Pädagogik & Didaktik (Subject) / Modul Erziehungswissenschaft I (B1) - Teil B1a (RWTH Aachen) (Lesson)

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Diese Fragen beruhen auf den Vorlesungen an der RWTH Aachen aus dem Wintersemester 2018 / 2019 bei Professor Unger und den zugehörigen Tutorien.

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  • Was für Konsequenzen bewirkt die Wissensgesellschaft? --> Ausbildung von Wissensarbeitern (WissenschaftlerIn, LehrerIn, JournalistIn) --> lebenslanges Lernen --> Bildungsniveau bietet Chancen aber bewirkt auch Diskrimination
  • Wissensgesellschaft: Orientierungswissen Orientierungswissen ist nicht Faktenwissen / materiale Bildung (Nürnberger Trichte) Orientierungswissen umfasst 4 Kernkompetenzen     – Umgang mit Kontingenz: Fähigkeit sich in unübersichtlicher Gesellschaft zurecht zu       finden     – Flexibilisierung: Fähigkeit zur Umorientierung     – Tentativität: Eröffnung von Unbestimmtheitsräumen     – Alterität: Einlassen auf etwas Fremdes  (Flexibilität ist nicht nur die Möglichkeit zur Umorientierung sondern die tatsächliche Handlung)
  • Wissensgesellschaft: Orientierungsformen (und kant'sche Fragen) Die kant'schen Fragen sind nicht identisch mit den Orientierungsformen Wissensbezug: Was kann ich wissen? Handlungsbezug: etische und moralische Grundsätze: Was kann ich tun?  Transzendenz = Grenzbezug: Was darf ich hoffen? Besser: erwarten = Umgang mit nicht vorhandenem WissenFrage nach dem Menschen = Biographiebezug: Reflexion der eigenen Identität, Persönlichkeitsformung: Was ist der Mensch?
  • Was sind die 2 Grundgedankten von Humbolts Bildungsbegriff? 1.     Bildung = höchste und proportionierlichste Ausbildung der Kräfte     Kräfte = individuelles Entwicklungspotential nicht Wirtschaftliche Qualifikationen 2.    Dies geschieht aus natürlichem Antrieb in Interaktion mit "der Welt außer sich"    --> Es soll zur allgemeinsten, regsten und freieste Auseinandersetzung mit der Welt         kommen.
  • Was bezeichnet Koller als (transformatorischen) Bildungsprozess? Was sieht Koller als Anlass für solche Prozesse? Bildung = Prozess der Erfahrung aus dem das Subjekt verändert (im Sinne der ganzen Persönlichkeit / Weltanschauung) hervorgeht: Andersdenken, Transformation Irritationen (Krisen, Probleme)
  • Welche Arten von Erkenntniserwerbsprozessen unterscheidet Koller? Lernprozesse: Aneignung und Verarbeitung von Informationen Bildungsprozess: Lernprozesse höhere Ordnung, in der sich der Modus der Informationsverarbeitung ändert
  • Konzept des Habitus Bourdieus Habitus ist ein System relativ stabiler Dispositionen des Wahrnehmens und Denkens aus Sozialisationsprozessen, die das Welt-Selbstverhältnis strukturieren und beeinflussen. --> Dadurch werden Trägheiten des Selbst-Weltverhältnisses erzeugt --> Der Habitus beeinflusst die Wahrnehmung indem er nur zulässt was mit ihm in        Einklang steht --> Der Habitus erschwert Bildungsprozesse --> Anlässe für Bildungsprozesse: Scheitern, Krisenerfahrungen, z.B. Gesellschaftliche       Problemlagen, technologische Veränderungen
  • Entstehung etwas neuem nach Oevermann und Konsequenzen für transformatorische Bildungsprozesse Grundvoraussetzung: Diskrepanz zwischen Ist- und Sollzustand Neues entsteht durch die Transformation der Regelheftigkeit einer Fallstruktur. Quelle für die Transformation ist die Lebenspraxis. --> Krisenbewältigung in zwei Schritten     1. Produktion innerer (Traum-) Bilder, in denen die Krise bewältigt wird     2. Übersetzung in realitätsgerechten Krisenlösungen --> Transformatorische Bildungsprozesse benötigen Freiheitsspielräume wie bei künstlerischem Schaffen.