Arbeitspsychologie (Subject) / Menschenbilder, Paradigmen, Forschungsmethoden (Lesson)

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Entwicklung der Arbeit

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  • Arbeitsteilung - Blickwinkel und gesellschaftliche Perspektiven Blickwinkel: – Trennung von Besitz und „Bedienung“, – Trennung von Erwerbs- und Reproduktionsarbeit, – Trennung von Hand- und Kopfarbeit und - Spezialisierung • Gesellschaftliche Perspektiven: – Verteilung der Arbeit zwischen den Nationen
  • Manuelle Produktion •Arbeitsmittel in Größe und Umfang beschränkt •Handwerker konnten Eigentümer ihrer Geräte sein
  • Gestaltungsspielräume bei der Arbeit: – Wo wird gearbeitet? – Wann und wie lange? – Wie viel Stunden werden gearbeitet? – Mit welchem Qualitätsstandard
  • Trennung von Besitz und Bedienung - Bedingungen und Folgen •Bedingt durch technologische Entwicklung und Industrialisierung: – Große, teure, standortgebundene Maschinen – Möglichst gute Auslastung der Maschinen gefragt •Folgen: – Abhängige Beschäftigung statt Handwerkertum – Einschränkung von Entscheidungsspielräumen – Intensivierung von Arbeit: •Nacht- und Schichtarbeit •Anpassung an Maschinentakt
  • Trennung von Erwerbs- und Reproduktionsarbeit - Wie war es Früher? Reproduktionsarbeit: – Regenerationsphase nach der Arbeit – Reproduktion der Arbeitskraft: Kindererziehung, Familienarbeit  Früher: Handwerksbetriebe meist in den heimischen Hof integriert ->  Kombination von Erwerbs- und Reproduktionsarbeit  Diese Möglichkeit entfällt durch Auslagerung der Arbeit in Fabriken
  • Trennung von Hand- und Kopfarbeit - Folgen Folgen: Weniger abwechslungsreiche Arbeit -> begünstigt Monotonie und einseitige Belastung  „Disuse“-Hypothese: ungenutzte Fähigkeiten verkümmern bzw. entwickeln sich nicht weiter Entstehung von Arbeitsplätzen mit einem geringen Anforderungs- und Qualifizierungsniveau
  • Fazit zu psych. Folgen von Arbeitsteilung Beschränkung der Entscheidungsspielräume über das Was, Wie, Wann und Wo der Erwerbsarbeit;  Intensivierung der Arbeit durch Technologie;  Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie; Dehumanisierung der Arbeit durch Reduzierung der Denkanforderungen; weniger abwechslungsreiche Tätigkeit;  die Gefahr des Verlustes geistiger Fähigkeiten; geringere Qualifizierungsanforderungen.
  • Arbeitsteilung zwischen Ländern • Ungleiche Verteilung der Arbeits- und Produktionsbedingungen zwischen verschiedenen Ländern / Regionen (z.B. Rohstoffgewinnung vs. Rohstoffverarbeitung) • Ungleiche Verteilung innerhalb eines Landes: Migrant/inn/en üben häufiger Tätigkeiten mit geringeren Qualifikationsanforderungen aus
  • Arbeitsteilung und betriebliche Organisation •Aufteilung der Arbeit in Teiltätigkeiten bedingt Koordinationsaufwand und Organisation •Die Entwicklung der Organisation von Arbeit ist eng verknüpft mit dem Menschenbild der jeweiligen Zeit
  • Economic Man (4) Motivation nur durch Kontrolle und materielle Anreize zu erreichen Betriebliche Organisation durch strikte Kontrolle, klare Regelvorgaben und starre Hierarchien  Koppelung von Entlohnung an Leistung (Akkordlohn) Vertreter: – Taylor, Wiss. Betriebsführung – Weber, Bürokratiemodell
  • Social Man (4) Hawthorne - Studien Mehrere Studien (1924-1932) in der Western Electric Company in Chicago Mayo Roethlisberger & Dickson Befund: Veränderung der Beleuchtung (sowohl Verbesserungen als auch Verschlechterungen!) führte zu einer Produktivitätssteigerung -> es kümmert sich jemand, Gespräche mit Forschern  soziale Bedingungen müssen in den Arbeitsprozess eingebunden werden: Bsp. Pausenraum, gutes Betriebsklima etc.  Hawthorne-Effekt: Allein durch die Anwesenheit der Forscher und dem Wissen an einer Studie teilzunehmen, wird das Verhalten verändert Später wurde Kritik an den Studien laut und alternative Erklärungsansätze wurden diskutiert. Dennoch: der Human Relations-Ansatz ist geboren
  • Self-actualizing Man (3)  Human-Relations-Ansatz stellte Fließbandarbeit und tayloristische Arbeitsteilung nicht grundsätzlich in Frage Ende der 1950er Jahre: Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und sinnvoller Tätigkeit  Menschengerechte Gestaltung der Arbeitsaufgaben – „Humanisierung der Arbeit“: Forschungsprogramm der Bundesregierung Mitte der 1970er Jahre  Vertreter: Maslow (Bedürfnispyramide), Herzberg (Zweifaktorentheorie), McGregor (Theorie X/Y)… mehr ganzheitliche Tätigkeiten, Arbeitsmotivation, Selbstverwirklichung etc. Abbau von Arbeitsbelastung 
  • Complex Men (3)  Menschen haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Arbeit, die sich über die Lebensspanne verändern können Folgerung: Individualisierung von Arbeitstätigkeiten -> Möglichkeit der flexiblen Anpassung betrieblicher Organisation an unterschiedliche und sich verändernde Bedürfnisse  Aktuelle Themen: Altersgerechte Arbeit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie