Psychologie (Fach) / Sozialpsychologie (Lektion)

Vorderseite Wissen, wie Beobachter von beobachtetem Verhalten auf Dispositionen der Zielperson schließen. Die Begriffe "Korrespondenzverzerrung" und "korrespondierende Schlussfolgerung" erläutern (Exp.) und Bedingungen kennen, unter denen diese zutreffend sind.
Rückseite

Oft schließen wir direkt von beobachtetem Verhalten auf Eigenschaften (Dispositionen) der Person, was als korrespondierende Schlussfolgerung bezeichnet wird, weil die Disposition mit dem Verhalten korrespondiert (z.B. finsterer Gesichtsausdruck bedeutet, dass die Person aggressiv ist). Solche Schlussfolgerungen sind jedoch nur dann gerechtfertigt, wenn die Person frei entscheiden konnte, bei einer kleinen Zahl distinkter (unterscheidbarer) Verhaltensfolgen und wenn das Verhalten unerwartet ist. Da dies oft nicht gegeben ist, sind korrespondierende Schlussfolgerungen oft nicht gerechtfertigt, dann spricht man von Korrespondenzverzerrung bzw. einem fundamentalen Attributionsfehler.

In einer Studie sollten Versuchspersonen aus einer Rede über Fidel Castro die Einstellung des Redners erschließen, wobei die UVs Einstellung (pro/contra Castro) und Wahlfreiheit (ja/nein) variiert wurden. Das Ergebnis war, dass die Wahlfreiheit nur unzureichend berücksichtigt wurde und auch wenn keine Entscheidungsfreiheit vorlag, vom Verhalten auf die Einstellung geschlossen wurde (Korrespondenzverzerrung).

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