germanistik (Fach) / Grammatikerwerb & Vermittlung (Lektion)
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Wecker SoSe 17 mdl. Prüdung
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- Implizite Grammatikvermittlung Aneignung des Wissens Implizit: Unbewusste Ableitung grammatischer Regeln Setzt große Mengen an Sprachdaten im Gehrin voraus Erfolgt allmählich Funktional auch bei komplexen grammatischen Zusammenhängen
- Implizite Grammatikvermittlung Art des aufgebauten Wissens Implizit, prozdurale Sprachkompetenz (wissen, wie ...) Dem Bewusstsein nicht zugänglich Robust und schwer zu revidieren Interindividuelle Varianz niedrig
- Implizite Grammatikvermittlung Grundsatz Die implizite Grammatikvermittlung ist unmerklich, beiläufig, verdeckt. Sie erfolgt ohne bewusste Operationen. Sie zielt auf das “Wissen wie”(Sprachkönnen) ab.
- Explizite Grammatikvermittlung Grundsatz Die explizite Grammatikvermittlung ist absichtlich, offen, bewusst. Sie stützt sich auf bewusste Operationen. Die Grammatik wird durch verbal-metasprachliches Verfahren (Regeln, Verwendung von Terminologie) erklärt. Sie zielt auf das “Wissen über” (Sprachwissen) ab.
- Implizite Grammatikvermittlung Zugriff auf das Wissen Automatisiert Schnell Beansprucht wenig kognitive Ressourcen
- Explizite Grammatikvermittlung Aneignung des Wissens Bewusstes Lernen von Formen und Strukturen Erfodert kein Sprachmaterial als Induktionsbasis Erfolgt rasch Erkennen nur von simplen und transparenten Zusammenhängen
- Explizite Grammatikvermittlung Art des aufgebauten Wissens Explizit, deklaratives Wissen über Sprache (wissen, dass ...) Dem Bewusstsein zugänglich Interindividuelle Varianz hoch
- Explizite Grammatikvermittlung Zugriff auf das Wissen Kontrolliert langsam (Beschleunigung ist möglich) Ressourcenaufwändig
- Karmiloff-Smith: Phasen des Erwerbs grammatischen Wissens Grammatisches Teilsystem ist erworben, d.h. wird in Produktion und Rezeption korrekt verarbeitet Grammatisches Teilsystem ist prozeduralen Sprachbetrachtungsaktivitäten zugänglich („metaprocedural“) Wissen über das grammatische Teilsystem kann verbalisiert werden
- Tomasello: Gebrauchsbasierter Erwerbsansatz: Prinzipien, Strategien und Bedingungen des Erwerbs von Grammatik Zwei zentrale Mechanismen: intention reading (Absichten Verstehen / Teilen)· Chunks: unanalysierte holistische Äußerungen mit bestimmter Bedeutung, z.B. gegangen, Füße pattern finding (Muster erkennen)· Abstraktion von Mustern: lachen – gelacht, gehen – gegeht; Ohr – Ohren, Fuß – Fuße
- Tomasello: Gebrauchsbasierter Erwerbsansatz: Prinzipien, Strategien und Bedingungen des Erwerbs von Grammatik Intention Reading; Fähigkeiten des Kindes Kinder benötigen die Fähigkeit, gemeinsames Interesse mit anderen Personen auf Dinge oder Ereignisse zu richten. den Gesten bzw. der Aufmerksamkeit anderer Personen zu folgen. die Aufmerksamkeit anderer Personen durch Gesten auf Gegenstände oder Ereignisse zu lenken. die kommunikativen Absichten andere nachzuahmen (kulturelles Lernen)
- Tomasello: Gebrauchsbasierter Erwerbsansatz: Prinzipien, Strategien und Bedingungen des Erwerbs von Grammatik Pattern Finding; Fähigkeiten des Kindes Kinder benötigen die Fähigkeit, konzeptuelle Kategorien für ähnliche Objekte zu bilden. Apfel, Birne, Aprikose = Obst sensorische und motorische Schemata für wiederkehrende rezeptive und produktive Muster zu bilden. Wörter bzw. Äußerungen ganzheitlich erfassen und produzieren statistische und distributionelle Analysen auf perzeptuelle und produktive Sequenzen anzuwenden. Regeln entdecken und anwenden, z.B. Pluralregeln Flexionsregeln der Verben Analogien über zwei oder mehr komplexe Ganzheiten herzustellen, die auf denselben Regeln basieren (structural mapping).
- Erwerbsverlauf Genus Wegener: 1. Phase: Fehlen jeglicher Markierung 2. Phase: Semantische Determination ja – Genusmarkierung nein 3. Phase: Reduktion der Formenvielfalt 4. Phase: Festlegen von Funktionswerten – grammatisch motivierte Genusfehler 5. Phase: Ausbildung von Regeln a. Das NGP b. Formale Regeln
- Fördereinheit: Lernschritte 1. Inputphase: SuS hören das Lied zur Geschichte „die kleine Raupe Nimmersatt“, wobei die Personalpronomen deutlich wiederholt werden 2. Produktionsphase: SuS sollen Verständnis für die kommunikative Funktion der Personalpronomen entwickeln. Imitativ durch das Erkennen der Beziehung von Artikel und Pronomen durch die Zuordnung zu Gehegen. (Freunde der Raupe: Marienkäfer und Glühwürmchen) 3. Grammatikphase: Bewusstmachung, Aufmerksamkeit lenken auf Grammatikgegenstand, indem Gehege die Fachtermini „Maskulina etc.“ erhalten
- Fördereinheit: Lernziele · Die SuS können anhand der Personalpronomen „er, sie, es“ auf das Genus des Nomens schließen. · Die SuS verwenden fachlich korrekte Termini, um das Genus zu benennen. Jeuk: SuS lernen zuerst das Personalpronomen, bevor sie das Genus eines Wortes kennen (Einzelfallanalysen durchgeführt und festgestellt, dass Genusmerkmale an Pronomina oder Präpositionen leichter zu erwerben sind)