Produktionsmanagement (Fach) / 3. Potentialgestaltung (Lektion)
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Teil 3 1-15: Betriebsmittel 15-25: Potentialbeiträge der Materialwirtschaft 26-27: Lagerwirtschaft
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- 01 Beschaffung von Betriebsmitteln Aufgabe Verfahren der Investitionsrechnung Betriebsmittel hinsichtlich Art und Menge zur erforderlichen Zeit am erforderlichen Ort zur Verfügung stellen. Kapitalwertmethode: Zahlungsüberschüsse werden auf t0 bezogen Eine Investition ist dann als vorteilhaft zu bezeichnen, wenn der Kapitalwert größer 0 ist. Totalanalyse: Gesucht: Zeitpunkt Topt, bei dem C0 maximal wird = Zielerreichungsgrad Marginalanalyse: Überprüfung, ob eine Verlängerung der Nutzungsdauer um eine Periode von T-1 auf T rentabel ist. è 1. Zusätzlicher Einzahlungsüberschuss üT (auf Zeitpunkt 0 bezogen) 2. Verzicht auf Liquidationserlös LT-1 zum Zeitpunkt T-1, stattdessen Liquidationserlös zum Zeitpunkt T à Kapitalwertveränderung ∆C1
- 02 Drei Schritte der Kapazitätsdimensionierung: 1. Ermittlung des vorhandenen Kapazitätsbestandes (K-Angebot) 2. Festlegung des Kapazitätsbedarfes für die geplanten Leistungsarten und –mengen (K-Bedarf) 3. Abstimmung des Kapazitätsbestandes mit dem Kapazitätsbedarf (K-Abgleich)
- 03 Ermittlung des vorhandenen Kapazitätsangebots Zeitfond, Limitationalität Zu 1. Kapazitätsbestand ist das zur Verfügung stehende Leistungsvermögen einer Kapazitätseinheit zur Durchführung von Aufgaben. Kapazitätseinheit in der Lage unterschiedliche Leistungen zu erbringenà Output/Zeiteinheit keine geeignete Basis für die Erfassung des Leistungsvermögens è Zeitfond (ZF)=bquer•Tmax bquer= Kapazitätsquerschnitt ; Tmax=maximal mögliche Nutzungsdauer § Limitationalität: Von Arbeitskräften determinierte Kapazitätseinheit (àTM) Von Betriebsmitteln determinierte Kapazitätseinheit (àTN) ZF = bquer x { min (TN,TM) - TV}
- 04 Festlegung des Kapazitätsbedarfs § Erstellung der Erzeugnisstruktur § Ermittlung des Zeitbedarfs der Komponenten § Bestimmung des Kapazitätsbedarfs
- 05 Kapazitätsabgleich Kapazitätsbestand- und bedarf sind gegenüberzustellen je nachPlanungszeitraum: § Taktische Ebene: Abstimmung über Investition oder Desinvestition (quantitative Anpassungen) § Operative Ebene: Anpassungsmaßnahmen (zeitliche und intensitätsmäßige)Maßnahmen zur Abstimmung von Kapazitätsangebot und Nachfrage:
- 06 Verfahrenswahl Zwei Ausprägungen (taktische, operative Ebene) - Zusammensetzung des Faktorbestandes (taktische Ebene) (Produktionsprogramm, Betriebsmittel variabel) - Inanspruchnahme des vorhandenen Faktorbestandes (operative Ebene) (nur Maschinenbelegungsproblem, da sowohl die Betriebsmittel als auch deren Standorte gegeben sind) Operative Verfahrenswahl: Ausgangspunkt: gegebene Betriebsmittel, Personalkapazität und Absatzplan Grundsatz der relevanten Kosten (Clark): Nur ausbringungsabhängige Kosten sind relevant (zumindest kurzfristig gesehen) Zwei Varianten mit freien Kapazitäten: o Fixe Kosten irrelevant, da schon vorhanden o Künstliche Proportionalisierung bei Berücksichtigung der Fixkosten (ökonomisch unsinnvoll) Eindeutig relevante Kosten: o Energie o Hilfs- und Betriebskosten Eindeutig nicht relevante Kosten: o Abschreibungen auf Zeitverschleiß o Kalkulatorische Zinsen auf das Anlagevermögen Bei der kurzfristigen Verfahrenswahl ist die Minimierung der Herstellkosten das Ziel: Um zwischen zwei Verfahren zu entscheiden werden die jeweiligen Rüstkosten und Produktionskosten beider Verfahren addiert und dann mit dem anderen Verfahren verglichen. Kritische Seriengröße: Bei der Entscheidung zwischen Eigenfertigung und Fremdbezug müssen die Einzelmaterialkosten berücksichtigt werden:
- 07 Engpässe Kostenvergleich zur Verfahrenswahl bei einem Engpass (Vorgehen): Mehrere Engpässe auf einer Stufe Kostenvergleich zur Verfahrenswahl bei einem Engpass (Vorgehen): 1. Billigste Alternative für jeden Auftrag bestimmen 2. Erforderliche Kapazität bestimmen 3. Vorhandene Kapazität mit erforderlicher Kapazität vergleichen à Kapazitätsdifferenz 4. Mehrkosten festlegen Mehrere Engpässe auf einer Stufe xiv=Menge der auf Maschine v produzierten Teile von Auftrag i tiv=Fertigungszeit eines Teils von Auftrag i auf Maschine v kv=Kostensatz von Maschine v Tv=Kapazität von Maschine v ZF: k=∑∑xiv tiv kv → min Kapazitätsrestriktionen: TV ≥ ∑ xiv tiv Vollständigkeitsbedingungen:xi ≤ ∑ xiv NNB: xiv ≥ 0
- 08 Betriebsmittelerhaltung (Instandhaltung) Aufgaben, Grunde für Notwendigkeit, Situationsgruppen Aufgabe: Erhaltung und Wiederherstellung der Funktionstüchtigkeit von Betriebsmitteln Gründe:o GebrauchsverschleißProzessbedingungen beeinflussen den Verschleiß o ZeitverschleißVerschleiß unabhängig von Betriebsmitteleinsatz (z.B. Korrosion und Materialermüdung) Situationsgruppen: z-Situation (technisch konstruktive Eigenschaft) v-Situation (Betriebsmittelbeanspruchung) q-Situation (Einsatzfaktorqualität) e-Situation (Betriebsmittelerneuerung)
- 09 Instandhaltungsmaßnahmen Instandhaltungsstrategien - Planmäßige Instandhaltungsmaßnahmen o Periodisch § Rein periodisch (Zeitabstände konstant trotz Störung) § Konstanter Wartungsabstand (Im Falle eines Ausfalls wird mit den konstanten Zeitabständen neu begonnen) o Sequentiell § Nach jeder Instandhaltungsmaßnahme wird der Zeitpunkt neu bestimmt, an dem die nächste Maßnahme durchzuführen ist à unterschiedlich lange Zeitintervalle - Außerplanmäßige Instandhaltungsmaßnahmen (Feuerwehrstrategie) o Geringe Kosten für Ersatzteile und vorbeugende Maßnahmen, allerdings ist die Ausfallreparatur sehr teuer Instandhaltungsstrategien: Präventiversatzstrategie (PE) Präventivreparaturstrategie (PR) Ausfallersatzstrategie (AE) Ausfallreparaturstrategie (AR) Zweielementige Strategien: Alle Strategien sind miteinander verknüpfbar, außer PE-PR, da diese nur präventiv ist. Bei AE-AR (Feuerwehrstrategie) liegt eine reine Ausfallstrategie vor, es muss folglich eine zeitliche Sequenz von Ersatz und Reparatur bestimmt werden (SER). Immer wenn Präventivstrategien einbezogen werden müssen die Zeitpunkte für die Maßnahmen festgelegt werden (TPE bei Präventiversatz, TPR bei Präventivreparatur). Dreielementige Strategien: Alle Strategien sind miteinander verknüpfbar. Vierelementige Strategie: Alle beschriebenen Einzelstrategien sind enthalten. à Termine des präventiven Ersatzes (TPE), Termin der Präventiven Reparatur (TPR) sowie Sequenz von Ausfallreparatur und –ersatz (SER) sind zu bestimmen.
- 10 Daten der Instandhaltung Zuverlässigkeitsfunktion, Ausfallrate, Kosten für geplante/ungeplante Maßnahmen Erwartungswert der Kosten, Erwartungswert der Zykluszeit, Zielfunktion Dichtefunktion f(t) gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass die Lebensdauer in einem Zeitpunkt t endet. Die Integration der Dichtefunktion ergibt die Verteilungsfunktion F(t). Zuverlässigkeitsfunktion R(t): R(t)=1-F(t) Ausfallrate: AF = f(t) / (1-F(t)) = f(t) / R(t) Kosten geplante/ungeplante Maßnahmen: E ( Kgp) = KM + Egp x kAO E ( Kun) = KM + Eun x kAO Erwartungswert der Kosten: E(K(Tp)) = F(Tp) x E(Kun) + R(Tp) x E(Kgp) Erwartungswert der Zykluszeit E(ZY(Tp))= ∫(von 0 bis Tp) f(t)dt + R(Tp) x Tp + F(Tp) x Eun + R(Tp) x E gp Zielfunktion: Tp* = {Tp I K(Tp) = min ( [E(K(Tp))] / [E(ZY(Tp))] und Tpmin≤Tp≤Tpmax}
- 11 Zuverlässigkeitsdiagramme Wichtig ist, den Stellenwert eines Elements im Gesamtsystem zu berücksichtigen. zwei Grundformen: - Parallelsystem: Funktion des aufgefallenen Elements wird von anderen Elementen übernommen - Seriensystem: Der Ausfall eines Elements führt zum Ausfall des Gesamtsystems
- 12 Standortproblem Nach Weber Empirisch-realistische Standortlehre nach Behrens Nach Weber werden zwischen generellen und speziellen Standortfaktoren unterschieden: - Generelle o Transportkosten o Arbeitskosten - Spezielle o Verderblichkeit der Rohstoffe o Abhängigkeit vom Wasser o Verfügbarkeit großer Energiemengen Empirisch-realistische Standortlehre nach Behrens o Qualitative Faktoren (z.B. Lebensqualität, Umwelteinflüsse, Infrastruktur…) Beitrag zur Zielsetzung der Unternehmung kann nicht direkt gemessen werden o Quantitative Faktoren (z.B. Steuern, Personalkosten, Energiepreise, Transportkosten) Zielbeiträge direkt messbar
- 13 Standortproblem Steiner Weber Ansatz Vorgehen, Schwachstellen ZF: K= k x ∑ ai x di → min Jeder Ort ist durch xi/yi genau im Raum festgelegt → K(x,y), di einbezogen Danach wird partiell nach x und y abgeleitet um so den perfekten Standort zu erhalten Problem: Da es sich um eine nichtlineare Gleichung handelt können keine Werte für x und y berechnet werden à Näherungsverfahren werden verwendet um Lösungen zu finden Schwachstellen des Steiner-Weber-Ansatzes: o Nur Transport- und Arbeitskosten berücksichtigt zum minimieren à nur bei transportintensiven Unternehmungen sinnvoll einsetzbar o Nachfrage, Absatz- und Produktionsprogramm vorab bestimmt à Beziehungen zwischen Standort und Absatzseite unberücksichtigt o Probleme der Standortspaltung und Nebenbedingungen wie Grundstückgröße nicht berücksichtige o Proportionalität zwischen Entfernung und Transportkosten nicht realistisch o Nebenbedingungen nicht berücksichtigt (wie z.B. Verfügbarkeit der benötigten Arbeitskräfte)
- 15 Transportproblem Versand Bedarf Formale Darstellung, Vorgehen nächster Schritt m Versandorte, n Bedarfsorte ZF: k = ∑∑ kij xij → min NB: Versandbedingung: ∑ xij = ai für alle j Empfangsbedingung: ∑ xij = bj für alle i NNB: xij ≥ 0 für alle i,j Vorgehen: Eintragen der Werte kij Ausgangslösung mit dem Nord-West-Ecken Verfahren Savings bestimmen Maximale Menge bestimmen Neue Savings suchen wenn keine Savings mehr vorhanden à optimale Lösung Nächster Schritt: potentieller Standort wird zu einem tatsächlichen à Errichtungskosten Problem: Wegen ui kann das Problem nicht mit dem Simplex bearbeitet werden à Problem wird mit Branch & Bound bearbeitet
- 14 Scoring Modell bei Standortwahl Kritik am Scoringmodell, Vorteile Hier können auch qualitative Standortfaktoren einfließen n potentielle Standorte STi , m Standortfaktoren SFj , Gewichtungsfaktoren gjè Bewertungsziffer rzij• Gewichtungsfaktor gj = Rangziffer Rij∑Rangziffer Rij = Gesamtrangziffer RZij Modifikation: Standortfaktoren können alternativ zueinander berücksichtigt werden Kritik am Scoringmodell: o Messtheoretische Problembereiche o Zuordnungsproblematik eindeutige Zuordnung zu Identitätsklassen möglich? o Entsprechungsproblematik entsprechen die Relationen der Einzelrangziffern von je zwei Intensitätsklassen den Nutzenrelationen? o GewichtungsproblematikSind Standorteigenschaften entsprechend ihrer tatsächlichen Bedeutung gewichtet? Vorteile: o Weitgehende Transparenz der Entscheidungsprozesse durch die Verwendung der Gewichtungszahlen und Rangwerte o Einfache Handhabung
- 16 Heuristiken zur Lösung des Standortproblems - Nicht mit Sicherheit optimale Lösung, aber häufig gute Lösung - Reduktion des Problemlösungsaufwandes - Konkurrenzlos bei schlecht definiertem Entscheidungsproblem - Fehlende Lösungsgarantie - Spezifische Problemorientierung Heuristik nach Hansmann: Als Ausgangspunkt der Heuristiken wird eine qualitative Standortanalyse durchgeführt, bei der die Standorte in vorläufig gewählte und vorläufig ausgeschlossene Standorte unterteilt werden.
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- 17 Bereiche der Materialwirtschaft - Beschaffung - Materialwirtschaft - Logistik - Supply Chain Beschaffung o Alle Aktivitäten, die darauf ausgerichtet sind, der Unternehmung die Produktionsfaktoren zur Verfügung zu stellen, die sie nicht selbst produzieren kann o Beschaffungsaufgabe: orts-, mengen-, qualitäts- und terminmäßig spezifizierter Bedarf and Produktionsfaktoren optimal zu befriedigen o Weite Fassung des Beschaffungsbegriffs: betont Gemeinsamkeiten von Entscheidungs-prozessen à größere Beschaffungsabteilung für mehrere Unternehmensbereiche o Enge Auffassung des Beschaffungsbegriffs: spezifische Beschaffungsabteilung (z.B. in Personalabteilung, Finanzabteilung…) Materialwirtschaft o Hauptziel besteht darin, die benötigten Materialen (durch Produktionsprogramm festgelegt) in der richtigen Menge, Qualität zur richtigen Zeit und Ort zur Verfügung zu stellen zu den optimalen Kosten (materialwirtschaftliches Optimum) o Der Materialwirtschaft obliegt Beschaffung, Lagerung und Bereitstellung von Materialien Logistik Bezieht sich auf das Leistungssystem Aufgabe: Güter- und Informationsfluss planen, steuern und kontrollieren Zentrale Ziele: o Realisation eines Versorgungsservice o Lieferservice Produktionslogistik umfasst Lagerung und Transport für die Produktion Ziel: Produktionslogistikkosten minimieren Ersatzziele: Durchlaufzeit verringern, niedrige Bestände Supply Chain - Unternehmensübergreifend - Enge Beziehung zwischen Logistik und Supply Chain Unterschied Supply Chain und Logistik: Logisitk: isolierte Sicht Supply Chain: gemeinsame Entscheidung è Peitschenschlag bei unabhängigen Entscheidungen è Supply Chain verhindert, dass durch Informationsaustausch unnötig große Bedarfsschwankungen entstehen
- 18 Materialbedarfsermittlung Klassifikation des Materials nach wertmäßiger Bedeutung: ABC-Analyse Bedarfsverlauf, Trennung regelmäßiger und unregelmäßiger Verlauf RSU-Analyse (Prognosegenauigkeit) Materialbedarf nach Art, Menge und Termin so präzise wie möglich bestimmen ABER: Planungskosten in vertretbarem Rahmen halten Werthäufigkeitstabelle (mit Materialgruppen deren Anteile am Gesamtwert bestimmt werden) à Lorenzkurve Empfehlungen für die Materialdisposition: - A- Teile: geringe Anzahl Materialien mit hohem Gesamtwert, möglichst programmgesteuert disponiert - B-Teile: mittlere Anzahl Materialien mit mittlerem Gesamtwert, mit verbrauchsorientierten Verfahren disponiert - C-Teile: hohe Anzahl Materialien mit niedrigem Gesamtwert, können auf Grundlage grober Schätzungen disponiert werden Bedarfsverlauf - Unregelmäßiger Bedarf o Stark schwankender Bedarf o Sporadischer Bedarf, liegt vor, wenn in weniger als 40% der Perioden ein Bedarf vorhanden ist - Regelmäßiger Bedarf o Konstanter Bedarf § Ohne Saisoneinfluss § Mit Saisoneinfluss o Trendförmiger Verlauf § Ohne Saisoneinfluss § Mit Saisoneinfluss Trennung zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Bedarf: Störpegel: SP=arithmetisches Mittel / mittlere absolte Abweichung > 0,5 unregelmäßig < 0,5 regelmäßig RSU-Analyse: - R-Teile: regelmäßiger (konstanter) Bedarfsverlauf, der nur gelegentlich Niveauänderungen aufweist à je nach Situation einsatzsynchrone Anlieferung oder Vorratshaltung - S-Teile: saisonal schwankender oder trendförmiger Bedarfsverlauf à Vorratshaltung - U-Teile: unregelmäßiger Verlauf à Bereitstellung im Bedarfsfall Kombination der ABC- mit der RSU-Analyse: Wertmäßige Bed. Prognosegenauigkeit A B C R Just in Time S U AR, AS: besondere Sorgfalt der Planungsfähigkeit CS, CU: vereinfachte Planungsverfahren mit geringer Planungsintensität
- 19 Programmorientierte Verfahren der Materialbedarfsbestimmung Erzeugnisbaum, Gozintograph - Erzeugnisbaum Knoten werden graphisch so angeordnet, dass damit die Grundstruktur des produktionstechnischen Ablaufs und der Materialfluss ersichtlich wird § Jeder Knoten hat nur einen Nachfolger, kann jedoch mehrere Vorgänger haben § Einzelne Bauteile und/oder Einzelteile treten an mehreren Stellen des Erzeugnisbaumes auf è Redundanzen bei der Speicherung --> Gpzintograph besser geeignet - Gozintograph Gerichteter, bewerteter Graph: Redundanzfreie Darstellung, da jede Komponente nur durch einen Knoten dargestellt wird
- 20 Stücklisten Mengenübersichtsstücklisten, Produktionsstrukturliste, Bauskastenstückliste - Stücklisten: o Tabellarische Form der Erzeugnisstruktur o Mengenmäßige Aufstellung der in ein Endprodukt oder Bauteil eingehenden Teile o Analytisch aufgebaut und geht damit von dem jeweils übergeordneten Teil aus und erfasst seine Zerlegung in Einzelteile oder Bauteil o Mengenübersichtsstückliste § Gibt die Gesamtmenge aller in ein Erzeugnis einfließenden Komponenten an, ohne dabei Auskunft über ihre Stellung in einer Erzeugnisstruktur zu geben § (Sachnummer, Benennung, Menge) o Produktionsstrukturliste § Zusätzlich zur Mengenübersichtsstückliste werden die Produktionsstufen einbezogen § Mengen der einzelnen Teile unter Berücksichtigung der Erzeugnisstruktur und damit der entsprechenden Produktionsstufen § (Produktionsstufe, Sachnummer, Benennung, Menge) o Baukastenstückliste § Führt die in die Baugruppen und Endprodukte direkt eingehenden Teile auf § Konsequenz ist, dass für jede Baugruppe eine getrennte Stückliste zu erstellen ist (so lange schachteln bis auf der Einzelteilebene angekommen)
- 21 Variantenstückliste Def Varianten, Probleme, Ziele Anzahl genutzte Dimensionen, Vollständigkeit und Variantendefinition - Variantenstückliste o Varianten sind sehr ähnliche Produkte eines Produktionsprogramms, die sich in mindestens einem Merkmal oder einer Merkmalsausprägung voneinander unterscheiden o Kriterien zur Durchdringung des Komplexes der Variantenstückliste § „Anzahl der zur Darstellung von Variantenmerkmalen in einer Stückliste genutzten Dimensionen“:· Eindimensionale Stücklisten: Anzahl der in ein Produkt auf einer Produktionsstufe eingehenden Einzel- und Bauteile· Mehrdimensionale Stücklisten: in einer Stücklistenposition können zusätzliche variierende Merkmale wie Farbe, Material und Geometrie erfasst werden § „Vollständigkeit und Variantendefinition“:· Offene VariantenstücklisteDem Kunden wird die Aufgabe übertragen auf der Basis der Grundeigenschaften eines Typs seine individuelle Variante zu konfigurieren· Geschlossene Variantenstückliste Der Kunde kann einer der von der Unternehmung vorgegebene Variante (Katalogvariante) wählen
- 22 Erscheinungsformen von geschlossenen Variantenstücklisten: : Gleichstückliste/Ergänzungsstückliste Die Grundlage bildet eine fiktive Baugruppe, die die Teile erfasst, die in allen Produkten einer Typenreihe vorkommen. Variante besteht aus Stückliste Gleichteile und Ergänzungsstückliste GL= ∩Vi ; ERi=Vi \ GL GL=Menge der Gleichteile, ERi=Menge der Ergänzungsteile Grundausführungsstückliste/Plus-Minus-Stückliste Die Basis bildet ein real existierender Grundtyp einer Produktvariante. Davon werden Plus- oder Minusstücklisten hinzugefügt/abgezogen. GR=Vî ; PLi=Vi\GR ; Mii=GR\Vi GR= Teile Grundtyp, Pli= Teile der Plusteile, Mii= Teile der Minusteile · Bei vielen Teilen unübersichtlich · Ergänzungsstückliste als eine vereinfachte Form der Plus-Minus-Stückliste interpretiertbar Typenstückliste Bei der Typenstückliste werden mehrere Varianten in einer Stückliste nebeneinander aufgeführt. Vorteilhaft ist hier die Einfachheit und die leichte Zuordnung von Komponenten.
- 23 Überführung Grundausführung/Plus-Minus in Gleichteile/Ergänzung: Überführung Gleichteile/Ergänzung in Grundausführung/Plus-Minus Überführung Grundausführung/Plus-Minus in Gleichteile/Ergänzung: GL=GR\∪(über alle i) Mii ERi=Pli∪(GR\GL)\Mii Überführung Gleichteile/Ergänzung in Grundausführung/Plus-Minus GR=GL∪ERî Pli=ERi\ERî Mii= ERî\ERi
- 24 Bedarfsmengenplanung optimale Losgröße (Erweiterung) optimale Bestellmenge (Erweiterung) optimale Losgröße: K=B • ku + km • (B/x) + (x • ku)/2 x j/100 B= Gesamtbedarf des Materials, ku= unmittelbare Kosten, km= mittelbare Kosten, x= Losgröße, j= globaler Lagerhaltungskostensatz, i= Zinssatz, k1= Lagerkostensatz -> nach x ableiten und gleich 0 setzen -> xopt = √[(200•km• B) / (ku•j)] Erweiterung: Produktionsgeschwindigkeit v < unendlich Absatzgeschwindigkeit l<v --> durchschnittlicher Lagerbestand verringert sich um den Faktor (1-l/v) optimale Bestellmenge: K=B • p + Kf • (B/x) + (x • p)/2 x (j/100) Erweiterung: Mengenrabattstaffelung Suche nach globalem Minimum -> optimale Bestellmenge(liegt meist an Rabattgrenzen)
- 25 Bereitstellungsplanung Vorratsplanung, Beschaffung im Einzelfall, Produktionssynchrone Anlieferung Erscheinungsformen und Steigerung von Just in Time Aufgabe der Bereitstellungsplanung ist, die für die Produktion notwendigen Produktionsfaktoren Arbeit, Betriebsmittel und Werkstoffe bereit zu stellen. 1. Vorratsplanung o Weitgehende Entkoppelung von Beschaffung und Produktion o Materialien werden auf Lager genommen und dort auf Abruf bereit gehalten o Beschaffung größerer Mengen à Preis- und Transportkostenstaffelung möglich o Nachteil: hohe Kapitalbindung 2. Beschaffung im Einzelfall o Beschaffung erst, wenn konkreter Bedarf durch Auftrag o Vorteil: geringe Kapitalbindung o Nachteil: § Erschwerung der Terminplanung § Unterbrechung von Produktionsprozessen è Geringes Kostensenkungspotential è Nur bei Einzelproduktion mit nicht vorhersehbarem Materialbedarf sinnvoll 3. Produktionssynchrone Anlieferung (Just in Time, JiT) o Grundlage: langfristiger Rahmenvertrag mit Gesamtliefermenge aber: Abruf sehr kurzfristig o Produktion wird unmittelbar aus den Anlieferungen versorgt o Ziel: § Erhöhung der Produktionsflexibilität § Abbau von Lagerbeständen § Reduktion von Durchlaufzeiten o Enger Informationsverbund Beschaffer-Lieferant, Abhängigkeit der Vertragspartner sehr hoch o Hauptanteil des Liefervolumen über einen Lieferanten Erscheinungsformen von Just-in-Time: Traditionell, Direktanbindung, Speditionsmodell, Lieferantenansiedelung o Steigerung von Just in Time:Just in Sequenze (Termingenau und in richtiger Reihenfolge)
- 26 Grundlagen der Lagerwirtschaft Lagerhaltung bei sicherer Erwartung Lagerhaltung bei unsicherer Erwartung (optimaler Servicegrad) Lagerhaltung ist dann notwendig, wenn eine asynchrone Mengenbeziehung zwischen zwei Stellen einer Materialflusskette existieren (Zugänge > Abgänge) Aufgabe der Lagerwirtschaft ist die Abstimmung unterschiedlicher Güterströme unter Beachtung ökonomischer Begebenheiten. Lagerbestände sind also Güter, die jetzt schon zur Verfügung stehen, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt ihrem Verwendungszweck zugeführt werden sollen. - Lagerhaltung bei sicherer Erwartung Bestellung ist dann zu tätigen, wenn eine bestimmte Meldemenge unterschritten wird Meldemenge = Mengenentnahmet x Beschafftungszeit - Lagerhaltung bei unsicherer Erwartung Durch falsche Informationen oder Abschätzungen entsteht ein erhöhter Materialbedarf -> potentielle Fehlmenge Gegenmaßnahme: SicherheitsbeständeDafür Vergleich von zusätzlichen Lagerkosten und potentiellen Fehlkosten Optimaler Servicegrad: β= 1- [E(xF)/E(B)] Problem: Lagerhaltungskosten sind abhängig vom Servicegradà Konflikte Optimaler Servicegrad wird dort erreicht, wo das Minimum der Gesamtkostenfunktion erreicht wird
- 27 Heuristische Lagerhaltungspolitiken dreielementige Politiken Bestelltermin Bestellmenge fest variabel fest t,x-Politik s,x-Politik variabel t,S-Politik s,S-Politik o t,x-Politik: sehr unterschiedliche Lagerbestände à unzweckmäßig o s,x-Politik: Bestellung einer konstanten Bestellmenge bei Unterschreitung einer festen Meldemenge s o s,S-Politik: Lagerbestand s erreicht à auf Sollbestand S auffüllen o t,S-Politik: Auffüllung des Lagerbestandes im regelmäßigen Bestellzyklus auf S à bei unregelmäßigen Lagerabgangsverläufen sogar Fehlbestand möglich Dreielementige Politiken: o t,s,S-Politik: Lagerbestand in konstanten Zeitabständen überprüft à Meldebestand s erreicht? à Wenn ja, Auffüllung auf Sollbestand S Problem: mögliche FehlmengenVorteil: Lagerbestand kleiner im Vergleich zu t,S-Politik o t,s,x-Politik: Lagerbestand in konstanten Zeitabständen überprüft à Meldebestand erreicht? à Wenn ja, konstanten Materialmenge bestellt Problem: mögliche FehlmengenVorteil: durchschnittlicher Lagerbestand verglichen zu t,x-Politik niedriger