Pädagogische Psychologie (Fach) / Klassenführung & guter Unterricht (Lektion)

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Klassenführung, guter Unterricht

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  • Relevanz guten Unterrichts Schulerfolg hat viele mögliche Ursachen, u.a. guten Unterricht Wang et a. (1993) Determinanten des Schulerfolgs in absteigender Relevanz: 1. Kognitive Kompetenz des Schülers 2. Effizienz der Klassenführung 3. Unterrichtsquantität 4. Unterrichtsqualität
  • Merkmale von Unterrichtsqualität nach Helmke (2006) 1. Strukturiertheit, Klarheit, Verständlichkeit2. Effiziente Klassenführung und Zeitnutzung3. Lernförderliches Unterrichtsklima4. Ziel-, Wirkung- und Kompetenzorientierung5. Schülerorientierung, Unterstützung6. Angemessene Variation von Methoden und Sozialformen7. Aktivierung: Förderung aktiven, selbstständigen Lernens8. Konsolidierung, Sicherung, Intelligenten Üben9. Vielfältige Motivierung10. Passung: Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen
  • Empirie Unterrichtsqualität SCHOLASTIK-Projekt Helmke & Weinert (1997) Merkmale erfolgreicher Klassen -> Prädiktoren des Leistungszuwachses in Mathe: - Strukturiertheit des Lehrervortrags - Klarheit, Verständlichkeit - Variabilität der U-Formen - individuelle fachliche Unterstützung der SuS
  • Klassenführung - Definition & Relevanz Definition nach Wellenreuther: Klassenführung umfasst alle Aktivitäten, die das Interesse der SuS auf Unterricht lenken und somit U-Störungen vermeiden; alle Maßnahmen des Lehrers, die dafür sorgen, dass Lehr-Lernprozesse in Schule möglichst reibungslos ablaufen Relevanz: Effiziente Klassenführung = Vorbedingung für anspruchsvollen Unterricht; Vermeidung von Störungen -> Optimierung des motivationalen und zeitlichen Rahmens; Klassenführung ist eindeutig und konsistent mit Leistungsniveau und -Fortschritt verknüpft
  • Klassenführung - Empirie Wang et al (1993): - Klassenführung an zweiter Stelle der Rangliste der Bedingungsfaktoren schul. Leistung - hohe Korrelation Klassenführung & Leistungsniveau/fortschritt -> hoher Anteil effektiv genutzter Zeit! Helmke & Kollegen (2002) Effektive Klassenführung = intensive Nutzung der Lernzeit, geringes Ausmaß an Störungen, Etablierung von Regeln und Allgegenwärtigkeit des Lehrers, Multitaskingfähigkeit des Lehrers, Fähigkeit, Unterricht im Fluß zu halten Voraussetzungen: sorgfältige U-Planung, Einführung und Aufrechterhaltung von transparentem Regelsystem, Strutkurierung
  • Ansätze der Klassenführung 1. Traditioneller, behaviouristischer Ansatz - Disziplinschwierigkeiten -> Sanktionen und Belehrungen 2. Ansatz von Kounin (1976) - Welleneffekt nach Kounin: destruktive Zurechtweisung wirkt sich nicht nur auf Zurechtgewiesenen aus, sondern auch auf Rest der Klasse -> ggf sinkende Lernmotivation & Aufmerksamkeit, Sympathie für Lehrer...-> konstruktive Kritik - Faktoren der effektiven Klassenführung nach Kounin (1976):  Allgegenwärtigkeit und Überlappung  Flüssigkeit, Reibungslosigkeit, Bewegung im Unterricht  Gruppenaktivierung, Überprüfung  Abwechslung, Sachmotivation 3. Ansatz von Evertson (1983) - Betonung vorausplanender Elemente bei KlassenübernahmeLaut Wellenreuther kann sich Vorausplanen beziehen auf: Organisation (Materialien, Klassenzimmer)Einführung und Etablierung von Regeln und Ritualen Strukturierung des Unterrichts um Interesse der Schüler zu gewinnen Nach Evertson, Emmer, Sanford & Clements (1983): 11 Punkte zum effektiven Klassenmanagement 1.    Klassenraum vorbereiten (so dass keine Staus entstehen; gut einsehbar) 2.    Regeln und Verfahrensweisen planen (Entwicklung präziser Regeln; Beispiele; Plakat) 3.    Konsequenzen festlegen (für angemessenes und unangemessenes Verhalten) 4.    Unterbindung von unangemessenem Schülerverhalten (konsistent; Regelbezug) 5.    Regeln und Prozeduren unterrichten (in Unterrichtseinheiten zu Schuljahresbeginn) 6.    Aktivitäten zum Schulbeginn (zur Förderung der Klassengemeinschaft) 7.    Strategien für potenzielle Probleme überlegen (rechtzeitig Strategien überlegen) 8.    Beaufsichtigen / Überwachen (Schülerverhalten aufmerksam beobachten) 9.    Vorbereiten des Unterrichts (dabei innere Differenzierung nach Leistungsfähigkeit) 10.  Verantwortlichkeit der Schüler (Verantwortlichkeit klarmachen; Selbstwirksamkeit erhöhen) 11.  Unterrichtliche Klarheit (klare, strukturierte, ausreichend redundante Informationen geben)
  • Lehrerpersönlichkeit Hattie 2003: teachers make a difference - individuelle Lernvoraussetzungen der SuS -> 50-60% der Varianz der Schulleistung - Merkmale des Unterrichts und des Lehrers ca 20-30% -> wichtigste schulische Faktoren Merkmale der Lehrperson und U-Qualität mit Einfluss auf Schulleistung (Helmke 2007) • Engagement und Lehrmotivation• Fähigkeit und Motivation zur Selbstreflexion• Fachwissenschaftliche Expertise• Didaktische Expertise• Motivierungsqualität• Klassenführung
  • System Schule: Klassengröße, Schulgröße, Klassenzusammensetzung SCHOLASTIK: (Helmke & Weinert 1997) ·         Je größer die Klasse um so effizienter die Klassenführung (.43) ·         Umso strukturierter der Unterricht (.40) ·         um so aktiver unterstützt und kontrolliert der Lehrer einzelne Schüler (.30) ·         um so strukturierter der Unterricht (.40) ·         um so günstiger das Sozialklima ausgeprägt (.28) • marginale Rolle der Klassenzusammensetzung für Unterschiede der Unterrichtsqualität• Zusammenhang zwischen Sozialklima und prozentualem Anteil der Mädchen (.33) (Scholastik) Schulgröße: in kleineren Schulen stärkeres Engagement bei Schülern aus unterprivilegierten Schichten und bei Kindern mit unterdurchschnittlicher kognitiver Leistungsfähigkeit