Sensorik (Fach) / Übung (Lektion)

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Uni Bonn SS'17

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  • Begriffsbestimmung: 1. Panel 2. Prüfpersonen 3. Prüfer 4. Prüfungsleiter 5. Sensoriker Panel:Gruppe von Prüfpersonen, die für eine sensorische Prüfung ausgewählt wurden Prüfpersonen:Personen, die an sensorischer Prüfung teilnehmen  Prüfer: Prüfperson mit nachgewiesener Eignung & geschult  Prüfungsleiter:Mit Theorie & Praxis der sensorischen Analyse vertraut, verantwortlich für Aufbau & Schulung des Panels & für Planung, Durchführung & Auswertung der Prüfung. Sensoriker:Mit Theorie & Praxis der Sensorik vertraut, erfüllt die Qualifikation als Prüfer 
  • Begriffsbestimmung: - Merkmal - Merkmalseigenschaften (Attribute) - Prüfmaterial (Prüfgut) - Prüfmuster - Prüfprobe Merkmal = Zusammenfassung von Merkmalseigenschaften, z. B. Geruch, Geschmack, Aussehen Merkmalseigenschaften (Attribute) = einzeln wahrnehmbare Empfindungen eines Merkmalsz.B. Süße bei Geschmack, Festigkeit bei Textur  Prüfmaterial (Prüfgut) = zu prüfendes Erzeugnisz. B. Produktgruppe  Prüfmuster = zu prüfender, definierter Teil des Prüfgutesz. B. Sorte  Prüfprobe = zu prüfender Teil des Prüfmusters, der Prüfern vorliegt 
  • Prüfverfahren – analytisch vs. hedonisch 1. Analytische Prüfungen: objektiv  Ausschluss Exclusion eigener Meinungen  im Sensoriklabor ausgewählte, geschulte Testpersonen  Messung der Eigenschaften von LM  2. Hedonische Prüfungen: subjektiv  persönliche Einstellung/Meinung  Zu Hause („Home-use- test“), im Supermarkt o.ä. oder im Labor  ungeschulte Konsumenten  Messung der Einstellung des Verbrauchers zum Produkt 
  • Beispiele von Analytische Prüfungen  1. Unterschieds-/Diskriminierungsprüfungen – Paarweiser Vergleich (Duo-Test)– Dreieckstest (Trio-Test)– Duo-Trio-Test – Rangordnungsprüfung 2. Reizschwellenprüfung 3. Deskriptive Prüfungen:– Einfach beschreibende Prüfung – Profilprüfung 4. Bewertende Prüfungen:􏰁– Qualitätsbewertung, z. B. DLG-Qualitätstest 
  • Beispiele von Hedonische Prüfungen (Konsumententests) 1. Akzeptanztest (Beliebtheit) → oftmals mit zusätzlicher Just-about-right-Skala   2. Präferenztest (Bevorzugung) 
  • Ungeschulte vs. Geschulte Prüfpersonen Sensorisches Panel: 1. Ungeschulte Prüfpersonen, die subjektiv beurteilen (= Verbraucher)  2. Geschulte Prüfpersonen für analytische Sensorik. Panelgröße abhängig von den Aufgaben & der notwendigen statistischen Absicherung. 10 – 12 Personen, keinesfalls < 7 
  • Prüftechnik Prüftechnik: Verkostung von links nach rechts & von vorne nach hinten  Schmecken: immer ganze Zunge benetzen, umfassende Verteilung im Mund & Abschlucken. Riechen: Kurz schnüffeln, nicht zu oft, meist erster Eindruck am besten  Textur: mit Lippen, Zunge & Gaumen getastet  Rückkosten meist nicht zu empfehlen ⇒ Ermüdungserscheinungen reduzieren → führt eher zu größerer Unsicherheit als zur Absicherung  Neutralisationsmittel nutzen, um Ermüdungserscheinungen zu reduzieren  Falls nicht spezielle Merkmalseigenschaften geprüft werden sollen, wird in folgender Reihenfolge getestet:  Aussehen Geruch Textur Geschmack Nachgeschmack 
  • Prüferschulung Schulung von Farbe, Geschmack, Geruch und Textur:– Wahrnehmung eines Reizes (Dreieckstest)– Verschiedene Intensitäten (Rangordnungsprüfung)– Schulung der Beschreibungsfähigkeit– Geruchsbeschreibung/-erkennung – Texturbeschreibung 
  • Was versteht man unter "Forced Choice Technik“ Forced Choice Technik: Prüfer muss sich immer für EINE Probe entscheiden, auch wenn (geraten) er keinen Unterschied feststellen kann bei Unterschiedsprüfungen sehr ähnlicher Produkte)
  • Diskriminierungsprüfungen Diskriminierungsprüfungen: Proben mit geringen Unterschieden  zur Untersuchung von:– Produktveränderungen, – Produktentwicklungen, – Produktionsänderungen, – Lagerveränderungen. zu unterscheiden zwischen Diskriminierungsprüfungen: – „über Alles“ → Fragestellung z. B.: Welche ist die abweichende Probe? – „für ein Attribut“ → Fragestellung z. B.: Welche Probe schmeckt süßer?  „über Alles“ (nach DIN) Unterschiedsprüfung über das Gesamtprodukt i) Dreiecksprüfung (Trio-test)ii) Duo-Trio Prüfung  „für ein Attribut“  (nach DIN) = Unterschiedsprüfung über einzelne Merkmalseigenschaften i) Paarweise Vergleichsprüfung (Duo-Test)ii) Rangordnungsprüfung 
  • Paarweise Vergleichsprüfung - Anwendung Anwendung Paarweise Vergleichsprüfung: Untersuchung geringer/nicht bekannter, – aber spezifischer/attributbezogener Produktunterschiede i) Prüfung auf Unterschied: Wahrnehmbarer Unterschied zwischen 2 Proben bzgl. Intensität od. Beliebtheit (analytischer & hedonischer Paarvergleich)od.ii) Prüfung auf Ähnlichkeit: Kein wahrnehmbarer Unterschied zwischen 2 Proben,2 Produkte ähnlich. bei bekannten/erwarteten Unterschieden (einseitig) od. unbekannten Unterschieden (zweiseitig) 
  • Paarweise Vergleichsprüfung: - Prüferqualifikation und -zahl Paarweise Vergleichsprüfung: 1. Prüferqualifikation & -zahl: Analytischer Paarvergleich: – Prüfer geschult – bei Prüfung auf Unterschied: mindestens 10, besser 24-30 – bei Prüfung auf Ähnlichkeit mindestens doppelte Anzahl  Hedonischer Paarvergleich (Präferenztest) – Prüfer ungeschult (Verbraucher) – Mind. 60 Prüfer, besser 80 od. 120 
  • Paarweise Vergleichsprüfung: Planung und Vorbereitung Paarweise Vergleichsprüfung:  Prüfung auf a) Unterschied (= wahrnehmbarer Unterschied zwischen zwei Proben) b) Ähnlichkeit (= kein wahrnehmbarer Unterschied zwischen zwei Proben) Fragestellung:a) Einseitige (= bei bekannten Unterscheiden) b) Zweiseitige (= bei unbekannten Unterschieden)  Nullhypothese: kein Unterschied (H0: A = B) Verwerfen der Nullhypothese mit Irrtumswahrscheinlichkeit α = 0,001 ; α = 0,01 ; α = 0,05  Festlegen der Trennschärfe: Wieviele Prüfer werden unter Festlegung des Risikos α- bzw. β benötigt? (Tabellen) – α-Risiko: irrtümlich mistaken von Unterschied ausgehen,                  → Nullhypothese fälschlicherweise wrongly ablehnen reject– β-Risiko: irrtümlich von keinem Unterschied ausgehen                  → Nullhypothese fälschlicherweise beibehalten Probenvorbereitung & –darreichung: – Unterschiede im Aussehen, die maskiert werden müssen – Proben in identischen, neutralen Probengefäßen mit dreistelligen Zufallscodes – Alle Proben gleiche Temperatur (normale Verzehrtemperatur)– Proben gleichzeitig od. nacheinander reichen Probenaufstellung = A B ; B A ⇒ Beide Aufstellungen müssen gleich oft vorkommen 
  • Paarweise Vergleichsprüfung: Durchführung Paarweise Vergleichsprüfung: Durchführung: Verkosten von links nach rechts Rückkosten erlaubt, wenn Intensität des Prüfmaterials es zulässt  Proben immer in gleicher Art & Weise verkosten  Forced choice: Prüfer müssen Entscheidung treffen  Feld für Bemerkungen: Begründung für die Entscheidung; vermerken, wenn geraten wurde 
  • Paarweise Vergleichsprüfung auf Unterschiede: Auswertung z. B.  Rezepturveränderung  1. Einseitiger Test (Unterschied bekannt/Erwartung) Unternehmen geht davon aus, dass Rezeptur A süßer ist, H0 = A ist nicht süßer – kein Unterschied  Auswertung: 1. Antworten in erwartete Richtung zählen (Bsp. 13/18 Prüfpersonen finden Probe A süßer) 2. mit kritischem Tabellenwert vergleichen. (Bsp. Tabellenwert von 13 (α = 0,05))  α = 0,05, sodass mit einer statistischen Sicherheit von 95% Probe A tatsächlich süßer ist, ⇒ Nullhypothese also abgelehnt da 13 = 13 (α = 0,05). 2. Zweiseitiger Test (kein Unterschied bekannt) Welche Rezeptur ist süßer?  H0: A = B –  kein Unterschied d.h. keine der Proben ist intensiver/schwächer in der Ausprägung des Attributs oder keine der Proben wird bevorzugt. Auswertung: 1. beide Antworten zählen: (Bsp. 13/18 finden Probe A süßer, 5/18 finden A nicht süßer )2. größere Zahl mit kritischem Tabellenwert vergleichen (Bsp. Tabellenwert von 14 (α = 0,05))  α = 0,05, sodass zwischen den Proben keine Unterscheidung hinsichtlich der Süße feststellbar ist.⇒ Nullhypothese: A = B beibehalten da 13 < 14 (α = 0,05)
  • Dreieckstest - Anwendung Dreieckstest - Anwendung: Prüfung auf Unterschied od. Ähnlichkeit Untersuchung genereller, geringer/nicht bekannter Produktunterschiede z.B. durch Rezepturänderung, Verarbeitung, Verpackung, Behandlung  Kontrolle ob sich Gesamteindruck ändert, ohne Änderung einzelner Attribute Kontrolle einer Produktanpassung Geeignet nur für relativ homogene Proben Nicht für Proben die schnelle Anpassung der Sinne verursachen (z. B. Aromen) Begrenzt einsetzbar bei intensivem od. lang anhaltendem (Nach-)Geschmack bzw. Geruch.
  • Dreieckstest: Prüferqualifikation und -zahl Dreieckstest: Prüferqualifikation & -zahl Meist geschulte Prüfer notwendig mindestens 5–7 Prüfer, normalerweise 20–40 Prüfer 
  • Dreieckstest: Planung und Vorbereitung Dreieckstest: Planung & Vorbereitung Prüferzahl: Festlegen der benötigten Prüferzahl (Trennschärfe) Probenvorbereitung: Unterschiede im Aussehen ggf. maskieren  Probendarreichung– alle Proben gleiche Temperatur – alle Proben einer TRIADE sollten gleichzeitig gereicht werden Probenaufstellung & -verschlüsselung:– Für Proben A & B = gibt es 6 verschiedene Probenkombination Möglichkeiten:   ⇒ ABB, BBA, ABA, BAB, AAB, BAA – Dabei muss jede Kombi gleich oft vorkommen →  6, 12, 18 Probendreiecke – Probe A & B maximal 2x vorkommen kann– 4x dreistelligen Zufallszahlen verschlüsselt.     z. B. A = 165 & 531,  B = 234 & 498. 
  • Dreieckstest: Durchführung Durchführung: Dreieckstest Verkosten von links nach rechts  Rückkosten erlaubt, aber nicht zu oft, drei Vergleiche mindestens notwendig 1. mit 2. dann 2. mit 3. dann 1. mit 3. Forced choice  Feld für Bemerkungen: Begründung für die Entscheidung; vermerken, wenn geraten wurde 
  • Dreieckstest: Auswertung Prüfung auf Unterschied Auswertung: Prüfung auf Unterschied 1. Fragestellung: „Welches ist die abweichende Probe?“  2. H0: KEIN wahrnehmbarer Unterschied  3. Zählen der richtigen Antworten & Vergleich mit Tabellenwerten     z. B. 16/24 Prüfern abweichende Probe richtig erkannt              Tabelle: α (0,001) = 16 , α (0,01) = 15,  α (0,05) = 13             􏰀 4. Interpretation:    ⇒ H0 wird abgelehnt      ⇒ Probe weicht mit Irrtumswahrscheinlichkeit von 0.1% signifikant ab (sehr hoch signifikant)          Probe werden signifikant voneinander unterschieden    
  • Prüfungen auf Gleichheit bzw. Ähnlichkeit vs. Unterschied Der Dreieckstest auf Unterschied zeigt ob die Hypothese „kein Unterschied“ angenommen oder verworfen werden kann.  Das statistische Ergebnis „der Unterschied ist nicht signifikant“ heißt nicht, dass die Proben gleich oder ähnlich sind.  Um sicher zu sein, dass zwei Proben ähnlich sind, müssen zwei statistische Größen in Betracht gezogen werden:  β -Risiko: Wahrscheinlichkeit, dass kein feststellbarer Unterschied existiert.→ Wie beim α-Risiko gilt auch für das β-Risiko:     i) 0,1 - 0,05 ⇒ Ähnlichkeit“ nicht in signifikantem      ii) 0,05 - 0,01 ⇒ signifikant „Ähnlichkeit“     iii) 0,01 – 0,001 ⇒ hoch signifikant „Ähnlichkeit“ ⇒ klein wählen!    pd: Anteil einer Grundgesamtheit von Prüfpersonen, die in der Lage sind, den Unterschied zwischen den Proben zu erkennen.→ in 3 Bereiche unterteilt werden:      i) pd < 25 % der Anteil an Unterscheidern ist gering      ii) 25 % < pd < 35 % der Anteil an Unterscheidern liegt im mittleren  Bereich     iii) pd > 35 % der Anteil an Unterscheidern ist hoch Interpretation: z. B. Aus 66 Prüfern finden 22 die abweichende Probe richtig heraus,alle übrigen 44 Prüfer erkennen den Unterschied nicht.  Sehe Tabelle: –  β(0,05), pd(20 %) = 23   (mit signifikante statistische Sicherheit würde 20 % der Bevölkerung  diesen Unterschied schmecken)–  β(0,001), pd(30 %) = 22   (mit einer hoch signifikante statistische Sicherheit würde 30 % der Bevölkerung diesen Unterschied schmecken) ⇒ Im vorliegenden Fall, ähneln sich die beiden Probe so sehr, dass weniger als 20 % der Bevölkerung diesen Unterschied feststellen kann, 
  • Duo-Trio-Test: Anwendung und Eignung Duo-Trio-Test: Anwendung und Eignung: Prüfung auf Unterschied und Ähnlichkeit  Geeignet für relativ homogene Proben Auch bei Proben mit etwas stärkerem Geschmack & Geruch geeignet  häufig alternativ zum Dreieckstest (einfacher, Erfolgswahrscheinlichkeit höher) belastet Sinne weniger als der Dreieckstest, ist dafür aber statistisch schwächer
  • Duo-Trio-Test: Prüferqualifikation und -zahl Duo-Trio-Test: Prüferqualifikation & -zahl: meist geschulte Prüfer notwendig, in manchen Fällen auch Verbraucher  da einfacher Test, müssen Prüfer weniger gut geschult sein  Je geringer der Schulungsgrad, desto größer sollte Panel sein   mindestens 6, 15 oder 32–36 Prüfer (Unterschied) 
  • Duo-Trio-Test: Planung und Vorbereitung Duo-Trio-Test: Planung & Vorbereitung: Prüferzahl: Festlegen der benötigten Prüferzahl (Trennschärfe)  Methode wählen:a) konstante Referenz:     – 1 Referenz, 2 Proben ⇒ RA A B     – Referenzprobe ist immer gleich. b) balancierte Referenz:    – 1 Referenz (A od. B), 2 Proben ⇒ RA A B + RB A B    – Beide Proben werden im Wechsel als Referenzprobe eingesetzt. Fragestellung: „Welche Prüfprobe ist mit der Referenzprobe identisch?“ Probenvorbereitung:– Unterschiede im Aussehen ggf. maskieren Probendarreichung:– alle Proben gleiche Temperatur – alle Proben einer Triade gleichzeitig reichen – Proben in identischen, neutralen Probengefäßen mit dreistelligen Zufallscodes  Probenaufstellung:a) Konstante Referenz: RA A B ; RA B A b) Balancierte Referenz: RA A B ; RA B A ; RB A B ; RB B A Jede Kombi gleich oft – bei nicht durch 2 bzw. 4 teilbare Prüferzahlen, weitere nach dem Zufallsprinzip verteilen 
  • Duo-Trio-Test: Durchführung Duo-Trio-Test: Durchführung verkosten von links nach rechts  Rückkosten erlaubt, aber nicht zu oft, zwei Vergleiche mindestens notwendig  RA/B mit A ; RA/B mit B Forced choice Feld für Bemerkungen: Begründung für die Entscheidung; vermerken, wenn geraten wurde 
  • Auswertung Duo-Trio-Test: Prüfung auf Unterschied & Ähnlichkeit Auswertung: Prüfung auf Unterschied: analog zu Dreiecksprüfung mit entsprechenden Tabellen  Fragestellung: „Welche Probe entspricht R? “  H0: KEIN wahrnehmbarer Unterschied  Zählen der richtigen Antworten & Vergleichen mit Tabellenwerten z. B. 16/24 Prüfern haben abweichende Probe richtig erkannt        Tabelle: α (0,001)= 16, α (0,01)= 15,  α (0,05)= 13             􏰀  Interpretation: ⇒ H0 wird abgelehnt   ⇒ Probe weicht mit Irrtumswahrscheinlichkeit von 0.1% sehr hoch signifikant ab      Probe A und B unterschieden signifikant voneinander Auswertung: Prüfung auf Ähnlichkeit: analog zu paarweisem Vergleich & Dreieckstest 
  • Einfach beschreibende Prüfung Einfach beschreibende Prüfung: Verfahren zur Beschreibung von Merkmalen Farbe, Form, Geruch, Geschmack & Textur z. B. als erste Schulungsphase         zur Erarbeitung einer Attributliste für deskriptive Analysen   Prüfer beschreiben die Proben frei od. mithilfe vorgegebener Begriffslisten  Auswertung in einer Diskussion  mind. 3 geschulte Prüfer 
  • Schritte zur Auswertung Einfach beschreibende Prüfung bzw. Erstellung der Attributliste Einfach beschreibende Prüfung:Schritte zur Auswertung bzw. Erstellung der Attributliste: Einzelprüfungen, dann Gruppenergebnis  Sortieren der Begriffe  Reduktion der Begriffe: → Eliminieren von hedonischen Begriffen, Intensitätsangaben, Begriffen, die das Produkt mit eigenem Namen beschreiben & unpräzisen Begriffen z. B. Stark, Schwach, schokoladig → Synonyme streichen, gegensätzliche Attribute zusammen fassen Attribute & Häufigkeiten der Nennungen auflisten  Attribute definieren, Beschreibungen ausarbeiten für Profilierung
  • Rangordnungsprüfung: Anwendung Rangordnungsprüfung: Anwendung: Vergleich mehrerer Proben (> 2) NICHT geeignet bei zu geringen Unterschieden  Prüfen, ob vorgegebener od. unbekannter Unterschied erkannt wird (z. B. aufsteigende Konzentration) Vorsortierung nach der untersuchten Merkmalseigenschaft von Proben, danach z. B. Paarvergleich.(z. B. nach aufsteigender Süße oder Beliebtheit) ⇒ Analytische & hedonische Fragestellungen⇒ Ordinale Untersuchung einer Merkmalseigenschaft/ der Beliebtheit  Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Rezepturen, Verarbeitung, Produktion, Herstellungsverfahren, Lagerung. Geeignet für die Untersuchung aller Merkmale, aber immer nur EINE Merkmalseingenschaft während einer Prüfung.
  • Rangordnungsprüfung: Prüferqualifikation und -zahl Rangordnungsprüfung: Prüferqualifikation & -zahl meist geschulte Prüfer notwendig, in manchen Fällen auch Verbraucher􏰀in einer Prüfung immer ein Schulungslevel!  Anzahl je nach Literatur & gewählten Voraussetzungen: – mind. 5–7 geschulte bzw. 15–30 ungeschulte Prüfer, – für die hedonische Fragestellung mind. 30 Prüfer, besser mehr 
  • Rangordnungsprüfung: Planung und Vorbereitung Rangordnungsprüfung: Planung & Vorbereitung Probenvorbereitung:– idealerweise 3–6 Proben, maximal 8 – Unterschiede im Aussehen maskieren Probendarreichung – alle Proben gleiche Temperatur – alle Proben sollten gleichzeitig gereicht werden – identischen, neutralen Probengefäßen mit dreistelligen Zufallscodes  Probenaufstellung: im Lateinischen Quadrat – jede Probe muss in jeder Position einer Aufstellung vorkommen & für jeden Prüfer zufällig sein.– bei 3 Proben: ACB, BAC, CBA
  • Rangordnungsprüfung: Durchführung Rangordnungsprüfung: Durchführung Verkosten von links nach rechts  Erst VORsortieren, dann endgültige Rangfolge aufstellen  Rückkosten notwendig = Überprüfen der Rangfolge nach der Vorsortierung  Forced choice od. Verbundränge erlaubt (→ muss dann bei Auswertung ggf. berücksichtigt werden)  Feld für Bemerkungen 
  • Rangordnungsprüfung: Vor- und Nachteile Rangordnungsprüfung: Vor- & Nachteile Nachteil: NICHT geeignet bei sehr KLEINEN Unterschieden (besser Dreiecks- od. Paarweise Vergleichsprüfung)  Intensitäten NICHT berücksichtigt, sondern nur ordinale Unterschiede􏰀große & kleine Unterschiede haben gleichen Abstand. NICHT geeignet bei warmen, heißen & gefrorenen Produkten Vorteile: NICHT zeitaufwendig  Gut einsetzbar zum Vorsortieren von Proben od. zur Auswahl von Proben für weitere Tests 
  • Rangordnungsprüfung: Auswertung Rangordnungsprüfung: Auswertung:  1. Nicht-vorgegebene Reihenfolge, keine Konzentrationsstufen: (hedonisch/analytisch) Friedman-Test Probenvergleich nach Friedman, LSD-Test Bsp. Beliebtheit von Fruchtsaftgetränken  2. Vorgegebene Reihenfolge, Konzentrationsstufen (analytisch)  Friedman-Test Vorzeichentest, Probenvergleich nach Friedman, LSD-Test Page-Test Bsp. Jogurt mit steigender Konzentration an Zucker 
  • Rangordnungsprüfung: Auswertung nach Friedman-Test: z. B 4 Proben mit vorgebender Reihenfolge ⇒ Sortieren nach aufsteigender Festigkeit Rangordnungsprüfung: Auswertung nach Friedman-Test: Nicht parametrische Variante der einfaktoriellen Varianzanalyse  Untersuchung gepaarter Stichproben, Werte innerhalb der Stichproben unabhängig voneinander (Stichprobe: Rangfolge einer Prüfperson)  Werte in einer Stichprobe sortieren nach Größe→ 􏰀Ränge in jeder Stichprobe addieren  Auswertung: 4 Proben mit vorgebender Reihenfolge ⇒ Sortieren nach aufsteigender Festigkeit Null- & Alternativhypothese:  H0: die Festigkeit ist bei allen 4 Proben gleich stark ausgeprägt H1: die 4 Proben weisen erkennbare Unterschiede in der Intensität der Festigkeit auf 1. Schritt: Tabelle Probe im entsprechenden Rangplatz für alle Prüfer (Zeile) zuordnen Rangplatz summieren (Spalte) z. B    für R(Probe 133) =  1 + 1 + 2 + 1 + 1,5.... Mittl. Rangplatz = (1 + 1 + 2 + 1 + 1,5...) ÷ n Anzahl der Prüfer Rangsumme2  2. Schritt: Berechnung des Friedman-Wert, k = Anzahl der Probe,  n = Anzahl der Prüfer F = 12/n • k • (k + 1) • (R21 + R22 + R23 +...R2k) – 3 • n • (k + 1)F = 12/5 • 4 • (4 + 1) (25 + 110,25 + 240,25 + 400) – 3 • 5 • (4 + 1) = 18,06 3. Schritt: Vergleich mit Tabellenwerten  Interpretation: (Tabellenwerten)α = 5% ⇒ 7,80α = 1% ⇒ 9,96 18,06 > 9,96 ⇒ 􏰀hoch signifikanter Unterschied zwischen den Proben ⇒ Nullhypothese ablehnen: Mind. __ der Proben unterscheiden sich hinsichtlich der Intensität de_ ______. 4. Wenn Signifikant ⇒ Friedman Probenvergleich od. Page Test 
  • Friedman-Test = signifikant? Dann weiter mit... Friedman-Test = signifikant? Dann weiter mit... Probenvergleich nach Friedman Page-Test 
  • Rangordnungsprüfung: Auswertung nach Friedman Probenvergleich (Post-hoc-Test) Falls nach Friedman-Test ⇒ Signifikant Unterscheid dann weiter mit Friedman Probenvergleich. Rangordnungsprüfung: Auswertung nach Friedman Probenvergleich (Post-hoc-Test) 1. Schritt: Tabelle: Probenpaar Stellen: 1-2, 1-3, 1-4, 2-3, 2-4, 3-4 |Differenz der Rangsumme| = |RA – RB| 2. Schritt: Vergleich mit kritischem Wert: n = 15, k = 4 Für α = 5%  |RA – RB| ≥ 1,960 • √ n • k • (k + 1)/6 = 16,78 Für α = 1% |RA – RB| ≥ 2,576 • √ n • k • (k + 1)/6 = 22,06 3. Interpretation: z. B. Alle Proben hoch signifikant unterscheiden außer Probe 2 von 3 (1,5 < 16,78)
  • Rangordnungsprüfung: Auswertung nach Page-Test Rangordnungsprüfung: Auswertung nach Page-Test: Test auf richtige Reihenfolge Null- & Alternativhypothese Page: z. B  H0: Kein Unterschied in der Festigkeit der 4 Proben (r1 = r2 = r3 = r4) H1: r1 ≤ r2 ≤ r3 ≤ r4  (Mind. eine Ungleichheit muss gegeben sein) 1. Schritt: Falls n < 20 od. k < 8 ⇒ Berechnung L-WertL = 1(R1) + 2(R2) + 3(R3) + 4(R4)   = 1(27,5) + 2(55) +3(53,5) + 4(84) = 634 Falls n > 20 od. k > 8 ⇒ Berechnung L'-WertL' = [12 • L – 3 • n • k • (k + 1)2] ÷ [ k • (k + 1) • √n • (k – 1)    = [7608 – 6600] ÷ [20 • √66] = 6,20 2. Schritt: Vergleich mit kritischem Wert (Tabelle) H0 ablehnen, wenn L od. L' ≥ Tabelle Wert (α = 5% od. 1%) ⇒ Unterschied geben!
  • Profilprüfung: Anwendung Profilprüfung: Anwendung  Sensorische Wahrnehmungen messbar machen  Produkteigenschaften identifizieren & quantifizieren  Verknüpfung mit hedonischen Daten 􏰀 → welche sensorischen Eigenschaften sind für hohe/niedrige Akzeptanz verantwortlich?  Produktstandards charakterisieren  Produkte vergleichen, optimieren  Prüferschulung  Qualitätssicherung 􏰀→  Produktveränderungen ermitteln 
  • Profilprüfung: Prüferqualifikation und -zahl Profilprüfung: Prüferqualifikation und -zahl mind. 6 (besser 6–10) produktspezifisch geschulte Prüfer mit regelmäßigem Training 
  • Profilprüfung: Planung und Vorbereitung Profilprüfung: Planung und Vorbereitung Probenvorbereitung & -darreichung:– maximal 8 Proben in einer Sitzung, in Abhängigkeit vom Umfang der Attribute & Intensität der Proben –  Proben in identischen, neutralen Probengefäßen mit dreistelligen Zufallscodes – alle Proben gleiche Temperatur  Probenaufstellung:– Prüfpläne􏰀 → DIN 10967-4: je nach Einschränkung (Positionseffekt, Carry-over etc.) wird Prüfplan gewählt – von einfach (jede Probenkombination ausgewürfelt) bis komplex (lateinisches Quadrat) 
  • Profilprüfung: Durchführung Profilprüfung: Durchführung Monadisch (a) oder comparativ (b)(a) Produkte nacheinander verkosten mit jeweils allen Merkmalen; (b) erst Aussehen aller Proben, dann Geruch etc. → eher zu Schulungszwecken  Verkosten von links nach rechts KEIN Rückkosten, da kein Vergleich der Proben, sondern unabhängige Beurteilung jeder Probe  Intensitäten der Merkmalseigenschaften werden auf einer Skala angegeben(Ordinals-/Intervalskale)
  • Arten der Profilprüfung Arten der Profilprüfung: geschützte Verfahren: QDA® (Quantitative Descriptive Analysis, Tragon Corp.), SpectrumTM-Methode (Sensory Spectrum Inc.)  Profilprüfung nach DIN 10967– Konventionelles Profil (DIN 10967-1) – Konsensprofil (DIN 10967-2) – Freies Auswahlprofil (DIN 10967-3)  Konventionelles Profil: Intensitätsmessung als Einzelprüfung  Skale: Ordinal (0 nicht erkennbar .... 5 sehr stark erkennbar), Intervall (Abmessung in cm)  Monadisch (erst alle Attribute eines Produktes), Comparativ (eher in Schulung als in Prüfung) 
  • Auswertung Konventionelle Profilprüfung Auswertung Konventionelles Profil: grafische Darstellung der Mittelwerte, z. B. Spider-Webs, Balkendiagramme...  t-Test zum Vergleich der Attribute zweier Proben  Varianzanalyse (ANOVA)→ Es wird analysiert, ob signifikante Unterschiede zwischen Produkten, aber auch zwischen Prüfpersonen & innerhalb einer Prüfperson   Hauptkomponentenanalyse  Procrustesanalyse
  • Akzeptanztest: Anwendung Akzeptanztest: Anwendung Hedonische Fragestellungen Marktforschung, Marketing, Schnittstelle zur Forschung & Entwicklung Messung der spontanen Akzeptanz/Beliebtheit 
  • Akzeptanztest: Prüferqualifikation und -anzahl Akzeptanztest: Prüferqualifikation und -anzahl Ungeschulte Prüfer (Verbraucher) mind. 60 Prüfer; in der Praxis bewährt 80 / 120 / 240 Untergruppen sollten aus mind. 60 Prüfpersonen bestehen– Vergleich von Untergruppen (z. B. verschiedene Zielgruppen) – Segmentierung, wenn sich durch die Daten Klassen ergeben 
  • Akzeptanztest: Planung und Vorbereitung Akzeptanztest: Planung und Vorbereitung Probenvorbereitung & -darreichung:– Menge = übliche Portion od. vom Prüfleiter festgelegt– Sinnvoll Höchst- & Mindestverzehrmenge anzugeben– Proben in identischen, neutralen Probengefäßen mit dreistelligen Zufallscodes – alle Proben gleiche Temperatur  Probenaufstellung:– Design: Prüfpläne (DIN 10967-4), um....zu vermeiden.   i) Positionseffekt (1. Probe höher bewertet)    ii) Übertragungseffekt (Unterbewertung nach sehr guter Probe)
  • Akzeptanztest: Durchführung Akzeptanztest: Durchführung  Prüfung i.d.R. zum gewöhnlichen Zeitpunkt des Verzehrs  1. Bewertung einzelner Prüfproben anhand einer Akzeptanz-/Beliebtheitsskale Spontane Bewertung der subjektiven Empfindung  Proben nacheinander – erst alle Fragen zum Produkt (Gesamteindruck, Aussehen, Geschmack, Geruch, Textur)  Gesamteindruck kann auch am Ende abgefragt werden, dann haben Detailfragen jedoch einen Einfluss auf den Gesamteindruck  Fragen in der Reihenfolge der sensorischen Wahrnehmung ordnen &von unspezifisch zu spezifisch.  2. Just-About-Right Skale:  5-, 7- od. 9-Punkt-Skale (gefällt außerordentlich bis missfällt außerordentlich)5 = gefällt, 4 = gefällt etwas 3 = weder gefällt noch missfällt, 2 = missfällt, 1 = Missfällt sehr Zusätzlicher Fragebogen zu Verzehrgewohnheiten, der Einstellung gegenüber Marken etc. kann sinnvoll sein (nach der eigentlichen Prüfung) Datum & Uhrzeit vermerken
  • Akzeptanztest: Vor- & Nachteile Akzeptanztest: Vor- & Nachteile Nachteil: viele Prüfer benötigt  Vorteil: Messung individueller, veränderlicher & im Kontext stehender Antworten– Zusammenhänge mit persönlichen/ kulturellen Hintergründen 􏰁 – Zeitpunkt, psychischer Zustand etc.􏰁– Produktinfos,Wissen über Hintergründe  Möglichkeit der Ergänzung mittels einer Just-about-right-Skale 􏰀 → Rückschluss auf Beeinflussung der Akzeptanz 
  • Just-about-right-Skale Just-about-right: Just-about-right-Fragen jeweils integrieren unter den entsprechenden Merkmalen z.B. Intensität der Süße?□  viel zu stark (5) □  zu stark (4) □  genau richtig (3) □  zu schwach (2) □  viel zu schwach (1)