Entwicklungspsychologie (Fach) / Entwicklung (Lektion)

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  • Betrachtungszeiträume Entwicklung Phylogenese- Stammesgeschichte, Evolution Ontogenese: Embryo-Erwachsener  Individualgenese: Individuum, Differenziell => um bestimmte Verhaltens-/Erlebensweisen zu verstehen nötig phylogenetische Funktion zu kennen
  • Was ist Entwicklung? bis 19. Jahrhundert : Präformationslehre -> etwas, das schon existierte offenbart sich ab 19. Jahrhundert: Theorie der Epigenese: allmähliche Entwicklung Strukturen + Organe -> Wechselwirkung Umwelt und Genetik = relativ überdauernde intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhaltens über die Zeit -> müssen aufeinander bezogen sein
  • Was sind quantitative Veränderungen? etwas wird größer/ mengenmäßige Erfassung Addition: Wortschatz T1+ Wortererwerb = Wortschatz T2 Subtraktion: Menge ller Kompetenzen T1 - Mobilität = Menge aller Kompetenzen T2
  • Was sind qualitative Veränderungen? Substitution: Anzahl Repertoire gleich, Ursprungsfeature existiert nicht mehr -> Greifreflex- gezieltes Greifen Modifikation: Anzahl Repertoire gleich, Ursprungsfeature anders definiert -> Geschlechtstypsierung äußere Merkmale - Geschlechtsstabilität Diversifikation : Veränderung Breite Repertoire : Greifen ganze Hand -> + Pinzettengriff Differenzierung: Veränderung Tiefe Repertoire: Reaktion auf Menschen : Vertraute = Fremde -> Unterschiedung Integration: Lesekompetenz+ Begriffkenntnis= Textverständnis
  • Veränderungsmechanismen Wachstum : eindimensional, quantitativ  Lernen: spezifische Veränderung in einem Bereich Sozialisation= gesellschaftliche Struktur und Interaktionszusammenhänge,kulturspezifisch  Reifung : intern gesteuerter Prozess,universell+altersgebunden+ nicht Umkehrbar Prägung: irreversible Form des Lernens während kritischer Periode
  • Klassisches Entwicklungsverständnis gerichtet auf höherwertiges Niveau: Wertung -> Problem kein Konsens + Abbauprozesse ausgeschlossen gerichtet auf Endzustand (stagniert, absolute Stabilität) qualitativer Art (Unterscheidung quantitativ/qualitativ liegt nicht im Gegenstand, sondern Methode korreliert mit dem Alter universell (Kontext/Kultur vernachlässigt-> viele Aspekte fallen weg Entwicklung= nachhaltige Veränderungen von Eigenschaften einer Person, die systematische Zusammenhänge mit dem Alter aufweisen
  • Was spielt Alter für Entwicklung für eine Rolle keine unabhängige Variable, sondern Trägervariable -> verursacht Veränderungen nicht, aber hängt mit ihnen zusammen z.B Intelligenz verändert sich mit dem Alter
  • Alterseinteilung Pränatal: vor Geburt Säugling /Krabbelalter: 0-2 frühe Kindheit: 2-6 mittlere Kindheit: 6-11 Adoleszenz : früh (11-13), mittel (14-17), spät ( 18-21) Erwachsenenalter: früh (22-40), mittel (40-64), spät ( 65-80) hohes Alter : über 80
  • Modernes Entwicklungsverständnis lebenslanger Prozess multidimensionales Geschehen: von einem Punkt mehrere Richtungen, ein Ziel über verschiedene Wege Gewinn und Verlust :z.B neuronaler Verbindungen und Veränderungen Intelligenz systemische Veränderung: vollzieht sich in definierbare systemischen Settings : Micro,Meso,Exo, Markosystem probabilistische Epigenese: gegebene Anlagen entfalten sich zu bestimmter Wahrscheinlichkeit : allmähliche Ausbildung
  • 15.-16. Jahrhundert-> Mittelalter/Beginn Neuzeit Veränderungen in Kindheit und Jugend kaum bewusst -> Kind = Miniatur Erwachsener auch in den Lerntheorien : Watson (1928): Kindern behandeln wie Erwachsene -> objektiv + freundliche Strenge, keine Zärtlichkeit
  • 17. Jahrhundert John Locke (1632-1704): fordert als erster empirische Studien über Kinder und Jugendliche : Kinder = Tabula Rasa -> Veränderungen durch Verarbeitung der Umwelt => Lerntheorien
  • 18. Jahrhundert Rousseau (1712-1778): eigene Beobachtung : 4 Stadien : Ausbildung Körper (1-3), Ausbildung der Sinnestätigkeit (4-12), Ausbildung von Verstand und Urteil (13-15), Ausbildung von Gefühlsleben und Sittlichkeit (ab 16) Negative Pädagogik : nur Neugeborgenes frei von der Verderbtheit der Welt => Humanistische Theorien
  • 19. Jahrhundert Karl Marx (1818-1883): Einfluss Kontext auf Leben und Entwicklung -> Kontexttheoretische Ansätze Darwin (1809-1882): gemischte Abstammung aller Lebewesen Rückschlüsse auf Beziehung Mensch und andere Arten -> Parallelen Ontogenese und Phylogenese
  • Ende 19. und Anfang 20. Jahrhundert verschiedene Säugling und Kinderbiographien in Form von Tagebuchaufzeichnungen -> Wilhelm Preyer und William Stern Überlegung geistige Fähigkeiten Kinder und Erwachsene unterscheiden sich fundamental  Betrachtung systematischer Veränderungen über Entwicklungsverlauf erlauben besseres Verständnis der geistigen Fähigkeiten Erwachsener erste quantitative und experimentelle Forschung
  • 20. Jahrhundert Entwicklungspsychologie als eigene Disziplin verschiedene Forschungstraditionen  -> deskriptiv/normativ (Stufen,Phasen, Entwicklungstests) -> experimentelle Kinderpsychologie (systematische Variation Beobachtungsbedingungen -> Domänenspezifisch und Informationsverarbeitungsansätze) -> Erziehungs/Sozialisationsforschung -> Auswirkungen Interventionen 
  • Theorien Gruppen + Vertreter Kognitive Theorien: Piagetianer (J.Piaget), Neo-Piagetianer (Fischer), Informationsverarbeitung( Anderson), Domänenspezifisch (Spelke) Kontextheorien: Bronfenbrenner Humanistische Ansätze: Rogers, Maslow Lerntheorien: Watson,Skinner, Bandura Psychoanalytische Theorien: Analytiker ( S./A. Freud), Identitätstheorien (Erikson, Stern)
  • Phasen der pränatalen Entwicklung bis 8. Woche : Embryo: alle zentralen Organe angelegt durch Zellteilung,-migration,-spezialisierung,-sterben  -> 4.-5. Woche: Extremitäten+ Bronchien angelegt, Augen+Ohren+ Verdauungssystem nehmen Form an, Hauptschlagadern sind gebildet, Bildung Nervenzellen + Nabelschnur + erste Muskelzellen, Hände beginnen zu wachsen -> 6.-7. Woche: Kopfbereich entwickelt sich früher als weiter entfernte Regionen (Cephalo Caudal) -> Gesicht nimmt Gestalt an, Ohren sichtbar, erste Spontanbewegungen, rasches Gehirnwachstum (1000 Neurone pro Minute) 9. Woche bis Geburt: Fetus: schnelles Körperwachstum und Aktivität, senusmotorische Erfahrungen und Lernen -> Entwicklungsstand 3 Monate: Skelett verfestigt sich, Gehirn koordiniert Organe, alle Organe+ Gewebearten angelegt, Reflexe an Händen und Füßen, Geschlecht ab 11.-12. Woche -> 5.-9. Monat: verstärktes Längenwachstum, Unterhautfettgewebe gebildet, Lungenreifung, starkes Gehirnwachstum, weniger Bewegungen am Ende -> Lebensfähig ab 28 Wochen 
  • Entwicklungsprozesse im Gehirn Neurogenese:3.-4. pränatale Woche: 250000 neue Zellen pro Minuten-> ca. 18. Woche abgeschlossen,außer im Hippocampus (Gedächtnis) Myelinisierung: Isolierung der Axone der Neuronen -> Beginn vor der Geburt- Jugendalter  nach der Geburt Axonwachstum : Nervenfaser: Signale vom Zellkörper weg zu anderen Neuronen Dentritenbildung: Leitung zum Zellkörper Myelinisierung: wenn Axone weitgehend ausgewachsen Synaptogenese/spreading: zwischen 2- 6 Pruning (Abbau überschüssiger Synapsen -> Schieln 6.-8. Monat) Apoptase (programmierter Zelltod)
  • Wie entwickelt sich das Gehirnvolumen? 2 Jahre: 70% des ausgewachsenen Gehirns 6 Jahre: 90% Volumenwachstum bei Schuleintritt weitgehend abgeschlossen , Ausnahme zwischen 5-7 Zunahme Oberfläche Frontalkortex: exekutive Kontrolle -> Marshmallow Experiment
  • Wie kommt es zur Volumenveränderung? Reifung Neurone: Längenwachstum Axone + Myelinisierung : Anzahl Neurone quasi gleich Synaptogenese: Höhepunkt im senomotischen Cortex bei Geburt, im parietalen/temporalen, assoziativen Cortex letztes Drittel 1. Jahr, im Präfrontalcortex im Vorschulalter Adoleszenz: zweite Welle Synaptogenese
  • Auswirkungen Myelinisierung? Formatio reticularis: Aufmerksamkeits-/Bewusstseinszustände zunehmend besser kontrolliert Cerebellum : Balance und Körperkontrolle Corpus Callosum: Hirnhälften arbeiten besser zusammen
  • Bedeutung Erfahrungen Neuronale Plastizität Erfahrungserwartend: universelle Erfahrungen werden erwartet, kommen diese nicht -> Defizite, spezielle Sensitivität für bestimmte Stimultation: sensible Phasen (zb.Synaptogenese im visellen Kortex bis 8. Monat, danach Abbau) Erfahrungsabhängige Prozesse: Nervenverbindungen im Berlauf als Funktion der individuellen Erfahrung hergestellt und restrukturiert -> Cellisten verstärkte kortikale Repräsentation linke Finger)
  • Sensomotorisches Erleben Fötus Berühung -> Greifen, Daumen nucklen, anstoßen Gebärmutterwand Geruch -> Fruchtwasser Aroma der Nahrung der Mutter-> beim Atmen Kontakt mit olfaktorischen System Geschmack -> Fruchtwasser -> Präferenz süßer Geschmack Hören -> Körperinneres: Verdauung, Herzschlag,Atem + von Außen : Stimmen -> reagiert mit Bewegung und Veränderung Herzschlag
  • Pränatales Lernen Frühe Gewöhnung an akustische Reize (Abnahme Reaktion auf wiederholte, andauernde Reize) Herzschlagrate Habituationsreaktionen ab 32. Woche voll ausgebildet Erinnerung an Reize auch 24 Stunden später ab ca 37. Woche
  • Aktivierungszustände Neugeborenes (1-2 Monate) tiefer, ruhiger Schlaf 8 Stunden aktiver Schlaf 8 Stunden Schläfrigkeit : Übergang Wach Schlaf 1 Stunde Wache Aufmerksamkeit : entspannt : 2,5 Stunden aufmerksam,quengelig,aktiv, Vokalisation: 2,5 Stunden Schreien: 2 Stunden
  • Motorische Ausstattung Neugeborenes Reflexe, Daumen lutschen, Strampeln, Mimik, Augenbewegung, Schreien Bewegungen fahrig, ruckartig, grob gerichtet Hände meist zu Fäusten geballt Reaktionen mit Zeitverzögerung
  • Reflexe Schreitreflex: bis 2. Monat: sobald Fußfläche Boden berührt, anderes Bein heben Mororeflex: bis 4. Monat: bogenförmige Armbewegung bei Fall nach hinter Greifreflex: bis 6. Monat: Berühung Handinnenfläche Greifen, nicht mehr loslassen, am Fuß bis 12. Monat Babinskireflex: bis 8./12. Monat: wenn Außenkante Fuß berührt: großer Zeh gespreizt, übrigen einziehen Saugreflex: Ende Kindheit: sobaldd Lippen etwas umschließen saugen Atemschutzreflex: bis 6 Monat: Blockade Atmund, wenn Mund+ Nase mit Wasser benetzt Schluckreflex: immer Wangen-Such Reflex: bis 3./4.Monat: wenn Wange berührt Kopf in diese Richtung drehen  Schwimmen: bis 6. Monat
  • Greifentwicklung Grabschgriff: 7 Monate: Anpassung Hand an Form  Scherengriff: 9 Monate: Trennung Daumen und restliche Finger Pinzettengriff: 13 Monate Daumen und Zeigefinger Führungsrolle
  • Zusammenhang körperliche Entwicklung und Motorik (Entwicklungstrends) Cephalo Caudal Trend: Bereich in Kopfnähe entwickeln sich früher + schneller: Kopf vor Rumpf, Hände vor Füße Proximo- Distal Trend: von innen nach außen : erst Kopf,Brust, Bauch dann Extremitäten
  • Meilensteine Grobmotorik 1. Jahr Kopf heben: 6 wochen: 3 Wochen bis 4 Monate Oberkörper heben, Bauchlage: 2 Monate: 3 Wochen bis 4 Monate allein sitzen : 7 Monate: 5 Monate bis 9 Monate allein stehen: 11 Monate: 9- 16 Monate allein gehen: 11 Monate: 9-17 Monate allein Treppen gehen: 16 Monate: 12- 23 Monate
  • Veränderung Motorik im Kindergartenalter zunehmende Integration einzelner Bewegungen Verbesserung Balance Laufen : Pinguingang zu richtigem Rennen -> 5 jährige doppelt so schnell wie 2 jährige Werf-Fangbewegung mit dem Körper abfedern
  • Veränderungen Motorik im Grundschulalter Zunahme Flexibilität, Muskelkraft, Agilität, Körperbalnce, Reaktionsgeschwindigkeit verdoppelt zwischen 6 und 14
  • Feinmotorik im Kindergartenalter 2-3: grobe Reisverschlüsse öffnen und schließen, Türen alleine öffnen, Stifte nutzen 3-4: große Knöpfe öffnen und schließen, benutzt Schere um Papier zu schneiden 4-5: an und ausziehen ohne Hilfe 5-6: kann Knoten, aber 6 auch schleife  Zeichenkompetenz: Zunahme Details -> Hände, Fingern Muster
  • Verbindung Motorik und Wahrnehmung (Versuch Karen Adolph) in den ersten Krabbelwochen auch zu steile Ebenen -> ähnlicher Verlauf beim Beginn zu laufen 6-9 monatige Kinder können stehen, aber nicht gehen : Kontrolle Balance, Boden unbewegt, aber Wände bewegen sich auf das Kind zu/weg, unter einem Jahr fallen die Kinder in Bewegungsrichtung der Wand -> optischer Fluss der Wandbewegung interpretiert als Fallen das ausgeglichen werden muss
  • Wahrnehmungsinne Fernsinne: Visuell und Auditiv Nahsinne: Taktil, Gustatorisch, Olfaktorisch,Nozizeptiv (Schmerz), Thermozeptiv( Temperatur), Propriozeptiv (Körperwahrnehmung) Taktil : schon bei der Geburt am ganzen Körper sensitiv, besonders an Fußsohlen,Handinnenfläche, Mundbereich -> Wahrnehmung verzögert, auch Schmerz Temperatur: bereits beim Neugeborenen Reaktion auf Temperaturveränderung: Rückzug, erhöhte Aktivität Schmecken : Süß,Sauer, Bitter, Salzig, Umami Riechen : Feinste Unterschiede bedeutsam (Diskrimination) : eigenes Fruchtwasser vs anderers, eigene Muttermilch vs neutrale Flüssigkeit, andere Muttermilch, Süßes vs saures
  • Untersuchung Geruchs und Geschmackspräferenzen Head-Turn Paradigma : Getränktes Stofftuch an einer Seite (kritischer vs vergleichsreiz): Zuwendung Gesicht, spontane Bewegung zum Reiz bei Neugeborenen, als response coningent procedure gelernte Bewegung bei Anwesenheit bestimmter Reize 6-10 Monate)
  • Meilensteine Hörentwicklung erste Reaktionen auf Laute schon ab der 24 SSW, ab ca 60 DB direkt übertragen, im Mutterleib lauter Geräuschpegel Verdauung 85 dB , Blutfluss 55 dB, Herzschlag und Atem (Gespräch 60 dB, Straßenverkehr 85 dB) Diskrimination Lauter unterschiedlicher Sprachen, Auf-/Absteigende Tonfolgen, zwei/dreisilbige Wörter Präferenzen komplexe Geräusche (als einfache), Mutterstimme vs andere, Muttersprache vs andere, Ammensprache vs andere
  • Meilensteine Hörentwicklung erste Reaktionen auf Laute schon ab der 24 SSW, ab ca 60 DB direkt übertragen, im Mutterleib lauter Geräuschpegel Verdauung 85 dB , Blutfluss 55 dB, Herzschlag und Atem (Gespräch 60 dB, Straßenverkehr 85 dB) Diskrimination Laute unterschiedlicher Sprachen, Auf-/Absteigende Tonfolgen, zwei/dreisilbige Wörter Präferenzen komplexe Geräusche (als einfache), Mutterstimme vs andere, Muttersprache vs andere, Ammensprache vs andere ab 3-4 Monaten : Geräusche nach kurzer Darbietung wiedererkennen ab 5 Monate: Emotionen vertrauter Personen erkennen ab 7 Monate: Bevorzugung sprachlicher Äußerungen mit natürlichen Sprechpausen ab 9 Monate: Bevorzugung Wörter mit natürlicher Betonung
  • Das visuelle System Retina: Zapfen im Bereich der fovea centralis sindn noch nicht ausgereift Linsen: mangelnde Akkomodationsfähigkeit, Lichtstrahlen noch nicht an der fovea centralis gebündelt Koordination beider Augen funktioniert noch nicht neuronale Bahnen( Retina-Gehirn) noch nicht ausgereift
  • Visuelle Orientierung Geburt: stark ruckartiges Verfolgen von Reizen, bevorzugte Orientierung auf periphere Reize 1 Monat: zusätzlich obligatorische Aufmerksamkeit, bevorzugte Beobachtung globaler Reize 2 Monate: Beginn kontinuierlicher Blickfolgebewegungen, verstärkte Orientierung auf das nasale visuelle Feld, verstärkte Betrachtung lokaler Reize 3 Monate: vermehrt antizipatorisches Schauen, sequentielles Abtasten von komplexen Reizen,Möglichkeit Aufmerksamkeit bewusst zu/abzuwenden
  • Blickpräferenz, Kontrastsensitivität, Gesichterwahrnehmung, Bewegungswahrnehmung Blickpräferenz: Einzeldarbietung: Gesichter länger betrachtet als Muster/Farbflächen Interpretationsproblem bei gleichlangen Blickzeit: keine Diskrimination vs gleich interessant Test Habituation an einen von beiden Reiztypen, Test 2 Darbietung vertrauter und neuer Reiz, wird der neue bevorzugt kann das Kind diskriminieren Kontrastsensitivität: einfache Schachbrettmuster zunächst präferiert, da Auflösungsvermögen npch nicht ausreicht, Fortschritt mit 2 Monaten Gesichterwahrnehmung: Diskriminationsfähigkeit für Affengesichter verliert sich ab ca 9 Monaten Bewegungswahrnehmung: Bevorzugung bodydynamischer Bewegung ->menschenähnlich
  • Blickpräferenzen Formen mit Mustern interessanter als ohne Gesichtsähnliche Konfiguration besonders gerne Kanten mit scharfen Helligkeitskontrasten bevorzugt Bewegte Reize interessanter als staische zur Erfassung der Sehschärfe ein homogenes,weißes Viereck und eins mit Streifen, die immer enger werden
  • Meilensteine visuelle Wahrnehmung Differenzierung Farbspektrum im 2. Monat weitestgehend entwickelt Kontrastsensitivität wesentliche Fortschritte bis 2 Monat Binokulare Fokussierung ab ca. 3 Monat abgeschlossen Verfolgen bewegter Objekte : smooth pursuit ab ca 2. Monate Sehschärfe bis um 8. Monat weitgehend entwickelt
  • Größenkonstanz und Tiefenwahrnehmung ( Größenänderungen auf der Retina, 2D, werden nicht Änderungen der Objekteigenschaften zugeschrieben, sondern Größenveränderung) Looming Experimente Kind sitzt vor Leinwand, größer werdendes Quadrat -> Eindruck es kommt auf einen zu -> Kinder ab 1 Monat erschecken zurück und kneifen die Augen zu -> Frühgeborene zeigen Reaktion später Tiefenkonstanz möglicherweise angeboren
  • Tiefenhinweisreize (Verdeckung, Subjektive Konturen, Vertraute Größe, Lineare Perspektive, Visuelle Klippe (Querdisparation),Bewegungsparallaxe ) Versuche Verdeckung (ab ca. 5-7 Monate):Phase 1: Gewöhnung an eine Szene in der Stab sich hinter Wandschirm hin und her bewegt -> Phase 2 Wandschirm weg,Verwirrung bei 2 Stäben Subjektive Konturen (ab ca. 7Monate): Kreise mit Öffnungen die ein Viereck ergeben -> Präferenz Vertraute Größe( ab 7 Monate): Kind spielt mit Figuren unterschiedlicher Größe,Objekt in Paar a groß, in b klein -> Kindern greifen in Abbildung, auf der beide Objekte gleich groß, nach dem, dass in Spielphase klein war (erscheint näher liegend) Lineare Perspektive( ab 7 Monate): Kind darf mit Objekt spielen, 2 Objekte gleicher Art auuf Leinwand mit Gittermuster befestigt gleiche Entfernung, oberes Objekt scheint weiter entfernt, greifen nach dem näheren Visuelle Klippe: Kind sitz auf Fläche mit Schachbrettmuster, vor dem Kind Glasplatte unter der ebenfalls ein Schachbrettmuster ist, durch die Entfernung wirken die Quadrate kleiner -> Tiefencues , ab 2 Monate Herzfrequenz niedriger, ab 9 Monate höher -> Tiefenangst
  • Objekteinheit /Abgrenzung zwischen Objekten ab 7 Monate Kriterien: Abheben von Hintergrund durch Farbe,Helligkeit, Struktur geschlossene Außenkonturen Gestaltgesetz der guten Gestalt Abheben durch Bewegung -> gemeinsamen Schicksal
  • Entwicklung Gesichterwahrnehmung Johnson und Morton angeborene Präfernz für Gesichter das mütterliche Gesicht kurz nach der Geburt wiedererkannt 3 Reize : ein natürliches Gesicht, zwei asymmetrische gescrambelte Gesichter( nicht erkennbar) Neugeboren unterscheiden A+C,B+C, A+B, 1 Monat keine Unterscheidung, 2- 3 wieder Unterscheidung -> 2 Mechanismen Conspec: angeboren, 3 Blob-Schema Conlearn: erlernt, über visuelles scannen externe Grenzen und intere Eigenschaften Bevorzugung mit den Augen zugewandtes Gesicht
  • Intermodale Wahrnehmung taktil-visuell akustisch-visuell taktil-visuell: 4 Monate : 2 ringe (rigide, flexibel), Verbindung taktil untersuchen, präferieren bei Abbildung das was nicht ertastet akustisch-visuell: 4 Monate: parallel 2 Filme, in der Mitte kommt der Ton zu einem -> schauen überzufällig oft auf den passenden Bildschirm
  • Wie testet man das Gedächtnis bei Kleinkindern? Habituationsparadigma: Kind wird an Reiz gewöhnt(bestimmte Zahl/Zeit), später gleicher Reiz, geprüft, ob Zeit/Durchgänge bis zur Habituation gleich Verzögerte Imitation: Neugebore imitieren mimische Gesten mit zeitlicher Verzögerung  (umstritten,verschwindet wieder) -> ab 6. Monat auch Handlung imitiert, die nicht im Handlungsrepertorie sind:häufige Demonstration -> ab 9 Monate auch nach einem Tag und nur einmaliger Demonstration Imitation Mobile Paradigma: Mobile mit Schnur an Bein,Kind strampelt auch, wenn Verbindung nicht mehr gegeben : 2Monate -> 1 Tag, 3 Monate: 8 Tage, 6 Monate 14 Tage + ohne Original Mobile
  • Objektpermanenz ab 8 Monate greifen Kinder nach einem verdeckten Objekt -> existieren unabhängig davon, ob sie aktuell sichtbar sind umstritten: von fehlender Handlungskompetenz auf Kognition schließen