Entwicklungspsychologie (Subject) / Folien (Lesson)

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Folien

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  • Entwicklung durch Veränderung - Eine Veränderung ist ein Wendepunkt mitunter ein Wagnis  -Einer Veränderung geht eine Krise voraus -Eine Veränderung bedeutet einen Entscheidugnsprozess, der gelingen, aber auch scheitern kann  -Ein hinderlcihes Verhalten muss unterbrochen, die Energien müssen verlagert werden  -Neue Ressourcen sind aufzubauen, indem die Konzentration auf die Veränderung gerichtet ist  und nicht mehr auf das Problem  -"Ontogenese"= Individualentwicklung von der Konzeption bis zum Lebensende 
  • Nutzen-Preis- Konzept bei Veränderungen -Menschen sind zur Veränderung bereit wenn der Nutzen der Veränderung größer ist als der Nutzen der Nicht-Veränderung
  • Protektive Faktoren - > Resilienz (= Widerstandsfähigkeit) Erfolgreiche Lebensbewältigung trotz negativer Entwicklungsbedingungen 
  • Risikofaktoren ->Vulnerabilität(= Verletzbarkeit) Individuelle Bereitschaft unter Risikobedingungen einen negativen Entwicklungsverlauf einzuschlagen 
  • Standpunkte zur Entwicklung (nach Dreher und Dreher ) - Man leistet vorrangig durch eigene Aktivität Beiträge zu seiner Entwicklung - Der Zufall spielt bei der Entwicklung eines Menschen eine maßgebliche Rolle  - Die Entwicklung eines Menschen ist im Wesentlichen durch seine  Anlagen vorherbestimmt
  • Subjektive Entwicklungstheorien - Externe Einflüsse: - Personen: Geschwister, Familie, Freunde - Sozialisation : Schule, Umwelt, Medien, Erfahrungen  - Besondere Ereignisse: Zufall, Schicksal, Glück/Erfolg - Interne Einflüsse: - Eigene Aktivität : Planung, Ziele bestimmen  - Anlage : genetische Ursachen  - Vorprogrammierte Entwicklung 
  • Kriterien zur Beschreibung von Entwicklungsverläufen Modus :     -  quantitativ : Größenzuwachs; Zunahme der Anzahl der Wörter -  qualitativ : Veränderung im Sprachgebrauch; Verben, Adjektiven   Verlauf :  - kontinuierlich : allmähliche Veränderung - diskontinuierlich : sprunghafte Veränderung  Tempo : beschleunigt - verlangsamt - normal  Modifizierbarkeit : - reversibel  - irreversibel  Generaltiät  - universell - spezifisch (individuell)
  • Kriterien zu Beschreibung von Entwicklungsverläufen Retardation -> verzögerte Enticklung  verspätetes Auftreten von Merkmalen. Der Rückstand wird bis zueinen bestimmten Alter aufgeholt (Bsp: Frühgeborene) Akzeleration -> beschleunigte Entwicklung  verfrühtes Auftreten von Merkmalen Regression -> Zurückfallen  Zurückfallen auf ein früheres Stadium. Eine häufige Form zur Verarbeitung emotionaler Belastung. Die Stabilisierung erfolgt im Muster der früheren Erfahrung Progression -> Überspringen  Überspringen eines Stadiums. In eine Entwicklungsphase kommen, die dem Alter noch nicht entspricht, kann eine Überforderung mit nachhaltiger Störung bedeuten
  • Ziele der Angewandten Entwicklungspsychologie 1) Generieren ( Herausstellen ) und verarbeiten von individuell bedeutsamen Wissen - Entwicklungsbezogenes Wissen bezüglich Kinder vermitteln – Erkennen von Risiken für die Entwicklung (Merkmale psychischer Störungen)– Bedeutung angebrachter frühkindlicher Förderung 2) Entwicklung von Konzepten und Strategien...um Menschen in unterschiedlichen Bezugssystemen beratend zur Seite stehen zu können 3) Vernetzung von Praxisbeiträgen der Entwicklungspsychologie• innerhalb der Psychologie: Pädagogische Psychologie, Sozialarbeit, Forensische Psychologie • Interdisziplinär: z.B.: Medizin, VerkehrserziehungDie psychologischen Erkenntnisse werden zu wenig in die Öffentlichkeit gebracht, die Problemlösekompetenz der Psychologie wird unterschätzt.
  • Aufgaben der Entwicklungspsychologie • Beschreibung – Phänomenologie - Was ist?− Erscheinungsformen erfassen, beobachten, erfragen− Orientierung im Lebenslauf− Feststellen von Abweichungen vom Entwicklungsverlauf− Was ist altersgemäß? Welche Anforderungen dürfen gestellt werden? Welche Merkmale bergen Gefahren / Chancen in sich? • Erklärung – Ätiologie - Wie ist etwas entstanden?− Ursachen, Motive f. Entwicklungs-/ Veränderungsbedingungen finden− Dispositionen, Entwicklungsumwelten, besondere Ereignisseberücksichtigen, Entwicklungspfade zurückverfolgen− Das Wissen über den ursächlichen Zusammenhang ist wichtig für eine angemessene Intervention bei möglichen Fehlentwicklungen • Beeinflussung - Intervention - Was wird?- Was soll werden?Prognostizieren, Beeinflussen, Eingreifen in den Entwicklungsprozess • Ziele der Einflussnahme festlegen• Nebenwirklungenbedenken − Dies erfordert auch Kenntnisse über die Stabilität bzw. Instabilität von Merkmalen, ebenso ist die Plastizität der Entwicklung mit zu berücksichtigen.− Kontinuitäten zur Vorhersage späterer Entwicklung zeigen sich in Bezug auf Temperament und Qualität der Bindung.− Leistungsvariablen sind vom Grundschulalter weg besser vorherzusagen als Persönlichkeitsvariablen. Frühe Störungs- symptome sind oft Indikatoren für irgendwelche spätere Störungen. − Merkmale bleiben auch in Abhängigkeit von der Schichtzugehörigkeit mehr oder weniger stabil (Bsp: IQ)− Armut ist als Stabilitätsfaktor infolge der Interaktion des Individuums mit der jeweiligen Umwelt ein hoher Risikofaktor für Delinquenz. Dennoch ist Armut nicht zwingend ein Prädiktor für eine Fehlentwicklung.− Störung des Sozialverhaltens durch ein biopsychosoziales Genesemodell. 60% an Varianz für aggressives Verhalten wird durchdie Genetik erklärt;-Wichtig ist auch der Zeitpunkt für eine Intervention, er sollte vor Abschluss der Stabilisierung einer Entwicklungsphase liegen Überprüfung - Evaluation - Was ist geworden? Die Wirksamkeit eines Programms muss überprüft werden evtl. Vornehmen von Änderungen
  • Störung der Sozialverhaltens -Biopsychosoziales Modell der Störungen des Sozialverhaltens (von Cohen, 2010, nach Schneider/Lindenberger (2012). S.625) Biologische Faktoren  - Genetik, - prä - peri- post - natale Faktoren; - neurostrukturelle und chemische  Abweichungen; -ungünstiges Temperament, - männliches Geschlecht Psychologische Faktoren  -verzerrte kognitive Informationsverarbeitung; - geringe soziale Fertigkeiten; - Emotions u Verhaltensregulationsdefizite; - Sprachprobleme; - Impulsivität Soziale Fakoten  - aggressive/ delinquente Peergroup; inkonsistente Erziehung, fehlende Wärme, Vernachlässigung, mangelnde Aufsicht und Steuerung und/ oder aggressive Rollenmodelle in der Familie; - psychische Störung der Eltern; - geringer Sozioökonomischer Status 
  • Traditionelle Entwicklungsauffassung • Im Zuge der traditionellen Entwicklungsauffassung war Entwicklungspsychologie ursprünglich gleichbedeutend mit Kinderpsychologie.• Die Entwicklungspsychologie blieb auf die Beschreibung von Veränderungen von Kindern und Heranwachsenden beschränkt. Veränderungen wurden biologistisch erklärt, es wurde von eineminneren Entwicklungsplan ausgegangen.• Das Individuum wurde als passiver Empfänger seinerEntwicklung betrachtet.• Im Vordergrund der wissenschaftlichen Forschung stand dieSuche nach allgemeinen Stufenfolgen und Normen.• Die Stufen wurden als irreversibel, mit dem Lebensalter korreliert und als universell, nicht kulturgebunden, betrachtet.
  • Moderne aktuelle Entwicklungsauffassung • Im Gegensatz zur Beschränkung auf Phasen und Stufen umfasst die aktuelle moderne Entwicklungsauffassung einen erweiterten Entwicklungsbegriff und ein weitaus größeres Spektrum an Veränderungsprozessen. Das Individuum wird als aktiver Mitgestalter seiner Entwicklung gesehen, das in Interaktion mit seiner Umwelt steht systemisches EntwicklungsmodellModerne aktuelle Entwicklungsauffassung• Die Entwicklung bezieht sich, ausgehend von der Kindheit und Jugend, auf die gesamte Lebensspanne.• Die Entwicklungspsychologie betrachtet auch die vielen differenziellen Entwicklungen, von der „normalen“ Entwicklung hin zu Veränderungen, die spezifische Konstellationen oder Dispositionen voraussetzen oder als Ursache von defizitärerEntwicklung anzusehen sind.• Entwicklung wird mit anderen Disziplinen vernetzt (Neurowissenschaften, Evolutionsbiologie).• Entwicklung beinhaltet nicht nur Gewinne, sondern auch Verluste.
  • Wesentliche Aspekte elterlicher Erziehung zur Entwicklung der Autonomie Entscheidend ist die Interaktion in der Entwicklung• acceptance – involvement„Ich bin für dich da!“ „Du interessierst mich!“• strictness – supervision„Du bist mir wichtig!“• psychological – autonomy granting„Ich vertraue darauf, du wirst deinen Weg machen!“
  • Gegenstand und Aufgaben der heute aktuellen Entwicklungspsychologie - Suche nach Erklärungen der Entwicklung Veränderungskonzepte- Berücksichtigung des sozialen und ökologischen Kontextes- Berücksichtigung neurophysiologischer Grundlagen und Erkenntnisse aus genetisch frühen und primitiven Stadien der Entwicklung (Evolution)- Orientierung an den Kognitionswissenschaften Differenzielle Entwicklungspsychologie- Systemische Perspektive- Lebensspannen – Orientierung- Längsschnittmethode- Interdisziplinäre Ausrichtung- Angewandte Entwicklungspsychologie
  • Grundlegende Fragestellungen der Entwicklungstheorien: 1. Kontinuität/ Diskontinuität: Ist der Entwicklungsverlauf kontinuierlich oder diskontinuierlich? Entfalten sich vorhandene Fähigkeiten schrittweise oder verläuft die Entwicklung in Stufen?2. Verlauf der Entwicklung / Entwicklungspfade: Ist der Verlauf der Entwicklung spezifisch für alle Mitglieder einer Spezies oder resultieren aus unterschiedlichen Entwicklungsumwelten (Kontexten) auch unterschiedliche Entwicklungswege?3. Anlage/ Umwelt: Sind es genetische oder Umweltfaktoren, die für die Entwicklungsvariationen ausschlaggebend sind?
  • Typologie von Entwicklungstheorien • EndogenistischeTheorien ( Subjekt nicht aktiv / Umwelt nicht aktiv) Anlage- und Reifungstheorien – Die Entwicklung wird auf die Entfaltung eines intern angelegten Plans zurückgeführt• ExogenistischeTheorien( Subjekt nicht aktiv/ Umwelt aktiv) Entwicklung ist durch externe Reize völlig kontrollierbar undbeeinflussbar - Umwelteinflüsse, Lernprozesse• AktionaleTheorien/Selbstgestaltungstheorien ( Subjekt aktiv/ Umwelt nicht aktiv) Aktive Auseinandersetzung des Individuums mit seiner Umwelt. Fähigkeit zur Modifikation des Verhaltens durch Erfahrung• TransaktionaleTheorien/InteraktionistischeT.( Subjekt aktiv/ Umwelt aktiv) Entwicklung als wechselseitige Beeinflussung zwischen Individuum und Umwelt
  • Aktuelle Sichtweise der Entwicklungstheorien Die modernen Entwicklungstheorien integrieren die Aspekte und Verdienste älterer zum Teil überholter Theorien und betrachten Entwicklung im Zentrum der Lebensspannenperspektive. Dadurch wird Entwicklung auf folgende Faktoren zurückgeführt:• Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess• Entwicklung ist mehrdimensional- geht in verschiedene Richtungen• Entwicklung ist äußerst plastisch es bestehen enormeindividuelle Veränderungsmöglichkeiten• Entwicklung ist in unterschiedliche Entwicklungskontexte eingebettet
  • Basisbedürfnisse als Voraussetzung für aktive Selbstgestaltung 1. AutonomieerlebenStreben nach persönlicher Verursachung, eigene Zieleerreichen und eigene Handlungen kontrollieren können. 2. KompetenzerlebenSich selbst als wirksam erleben. Wesentlich ist die Art der Rückmeldung – diese kann sozial vermittelt werden, oder durch die Sache selbst erfolgen. 3. Soziale EingebundenheitBedeutung von Bezugspersonen in Abhängigkeit der jeweiligen Entwicklungsphase - wesentlich für das Hineinwachsen in die Gesellschaft!
  • Veränderungskonzepte der modernen Entwicklungsauffassung • Die aktuelle moderne Entwicklungsauffassung versucht Faktoren / Schnittstellen zu eruieren, die für Veränderungen verantwortlich sein können. Dabei wird ein großes Spektrum an Veränderungskonzepten berücksichtigt.– alterskorrelierteEntwicklungsaufgaben – Übergänge – KritischeLebensereignisse - Veränderungskonzepte- Alterskorrelierte Entwicklungsaufgaben - Übergänge als veränderungssensitive Zonen Kritische Lebensereignisse- Prozessmodell der Entwicklungspfade
  • Entwicklungsaufgaben - Altersbereiche Havighurst strukturiert den Lebenslauf in Altersbereiche - er definiert 6 Etappen - in denen jeweils spezifische Entwicklungsaufgaben zu bewältigen sind.• Frühe Kindheit (bis 6 Jahre)• Mittlere Kindheit (6 - 12 Jahre)• Adoleszenz (12 - 18 Jahre)• Frühes Erwachsenenalter (18 - 30 Jahre)• Mittleres Erwachsenenalter (30 - 60 Jahre)• Höheres Erwachsenenalter (ab 60 Jahre)
  • Leitfaden zur Krisenintervention • Beziehung aufbauen• Erfassen des Krisenanlasses und der realen Lebenssituation• Lindern der Symptome:– Verstehen– Gedankenordnen• Leute zur Unterstützung einbeziehen• Ansatz zur Problembewältigung– Problem definieren– Herausstellen der gefühlsmäßigen Bedeutung – BereitschaftzurVeränderung
  • Differenzierung • Normativ kritische LebensereignisseMehr oder weniger eng an ein Lebensalter gebunden, meist vorhersehbar • Nicht normativ kritische LebensereignisseAuftreten in jeder Lebensphase möglich, keine präventivenMaßnahmen vorhanden• Historisch kritische LebensereignisseSituationen, die sozial und historisch von großer Bedeutung sind
  • Auswirkungen extensiven Medienkonsums • Starke visuelle Dominanz – rasches Erkennen von Bildern; ausgeprägte motorisch-visuelle Kopplung• Veränderung der Körperrepräsentanzen Verkümmerung derVernetzungen im Gehirn, die für die Wahrnehmung und Interpretation der körpereigenen Signale zuständig sind• Mangelnde Empfindungsfähigkeit emotionale Befindlichkeiten des Gegenüber werden nicht mehr erkannt• Veränderung des Vorstellungsvermögens und der Phantasie
  • Konsequenzen für Schule und Lernen Kinder können nicht mehr zuhören; die Sprache in der Schule ist ein zu schwacher Reiz sie sind auf schnell wechselnde Szenen eingestellt• 15-jährige mit überdosiertem Medienkonsum (v.a. Burschen!) in Technik und Naturwissenschaften leistungsfähiger Defizite im emotionalen Bereich, äußere Stärke als Ausgleich / Kompensation• stärker ausgebildete linke Hemisphäre, Defizite in rechter Hemisphäre BeziehungsunfähigkeitDas Gehirn ist ein dynamisches Modell: Erbanlagen, Umwelt und soziale Interaktionen bilden das Grundmuster unseres Gehirns.Gefühle und Stressimpulse können zu Denkblockaden führen, Erfolgserlebnisse und Freude begünstigen Lernprozesse.
  • Gedächtnis • „Gedächtnis ist die mentale Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, zu speichern und wiederzugeben“ (Maderthaner, S. 210 ) man unterscheidet 3 Stadien der Gedächtnisbildung - Aufnahme von Wissen – Enkodierung - Festigung von Wissen – Speicherung - Abruf von Wissen
  • Ultrakurzzeitgedächtnis (UKZG • Das Ultrakurzzeitgedächtnis (UKZG) oder sensorische Gedächtnis (SG)hat zwar eine hohe Speicherkapazität, vermag aber im Allgemeinen die Speicherinhalte nur maximal eine Sekunde festzuhalten (Maderthaner, S. 219)
  • • Kurzzeitgedächtnis (KZG): Die Speicherkapazität wird auf etwa fünf bis neun Informationseinheiten geschätzt. Die Merkinhalte sind ohne Memorieren nach etwa fünf Sekunden zu 50%, nach etwa 20 Sekunden zu 100% vergessen (Maderthaner, S. 221). Speicherdauer: wenige Sekunden bis zu einer halben Minute. Die Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses lässt sich durch Lerntechniken und Lernstrategien steigern.
  • Arbeitsgedächtnismodell von Baddeley (1986) • Generell wird zwischen einem Kurzzeitgedächtnis und einem Arbeitsgedächtnis unterschieden.• Beim theoretisch erweiterten Konzept des Arbeitsgedächtnisses (AG) wird vom Zusammenwirken mehrerer Gedächtniskomponenten ausgegangen. Dauer: wenige Sekunden bis Stunden• Eine Steuerinstanz – zentrale Exekutive (Aufmerksamkeitssteuerung, Hemmung irrelevanter Informationen) – steuert und koordiniert die beiden Untersysteme:visuell-räumliches und phonologisch-artikulatorischesUntersystem, in denen visuelle und akustische Inhalte zwischengespeichert werden.
  • Langzeitgedächtnis • „Unter Langzeitgedächtnis (LZG) versteht man die Gesamtheit an dauerhaft gespeicherter Erfahrungen im Zentralnervensystem“ (Maderthaner, S. 224 )
  • • Deklaratives Gedächtnis (explizites Gedächtnis) -> Langzeitgedächtnis -> Inhaltsabhängiges Gedächtnismodell Bewusstes Gedächtnis für Fakten und Ereignisse. Bewusste Speicherung und bewusster Abruf. Explizite Gedächtnisleistungen sind stark altersabhängig.
  • Nicht deklaratives Gedächtnis • Nicht deklaratives Gedächtnis (implizites Gedächtnis)Verschiedene Formen unbewusster Gedächtnisvorgänge. Implizite Gedächtnisleistungen beziehen sich auf automatisch Gelerntes. Diese Gedächtniseffekte sind bei Kinder mit denen von Erwachsenen vergleichbar
  • • Skills • Skills = mechanisch erlernte motorische Ablaufmuster
  • • Priming • Priming = Verbesserung und Erleichterung der aktuellen Verarbeitung von Reizen durch positive Auswirkungen früherer Erfahrungen („Voraktivierungen“)
  • • Amnesie • Amnesie = Gedächtnisverlust, der durch Verletzung, Krankheit,Drogenmissbrauch oder andere Gehirnbeeinträchtigungen hervorgerufen werden kann
  • Gedächtniskapazität Menge an gelernter Information, die direkt verfügbar gehalten und verarbeitet werden kann. Der größte Zuwachs in der Gedächtnisleistung erfolgt im Alter von 5 bis 15 Jahren.
  • Gedächtnisspanne • Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses bezieht sich auf die Anzahl der Items, die im KZG erfasst werden können (7 +/- 2; nach Miller, 1956)• Möglichkeiten für die Steigerung der Gedächtnisspanne:– Wiederholungen– Gruppierungsprozesse– Informationsaufnahmegeschwindigkeit – Artikulationsgeschwindigkeit
  • Gedächtnisentwicklung über die Lebensspanne Faktoren, welche die Gedächtnisleistung beeinflussen - Metagedächtnis  -Vorwissen -Wortschatz, allgemeines Wissen, Selbstkonzept, Motivation  -Gedächtniskapazität - Gedächtnisstrategien 
  • Vorwissen • Die allmähliche Entwicklung des Wissens im Kindesalter stellt eine zentrale Bedingung für die Verbesserung der Gedächtnisleistung dar.• Die kognitive Entwicklung hängt zusammen mit dem Wissen, das wir uns in verschiedenen Domänen aneignen. Es hängt von der Menge desVorwissens ab, wie wir mit den Elementen umgehen können.• Bereichsspezifisches Vorwissen führt zu einer besseren Vernetzung Umstrukturierung; Elaboration (Erweiterung des Bedeutungsgehaltes; neue Informationen an alte anknüpfen).• Vorwissen lässt übliche Alterstrends in den Gedächtnisleistung verschwinden, bzw. sogar umkehren.
  • Metagedächtnis Metagedächtnis = Wissen über Gedächtnisvorgänge1. Aufgaben- Variable ist das Wissen um den Bewältigungsaufwand der Aufgabe und die Bedingungen der Abrufanforderungen2. Strategie- Variable bezieht sich auf das Wissen über Gedächtnisstrategien und Gedächtnisregeln3. Person- Variable stellt das Wissen um die Stärken und Schwächen, die eigene Person betreffend darDeutliche Verbesserung des Metagedächtnisses gegen Ende des Grundschulalters.In manchen lernrelevanten Bereichen stellt sich metakognitives Wissen sehr spät ein.
  • Gedächtnisstrategien Gedächtnisstrategien = bewusstseinsfähige, absichtlich verwendete und kontrollierbare kognitive Aktivitäten, die von Lernenden zur Optimierung der Lern- und Gedächtnisleistung eingesetzt werden.• Wiederholungsstrategien• Organisationsstrategien (Kategorisieren, Ordnen nachOberbegriffen)• Elaborationsstrategien (Erweiterung des Bedeutungsgehaltes; Eselsbrücken)
  • Determinanten der Gedächtnisentwicklung Folgende Determinanten werden zur Erklärung des enormen Anstiegs der Gedächtnisleistungen im Alter zwischen 5-15 Jahren herangezogen:• Veränderung der Gedächtniskapazität durch:− Zunehmende Geschwindigkeit in der InformationsverarbeitungArtikulationsgeschwindigkeit−• Entwicklung von Gedächtnisstrategien größere strategische Kompetenzen („Kofferraum-Metapher“ nach CASE)• Erwerb allgemeinen Gedächtniswissens (Metagedächtnis)• Erwerb bereichsspezifischen Wissens, Vorwissen Verbesserung des Netzwerkes
  • Jerome S. Bruner (1964): Repräsentationssysteme Die innere Repräsentation der Welt erfolgt nacheinander auf 3 verschiedenen Ebenen: • Enaktive (aktionale) Repräsentation - handlungsbezogen - motorisch • Ikonische (bildhafte) Repräsentation - anschaulich • Symbolische Repräsentation (Sprache / Zeichen) – abstrakt -begrifflich
  • Jerome S. Bruner (1964): Repräsentationssysteme Die innere Repräsentation der Welt erfolgt nacheinander auf 3 verschiedenen Ebenen: • Enaktive (aktionale) Repräsentation - handlungsbezogen - motorisch • Ikonische (bildhafte) Repräsentation - anschaulich • Symbolische Repräsentation (Sprache / Zeichen) – abstrakt -begrifflich Unterschiedliche Ebenen der Repräsentation kennzeichnen qualitative Veränderungen innerhalb der kognitiven Entwicklung.
  • Schlussfolgerungen aus Piagets Stufentheorie für die Pädagogik • Jeglicher Förderunterricht muss mit einer genauen Diagnose der vorhandenen geistigen Strukturen beginnen – Lernstandserhebung • Natürliche Neugier und Aktivität der Kinder unterstützen, ihnen Gelegenheit zur Assimilation und Akkommodation geben • Sensibler auf Handlungen und Äußerungen der Kinder reagieren, versuchen sich in ihre Entwicklungsstufe hineinzuversetzen Piagets Grundidee ist von zentraler Bedeutung in der Entwicklungspsychologie und Pädagogischen Psychologie • Das Kind wird nicht als passiver Empfänger und Speicher vonInformation gesehen, sondern als aktives Individuum, das sich die inneren Vorstellungen von der Welt konstruiert und immer besser an die Realität anpasst. • Das Weltbild des Kindes unterscheidet sich grundlegend von dem Erwachsener • Das jeweilige Entwicklungsniveau setzt dem Verständnis und den Lernmöglichkeiten klare Grenzen. Man kann dem Kind nur dann etwas Neues beibringen, wenn es von seinem Entwicklungsstand her dazu bereit ist. • Die geistige Struktur des Kindes und der jeweilige Entwicklungsstand muss bei der Gestaltung des Unterrichts mitberücksichtigt werden (z.B.: Beobachtung der logisch- mathematischen Erkenntnis „Wohin soll der nächste Ausflug gehen?“) • Der Unterricht sollte darauf ausgerichtet sein, die Eigenaktivität des Kindes in den Mittelpunkt zu stellen
  • Kritik der Stufenlehren • Der Übergang von einem Stadium ins nächste erfolgt nicht so plötzlich wie angegeben – eher kontinuierlich, langsamer und über einen längeren Zeitraum • Vermittlung des Eindrucks einer vorprogrammierten Entwicklung,die planmäßig abläuft • Einheitlicher Entwicklungsstand bei altersgleichen Kindern wirdpostuliert – auf Abweichungen wird nicht eingegangen. • Viele Leistungen können beim Einsatz kindgerechterer Versuchsanordnungen schon von wesentlich jüngeren Kindern erbracht werden.• Kritik an der Untersuchungsmethodik: Befragungen an evtl. zu wenig Kindern; Suggestivfragen – andere Antwort bei zweimaliger gleicher Fragestellung • Die Interaktion zwischen Entwicklung und Umwelt (soziale Faktoren, individuelle Förderung) bleibt weitgehend unberücksichtigt • Neuere Forschungen zeigen, dass der Säugling über wesentlich reichhaltigere angeborene Ausstattung von Wissenssystemen und Lernvoraussetzungen verfügt, als Piaget annahm
  • Stadienabhängige Theorie 4. Stadium der formalen Operationen (ab 12 Jahren) Hypothetisches, abstraktes Denken möglichTheorien, die über konkret Beobachtbares hinausgehen, werden überlegt.Merkmale: - Operieren am Möglichen (Hypothetischen)- kombinatorisches Denken- formal- logisches Schlussfolgern- Hypothetisch-deduktives Denken: Problem wird analysiert, Einflussfaktoren werden identifiziert, Hypothesen abgeleitet und getestet; Beispiel: Pendelversuch, auf konkret-logischer Stufe nicht lösbar
  • Stadienabhängige Theorie 3. Stadium der konkreten Denkoperationen (7- 12 J) 3. Stadium der konkreten Denkoperationen (7- 12 J)Weniger zentriertes, weniger egozentrisches, hingegen reversibleres, flexibleres Denken. Dennoch: Orientierung am real Gegebenen, nicht am HypothetischenMerkmale:- Aufbau von Invarianz: Menge, Anzahl, Volumen - Fähigkeit zur Klasseninklusion – Verstehen der quantitativen Relationen von Ober- und Unterklassen – Klassifikation möglich- Abnahme des Egozentrismus- Fähigkeit zur Dezentrierung- Zunahme der Reversibilität von Denkprozessen- Seriation (Reihenbildung) möglich: A > B > C A > C- zunehmende Beweglichkeit des Denkens, aber- Fehlen komplexer logischer Denkoperationen
  • Stadienabhängige Theorie 2. Präoperationales Stadium (2 – 7 Jahre) 2. Präoperationales Stadium (2 – 7 Jahre)Intuitiv- anschauliches Denken – Einschränkung durchAnschauungsgebundenheit, Orientierung an dem Wahrnehmbaren.Die Begriffe sind stark an Anschauung gebunden, durch Akkommodation werden die Begriffe differenzierterBesonderheiten:- Animismus (zahlreiche Dinge sind lebendig) - Realismus (Namen mit Gegenständen verbunden; Träume sind wahr)Merkmale:- unangemessene Generalisierungen- hohes Maß an Egozentrismus (Drei- Berge- Versuch)- Symbolspiel / „Als-ob“- Spiel- Zentrierung des Denkens (fehlende Invarianzen; Umfüllaufgaben)- fehlende Reversibilität des Denkens (Perlenversuch)- Fehlen bestimmter grundlegender logischer Operationen
  • Stadienabhängige Theorie 1. Sensumotorisches Stadium (0 – 2 Jahre) 1. Sensumotorisches Stadium (0 – 2 Jahre) Kein Denken im Sinne inneren Operierens Entwicklung von Reflexen über (Kreis-) Reaktionen zu kognitiven RepräsentationenMerkmale: - Objektpermanenz Hinweis auf allmähliche innere Repräsentation- Verzögerte, aufgeschobene Nachahmung. Das Kind ist zur mittelbaren Nachahmung fähig Fähigkeit zur Wiederholung Lernen- Mittel- Zweck- Relationen Kinder beginnen zu verstehen, wie man durch bestimmte Handlungen und mittels bestimmter Werkzeuge bestimmte Ziele erreichen kann