Politikwissenschaft (Fach) / Analyse politischer Systeme (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 81 Karteikarten

Uni Erfurt - Lembcke

Diese Lektion wurde von gereon1 erstellt.

Lektion lernen

  • Funktionale Politik Definition (Caramani 2011,2) Politics is the human activity of making public and authorative decisions. (Drei wichtige Elemente: Allgemeinheit, Autorisierung, Durchsetzung)
  • Analytischer Politikbegriff Polity (Institutionen), Politics (Prozesse), Policy (Inhalte)
  • Politiy Rahmenbedingungen von Politik (Spielregeln) - Ordnung, Institutionen, Regeln (z.B. Verfassung, Regimetypen, Regierungssysteme)
  • Politics Politikprozess (Input)- Interessen, Akteure, Konflikte, Entscheidungsfindung (Bsp.: Wahlkampf, Koalitionsverhandlungen, Entscheidungsmodi)
  • Policy Politische Inhalte (Output)- Politische Programme, öffentliche Ausgaben, Vertragsinhalte (Bsp.: Politikfelder, Positionen politischer Parteien)
  • Drei Disziplinen der Politikwissenschaft Politische Theorie, (Vergleich) politische(r) Systeme, Internationale Beziehungen
  • Methodische Schritte eines empirisch-analytischen Vorgehens (4) Beobachtung- Beschreibung und Systematisierung von Empirie Klassifikation- Begriffsbildung und Typolisierung Erklären (Verstehen)- Hypothesenbildung, Überprüfung der Zusammenhänge Prognose- Modellbildung für mögliche Entwicklungen
  • Merkmalsräume Gliederung von Fällen und/oder Kategorien
  • Klassifikation Eindimensionales Schema (z.B: links-rechts Schema)
  • Typologie Mehrdimensionales Schema (z.B. Staatsformenlehre)
  • Realtyp Muster tatsächlich vorkommender Fälle
  • Idealtyp Konfiguratin von Extremwerten auf den Vergleichskategorien
  • Vergleichende Methoden (2) KonkordanzmethodeDifferenzmethode
  • Konkordanzmethode Was ist an den unterschiedlichen Fällen ähnlich oder gleich?- Gleiches unter Bedingungen von Verschiedenheit- Zweck: "Typisches" (allg. Strukturen, Ursachen)
  • Differenzmethode Was ist an ähnlichen Fällen unterschiedlich? - Differentes unter Bedingungen von Gleichheit- Zweck: "Besonderes" (spezifische Ursachen)
  • Drei Theorielevel der Politikwissenschaft Makro (z.B. Systemtheorien) Meso (z.B. kollektive Akteure) Mikro (z.B. Behavioralismus)
  • Grundfragen des Regimevergleichs (6) Wer hat Zugang zur politische Herrschaft? Wie wird politische Herrschaft ausgeübt und legitimiert? Wie sind die Beziehungen zwischen den Angehörigen der Herrschaftselite ausgestaltet? In welchem Verhältnis stehen Herrschaftsträger und Herrschaftsunterworfene? Wie lassen sich Herrschaftsformen klassifizieren? Welche Entwicklungsprozesse durchlaufen einzelne Herrschaftsformen?
  • Definition Herrschaft (Weber) [...] die Chance, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren Personen Gehorsam zu finden.
  • Drei Formen legitimer Herrschaft (Weber) Charismatisch: Glaube an Heiligkeit, Heldenkraft etc. Traditional: Glaube an die "Heiligkeit" der Tradition Rational: Glaube an die Legalität gesatzter Ordnungen
  • Bereich der Regimeanalyse (Weber) Zusammenhang zwischen Herrschaft und Legitimität
  • Konzepte politischer Legitimität normativ; empirisch
  • Normatives Konzept legitimer Herrschaft Begründung und Rechtfertigung normativer Kriterien legitimer Herrschaft (z.B. Menschenwürde, Menschenrechte) Prinzipien der Anerkennungswürdigkeit einer politischen Ordnung
  • Empirisches Konzept Beobachtung (Messung) aggregierter individueller EinstellungenAusmaß an Akzeptanz: von Zustimmung bis Fügsamkeit
  • Empirische Legitimation: Input und Output Input: Partizipation, ResponsivitätOutput: Performanz (z.B. Wohlfahrtssteigerung)
  • Demokratische Regime (in Bezug auf: 1.Legitmation, 2.Zugang, 3.Anspruch, 4. Monopol, 5.Struktur, 6. Weise) Volkssouveränität Wahlrechtsprinzipien rechtsstaatlich limitiert Amts- und Mandatsträger pluralistisch rechtsstaatlich
  • Autoritäre Regime (in Bezug auf: 1.Legitmation, 2.Zugang, 3.Anspruch, 4. Monopol, 5.Struktur, 6. Weise) Mentalitäten Manipulierte Wahlen umfangreich Oligarchie (und Führer) semipluralistisch repressiv
  • Totalitäre Regime (in Bezug auf: 1.Legitmation, 2.Zugang, 3.Anspruch, 4. Monopol, 5.Struktur, 6. Weise) Weltanschauung Akklamation unbegrenzt ("total") Führer oder Kaderpartei monistisch terroristisch
  • Grundtypen politischer Regime Demokratische Autoritäre Totalitäre
  • Kategorien anhand welcher Regimetypen unterschieden werden können (6) Legitimation Zugang Anspruch Monopol Struktur Weise
  • Totalitäre Regime anhand der Sechs Kriterien ( von Friedrich & Brzezinski 1956) umfassende Ideologie mit utopischen (religiösen) Elemente Einparteiensystem unter Führung einer Massenpartei Staatliche Kontrolle der Bevölkerung mithilfe einer terroristischen Geheimpolizei Staatliches Monopol der Massenkommunikationsmittel Staatliches Monopol der Anwendung der Kampfwaffen Zwntralistische Steuerung der Wirtschaft durch den Staat
  • Abgrenzung autoritärer Regime gegenüber des Totalitarismus (4 Aspekte) begrenzter Pluralismus in der Machtelite keine Ideologische Steuerung keine umfassende politische Mobilisierung politische Machtausübung in faktisch vorhersagbaren Grenzen
  • 9 Typen autoritärer Regime (nach Linz 1975 und Merkel 2000) Dynastisch-autoritäre Regime Sultanistisch-autoritäre Regime Militärregime Theokratische Regime Autoritäre Modernisierungsregime Korporatistisch- autoritäre Regime Rassen- und ethnische "Demokratien" Faschistische Regime Posttotalitäre autoritäre Regime
  • Zwei Konzepte demokratischer Regime Thick DemocracyThin Democracy
  • Thick Democracy Demokratie als intrinsischer Wert- Allgemeinwille > Individualwille- Repräsentation als "standing for sb."
  • Thin Democracy Demokratie ist instrumentell- Individualwille > Allgemeinwille (aggregiert)- Repräsentation als "acting for sb." -> begrenzt und verantwortet
  • Zwei Grundfunktionen repräsentativer Demokratie Positiv: gleiche Teilhabe an politscher Partizipation Negativ: Schutz vor Beherrschung und/oder Tyrannei durch die Machthaber (z.B. herrschende Klasse)
  • 3 empirische Standarddefinitionen von Demokratie (in Englisch) Democracy is a government »chosen periodically by means of popularelections in which two or more parties compete for the votes of all adults« (Downs 1957) »Democracy is a system in which parties lose elections« (Przeworski,1991)  »Democracy is a system of rule by temporarymajorities« (Rüstow, 1970)
  • Polyarchie-Konzept (Dahl 1970) Polyarchy: moderne repräsentative DemokratieModerne Demokratie: Regime in einer egalitären Massengesellschaft
  • Zwei Dimensionen des Polyarchie-Konzepts (Dahl) Contestation: öffentlicher WettbewerbParticipation: Bürgerschaftliche Partizipation (v.a. Wahlen)
  • Indikatoren für ein Demokratisches Regime nach Dahl (Polyarchie-Konzept) (7) Wahl der Amtsinhaber - Kontrolle über Regierunsentscheidungen Freie und faire Wahlen - friedlicher Wechsel der Amtsträger Inklusives aktives Wahlrecht - Recht, Amtsträger zu wählen Inklusives passives Wahlrecht - Recht, für Wahlämter zu kandidieren Meinungsfreiheit - Recht, sich ohne Furcht vor Strafe frei zu äußern Informationsfreiheit - Zugang zu Informationen Organisationsfreiheit - Recht, unabhängige Organisationen zu gründen
  • Komplementäre Stützen einer funktionierenden Demokratie (Merkel -Defekte Demokratien) "Embedded Democracy" Demokratisches Wahlsystem Politische Partizipationsrechte Bürgerliche Freiheisrechte Gewaltenkontrolle Effektive Regierungsgewalt
  • Kennzeichnen des neuzeitlichen Staates (4 - jew. mit Ergänzung) Institutionalisierung: Territorialer Herrschaftsverband Repräsentation: Egalisierung der Untertanen Säkularisierung: Primat des Politischen Souveränität: Hierarchisierung von Herrschaft
  • Kennzeichen der modernen Gesellschaft (4 - jew. mit Ergänzung) Individualisierung: Kosmos - Gott - Mensch Rationalisierung: Zweck - Mittel - Kalkül Differenzierung: Eigenlogik "sozialer Systeme" (Luhmann) Kontingenz: "Ordnungsschwund" (Blumenberg)
  • A G I L AdaptionGoal AttainmentIntegrationLatent Pattern Maintenance
  • Gegensätze Liberale - Konservative (4) Stadt                                              -          LandKonstitutionalismus                       -         "Thron und Altar"Laizismus                                      -           Klerikalismus Freihandel                                      -          Schutzzölle
  • Thresholds (Hürden) für politsche Bewegungen/ Stufen politischer Inklusion (4- jew. mit Unterpunkt) Legitimation- Politische Opposition: Konfliktaustragung auch politisch möglich?Incorporation- Anhänger der Opposition: Status als BürgerInnen?Representation- Repräsentation in politischen Institutionen: allein oder durch Allianzen?Majority power- Grad an Machtkonzentration: Wie stark setzt sich die politische Mehrheit in politische Entscheidungen um?
  • Definition Werte (Inglehart 1977) "tiefsitzende, unveränderliche und generalisierte Vorstellungen von Lebenszielen"
  • materialle Werte (2) Sicherheit (Landesverteidigung, Verbrechensbekämpfung etc.) Versorgung (Wirtschaftliche Stabilität, Wirtschaftswachstum etc.)
  • postmaterielle Werte (2) Selbstverwirklichung (Verschönerung der Umwelt, freie Meinungsäußerung etc.) Anerkennung und Solidarität ( Freundliche Gesellschaft, Partizipation etc.)
  • Adaption (AGIL Parsons) die Fähigkeit eines Systems, auf die sich verändernden äußeren Bedingungen zu reagieren, sich anzupassen.