschen / visuellen Reizen / achtsames Ausüben von Alltagsaktivitäten
  • In welchen Therapiemethoden sind Achtsamkeitselemente integriert? - Acceptance and Commitment Therapie (ACT): Achtsamkeit und Werteklärung. Es wird keine kognitive Umstrukturierung angestrebt, sondern eine Veränderung der Bewertung von Gedanken: Unangenehmes soll nicht vermieden oder mit Sicherheitsverhalten kontrolliert werden, sondern achtsam beobachtet werden, ohne sich damit zu identifizieren. - DBT - Mindfulness Based Stress Reduction (Kabat-Zinn): erfahrungs- und übungsbasiertes Gruppenprogramm zur Stressbewältigung durch gezielte Lenkung der Aufmerksamkeit und Einübung von Achtsamkeit - Mindfulness Based Cognitive Therapy (Segal, Williams, Teasdale): gruppentherapeutisches Programm mit acht Sitzungen, kombiniert Elemente der MBSR und der kognitiven VT bei Depressionen. Gesicherte Wirkung zur Rückfallprophylaxe. - Metakognitive Therapie - Schematherapie - Training emotionaler Kompetenzen
  • Was ist ähnlich zwischen Motivational Interviewing und ACT und worin unterscheiden die beiden Verfahren sich? Die Akzeptanz von Empfindungen & Einstellungen haben beide Verfahren gemeinsam. Motivational Interviewing hat dennoch eine Veränderung zum Ziel und setzt gezielte Strategien dafür ein, während bei der ACT die Akzeptanz (und allein dadurch Veränderung) das Ziel ist.
  • Traumatisierte Patienten berichten häufig, dass sie Achtsamkeitstraining besser machen können als Entspannungsverfahren. Woran könnte das liegen? Viele traumatisierte Patienten vermeiden die Abgabe von Kontrolle, da dann Intrusionen kommen könnten - es ist aber Teil des entspannenden Effekts von Entspannungsübungen, Kontrolle abzugeben. Außerdem Erfahrung von Kontrollverlust während der traumatischen Erfahrung, ist angstbehaftet.Insbesondere Achtsamkeitsübungen mit externem Fokus können eine gute Alternative sein (wenn die Vermeidung stark ist, wollen traumatisierte Patienten auch die Wahrnehmung von Körperlichem vermeiden).
  • Was ist der Unterschied zwischen einer dissoziativen Symptomatik und einer Ich-Störung? Bei einer Ich-Störung: Störungen der Ich-Umwelt-Grenze oder des personalen Einheitserlebens. Häufig wird das eigene Denken / Fühlen / Handeln als von außen gelenkt empfunden - charakterisiert eine dissoziative Symptomatik nicht.Überschneidungsbereich: Derealisations- und Depersonalisationserleben. Ist eine Variante dissoziativer Symptomatik und gehört gleichzeitig zu den Ich-Störungen. Andere Variante dissoziativer Symptomatik: somatoforme Phänomene, wie Analgesie, Verlust der Kontrolle über die Willkürmotorik oder Veränderung der kinästhetischen Wahrnehmung (Bewegungswahrnehmung), der Optik oder Akustik
  • Sind Dissoziationen eine Emotionsregulationsstrategie? Auch außerhalb des Traumas? ? Ja. Leider können so dann keine korrigierenden Erfahrungen von Bewältigung gemacht werden. Es kann auch eine starke Generalisierung von Reizen, die mit Trauma assoziiert sind, geben, sodass die Dissoziation immer noch etwas mit der Traumatisierung zu tun hat, auch wenn das nicht direkt ersichtlich ist.
  • Erklären Sie mal das Soziale Phobie Modell von Clark und Wells. s. Störungsmodellsammlung