Anästhesie (Fach) / Anästhesie allgemein (Lektion)
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Anästhesie allgemein
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- Was ist Laudanosin? = epileptogenes Abbauprodukt von Atracurium
- Wann ist PPV (pulse pressure variation) sinnvoll anzuwenden? bei kontrolliert beatmeten Patienten, nicht bei offenem Thorax oder VHF Volumenmangel bei Werten >13
- Was sind für uns bedeutende Muskel- oder Nervenerkrankungen und wonach muss man bei der Prämedikation fragen? 1. Muskeldystrophien (auch kardiale Erkrankungen?) 2. Myasthenie 3. Apoplex (präop. neurol. Status) 4. periphere Nervenausfälle (wenn großflächig, dann vorsichtig mit Succi) 5. Querschnitt 6. Parkinson (Medikamenteneinnahmezeiten beachten) 7. MS (letzter Schub?, Intervalle?, Stressabschirmung über Gespräch) 8. ALS (Benzodiazepine und Opiate vermeiden, schwierige Lagerung bei Spastik) 9. Epilepsie (Anfallshäufigkeit, welche Medikamente, Auslöser, Krampfbild)
- Vorgehen bei niedriger Sättigung bei ELV 1. FiO2 100%, Absaugen, blähen, Flow hoch 2. PEEP erhöhen auf ventilierter Lunge (max. 10-12cmH2O wegen Erhöhung der Vasokonstriktion) 3. CPAP auf nicht-ventilierte Lunge und O2-Insufflation 4. Drosselung A. pulmonalis 5. OP-Unterbrechung oder Jet-Ventilation auf nicht-ventilierte Lunge
- Zielparameter bei ELV (VT, AF, Pinsp, Pplat, FiO2, pCO2, PEEP) VT 4-6 ml/kg KG AF 14-18/min Pinsp <30-32 cmH2O, Pplat <30 cmH2O pCO2 5-5,5 PEEP 5-8 cmH2O
- Indikation ELV VATS, Thorakotomie, Ösophagus- oder Wirbelsäulen-OP, minimalinvasisve Herzchirurgie, Z.n. Pneumektomie
- Wie hoch ist der zu erwartende Temperaturverlust nach der 1. Stunde nach Anästhesieeinleitung? 1°C
- negative Auswirkungen der Hypothermie - gestörte Wundheilung - Gerinnungsstörungen - erhöhte Rate an Wundinfektionen - gesteigerter O2-Verbrauch durch Shiverung - verlängerte Aufwachzeit und AWR-Aufenthalt
- Wie groß ist die funktionelle Residualkapazität? 30-40 ml/kg KG also 2,5-3 Liter
- Wie hoch ist der O2-Verbrauch unter Anästhesiebedingungen? 4 ml/kg also ca. 250-300ml/min
- Risikofaktoren für schwierige Maskenbeatmung - Bartträger - Adipositas, kurzer Hals - Zahnlosigkeit - Alter >55 Jahre - MKG/HNO-Tumor, Verletzung, Anomalie - OSAS
- Prädiktoren für schwierige Laryngoskopie - Mallampati III-IV - vorstehende Schneidezähne, fliehendes Kinn - Patil-Test (thyreomentaler Abstand <6,5cm) - kurzer Hals, Adipositas - MKG/HNO-Tumor, Abszess, Anomalie - MÖ <3cm - Syndrome (Pierre Robin, Down etc.) - M. Bechterew, eingeschränkte Reklination - Schwangerschaft
- Wovon hängt der Sauerstoffgehalt des Blutes ab? CaO2 = SaO2 x Hb x 1,34 (Hüfner) x paO2
- Wovon hängt das Sauerstoffangebot des Körpers ab? DO2 = HVV x CaO2 (Sauerstoffgehalt des Blutes)
- Wie berechnet sich der MAD? MAD = TPR x HZV (+ZVD)
- Wieviel beträgt das Blutvolumen? Frau 60ml/kg KG Mann 70ml/kg KG Kind 80ml/kg KG
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- Wie viel Volumen kann man über eine orange (14G), grüne (18G) und rosa (20G) Flexüle pro Minute geben? orange: 340ml grün: 100ml rosa: 60ml
- Wieviel Liter Sauerstoff enthält eine 2-Liter-Flasche mit 150bar Druck? 2 x 150 = 300 Liter
- Welche Auswirkungen hat der erhöhte intraabdominelle Druck (IAP) bei laparoskopischen Eingriffen auf Hämodynamik, Niere, Leber und Respiration? Hämodynamik: HF ↑↑; MAP initial ↑ (Mobilisierung des Blutvolumens aus dem Splanchnikusgebiet) dann ↓ (IAP übersteigt den Druck der V. cava inf.,h äufig nicht beobachtet bei Trendelenburglagerung, IAP sollte 16mmHg nicht übersteigen!), ZVD ↑↑, SVR ↑ (CO2-resorptionsbedingt steigt der Sympathikotonus, kann krisenhafte Blutdrucksteigerung nach der Deflation bewirken) Niere: renaler Blutfluss ↓ GFR ↓ Leber: hepatischer Blutfluss↓, Transaminasen ↑(v.a. bei subklinischer hep. Dysfunktion) Respiration: FRC ↓, VC↓, Compliance↓; Totraumventilation↑, Pplat ↑
- Wie stark sinkt die FRC allein durch Allgemeinanästhesie? 20-25%
- Welche Auswirkungen hat eine Azidose auf den Gefäßtonus in einzelnen Körperregionen (z.B. bei Hyperkapnie bei Laparoskopie)? Großer Kreislauf: Vasodilation, Blutdruckabfall Gehirn: ICP↑ Lunge: Vasokonstriktion - cave: akute Rechtsherzinsuffizienz
- wichtige Komplikationen bei Laparoskopie 1. Gefäßverletzung (v.a. bei Platzierung der Veress-Nadel oder Throkare) 2. Sekundär einseitige Intubation (Verlagerung von Zwerchfell und Carina bis zu 3cm, v.a. in Trendelenburglagerung) 3. Hautemphysem (meist innerhalb 45min, bei Magen-oder Ösophagus-OP kann das Gas auch von einem Defekt im Zwerchfell mit Pneumothorax kommen, hellhörig werden, wenn CO2 noch nach 20min weiter steigt) 4. Pneumothorax (plötzlicher Anstieg von Pplat und etCO2, DD einseitige ITN) 5. Pneumomediastinum/Pneumoperikard 6. Gasembolie (CO2 benötigt 5fache Menge im Vergleich zu anderen Gasen, um hämodynamisch wirksam zu werden, Emboliegefahr ist abhängig vom IAP; Zeichen sich plözlicher Abfall von etCO2, SpO2 und RR - sofortige linksseitige Steillagerung (soll Eintritt in A.pulmonalis verhindern)
- Was beschreibt die Hüfner-Zahl? = wieviel Sauerstoffvolumen kann pro g Hb gebunden werden (1,34ml O2)
- Faktoren, die die MAC vermindern und erhöhen MAC vermindern: zunehmendes Lebensalter, Schwangerschaft, Hypothermie, Hypotension, Anämie MAC erhöhen: Säuglinge, Kleinkinder, erhöhte Temperatur, Hypernatriämie, chronischer Alkoholabusus, Kombination mit Opiaten/Sedativa
- Erklärung Diffusionshypoxie bei Narkoseausleitung mit niedrigem Blutlöslichkeitskoeffizienten (Lachgas, Sevo, Desfluran, Xenon) - alveoläre Konzentration sinkt rasch ab - hohes Konzentrationsgefälle zw. Blut und Alveole - Gas diffundiert sehr schnell in die Alveole und verdünnt dort die Sauerstoffkonzentration
- Karenzzeiten bei Impfungen Lebendimpfstoffe: MMR, Varizellen, Typhus, BCG - 14 Tage Totimpfstoffe: Diphtherie, Pertussis, Tetanus, Influenza, Cholera, FSME, Hepatitis B, Polio - 3 Tage Generell zur besseren Diagnose von eventuellen Impfreaktionen - erhöht nicht das perioperative Risiko
- Was versteht man unter einem Kanalblock? Werden Cholinesteraseinhibitoren in tiefer neuromuskulärer Blockade angewendet, verdrängt ACh das Muskelrelaxans am Rezeptor und öffnet die Kanäle. Wenn dann noch Muskelrelaxans in hoher Konzentration im Spalt vorliegt, dringt es in die geöffneten Kanäle ein und blockiert diese länger als normal.
- Vorgehen bei V.a. Maligner Hyperthermie - Trigger beenden, FiO2 100%, 10l/min (Rückatmung vermindern), AMV 3-4 fach steigern - Dantrolen 2,5mg/kg als Schnellinfusion, dann alle 5min, wenn wirksam (Diagnose bestätigt) dann über 24 h - Kontrolle BGA, Elyte, Kreatinin, Myoglobin, CK, Gerinnung, Laktat, Transaminasen - Therapie von Acidose, Hyperkaliämie, Kreislaufstabilisierung - sekundär Oberflächenkühlung, HBK (forcierte Diurese), ZVK, Arterie
- Schweregrade Anaphylaktoide Reaktionen 0 - lokal begrenzt, kutan 1 - leichte Allgemeinreaktion (Flush, gen. Urticaria, Pruritus, Schleimhautreaktion an Nase, Konjunktiven) 2 - ausgeprägte Allgemeinreaktion (Kreislaufregulationsstörung, Luftnot, beginnender Bronchospasmus, Stuhl-, Harndrang) 3 - lebensbedrohliche Allgemeinreaktion (Schock, Blässe, Bewusstseinstrübung, Stuhl- oder Urinabgang) 4 - vitales Organversagen