germanistik (Fach) / Entwicklungen und tendenzen der schrift (Lektion)

In dieser Lektion befinden sich 13 Karteikarten

Graphematik,morphologie, syntax

Diese Lektion wurde von csap7696 erstellt.

Lektion lernen

  • Graphematik:schreibung von konsonanten Reduzierung von affrikatenschreibungen Frnhd z/tz/tcz/czz/czc Nhd z/ tz(ts gesprochen) 
  • Graphematik: schreibung von vokalen Reduzierung von diphthongschreibungen bei der fnhd monophthongierung: Liebe= liebe (früher beide vokale gesprochen/heut als ein vokal gesprochen) Guote= gute Bein=ei (ai) Boum=au / böume =bäume Ausnahme: keiser, kayser, kaiser Ai schreibungen bei semantischen unterscheidungen Lîp=leib vs leip=laib Diphthongierung: min niuwez hûs mein neues haus
  • Schreibung von vokalen teil 2 Dehnung Silbe endet auf vokal (sa-gen) Einsilbig vor l,m,n,r (vil =viel) R+konsonant ( warheit=wahrheit) Kürzung Vor h+konsonant und -ft (brâhte=brachte oder hohgezit=hochzeit Bei suffixen et, en, er (wollen) T als dehnungsverhinderer Hât=hat got=gott
  • Schreibung von vokalen teil 3 Umlautbezeichnung konsequenter A O U mit kleinem e oben wird zu ä,ö,ü
  • Graphematik: orthografie Herausarbeitung von orthografischen prinzipien (siehe adelung) wichtigstes prinzip phonologisches prinzip Großschreibung: funktionen, warum schreiben wir groß Hervorheben bedeutender textstellen (stilles vorlesen, lesehilfe) Ehrerbietung, höflichkeit (GOTT, verehrung gotischer schrift) eigennamen Barock: verzierungen, unterscheidungen besser erkennbar Worttrennung am zeilenende nach phonologischen prinzip/alternativ morphologisches prinzip Homonymdifferenzierung (laib leib)
  • Interpunktion Früher virgel (slash) und punkt dann beistriche strichpunkt doppelpunkt Früher intonatorisches prinzip dann syntaktisches prinzip (nach satzwertigen infinitivgruppen, apposition nebensätze etc) Großteil der bevölkerung nicht beherrscht da es viel sprachliches wissen voraussetzt
  • Typografie und textlinguistik Gliederungsmittel: überschriften /absätze Paragraphen und typische auszeichnungen ( kleinerer schriftgrad bei anmerkung / fremdwörter in antiqua, latein verschriftlicht- wer antiqua nicht beherrscht hatte setze in kursiv) Syntaktisches prinzip der interpunktion und großschreibung
  • Morphologie: verbflexion Ausgleich von Vokalwechsel in Stammsilben wird vollzogen: band – bunden wird zu band – banden Ausgleich von Personalendungen im Pl. Ind.: wir nehmen, sie nement  wird zu wir/sie nehmen Festigung des ge-Präfixes: ist kommen wird zu ist gekommen noch häufig hyperkorrektes -e in 1./3. Sg. Prät. starker Verben: sahe wird zu sah weiterer Rückgang ‚starker‘ Verbbildungen: buk wird zu backte Variantenabbau Part. II sein: gewesen, gesîn, gewest wird zu gewesen Abbau synthetischer vergefüge (präsens präteritum) hin zu analytischer vergefüge (perfekt, modalvergefüge, funktionsverbgefüge; nominalfrase eine chance erhalten präpositionalfrase in kraft treten) Immer komplexer! Finitum hier nicht gebraucht, seit gottsched verpflichtend
  • Substantivflexion/bildung Lutherische -e =dativ e (in sachsen thür.) Plural -e sonst verteilt Kasus rückt in hintergrund; numerus in vordergrund; wegfall der kasusmarkierungen ausnahme -e im dativ sg mask neutr. (Im lande, am tage) comeback für luther -e Vorübergehender rückgang von plural -e zunahme von -er -en -s Diminutivsuffixe:statt -gen; -chen und -lein
  • Adjektivflexion Flexion nur bei attributiven gebrauch (*äpfel sind große) Eindeutigkeit in flexion z.b. abbau flexionsloser adjektive (*kein griechisch wort) Monoflexion (*in dem neuem buche -in dem neuen buch)
  • Wortbildung Produktivität: fähigkeit morphologischer elemente ein muster für neubildungen sprachlicher ausdrücke darzustellen Sostantiv -ung produktiver als -ant Verb be- bewässern Adjektiv -bar erklärbar Suffexoid -reich -voll -los -werk Präfixoid wohllöblich hochwohllöblich zb um jemanden zu eheren Ausnutzen von komposita: augenblick Kompression: ergetzlich nütz
  • Syntax Ersatz von genitiv ergänzungen durch  Akk ergänzungen (einer sache begehren etw begehren) Präp.phrasen ( sich an eine sache erinnern) Festigung der nominalgruppe ( genitiv nachstellung; eigenname umgekehrt; peters haus/partizipialkonstruktionen nehmen zu geteiltes leid) Festigung satzgliedfolge (verbzweitstellung hs; verbletztstellung im ns) deutlichere differinzierung von hs ns Afinite satzkonstruktionen (weil sie von ihrem glauben abgefallen) später sind wegen gottsched; finitum soll verschriftlicht werden Eher eingeleitete nebensätze
  • Bedeutungswandel Verschlechterung (dirne) Verbesserung (pumpernickel) Verschiebung Übertragung entlehnung Erweiterung verengung