Allgemeine Psychologie (Subject) / Gedächtnis (Lesson)

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Gedächtnis

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  • Gedächtnis (Definition) Fähigkeit des Gehirns zu folgenden 3 Prozessen: Enkodierung (physikalischer Input ins ZNS, Aufnahme von Information) Speicherung (dauerhafte mentale Repräsentation / Ablage) Abruf (Wiederfinden / Auffinden der Repräsentation bzw. gespeicherten Information) verschiedene Modelle zu den unterschiedlichen Speichertn nach Art der gespeicherten Information (visuell vs. semantisch, abstrakt vs. konkret, explizit vs. implizit usw.) bzw. Verweildauer der Information 
  • Ebbinghaus‘ Gedächtnispsychologie (Methodik, Ergebnisse, Kritik, Anwendung) Begründer der experimentellen Gedächtnispsychologie war selbst sein einziger Proband, lernte Listen bedeutungsloser Silben und maß die Erinnerungsrate abhängig von Lernmenge, Anzahl der Wiederholungen und Zeitintervall zwischen den Wiederholungen Gesamtzeithypothese: Anzahl der Wiederholungen ist proportional zur Erinnerungsrate nach 24 Stunden  Vergessenskurve: innerhalb der ersten 10 Stunden werden 70% des Gelernten vergessen, anschließend ist die Kurve asymptotisch  Ersparnismethode: schnelleres Wiedererlernen einmal gelernter Listen nach Pause; Effekt ist umso geringer, je länger der Zeitabstand  Kritik: nur ein Proband, bedeutungslose Listen obwohl Frederic Bartlett die Schema Theorie aufstellte (lernen wesentlich abhängig von Vorwissen, Bedürfnissen und Einstellungen), Zeitintervall kleiner 24h Anwendung: Musik, kreatives  Schreiben, verteilte Übung (Spacing Pashler 2007: lernleistung ist am besten, wenn der Abstand zwischen den Testungen 20% des angestrebten behaltensintervall beträgt) je länger das Zeitintervall zwischen den Wiederholungen, desto 
  • Informiertes Feedback führt zu größeren Lerneffekt als zusätzliche Lerneinheit  Experiment von Karpicke und Roediger 2008 studenten lernten 40 Vokabeln unter 4 Bedingungen ST, SnT, STn und SnTn, 4 Lernphasen  kein Unterschied direkt nach der letzten Lerneinheit, nach einer Woche aber 81%-81%-36%-33% Erinnerungsrate, dabei kein zusätzlicher Effekt der studiereinheit, weniger lerndurchgänge mit Testung (320-237-243-155)
  • Mehrspeicher Modell (Atkinspn, Shiffrin) Sensorisch Register / ikonisches Gedächtnis bei visueller Information (schneller Zerfall ohne Aufmerksamkeit) kurzzeitgedächtnis KZG (förderlich: rehearsal, chunking, elaboration; proaktive und retroaktive Interferenz) Langzeitgedächtnis LZG (Deklaration D.H. episodisch und semantisch, nicht deklarativ) (Interferenz, inhibition, fehlende abrufhinweise, spurenzerfall)
  • Sensorisches Gedächtnis Ikonisches Gedächtnis für visuelle Informationen es stehen relativ viele visuelle Informationen für einen sehr kurzen Zeitraum zur Verfügung, schneller Zerfall nichtbeachteter Information Bindeglied an der Schnittstelle zwischen Wahrnehmung und Gedächtnis Experiment von George Sperling (1960): 12 Buchstaben in 4 Reihen werden für 50 ms den Probanten per Dia präsentiert; Vollberichtsverfahren: so viele Buchstaben wie möglich müssen wiedergegeben werden (4-5 Buchstaben konnten wiedergegeben werden); Teilberichtsverfahren: hoher, mittlerer oder tiefer Ton direkt im Anschluss an die präsentation markierte die Zeile, die wiedergegeben werden sollte (vollständige Wiedergabe war möglich); bei einer halben Sekunde waren die Ergebnisse schon schlechter
  • Kurzzeitgedächtnis (KZG) Gedächtnis für wenige Informationen (7+/- 2 Informationseinheiten, Gedächtnisspanne) für einen kurzen Zeitraum (wenige Sekunden), Temporärspeicher, Bindeglied zwischen sensorischem Register  (wenn diesen Informationen Aufmerksamkeit geschenkt wird) und LZG, kann durch Rehearsal aufrechterhalten und durch Chunking erhöht werden basiert auf vorübergehenden Veränderungen der Stärke synaptischer Kontakte (Synapsen), also auf elektrochemischen Erregungsmustern in mehr oder weniger großen Gruppen von Nervenzellen (Ensembles) dient klar umrissenen Aufgaben, die sofort abgefragt werden (z.B. Zahlenfolgen)
  • Chunking Fähigkeit, einzelne Informationseinheiten zu bedeutungsvollen Einheiten zu bündeln, und so den Umfang des Informationsgehaltes der KZG Spanne zu erweitern; man kann sich dann statt 7 einzelne Informationseinheiten 7 Chunks merken (genetisch determiniert); Informationsgehalt variiert je Chunk Fähigkeit zur Bildung von Chunks hängt von Vorwissen und LZG ab
  • Rehearsal inneres Wiederholen der dargebotenen Infromationen zwischen Präsentation und Wiedergabe, verlängert die Dauert, die Informationen im KZG aufrechterhalten werden können wird Rehearsal durch eine Distraktionsaufgabe unterbunden, kann die Kapazität des KZG dadruch nicht erhöht werden
  • Vergessen im KZG Primacy-Effekt: zuerst gelernte Informationen einer Folge werden trotzt Distraktion nicht so schnell vergessen Recency-Effekt: zuletzt gelernte Informationen einer Folge werden trotz Distraktion nicht so schnell Vergessen spricht beides gegen einen passiven Zerfall der Informationen im KZG; Vielmehr geschieht Zerfall durch Interferenz mit bereits im LZG gespeicherten Informationen proaktive Interferenz: das Speichern neuer Infromationen wird durch bereits vorhandene Informationen gestört retroaktive Interferenz: der Zugriff auf alte gelernte Information wird durch neue Information gestört
  • Encodierung ins LZG Wird beeinflusst von: Tiefe der Verarbeitung (Experiment von Craik & Tulving 1975, 60 Wörter wurden visuell dargeboten und mussten nach oberflächlichen, phonetischen und semantischen Kriterien beurteilt werden; beim anschließenden unerwarteten Gedächtnistest konnten 20, 35, 65% der Wörter wiedergegeben werden; spätere Abwandlung mit erschwerter oberflächlicher Verarbeitung z.B. zählen der Vokabeln um Verweildauer als Grund auszuschließen) Transferadäquate Verarbeitung (gleiche Encodier- und Abrufbedingungen erhöhen die Gedächtnisleistung, z.B. oberflächlich, phonetisch, semantisch) eigenständige Generierung statt nur lesen erhöht Wiedererkennungshäufigkeit Organisation des Lernmaterials (z.B. Sortierung nach Kategorien) interaktive Auseinandersetzun statt gut erklärt verknüpfung mit bereits vorhandenem Wissen wird nicht beeinflusst von Verweildauer der Information im KZG
  • serielle Positionskurve unabhängigkeit von KZG und LZG, doppelte Dissoziation Wörterlisten werden vorgegeben, anschließend so viele Wörter wie möglich durch die Probanden wiedergegeben; Wörter mit serieller Position zu Beginn und Ende der Wortlste werden häufiger korrekt wiedergegeben als mittlere Items = Primacy und Recency Effekt Primacy Effekt: Übergang der Wörter durch Wiederholung ins LZG, wird trotz Distraktorenaufgabe nachgewiesen, keine Interferenz mit bereits vorhandenen Informationen, wird druch Erhöhung der Präsentationsrate eliminiert Recency Effekt, wird trotz Erhöhung der Präsentationsrate nachgewiesen, Wörter befinden sich noch im KZG, wird jedoch von Distraktionsaufgabe eliminiert gilt als zuverlässige Evidenz für das Vorhandensein 2er unabhängiger Gedächtnissysteme (LZG und KZG) , doppelte Dissoziation
  • Arbeitsgedächtnis Spezielle Konzeption des Kurzzeitgedächtnisses von Baddeley und Hitch formuliert, die Funktion des KZG steht im Vordergrund; Komponenten: räumlich-visueller Notizblock (visuell räumliche Information), phonologische Schleife (sprachliche Information), zentrale Exekutive (kontrolliert beide Subsysteme und die begrenzen Ressourcen des AG), neu hinzugefügt 2000: episodischer Buffer (Verbindung zum LZG); mehr als nur ein Zwischenspeicher Funktion: Information (neu oder aus LZG) kurzfristig aufrechterhalten, modifizieren, aktualisieren, Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Aktivitäten ermöglichen
  • Einflussfaktoren Abruf aus LZG Rekognition oder Abruf mit Hinweisreizen funktioniert besser als freier Abruf ohne Hinweise Rekognition: das gesuchte Element selbst dient als Hinweis, z.B. wenn im Multiple Choice Verfahren die Antworten vorgegeben sind Hinweisreize können sein: Anfangsbuchstaben, Kategorien,  Kontextinformationen als Hinweisreiz, kann auch aktiv genutzt werden: Abruf wird ebenso erleichtert, wenn die Abrufbedingungen und Encodierbedingungen gleich sind (Kontexteffekte/Umgebungskontext), dies betrifft den physiologischen Kontext (z.B. Encodierung/Abruf immer bei erhöhter Herzfrequenz oder unter Alkohol - wobei Haupteffekt erheblicher als Kontexteffekt-, kardio-vaskuläre Aktivität),  emotionalen Kontext (stimmungsabhängiges nicht stimmungskongruentes Gedächtnis), kognitiver Zustand (z.B. Sprache), raum-zeit-Kontext (zurückgehen bei vergessenen Dingen in anderem Raum); auch  (draußen oder drinnen, Musik, Gerüche, Kaugummi...),
  • phonologische Schleife: Evidenzen Phonemischer Ähnlichkeitseffekt: phonemisch ähnliche Wörter werden schlechter erinnert (beim LZG eher semantisch) irrelevanter Spracheffekt: beim merken im KZG wird man leichter von verbaler Sprache abgelenkt Wortlängeneffekt: je länger das Wort, desto schwieriger das behalten (bei verbaler Präsentation), wobei wohl eher die Lesegeschwindigkeit der Einflussfaktor ist Artikulatorische Suppression (Unterbinden des Rehearsal) besetzt den artikulatorischen Kontrollprozess, Verminderung der Gedächtnisspannenleistung, auch Evidenz für das Vorhandensein der 2 Komponenten
  • 2 Komponenten der phonologischen Schleife passiver phonologischer Speicher für akustische Informationen artikulatorischer Kontrollprozess, der visuellen Informationen Zugang zur phonologischen Schleife gewährt
  • artikulatorische suppression Artikulatorische Unterdrückung: Dieser Effekt besagt, dass die phonologische Schleife durch die Artikulation eines irrelevanten Items, wie zum Beispiel der andauernden Wiederholung eines irrelevanten Wortes wie „the“ gestört wird, was, unabhängig vom Präsentationsmodus, eine Verminderung der Gedächtnisspannenleistung zur Folge hat. Im Rahmen der Baddeleyschen Theorie heißt dies, dass die Artikulation des irrelevanten Items den artikulatorischen Kontrollprozess beherrscht, so dass dessen „eigentliche“ Aufgaben nicht wahrgenommen werden können. Interessanterweise interagiert dieser Effekt zudem mit dem phonologischen Ähnlichkeitseffekt, indem der Ähnlichkeitseffekt im Falle visuell dargebotenen Itemmaterials verschwindet, vermutlich weil aufgrund der artikulatorischen Unterdrückung der visuelle Code nicht in einen phonologischen übersetzt werden kann. (Stangl, 2018).
  • Funktionale Dissoziation Komponenten AG kann durch modalitätsspezifische / selektive Interferenz für räumlich-visuellen Notizblock bzw. phonolgische Schleife nachgewiesen werden, Doppelaufgaben werden hierfür verwendet das Behalten von räumlichem Material wird durch eine visuell-räumliche Trackingaufgabe erschwert, nicht aber das Behalten von Nonsense-Material sprachliche Aufgaben werden eher durch artikulatorische Suppression gestört, räumlich-visuelle eher durch mentale Rotation Schachspiel: Generieren von Zufallsfolgen (zentrale Exekutive) hat größten Einfluss auf Gedächtnisleistung für Schachpositionen sowie die Wahl des nächsten Schachzuges, gefolgt von Tapping (auf versch. vorgegebene räumliche Positionen Zeiten, räuml. visueller Notizblock), artikulatorische Suppression hatte keine Auswirkung.
  • Zentrale Exekutive Übergeordnete Instanz, kontrolliert Subprozesse wird für Routinehandlungen nicht benötigt teilt Aufmerksamkeitsressourcen zu besetzt keinen eigenen Speicher
  • räumlich-visueller Notizblock hält mental räumlich-visuelle Informationen aufrecht Funktioniert tatsächlich durch imaginäre Rotation bsp. Erklären des Weges durch vorstellen
  • episodischer Puffer Repräsentiert Infromationen in multidimensionalen Chunks, speichert Episoden ab (mit phonologischen und räuml.visuellen Informationen) ermöglicht daher Verlinkung zwischen Informationen aus den verschiedenen Systemen des AG Verbindung zwischen Modalitäten und LZG Einfluss auf den Abruf von Informationen aus dem LZG ungeklärt
  • HERA Modell hemispheric encoding / retrieval asymmetry (HERA)Tulving et al. 1994 große Anzahl Bildgebungsstudien für Enkodier- und Abrufprozesse verglichenEncodierung linkshemisphärischAbruf rechtshemisphärischAsymmetrie bei sprachlichen Gedächtnisinhalten stärker ausgeprägt als bei visuell-räumlichenHinweis, dass Orte im Gehirn nicht für Gedächtnisinhalte, sondern Gedächtnisprozesse spezialisiert sind
  • prozedurales Gedächtnis nicht-deklarativ, implizitmotorische Fertigkeiten wie Fahrradfahren, Stricken, Regelhaftigkeiten in Reizabfolgen (z.B. Text einem Autor zuordnen, ohne Kriterien bewusst zu kennen), Erwerb der muttersprachemuss nicht implizit erworben sein, erst später prozeduralisiert und nicht mehr explizit, z.B. Klavierspielen implizites Sequenzlernenz.B. Zahl auf Bildschrim muss kompatible Taste gedrückt werdenbei Sequenz der Zahlen die sich wiederholt, schnellere Reaktion, als bei Zufallssequenz (kann nicht allgemeiner Übrungseffekt sein), auch wenn Sequenz länger als KZG spanne; sequenz kann nicht explizit benannt  SpiegelzeichnenStern z.B. nachzeichen, Hand papier Stift etc. wird nur im Spiegel gesehengelingt mit Anzahl der Übungen immer besserkünstliche Grammatikenartificial grammar learningFünf Buchstabennach impliziter Grammatik werden 28 Sätze gebildet (BS können nicht beliebig kombiniert werden) 6-8 BSSätze (Buchstabenketten) wurden auswendi gelernt2. gruppe bekam Sätze, die keiner Grammatik folgtenVP mit grammatikalisch korrekten Wörtern machten weniger Fehlerneue Buchstabenketten konnten überzufällig häufig als grammatikalisch korrekt vs. inkorrekt klassifizeirt werdenRegelwissen implizit erworben, konnte nicht verbalisiert werdenFraglich bis heute: vlt. nur Assoziationen zwischen einzelnen Fragmenten erlernt, oder über Vertrautheit und Flüssigkeit in der Verarbeitung 
  • Doppeldissoziaiton LZG (deklarativ / nicht deklarativ) Verbalisierbarkeit wäre z.B. kein gutes Kriterium, wenn es sich auf einem Kontinuum von gar nicht bis vollständig verbalisierbar bewegt Studien zu Läsionen verschiedener Gehirnbereiche belegen aber die Doppeldissoziation z.B. Phineas Gage,  H. M. (nicht deklarativ völlig intakt, aber keine deklarativen Gedächtnisinhalte mehr bildbar)Neuronal unabhängige Gedächtnissytseme
  • LZG: neuronale Grundlagen Hippocampus spielt wichtige Rolle als Station auf dem Weg der dauerhaften SpeicherungKosolidierungshypotheseBildgebungsstudie: Aktivität im Hippocampus bei Enkodierung (fMRT) Hippocampus als temporärer SpeicherAls Adressenverwaltung bei Abruf  dauerhafte Speicherung im Neocortex (Großhirnrinde)
  • Vergessen Funktionerscheint zunächst ineffizient, und als Vorteil, zu erinnern, Fehler in Zukunft vermeidenaber: adaptive Funktion des Vergessens: Schutz vor Überlastung durch irrelevante Information Vergessenskurvenegativ beschleunigter Verlaufrelativ unabhängig von Lernrate, Zeitpunkt des Abrufs, Art de Abfrage, Alterseffekte, individuelle Unterschiede, neurologische Auffälligkeiten Spurenzerfallpassiver Zerfall im Laufe der Zeitneue, labile Gedächtnisspuren sind hierfür anfälligschwierig als "Zerfall" zu bezeichnen, dann dürfte bis Abruf keinerlei andere Aktivität liegen, auch Rehearsal muss ausgeschlossen sein (mentales Vakuum)Häufigkeit von 2 Tönen mit variierendem Zeitintervall sollte vergliechen werden, parallel Tracking-Aufgabe (visuelle-motorisch), keine modalitätsspezifische interferenz, trotzdem nahm Genauigkeit der Antwort mit zunehmendem Intervall ab Retroaktive Interferenzjetziges auf zurückliegendes, GeistesabwesenheitVergessen als Konsequenz von Prozessen und Ereignissen parallel zum Konsolidierungsprozess, Überschreiben besserer Abruf wenn Schlaf zwischen Enkodierung und Abruf, könnte aber auch am Schlaf liegen (Konsolidierung gefördert)Zeitabhängig: je konsolidierter die Gedächtnisspur, desto weniger Störanfällig Dysfunktionale AbrufhinweiseGedächtnisspur vorhanden, Abruf verhindertzurückliegendes  beeinträchtigt jetzigesToT-Phänomen, Blockingggf. Assoziative Stärke zu schwachkönnte auch mit proaktiver Interferenz erklärt weren (alte Information behindert neue Einspeicherung)z.B. Wortpaare gelernt, teils kommen erste Wörter (Hinweise) doppelt vor, dann wird nur das erste Wort erinnertTaschentuchknoten funktioniert nur, wenn nicht 100 Taschentücher in der Taschefehlende Abrufhinweisespäter fällt wieder ein, was vorher nicht möglich war, weil hinweise fehlten Abrufinduzierte Inhibitionretrieval induced inhibitionaktuell nicht benötigte Informationen  werde aktiv gehemmtinhibiert werden besonder ähnliche Items zum benötigten Item, könnte sonst interferierenhoher adaptiver Wertretrieval practice paradigmKategorien von Wörtern wurden gelernt, einige Wörter aus einigen Kategrien geübt, anschließend bei Freier Reproduktion wörter aus ungeübter Kategorie besser erinnert als nicht geübte aus der teils geübten Kategorie motiviertes Vergessenfreud: inakzeptable Wünsche des Es werden durchs Über-Ich ins unterbewusste verdrängtentziehen sich dem Zugriffschwer nachrpfübar, traumatische Ereignisse werden nicht erinnert, könnte aber auch an fehlender Konsolidierung ins Gedächtnis liegen
  • Fehlleistungen des Gedächtnisses Daniel Schachter (2003) Die 7 Sünden des GedächtnissesUnterlassungsfehler (Omissions) - fehlende ErinnerungenFehler des Vergessens, siehe Vergessen(Zerfall, retroaktive o. Geistesabwesenhei bei der Encodierung und proaktive Interferenz o Blocking ToT nicht abrufbar durch alte Information neue gehemmt, fehlende Abrufhinweise, abrufinduzierte Inhibition, motiviertes Vergessen) Handlungsfehler (Comissions) - falsche Erinnerungenhier zusammengefasstFehlattributionErinnerungen können nicht dem richtigen Ort, Zeit oder Kontext (Quelle) zugeordnet werdenauch unschuldige Passanten teilweise als Täter identifiziertTraum vs. Erinnerungfehlerhafte Zuordnung eines GedächtniseintragesBeeinflussbarkeitdurch nachträgliche Information Gedächtnisinhalte verändert bzw. vollständig neue Gedächtnisinhalte eingepflanztSuggestibilitätElisabeth Loftus (Kind im Einkaufszentrum)Suggestivfragen sollten daher vermieden werden, offene Formulierung z.B. bei Frühkindlichem MissbrauchVerzerrungConsistency Bias Schachterfrühere Einschätzungen den aktuellen angepasstz.B: Beziehung läuft nicht gut - war schon immer so Change bias als umgekehrter Fall - weniger positive Erinnerung verzerrt die EInschätzung der Gegenwart (besonders Positiv)auch beziehungen glücklicher eingeschätzt, wenn Vergangenheit negativHindsight bias (Rückschaufehler)eingetretenes Ergebnis ist in der Rückschau hochwahrscheinlichVergessen der eigenen UngewissheitPersistenzwiederkehrende unfreiwillige Erinnerung zumeist emotionaler Gedächtnisinhaltekeine falschen Erinnerungen, sondern Erinnerungen zur falschen Zeitnegative Ereignisse schneller Vergessen als positive(durch angenehmes Gefühl beim Erinnern gedächtnisvorteil)negative Erinnerungen drängen sich besonders bei zahlreichen abrufhinweisen aufPTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)starke körperliche Reaktionen auf traumatische ErlebnisseVergessen hat einen adaptiven Wert