Arbeits- und Organisationspsychologie (Subject) / Arbeiten in Teams (Lesson)
There are 19 cards in this lesson
Arten und Kennzeichen von Teams; Vor- und Nachteile; Instrumente zur Teamdiagnose
This lesson was created by LernenLernen94.
This lesson is not released for learning.
- Arbeitsgruppen vs. Teams Arbeitsgruppen: Interaktion & aufeinander bezogene Ziele Teams: Interdependenz und Koordination bei Aufgaben + gemeinsames Ziel / jedes Mitglied nimmt eine spezifische Rolle ein Merke: "All teams are groups, but not all groups are teams."
- Kennzeichen von Gruppenarbeit eine gemeinsame Aufgabe Gemeinsame Planung und Zielsetzung Möglichkeit zur gemeinsamen Gestaltung der Arbeitsaufgabe
- 3 Kooperationsformen von Gruppenarbeit/ Kennzeichnung/ Beispiele Raumverband (Kooperationsform) - gleichzeitiges Arbeiten mehrerer Personen im gleichen Raum an versch. Aufgaben (Kennzeichnung) - mehrere Dreher in einer Halle arbeiten an versch. Aufg. (Bsp.) Sukzessivverband - individuell zugewiesene Teilaufgabe als Bestandteil einer vorgegebenen Auftragserfüllungsanfolge - Arbeit am Fließband Montage eines Großgeräts Integrativverband - Arbeitsteilige, abgestimmte, gleichzeitige Erfüllung einer gemeinsamen Aufgabe durch mehrere Personen - OP-Team, Endmontage eines Fahrzeugs
- Kennzeichen von Teams (4 Stück) Interaktion - Mitglieder einer Gruppe stehen miteinander dauerhaft in Kontakt + kommunizieren; Gemeinsame Ziele - teilen Interessen und oder Ziele, die oft nur gemeinsam erreicht werden können; Wir-Gefühl - Gruppenmitglieder erleben sich als Einheit, die sich von "den anderen" abgrenzt; Zeitliche Stabilität - erst bei längerer Dauer gestalten sich Prozesse, Rollen und Normen in einer Gruppe aus;
- Vorteile von Gruppenarbeit komplexe + umfangreiche Aufg. können nicht allein bewältigt werden zeitgleiche Erledigung mehrer Aufgaben möglich breitere Qualifikation zur Aufgabenerledigung Arbeitsteilung und Professionalisierung gemeinsame Entscheidungen steigern deren Akzeptanz von anderen lernen, gegenseitige Anregungen mere presence/social facilitation->Leistungssteigerung durch Anwesenheit anderer Social Compensation->Anstregung um Gruppenergebnis trotz schwacher Mitglieder hochzuhalten Social Labouring->höhere Anstrengung bei Identifikation mit Gruppe
- Vorteile von Gruppenarbeit - Mere Presence/ Social Facilitation Die Leistung steigt in Anwesenheit anderer
- Vorteile von Gruppenarbeit - Social Compensation EIn Mitglied strengt sich besonders an, um das Gruppenergebnis trotz schwacher Mitglieder hochzuhalten.
- Vorteile von Gruppenarbeit - Social Labouring Die Identifikation mit der Gruppe führt zu einer höheren Anstrengung.
- Nachteile von Gruppenarbeit (5 Stück) Groupthink - Team überschätzt sich, schottet sich ab, wird engstirnig. Es herrscht ein hoher Konformitätsdruck. Gruppenentscheidung schlechter als EInzelentscheidung. Gruppenpolarisierung und Risky Shift - Teammitglieder können sich gegenseitig verstärken, radikalere Positionen zu beziehen oder höhere Risiken einzugehen. Soziales Faulenzen - DIe individuelle Leistung in großen Gruppen nimmt ab (Trittbrett-Fahren) Prozessverluste - nicht aufgabenbezogene Tätigkeiten, z.B. Koordinationsaufwand Soziale Angst - Gehemmtheit bei komplexen Aufgaben (hängt von der individuellen Disposition ab)
- Teamentstehung (4 Phasen) Phase 1: Forming - Testphase: höflich, unpersönlich, gespannt, vorsichtig Phase 2: Storming - Nahkampfphase: unterschwellige Konflikte, Konfrontation, Cliquenbildung, mühsames Vorwärtskommen, Gefühl der Ausweglosigkeit Phase 3: Norming - Organisierungsphase: Entwicklung neuer Umgangsformen/Verhaltensweisen, Feedback, Konfrontation der Standpunkte Phase 4: Performing - Verschmelzungsphase: ideenreich, flexibel, offen, leistungsfähig, solidarisch, hilfsbereit
- Teamphasen nach Tuckman (1965) (5 Schritte) Kontakt: Einstieg & Findung (Forming) Konflikt: Auseinandersetzung & Streit (Storming) Kontrakt: Regelung & Übereinkommen (Norming) Kooperation: Arbeit & Leistung (Performing) Auflösung (Adjourning) Merke: Zeitliche Stabilität = erst bei einer längeren Dauer gestalten sich die Prozesse, Rollen und Normen in einer Gruppe aus!
- Teamarbeit über die Zeit - Teamphasen nach Tuckman (1965) FORMING Forming: Orientierungsphase/Kennenlernen Unklarheit/Leistungsfähigkeit eingeschränkt Fixierung auf Teamleiter Definition erster Ziele+Regeln Gruppe nähert sich der Aufgabe an
- Teamarbeit über die Zeit - Teamphasen nach Tuckman (1965) STORMING 2. Storming: Machtkampfphase, in der die Ziele zunehmend klarer werden. unterschiedliche Auffassungen Unstimmigkeiten über Prioritätensetzung Machtkämpfe Gruppenleistung eher gering Rollenverteilung bildet sich heraus
- Teamarbeit über die Zeit - Teamphasen nach Tuckman (1965) NORMING 3. Norming: Organisations- und Stabilisierungsphase, in der klare Strukturen geschaffen und Verabredungen getroffen werden. Teammitglieder haben ihre Rollen gefunden es wird verstärkt kooperiert
- Teamarbeit über die Zeit - Teamphasen nach Tuckman (1965) PERFORMING 4. Performing: Integrations- und Produktionsphase Teams werden kreativer und flexibel im Umgang Leistung pendelt sich auf gleichbleibender Ebene ein Team handelt geschlossen Anerkennung/Akzeptanz/Wertschätzung Kooperation
- Teamarbeit über die Zeit - Teamphasen nach Tuckman (1965) ADJOURNING 5. Adjourning: beschreibt Auflösungsprozesse, die beispielsweise beim Abschluss der gemeinsamen Arbeit stattfinden. Merke: gilt explizit nur für temporär zusammenarbeitende Teams!
-
- Teamdiagnose Teil des Teamentwicklungsprozesses Grundlage für die Konzeption von Teamentwicklungsmaßnahmen Ohne Teamdiagnose ist die Evaluation einer Teamentwicklungsmaßnahme im SInne einer Erfolgskontrolle nicht möglich! Teamdiagnose = zielgerichtetes, methodisch geplantes Sammeln von Informationen über Arbeitsgruppe, Gruppenmitglieder + deren Beziehungen zum organisationalen Kontext
- Diagnoseinstrumente Prozessanalytische Verfahren Verhaltensbeobachtungen & Prozessanalysen objektive Analyse Bsp.: Act4teams Strukturanalytische Verfahren Fragebögen subjektive Wahrnehmung der Teammitglieder Bsp.: F-A-T
- Act4teams - Analyse von Teams beim Problemlösen (professionelle Kompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz) eine Problemlösung im Team wird per Video aufgenommen, das Verhalten anschließend durch Experten analysiert. Mit der Rückmeldung sollen Entwicklungsimpulse gegeben werden. professionelle Kompetenz: Problemdifferenzierung ( Probleme bennen, beschreiben, Beispiele geben), Problemvernetzung (Infos verknüpfen, Folgen aufzeigen), Lösungsdifferenzierung (Anforderungen beschreiben, Lösungen nennen) Lösungsvernetzung (Vorteile und Einwände gegen Lösungen aufzeigen), Wissen zur Organisation (Strukturen und Abläufe kennen), WIssensmanagement (auf Spezialisten verweisen, Meinungen erfragen) Methodenkompetenz: Strukturierung (Vorgehen vorschlagen, priorisieren, visualisieren), Verlieren in Details & Beispielen (monologisieren, nicht zielführende Beispiele nennen) Sozialkompetenz: Kollegiale Interaktion (Stillere ermuntern, aktiv zuhören, Rückmeldung geben), Unkollegiale Interaktion (andere abwerten oder unterbrechen, Seitengespräche)