Einführung in die Pathologie (Fach) / 5 Grundsätzliches aus der Onkologie (Lektion)

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Grundsätzliches aus der Onkologie 5/11

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  • Zur Einteilung der Tumore wird welche Klassifikation verwendet? Alphabetische, numerische oder TNM-Klassifikation? Die TNM-Klassifikation T=Tumor, zusätzlich bestimmt eine Ziffer die Tumorgrösse N=Beteiligung der Lymphknoten, N0=keine Lymphknoten, N1=Lymphknoten M=Vorhandensein von Metastasen, M0=keine Metastasen, M1=Fernmetastasen Beispiel: T1 N1 M0: Tumor von 1-3 cm mit Beteiligung der Lymphknoten und Abwesenheit von Metastasen
  • Die Im Krebs vorhandenen biologischen Substanzen heissen? Tumormarker sind biologische Substanzen, deren erhöhte Konzentration auf einen Tumor hindeuten können, manchmal sogar bevor klinische Symptome auftreten. Einige der bekanntesten Tumormarker: H.C.G. (Humanes Choriongonadotropin) = Eierstockrebs, Hodenkrebs C.E.A. (Carcinoemryonales Antigen) = Darmkrebs P.S.A. (Prostataspezifisches Antigen) = Prostatakrebs C.A.125 (Cancer-Antigen) = Eierstockkrebs CA 15-3 = Brustkrebs A.F.P. (Alpha-1-Fetoprotein) = Leberkrebs
  • Die während einer Krebsoperation vorgenommene Entfernung der Lymphknoten heisst?L Lymphadenektomie
  • Durch welche Untersuchung kann der Gebärmutterhalskrebs frühzeitig erkannt werden? Pap-Test oder Krebsabstrich
  • Die operative Entfernung eines Tumors nennt man? (Mastektomie, Vasektomie oder Tumorektomie?) Tumorektomie (Masektomie=Operative (Teil-)Entfernung der Brust und Vasektomie=bezeichnet im weiteren Sinne das Entfernen von Gefäßen oder Gefäßteilen aus dem Körper. Meistens wird damit jedoch ein chirurgischer Eingriff zur Sterilisation des Mannes bezeichnet.)
  • Wie entstehen Tumore? Tumorerkrankungen beruhen auf einer Störung des Zellwachstums und der Zellvermehrung. Dies führt zu einer Gewebeneubildung oder Geschwulst (Neoplasma). Tumore können gutartig oder bösartig sein. Die bösartigen Tumore werden als Krebs bezeichnet.
  • Nenne die häufigsen Tumore? Gutartig: Epitheltumore (Tumore des Deckgewebes)Adenome: (Prostata) (Adenom=vom Drüsengewebe ausgehend gutartiger Tumor)Polypen (Kolon)Fibrome (Uterus) (Fibrom=von Bindegewebe ausgehend)Osteome (Knochengeschwulst) und Chondrome (Knorpelgeschwulst) Bösartig: Karzinome = Maligne Epitheltumore (Bronchien, Uterus, Speiseröhre)Sarkome = vom Bindegewebe ausgehender bösartiger TumorLiposarkom = vom Fettgewebe ausgehender bösartiger TumorChondrosarkom = bösartiger Tumor des Knorpelgewebes Neuroblastome der Nebennieren sind embryonale Tumore beim Kind
  • Todesursache Krebs - wie viele Menschen sterben daran? Rund 28 % der Menschen sterben an Krebs Höchstes Risiko zwischen 50. und 60. Lebensjahr Krebs ist die zweithäufigste Todesursache nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Häufigste Krebsarten bei Männern? Prostata Lunge Darm Blase Mund und Speiseröhre
  • Häufigste Krebsarten Bei Frauen? Brust Darm Gebärmutter Lunge Eierstöcke
  • Krebsbegünstigende Faktoren (von aussen)? chemische Faktoren: Kohlenwasserstoffe, Alkohol, Asbest physiche Faktoren: Röntgenstrahlen, Radioaktivität infektiöse Faktoren (spielen einen wichtige Rolle bei der Krebsentstehung) Beispiel: Hepatits B+C Viren bei Leberkrebs, HPV-Viren für Gebärmutterhalskrebs genetische Faktoren: familiär gehäufte Auftreten von Krebs (Brustkrebs, Kolonkrebs) Immunfaktoren: geschwächtes Immunsystem (bei AIDS: Kaposisarkom=Gefässtumor) (Moritz Kaposi, Wiener Dermatologe mit ungarischer Herkunft)
  • Was sind die Alarmzeichen für eine Krebserkrankung? Auftreten einer Schwellung oder eines mehr oder weniger schmerzhaften Knötchens Auftreten einer Lymphadenopathie unter der Achsel oder Leiste Veränderung des Allgemeinzustandes mit den 4A: Aphagie, Anorexie, Anämie, Abmagerung (sind späte Anzeichen der Krankheit) Eindeutige Symptome: Hämorrhagien, Hämatome, Hämaturie, Hämoptyse, Metrorrhagien
  • Aphagie Unvermögen zu schlucken
  • Lymphadenopathie krankhafte Schwellung der Lymphknoten
  • Zusätzliche Untersuchungen zur Krebsdiagnose? Radiologie: einfache Röntgenuntersuchung, Tomografie, Sonografie, MRT, Computertomographie Endoskopie: direkte Visualisierung des Tumors und Entnahme einer Biopsieprobe zum Zweck einer histologischen Untersuchung Biologische Untersuchungen: Blutstatus mit Suche nach unreifen ZellenBlutkörpersenkungsgeschwindigkeit Biopsie: z. B. während der Endoskopie (Magen), direkte Punktion eines Organs (Brust) oder Schnellschnittuntersuchung während eines chirurgischen Eingriffs. Tumormaker: biologische Substanzen, deren erhöhte Konzentration auf einen Tumor hindeuten.
  • Wie breitet sich der Krebs aus? lokale Ausbreitung = angrenzende Zellen regionale Ausbreitung = angrenzende Organe, benachbarte Lymphknoten Fernausbreitung = durch Metastasen (insbesondere Leber, Gehirn, Knochen und Lunge - via Blutgefässe)
  • Welche zwei Behandlungsarten werden bei Krebs angewandt? kurativ = Krebs soll geheilt werden, Bildung von Metastasen soll verhindert werden palliativ = adjuvante (unterstützende) Behandlung zur Linderung der Beschwerden
  • Wie erfolgt eine chirurgische Behandlung bei Krebs? kurativ: Tumor mit Saum von gesundem Gewebe entfernen (Tumorektomie) palliativ: im fortgeschrittenen Stadium: Operation mit Ziel die Beschwerden zu lindern + Lebensqualität verbessern rekonstruktiv: z.B. Wiederherstellung einer Brust nach Mastektomie Strahlenteraphie, zur Entfernung von Krebszellen durch Strahlen: extern: Strahlenquelle wirkt von aussen auf den Patienten ein (Dosis abhängig von Art und Grösse des Tumors) Kontakttherapie, Kobalttherapie oder Teilchenbeschleunigung (Zyklotron) wird verwendet. intern: Brachytherapie: radioaktive Substanzen werden innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des Tumors platziert.
  • Zytostatikum Substanzen, die das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung hemmen
  • Zytotoxikum dient der Schädigung der Krebszellen
  • Chemotherapie: Krebszellen sind weniger "stabil" und fehleranfälliger. Deshalb sterben sie bei einer Chemotherapie ab und nicht die körpereigenen Zellen. Zytotoxika= Schädigung von Krebszellen Zytostatika= hemmen das Zellwachstum bzw. die Zellteilung Diese Mittel wirken jedoch auf die Krebszellen und auf die normalen Zellen. Deshalb können Nebenwirkungen auftreten: Übelkeit, Erberchen, Alopezie (Haarausfall), die wiederum eine Behandlung benötigen. Weshalb treten diese Nebenwirkungen auf? Körpereigene Zellen werden angegriffen - jene in der Teilungsphase. Beim Erwachsenen teilen sich vor allem die Haarzellen, Schleimhautzellen (Darmepithel etc.) und die Immunzellen (Infektgefahr).
  • Andere Behandlungsmethoden? Hormontherapie (Brust, Gebärmutter, Prostata) Immuntherapie (Stimulierung des Abwehrsystems (Interferon) Gentherapie: ist in Forschung Analgetika (bevorzugterweise: Schmerzpumpe, der Patient kann Schmerzmittel selber abrufen) Psychologische Betreuung: Patienten im Endstadium werden auf palliative Abteilungen verlegt. Dort erhalten sie durch qualifiziertes Personal bessere psychologische Betreuung (für Patient und Angehörige) Trauerarbeit kann unter bestmöglichen Umständen geleistet werden.
  • In welchem Alter erkranken Frauen am häufigsten an Gebärmutterhalskrebs? zwischen 35 und 55 Jahren nach Brust- und Darmkrebs ist das die dritthäufigste Krebsart. Durch regelmässigen Krebsabstrich kann der Gebärmutterhalskrebs früh erkannt und behandelt werden.
  • Welche prädispositionelle (Anlagen zu einer Krankheit) Faktoren können beim Gebärmutterhalskrebs vorliegen? Chronische Infektionen (Gonokokken oder Chlamydia), die zu chronischen Irritationen des Gebärmutterhalses führen und schlecht oder gar nicht behandelt werden Dystrophie (Fehlwuchs) wegen HIV-Infektionen oder humanen Papillomaviren (HPV) können zu Kondylomen (Feigwarzen) führen und gelten als Krebs-Vorstadium. Mangelnde Sexualhygiene Familiäre Erkrankungen (Brust- oder Gebärmutterkrebs)
  • Wachstum des Gebärmutterhalskrebses (anatomische Schädigungen) Exophytisch: aus der Gebärmutterhalsschleimhaut heraus - es kommt zu Geschwürbildungen und tiefen Kratern. Endophytisch: erschwert die Diagnostik, Geschwürbildung im inneren des Gebärmutterhalses Breitet sich lokal aus, das heisst, auf die umliegenden Organe wie Vagina, Parametrien oder die Gebärmutter - aber auch Ausbreitung auf Harnblase, Enddarm oder weitere Organe und Gewebe innerhalb der Bauchhöhle.
  • FIGO-Klassifikation (Anhand der Ausbreitung wird der Krebs in verschiedene Stadien eingeteilt) Stadium 0 = Krebsvorstufe. Krebszellen sind vorhanden, noch keine Schädigung vorhanden Stadium I = auf den Gebärmutterhals beschränkter Tumor Stadium II = greift auf naheliegende Gewebe über Stadium III = breitet sich bis zur Beckenwand und befällt das untere Drittel der Vagina Stadium IV = infiltriert die Blasen- bzw. Rektumsschleimhaut und / oder breitet sich über die Grenze des kleinen Beckenrandes hinaus (Fernmetastasierung)
  • Worauf beschränken sich am Anfang die funtkionellen Symptomen beim Gebärmutterhaskrebs? Metrorrhagien (Blutungen ausserhalb des normalen Menstruationszyklus) Leukorrhoe (gelblich wässriger, später blutiger Ausfluss) Untersuch wird mittels Spekulum oder Kolposkop durchgeführt. Bei der Tastuntersuchung wird eine Verhärtung am Gebärmutterhals mit Geschwülsten bemerkt. Evtl. sind Blutspuren auf dem Fingerling. Häufigste Untersuchung ist der Pap-Test oder Krebsabstrich.
  • Krankheitsverlauf beim Gebärmutterhalskrebs? Es kommt zu einer endozervikalen Schädigung, Harnstörung und Beckenkompression. Tumor muss eingeteilt werden mittels der TNM-Klassifikation Um das Ausmass der Ausbreitung festzustellen: Leber-Ultraschall, Röntgen der Lunge und Wirbel sowie eventuelle Szintigrafien)
  • Behandlung des Gebärmutterhalskrebses? Ziel ist immer die Ausrottung um eine lokale Ausbreitung oder Metastasen zu verhindern: Chirurgische Methoden: Konisation bei nicht invasiven Krebsvorstufen (operative Entnahme) (Carcinoma in-situ = Karzinom, das die Basalmembran noch nicht durchbrochen hat) einfache Hysterektomie radikale Hysterketomie oder Kolpohysterektomie mit Lymphadenektomie Beschränkt sich die Exenteration (Entfernung) auf das Entfernen eines Kegels vom Gebärmutterhals (Konisation), kann der Gebärmutterhals wieder hergestellt werden (möglich bei Tumor im Anfangsstadium)
  • neben den chriurgischen Methoden gibt es noch weitere Behandlungsmethoden für den Gebärmutterhalskrebs? Radiotherapie: vorwiegend die Brachytherapie durch Radiumröhrchen, seltener durch transkutane Bestrahlung Chemotherapie: bei fortgeschrittener Beschädigung mit Metastasen. (abhängig von Tumorstelle, und Tumorausdehnung, Metastasierung und dem Alter der Patientin) Je früher der Tumor entdeckt wird, desto besser steht die Prognose
  • Prävention beim Gebärmutterhalskrebs? Theoretisch gesehen: einfach - Krebs kann bei der Untersuchung festgestellt werden. mittels Pap-Test bei der jährlichen Untersuchung Mädchen zwischen 11 und 15 Jahre sollen sich gegen das HPV Virus impfen (Aktive Immunisierung gegen Humane Papillomaviren (HPV)
  • Kolpohysterektomie Gebärmutterentfernung durch die Scheide