Definition Größenkonstanz
Objekte des Sehens werden trotz unterschiedlicher Entfernung in annähernd gleicher Größe wahrgenommen. obwohl sich die Größe des retinalen Abbilds verändert.
Entstehungsweise der Größenkonstanz und Ausnahmefall
Viele Faktoren spielen eine Rolle Die Entfernungsschätzung ist der wichtigste Faktor Bei Objekten in sehr großer Entfernung ist die Entfernungsschätzung oft fehlerhaft und es tritt keine Größenkonstanz auf
Größe-Distanz-Invarianz-Hypothese und Anwendbarkeit
Laut dieser Hypothese ist für eine gegebene Größe des retinalen Abbildes die wahrgenommene Größe eines Objektes proportional zu seiner wahrgenommenen Distanz. Gilt für unbekannte Objekte
Aufbau des Holway & Boring-Experiments zur Größe-Distanz-Invarianz-Hypothese
Probanden saßen in der Ecke eines L-förmigen Flurs In einem Arm wurden in verschiedenen Größenabständen leutende Kreisscheiben darbeboten Im anderen Arm war eine Vergleichsscheibe, die in 3 Meter Entfernung stand, und deren Größe an die der Testkreisscheibe angepasst werden sollte Die Testscheibe wurde in 3-36 Meter Entfernung platziert, wobei die Größe so variiert wurde, dass der gleche Sehwinkel beibehalten wurde.
Variationen des "Größe-Distanz-Invarianz“-Hypothesen-Experiments von Holway&Boring
Ohne Einschränkung des Probanden Einäugig Durch Lochblende Stoffbespannter Korridor zur Vermeidung von Reflexionen Entfernung aller Tiefeninformationen durch Stellwände
Ergebnisse der „Größe-Distanz-Invarianz“-Hypothesen-Experimente von Holway&Boring
Ohne Einschränkung stellten sie die richtige Größe ein ==> Größenkonstanz Je weiter die Tiefeninformationen reduziert wurden, desto unpräzieser wurde die Größeneinschätzung Ohne Räumliche Informationen entsprach die Einschätzung dem Sehwinkel
Erklärung der Mondtäuschung
Beim Zenitmond ist die einzig vorhandene Tiefeninformation der Sehwinkel, wodurch ein brauchbares Entfernungbild entsteht Beim Horizontmond Ist der Sehwinkel der gleiche, es kommen aber Verdeckungsinformationen hinzu. Dadurch dass weit entfernte Objekte den Mond augenscheinlich gerade so verdecken, wirkt er deutlich näher und damit durch den identischen Sehwinkel deutlich größer.
Skizze des Falls von Cliff Wearing
Musikwissenschaftler erkrankte im mittleren Erwachsenenalter an Miningitis Erleidet dadurch Vollständige Anterograde Amnesie (Kann keinen neuen Erinnerungen bilden) Jeder Moment ist Moment der Bewusstseinserlangung Sonstige Fähigkeiten unbeeinträchtigt
Typische Arbeitsgedächtnisaufgabe
Digit Span Zahlenreihen verschiedener Länge werden kurt präsentiert Es wird gemessen, wie lang die Zahlenreihe sein darf um korrekt erinnert zu werden
Definition Deklaratives Gedechtnis
Gedächtnis für beschreibbare und bewusste Inhalte
Definition Episodisches Gedächtnis
Gedächtnis für spezifische persönliche Ereignisse
Definition semantisches Gedächtnis
verbalisierbares Wissen über die Welt, allgemeine Fakten
Definition Non-Deklaratives Gedächtnis
Verhaltensweisen, Automatiosmen und Fähigkeiten, die kaum verbalisierbar sind
Definition prozedurales Gedächtnis
Das prozedurale Gedächtnis ist ein Gedächtnis für Verhaltensroutinen, die einmal erlernt wurden und kaum verbalisierbar sind
Definition perzeptuelles Gedächtnis
Gedächtnis för die konkrete Wahrnehmungsgestalt von Objekten
Klassischer Test des prozeduralen Gedächtnis
Entwickling der Lernkurve beim Spiegelzeichnen
Test des perzeptuellen Gedächtnisses
Probanten müssen fragmentarische Wörter benennen Benennung von schon einmal benannten Wörtern funktioniert besser
Vorgang des Vergessens
Kein Löschen aufgrund von Kapazitätsproblemen Löchen oder Verfälschen durch den Einfluss von anderen, vorher oder nachher gebildeten, dissonanten Inhalten
Prozesse des Langzeitgedächtnisses
Lernen/Enkodierung Speichern/Aufrechterhalten (Festigung durch wiederholten Abruf) Erinnern/Abruf Verknüpfen (von Neuem und Altem) Vergessen
Definition Engramm
Einelne, gespeicherte und abrufbare Informaiton
Definition Flashbulb-Memories, was wird erinnert
Flashbulb-Memories sind detailierte und lebhafte Erinnerungen an dramatische ereignisse und erhalten meist folgende Informationen: Von wem man es erfuhr Ort an dem man zu diesem Zeitpunkt war Was man gerade machte was man dabei fühlte mögliche Konsequenzen für einen selbst
Bedingungen für das Bilden von Flashbulb-Memories
Vorabwissen Persönliche Bedeutung Überraschung/Emotionale Reaktion begünstigt durch öffentlichen Wiederabruf
Strategie zum lernen langer Zahlenketten
Chunking Methode der Orte
Grundannahme der Gestaltpsychologie
Menschliche Wahrnehung ist die Fähigkeit Strukturen und Ordnungsprinzipien in Sinneseindrücken zu erkennen
Ursprungsbewegung psychologischer Studien zur Objekterkennung
Gestaltpsychologie
Phänomen des Necker-Würfels
Bei längerer Betrachtung eines dreidimensional dargestellten Würfels, wechselt die Wahrnehmungsperspektive immer zwischen zwei Ansichten (von oben/von unten)
Erklärung des Perspektivenwechsels beim Necker-Würfel
Sättigungs- oder Ermüdungstheorie: Für jede der beiden Ansichte ist ein spezifischer physiologischer Vorgang zuständig - nach einer begrenzten zeif tritt eine Ermüdung ein und der andere Vorgang tritt in den Vordergrund
Aufbau des "Rubin'schen Becher"
Schwarze Gesicher Lücke bildet Kelch Wahrnehmung wechselt
Vorgang der Figur-Grund-Trennung (figure-ground-segregation)
Das Gehirn kann aus den einströmenden Sinneseindrücke die wichtigsten herausfiltern Diese Eindrücke werden zum Vordergrund, der Figur Die Figur ist im Zentrum der Aufmerksamkeit und wird bewusst und differenziert wahrgenommen Die übrigen Sinneseindrücke bilden den Hintergrund
Voraussetzungen der Figur-Grund-Trennung und Folgen der Unfähigkeit
Zur Figur-Grund-Wahrnehmung ist es notwendig, die Aufmerkeit selektiv zu lenken Kann ein mensch dies nicht, wird er mit Sinneseindrücken aller Kanäle überschwemmt
Studie zur Figur-Grund-Trennung nach Wong und Weisstein (1982)
Linien verschiedener Richtung verden 20ms auf Rubins-Becher, wobei Probanden Richtung angeben sollten Entweder auf einem Gesicht oder auf Becher platziert Kategorisierung auf momentan wahrgenommener Figur war deutlich besser Fokusierung auf Figur und Inhibiton des Grunds führt zu besserer Wahrnehmung der Figur ==> Wahrnehmung nicht rein datengetrieben sondern Fokusabhängig
Phänomen des Kanizsa-Dreiecks
Konturen des Dreiecks in Kreisen reichen um ein Dreieck wahrzunehmen (nur Eckpunkte)
Auflistung der Gestaltprinzipien (Faktoren für die Zusammenhangsbildung in der Wahrnehmung
Prinzip der guten Gestalt Prinzip der Ähnlichkeit Prinzip der Nähe Prinzip der Kontinuität Prinzip der Geschlossenheit Prinzip des gemeinsamen Schicksals Prinzip der gemeinsamen Region Prinzip der verbundenen Elemente Prinzip der Gleichzeitigkeit
Gestaltprinzip der guten Gestalt
Übergeordnetes Prinzip der Gestaltpsychologie Jedes Reizmuster wird so gesehen, dass die resultierende Struktur so einfach wie möglich ist
Gestaltprinzip der Ähnlichkeit
Einander ähliche Elemente werden eher als zusammengehörig erlebt als unähnliche. (Denke an Punkte und Vierecke)
Gestaltprinzip der Nähe
Elementen mit geringen Abständen zueinander werden eher als zusammengehörig wahrgenommen Überwiegt Prinzip der Ähnlichkeit
Gestaltprinzip der Kontinuität
Linien werden immer so gesehen, als folgten sie dem einfachsten Weg Zwei sich kreuzende Linien sehen nicht aus ans machten sie am Schnittpunkt einen Knick, sondern als gingen sie geradeaus weiter
Gestaltprinzip der Geschlossenheit
Es werden bevorzugt Strukturen wahrgenommen, die eher geschlossen als offen wirken.
Gestaltprinzip des gemeinsamen Schicksales
Zwei oder mehrere sich in gleiche Richtung bewegende Elemente werden als Einheit oder Gestalt wahrgenommen
Gestaltprinzip der gemeinsamen Region
Elemente die sich in abgegrenzten Gebieten befinden werden als zusammengehörig empfunden
Gestaltprinzip der verbundenen Elemente
Verbundene Elemente können als Einheit empfunden werden
Gestaltprinzip der Gleichzeitigkeit
Elemente, die sich gleichzeitig verändern werden als zusammengehörig empfunden
Probleme der Gestaltprinzipien
Liefern nur Beschreibungenm aber keine Erklärungen Wenn dann Post-Hoc-Erklärungen Einfachheit undefiniert Zu große Betonung von Botton-Up-Prozessen
Studie zum Nachweis des Einflusses von Top-Down-Prozessen auf die Gestaltwahrnehmung
Präsentation von Stimuli mit schwarzer und weißer Fläche Halber bekannter Gegenstand vs. halber Kontrollstimulius Frage, welche Fläche als Figur wahrgenommen wird Vertraute Form führt signifikant häufiger zu Figureindruck
Grundprinzipien der kognitiven Psychologie nach Marr (1982)
Herausarbeiten funktionaler Prinzipien geleitet von der Computermetapher Abgleich der funktionalen Prinzipien und Algorythmen mit Wissen über die Funktionsweise des Gehirns
3 Phasen der Theorien von Marr und Biedermann
Extraktion von Linien und Kanten Aufbau von Strukturen Objekterkennung und Abgleich
Weg vom Netzhautbild zum 3D-Modell nach in Marrs algorithmischem Ansatz
Netzhautbild +Merkmalsextraktion =Primäre Rohskizze +Tiefeninformation =2 1/2-Dimensionale Skizze +Gestaltprinzipien =3-dimensionale Modellrepräsentation
Weg vom Netzhautbild zur Primären Rohskizze (Primal Sketch) nach Marr
Merkmalsextraktion Ecken und Kanten werden zuerst indentifiziert (Licht und Schatten werden betrachtet - appkupte Übergänge sind Kanten, allmähliche Intensitätsveränderungen sind allmähliche Übergänge Gleichzeitig erfolgt Analyse von Klecksen, flecken, Kanten, Konturen Das Ergebnis wird nicht bewusse wahrgenommen
Definition und Vorgang es Zero-Crossing
Das Zero-Crossing ist der Prozess, der die Intensitätsveränderngen im retinalen Abbild in Zeichen für Kanten und Konturen überführt Wendepunkte der Intensität liegen in der zweiten Ableitung beim Ordinatenschnittpunkt (zero-crossing) Diese zeigen die Orte der Intensitätsveränderungen gut an.