Differentielle Psychologie (Fach) / Anlage und Umwelt (Lektion)
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genetischer und umweltbedingter Einfluss auf differentielles Verhalten.
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- 10.3 Warum sind getrennt aufgewachsene Zwillinge für die verhaltensgenetische Forschung so interessant? Bieten direkte Abschätzung des Geneinflusses → Erblichkeitseinschätzungen. Trennung von Umwelteinfluss, Erblichkeitseinfluss möglich.
- 10.1 Welche Varianzquellen des Phänotyps eines Persönlichkeitsmerkmals unterscheidet die Verhaltensgenetik? · additive Genwirkung: Die Wirkung einzelner Gene addiert sich. Da Gene vererbt werden, wird auch die additive Wirkung vererbt. · nicht-additive Genwirkung: Bestimme Konfigurationen von Genen wirken besonders stark oder schwach. Da diese Konfigurationen nicht vererbt werden, zeigen sich nicht-additive Genwirkungen nicht in der nächsten Generation. · Wirkung der gemeinsamen Umwelt: Umweltfaktoren, die Geschwister miteinander und mit ihren Eltern teilen (z.B. Hund, sozialer Status). · Wirkung der individuellen Umwelt: persönliche Umweltfaktoren, die nur auf ein Individuum wirken (z.B. Freundeskreise, Schule).
- 10.2 Mit welchen Untersuchungsdesigns versucht die Verhaltensgenetik, die Anteile von Anlage und Umwelt an der Varianz von Persönlichkeitsmerkmalen zu erfassen? · gemeinsam aufgewachsene eineiige und zweieiige Zwillinge: o große Stichproben verfügbar; Zwillingsstatus problematisch, da Generalisierbarkeit fraglich. · getrennt aufgewachsene eineiige Zwillinge (z.B. Bouchard): o bieten direkte Abschätzung des Geneinflusses. · Adoptionsstudien: o erlauben Trennung von Verwandtschaft und Familienumwelt. · Verschiedene Verwandschaftsverhältnisse (Intrapaarkorrelationen): o werden in einem gemeinsamen mathematischen Modell analysiert. · Stammbaumanalysen (familiäre Häufigkeit best. Gene): o interessant bei Verfolgung bestimmter Gene.
- 10.4 Erklären Sie die Begriffe „shared“ und „non-shared environment“. · shared: geteilte Umwelteinflüsse durch Familie (z.B, Zusammenhalt der Eltern). · non-shared: ungeteilte Umwelteinflüsse (z.B. unterschiedl. Erziehungsstile; Scheidung der Eltern).
- Anlage oder Umwelt? Betrachtet man psychologische Phänomene sind Unterschiede zwischen Merkmalen immer auf genetische als auch auf Umwelteinflüsse zurückzuführen. Viele psychische Merkmale haben eine genetische Wurzel, d.h. Individuen unterscheiden sich psychsisch, weil sie sich genetisch unterscheiden (bei kogn. Fähigkeiten am stärksten, bei Persönlichkeit mittel, bei Einstellungen am wenigsten). Umwelteinflüsse sind vor allem individueller Natur. Menschen beeinflussen mit ihren Genen ihre Umwelt: Gen-Umwelt-Kovariation, oder Gen-Umwelt-Interaktion: unsere Gene beeinflussen wie Menschen auf uns reagieren und uns wiederum beeinflussen: Biologische Phänomene haben soziale Konsequenzen.
- Erblichkeit Ausmaß, in dem die Unterschiedlichkeit der Individuen den Genen zugeschrieben werden kann.
- Befunde für genetische Bedingtheit gemeinsam aufgewachsene EZ sind sich im Vgl zu nicht miteinander verwandten, aber gemeinsam aufgewachsenen Menschen viel ähnlicher.
- Befunde für Umwelteinflüsse Werte von ZZ, die zusammen aufwuchsen sind sich ähnlicher als andere Geschwister (obwohl auch nur 50% gleiches Erbgut, ähnlicher, da gleich alt = ähnlichere Umwelt). Testwert von EZ getrennt, sind sich weniger ähnlich als EZ zusammen.