Eignungsdiagnostik und Personalentwicklung (Fach) / Psychologische Tests (Lektion)

Vorderseite Intelligenz-Struktur-Test 2000 R (I-S-T 2000 R) - Altersbereich, Bearbeitungsbedingungen, Dauer - Diagnostisches Ziel - Theorie (3) und Aufbau (Schaubild malen) - Struktur (Aufgaben?) Module? - Durchfuehrung - Auswertungsbesonderheit - Interpretation (Vorsicht) - Normen - Guetekriterien? - Vorteile (4) - Nachteile (2)
Rückseite

Vorlaeufer:- I-S-T 70- zaehlte 30 Jahre lang zu den verbreitesten Intelligenztests

Autoren: - Liepmann- Beauducel- Brocke- Amthauer

Erscheinungsjahr:2001, 2007

Altersbereich:ab 15 jahren

Bearbeitungsbedingungen:- Individualtest und Gruppentest- Zeitbegranzung fuer alle Aufgabengruppen

Durchschnittliche Dauer:ca 160 min (alle Module) = 120 min Grundmodul = 40 min Erweiterungsmodul

Testmaterial: Mappe- Manual- je 1 Grundmodul Form A, B+C- je 1 Grundmodul Merkaufgaben Form A+B- je 1 Erweiterungsmodul Wissenstest Form A+B- 15 Antwortbogen Grundmodul A, B und C- 15 Antwortbogen Wissenstest A+B- 15 Ergebnisprotokolle Erweiterungsmodul- 15 Ergebnisprofile- je 1 Schablone Wissenstest Form A+B- je 2 Schablonen Grundmodul Form A, B+C

Diagnostische Zielsetztung:- breite (mehrdimensionale) Erfassung der Intelligenzstruktur- Anwendung v.a. eignungsdiagnostischer Kontext=> kognitives Faehigkeitsprofil eines Schuelers, Bewerbers, Mitarbeiters um dies mit Anforderungsprofil zu vergleichen

Konstruktionsgrundlage/Theorie: 3 Modelle:

Urspruengliche Testentwicklung an 7 Primaerfaktoren nach Thurstone orientiertaber verbale Skala mit 50% ueberrepraesentiert (wurde beseitigt)

1. 7 Primaerfaktoren nach Thurstone

2. Hierarchische Struktur der Intelligenzkomponenten

3. fluide und kristalline Intelligenz

Oberste Ebene der Intelligenz:

a) gf: fluide Intelligenz b) gc: kristalline Intelligenz

Mittlere Ebene:

a) schlussfolgerndes Denken b) Wissen- figurale - figurales- numerische - numerisches- verbale - verbales

Extra (mittlere Ebene): Faktor "Merkfaehigkeit":- verbal- figural

Entwicklung/Struktur:

- Subtests sind einzeln nicht reliabel und valide, nicht auswerten "Aufgabengruppen" != Tests- jede Aufgabengruppe hat 20 Items, Merkaufgaben 10 bzw 13 Items- jetzt jede Aufgabengruppe an einem Beispiel dargestellt

a) Grundmodul: Erste 9 Aufgabenguppen und Merkaufgaben

Schlussfolgerndes Denken, verbal:- Satzergaenzungen Ein Kaninchen hat am meisten Aehnlichkeit mit einer (Katze, Eichhoernchen, Hase, Fuchs..)- Analogien Wald: Baeume, Wiese: ? (Graeser, Heu, Futter, Gruen, Weide)- Gemeinsamkeiten 2 Woerter mit gemeinsamen Oberbegriff (Messer, Butter, Zeitung, Brot, Zigarre)Schlussfolgerndes Denken, numerisch:- Rechenaufgaben 60-10 = A, A = ?- Zahlenreihen 9 7 10 8 11 9 12 ? - Rechenzeichen 7 ? 2 ? 4 = 10

Schlussfolgerndes Denken, figural:- Figurenauswahl welche Figuren koenne zusammengefuegt werden (im Kopf drehen)- Wuerfelaufgaben Welche Wuerfel sind abgebildet (Wuerfel im Kopf drehen)- Matritzen Vier Figuren logisch ergaenzen

Merkaufgaben:- verbal in einer Minute 10 Woerter auswendig lernen, jeweils 2 sind einem Oberbegriff zugeordnet- figural 13 Figurenpaare in 1 Min einpraegen, dann wird jeweils eins vorgelegt und das Paar ergaenzt

b) Erweiterungsmodul: Wissensaufgaben (voellig neu dazu gekommen)

Wissenstest:- aus verschiedenen Gebieten (Geschichte, Wirschaftm, Kust etc)- Je Gebiet 14 Fragen ingesamt 84 Fragen- jeweils 5 Antwortmoeglichkeiten- 40 Min Zeit- zB zu welcher Voelkergruppe gehoerten die Wotumanen? a) Wikinger, b) Germanen, c) Ostgoten, d) Asiaten, e) Markomannen

Durchfuehrung:

- fuer Gruppen konzipuiert, kann aber auch als Individualtest - Gefahr des Abschreibens: 2 Pseudoparallelformen (veranderte Reihenfolge) neu: Echte Parallelform C des Grundmoduls- die selben Normdaten fuer alle Formen, da Aequivalent- durch neue Parallelform C auch Wiederholungstestungen moeglich- Vor bearbeitung lernen alle das Aufgabenprinzip und Eintragen kennen Beginn wenn keine Fragen mehr- Checkliste im Handbuch zur Durchfuehrung- Alternativ Computergestuetzt

Auswertung:- Auswertungsschablonen: Rohwertsummen pro Aufgabengruppe- Grundmodul: summieren der Aufgabengruppen- Erweiterungsmodul: Summe fuer verbales, figurales und numerisches Wissen- Summenwerte werden mit Normtabellen in z-Werte, IQ-Werte, Prozentraenge umgerechnet auch fuer uebergeordnete Skalen schlussfolgerndes Denken und WissenBesonderheit: Skalenwerte koennen gewichtet werden- Faktorenanalysen geben an wie sehr einzelne Aufgabengruppen auf Faktoren laden- daraus wird eine Gewichtung berechnet- Kann mittels Tabellen fuer Werte abgelesen werden- negative Ladungen: Teile werden verunreinigt zB braucht man fuer fluide Intelligenz auch Wissen (zB Wissen ueber Rechenaufgaben) negative Ladungen werden herausgerechnet (Auspartialisieren)

Interpretation:

- nicht auf Ebene der Untertests (Aufgabengruppen)- erst ab Ebene der verbalen, figuralen und numerischen Summenwerte- Fallbeispiele helfen zur Interpretation- aber wenige Infos zur Interpretation

Normen:

- 3484 Testpersonen mehrer Bundeslaender Deutschlands- Gymnasiasten mit Abitur: 57% sehr hoch.. Bildungsbezogene Differenzen nur Gymnasiaten und nicht-Gymnasiasten- Altersgruppen bis 20 in 2 Jahre, dann 5 und 10 Jahresabstaende letzte Altersgruppe alle 51 Jaehrigen ++ (Stichprobenumfang nimmt mit Alter stark ab)- Erweiterungsmodul nur 1107 Personenen, davon 72% Fach- oder Hochschulreife

Guetekriterien:

1. Objektivitaet: Okaz

- Durchfuehrungsobjektivitaet gewaehrleistet (Testmanual und standardisiertes Material)- Testleiterunabhaengigkeit, Auswertungsobjektivitaet, Interpretationsobjektivitaet empirsch nicht nachgewiesen

2. Reliabilitaet: gut bis sehr gut- Interne Konsistenz Grundmodul: α = .96- Interne Konsistenz Erweiterungsmodul: α = .93- Interne Konsistenz Einzelskalen: alle ueber .82- Retest-Reliabilitaet liegt bisher nicht vor

3. Validitaet: okay/gut

Konstruktvaliditaet: - Faktorenanalysen die drei Bereiche verbale, figurale und numerische Intelligenz gut abgrenzbar- Korrelationsstudien mit Matritzentest und Wortschatztest valide Erfassung fluider und kristalliner Intelligenz- auch Korrelationen mit Schulnoten validieren 2 Faktoren Mathematik: Fluide Intelligenz Geschichte, Erdkunde: kristalline IntelligenzKriteriumsvaliditaet: - Mit Ausbildugnsniveau korreliert r = .59 - in diesem Kontext hohe Kriteriumsvaliditaet

Vorteile

1. wesentliche Faktoren der akademischen Intelligenz oekonomisch und reliabel erfasst

2. gut etablierte Konstrukte vielversprechend neu integriert

3. Vorhersage von Schul- und Ausbildungserfolg

4. kostenguenstig 210 Euro

Nachteile

1. asymmetrische Alters- und Bildungsverteilung evt fuer Zielgruppe keine robusten Normwerte va niedrigere Bildung oder aeltere Personen

2. Berechnung von Vertrauensintervallen & kritischen Differenzen nicht im Manual unterstuetzt

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