Approbationsprüfung Psychotherapie (Subject) / Herbst 2014 (Lesson)

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Herbst 2014

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  • 1. In einem von Lazarus und Folkman entwickelten Stressmodell stehen die subjektive Bewertung von Belastungen, die Einschätzung der individuellen Bewältigungsmöglichkeiten sowie die Form der Bewältigung im Mittelpunkt. Mit welchem Attribut wird auf diese Wechselwirkung zwischen Individuum und Umwelt (in Form der Bewertungs- und Bewältigungsprozesse und auch der Veränderungen des Individuums und der Umwelt) in der Bezeichnung des Modells abgehoben? Transaktional
  • 2. In der Kognitiven Therapie beschreibt A.T. Beck einen kognitiven Fehler, bei dem Erfahrungen oder Situationen unter nur zwei extremen, gegensätzlichen Beurteilungskriterien gesehen werden. Kognitive Bewertungen werden dabei nach zwei sich gegenseitig ausschließenden Kategorien vorgenommen; dazwischen liegende Abstufungen werden nicht mehr wahrgenommen. Wie wird der beschriebene kognitive Fehler genannt? Dichotomes Denken
  • 3. S. Freud hat Ende des 19. Jahrhunderts ein erstes klinisch-wissenschaftliches Modell zum Zusammenhang zwischen psychischer Belastung und körperlichen Symptomen vorgestellt. Wie wird dieses Modell, welches den Vorgang der Umsetzung eines innerpsychischen Konfliktes in eine symbolhafte körperliche Symptomatik beschreibt, bezeichnet? Konversionsmodell
  • 4. Wie heißt in der ICD-10 diejenige psychische Störung (auch: Störungskategorie), bei der es um ein absichtliches Erzeugen oder Vortäuschen von körperlichen oder psychischen Symptomen oder Behinderungen geht, welches nicht in Belastungssituationen oder aus anderen äußeren Gründen auftritt? artifizielle Störung
  • 5. ln der Psychotherapie findet sich die Vorgehensweise, wirksame therapeutische Interventionen aus unterschiedlichen Therapieverfahren und -schulen miteinander zu kombinieren oder nebeneinander anzuwenden, ohne auf Kompatibilität des theoretischen Hintergrundes zu achten und einen gemeinsamen theoretischen Bezugsrahmen herzustellen. Davon abgrenzen lassen sich Ansätze, die Interventionen kombinieren und sie dabei durch Verschmelzung zugrundeliegender Theorien auf eine gemeinsame theoretische Grundlage stellen oder Ansätze, die auf der Basis einer neuen einheitlichen Grundlage das Repertoire psychotherapeutischer Möglichkeiten systematisch nutzen. Wie nennt man die als Erstes beschriebene Vorgehensweise der Kombination von In- terventionen ohne gemeinsamen und kompatiblen theoretischen Hintergrund? Eklektizismus
  • 6. Bei welcher psychischen Störung aus Kapitel V (F) der ICD-10 wird im Rahmen einer verhaltenstherapeutischen Behandlung die Sorgenkonfrontation am ehesten eingesetzt? Generalisierte Angststörung
  • 7. ln der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik, OPD-2, sind verschiedene Konflikte und deren sog. Lösungsmodi beschrieben. Bei einem dieser Konflikte werden Patienten im aktiven Lösungsmodus u. a. durch ein ständiges Bemühen um Aufmerksamkeit, eine dramatisch theatralische Emotionalität sowie eine forcierte Erotisierung und Rivalität beschrieben. Um welchen Konflikt nach der OPD-2 handelt es sich hierbei? ödipaler Konflikt
  • 8. Wie bezeichnet man in der neuropsychologischen Therapie den Ausgleich oder die Verbesserung von Defiziten durch noch intakt gebliebene Funktionen oder Fähigkeiten bzw. weitere mögliche Strategien, wenn eine Wiederherstellung der beeinträchtigten Funktionen nicht möglich ist? Kompensation
  • 9. Nach der Theorie Festingers erzeugt kognitive Dissonanz eine Motivation zur Spannungsreduktion. Dies kann Einfluss auf psychotherapeutische Prozesse haben. Wodurch kann kognitive Dissonanz reduziert werden? Wählen Sie 3 Antworten! (A) durch die Addition neuer konsonanter Kognitionen (B) durch Verhaltensänderung (C) durch Verhaltensstabilisierung (D) durch die Reduktion konsonanter Kognitionen (E) durch die Reduktion dissonanter Kognitionen (F) durch die Addition neuer dissonanter Kognitionen ABE
  • 10. Welche der folgenden physiologischen Kennzeichen sind am ehesten Merkmale einer Entspannungsreaktion? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Zunahme der Hautleitfähigkeit (B) Abnahme des Tonus der Skelettmuskulatur (C) geringfügige Zunahme des Sauerstoffverbrauchs (D) periphere Gefäßerweiterung (E) Zunahme der Reflex-Tätigkeit BD
  • 11. Im meta-kognitiven Konzept von A. Wells spielen so genannte Meta-Sorgen eine wichtige funktionale Rolle. Welche der folgenden potentiellen Patientenäußerungen sind am ehesten als Aus- druck von Meta-Sorgen zu bezeichnen? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Die schlechte Gesundheit meines Vaters geht mir nicht aus dem Kopf. (B) Was wäre, wenn ich alten Menschen nicht über die Straße helfe? (C) Meine Sorgen werden mich noch verrückt machen. (D) Wegen meiner Angst und Unruhe verschulde ich hier noch einen großen Unfall. (E) Hoffentlich habe ich vom Arzt die richtigen Medikamente erhalten. CD
  • 12. ln welche drei der folgenden Modelle lassen sich die psychoanalytisch orientierten Schulrichtungen am ehesten einteilen? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Inkongruenz-Modell (B) Spaltungs-Modell (C) Entwicklungsdefizit-Modell (D) Ich-Synthese-Modell (e) Triebkonflikt-Modell (F) Beziehungs-Konflikt-Modell CEF
  • 13. Was sind nach der ICD-1 0 typische Merkmale eines somatischen Syndroms bei einer depressiven Episode? Wählen Sie 2 Antworten! (A) objektivierte ausgeprägte psychomotorische Hemmung {B) feinschlägiger T remor (C) Beklemmungsgefühle (D) Früherwachen (e) Schweißausbrüche AD
  • 14. Welche Wahninhalte sind, z. B. nach der ICD-10, typisch für eine depressive Episode mit psychotischen Symptomen? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Kontrollwahn (B) Größenwahn (C) Verarm ungswahn (D) Versündigungswahn (E) Eifersuchtswahn CD
  • 15. Eine 44-jährige Patientin sucht eine Behandlung wegen einer persönlichen Lebenskrise auf. Sie beschäftige sich set einigen Jahren ständig mit ihrer "verlorenen Attraktivität" und leide extrem unter der Hoffnungslosigkeit angesichts "des sichtbaren, langsamen Altersverfalls", der sie entstelle; ihre Kopfbehaarung und ihre Gesichtshaut machten sie extrem alt, "wie eine Siebzigjährige". Der Therapeutin erscheint das Aussehen der Patientin jedoch altersgemäß. Die psychischen Belastungen hätten nach einem Jobwechsel vor drei Jahren zugenommen. Seitdem fühle sie sich wiederkehrend, so auch derzeit, für einige Wochen niedergeschlagen, antriebslos und wertlos und erlebe ihr Leben als sinnlos. Der neue Job beinhalte viele Meetings und Teamwork, die sie als unproduktiv erlebe. Sie lebe schon immer sehr zurückgezogen und isoliert und habe nur Kontakt zu ihren Familienangehörigen. Welche der nachfolgend genannten Diagnosen kommen aufgrund der Schilderung gemäß der ICD-1 0 am ehesten in Frage? Wählen Sie 2 Antworten! (A) schizoaffektive Störung (B) soziale Phobie (C) Anpassungsstörung (D) depressive Episode (E) körperdysmorphe Störung DE
  • 16. Welche der folgenden sind häufige unerwünschte Wirkungen einer Behandlung mit Lithiumsalzen? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Antriebssteigerung (B) feinschlägiger Tremor (C) Hyperthyreose (D) paranoide Symptome (E) Übelkeit, Erbrechen BE
  • 17. Die systematische Desensibilisierung (SD, nach Wolpe) ist eine der ältesten verhaltenstherapeutischen Methoden zur Behandlung von Angststörungen. Welche der folgenden sind am ehesten als wesentliche Bestandteile des Vergehens bei der SD zu bezeichnen? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Darbietung der ltems unter Entspannung (B) Einführung positiver Konsequenzen (C) Erstellung einer Angsthierarchie (D) kognitive Disputation (e) Modelldarbietung AC
  • 18. Welche der folgenden Aspekte (auch: "strukturelle Fähigkeiten") sind in der Achse Struktur der Operationalisierten Psychedynamischen Diagnostik, OPD-2 für Erwachsene, bei den Dimensionen der Struktur aufgeführt? Wählen Sie 2 Antworten! (A) sexuelle Lust erleben und genießen (B) Triebe sublimierend befriedigen (C) sich aus Bindungen lösen und Abschied nehmen können (D) eigene Intentionen mentalisieren (E) Kohärenz erzeugen und nutzen (F) eigene Phantasien entwerfen und nutzen CF Die OPD fasst die Struktur in vier Dimensionen, die jeweils den Bezug zum Selbst undden Bezug zu den Objekten beschreiben:Selbstwahrnehmung und Objektwahrnehmung Fähigkeit, sich selbstreflexiv wahrzunehmen Fähigkeit, andere ganzheitlich und realistisch wahrzunehmenSteuerung des Selbst und der Beziehungen Fähigkeit, eigene Impulse, Affekte und den Selbstwert zu regulieren Fähigkeit, den Bezug zum anderen regulieren zu könnenEmotionale Kommunikation nach innen und außen Fähigkeit zur inneren Kommunikation mittels Affekten und Phantasien Fähigkeit, zur Kommunikation mit anderenInnere Bindung und äußere Beziehung Fähigkeit, gute innere Objekte zur Selbstregulierung zu nutzen Fähigkeit, sich zu binden und sich zu lösenFolgende Operationalisierungen gehören nun zu den Beurteilungsdimensionen derOPD-2, die zuvor vorgestellt wurden:Kognitive Fähigkeiten: Selbstwahrnehmung und ObjektwahrnehmungGemeint ist mit der Selbstwahrnehmung die Fähigkeit, ein Bild des Selbst und desseelischen Innenlebens über die Zeit konstant und kohärent erleben zu können. Dabeisollten alle Aspekte des Selbst, auch die sexuellen, affektiven und sozialen,berücksichtigt sein.Die Objektwahrnehmung ist definiert als realistische Wahrnehmung des Gegenübersmit seinen Fähigkeiten und Eigenschaften. Dazu ist eine Selbst-Objekt-Differenzierungnotwendig.Steuerungsfähigkeit: Selbstregulierung und Regulierung des ObjektbezugsSelbstregulierung ist eine integrierende strukturelle Funktion, die das KonzeptSelbstwirksamkeit und damit einhergehend Selbstwert, Selbstvertrauen undSelbstbewusstsein mit einschließt. Gemeint ist der aktive regulative Prozess bezüglichAffekten oder Impulsen. Das Konzept ist bipolar zu verstehen: es kann zu vielSteuerung vorhanden sein (Übersteuerung) oder eben zu wenig (Untersteuerung),logischerweise kommt es bei letzterem dann zu Impuls- oder Affektdurchbrüchen(Triebdurchbrüchen).Die Regulierung des Objektbezugs steht im Dienste des Schutzes der Beziehungeneinerseits und der balancierten Wahrnehmung der Eigeninteressen andrerseits. Für dieRegulation der eigenen Handlungen bezogen auf das Objekt ist die Fähigkeit zurAntizipation wichtig, ebenso wie der regulative Umgang mit Affekten, Impulsen undKränkungen. Die regulativen Fähigkeiten machen es möglich, aus einerMetaperspektive auf die Interaktion blicken zu können und zu neuen Entscheidungen,Handlungsweisen oder Einstellungen zu kommen.Emotionale Fähigkeit: Kommunikation nach innen und nach außenBezogen auf das Selbst ist damit die Fähigkeit gemeint, innere Dialoge zu führen, sichzu verstehen und Affekte entstehen zu lassen und erleben zu können. Phantasie solltegenutzt werden, um z.B. zu neuen Handlungs- und Lösungsstrategien gelangen zukönnen. Auch das emotionale Erleben-Können der eigenen Leiblichkeit ist hierenthalten.Bezogen auf das Objekt ist der emotionale Austausch gemeint, das Mitteilen eigenerGefühle, die Erreichbarkeit für die Gefühle und das Verstehen der Gefühle anderer(Reziprozität). Empathie gilt als Voraussetzung dafür.Fähigkeit zur Bindung: Innere Objekte und äußere ObjekteDie Bindung an innere Objekte ist nur möglich, wenn zuvor Objektrepräsentanzen(innere Vorstellungsbilder) von wichtigen Menschen entworfen wurden, dieseemotional positiv besetzt und aufrechterhalten wurden. Damit wurden diese wichtigenAnderen internalisiert. Im Idealfall stehen dann unterschiedliche innere Objekte mitvariablen Beziehungsqualitäten zur Verfügung. In realen Beziehungen ist die emotionale Bindung nur mit der Fähigkeit zurObjektinternalisierung möglich (das Gegenteil wäre Abschied nehmen und die Bindungzu lösen). Ein Hinweis für die gelungene Bindung an andere wäre das Empfinden vonVerbundenheit, Dankbarkeit, Verantwortungsgefühl, Fürsorge, aber auch Schuld undTrauer. Als Folge von innerer und äußerer Bindung kann der Mensch gute Objektenutzen und z.B. Hilfe annehmen.
  • 19. Zur Beurteilung, ob ein Psychotherapieverfahren oder eine bestimmte Psychotherapiemethode als wissenschaftlich anerkannt gelten kann, hat der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie (WBP) ein Methodenpapier erstellt. Was zählt am ehesten zu den Kriterien der Beurteilung der wissenschaftlichen Anerkehnung in diesem Methodenpapier? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Einzelfallstudien können bei der Beurteilung der Wirksamkeit berücksichtigt werden, sofern sie von mindestens 5 verschiedenen Forschergruppen stammen. (B) Das Ergebnis der jeweiligen Studien zeigt, dass die Verbesserung in der Interventionsgruppe größer ist als in einer unbehandelten Kontrollgruppe. (C) Die allgemeine methodische Qualität der jeweiligen Studie wird als adäquat beurteilt. (D) Für einzelne Anwendungsbereiche müssen jeweils mindestens 10 unabhängige, adäquate Studien mit einem positiven Ergebnis vorliegen. (E) Für die jeweilige Studie lässt sich eine ausreichende interne und/oder externe Validität feststellen. BCE
  • 20. Aufgabenfolge „Strukturniveau von Patienten" -Teil 1 Einfachauswahlaufgabe ln der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD-2) wird eine Gruppe von Patienten beschrieben, bei denen die Verfügbarkeit über regulierende Funktionen deutlich reduziert und der psychische Binnenraum wenig entwickelt ist. Das Selbst ist sehr bedürftig, sehr kränkbar, sehr impulsiv. Die inneren Bilder von Objekten sind bedrohlich, verfolgend oder idealisiert. Unbewusste Bedürfnisregungen werden nicht psychisch gebunden, sondern richten sich direkt nach außen, sodass interpersonelle Konflikte vorherrschen. Welches Integrationsniveau der OPD-2, Achse Struktur (auch: Strukturniveau) wird damit am ehesten beschrieben? (A) Desintegration (B) defekte Integration (C) geringe Integration (d) mäßige Integration (E) gute Integration C
  • 21. Aufgabenfolge „Strukturniveau von Patienten" -Teil 2 Mehrfachauswahlaufgabe Es stehen mehrere manualisierte psychodynamische Behandlungsformen zur Verfügung, die speziell auf Patienten mit einem wie in Teil 1 der Aufgabenfolge beschriebenen Strukturniveau zugeschnitten wurden. Zumindest für einen Teil der Patienten auf diesem Strukturniveau weisen diese Behandlungsformen auch eine Evidenzbasierung auf. Auf welche der folgenden psychedynamischen Behandlungsformen trifft dies am ehesten zu? Wählen Sie 2 Antworten! (A) Psychoanalyse (B) Bindungsfokussierte Psychotherapie (C) Emotionsfokussierte Psychotherapie (D) Psychoanalytische Fokaltherapie E) Übertragungsfokussierte Psychotherapie (F) Mentalisierungsbasierte Therapie E) Übertragungsfokussierte Psychotherapie(F) Mentalisierungsbasierte Therapie Die „Transference Focussed Psychotherapy (TFP)“ heißt auch „Übertragungs-fokussierte Borderline-Therapie“. Sie ist eine spezielle Form der psychodynamischen Therapie, bei der sich Therapeut und Patient auf das „Übertragungsgeschehen“konzentrieren. Menschen mit einer Borderline-Störung leiden oft unter ihren unsicheren Beziehungen.  Der andere ist nur ein Teil Der andere ist für den Betroffenen häufig nur ein sogenanntes „Teilobjekt“. Der Betroffene, der nur die „beruhigende Funktion“ des anderen braucht, und sich in Krisenzeiten nicht weiter für ihn interessiert, vollzieht eine sogenannte „Teilobjekt-Übertragung“. Aber auch von sich selbst nimmt er oft nur Teile wahr, wenn er sich z.B. als „nur unfähig“ oder als „nur genial“ sieht. Auf diesen Vorgang im Hier und Jetzt konzentriert sich die TFP, die auf den Psychoanalytiker Otto Kernberg zurückgeht.  Die Beziehung zum Therapeuten wird untersucht Der Psychotherapeut bietet sich dem Patienten als eine Bezugsperson an, die nicht wegläuft. In Ruhe können Patient und Therapeut genau beobachten, wie der Betroffene seine Beziehung gestaltet. Manche Patienten sehen sich selbst als Opfer und den Therapeuten als Täter oder Mächtigen an. Oder aber sie greifen den Therapeuten mit Worten an und werden selbst zum „Täter“. Wird dem Patienten dieses Wechselspiel bewusst, gewinnt er oft Raum für neue Ansichten und Beziehungsmuster. Widersprüchliches wird vereint Die Wechselspiele und Widersprüche, die der Patient bei sich und anderen erlebt, können im Laufe der Therapie oft vereint werden. Aus unruhigem „Heiß oder Kalt“ wird oft ein wärmeres, ruhigeres Miteinander. Aus „Entweder – oder“ wird ein „Sowohl-als-auch“. So kann das „Ich“ nachreifen und die eigenen Gefühle werden weniger überwältigend. Sie können immer besser gehandhabt werden oder keimen erst gar nicht mehr in alter Wucht auf, weil die Einstellung zu sich selbst und zu anderen realistischer wird. Den Rahmen dieser Therapieform bildet ein Vertrag zwischen dem Patienten und dem Therapeuten, an dem sich viele Betroffene immer wieder reiben, der aber auch dazu dienen kann, an den Grenzen zu wachsen. Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT)Die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) dient der Behandlung von Patienten mit schweren strukturellen Störungen, vor allem der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Der Behandlungsfokus liegt auf der defizitären Fähigkeit, eigenes Erleben in einen verstehenden Zusammenhang zu stellen und innere Prozesse Anderer zu erkennen und zu verstehen. Auftauchende Emotionen des Patienten werden unmittelbar auf ihre Entstehung hin untersucht und in einen Verstehenszusammenhang gestellt, sowie Verhalten und Erleben des Gegenübers analysiert und in einen erklärenden Beziehungskontext gesetzt. Die Wirksamkeit der MBT wurde sowohl als ambulante wie auch teilstationäre Behandlung im Einzel- und Gruppensetting bestätigt.
  • 22. Aufgabenfolge "Strukturniveau von Patienten" - Teil 3 (Ende) Mehrfachauswahlaufgabe Zumindest für die Anfangszeit einer Therapie von Patienten, wie sie in Teil 1 der Aufgabenfolge beschrieben wurden, gelten einige Grundregeln innerhalb der psychoanalytisch begründeten Therapien. Welche Grundregeln treffen für diese Patienten am ehesten zu? Wählen Sie 3 Antworten! (A) Die bei diesen Patienten oftmals blockierte freie Assoziation sollte gefördert werden. (B) Übertragungsmanifestationen sollten im Hier und Jetzt bearbeitet werden. (C) Regressive Prozesse sollten nicht gefördert werden. (D) Es sollte das liegende Setting mit mindestens drei Wochenstunden angewendet werden. (E) Übertragungsmanifestationen sollten ignoriert werden. (F) Der Therapeut sollte in jeder Hinsicht neutral und möglichst zurückhaltend intervenieren. (G) Es sollten klare und auf den Patienten individuell zugeschnittene Behandlungsvereinbarungen ausgehandelt werden. BCG
  • 23. Aufgabenfolge „Entfremdetes Paar" - Teil 1 Einfachauswahlaufgabe Sie sehen ein Paar zum Erstgespräch. Beide berichten von erheblicher partnerschaftlicher Unzufriedenheit. Es finde kaum noch ein zärtlicher Austausch statt, kleine Aufmerksamkeiten gegenüber dem Partner hätten von beiden Seiten deutlich abgenommen. Es gebe kaum Lob oder Zustimmung hinsichtlich der jeweiligen individuellen Verhaltensweisen. Das Paar wirkt entfremdet, es kann sich schon im Erstgespräch kaum auf eine gemeinsame Sichtweise der Geschehnisse einigen und Sie beobachten auch immer wieder verallgemeinernde Kritik und teilweise auch eine verächtliche Kommunikation zwischen beiden Partnern. Die beiden Partner verstricken sich regelrecht in den gegenseitigen Vorwürfen und Aggressionen. Schließlich beendet die Frau das Gespräch und sagt "Mein Mann ist schuld an all dem, er hat einen miesen Charakter." Welchem der folgenden theoretischen Begriffe ist diese Aussage der Frau im Rahmen einer kognitiv-verhaltenstherapeutischen Paartherapie am ehesten zuzuordnen? (A) externale Attribution (B) dysfunktionale Erwartung (C) Reaktionsgeneralisierung (D) Reaktanz (E) (erhöhte) objektive Selbstaufmerksamkeit A
  • 24. Aufgabenfolge .. Entfremdetes Paar -Teil 2 (Ende) Einfachauswahlaufgabe Sie entscheiden sich daran zu arbeiten, dass sich die Positivität im Alltag innerhalb des Paares erhöht. Welche der nachfolgenden psychotherapeutischen Methoden zielt am ehesten darauf ab? (A) Konfrontationstraining (B) Entspannungstraining (C) Stressimpfungstraining (D) Reziprozitätstraining (E) Akzeptanz- und Commitment-Therapie D
  • 25. Welche der folgenden Aussagen zu Grundgesamtheit und Stichprobenziehung z. B. in der Psychotherapieforschung oder Epidemiologie ist am zutreffendsten? (A) Bei der einfachen Zufallsauswahl erfolgt die Auswahl der Personen nach vorgegebenen Quoten. (B) Ist die Grundgesamtheit identisch mit der untersuchten Stichprobe, wird dies als Vollerhebung bezeichnet. (C) Bei einer willkürlichen Auswahl hat jedes Element der Grundgesamtheit die gleiche Auswahlwahrscheinlichkeit. (D) Das beste Auswahlverfahren, um Verzerrungen auszuschließen, ist die Ziehung einer Quotenstichprobe. (E) Unter der Grundgesamtheit versteht man die Gruppe der Personen, die untersucht wird. B Vollerhebungen sind in der Regel aber nur bei kleinen Grundgesamtheiten üblich, da eine vollständige Erfassung in vielen Fällen gar nicht möglich ist. Eine besondere Form der Vollerhebung war die Volkszählung 1987, bei der die deutsche Bevölkerung in einer Vollerhebung vollständig erfasst werden sollte.
  • 26. Wie wird für eine randomisierte klinische Studie mit Messungen einer abhängigen Variablen vor und nach der Intervention die Stärke des Interventionseffekts anhand des Effektstärkemaßes Cohen d in der Regel berechnet? (A) anhand der Differenz von Experimentalgruppe und Kontrollgruppe in der abhängigen Variablen im Posttest, dividiert durch die Streuung (B) anhand der Differenz der Prätest- und Posttest-Werte der abhängigen Variablen in der Interventionsgruppe (C) anhand des Konfidenzintervalls, innerhalb dessen der "wahre" Wert liegt (D) über den p-Wert im Signifikanztest (E) über den Vergleich der Standardabweichung in Experimentalgruppe und Kontrollgruppe A
  • 27. Die Befundlage in der Fachliteratur kann zu Fehleinschätzungen der Wirksamkeit bestimmter Therapieverfahren und -methoden führen. Welches der folgenden Probleme wird in diesem Zusammenhang als Publikationsbias bezeichnet? (A) Publikation gefälschter Studienergebnisse mit dem Ziel, ein Verfahren oder eine Methode als besonders positiv oder negativ darzustellen (B) Überschätzung des Potentials eines Verfahrens oder einer Methode infolge selektiver Publikation positiver Studienergebnisse (C) Nichtberücksichtigung unerwünschter Nebenwirkungen des Verfahren oder der Methode bei der Publikation der klinischen Studie (D) Tendenz zur Publikation überflüssiger Therapiestudien (E) positive Überschätzung der Wirksamkeit eines Verfahrens oder einer Methode durch die Psychotherapieforscher bei der Interpretation ihrer eigenen Studienergebnisse B
  • 28. Welche Kombination zweier Faktoren der Emotionsentstehung wird in der Emotionstheorie von Schachter bzw. Schachter und Singer beschrieben? (A) genetische Basis und physiologische Verarbeitung (B) physiologische Basis und emotionale Verarbeitung (C) genetische Basis und emotionale Verarbeitung (D) genetische Basis und kognitive Verarbeitung (E) physiologische Basis und kognitive Verarbeitung E Die Zwei-Faktoren-Theorie der Emotion geht auf den US-amerikanischen Sozialpsychologen Stanley Schachter (1964) zurück und besagt, dass Gefühle als eine Funktion von physiologischer Erregung und einer kontextabhängig zu dieser Erregung passenden Kognition verstanden werden können. Erst bemerken wir körperliche Symptome wie Schwitzen, Zittern, Pulsbeschleunigung oder Ähnliches, dann versuchen wir die Ursache dafür ausfindig zu machen. So kann zum Beispiel exakt dieselbe körperliche Aufregung je nach Situation als Verliebtheit oder als Prüfungsstress empfunden werden. In mehrdeutigen Situationen, wenn die situativen Hinweisreize unterschiedlich interpretiert werden können, besteht demnach eine gewisse Wahlfreiheit der Gefühle. So kann man als Opfer einer Aggression die körperlichen Symptome der Stressreaktion, die lediglich besonders viel Kraft bereitstellen, mit Fluchtgedanken zur Emotion Furcht verknüpfen oder mit Kampfgedanken zur Emotion Wut (vgl. Fliehen oder Kämpfen). Ebenso kann es zu falschen Ursachenzuschreibungen kommen; zum Beispiel kann Ärger über ein Missgeschick als Wut auf den Partner missverstanden werden. Als Verkaufstechnik wurde versucht, mit Kontextreizen angenehme Gefühle zu erzeugen, die (wenigstens zum Teil) auf die Waren übertragen werden. Kunden, die mit klassischer Musik berieselt wurden, kauften teurere Artikel
  • 29. ln der Psychotherapie wird dem Phänomen der Reaktanz (nach Brehm) Bedeutung beigemessen. Welches der folgenden Konstrukte wird dabei am ehesten in inhaltlicher Nähe zur Reaktanz gesehen? (A) Widerstand (B) Dissonanz (C) Konversion (D) Übertragung (E) Gegenübertragung A Unter psychologischer Reaktanz versteht man eine komplexe Abwehrreaktion, die als Widerstand gegen äußere oder innere Einschränkungen aufgefasst werden kann. Reaktanz wird in der Regel durch psychischenDruck (z. B. Nötigung, Drohungen, emotionale Argumentführung) oder die Einschränkung von Freiheits­spielräumen (z. B. Verbote, Zensur) ausgelöst. Als Reaktanz im eigentlichen Sinne bezeichnet man dabei nicht das ausgelöste Verhalten, sondern die zugrunde liegende Motivation oder Einstellung. Reaktanz liegt typischerweise dem „Reiz des Verbotenen“ zu Grunde. Sie ähnelt dem Trotz, der jedoch auch aus anderen Gründen als der Beschneidung von Freiheit auftreten kann.Typisch für die Reaktanz ist eine Aufwertung der eliminierten Alternative, d. h. gerade diejenigen Freiheiten, die der Person genommen wurden, werden nun als besonders wichtig erlebt. Die betroffene Handlungsmöglichkeit kann der Person zuvor völlig unwichtig gewesen sein. Im Extremfall hat die Person von dieser Handlungsmöglichkeit vor dem Eintreten der Beschränkung nie Gebrauch gemacht, übt die Handlung aber seit dem Eintreten der Einschränkung aus. Reaktantes Verhalten besteht darin, solche Handlungen nun erst recht auszuführen. Auf diese Weise möchte sich die betroffene Person diese Freiheiten gleichsam zurückerobern (auch wenn dies ggf. gar nicht mehr möglich ist.  Experiment: Der Saure-Trauben-Effekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ursprünglich von Brehm beschriebene Experiment lief folgendermaßen ab: Zwei Versuchsgruppen sollten im Laufe von zwei Tagen verschiedene Schallplatten bewerten. Den Personen der einen Gruppe wurde mitgeteilt, dass sie sich als Belohnung für die Teilnahme am Ende eine Schallplatte aussuchen könnten. Die Personen der anderen Gruppe erhielten die Information, dass sie als Belohnung eine der Platten zugeteiltbekämen. Am zweiten Versuchstag erhielten beide Gruppen die Information, dass zwei der vier Schallplatten nicht mehr verfügbar seien. In der Gruppe, die sich eine Schallplatte aussuchen durfte, stieg daraufhin die Bewertung der eliminierten Alternative deutlich an (Reaktanz). In der anderen Gruppe sank sie dagegen (Saure-Trauben-Effekt). Die Entstehung des Effektes wird so gedeutet: Die Platte, welche nun unerreichbar ist, hätte den Teilnehmern der zweiten Gruppe prinzipiell zugeteilt werden können. Durch den Wegfall dieser unkontrollierbaren Alternative entsteht kognitive Dissonanz. Diese kann leicht abgebaut werden, indem die eliminierte Alternative als weniger präferabel bewertet wird. Es findet hier sozusagen eine Minimierung eines virtuellen Verlustgefühls statt. Die Bezeichnung Saure-Trauben-Effekt bezieht sich auf eine Fabel von Äsop, Der Fuchs und die Trauben.
  • 30. Welche der folgenden Kombinationen von Fähigkeitskonzepten finden sich am ehesten im lntelligenzmodell von Cattell? (A) ein Generalfaktor und mehrere spezifische nebengeordnete (nicht unter- oder übergeordnete) Faktoren (B) Verbalteil und Handlungsteil (C) kristalline und fluide Intelligenz (D) Operationen, Inhalte und Produkte intelligenten Verhaltens (E) sieben Primärfaktoren der Intelligenz C
  • 31. Welches Studiendesign wird in der epidemiologischen Forschung am ehesten zur retrospektiven Identifizierung von Risikofaktoren einer Erkrankung eingesetzt? (A) Einzelfallstudie (B) Querschnittsstudie (C) Fall-Kontroll-Studie (D) Kohortenstudie (E) randomisierte kontrollierte Studie (auch: Experiment) (C,D)2 Eine Fall-Kontroll-Studie ist eine Form der epidemiologischen Studien in der Medizin. Es handelt sich um eine retrospektive Untersuchung einer Stichprobe, die aus erkrankten Personen besteht (Fall), und einer Stichprobe, die aus gesunden Personen besteht (Kontrolle).
  • 32. Welche der folgenden Aussagen trift auf einn Risikofaktor mit hohem relativen Risiko (RR, z. B. RR = 6.0) und niedrigem attributablem Risiko (AR, z. B. AR = .02) am ehesten zu? (A) Der Risikofaktor tritt in der Population sehr häufig auf, ist jedoch nur selten Ursache für die Erkrankung. (B) Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist für Träger dieses Risikofaktors grundsätzlich nicht erhöht es sei denn weitere Risikofaktoren treten hinzu. (C) Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist für Träger dieses Risikofaktors gering, der Risikofaktor erklärt jedoch einen großen Teil der Krankheitsfälle. (D) Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist für Träger dieses Risikofaktors etwas erhöht und der Risikofaktor erklärt dabei einen sehr großen Teil der Krankheitsfälle. (E) Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist für Träger dieses Risikofaktors hoch, der Risikofaktor erklärt jedoch nur einen kleinen Teil der Krankheitsfälle. (E) Die Wahrscheinlichkeit zu erkranken ist für Träger dieses Risikofaktors hoch, derRisikofaktor erklärt jedoch nur einen kleinen Teil der Krankheitsfälle. Das attributable Risiko ist in klinischen und epidemiologischen Studien jenes Risiko, welches der Exposition zu einem Risikofaktor zuzuschreiben ist. Im Gegensatz dazu vergleicht das relative Risiko die Erkrankungsrisiken von exponierten und nicht exponierten Menschen. Das attributable Risiko gibt an, um welchen Prozentsatz man eine Krankheitshäufigkeit senken kann, würde man den Risikofaktor ausschalten. Zum Beispiel ist das Risiko, Lungenkrebs zu erleiden, bei Rauchern höher als bei Nichtrauchern – aber bei Nichtrauchern treten ebenfalls, nur eben seltener Lungenkrebsfälle auf. Im Gegensatz zum relativen Risiko berücksichtigt das attributable Risiko die Seltenheit bzw. die Häufigkeit einer Erkrankung. Als Veranschaulichung ein hypothetisches Beispiel – zwei Verhaltensweisen, zwischen denen eine Person wählen könnte: Verhalten A verdoppelt das Lungenkrebs-Risiko, halbiert das Mundhöhlenkrebs-Risiko.Verhalten B halbiert das Lungenkrebs-Risiko, und macht Mundhöhlenkrebs doppelt so häufig.Eine schlecht informierte Person würde das Verhalten zufällig auswählen oder sogar dem Verhalten A zustimmen, denn das relative Risiko ist bei beiden Erkrankungen das gleiche – nämlich die Verdoppelung beziehungsweise die Halbierung eines Erkrankungs-Risikos. Mundhöhlen-Krebs tritt aber viel seltener auf (rund 10'000 Erkrankungen/Jahr in Deutschland; Lungenkrebs: 50'000). Die Wahrscheinlichkeit, eine der beiden Erkrankungen zu erleiden ist bei Verhaltensweise B geringer (also Mundhöhlenkrebs: 20'000 Fälle, Lungenkrebs 25'000, total 45'000 Fälle pro Jahr). Das attributable Risiko einer Population entspricht dem attributablen Risiko multipliziert mit der Bevölkerungszahl.  Anzahl der Personen mit RisikofaktorAnzahl der Personen ohne RisikofaktorAnzahl der erkrankten PersonenabAnzahl der nichterkrankten PersonencdRisiko der Personen, die dem Risikofaktor exponiert waren (entspricht dem positiv prädiktiven Wert (PPW)):  RE=PPW={\frac {a}{a+c}} Risiko der Personen, die dem Risikofaktor nicht exponiert waren (entspricht dem negativ prädiktiven Wert (NPW)): RNE=NPW={\frac {b}{b+d}}} Das attributable Risiko entspricht dann der Differenz[1]:  AR=RE-RNE=PPW-NPW={\frac {a}{a+c}}-{\frac {b}{b+d}}} Das relative Risiko (RR[2]) wird hingegen als Quotient berechnet.[1] Der Begriff attributables Risiko sei jedoch in der der Literatur ungenau definiert, denn es gebe auch noch den Begriff Risikodifferenz (RD).[2]Attributables Risiko und Risikodifferenz werden teilweise gleichgesetzt.[3] Von der Risikodifferenz zu unterscheiden ist noch die attributable Fraktion, sowie das bevölkerungsbezogene attributable Risiko.[4] Ein Beispiel mit fiktiven Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Angenommen man möchte den Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Herzinfarkten und Rauchen untersuchen. Man beobachtet 10000 Patienten und stellt fest, ob sie rauchen oder nicht und ob sie schon einmal einen Herzinfarkt erlitten haben. Es ergibt sich folgende Kreuztabelle:  Anzahl der Personen die rauchenAnzahl der Personen die nicht rauchenAnzahl der Personen mit Herzinfarkt13070Anzahl der Personen ohne Herzinfarkt18707930 Es ergibt sich folgendes attributables Risiko: {\displaystyle AR={\frac {130}{130+1870}}-{\frac {70}{70+7930}}=0{,}05625} Durch die Multiplikation mit dem Faktor 100 lässt sich aus dem Wahrscheinlichkeitswert nun ein Prozentwert bilden. Das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, lässt sich somit entsprechend um 5,625 %-Punkte (nämlich von 6,5 % auf unter 0,9 %) senken, wenn man aufhört zu rauchen.
  • 33. Die theoretischen Modellvorstellungen zu Blut-, Verletzungs- und Spritzenphobien von Öst (1984), welche Niederschlag im verhaltenstherapeutischen Konzept dieser Störungen gefunden haben, besagen am ehesten: (A) Zunächst steigen Herzfrequenz und Blutdruck an, um dann rapide abzufallen. (B) Zunächst fallen Herzfrequenz und Blutdruck ab, um dann rapide anzusteigen. (C) Starke Kontaminationsbefürchtungen führen zu einer Hyperventilation. (D) Nach initialer Hyperventilation kommt es im weiteren Verlauf zu katastrophisierendem Denken. (E) Herzfrequenz und Blutdruck verändern sich nur unwesentlich, es kommt aber zu katastrophisierenden Kognitionen. A
  • 34. Negative Ereignisse wirken nicht auf alle Menschen gleichermaßen belastend. ln der zweiten Fassung der Theorie der gelernten Hilflosigkeit von Seligman wurde dieser Umstand aufgegriffen und ein Faktor eingefügt, der diese Unterschiede erklären soll. Wie lässt sich dieser Faktor am zutreffendsten bezeichnen? (A) emotionales Defizit (B) kognitives Defizit (C) motivationales Defizit (D) objektive Unkontrollierbarkeit (E) pessimistischer Attributionsstil E
  • 35. In der Kognitiven Therapie von A.T. Beck wurde für die Depression das Konzept der sog. Kognitiven Triade entwickelt, nach der sich die negative Sicht von Patienten auf drei inhaltliche Bereiche bezieht. Welcher der folgenden ist einer dieser von Beck benannten Bereiche? (A) Selbstobjekt (B) berufliche Tätigkeit (C) Schuld (D) Selbst (e) Familie D
  • 36. Wie werden spezifische Phobien aus psychoanalytischer Sicht am ehesten erklärt? (A) Der Abwehrvorgang der Verschiebung bewirkt, dass die Angst vor einem unbewussten Konflikt, dem nicht ausgewichen werden kann, auf ein äußeres Objekt oder eine Situation verlagert wird, der nun ausgewichen werden kann. (B) Der Abwehrvorgang der Verleugnung bewirkt, dass eine realitätsgerechte Einschätzung des Gefahrenpotenzials von Objekten oder Situationen nicht möglich ist. (C) Unbewusste mörderische Aggressionen werden auf ursprünglich harmlose Objekte oder Situationen abgespalten, die dadurch eine lebensbedrohliche Qualität erhalten. (D) Die phobischen Objekte oder Situationen symbolisieren meist die "böse Mutter", der nun aus dem Weg gegangen werden kann. Die Phobie ist gewissermaßen eine Ersatzbeziehung. (E) Die phobischen Objekte oder Situationen stellen eine Bedrohung für die strukturelle Integration dar und müssen daher vermieden werden. Die Phobie ist gewissermaßen ein Selbstschutz. A
  • 37. Zwangssymptome treten auch bei Patienten mit Ich-strukturellen Störungen (auch: niedriges Strukturniveau) auf. Wie werden Zwangssymptome in den psychodynamischen Therapieverfahren am ehesten konzeptualisiert? Die Symptome (A) dienen dem Schutz vor Fragmentierung des Selbst (B) dienen hier der kaschierten Triebbefriedigung (C) sind Anzeichen des Zusammenbruchs der Ich-Struktur (d) sind ein Versuch, die "autistische Blase" zu durchbrechen (E) haben bei diesen Störungen keine Funktion (A) dienen dem Schutz vor Fragmentierung des Selbst
  • 38. Bei welchem der folgenden Konzepte bzw. Begriffe steht am ehesten die Selbstorganisation und Selbststeuerung der Entstehung und Aufrechterhaltung von Gesundheit im Zentrum? (A) sekundäre Prävention (B) Salutogenese (C) Pathogenese (D) Verhältnisprävention (E) Ätiologie (B) Salutogenese
  • 39. Unter welcher der folgenden Bedingungen ist nach dem Konzept der allostatischen Belastung das Risiko für die Entstehung von körperlichen Krankheiten am ehesten erhöht? (A) Wahrnehmung von Kontrollverlust über aversive Bedingungen (B) Reaktivierung eines frühen psychischen Traumas mit der Folge einer Somatisierung als Reaktion darauf (C) primäre Bewertung einer Situation als Verlust und fehlende Bewältigungsfähigkeiten (D) Überforderung der körperlichen Anpassungsreaktionen an chronische psychosoziale oder physiologische Stressoren (E) ungünstige Emotionsregulationsstrategien (Unterdrückung) D Als Allostase werden langfristige Anpassungsmechanismen des Organismus an chronische Belastungen bezeichnet. Beispiele sind Fieber, die Stress-Adaptation durch verstärkte Ausschüttung von Glukokortikoiden oder das Non-Thyroidal-Illness-Syndrom bei kritisch kranken Patienten in der Intensivmedizin. 2 Mechanismen Das Konzept der Allostase ist eine Erweiterung der Theorie der Homöostase. Die ursprüngliche Definition der Allostase als stability through change drückt auch die wesentlichen Mechanismen aus, die im Rahmen einer Stressreaktion ausgelöst werden: Zum einen verändern Regelkreise ihre Sollwerte und passen die Führungsgröße damit den veränderten Anforderungen an. Zum anderen verändert der Organismus die Parameter adaptiver Systeme. Mit beiden Mechanismen werden die Homöostase und damit das Überleben gesichert. Die normale Adaptation erfordert dabei die koordinierte Aktion der beteiligten Regulationsmechanismen. Der Preis der Allostase sind eine Verstärkung des Verschleißes und der Alterung (allostatic load). Akute krankhafte Folgen allostatischer Reaktionen werden als allostatic overload bezeichnet. Bei heterostatischen Reaktionen als Sonderform der allostatischen Antwort besteht die Anpassung in diskreten Änderungen des Sollwertes und/oder der Parameter des Regelkreises. 3 KlassifikationIm Allgemeinen werden folgende Typen der Allostase unterschieden: Typ 1: Akute Anpassung an (meist unvorhergesehene) Belastungen, z.B. Hungerstoffwechsel, Fieberund TACITUS-SyndromTyp 2: Prädiktive Anpassung an zu erwartenden Energiemangel, z.B. bei psychosozialem StressEine dritte Form der Allostase tritt auf, wenn akute Belastungen plötzlich nachlassen, z.B. beim Refeeding-Syndrom. 4 Hintergrund
  • 40. Ein Therapeut führt zu Beginn einer Psychotherapie eine Eingangsdiagnostik bei einem Patienten durch, der eine gebräunte Haut hat und gut erholt aussieht. Aufgrund seines Aussehens hält der Therapeut ihn bei seiner klinischen Einschätzung für weniger belastet, als dieser tatsächlich ist. Welcher Beurteilungs- bzw. Beobachtungsfehler des Therapeuten liegt am ehesten vor? (A) Effekt der zentralen Tendenz (B) Halo-Effekt (C) Primacy-Effekt (d) Strenge-Effekt (E) Recency-Effekt (B) Halo-Effekt
  • 41. Teil des psychischen Befundes ist der klassische psychopathologische Befund z. B. nach dem System der Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie (AMDP). Hierbei werden auch Denkstörungen erfasst, die z. B. für psychotische Störungen kennzeichnend sind. Welches der folgenden Symptome wird gemäß AMDP-System als formale Denkstörung bezeichnet? (A) Amnesie (B) Konzentrationsstörungen (C) Grübeln (D) Derealisation (E) Beziehungserleben C
  • 42. Paraphilie wird am zutreffendsten definiert als: (A) anhaltende Probleme bei der Erreichung sexueller Befriedigung, ohne dass hierfür eine körperliche Ursache feststellbar ist (B) Homosexualität, sofern sie ohne Einwilligung des Sexualpartners und unter Anwendung von Gewalt vollzogen wird (C) Sexualverhalten, das auf ein unübliches Sexualobjekt oder eine unübliche sexuelle Stimulierung gerichtet ist (D) Sexualpraktiken, die für die ausübende Person schmerzhaft und nicht lustvoll sind (E) Sexualität, die durch häufigen Partnerwechsel gekennzeichnet ist (C) Sexualverhalten, das auf ein unübliches Sexualobjekt oder eine unüblichesexuelle Stimulierung gerichtet ist
  • 43. Was ist in der Psychotherapie am ehesten unter differentieller Indikation zu verstehen? (A) Anpassung psychotherapeutischer Maßnahmen im individuellen Behandlungsverlauf (B) Aufgabe des Diagnostikers, zwischen pathologischen und subklinischen Phänomenen zu unterscheiden (C) Beurteilung, welcher Kostenträger für die Finanzierung einer Behandlung zuständig ist (D) Entscheidung über die bei einem Patienten anzuwendende Therapieform (Verfahren, Methoden, Setting) (E) Unterscheidung des Klinikers, ob für die Störung eines Patienten eine Psychotherapie geboten oder nicht geboten ist (D) Entscheidung über die bei einem Patienten anzuwendende Therapieform(Verfahren, Methoden, Setting) Differentielle Indikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Differentielle Indikation bezeichnet die Frage, welche Form der Psychotherapie bei wem indiziert ist. Nach Grawe[9] wurde diese Fragestellung bis Anfang der 1990er Jahre wissenschaftlich nur vereinzelt bearbeitet (erste Studien in den 1970er Jahren), und kann in drei Phasen eingeteilt werden: Im (psychotherapeutischen) „Schulendenken“ verhaftete Indikationsregeln (z. B. frühere Annahme, dass leichte Fälle für Verhaltenstherapie, schwere Fälle für tiefenpsychologische Therapie geeignet wären)Empirische Suche nach Indikationshinweisen (was zu einer Widerlegung der o.g. Indikationsregeln führte, aber auch zu einer zusammenhangslosen und widersprüchlichen großen Anzahl von Einzelbefunden[9]S.148)Von schulenübergreifenden theoretischen Vorstellungen geleitete differentielle Indikationsforschung. So wurde z. B. gefunden, dass Patienten mit hoher Direktivität (hohem Selbstbestimmungsbedürfnis bzw. hoher „Reaktanz“) mehr von weniger strukturierten, nicht-direktiven Therapien profitieren (wie z. B. der Gesprächstherapie), submissive Patienten dagegen mehr von direktiven Verfahren (wie z. B. der Verhaltenstherapie).[9][37]S. 148–150Seit den 1990er gab es auf dem Gebiet der differentiellen Indikation weitere Entwicklungen. Zum Beispiel konnte eine Meta-Analyse von 53 Studien zur Wirksamkeit von unterschiedlichen Therapieverfahren zeigen, dass speziell bei Depressionen Erwachsener Interpersonelle Therapie am wirksamsten ist, während eine nicht strukturierte Therapie ohne spezifische psychologische Techniken (allgemein unterstützende/beratende Behandlung) am wenigsten wirksam war.[38] Eine andere Meta-Studie verglich die Wirksamkeit unterschiedlicher Behandlungsformen bei Posttraumatischer Belastungsstörung miteinander. Unter den Psychotherapien waren Verhaltenstherapie und die Desensibilisierung durch Augenbewegungen am wirksamsten.
  • 44. Welches der folgenden klinischen Merkmale ist nach der ICD-10 am ehesten ein Symptom der posttraumatischen Belastungsstörung? (A) dysfunktionale Gedanken (B) Vermeidungsverhalten (C) Drogenkonsum (D) leichte Beeinflussbarkeit (Suggestibilität) (E) streitsüchtiges Bestehen auf eigenen Rechten (B) Vermeidungsverhalten
  • 45. Zu den nicht organisch bedingten sexuellen Funktionsstörungen nach ICD-10 (F52) wird folgende der genannten Störungen gerechnet: (A) Exhibitionismus (B) Voyeurismus (C) Pädophilie (D) Frotteurismus (E) Mangel an sexuellem Verlangen (E) Mangel an sexuellem Verlangen 2.-Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit Info:Sexuelle Funktionsstörungen verhindern die von der betroffenen Person gewünschte sexuelle Beziehung. Die sexuellen Reaktionen sind psychosomatische Prozesse, d.h. bei der Entstehung von sexuellen Funktionsstörungen sind gewöhnlich sowohl psychologische als auch somatische Prozesse beteiligt. Exkl.:Dhat-Syndrom (F48.8)F52.0Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen Info:Der Verlust des sexuellen Verlangens ist das Grundproblem und beruht nicht auf anderen sexuellen Störungen wie Erektionsstörungen oder Dyspareunie. Inkl.:FrigiditätSexuelle HypoaktivitätF52.1Sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung Info:Entweder ist der Bereich sexueller Partnerbeziehungen mit so großer Furcht oder Angst verbunden, dass sexuelle Aktivitäten vermieden werden (sexuelle Aversion) oder sexuelle Reaktionen verlaufen normal und ein Orgasmus wird erlebt, aber ohne die entsprechende Lust daran (Mangel an sexueller Befriedigung). Inkl.:Sexuelle AnhedonieF52.2Versagen genitaler Reaktionen Info:Das Hauptproblem ist bei Männern die Erektionsstörung (Schwierigkeit, eine für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr notwendige Erektion zu erlangen oder aufrecht zu erhalten). Bei Frauen ist das Hauptproblem mangelnde oder fehlende vaginale Lubrikation. Inkl.:Erektionsstörung (beim Mann)Psychogene ImpotenzStörung der sexuellen Erregung bei der Frau Exkl.:Impotenz organischen Ursprungs (N48.4)F52.3Orgasmusstörung Info:Der Orgasmus tritt nicht oder nur stark verzögert ein. Inkl.:Gehemmter Orgasmus (weiblich) (männlich)Psychogene AnorgasmieF52.4Ejaculatio praecox Info:Unfähigkeit, die Ejakulation ausreichend zu kontrollieren, damit der Geschlechtsverkehr für beide Partner befriedigend ist.F52.5Nichtorganischer Vaginismus Info:Spasmus der die Vagina umgebenden Beckenbodenmuskulatur, wodurch der Introitus vaginae verschlossen wird. Die Immission des Penis ist unmöglich oder schmerzhaft. Inkl.:Psychogener Vaginismus Exkl.:Vaginismus (organisch) (N94.2)F52.6Nichtorganische Dyspareunie Info:Eine Dyspareunie (Schmerzen während des Sexualverkehrs) tritt sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf. Sie kann häufig einem lokalen krankhaften Geschehen zugeordnet werden und sollte dann unter der entsprechenden Störung klassifiziert werden. Diese Kategorie sollte nur dann verwendet werden, wenn keine andere primäre nichtorganische Sexualstörung vorliegt (z.B. Vaginismus oder mangelnde/fehlende vaginale Lubrikation). Inkl.:Psychogene Dyspareunie Exkl.:Dyspareunie (organisch) (N94.1)F52.7Gesteigertes sexuelles Verlangen Inkl.:NymphomanieSatyriasisF52.8Sonstige sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische Störung oder KrankheitF52.9Nicht näher bezeichnete sexuelle Funktionsstörung, nicht verursacht durch eine organische Störung oder Krankheit
  • 46. Eine akute Belastungsreaktion ist durch verschiedene Symptome gekennzeichnet, die sich bei außergewöhnlicher physischer oder psychischer Belastung entwickeln können. ln welchem Zeitraum sind gemäß der ICD-1 0 die Symptome einer akuten Belastungsreaktion rückläufig, sofern eine Entfernung aus der belastenden Situation möglich ist (Achtung: bei der akuten Belastungsstörung gemäß DSM davon abweichendes Zeitkriterium)? (A) innerhalb von wenigen Stunden (B) innerhalb von einer Woche (C) innerhalb von 4 Wochen (D) innerhalb von 6 Monaten (E) innerhalb von längstens 2 Jahren (A) innerhalb von wenigen Stunden
  • 47. Ein 34-jähriger Patient berichtet im Erstgespräch, dass er in der Folge von Umstrukturierungen an seiner Arbeitsstelle vor 6 Wochen auch in seiner Freizeit viel an die Arbeit denken müsse, sehr unruhig sei und schlecht "abschalten" könne. Er sei intern versetzt worden, außerdem sei einigen Kollegen wegen der schlechten Ertragslage gekündigt worden. Sie erfahren weiterhin von dem Patienten, dass es ihm in der Vergangenheit schon des Öfteren "schlecht" gegangen sei. Er leide schon lange darunter, sich nur schwer von Alltagsproblemen distanzieren zu können, sei immer schon eher besorgt und ängstlich; um die Zukunft mache er sich viele Gedanken; er fühle sich oft erschöpft und habe zeitweise nur wenig Lust an Unternehmungen. Schlafprobleme habe er auch schon seit langem, ca. einmal wöchentlich. 11 Welche der folgenden Diagnosen kommt nach der ICD-10 neben einer depressiven Störung am ehesten in Betracht? (A) ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung (B) generalisierte Angststörung (C) Hypochondrie (D) nichtorganische Insomnie (E) psychologische Faktoren und Verhaltensfaktoren bei andernorts klassifizierten Krankheiten (B) generalisierte Angststörung
  • 48. Welche der folgenden Diagnosen sieht die ICD-1 0 für die Kernsymptomatik von Gefühlen körperlicher Schwäche und Erschöpfung nach nur geringer Anstrengung vor, begleitet von Empfindungen wie Schmerzen und der Unfähigkeit, sich zu entspannen? (A) Neurasthenie (B) Chronic fatigue syndrome (C) Psychasthenie (D) körperliche Stressreaktion, die einen medizinischen Krankheitsfaktor beeinflusst (E) Schmerzstörung in Verbindung mit psychischen und somatischen Faktoren (A) Neurasthenie
  • 49. Welches der folgenden Störungsbilder wird in der ICD-10 als Störung mit altersbezogener Bedeutung (Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend) aufgeführt? (A) dissoziative Störungen (B) Persönlichkeitsstörungen (C) somataforme Störungen (D) Tic-Störungen (E) Zwangsstörungen (D) Tic-Störungen F90-F98Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und JugendInfo:F90.- Hyperkinetische Störungen F91.- Störungen des Sozialverhaltens F92.- Kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen F93.- Emotionale Störungen des Kindesalters F94.- Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend F95.- Ticstörungen F98.- Andere Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
  • 50. Welcher IQ-Bereich wird gemäß der 1CD-10 der "mittelgradigen lntelligenzminderung" zugeordnet? Der Bereich liegt gewöhnlich bei (A) IQ 35-49 (B) IQ 50-69 (C) IQ 55-85 (D) IQ 55-70 (E) IQ 70-85 (A) IQ 35-49 Messung der Minderbegabung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Intelligenzminderung wird mit standardisierten Intelligenztests gemessen und in einem Intelligenzquotienten angegeben, dessen Mittelwert traditionell auf 100 Punkte mit einer Standardabweichung von 15 Punkten geeicht wird. Die ersten Intelligenztests gaben nicht einen Punktwert, sondern einen Entwicklungsrückstand (bzw. Vorsprung) in Monaten an. Mit der Zeit kam man von dieser Methode ab und wendete die heute gebräuchliche an, da diese nur mehr mit positiven Werten arbeitet. Neben diesen kognitiven Tests wendet man bei Kindern Entwicklungstests an, da Intelligenztests in diesem frühen Lebensabschnitt nur bedingt aussagekräftig sind. Stufen der Intelligenzminderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die WHO teilt in der ICD-10 (Kapitel V F7) Intelligenzminderung wie folgt ein: Borderline-Intelligenz, LernbehinderungDie sogenannte Borderline-Intelligenz mit einem IQ 70 bis 84 (mehr als eine Standardabweichung unter dem Durchschnitt, was immerhin etwa 15 % der Bevölkerung bedeutet) wird in der ICD-10-Codierung nicht gesondert aufgeführt. Die Betroffenen lernen langsamer und haben Schwierigkeiten, sich den Lernstoff in der Schule anzueignen.Leichte Intelligenzminderungoder leichte geistige Behinderung, ICD 10 F70, IQ 50 bis 69. Personen mit einer leichten geistigen Behinderung können im Alter von 18 bis 19 Jahren das Niveau eines Grundschulabschlusses erreichen. Dies entspricht beim Erwachsenen etwa dem Intelligenzalter eines neun- bis zwölfjährigen Kindes. Prävalenz: 2,5 %. Intelligenzminderung geringer Ausprägung führt zu Schwierigkeiten im Aneignen von Kenntnissen sowie beim Handeln und Denken (bedingt durch Konzentrationsstörungen oder Gedächtnisschwäche), beschränktes Interesse und eine verzögerte intellektuelle Reife. Betroffene sind schulbildungsfähig, meist allerdings nur in Förderschulen für Lernbehinderte. Zusätzlich kann zur Intelligenzminderung noch eine soziale und emotionale Unreife hinzukommen, so dass die Betroffenen eigenständig den Anforderungen einer Ehe oder einer Kindererziehung nicht nachkommen können. Der früher verwendete Begriff war Debilität.Mittelgradige Intelligenzminderungoder mittelgradige geistige Behinderung, ICD 10 F71, IQ 35 bis 49, das Intelligenzalter beträgt beim Erwachsenen sechs bis neun Jahre. Deutliche Entwicklungsverzögerung in der Kindheit. Adäquate Förderungsmöglichkeiten bieten Förderschulen für geistig Behinderte. Als Erwachsene können sie bei guter Förderung im geschützten Rahmen arbeiten, lesen und schreiben. Prävalenz: 0,4 %. Mittelgradige und schwere geistige Behinderung wurden früher auch als Imbezillität bezeichnet.Schwere Intelligenzminderungoder schwere geistige Behinderung, ICD 10 F72, IQ 20 bis 34, das Intelligenzalter beim Erwachsenen beträgt drei bis unter sechs Jahre. Da betroffene Menschen nicht lesen oder schreiben lernen können, sind sie nicht schulbildungsfähig, meist aber im Rahmen einer Förderschule für geistig Behinderte förderungsfähig (lebenspraktisch bildbar). Dauernde Unterstützung ist notwendig. Prävalenz: 0,3 %. Einst wurde diese Art der Intelligenzminderung auch schwere Imbezillität genannt.Schwerste Intelligenzminderungoder schwerste geistige Behinderung, ICD 10 F73, IQ unter 20, das maximale erreichbare Intelligenzalter liegt beim Erwachsenen unter drei Jahren. Beweglichkeit, Kontinenz und Sprachvermögen sind hochgradig eingeschränkt. Prävalenz: 0,04 %. Diese Art der Intelligenzminderung nannte man früher auch Idiotie.Geistige Behinderung ohne nähere AngabenIn der ICD-10-Klassifikation wird auch die Intelligenzminderung ohne nähere Angaben F79 aufgeführt. Sie soll nur dann kodiert werden, wenn z. B. wegen körperlicher Behinderung oder Verhaltensstörung kein Intelligenztest durchgeführt werden kann.[2]