Approbationsprüfung Psychotherapie (Subject) / Frühjahr 2008 (Lesson)
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Frühjahr 2008
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- 5 Zur subjektiven Erfassung der Intensität von Beschwerden wie z. B, Schmerzen kann eine spezielle Form der Ratingskaia verwendet werden. Sie besteht aus einer einfachen Linie, bei der lediglich die Endpunkte verbal „verankert” sind (z. B. „überhaupt kein Schmerz” vs. „maximal vorstellbarer Schmerz"). Der Patient ist gehalten, durch Markierung auf dieser Skala die Stärke seiner Beschwerden anzugeben. Um welches Messinstrument handelt es sich? visuelle Analogskala
- 6 Ein 17-jähriger Patient stellt sich bei Ihnen in der Praxis vor. Seine Eltern hätten ihn geschickt er wisse nicht, was er bei einem Psychotherapeuten soll. Er sei häufig „genervt", vor allem von einigen Mitschülern, und gebe ihnen dann schon mal eine „Kopfnuss". Es habe deshalb auch schon viele Gespräche in der Schule gegeben, da höre er gar nicht mehr zu. Es sei eben sein Temperament. Auch mit den Lehrern gebe es immer „Stress", er sehe nicht ein, dass er schon morgens um 8 Uhr zum Unterricht antreten soll. Er sei auch schon mal ohne Führerschein Auf gefahren und habe eine „alte Oma" angefahren. Die alten Leute sollten doch gefälligst zu Hause bleiben. Er kenne viele Leute, auf Nachfrage räumt er aber ein, dass es sich bei diesen Kontakten um keine längeren Freundschaften handelt. Auf welche Persönlichkeitsstörung (ICD-10-Diagnose) weist diese Schilderung am ehesten hin? dissoziale Persönlichkeitsstörung F60.2Dissoziale Persönlichkeitsstörung Info:Eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere gekennzeichnet ist. Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz. Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht änderungsfähig. Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für das Verhalten anzubieten, durch das der betreffende Patient in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist. Inkl.:Persönlichkeit(sstörung): amoralischPersönlichkeit(sstörung): antisozialPersönlichkeit(sstörung): asozialPersönlichkeit(sstörung): psychopathischPersönlichkeit(sstörung): soziopathisch Exkl.:Emotional instabile Persönlichkeit(sstörung) (F60.3-)Störungen des Sozialverhaltens (F91.-)
- 7 Bei einem Patienten wird eine bipolare affektive Psychose diagnostiziert und eine Lithium-Behandlung eingeleitet. Welche Kontrolluntersuchung gibt Auskunft darüber, ob der Patient richtig eingestellt ist, und ist regelmäßig durchzuführen? Plasmaspiegelkontrolle
- 8 Patienten, z. B. mit depressiven Störungen, weisen oftmals Defizite bei der Bewältigung ihres Alltags in der Form auf, dass es ihnen nicht gelingt, ihre Schwierigkeiten konkret zu definieren, eigene Ziele zu formulieren, eine zumindest ausreichende Anzahl von Mitteln zur Erreichung der Ziele zu entwickeln und diese Mittel flexibel einzusetzen. Wie nennt man das verhaltenstherapeutische Verfahren, das speziell auf die Bewältigung dieser Defizite ausgerichtet ist? Problemlösetraining
- 9 Welche psychophysiologischen Veränderungen sind für den Zustand charakteristisch, wie er sich beispielsweise bei erfolgreicher Entspannung durch autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation einstellen kann? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Abnahme der Hautleitfähigkeit (B) Erhöhung des Muskeltonus (Skelettmuskulatur) (C) Senkung des Blutdruckes (D) Vasodilatation v.a. in der Haut von Armen und Beinen (E) vermehrte ß-Aktivität im EEG (F) Zunahme des Sauerstoffverbrauchs (A) Abnahme der Hautleitfähigkeit(C) Senkung des Blutdruckes(D) Vasodilatation v.a. in der Haut von Armen und Beinen
- 10 Zur Klärung der Fragestellung, ob mit bestimmten Risikofaktoren (z. B. Rauchen) ein erhöhtes Erkrankungsrisiko einhergeht, werden oftmals so genannte Odds Ratios berechnet. Welche der folgenden Aussagen zu den Odds Ratios sind richtig? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Ein Odds Ratio von 1 bedeutet, dass das Risiko für eine bestimmte Erkrankung bei dieser Personengruppe nicht erhöht ist. (B) Odds Ratios größer 1 sind klinisch bedeutsam, Odds Ratios kleiner 1 dagegen nicht. (C) Odds Ratios können nur positive Werte annehmen. (D) Odds Ratios können Werte im Bereich von -1 bis +1 annehmen. (E) Zu Odds Ratios können Konfidenzintervalle angegeben werden. Falls diese die Zahl 1 nicht enthalten, ist das Odds Ratio als statistisch signifikant anzusehen. (A) Ein Odds Ratio von 1 bedeutet, dass das Risiko für eine bestimmteErkrankung bei dieser Personengruppe nicht erhöht ist.(C) Odds Ratios können nur positive Werte annehmen.(E) Zu Odds Ratios können Konfidenzintervalle angegeben werden. Falls diesedie Zahl 1 nicht enthalten, ist das Odds Ratio als statistisch signifikantanzusehen.
- 11 Welche der folgenden Ängste spielen nach psychoanalytischem Verständnis in der Ätiologie von Zwangsstörungen am ehesten eine Rolle? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Ängste vor Angriffen anderer (B) Ängste vor den Folgen eigener aggressiver Regungen (C) Ängste vor Fragmentierung des Selbst (D) hypochondrische Ängste (E) Todesängste (F) Versagensängste (B) Ängste vor den Folgen eigener aggressiver Regungen(C) Ängste vor Fragmentierung des Selbst
- 12 Was ist am ehesten zu den Kennzeichen einer Manie zu zählen? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Depersonalisation (B) Gedankenrasen (C) Hemmung in sozialen Situationen (D) Libidoverlust (E) motorische Unruhe (F) ruhelose Beine (Restless-iegs-Syndrom) (B) Gedankenrasen(E) motorische Unruhe
- 13 Welche der folgenden Symptome sind nach K. Schneider sog. Erstrangsymptome der Schizophrenie? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Gedankenentzug (B) kommentierende Stimmen (C) optische Halluzinationen (D) schwere depressive Verstimmung (E) Wahneinfall (F) Wahnwahrnehmung (A) Gedankenentzug (B) kommentierende Stimmen (F) Wahnwahrnehmung Symptome ersten Ranges (Erstrangsymptome)Dialogisierende Stimmen, kommentierende Stimmen, GedankenlautwerdenLeibliche BeeinflussungserlebnisseGedankeneingebung, Gedankenentzug, Gedankenausbreitung, WillensbeeinflussungWahnwahrnehmung (realen Wahrnehmungen wird eine wahnhafte Bedeutung beigemessen)sowie alles von anderen Gemachte oder Beeinflusste auf dem Gebiet des Fühlens, Strebens und des WollensSymptome zweiten Ranges (Zweitrangsymptome)Sonstige akustische HalluzinationenZönästhesien im engeren SinneOptische Halluzinationen, Geruchshalluzinationen, GeschmackshalluzinationenEinfache Eigenbeziehung, Wahneinfall
- 14 Ein 13-jähriges Mädchen wird in der psychotherapeutischen Ambulanz wegen einer Essstörung vorgestellt. Im Rahmen der probatorischen Sitzungen führen Sie ein Familiengespräch durch. Weiche der nachfolgenden Prinzipien der Gesprächsführung sind speziell dem familiendiagnostischen Interview zuzuordnen? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Direktivität (B) Entwicklungsorientierung (C) Konfrontation (D) Perspektivität (E) Polarisierung (F) Transparenz (B) Entwicklungsorientierung(D) Perspektivität(F) Transparenz
- 15 Welche der nachstehenden Beispiele für Präventionsmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen lassen sich am ehesten dem Bereich der primären Prävention zu ordnen? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Einrichtung von Integrationsklassen mit spezieller pädagogischer Betreuung zur Förderung von Kindern mit geistiger Behinderung (B) Etablierung guter Ess- und Bewegungsgewohnheiten zur Vermeidung von Übergewicht (C) Neugeborenenscreening auf angeborene Stoffwechselstörungen (D) Schulungsprogramme für Eltern chronisch kranker Kinder zur Förderung der Krankheitsverarbeitung und Behandiungsunterstützung (E) Sucht- und Drogenvorbeugung in der Schule (F) Untersuchung von Körperhaltung, Spontanmotorik und Muskeltonus im Rahmen der Neugeborenenbasisuntersuchung (U2) zur Aufdeckung von Anhaltspunkten für Fehlentwicklungen (B) Etablierung guter Ess- und Bewegungsgewohnheiten zur Vermeidung vonÜbergewicht(E) Sucht- und Drogenvorbeugung in der Schule
- 16 Welche der nachfolgenden Aussagen treffen für den Einsatz von Benzodiazepinen bei Depressionen zu? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Benzodiazepine kommen nur für einen kurzfristigen Einsatz, z. B. bei Angst und Unruhe, in Betracht. (B) Benzodiazepine sind für eine langfristige Behandlung i. S. einer Erhaltungstherapie geeignet. (C) Das Absetzen der Benzodiazepine soll schrittweise erfolgen. (D) Es gibt ausreichende Belege für eine spezifische antidepressive Wirkung dieser Arzneistoffgruppe. (E) Wegen des gewünschten sedierenden Effektes werden in der Regel Benzodiazepine langfristig mit Antidepressiva kombiniert. (A) Benzodiazepine kommen nur für einen kurzfristigen Einsatz, z. B. bei Angst undUnruhe, in Betracht.(C) Das Absetzen der Benzodiazepine soll schrittweise erfolgen.
- 17 Eine Patientin berichtet Ihnen von ausgeprägten Gefühlen der Hoffnungslosigkeit bezüglich vieler ihrer Lebensbereiche. Sie habe Suizidgedanken und auch bereits begonnen, Schlaftabletten zu sammeln. Ihr Mann wisse nichts davon. Sie werde sich aber letztlich nicht das Leben nehmen, da sie für die Familie da sein müsse. Welchen der folgenden Aussagen bezüglich des weiteren Vorgehens ist am ehesten zuzustimmen? Wählen Sie 2 Antworten! • (A) Sie bearbeiten die Hoffnungslosigkeit der Patientin. (B) Sie beenden die Behandlung wegen des Sammelns von Schlafmitteln und über weisen die Patientin zur psychiatrischen Behandlung an einen Facharzt. (C) Sie lassen die Patientin einen Anti-Suizidvertrag unterschreiben und sprechen das Thema im weiteren Therapieveriauf nicht mehr an, um sie nicht zu destabilisieren. (D) Sie verpflichten die Patientin, keine größeren Mengen an Schlafmitteln zu besitzen. (E) Sie weisen die Patientin auch gegen ihren Willen in eine Klinik ein. (A) Sie bearbeiten die Hoffnungslosigkeit der Patientin.(D) Sie verpflichten die Patientin, keine größeren Mengen an Schlafmitteln zubesitzen.
- 18 Ein 40 Jahre alter Patient berichtet im Erstgespräch beim Psychotherapeuten, dass sein ganzes Leben eine Kette von Demütigungen sei: „Mein Vater hat mich ständig erniedrigt und vor anderen bloßgestelit. Meine Mutter wollte mich nicht haben: Eigentlich sollte ich abgetrieben werden." Bei der Bundeswehr und in der Lehre sei er immer „der Trottel vom Dienst" gewesen. „Auf mir haben immer alle rumgehackt." In seinen immer nur kurzen Beziehungen zu Frauen sei auch immer nur auf ihm „rumgetrampelt worden". Auf der Arbeit würden jetzt viele entlassen: „Ich bin natürlich dabei. Jetzt habe ich mich die ganze Zeit so reingehängt und engagiert. Aber mit mir kann man es ja machen." Welcher Konflikt liegt diesem Erleben aus Sicht der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik am ehesten zugrunde? (A) Identitätskonflikt (B) Konflikt Individuation vs. Abhängigkeit (C) Konflikt Versorgung vs. Autarkie (D) Schuldkonflikt (E) Selbstwertkonflikt (E) Selbstwertkonflikt 1. Abhängigkeit vs. Individuation: Im einen Extrem würde ein Mensch mit diesem Grundkonflikt eine Abhängigkeit erzeugende Beziehung suchen als „willkommene Abhängigkeit“, im anderen Extrem dagegen eine emotionale Unabhängigkeit aufbauen und die Bindungswünsche unterdrücken. 2. Unterwerfung vs. Kontrolle: Im einen Extrem nimmt der Mensch die Gegebenheiten hin als Schicksal, dem er sich fügt, dabei sind Erleben und Verhalten geprägt von Gehorsam und Unterwerfung. Im anderen Extrem bestimmen Kontrolle und Auflehnung („Bekämpfen“) das Erleben und Verhalten. 3. Versorgung vs. Autarkie: Im einen Extrem führen Versorgungs- und Geborgenheitswünsche zu starker Abhängigkeit, und der Mensch wirkt passiv und anklammernd. Im anderen Extrem nimmt der Mensch keine Hilfe an und wehrt die Wünsche nach Hilfe ab, indem er sich als anspruchslos darstellt. In einer altruistischen Konfliktverarbeitung bekommen Andere die Versorgung, nach der er sich selbst unbewusst sehnt. 4. Selbstwert vs. Objektwert: Es bestehen Selbstwertkonflikte, die im einen Extrem als Minderwertigkeit erlebt werden, während andere aufgewertet oder idealisiert werden. Im anderen Extrem werden kompensatorische Anstrengungen erbracht, die das Selbstbild bis hin zum Größenwahn stützen, während andere abgewertet werden. 5. Über-Ich- und Schuldkonflikte: Im einen Extrem führt die Schuldübernahme bis zur masochistischen Unterwerfung. Im anderen Extrem sieht der Mensch die Schuld nur beim anderen, wobei ihm jegliche Form eines eigenen Schuldgefühls fehlt. 6. Ödipal-sexuelle Konflikte: Im einen Extrem nimmt der Mensch seine Erotik und Sexualität nicht wahr, im anderen Extrem bestimmt sie alle Lebensbereiche, ohne dass eine Befriedigung gelingt. Dies meint nicht sexuelle Funktionsstörungen anderer Herkunft. 7. Identitätskonflikte: Bei sonst hinreichenden Ich-Funktionen übernimmt der Mensch die Geschlechts-, Rollen oder Gruppenidentität anderer oder überspielt die Identitätsambivalenz kompensatorisch. 8. Fehlende Konflikt- und Gefühls-Wahrnehmung: Bei diesem Grundkonflikt werden Konflikte, Gefühle und Bedürfnisse bei sich und anderen nicht wahrgenommen, oder sie werden durch sachlich-technische oder philosophische Beschreibungen ersetzt.
- 19 Aufgabenfolge »40-iähriger Patient in psychoanalytischer Behandlung" - Teil 2 (Ende) (Einfachauswahlaufgabe) Der Patient erscheint in der Folgezeit immer wieder zu spät zu den Sitzungen. Mehrmals verwechselt er auch den Termin und kommt am falschen Tag. Das Formular „Antrag des Versicherten auf Psychotherapie" wirft er versehentlich 'in den Briefkasten des Nachbarn des Therapeuten. Der Patient bekommt große Angst, dass der Therapeut ihn „niedermacht und rausschmeißt" - etwa nach dem Motto: „So geht es einfach nicht, Herr X! Jetzt reicht es! Mit Ihnen ist eine Therapie unmöglich!" Mit welchem Begriff lässt sich dieses Verhalten und Erleben des Patienten aus psychoanalytischer Sicht am ehesten kennzeichnen? (A) interaktioneller Anteil der Übertragung (B) Kollusion (C) primärer Krankheitsgewinn (D) Reaktionsbildung (E) Übertragungspsychose (A) interaktioneller Anteil der Übertragung
- 20 Aufgabenfolge »Patient mit sozialen Ängsten" - Teil 1 (Kurzantwortaufgabe) Zur Vorbereitung einer verhaltenstherapeutischen Behandlung führen Sie mit einem Patienten, bei dem Sie aufgrund seiner Schilderungen im Erstgespräch eine soziale Phobie vermuten, eine Verhaltensanalyse durch. Dabei wird deutlich, dass der Patient starke Angst und Scham in Kontaktsituationen erlebt, in denen er von anderen Personen negativ bewertet werden könnte. Unter anderem befürchtet er, peinlich zu wirken oder abgelehnt zu werden, wenn er angesprochen wird. Auf der Verhaltensebene zeigt der Patient starke Vermeidungstendenzen, sich in solche Situationen zu begeben, oder er flüchtet aus der Situation, wenn die Angst zu stark wird. Auch Gedanken an solche Situationen versucht er zu vermeiden und durch Ablenkung zu unterdrücken. Aufgrund dieses Vermeidungsverhaltens und der Fiuchtreaktionen reduziert sich seine Angst sofort wieder und er fühlt sich dadurch wesentlich erleichtert. Welcher Verstärkungsmechanismus der Aufrechterhaltung der Angst erklärt das hier beschriebene Vermeidungs- und Fluchtverhalten am besten? negative Verstärkung
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- 21 Aufgabenfolge „Patient mit sozialen Ängsten” - Teil 2 (Ende) (Mehrfachauswahlaufgabe) Eine genauere Analyse der Kognitionen ergibt, dass der Patient die Erwartung hat, in sozialen Interaktionen zu versagen und Anzeichen von Anspannung zu zeigen, die von anderen wahrgenommen und als unangemessen bewertet werden könnten. Er ist insbesondere überzeugt, dass er stark zittert und dass dies als peinliches Symptom von Angst gewertet wird. Welche der folgenden Interventionen zählen bei den geschilderten Problembereichen des Patienten mit sozialer Phobie zu den Kernelementen einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlung? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Aktivitätsaufbau (B) Exposition (C) Shaping und Prompting (D) Stimuluskontrolle (E) Überprüfung der Überzeugung im sokratischen Dialog (F) Überprüfung der Überzeugung im Verhaltensexperiment (G) verdeckte Sensibilisierung (B) Exposition(E) Überprüfung der Überzeugung im sokratischen Dialog(F) Überprüfung der Überzeugung im Verhaltensexperiment
- 22 Aufgabenfoige „34-iährige verheiratete Patientin” - Teil 1 (Kurzantwortaufgabe) Eine 34-jährige Patientin, seit zwei Jahren verheiratet, klagt zu Beginn des Erstgesprächs über zunehmende Angst, ohne Begleitung in eine Kaufhalle zu gehen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Begonnen hätten die Beschwerden vor etwa zwei Jahren, einige Wochen nachdem sie im Supermarkt einen bislang einmaligen, von Todesangst begleiteten Anfall von Herzrasen erlitten habe. Mehrfache Untersuchungen beim Hausarzt und Kardiologen hätten zwar nie einen Hinweis auf ein Herzleiden ergeben, ihre Furcht vor einem Herzanfall hindere sie jedoch zunehmend, überhaupt allein aus dem Haus zu gehen. Für weiches Störungsbild sprechen die geschilderten Beschwerden? Agoraphobie
- 23 Aufgabenfolge „34-iährlge verheiratete Patientin** - Teil 2 (Einfachauswahlaufgabe) Im weiteren Verlauf des Erstinterviews lassen sich Hinweise finden, dass sich die Patientin angesichts einer von Jugend an gespürten Hilflosigkeit und Inkompetenz selbst in alltäglichen Konflikt- und Anforderungssituationen lieber auf andere verlässt. Jetzt sei es ihr Ehemann, der die Verantwortung für alles übernehme und im Gegensatz zu ihr genau wisse, was er wolle. So ordne sie sich ihm schon aus Angst, verlassen zu werden, in allen wesentlichen Dingen unter. Sie leide zwar unter diesem Zustand, aber dies scheine niemanden zu kümmern. So sei alles ziemlich hoffnungslos. Nach Kriterien der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) wird bei der Patientin eine gering bis mäßig integrierte Struktur diagnostiziert. Welche komorbide Störung liegt im vorliegenden Falle am ehesten vor? (A) abhängige Persönlichkeitsstörung (B) anankastische Persönlichkeitsstörung (C) ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung (D) emotional instabile Persönlichkeitsstörung (E) histrionische Persönlichkeitsstörung (A) abhängige Persönlichkeitsstörung
- 24 Aufgabenfolge „34-iährige verheiratete Patientin” - Teil 3 (Ende) (Einfachauswahlaufgabe) In einer späteren Phase der bei dieser Patientin durchgeführten tiefenpsychologisch fundierten Langzeitbehandlung spricht die Patientin anhand einer Alltagssituation über die sie sehr belastende Schwierigkeit, ihrem Mann nicht deutlich machen zu können, wenn sie anderer Meinung ist als er. Sie lächelt dabei fortwährend und auch die Therapeutin spürt, dass sie sich von diesem Lächeln anstecken lässt. Für welchen Konflikttyp (gemäß der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik) spricht dieses in der therapeutischen Beziehung gezeigte Verhalten am ehesten? (A) Identitätskonflikt (B) Konflikt Individuation vs. Abhängigkeit (C) Konflikt Versorgung vs. Autarkie (D) ödipaler Konflikt (E) Selbstwertkonflikt (B) Konflikt Individuation vs. Abhängigkeit
- 25 Bei der Anwendung eines psychometrischen Tests zur Erfassung von Depressivität an einer Eichstichprobe von 500 Personen wird ein Mittelwert des Testscores von 30 und eine Standardabweichung von 4 ermittelt. Wenn die Testscores einer Normalverteilung folgen, beträgt der zu erwartende Prozentsatz von Personen mit einem Testscore zwischen 22 und 38 (A) ca. 68% (B) ca. 90% (C) ca. 95% (D) ca. 99% (E) nahezu i 00% (C) ca. 95%
- 26 In der Lerntheorie werden verschiedene Verstärker-Arten unterschieden. Wie bezeichnet man Verstärker bzw. Stimuli, die Grundbedürfnisse des Menschen wie Hunger, Durst und emotionale Zuwendung befriedigen? (A) diskriminative Stimuli (B) kontinuierliche Verstärker (C) negative Verstärker (D) primäre Verstärker (E) sekundäre Verstärker (D) primäre Verstärker
- 27 Welche der folgenden Aussagen kennzeichnet das Preparedness-Konzept am zutreffendsten? (A) Bestimmte Reize sind aufgrund ihrer evolutionären Bedeutsamkeit leichter klassisch konditionierbar als andere, evolutionär weniger relevante Reize. (B) Die Reizwirkung, d. h. die Reaktionsstärke eines Organismus, nimmt bei gehäufter Wiederholung des Reizes in Abhängigkeit vom physiologischen Erregungsniveau ab. (C) Frühere Reizerfahrungen werden in einem sog. neuronalen Modell gespeichert und mit neu auftretenden Reizen verglichen. Je größer die Übereinstimmung zwischen Modell und neuem Reiz ist, desto geringer fällt die Reaktion auf den neuen Reiz aus. (D) Verhalten, das jeweils nach einer bestimmten Auftretensquote oder einem festgelegten Zeitintervall verstärkt wird, erweist sich als besonders stabil. (E) Verhaltensweisen, die häufig auftreten, eignen sich sehr gut zur Verstärkung seltener auftretender Verhaltensweisen. (A) Bestimmte Reize sind aufgrund ihrer evolutionären Bedeutsamkeit leichterklassisch konditionierbar als andere, evolutionär weniger relevante Reize.
- 28 Bei einem Patienten mit struktureller Schädigung im Hippocampus ist am ehesten mit folgenden Funktionsbeeinträchtigungen und/oder Störungen zu rechnen: (A) Beeinträchtigung der Körpersensorik; Anästhesien (B) Beeinträchtigung des Hörens; Aphasien (C) Beeinträchtigung des Sehens; Hemianopsien (D) Beeinträchtigung von Exekutivfunktionen; Persönlichkeitsveränderungen (E) Beeinträchtigung von Gedächtnisfunktionen; Merkfähigkeitsstörungen (E) Beeinträchtigung von Gedächtnisfunktionen; Merkfähigkeitsstörungen
- 29 In einer Studie wurde eine positive Korrelation zwischen Depression und Kindesmisshandiung gefunden; Statistisch gesehen misshandeln depressive Mütter ihre Kinder häufiger als Mütter, die nicht depressiv sind. Welche der folgenden Aussagen verweist darauf, dass eine weitere, dritte Variable für die gefundene Korrelation zwischen der Depression der Mütter und der Kindesmisshandlung verantwortlich sein könnte? (A) Die Depression der Mutter erhöht das Risiko sowohl für Kindesmisshandlung als auch für eine spätere depressive Erkrankung der Kinder. (B) Die Misshandlung des eigenen Kindes verursacht die Depression. (C) Misshandelte Kinder haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, depressiv zu werden. (D) Psychosoziale Belastungen sind ein Risikofaktor sowohl für Depression als auch für Kindesmisshandlung. (E) Sowohl in der Kindheit misshandelte Personen als auch solche, die in ihrer Kindheit einen depressiven Elternteil hatten, weisen ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen im Erwachsenenaiter auf. (D) Psychosoziale Belastungen sind ein Risikofaktor sowohl für Depression als auchfür Kindesmisshandlung.
- 30 Häufig kann der Therapiefortschritt dadurch behindert oder sogar unmöglich gemacht werden, dass ein bestimmtes Problemverhalten des Patienten (z. B. Jammern) in der Therapie einen großen Raum einnimmt. Um diesem Problemverhalten in günstiger Weise zu begegnen und um es zu reduzie- ren, wurde ein methodisches Konzept entwickelt, das darin besteht, die diesen Problemverhaltensweisen hypothetisch zugrunde liegenden Grundbedürfnisse und interaktioneilen Ziele des Patienten zu eruieren und im therapeutischen Vorgehen mittels Umsetzung passender Therapeutenpläne zu berücksichtigen. Durch die. damit verbundene Bestätigung soll dem Patienten das Gefühl vermittelt werden, vom Therapeuten angenommen zu werden. Wie wird dieses methodische Konzept in der Verhaltenstherapie am zutreffendsten bezeichnet? (A) Beziehungsklären (immediacy) (B) emotionaler Beistand (C) Emotionsmanagement (D) komplementäre Beziehungsgestaltung (E) sokratische Gesprächsführung zur Änderung von Grundüberzeugungen (D) komplementäre Beziehungsgestaltung
- 31 Welche der folgenden Aussagen beschreibt eine der Grundannahmen der Triebpsychologie (nach Freud) am zutreffendsten? (A) Das seelische Erleben wird als Ausdruck von Trieben, Wünschen und Bedürfnissen betrachtet. (B) Der Affekt prägt die Wahrnehmung. (C) Die Entwicklung der Fähigkeit zur Anpassung, Realitätsprüfung und der Abwehr kann gestört sein und misslingen. (D) Die Triebpsychologie untersucht das subjektive Empfinden im Hinblick auf Grenzen, Kontinuität und Wertschätzung. (E) Für die Differenzierung von Selbst und Objekt sind sog. Objektbeziehungen von entscheidender Bedeutung. (A) Das seelische Erleben wird als Ausdruck von Trieben, Wünschen undBedürfnissen betrachtet.
- 32 Was ist in der klassischen psychodynamischen Neurosenlehre am ehesten unter dem zentralen Begriff Konflikt zu verstehen? (A) das Aufeinandertreffen einander entgegengerichteter Strebungen, welches eine krankheitsauslösende oder -aufrechterhaltende Potenz besitzt (B) die äußeren und inneren Belastungen, die durch gegensätzliche bewusste Wün- sche eines Menschen entstehen (C) gegenläufige Wirkungen der Abwehrmechanismen bei einem Patienten, wo- durch eine Verdrängung der Angst ins Unbewusste unmöglich wird (D) kontroverse Diskussion zwischen Therapeut und Patient über die korrekte Deu- tung des vom Patienten gezeigten Verhaltens (E) zwischenmenschliche Auseinandersetzungen des Patienten in seinem sozialen Umfeld (A) das Aufeinandertreffen einander entgegengerichteter Strebungen, welches einekrankheitsauslösende oder -aufrechterhaltende Potenz besitzt
- 33 Der Begriff Komorbidität lässt sich im Bezug auf psychische Störungen am zutreffendsten wie folgt definieren: (A) Bei einem Patienten liegen psychische Störungsmerkmale vor, die verschiedenen kategorialen Diagnosen zugeordnet werden können. (B) Die psychische Erkrankung des Patienten weist eine besonders schwere Form auf. (C) Es liegen bei einem Patienten gleichzeitig zwei oder mehr psychische Störungen vor. (D) Es treten nacheinander oder zeitgleich widersprüchliche psychische Symptome bei einem Patienten auf. (E) Verschiedene psychische Erkrankungen einer Person lassen sich auf eine gemeinsame Ursache zurückführen. (C) Es liegen bei einem Patienten gleichzeitig zwei oder mehr psychische Störungenvor.
- 34 Ein Patient meldet sich zur Psychotherapie an und zeigt bei den Erstkontakten eine depressive Symptomatik. Im Beck-Depressions-Inventar (BDI) erreicht er meinen Gesamtwert von 22 Punkten, in der Hamilton Depression Scale (HAMD) von 19 Punkten. Bei der Problemanalyse lassen sich Zusammenhänge der depressiven Symptomatik mit beruflichen und ehelichen Belastungen, mit sozialem Rückzug und mit pessimistisch-dysfunktionalen Gedanken finden. Aus der Anamnese wird deutlich, dass der Patient immer wieder depressive Phasen und dazwischen auch „so richtig gute" Phasen (hypomane Symptomatik) erlebte. In den letzten Jahren dominierten jedoch die depressiven Phasen. In der Familienanamnese findet sich der Hinweis auf eine manisch-depressive Erkrankung einer Großmutter. Welche der folgenden Indikationsentscheidungen zur Behandlung ist aufgrund der Schilderung am ehesten angemessen? (A) antidepressive Medikation, eventuell zusätzlich Benzodiazepine (B) Benzodiazepine und Psychotherapie, evtl, zusätzlich pharmakologische Phasenprophylaxe (C) kognitive Verhaltenstherapie, zusätzlich Benzodiazepine (D) pharmakologische Phasenprophylaxe und kognitive Verhaltenstherapie, gegebenenfalls antidepressive Medikation (E) pharmakologische Phasenprophylaxe, keine Psychotherapie (D) pharmakologische Phasenprophylaxe und kognitive Verhaltenstherapie,gegebenenfalls antidepressive Medikation
- 35 Was bedeutet der Begriff Konfabulation? (A) Der Patient bleibt während des Gespräches an bestimmten Vorstellungen und Gedanken haften. (B) Erinnerungslücken werden vom Patienten mit frei erfundenen Fakten oder Ereignissen gefüllt, die der Patient tatsächlich für Realität hält. (C) Gedanken und Vorstellungen werden als von außen beeinflusst empfunden. (D) Personen oder Objekte erscheinen unwirklich, fremdartig oder räumlich verändert. (E) Stimmen werden wahrgenommen, obwohl niemand spricht. (B) Erinnerungslücken werden vom Patienten mit frei erfundenen Fakten oderEreignissen gefüllt, die der Patient tatsächlich für Realität hält.
- 36 Bei der Datenerhebung zum Zweck einer Diagnose- und Indikationssteliung kommen neben freier Schilderung und Befragung sowie strukturierten Interviews auch standardisierte Selbstbeurteilungsverfahren zur Anwendung. Welches Störungsübergreifende Selbstbeurteilungsverfahren kann zur Erfassung der allgemeinen psychischen Symptombelastung eines Patienten eingesetzt werden? (A) Befindlichkeits-Skala (Bf-S) (B) Fragebogen zur Lebenszufriedenheit (FLZ) (C) Gießen-Test (GT) (D) SF-36-Fragebogen zum Gesundheitszustand (SF-36) (E) Symptomcheckliste (SCL-90-R) (E) Symptomcheckliste (SCL-90-R)
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- 37 Die katatone Schizophrenie ist in Abgrenzung zu anderen Schizophrenieformen am ehesten durch Folgendes gekennzeichnet: (A) affektive Veränderungen, läppische Grundstimmung (B) Antriebsverarmung, verminderte Aktivität (C) dauerhafte Wahnvorstellungen, akustische Halluzinationen (D) merkwürdiges Verhalten, verschlechterte allgemeine Leistungsfähigkeit (E) motorische Symptome, akute Erregungs- und Sperrungszustände (E) motorische Symptome, akute Erregungs- und Sperrungszustände
- 38 Wodurch ist eine bipolare affektive Störung Typ II gekennzeichnet? (A) depressive und hypomanische Krankheitsphasen (B) depressive und manische Krankheitsphasen (C) depressive, hypomanische und manische Episoden im Wechsel (D) doppelt so viel manische wie depressive Phasen im Langzeitverlauf (E) subdepressive und manische Krankheitsphasen (A) depressive und hypomanische Krankheitsphasen
- 39 Ein Patient klagt im Erstgespräch über seine derzeitigen Probleme: „Seit meiner überraschenden Kündigung vor zwei Monaten kann ich mich schlecht zu irgendetwas aufraffen, ich grüble häufig über meine Entlassung nach. Nachts kann ich öfter nicht schlafen und bin dann tagsüber erschöpft und müde. Auch leide ich manchmal unter Appetitmangel und mein Magen spielt verrückt. Selbst mein kleiner Sohn, mit dem ich an sich gern spiele, nervt mich mit seinen Wünschen. Angebote von Freunden, etwas gemeinsam zu unternehmen, lehne ich jetzt anders als früher oftmals ab, weil ich für mich sein möchte. Ich hätte nie gedacht, dass man sich so fühlen kann." Welche der folgenden Diagnosen ist am ehesten zu vergeben? (Ä) (A) Anpassungsstörung (B) Neurasthenie (C) schizoide Persönlichkeitsstörung (D) Somatisierungsstörung (E) Zwangsstörung (A) Anpassungsstörung
- 40 Ein 42-jähriger Patient berichtet Ihnen, dass er Angst habe, seine Frau könne ihn verlassen. Auf Nachfragen erzählt er zögernd, dass er, wenn er sich auf Dienstreisen befinde, Kleider seiner Frau mitnehme, sie anziehe und dann abends in den anderen Städten damit ausgehe. Er wolle dann als Frau angesehen werden. Das Tragen der Kleidung errege ihn sexuell sehr stark. Nach dem Orgasmus wolle er die Kleidung aber sehr schnell wieder ausziehen. Die Neigung bestehe seit seinem 20. Lebensjahr. Welche Störungsdiagnose trifft am ehesten zu? (A) Fetischismus (B) fetischistischer Transvestitismus (C) ichdystone Sexualorientierung (D) Transsexualismus (E) Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechterrollen (B) fetischistischer Transvestitismus
- 41 Eine 32-jährige Patientin berichtet im Erstgespräch, dass ihr völlig unklar sei, weshalb sie sich bei einem Psychotherapeuten vorstellen soll. Sie sei vor wenigen Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden. Dort sei sie wegen einer Wunde am Bein behandelt worden, die nicht zugeheilt sei. Ihr Hausarzt habe sie jetzt zur Psychotherapie überwiesen. Sie befinde sich häufiger für einige Tage im Krankenhaus, da sie sich immer wieder verletze und die Wunden sich häufig entzündeten. Aus dem Arztbrief wird ersichtlich, dass die Patientin durch Aufkratzen der Wunden den Heilungsprozess verhindert. Welche der folgenden Diagnosen könnte hier am ehesten voriiegen? (A) artifizielle Störung (B) emotional instabile Persönlichkeitsstörung, impulsiver Typus (C) histrionische Persönlichkeitsstörung (D) Münchhausen by proxy (E) somatoforme Störung (A) artifizielle Störung Das Münchhausen-by-proxy-Syndrom ist eine Sonderform der artifiziellen Störung, bei der physisch gesunde Personen bei einem anderen Menschen (häufig dem eigenem Kind) Krankheitenvortäuschen oder bewusst herbeiführen, um anschließend eine medizinische Behandlung zu verlangen. Es gehört wie das eigentliche Münchhausen-Syndrom zu den artifiziellen Störungen und wurde nach dem „Lügenbaron“ Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen benannt. Erste Fälle beschrieb der englische Kinderarzt Roy Meadow in „The Lancet“ im Jahre 1977. Im DSM-IV wird das Münchhausen-Syndrom unter die „nicht-näher bezeichneten vorgetäuschten Störungen“ eingeordnet, das Stellvertretersyndrom wird jedoch aus Gefahr möglicher Entlastung von Kindesmisshandlungen nicht aufgeführt.
- 42 Bei einem Patienten ist abzuwägen, ob eine Psychotherapie angezeigt ist und welches psychotherapeutische Verfahren gegebenenfalls für ihn in Betracht kommt. Mit welchem der nachfolgenden Begriffe lässt sich diese Entscheidung zur Indikati- onssteliung am zutreffendsten kennzeichnen? (A) absolute Indikation (B) adaptive Indikation (C) kausale Indikation (D) selektive Indikation (E) vitale Indikation (D) selektive Indikation
- 43 Ihnen wird ein 4-jähriges Kind vorgestellt, welches sich seit einigen Monaten in einem immer wiederkehrenden Bewegungsablauf selbst in die Hände beißt. Es ist keine weitere Verhaltensauffäiligkeit festzustellen. Welche Diagnose ist zunächst in Betracht zu ziehen? (A) Bindungsstörung des Kindesaiters mit Enthemmung (F94.2) (B) Pica im Kindesalter (F98.3) (C) stereotype Bewegungsstörung (F98.4) (D) Tourette-Syndrom (F95.2) (E) Zwangsstörung mit vorwiegend Zwangshandlungen (F42.1) (C) stereotype Bewegungsstörung (F98.4) F98.4 Stereotype BewegungsstörungenWillkürliche, wiederholte, stereotype, nicht funktionale und oft rhythmische Bewegungen, die nicht Teil einer anderen psychischen oder neurologischen Krankheit sind. Wenn solche Bewegungen als Symptome einer anderen Störung vorkommen, soll nur die übergreifende Störung kodiert werden. Nichtselbstbeschädigende Bewegungen sind z.B.: Körperschaukeln, Kopfschaukeln, Haarezupfen, Haaredrehen, Fingerschnipsgewohnheiten und Händeklatschen. Stereotype Selbstbeschädigungen sind z.B.: Wiederholtes Kopfanschlagen, Ins-Gesicht-schlagen, In-die-Augen-bohren und Beißen in Hände, Lippen oder andere Körperpartien. Alle stereotypen Bewegungsstörungen treten am häufigsten in Verbindung mit Intelligenzminderung auf; wenn dies der Fall ist, sind beide Störungen zu kodieren. Wenn das Bohren in den Augen bei einem Kind mit visueller Behinderung auftritt, soll beides kodiert werden: das Bohren in den Augen mit F98.4 und die Sehstörung mit der Kodierung der entsprechenden somatischen Störung. Stereotypie/abnorme Gewohnheit Exkl.: Abnorme unwillkürliche Bewegungen (R25.-) Bewegungsstörungen organischer Ursache (G20-G25) Daumenlutschen (F98.8) Nägelbeißen (F98.8) Nasebohren (F98.8) Stereotypien als Teil einer umfassenderen psychischen Störung (F00-F95) Ticstörungen (F95.-) Trichotillomanie (F63.3)
- 44 Nach ICD-10 müssen sich die Symptome einer Tic-Störung spätestens gezeigt haben vor dem Beginn des (A) sechsten Lebensjahres (B) neunten Lebensjahres (C) zwölften Lebensjahres (D) fünfzehnten Lebensjahres (E) achtzehnten Lebensjahres (E) achtzehnten Lebensjahres
- 45 Ein 8-jähriges Kind zeigt bei einem IQ von 100 Lese-Rechtschreib-Leistungen, die einem T-Wert von 28, und Rechenleistungen, die einem T-Wert von 22 entsprechen. Die Leistungsprobleme sind nicht auf mangelnde Förderung odereine neurologische Erkrankung zurückzuführen. Welche der folgenden Diagnosen ist am ehesten zu stellen? (A) isolierte Rechtschreibstörung (B) kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten (C) kombinierte umschriebene Entwicklungsstörung (D) umschriebene Lese- und Rechtschreibstörung (E) umschriebene Rechenstörung (B) kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten
- 46 Die einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung im Kindesalter ist gekenn- zeichnet durch: (A) Beginn der Störung nach dem 10. Lebensjahr (B) ein durchgehendes Verhaltensmuster der motorischen Unruhe (C) eine lediglich kontextbezogene, nicht situationsübergreifende Störung der Auf merksamkeit und Impulskontrolle (D) früh entstehende Bindungs- und Beziehungsschwierigkeiten in der Mutter-Kind- interaktiori (E) häufige und schwere Wutausbrüche, die dem Entwicklungsalter des Kindes nicht angemessen sind (B) ein durchgehendes Verhaltensmuster der motorischen Unruhe
- 47 Welches der folgenden Symptome bzw. Merkmale unterscheidet in erster Linie den Asperger-Autismus vom frühkindlichen Autismus? (A) Beeinträchtigung wechselseitiger Sozialinteraktionen (B) das Fehlen einer Verzögerung der Sprachentwicklung (C) mangelnde Empathie (D) stereotype Verhaltensmuster (E) umschriebene Interessen (B) das Fehlen einer Verzögerung der Sprachentwicklung
- 48 Einige diagnostische Verfahren können ausschließlich für die Erfassung von Daten zu einzelnen Merkmalsträgern, andere für die Erfassung von Daten zu einer ganzen Gruppe, z. B. einer Familie, eingesetzt werden. Welches der folgenden diagnostischen Verfahren ist ausschließlich zur Erfassung von Daten zu einzelnen Merkmalsträgern geeignet? (A) Genogramm (B) Inventar zur Erfassung interpersoneller Probleme (IIP-D) (C) Rollenspiel (D) Skulpturarbeit (E) strukturale Analyse sozialen Verhaltens (SASB) (B) Inventar zur Erfassung interpersoneller Probleme (IIP-D)
- 49 Einige gruppenpsychotherapeutische Konzepte verfolgen einen weitgehend nicht- störungsspezifischen Ansatz. Von ihnen lassen sich Gruppenpsychotherapie- programme abgrenzen, die zur Behandlung einzelner psychischer Störungen entwickelt wurden, sog. störungs- oder symptomspezifische Gruppen- psychotherapieprogramme. Welches der folgenden gruppenpsychotherapeutischen Programme zielt am ehesten auf einen störungs- oder symptomspezifischen Einsatz ab? (A) Encountergruppe (B) Gestalttherapie als Gruppentherapie (C) Gruppentraining sozialer Kompetenz (D) Psychodrama (E) Transaktionsanalyse (C) Gruppentraining sozialer Kompetenz Zielgruppe von Trainings Sozialer Kompetenzen Trainings Sozialer Kompetenzen richten sich nicht nicht nur an Patientinnen und Patienten in der Psychiatrie (z.B. Schizophrene, Depressive oder Sozialphobiker) oder Suchtkranke (z.B. Alkoholabhängige), sondern an jeden. Denn ein solches Training ist nicht darauf gerichtet, das Sozialverhalten der Teilnehmenden vollständig zu verändern, sondern das Ziel ist die konstruktive Arbeit an den individuellen Schwierigkeiten und Problemen in sozialen Situationen. Solche Schwierigkeiten hat jeder (irgendwann) in mehr oder weniger ausgeprägter Weise (einmal gehabt) und deshalb kann auch ein im großen und ganzen psychisch Gesunder von Trainings Sozialer Kompetenzen profitieren. Bei folgenden Störungen ist ein Training Sozialer Kompetenzen oft sinnvoll: Angst (soziale Phobie)DepressionSomatoforme StörungenEßstörungenAbhängigkeit, SuchtSchizophreniePersönlichkeitsstörungenEntwicklungsstörungenPsychosomatische Störungenchronische SchmerzenNicht angezeigt ist ein solches Training in akuten psychotischen Phasen, bei extrem aggressivem Verhalten, sehr starker Angst, sehr geringen sprachlichen Fähigkeiten und bei Ehe- und Partnerproblemen, bei denen besser eine Paartherapie zum Einsatz kommen sollte.
- 50 Welche der folgenden Aussagen zu „Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben" trifft für Behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen nach dem Sozialgesetzbuch zu? (A) Die Leistungen umfassen insbesondere Behandlungen durch Ärzte und Angehörige anderer Heilberufe, einschließlich Psychotherapeuten. (B) Es handelt sich um eine Maßnahme der primären Prävention. (C) Es handelt sich um Leistungen, die der Leistungsgruppe der medizinischen Rehabilitation zuzuordnen sind. (D) Für die Bereitstellung dieser Leistungen ist vorrangig die Gesetzliche Kranken Versicherung zuständig. (E) Ihr Ziel ist es, bei erheblicher Gefährdung beziehungsweise Minderung der Erwerbsfähigkeit den Verbleib im Arbeitsleben dauerhaft zu sichern. (E) Ihr Ziel ist es, bei erheblicher Gefährdung beziehungsweise Minderung derErwerbsfähigkeit den Verbleib im Arbeitsleben dauerhaft zu sichern.
- 51 Welcher der folgenden Effekte wird durch den Parasympathikus bewirkt? (A) Blutdruckerhöhung (B) Herabsetzung der Motilität im Magen-Darm-Trakt (C) Kontraktion der Bronchialmuskulatur (D) Pupillenerweiterung (E) Zunahme der Herzfrequenz (C) Kontraktion der Bronchialmuskulatur
- 52 Ein 60-jähriger Patient klagt über zunehmende depressive Verstimmungen. Im Gespräch mit dem Patienten fällt Ihnen ein Zittern der Hände auf sowie ein starrer Gesichtsausdruck. Der Patient spricht leise und monoton. Am Ende der Stunde verlässt er die Praxis mit schlurfendem Schritt. Welche körperliche Erkrankung ist differenzialdiagnostisch in der Konsiiiaruntersu- chung am ehesten abzuklären? (A) demenzielle Erkrankung (B) Morbus Parkinson (C) Multiple Sklerose (D) Neuropathie (E) transitorische ischämische Attacke (B) Morbus Parkinson
- 53 Als Neuron bezeichnet man (A) den Zellkern einer Nervenzelle (B) die Gesamtheit aller (afferenten oder efferenten) Nervenzellen (C) ein Bündel gleichverlaufender Nervenfasern (D) eine Kette hintereinander geschalteter Nervenzellen (E) eine Nervenzelle mit der Gesamtheit ihrer Fortsätze (E) eine Nervenzelle mit der Gesamtheit ihrer Fortsätze
- 54 Bei einer Epilepsie lassen sich verschiedene Anfallstypen unterscheiden. Was versteht man am ehesten unter einer Absence? (A) ein blitzartiges Vorneigen des Kopfes evtl, mit Anheben der Beine und Einschlagen der Arme (B) eine kurze, sekundenlange Bewusstseinstrübung mit nachfolgender Amnesie (C) einzelne oder salvenartige Myoklonien vornehmlich im Schulter-Arm-Bereich (D) elementare oder komplexe stereotype Bewegungsabläufe (E) Streckkrämpfe, gefolgt von rhythmischen klonischen Zuckungen (B) eine kurze, sekundenlange Bewusstseinstrübung mit nachfolgender Amnesie
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