Biologische Psychologie (Subject) / 6 ( 9 Psychoneuroimmunologie ) (Lesson)
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6 ( 9 Psychoneuroimmunologie )
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- Psychoneuroimmunologie Wissenschaft von den Wechselwirkungen zwischen Verhalten (Psycho), Nervensystem (Neuro) und Immunsystem (Immunologie).
- psychologisch ausgelöste Immunreaktionen Hirnvorgänge die einen psychologischen Vorgang nach sich ziehen und mit dem Immunsystem in Verbindung stehen.
- deterministisch-chaotische Entwicklung: Beziehungen zwischen psychologischen und immunologischen Prozessen laufen nicht linear sondern die Überschreitung eines Schwellenwertes führt zur sprungartigen pathologischen Entwicklung.
- direkte Effekte: wie z.B. Infektionskrankheiten, die direkt ein Areal im Gehirn aktivieren wodurch ein bestimmter Rezeptortyp an Immunzellen stimuliert wird und diese ihre Arbeitsweise ändern.
- indirekte Effekte psychologische Faktoren): z.B. Rauchen, Diabetes, Bewegungsmangel, die die meisten psychoimmunologisch bedingten Erkrankungen hervorrufen.
- Tachykinine treten bei psychosomatischen Krankheiten auf und begünstigen Organerkrankungen, wie z.B. Darmentzündungen, Ekzeme, durch stressbedingte Reduktionen der Immunkompetenz. Wichtige Vertreter der Tachykinine sind Substanz P und vasoaktives intestinales Peptid (VIP) (S.168 Birbaumer und Schmidt)
- Immunkompetenz: Fähigkeit zur wirksamen Immunabwehr, durch die Substanzen VIP, Substanz P, Kortikotropin-Releasing- Hormon, ACTH und β-Endorphine wird sie reduziert. (S.168 Birbaumer und Schmidt) Die Immunkompetenz kann durch einen negativen emotionalen Reiz über das autonome Nervensystem dauerhaft negativ beeinflusst werden und durch den Verlust sozialer Bindungen im Alter steigt der GH-Spiegel und führt ebenfalls zu Dysfunktionen des Immunsystems. (S.176 Birbaumer und Schmidt) Das Verhalten des Organismus ist vom Zustand seines Immunsystems beeinflusst. (S.174 Birbaumer und Schmidt)
- Substanz P und vasoaktives intestinales Peptid (VIP): sind Tachykinine, die bei psychosomatischen Erkrankungen auftreten.
- psychosomatische Krankheiten: durch psychische Belastungen hervorgerufene Entzündungen der Gelenke und inneren Organe, bei der die Substanzen VIP und Substanz P eine wichtige Rolle spielen. (S.168 Birbaumer und Schmidt) Sie werden durch unbewältigte Lebensereignisse begünstigt. (S.179 Birbaumer und Schmidt)
- Katecholamine: siehe auch Thema III) werden bei einer Kurzzeitreaktion bei Stress ausgeschüttet und verschieben die Balance zwischen T-Helfer- und Suppressorzellen. Sie werden in den sympathischen Nervenendigungen sowie den Nebennierenmark produziert. (S.169 Birbaumer und Schmidt)
- Zytokine: funktionieren wie Neurotransmitter und nehmen Einfluss auf die Hormonausschüttung oder hemmen oder aktivieren Zielzellen des ZNS und VNS (vegetatives Nervensystem). (S.170 Birbaumer und Schmidt) Eine negative Lebenseinstellung führt zur Überproduktion von Zytokinen. (S.175/177 Birbaumer und Schmidt)
- (vordere) Hypothalamus: ist an der direkten und indirekten Steuerung einzelner Subkomponenten des Immunsystems beteiligt. Eine Läsion senkt die Immunkompetenz. (S.170 Birbaumer und Schmidt)
- limbisches System: ist an der direkten und indirekten Steuerung einzelner Subkomponenten des Immunsystems beteiligt. Eine Läsion erhöht die Immunkompetenz. (S.170 Birbaumer und Schmidt)
- autonome Kerne des Stammhirns: z.B. Nucleus ruber, sind neben dem Hypothalamus und dem limbischen System an der Regulation des Autonomen Nervensystems beteiligt und interagieren mit dem Immunsystem. (S. 170 Birbaumer und Schmidt)
- Immunsuppression: Unterdrückung der Abwehrreaktionen des Immunsystems, wird auch durch einen Anstieg der Aktivität der rechten Hirnhälfte hervorgerufen. (S.170/171 Birbaumer und Schmidt)
- Kortikosteroide/ Kortisol: (siehe Thema V) Steroidhormon aus der Nebenniere, das viele Stoffwechselvorgänge reguliert, z.B. Einfluss auf die Wahrnehmungsschwelle nimmt und insbesondere in Stresssituationen Effekte ausübt.(S.143 Birbaumer und Schmidt) Es wirkt im Gegensatz zu GH immunsuppressiv.(S.145 Birbaumer und Schmidt) Es terminiert die Immunreaktion (S.171 Birbaumer und Schmidt) und zeigt die entgegengesetzte ultradiane Periodik zu GH (growth hormone). Es wird mit zunehmender Präsenz der Schlafstadien 1 und 2 ausgeschüttet. (S.145 Birbaumer und Schmidt)
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- Interleukin-1 (IL-1): gehört zu den Zytokinen und stimuliert im Hypothalamus die CRH- (Kortikotropin-Releasing-Hormon) –Freisetzung und hat schlafanstoßende Effekte. (S. 169/171 Birbaumer und Schmidt)
- Melatonin: (siehe Thema V) ist ein Peptidhormon der Zirbeldrüse (Epiphyse) und synchronisiert unter dem Einfluss des N. suprachiasmaticus endogene Rhythmen und trägt zur Erholung der Immunkompetenz in der ersten Nachthälfte bei. Die Melatoninausschüttung wird durch Licht gehemmt. (S.146 Birbaumer und Schmidt) Melatonin ist der Vermittler zirkadianer Effekte auf das Immunsystem. (S.171 Birbaumer und Schmidt)
- Schlaf-Wach-Zyklen (Rhythmus): (siehe Thema V) Alle Organismen wechseln im Laufe des Tages zwischen Schlaf und Wach-Rhythmen. Diese folgen generell einem 24- stündigen Hell-Dunkel-Zyklus und werden als circadiane Rhythmen bezeichnet. Die „innere Uhr“ des Menschen ist der Nucleus suprachiasmaticus im Hypothalamus. Circadiane Rhythmen findet man bei den meisten physiologischen Funktionen und sie korrespondieren mit den Schlaf-Wach- Zyklus. So ist die Kortisol und Melatoninausschüttung vom Hell-Dunkel-Rhythmus abhängig. Ein regulärer Schlaf-Wach- Rhythmus ist Voraussetzung für ausreichende Kompetenz des Immunsystems. (S.171 Birbaumer und Schmidt) Jede Veränderung des Schlafrhythmus hat Einfluss auf physiologische und Psychologische Regulationsprozesse wichtiger Hormone. So führt eine Schlafdeprivation z.B. zur verminderten Ausschüttung von GH und dadurch zu einer Hemmung des Körperwachstums und Einschränkungen kognitiver Leistungen (S.145 Birbaumer und Schmidt)
- zirkadiane Effekte: immunologische Effekte, die durch die zirkadiane Rhythmik des Melatonin vermittelt werden. (S.171 Birbaumer und Schmidt)
- Kommunikationswege des Immunsystems: die zwischen Immunsystem und autonomen NS stattfinden werden in kurze, mittellange und lange Kommunikationswege unterteilt. Die Drüsen und Rezeptoren des Immunsystems werden direkt von autonomen Synapsen und deren Transmittern versorgt. (S.172 Birbaumer und Schmidt) Immunkompetente Zellen besitzen Rezeptoren für die Katecholamine des autonomen NS und Immunzellen stellen Neurotransmitter und Hormone her. (S.173 Birbaumer und Schmidt) Die Kommunikation zwischen Nervensystem und Immunsystem erfolgt direkt über das autonome Nervensystem und über das Hormonsystem und indirekt über Verhaltensvariablen. Die Kommunikation zwischen Immunsystem und ZNS erfolgt im Hypothalamus, Kortex, limbischen System, Regionen, die die zirkadiane Periodik steuern, Steuerregionen des ANS und der Emotionen (S.181 Birbaumer und Schmidt)
- konditionierte Unterdrückung der Immunreaktion: Paarung eines neutralen Reizes (CS) mit einer immunsuppressiven Substanz als reaktions-/reflexauslösenden Reiz (US), führt bei späterer alleiniger Darbietung des CS zur Unterdrückung der Immunantwort. D.h. konditionierte Unterdrückung der Immunantwort verlängert das Leben bei einer Autoimmunerkrankung. (S.173 Birbaumer und Schmidt)
- konditionierte Abstoßreaktion: Gleichzeitige Gabe von dem obengenannten CS und körperfremden Leukozyten führt nach wenigen Durchgängen zur Unterdrückung der Abstoßreaktion. (S.174 Birbaumer und Schmidt)
- kompensatorische Konditionierung: darunter versteht man eine gegenteilige Reaktion zu der zu erwartenden unkonditionierten Reaktion. D.h. paart man einen konditionierten Stimulus (CS, Bsp. im Buch Saccarin) mit einen unkonditionierten (US Bsp. Immunsuppressivum) ist die darauf folgende Reaktion eine Unterdrückung der Immunfaktoren (Unkonditionierte Reaktion). Präsentiert man nach der Konditionierung den CS allein, würde man nach der klassischen Konditionierung ebenfalls die unkonditionierte Reaktion erwarten. Dies ist bei vielen physiologischen Prozessen aber nicht der Fall, der Körper reagiert mit einer ihm „wohltuenderen Reaktion“, in unserem Bsp. die Stimulation der Immunfaktoren. Diese antizipatorische Reaktion kompensiert die antihomöostatischen Effekte des US. Kurz: US erhöht Immunreaktion, CS vermindert. (S. 174/175 Birbaumer und Schmidt) Verhalten und Immunsystem beeinflussen sich wechselseitig in beide Richtungen über kompensatorische klassische Konditionierung von Gegensatzreaktionen. (S.181 Birbaumer und Schmidt)
- Apoptose: Prozess innerhalb der Zelle, die zur Selbstzerstörung der Zelle führen. Apoptose kann durch anhaltenden Stress reduziert werden. (S.175 Birbaumer und Schmidt)
- proinflammatorische Zytokine (z.B. IL-6): werden bei Depression und Angst vermehrt produziert. (S.175 Birbaumer und Schmidt)
- AIDS: Erkrankung durch eine HIV-Virusinfektion, sie ist gekennzeichnet durch eine hohe Variabilität des Krankheitsverlaufes. Sie kann durch positive Lebenseinstellung und einhalten der ärztlichen und psychologischen Therapien verzögert werden. (S.176/177 Birbaumer und Schmidt)
- Krebsausbreitung: ist abhängig von der Aktivität natürlicher Killerzellen. Diese kann durch Hilflosigkeit und Stress beeinflusst werden. Katecholamine und Glukokortikoide werden als Antwort auf Stress ausgeschüttet. Sie beeinflussen die Verbreitung der natürlichen Killerzellen. Da im Alter die noradrenerge Innervation sinkt, verringert sich auch die Immunkompetenz im Alter und es treten häufiger Krebserkrankungen auf. (S.173/178 Birbaumer und Schmidt)
- Tumorwachstum: wird durch anhaltenden Stress und Hilflosigkeit, der mit endogener Opioidproduktion und Analgesie einhergeht, gefördert. (S.178 Birbaumer und Schmidt)
- Autoimmunprozesse: sind gekennzeichnet durch eine Immunantwort auf körpereigne Antigene, sie erfolgen nach dem Kofaktormodell. (S.176/178 Birbaumer und Schmidt) Dazu gehören z.B. Lupus erythematodes, Asthma bronchiale und Alzheimer.
- Asthma bronchiale: ist gekennzeichnet durch exzessive Bronchialkonstruktionen, die direkt vom autonomen NS ausgelöst werden können. Indirekt kann Asthma bronchiale durch Infektionen, die das Immunsystem stimulieren, hervorgerufen werden. (S. 179 Birbaumer und Schmidt)
- Alzheimer: wird durch den Verlust von Immunkompetenz und dem Anstieg von Hirnantiköpern im Alter begünstigt. (S.180 Birbaumer und Schmidt)
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- Noradrenalin: Im Alter sinkt die noradrenerge Innervation des Noradrenalins, was eine verringerte Immunkompetenz hervorruft. (S.173 Birbaumer und Schmidt) Außerdem spielt die Verfügbarkeit des Noradrenalins eine Rolle beim Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätssyndrom. (S.181 Birbaumer und Schmidt)
- Hyperaktivität/Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätssyndrom (ADDH): ist gekennzeichnet durch extreme Unruhe, Schlafstörungen, Ablenkungen und Selbstwertproblemen. Sie ist vorrangig bei Jungen zu finden. ADDH geht häufig mit Allergien und einer reduzierten Wirkung des Noradrenalins einher. Mit Anstieg der Noradrenalin-Verfügbarkeit verbessern sich Verhalten und Immunstörungen. (S. 180/181 Birbaumer und Schmidt)
- Ritalin: hebt den Katecholaminspiegel und es kommt zu einer Reduktion der motorischen Übererregbarkeit und erhöht das kortikale Aktivierungsniveau, wodurch eine Besserung der Symptome des ADDH eintritt. (S.181 Birbaumer und Schmidt)