psychiatrie (Fach) / Schizophrenie (Lektion)
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- Schizophrenie: Grundsymptome (Bleuler) Assoziation Störungen des Gedankenganges, assoziative Lockerung = Zerfahrenheit Affekt Affektverflachung, Parathymie Ambivalenz im Fühlen, Handeln, Wollen Autismus Loslösung von der Wirklichkeit Zusätzlich: Störungen der Person: Depersonalisation, "Spaltung" als Appersonierung (Beobachtungen bei anderen Menschen werden am eigenen Körper erlebt) und Transitivismus (Anderen Personen werden eigene Erlebnisse und Verhaltensweisen zugeschrieben)
- Schizophrenie: Akzessorische Symptome (Bleuler) Wahn Halluzinationen Alle anderen Symptome, die nicht zu den Grundsymtomen gehören
- Schizophrenie: Symptome nach K. Schneider, 1939 Akustische Halluzinationen: Dialogische Stimmen, Kommentierende Stimmen, Imperative Stimmen (Huber-Schule), Gedankenlautwerden, Sonstige akustische Halluzinationen Leibhalluzinationen Halluzinationen auf anderen Sinnesgebieten: Optische, olfaktorische, gustatorische Hall (2. Rang) Ich-Störungen: Gedankeneingebung, Gedankenausbreitung, Gefühl des Gemachten (Willensbeeinflussung), Gedankenentzug Wahn (1. Rang: Wahnwahrnehmung; 2. Rang: Wahneinfall, Wahngedanke)
- Schizophrenie = Grundlegende und charakteristische Störungen von.... Grundlegende und charakteristische Störungen von Denken Wahrnehmung Affektivität (inadäquat oder verflacht) Klarheit des Bewusstseins und die intellektuellen Fähigkeiten weniger beeinträchtigt ⇒im Laufe der Zeit können sich jedoch gewisse kognitive Defizite entwickeln die Störung beeinträchtigt die Grundfunktionen, die dem normalen Menschen ein Gefühl von Individualität, Einzigartigkeit und Entscheidungsfreiheit geben
- Schizophrenie: Symptome innerste Gedanken, Gefühle und Handlungen sind anderen bekannt natürliche oder übernatürliche Kräfte sind tätig, welche die Gedanken und Handlungen des betreffenden Individuums in oft bizarrer Weise beeinflussen Patient ist Schlüsselfigur allen Geschehens akustische Halluzinationen sind häufig und können das Verhalten oder die Gedanken kommentieren Farben oder Geräusche können ungewöhnlich lebhaft oder in ihrer Qualität verändert wahrgenommen werden Unbedeutende Eigenschaften alltäglicher Dinge können wichtiger sein als das ganze Objekt Ratlosigkeit ist häufig und führt oft zu der Überzeugung, dass alltägliche Situationen eine besondere, meist unheimliche Bedeutung besitzen
- Schizophrenie: Symptome: Wahn Objektiv falsche, aus krankhafter Ursache entstehende Überzeugung, die ohne entsprechende Anregung von außen entsteht und trotz vernünftiger Gegengründe unkorrigierbar aufrechterhalten wird allgemeine Veränderung des Erlebens Fehlbeurteilung der Realität mit apriorischer Evidenz (erfahrungsunabhängiger Gewissheit) subjektive Gewissheit, auch wenn sie im Widerspruch zur Wirklichkeit und zur Erfahrung der gesunden Mitmenschen sowie zu ihrem kollektiven Meinen und Glauben kein Bedürfnis nach einer Begründung gibt es bei verschiedenen psychischen Störungen, nicht spezifisch für die Schizophrenie
- Schizophrenie: Syndrome Prodromalsyndrom Verhaltensänderung Leistungsknick Sozialer Rückzug Konzentrationsstörungen Emotionale Labilität Delinquenz Mißtrauen Schlafstörungen Unruhe Befürchtungen und Ängste Abnorme Körpersensationen Residualsyndrom Sozialer Rückzug Beeinträchtigung der Rollenerfüllung Inadäquater Affekt Umständliche oder verarmte Sprache Magisches Denken oder eigentümliche Vorstellungen Ungewöhnliche Wahrnehmungserlebnisse Mangel an Initiative, Interesse oder Energie
- Unterformen der Schizophrenie (entfällt in DSM-V): Hebephrene Form 1) Affektstörung verflacht und oberflächlich inadäquat 2) Denkstörung unzusammenhängende weitschweifige zerfahrene Sprache 3) Verhaltens- und Antriebsstörung zielloses Verhalten Antriebsminderung Verlust der Initiative
- Unterformen der Schizophrenie (entfällt in DSM-V): Katatone Form 1) Stupor Verminderung der Reaktionen auf die Umgebung Verminderung spontaner Aktivität 2) Erregung anscheinend sinnlose motorische Aktivität 3) Haltungsstereotypien 4) Negativismus 5) Rigidität 6) Wächserne Biegsamkeit 7) Befehlsautomatismen
- Unterformen der Schizophrenie (entfällt in DSM-V) Hebephrene Form Katatone Form Paranoide Form Postschizophrene Depression
- Unterformen der Schizophrenie (entfällt in DSM-V): Paranoide Form 1) Halluzinationen akustisch (drohende, befehlende, kommentierende Stimmen) Geruchs-, Geschmacks-, Leib- oder sonstige Halluzinationen 2) Wahnphänomene Verfolgungswahn Beziehungswahn Abstammungswahn Sendungswahn Eifersuchtswahn
- Unterformen der Schizophrenie (entfällt in DSM-V): Postschizophrene Depression ein Symptom der Schizophrenie ist noch vorhanden mindestens leichte depressive Episode
- Schizophrenie: Symptome (Voderholzer U, Hohagen F. 2011) Positivsymptomatik (Wahn, Halluzinationen, Desorganisation) Negative Symptome (z.B. Affektverflachung, Anhedonie) Kognitive Defizite (z.B. Lernen, Gedächtnis, Konzentration) Assoziierte Symptome (Aggression und/ oder Deliquenz)
- Schizophrenie: Somatische Komorbidität Adipositas Metabolisches Syndrom Diabetes Kardiovaskuläre Erkrankungen
- Differentialdiagnosen: Schizoaffektive Psychosen Allgemein: sowohl affektive als auch schizophrene Symptome treten in derselben Krankheitsphase auf Zusammenhang zu affektiven Störungen einerseits (rezidivierende Depression, bipolare affektive Störung etc.) und Schizophrenie andererseits ist naheliegend aber nicht bewiesen affektive Stör. ⇒ schizoaffektive Stör. ⇒ Schizophrenie Verlauf insgesamt etwas günstiger als bei der Schizophrenie Eher etwas ungünstiger als bei affektiven Störungen Schizodepressive, schizomanische und gemischte Verlaufsformen sind bekannt
- Differentialdiagnosen: Wahnhafte Störungen nicht-bizarre Wahnphänomene für die Dauer von mindestens einem Monat (d. h. bezogen auf Situationen, die in der Realität vorkommen können, wie etwa verfolgt, vergiftet, infiziert, aus der Ferne geliebt, vom (Ehe-) Partner betrogen zu werden oder eine Krankheit zu haben) keine Diagnose einer Schizophrenie: taktile und olfaktorische Halluzinationen können bei der Wahnhaften Störung vorliegen, wenn sie mit dem Wahnthema im Zusammenhang stehen abgesehen von den primären und sekundären Auswirkungen des Wahns ist die Leistungsfähigkeit nicht wesentlich beeinträchtigt und das Verhalten ist nicht auffallend seltsam oder bizarr affektive Episoden nur kurzzeitig keine direkte körperliche Wirkung einer Substanz (z. B. Droge, Medikament) oder eines medizinischen Krankheitsfaktors
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- Differentialdiagnosen: „Bizarrheit“ Wahnphänomene werden als bizarr angesehen, wenn sie eindeutig unplausibel, nicht verständlich oder nicht aus alltäglichen Erfahrungen heraus herleitbar sind (z. B. die Überzeugung eines Betroffenen, dass ein Fremder seine inneren Organe entfernt und durch die Organe einer anderen Person ersetzt hat, ohne Wunden oder Narben zu hinterlassen) Im Gegensatz hierzu beinhalten nicht-bizarre Wahnphänomene Situationen, die sich nachvollziehbar im realen Leben ereignen können (z. B. verfolgt zu werden, vergiftet zu werden, infiziert zu sein, über größere Entfernungen geliebt zu werden oder von einem Ehegatten bzw. Liebhaber betrogen zu werden)
- Wahnhafte Störungen: Typen Typus mit Liebeswahn: der Wahn, dass eine gewöhnlich höhergestellte Person in den Betroffenen verliebt ist Typus mit Größenwahn: der Wahn, in übersteigerter Weise Wert, Macht oder Wissen zu besitzen, eine besondere Persönlichkeit zu sein oder eine besondere Beziehung zu einer Gottheit oder berühmten Person zu haben Typus mit Eifersuchtswahn: der Wahn, dass der Sexualpartner des Betroffenen untreu ist Typus mit Verfolgungswahn: der Wahn, dass die Person (oder jemand, dem die Person nahe steht) auf irgendeine Art schlecht behandelt wird Typus mit Körperbezogenem Wahn: der Wahn, dass die Person einen körperlichen Defekt oder einen medizinischen Krankheitsfaktor hat Typus mit Gemischtem Wahn: Wahnthemen, die für mehr als einen der o. g. Typen charakteristisch sind, ohne dass ein einzelnes Wahnthema vorherrscht Unspezifischer Typus
- Typus mit Liebeswahn zentrales Wahnthema ist dass eine andere Person den Betroffenen liebt der Wahn bezieht sich meist eher auf eine idealisierte romantische Liebe und seelische Verbundenheit als auf sexuelle Anziehung die Person, von der dies mit Überzeugung angenommen wird, ist gewöhnlich von höhergestelltem Status (z. B. eine berühmte Person oder ein Vorgesetzter), es kann aber auch ein vollkommen Fremder sein Bemühungen, mit dem Wahnobjekt in Kontakt zu kommen (durch Telefonanrufe, Briefe, Geschenke, Besuche oder sogar durch Überwachung und Nachschleichen), sind häufig ⇒ gelegentlich hält die Person ihren Wahn geheim meist Frauen; in forensischen Stichproben meist Männer manche Personen, insbesondere Männer, kommen bei dem Versuch, den Adressaten ihres Wahnes zu verfolgen bzw. bei dem Versuch, ihn vor vermeintlichen Gefahren „zu retten", mit dem Gesetz in Konflikt
- Induzierte wahnhafte Störung: „Folie à Deux“ zwei oder mehr Menschen teilen denselben Wahn oder dasselbe Wahnsystem, und bestärken sich in dieser Überzeugung sie verbindet eine außergewöhnlich enge Beziehung durch einen zeitlichen oder sonstigen Zusammenhang ist belegt, dass der Wahn bei dem passiven Partner durch Kontakt mit dem aktiven induziert wurde
- Organische wahnhafte Störungen anhaltende oder immer wieder auftretende Wahnideen; können von Halluzinationen begleitet sein Merkmale, die auf eine Schizophrenie hinweisen, wie bizarrer Wahn, entsprechende Halluzinationen oder formale Denkstörungen, können vorliegen Folgende Krankheiten können ursächlich vorliegen: Epilepsie; entzündliche oder Gefäßkrankheiten, oder Verletzungen des Gehirns Hirntumoren; Lupus erythematodes und andere Kollagenosen; Stoffwechselkrankheiten (Schilddrüse, Zuckerstoffwechselerkrankungen) Medikamente (Medikamente bei Parkinson – Krankheit, Kortision, Mittel gegen Bluthochdruck, Antimalaria-Mittel, einzelne Antibiotika)
- Drogeninduzierte wahnhafte Störungen Meist nach Gebrauch von Halluzinogenen LSD diverse Pilze Atropin- oder Scopolaminhaltige Substanzen gelegentlich aber auch nach Konsum von Kokain oder Amphetaminen Ecstasy oder anderen Designerdrogen Cannabis
- Vorübergehende organische Psychose zum Beispiel nach Operationen nach schweren Krankheiten oder Unfälle
- späte Paraphrenie meist erst nach dem 50. LJ. auftretende Störung ausschließlich Wahnsymptome wie bei Schizophrenie, z.B. Verfolgungs- oder Beeinträchtigungswahn sonst keine weiteren Symptome der Schizophrenie meist chronischer Verlauf
- Therapie von Schizophrenie: Allgemeine Behandlungsprinzipien von Krankheitssymptomen weitgehend freier Patient, zu selbstbestimmter Lebensführung fähig in der Lage, Nutzen und Risiken von Therapien abzuwägen Erstellung eines Gesamtbehandlungsplanes unter Partizipation der Betroffenen und aller am Behandlungsprozess Beteiligten, eine Zusammenarbeit mit Angehörigen, die Koordination und Kooperation der Behandlungsinstitutionen und der Einbezug des nichtprofessionellen Hilfe- und Selbsthilfesystems individuell und phasenspezifisch im Rahmen einer multiprofessionellen und möglichst wohnortnahen Behandlung
- Therapie von Schizophrenie: Therapie in der Akutphase Etablierung einer therapeutischen Beziehung Aufklärung über Krankheits- und Behandlungskonzepte Beseitigung oder Verminderung der Krankheitserscheinungen und der krankheitsbedingten Beeinträchtigung Verhinderung und Behandlung von Selbst- und Fremdgefährdung Einbeziehung von Angehörigen, Bezugspersonen und anderen Beteiligten im Einvernehmen mit den Betroffenen Verhinderung oder Verminderung sozialer Folgen der Erkrankung Motivation zur Selbsthilfe Vorbereitung der postakuten Stabilisierungsphase durch Einleitung rehabilitativer Maßnahmen
- Therapie von Schizophrenie: Postakute Stabilisierungsphase Festigung der therapeutischen Beziehung Stabilisierung bei Remission und Abklingen der psychischen Symptome Behandlung kognitiver und sozialer Defizite sowie weiterer Negativsymptomatik Förderung von Partizipation, Krankheitseinsicht und Compliance Intensivierte Aufklärung über Krankheits- und Behandlungskonzepte Verstärkte Einbeziehung der Angehörigen und Bezugspersonen in Aufklärung, Rückfallprävention und Behandlung im Einvernehmen mit den Betroffenen Früherkennung drohender Rückfälle Entwicklung individueller Coping-Strategien Harmonisierung von Konflikten in der Familie und Umwelt Verständniserarbeitung der individuellen Bedeutung der Erkrankung (Sinngebung) Stabilisierung und Erweiterung sozialer Kontakte Vorbereitung und Weiterführung rehabilitativer Maßnahmen Motivation zur Selbsthilfe Aufrechthaltung der therapeutischen Beziehung Ggf. Symptomsuppression Förderung sozialer Integration Rückfallprophylaxe, -früherkennung und -frühintervention Suizidprophylaxe Verbesserung der Lebensqualität Berufliche Rehabilitation Motivation zur Selbsthilfe
- Therapie von Schizophrenie: Psychoedukation verringert Rückfall- oder Wiederaufnahmeraten (Pekkala & Merinder, 2002) längerdauernde Intervention unter Einbeziehung Angehöriger
- Therapie von Schizophrenie: Kognitive Verhaltenstherapie Effektstärke Symptomreduktion von d=0,4 allerdings meist im Vergleich zu keiner Therapie Ausmaß der psychotischen Positivsymptomatik (v. a. Wahn und Halluzinationen) reduzieren Flexibilität der Denkprozesse zu fördern das Leiden an und die Behinderung durch psychotische Positivsymptome lindern, um eine bessere soziale Anpassung zu erreichen emotionale Störungen wie Depression, Angst und Hoffnungslosigkeit reduzieren dysfunktionale Schemata modifizieren ein Verständnis von Psychose aufzubauen, das die aktive Teilnahme des Patienten darin fördert, sein Rückfallrisiko und seinen Grad an sozialen Behinderungen zu reduzieren Die Intervention sollte beim Betroffenen eine Beziehung zwischen Gefühlen, Gedanken und Handlungen in Hinsicht auf die Zielsymptome herstellen Die Intervention sollte eine Korrektur von Wahrnehmungsstörungen, irrationalen Überzeugungen und vernunftwidrigen Vorstellungen und Voreingenommenheiten in Hinsicht auf die Zielsymptome anstreben Die Intervention sollte eine bewusste Beobachtung und Protokollierung der Gedanken, Gefühle oder des Verhaltens in Hinsicht auf die Zielsymptome und/oder die Förderung alternativer Bewältigungsstrategien in Hinsicht auf die Zielsymptome beinhalten
- Kognitive Rehabilitation und Trainingsverfahren: cognitive remediation Neuropsychologische Therapien wie die kognitive Rehabilitation mit dem Schwerpunkt der Wiederherstellung, Verbesserung oder Kompensation von Aufmerksamkeits-, Wahrnehmungs- und Gedächtnisleistungen Training von Kompensationsstrategien, die Einübung relevanter Wahrnehmungs- und Verhaltenskompetenzen in sozialen Situationen
- Training Sozialer Kompetenzen: Effektstärken (Kurtz und Mueser 2008) Trainierte Kompetenzen d= 1,2 Alltagskompetenzen d= 0,52 Funktionsniveau d= 0,52 Negativ-Symptomatik d= 0,40 Rückfallrate d= 0,23
- Familienintervention kann Rückfallrate reduzieren (Pharoh et al. 2006) bezieht sich meist auf das Konzept von George Brown (1956) „Expressed Emotions“
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- Familienintervention: Expressed emotions (EE) intrafamilialer Kommunikationsstil: emotionales Engagement, Anteilnahme, Kritik, Feindseligkeit (high versus low EE) emotionales Überengagement, viel Kritik, wenig empathische Wärme, hohe verdeckte Feindseligkeit ⇒ erhöhtes Rückfallrisiko in vielen Studien repliziert
- Familienbetreuung Betroffene und ihre Bezugspersonen nehmen hier – insbesondere nach einem Rezidiv oder bei erhöhtem Rezidivrisiko, jedoch auch bei persistierender Symptomatik – gemeinsam an einer Reihe von Familiengesprächen teil diese Interventionen sollten von hierfür besonders trainiertem Personal durchgeführt werden
- Psychosoziale Therapien Case-Management: aufsuchende gemeindepsychiatrische Behandlung Kriseninterventionsdienste Home Treatment Ergotherapie Arbeitsrehabilitation Komplementärer Wohnbereich
- Medikamentöse Therapie Antipsychotika Benzodiazepine Antikonvulsiva und Lithium Antidepressiva
- Medikamentöse Therapie: Antipsychotika chemisch heterogen antipsychotischer Wirksamkeitsschwerpunkt unterschiedliches Nebenwirkungsprofil klinisch bedeutsame therapeutische Wirkung bei psychotischen Störungen, insbesondere schizophrenen Psychosen Einteilung geschichtlich begründet z. B. chemische Struktur, den dosisabhängig auftretenden antipsychotischen Wirkungen („neuroleptische Potenz“) Nebenwirkungen, insbesondere extrapyramidalmotorischen Störungen (EPS), oder der „Atypizität“.
- Medikamentöse Therapie: konventionelle vs. atypische Antipsychotika konventionelle Antipsychotika (first generation): trizyklischen Antipsychotika atypische Antipsychotika (second generation) gute antipsychotische Wirksamkeit weniger extrapyramidale Symptomatik (EPS) Wirksamkeit bei Negativsymptomatik Wirksamkeit bei Therapieresistenz geringe Prolaktinerhöhungen ⇒ Übergänge sind fließend
- Neuroleptische Potenz historisch begründeter Begriff, nur auf konventionelle AP anwendbar Vergleich der antipsychotischen Wirksamkeit mit Chlorpromazin Korrelation mit Ausmaß der Blockade D2-artiger Dopaminrezeptoren Hochpotent: in niedriger bis mittlerer Dosierung gute antipsychotische Wirkung ohne Sedierung Mittelpotent: gute antipsychotische Wirkung mit mäßiger Sedierung Niedrigpotent: in niedriger bis mittlerer Dosierung geringe antipsychotische Wirkung bei deutlicher bis ausgeprägter Sedierung
- Medikamentöse Therapie: Dosierung vorsichtiges „Einschleichen“ bei Ersterkrankungen bei schwerer, akuter Symptomatik bei Krankheitsrezidiv gleich in hoher Dosierung ⇒ hier besser Kombination mit Benzodiazepin (Sedierung) nach Remission Beibehaltung der niedrigsten effektiven Dosis falls nach zwei Wochen keine Besserung der Akutsymptomatik: anderes Antipsychotikum einsetzen
- Medikamentöse Therapie: Langzeitbehandlung Nach erster Akutphase 1 -2 Jahre Nach erstem Wiederauftreten 2-5 Jahre Absetzen nur langsam Dosisreduktion 20% in 3 Monaten
- Medikamentöse Therapie: Dauerbehandlung bei floriden Psychosen, die bei Absetzen der Medikation exazerbieren, zur Rezidivprophylaxe bei häufigen Episoden, insbesondere wenn Eigen- oder Fremdgefährdung im Rahmen von Exazerbationen bekannt sind, bei Schizophrenien mit überwiegender, ausgeprägter Negativsymptomatik, bei chronischen Schizophrenien mit Residualzuständen
- Medikamentöse Therapie: Nebenwirkungen sehr häufig: Gewichtszunahme, Depressivität, kognitive Störungen, Schlafstörungen sexuelle Dysfunktion Extrapyramidalmotorische Störungen besonders: konventionelle AP durch psychische Anspannung verstärkt sistieren im Schlaf
- Therapie von Schizophrenie: Andere somatische Verfahren Elektrokrampftherapie (EKT) Repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS)